HPV-Impfung allgemein

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Hallo zusammen!

Die Diskussion darüber in dem anderen Thread ist nach Meinung der Moderation wohl zu weit vom eigentlichen Thema abgeschweift und deshalb off-topic gewesen. Allerdings interessiert mich dennoch wirklich, warum du, HoliSeth, eine HPV-Impfung bei bereits sexuell aktiv gewesenen Menschen als definitiv sinnlos einschätzt.

Außerdem habe ich auch das Gefühl, dass zu diesem Thema durchaus noch Diskussionsbedarf bestehen könnte. Deshalb eröffne ich diesen Thread hier dazu, wo das Thema HPV-Impfung allgemein explizit Thema ist. Ist das wirklich notwendig oder zumindest empfehlenswert? Inwiefern und für wen? Lohnt sich das? Alternative? Selbstverständlich gehört dazu auch die Frage nach dem Nutzen und der Sinnhaftigkeit von Impfungen allgemein.

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Gast WildesWürstchen

Notwendig nicht. Eine Impfung gegen Kinderlähmung oder Masern ist auch nicht "notwendig". Wenn man dann aber elendig krepiert (und das kann auch bei harmlosen Masern durchaus noch nach Jahren geschehen, Stichwort Subakute Sklerosierende Panenzephalitis) ist es sehr ärgerlich, da man es mit einem kleinen Piekser hätte verhindern können.

Ein Großteil (die Zahlen gehen da auseinander, aber es wird wohl so im Bereich zwischen 2/3 und 3/4) der Karzinome im Anal, Vulva, Vaginal und Muttermundbereich bei der Frau sowie Anal und Rachenkarzinome beim Mann werden durch HPV-16 und 18 verursacht, gegen welche es effektive Impfungen gibt. Die Kosten sind relativ hoch und werden nicht unbedingt von den Krankenkassen übernommen, allerdings sollte die eigene Gesundheit wohl der letzte Punkt sein, an dem man spart.

Eine Impfung wirkt einer Infektion immer nur präventiv entgegen, hat eine Infektion durch Oral-/ Anal- oder Vaginalverkehr bereits stattgefunden, ist eine Impfung zwecklos, also sollte sie in möglichst präpubertärem Alter stattfinden (ca. 12 Jahre). Merke: Viren lassen sich bei einer stattgefunden Infektion häufig NIE wieder aus dem menschlichen Körper entfernen, sind allerdings meistens durch unser Immunsystem in Schach gehalten und somit harmlos. Das wird z.B. bei AIDS- oder Chemotherapie-Patienten fatal, diese können binnen Wochen an diesen persistierenden Viren versterben (Stichwort JC-Virus).

Wen es interessiert, hier der genaue pathologische Mechanismus:

Das Humane Papillom Virus gibt es in zwei Variationen, einer Harmlosen und einer Kanzerogenen. Beide Verursachen bei einer Infektion zunächst einmal lediglich gewöhnliche harmlose Hauttumoren, beispw. Warzen und Verhornungen. Jetzt haben Viren aber die unangenehme Eigenschaft, auch nach einer Infektion in den menschlichen Zellen zu verbleiben (siehe HIV, Masern, Herpes...).

Bei der harmlosen Variante ist dies nicht weiter schlimm, die gefährliche Variante bewirkt allerdings Veränderungen im Laufe der jahrelangen Persistenz im Erbgut der Haut- (Epithel-)-zellen, diese werden nun zu ungebremsten Wachstum angehalten und jegliche Hemmmechanismen werden ausgeschaltet. Diese Karzinome sind auch in der Lage zu metastasieren und letztenendes zu töten. Auch Lungenkrebs ist beispw. häufig ein Karzinom, wenn auch wesentlich gefährlicher.

Sinnhaft hin oder her, es ist eine ganz einfach Kosten-Nutzen-Rechnung: Im Gegensatz zu den Anfängen der Impfepoche, sind Impfungen gegen die "Standardkrankheiten" (Mumps, Masern, Röteln, Meningitis vom Meningokokkentyp, Tetanus usw.) vergleichsweise ungefährlich und bieten einen hohen Impfschutz. Man muss sich auch vor Augen halten, welchen Nutzen die Menschheit aus der Impfung gezogen hat, ich werfe hier nur mal die Stichworte Pocken und aus aktuellem Anlass Polio (Kinderlähmung) in den Raum.

Aber auch Skepsis ist natürlich angebracht, eine Impfung ist grundsätzlich auch nicht ungefährlich, es können zum Teil beträchtliche, mit unter tödliche Nebenwirkungen auftreten. Allerdings sind diese meistens deutlich seltener als die Komplikationen der Krankheit an sich.

Meine persönliche Meinung ist, dass die HPV-Impfung durchaus sinnvoll, da erwiesenermaßen effektiv und ungefährlich ist. Sie ist zwar noch relativ teuer, aber das wird sich mit Zeit geben.

