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Ich melde mich nach längerer Zeit wieder und hoffe auf eure Einschätzung zu einem Thema, das mich aktuell sehr beschäftigt. Ich bin inzwischen 26 Jahre alt, habe mein erstes Staatsexamen in Medizin abgeschlossen und merke, dass mir dieses ganze unverbindliche Dating und die kurzen Geschichten nicht mehr viel geben. Es läuft immer gleich ab, der Zweck bleibt derselbe und echte Bindung entsteht dabei nicht. Ich hatte meine ersten Erfahrungen mit 14 oder 15 und habe im Grunde bis heute fast ausschließlich lockere Affären geführt. Das hat zwar mein Game verbessert, aber gleichzeitig dazu geführt, dass ich kaum noch emotionale Nähe zulassen kann. Mir ist klar geworden, dass das seinen Preis hatte. Anfang letzten Jahres hatte ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder etwas, das in Richtung einer ernsthaften Verbindung ging, auch wenn ich den Begriff „Situationship“ nicht mag, er beschreibt es ganz gut. Diese Frau hat mir wirklich gutgetan. Sie war ambitioniert, sehr sportlich, feminin, reflektiert und wusste genau, wie man miteinander respektvoll und auf Augenhöhe umgeht. Sie hatte frisch ihren Master abgeschlossen, direkt eine starke Position in einem angesehenen Unternehmen bekommen und war für mich in jeder Hinsicht eine sehr passende Frau. Das Problem war, dass ich zu dieser Zeit komplett in diesem Modus war, mich nur auf meine „Mission“ zu konzentrieren und mich nicht zu sehr zu binden. Training lief gut, Uni lief gut, mein Leben fühlte sich gerade sehr klar strukturiert an und ich dachte, ich sei auf dem richtigen Weg. Sie jedoch wollte mehr. Stabilität, gemeinsames Wachstum, eine Zukunft. Ich dagegen wollte Erfolg, Anerkennung und finanzielle Unabhängigkeit. Theoretisch kann man das verbinden, aber in meinem Kopf war das damals schwer vereinbar. Sie hatte einen sehr positiven Einfluss auf mich und genau das hat mich verunsichert. Ich wollte nicht das Gefühl haben, dass ich mich wegen einer Frau verbessere, sondern aus eigener Kraft. Rückblickend weiß ich, dass das ein Fehler in meinem Denken war. Gleichzeitig kamen ständig Fragen auf wie: Darf ich das gerade? Ist das der richtige Zeitpunkt für eine feste Beziehung? Werde ich unkonzentriert, wenn ich mich auf sie einlasse? Habe ich später nicht mehr Möglichkeiten, wenn ich erstmal beruflich weiter bin? Am Ende habe ich mich gegen sie entschieden. Sie hat nicht aufgegeben, weil sie Potenzial zwischen uns gesehen hat. Und ich verstehe auch, warum. Es hat sich zwischen uns so natürlich und stimmig angefühlt wie selten zuvor. Ich habe mich noch nie mit einer Frau so gut verstanden. Ich habe es letztlich aus Angst beendet. Aus Angst, meinen Weg zu verlieren oder nachzulassen. Dabei hat sie mich eigentlich stärker gemacht. Ich war motivierter im Studium, habe meinen Kleidungsstil angepasst, mehr Sport gemacht, vor allem Laufen und Rennradfahren, einfach um mehr Gemeinsamkeiten zu haben. Ich habe sogar zu ihr gesagt, dass sie beruflich schon durch ist und gut verdient, und dass sie vielleicht jemanden verdient, der diesen Lebensstil sofort matchen kann. Sie hat das sehr erwachsen abgefangen und meinte, dass der leichtere Weg nicht immer der richtige ist und dass sie etwas mit mir aufbauen möchte. Dass es sie nicht stört, dass ich noch Student bin, und dass sie mich sogar unterstützen würde, wenn es nötig wäre. Sie hat mir bei Dates hin und wieder Geld zugesteckt oder mich fahren lassen, damit ich mich nicht weniger männlich fühle. Das war aufmerksam, hat mich aber gleichzeitig verunsichert, weil ich es nicht gewohnt war und darüber nicht offen gesprochen habe. Also habe ich den Vorwand genutzt, mich auf die Uni konzentrieren zu müssen, und es beendet. Seitdem, jetzt etwa sechs bis sieben Monate, hatten wir keinen Kontakt. Soweit ich weiß, hat sie inzwischen einen neuen Freund. Vor ein paar Monaten habe ich aus Interesse ihr LinkedIn-Profil angeschaut. Keine zehn Minuten später kam eine WhatsApp von einer unbekannten Nummer. Es war ihr neuer Freund. Er schrieb mir, ich solle aufhören, ihr Profil zu stalken. Ich war zu der Zeit emotional nicht besonders ausgeglichen und habe überreagiert. Ich habe ihm recht direkt geantwortet, dass er sich nicht an fremde Männer wenden sollte, wenn ihn etwas stört, und dass sie mich jederzeit blockieren könnte, wenn es wirklich ein Problem wäre. Als er dann versucht hat, Verständnisgründe vorzubringen, habe ich noch eine unnötige Spitze gesetzt. Rückblickend war das komplett fehl am Platz und kindisch, auch wenn ich es in der Situation nicht so gesehen habe. Kurz gesagt: Diese Frau war wirklich besonders. Ich habe danach wieder gedatet, aber es war alles oberflächlich. Ich habe ständig verglichen, nichts hat mich interessiert. Nicht einmal die alten Kontakte, die früher problemlos funktioniert hätten. Aktuell bin ich komplett raus aus diesem oberflächlichen Dating. Ich habe weder Interesse noch Zeit dafür. Vor allem nachdem ich das mit ihr hatte. Seit sechs Monaten habe ich keine Frau kennengelernt, die mich wirklich berührt hat. Jetzt frage ich mich, ob das eine einmalige Begegnung war oder ob ich mich einfach persönlich weiterentwickelt habe und jetzt Zugang zu einem anderen Typ Frau bekomme. Deshalb wende ich mich an euch, besonders an diejenigen, die älter sind und mehr Lebenserfahrung haben. Ich würde gerne eure Sicht dazu hören. Mir ist bewusst, dass die Geschichte zwischen uns abgeschlossen ist. Ich renne keiner vergebenen Frau hinterher. Wenn das die Konsequenz meiner Entscheidung ist, akzeptiere ich das. Seitdem habe ich jedoch ständig diese Fragen im Kopf
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