Was haltet ihr von "Steig aus" Büchern?

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Hi,

inspiriert von einem Tread weiter unten, möchte ich mal generell eine Diskussion zu "Karriere Büchern" wie, Investmentpunk, RichDad/PoorDad führen.

In den Büchern geht es um den Umstand, dass der Ottonormalverbraucher in einer Art "Hamsterrad" gefangen ist und von allen abgezockt wird, es nie zu was bringt und einen das Angestelltentum dazu zwingt ewig in Armut zu leben.

Von dieser Art Lektüre scheint es viele zu geben und sie werden immer beliebter. Unabhängig voneinander haben sich in wenigen Wochen 3 Bekannte jeweils eins der beiden Bücher gekauft und gelesen.

Dies habe ich auch getan. Beide.

Investmentpunk, ist ansich unterhaltsam geschrieben, brachte für mich aber 0 Mehrwert. Seine Theorien sind verständlich. Aber ich kann von einem Buch doch mehr erwarten als den Tipp "nicht mehr auszugeben als einzunehmen?". Also bitte. Desweiteren finde ich Theorie, dass sich Immobilienkäufe nur lohnen, sofern sie weitervermietet werden für fraglich. Er hat seine Argumente klar. Aber meiner Meinung nach geht er gar nicht auf die ersparte Miete ein. Für ihn sind Tilgung/Zinsen reine Ausgaben. Ohne die Mietersparnis zu berücksichtigen.

Weiter finde ich es, ist es für den "Ottonormalverbraucher" nicht möglich, in der Art und Weise, wie er Geschäfte tätigt, bzw. rät, lukrative Geschäfte abzuschließen. Er hat Kontakte, Geld, Fachwissen. Mal angenommen ich hätte 20.000,- Eigenkapital und überlege mir eine Wohnung zur Vermietung zu kaufen. Ich hätte keine Ahnung von der Materie. Könnte mir zwar Rat bei Fachleuten suchen und auf deren Hinweis hin spekulieren. Zudem berücksichtigt er meine Meinung nach die Riskiken zu selten. Klar wer gewinnen will muss riskieren.

RichDadPoorDad, war nochnichtmal gut geschrieben. Ich musste mich förmlich zwingen weiter zu lesen. Der Autor rät hier, aus dem Hamsterrad auszusteigen, so früh wie möglich. Sich selbstständig zu machen und abzukassieren. Die größte Frage die sich mir dabei stellt, warum ist der Autor nicht selbst reich geworden, vor der Buchveröffentlichung? war seine einzige Idee das Buch? Also bitte, wer seit dem 10ten Lebensjahr den Investment Guru als reichen Vater hat sollte doch mindestens mit 40 steinreich sein, oder? Zudem auch hier das Problem, dass die Realisierbarkeit seiner Bilanz echt schwierig wird. Ich soll mir als Eigentum anschaffen, das für mich laufende Erträge generiert. Ok hab ich verstanden. Aber in welcher Größenordnung kann das ein Normalverdiener? Bis ich mir durch diesen Kreislauf genug Kapital aufgebaut hab bin ich entweder Tod oder brauche die Erträge zum bezahlen meiner Altenpfleger ...

Alles in allem find ich, halten die Bücher nicht was sie Versprechen. Die Grundproblematik ist naheliegend und auch nachvollziehbar. Aber alles zu verteufeln halte ich für falsch. Ich kann auch in einer Angestelltenposition genügen Geld verdienen. Ich kann mir auch ein Eigenheim kaufen (sofern ich es mir leisten kann) ohne daran pleite zu gehen.

Bin mal gespannt, was eure Meinungen dazu sind :)

Gruß

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Gast 11223344

Rich Dad ist ja ein amerikanisches Buch. Und wenn du dort mit x tausend Schulden von der Uni kommst, dann ein Haus kaufst und dann einen hoch bezahlten Job annimmst aber deinen Lifestyle in gleichem Maße mit deinem Verdienst hochschraubst, dann bist du wirklich gefangen.

Hier hat man keine Schulden nach der Ausbildung. Wir haben alle ne Arbeitslosenversicherung. Und sparen durchschnittlich 10%. Wir mieten mehr und sind so viel unabhängiger und flexibler. Und wenn man einen normalen Job bei einer Firma hat, dann ist das bestimmt alles andere als ein Hamsterrad. Das ist das stressfreieste Leben das man überhaupt haben kann. Das hast du nicht wenn du selbst für deinen Lebensunterhalt investierst oder selbstständig bist.

Dann sind das Bücher für den Massenmarkt. Der Inhalt ist völliger Müll aber es ist leicht zu lesen und motiviert. Und die Tips sind oft nicht nur leichtsinnig sondern völlig dämlich oder sogar illegal. Er war es auch, der empfohlen hat mehrere Häuser ohne Kapital voll zu finanzieren. Da wird schon jemand reich aber das sind die Leute die dieses oberflächliche Wissen verkaufen und bestimmt nicht die Leser.

http://www.johntreed.com/Kiyosaki.html

Klar, es ist schon viel möglich aber dahinter steckt Arbeit und auch Risiko. Da muss man sein Leben umkrempeln, neue Dinge tun, seine Comfort Zone verlassen, richtige Fachbücher lesen und sich mit Dingen wie Steuern beschäftigen. Da kann man sich schon vorstellen wie viele das je umsetzen werden. Die meisten haben doch ihre flachen Vorsätze im Februar schon seit 3 Wochen vergessen.

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Also bitte. Desweiteren finde ich Theorie, dass sich Immobilienkäufe nur lohnen, sofern sie weitervermietet werden für fraglich. Er hat seine Argumente klar. Aber meiner Meinung nach geht er gar nicht auf die ersparte Miete ein. Für ihn sind Tilgung/Zinsen reine Ausgaben. Ohne die Mietersparnis zu berücksichtigen.

Brauchter auch nicht, im Schnitt sparst du die nicht ein, weil du durch Zinsen und Umbau/Renovierung ca. das zwei bis dreifache zahlst, bis dein Kredit durch ist.

Hier ist die Rechnung: http://online.wsj.com/article/SB117329581356629863.html

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