Wie holt ihr euch das, was euch „zusteht“? Oder Give and Take.

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Hallo Community,

Mir fällt in letzter Zeit verstärkt auf, dass ich viel in Andere/Gemeinschaft investiere/gebe, jedoch oftmals nichts/wenig zurück kommt.

Hier ein paar Beispiele:

-Hatte mit 18 als einziger im Freundeskreis ein eigenes Auto, da ich ne Ausbildung machte, also Geld hatte. Die meisten anderen machten Abi und sind dann zum Studieren. Hab damals nie nach Fahrgeld gefragt, weil ich an give und take geglaubt habe. Mittlerweile haben andere auch ein Auto-Achten jedoch penibel darauf dass sie nicht öfters als andere Fahren bzw wenn doch verlangen sie Fahrgeld. Dass ich früher umsonst gefahren bin haben sie lange vergessen…

-War ne Zeitlang in Australien und habe dort n halbes Jahr in einer 5erWG gewohnt. Bin Zeitgleich mit einem anderen ausgezogen und hatten deswegen ne Abschiedsparty mit ca. 20Leuten. Ich mache Salat, schneide Gemüse, brate es an und schaue dass jeder Geschirr und Besteck hat. (Würde sagen ich hab einfach geschaut, dass alle versorgt sind). Hatten davor im kleineren Rahmen schon öfters BBQ wobei der oben genannte Kollege dabei immer für den Fisch zuständig war. Musste ihn jedoch an diesem Abend öfters ansprechen dass er doch mit dem Grillen anfängt. Wiederwillig haut er den Fisch schließlich auf den Grill, nimmt sich dann die Filletstückchen runter und lässt den Rest quasi verkohlen. Hat mich tierisch angekotzt, da es das einzige war worum er sich an diesem Abend hätte kümmern müssen…

-Beim Reisen in Australien das gleiche. Ich schaue dass ich Organisiert bin und alles habe was ich brauche. Auch weil ich mich nicht auf andere verlassen will. Mitreisende benutzen also ständig meine Sachen mit. Kocher, Lampen, Kühlschrank, Mückenspray, Gewürze,… Damit habe ich auch kein Problem-aber warum kaufen sie mir dann nicht einfach mal ein neues Mückenspray wenn das alte leer ist?

-Hatte mal was mit nem Mädel am laufen. War schön. Aber es ging alles von mir aus. Knutschen, Händchenhalten, konnte mit ihr auch sonst allen möglichen Unsinn anstellen ;-) Sie war bei allem dabei. Konnte mich in der ganzen Zeit jedoch nie Zurück lehnen und genießen. Würde sie jedoch auch nicht als schüchtern bezeichnen. Das ging mir mit HBs schon öfters so-sie waren attracted wenn ich gab und weg wenn ich mich mal zurücklehnen wollte. Wie bekommt ihr n Mädel dazu in euch zu investieren?

-War auch mit meiner Ex ganz schlimm. Ihre Familie am Arsch. Eltern geschieden, Vater Single, Bankrott, Haus stand vor Zwangsversteigerung. Haben dann das Haus renoviert um es zu Vermieten. Hab mich da gut reingehängt. Mitgearbeitet, Sachen organisiert,…Alles was von ihr kam war ein Kärtchen indem sie mir sagte dass es ihr Leid tut, mir nicht mehr geben zu können und dass sie hofft, dass wir diese Phase überstehen(Waren immerhin schon 3 Jahre zusammen). Hätte mir gewünscht, dass sie etwas für mich organisiert, mich verwöhnt und ich mich zurücklehnen kann und wenn es nur ein Abend oder ein Tag an einem Wochenende ist.

-War schon ein paar mal so, dass ich Leuten Sachen geschenkt habe, die sie brauchten/sich kaufen wollten und bei mir nur rumlagen(Klamotten, Computersachen,Elektrosachen, Autoteile...). Da ich sie nicht mehr brauche und man bei Ebay damit auch nicht reich werden würde ists kein großes Ding für mich. Jedoch habe ich den Eindruch, dass es beim Gegenüber genau so ankommt und er sich nicht mal richtig dafür bedankt. Dann kotzt es mich schon wieder an, dass ich es ihm kostenlos überlassen habe. Soll ich ihm nun vorheulen, wieviel mir das Teil bedeutet und das ich so und soviel Geld von ihm dafür will?

Die Liste könnte ich noch lange Weiterführen…

Meine Gedanken dazu:

Habe mir überlegt, meine Wünsche und Bedrfnisse deutlich anzusprechen. Jedoch möchte ich keine Diskussionen von wegen ich habe Dies und Das Gemacht, also will ich nun Das und Das von dir haben.

Zurücknehmen möchte ich mich nicht, da ich es als Stärke ansehe geben zu können.

Außerdem versuche ich mein Leben so aufzubauen, dass ich nicht auf andere Leute angewiesen bin.