Grüße

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Moin Cycle,

Entschuldige der späten Antwort.

Ich halte es für sinnlos für bestimmte Kriterien was die HPV Infektion und die korrelierende Krankheit erzeugt, angeht. So ist eine HPV Impfung nach dem ersten GV bzw. in unserem Alter (ich sag mal einfach so zwischen 20-30 Jahren), die regelmäßigen Sex haben bzw. mehr als nur mit einem Sexualpartner schon verkehrt haben, nicht mehr adäquat genug für bestimmte kanzerogene Erkrankungen (Siehe CervixCA, UterusCA zum Beispiel bei der Frau - Verteilung am Häufigsten)

Was MrJack ansprach, so kann ich ihm nicht widersprechen. Condylamata Acumata sind eine nervige Angelegenheit, vor allem weil die Rezidivrate so enorm hoch ist.

Wenn es dich interessiert kannst du ja mal hier gucken www.pubmed.gov

Dort werden alle medizin sowie mikrobiliogisch relevanten Artikel, Studien und Dissertationen aufgelistet. Ist eine online Datenbank für Papers, recht interessant um sich da mal einzulesen.

lg

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Entschuldige der späten Antwort.

Kein Ding, das hier ist ja schließlich ein Forum und kein Chatroom, da muss nicht alles in Realtime sein und eine durchdachte, zeitverzögerte Antwort ist mir sowieso tausend Mal lieber als ein Schnellschuss, der dafür schon nach zwei Minuten kommt.

Ich halte es für sinnlos für bestimmte Kriterien was die HPV Infektion und die korrelierende Krankheit erzeugt, angeht. So ist eine HPV Impfung nach dem ersten GV bzw. in unserem Alter (ich sag mal einfach so zwischen 20-30 Jahren), die regelmäßigen Sex haben bzw. mehr als nur mit einem Sexualpartner schon verkehrt haben, nicht mehr adäquat genug für bestimmte kanzerogene Erkrankungen (Siehe CervixCA, UterusCA zum Beispiel bei der Frau - Verteilung am Häufigsten)

Was mich dabei halt gewundert hat, ist, dass ich davon ausgegangen bin, dass nicht die Frage, ob jemand bereits sexuell aktiv ist/war entscheidend ist, sondern ob er sich bereits mit den entsprechenden Viren infiziert hat. Wofür ja auch schon mehrere Sexualpartner gehabt zu haben keine unumstößliche Garantie ist.

Wenn es dich interessiert kannst du ja mal hier gucken www.pubmed.gov

Dort werden alle medizin sowie mikrobiliogisch relevanten Artikel, Studien und Dissertationen aufgelistet. Ist eine online Datenbank für Papers, recht interessant um sich da mal einzulesen.

Kenne ich als braver Sportforumsleser schon ;) Mich hat aber tatsächlich hauptsächlich deine Begründung für deine Aussage interessiert, und da dachte ich mir, bevor ich selber auch bei ausgiebigster Recherche zu nicht mehr als einer Vermutung dazu komme, frage ich lieber direkt bei dir nach.

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Naja, du kannst davon ausgehen (Ich nehm mal du hast schon ein paar Mädels flachgelegt?) dass du dich evtl schon mit HPV infiziert hast?

Die Breakout Rate ist bei Männern nicht so hoch wie bei den Frauen. Wie schon im anderen Thread geschrieben, sind bei Männern eher die Akralen betroffen, als der Genitalbereich. Rachen - sowie PenisCA sind äußerst selten.

HPV Impfung GEGEN einen ZervixCA sowie alle anderen Formen des CA sind lt. was man uns auf der Universität gelehrt hat, sinnfrei. Nun hat aber MrJack mir 2 Papers gezeigt, wonach eine Impfung dennoch eine 46% Erfolgschance gegen Rezidive oder Manifestationen einer HPV induzierten Condylamata Acumata trägt.

Ich bin aber auch kein Fachmann für Dermatologie und Venerologie, sondern verstehe nur die Basics dieser Erkrankung. Wenn es dich wirklich so interessiert, dann würde ich einen Facharzt eines Lehrkrankenhauses oder Univ.Vortragenden aufsuchen, um dich bei ihm/ihr zu informieren.

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Ob Sinnvoll oder nicht. Die Zahl der "erkrankten" ist wesentlich höher als von manchen angenommen.

Es wird aber auch eine ungemeine Hysterie darum gemacht. Zumal man(n) nicht mal Geschlechtsverkehr haben muss um sich den Spaß zu holen.

Bei unangenehmen Hauterhöhung zum Doc und aufklären lassen.

Ansonsten gilt natürlich der bekannte Schutz beim Verkehr.

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Geht bitte zum Arzt, wenn ihr nähere Infos wollt. Das Forum ist nicht der richtige Ort dafür.

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Gast
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