Ich denke auch nicht, dass die oben angesprochenen Leute schlecht sind- mich also nur ausnutzen wollen. Dazu muss man aber vielleicht sagen, dass die meisten dieser Leute/Freunde Partymenschen sind und viele von Ihnen selber kein richtiges Leben (Keine Hobbys-am WE nur saufen)haben. Das heißt sie haben auch nichts, was sie mir geben/helfen könnten. Was sind eure Erfahrungen mit Partymenschen?

Erwarte ich zu viel? Darf ich erwarten gelobt zu werden bzw etwas zurück zu bekommen?

Wie macht Ihr das?

Liebe Grüße

bearbeitet von Semmelrogge

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Ich schaue auch, daß ich nicht bei einzelnen Menschen das Aufrechnen anfange. Aber insgesamt sollte es unterm Strich nicht unbedingt knallrot aussehen. Wenn ich bei jemand gebe, und woanders bekomme, dann ist das auch ok. Man muß sich die Leute halt entsprechend aussuchen. Wir hatten auch einen in der Clique, der recht pingelig aufgerechnet hat, das war manchmal echt nervig. War der einzige, der 2 DM Spritgeld einkassiert hat, obwohl alle außer mir ein Auto hatten, hat beim Kiffen aufgepaßt, daß keine zu oft am Joint zieht, usw. Naja, den Spitznamen "Theo" (nach dem damaligen Finanzminister) hat er bei manchen heute noch, obwohl er schon lange nicht mehr so ist. ;-)

Wenn Dein Erleben so ist, daß Du fast nur gibst, und nur selten mal etwas bekommst, dann läuft an irgend einer Stelle etwas schief. Sei es in Deiner Wahrnehmung - vielleicht übersiehst Du ja auch mal, wenn Du "bekommst". Oder sei es die Art, in der Du rüberkommst, vielleicht wirkst Du - ohne es zu merken - so fordernd, daß keiner mehr geben möchte, oder Du schießt beim Unterdrücken Deiner Wünsche (aus der Angst, fordernd zu wirken) so über das Ziel hinaus, daß es bei den anderen abweisend wirkt.

In Situationen mit Gruppen, wie Du sie beschrieben hast, kann man zumindest einen Teil der Problematik vorher schon erschlagen, indem man eine Arbeitsteilung abspricht.

bearbeitet von William Villain

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Ich würde an deiner Erwartungshaltung arbeiten.

Mir ist sowas eigentlich egal. Ich mache das was ich möchte bzw. in dem Moment für richtig halte. Und wenn jemand Anderer das ähnlich macht ist schön. Wenn nicht, auch gut. Ist dann nicht mein Problem.

Auf kurz oder lang werden sich solche Konstellationen eh auseinander laufen.

Ich denke, dass ich damit bisher ganz gut gefahren bin und habe nicht das Gefühl, irgendwie benachteiligt worden zu sein.

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Nun, aus deinem Thread konnte ich herauslesen, dass du jemand bist, der denkt, wenn er seinen Mitmenschen einen Gefallen tut, er dann ein Anrecht darauf hat von anderen einen Gefallen einzufordern. Aber dies ist nicht der Fall. Du kannst von niemandem eine Handlung einfordern.

Ich persönlich bin einer, der es liebt seinen Mitmenschen gefallen zu tun. Letztens hatte mein bester Freund eine Party gefeiert und es haben welche dort gekotzt, weil sie zuviel getrunken hatten. Ich bin am nächsten Tag zu ihm gegangen, weil ich ihm helfen wollte alles aufzuräumen. Er ist mein bester Freund und die ganze Arbeit alleine zu machen wäre echt viel. Wir waren dann 5 Leute und es ist dann ziemlich schnell gegangen. Leider war da ein Problem: Die Kotze. Normalerweise hätte mein Freund es machen müssen. Ich hab gesehen wie sehr er sich davor ekelte und dann hab ich ihm gesagt "Hey, ich ekel mich nicht vor Kotze, ich machs für dich." Und ich habe nicht gelogen. Ich ekel mich tatsächlich nicht vor Kotze, ey das ist nur Kotze und es ist nicht giftig. Ich sehe keinen Grund mich davor zu ekeln. Na, ja und dafür habe ich nicht mal ein "danke" erwartet. Mein Freund hat sich natürlich bedankt, hätte er es aber nicht getan, dann wärs auch nicht sooo schlimm gewesen, ich hätte dann einen unhöflichen (besten) Freund. :-) Ich fühle mich einfach gut, wenn ich Freunden helfe und wenn ich es nicht tue, dann fühl ich mich nicht so gut. Deswegen helfe ich und das Gefühl, dass ich dann bekomme reicht mir völlig.

Jedoch, sollte man genausogut "nein" sagen können. Es gibt oft Momente im Leben, in denen man echt kein Bock hat anderen einen Gefallen zu tun und dann sollte man in diesen Momenten auch "nein" sagen. Zum Beispiel waren letzten Sonntag mein bester Freund mit ein paar Freundinnen bei mir und wir haben im Keller rumgehängt. Eines der Mädels wollte an meinen Computer, um ins SVZ online zu gehen. Ich wollte aber nicht, dass sie an mein Computer rangeht, weil sie da auf private Dateien gestoßen wäre. Sie haben mich alle darum gebeten und so, aber ich habe konsequent "nein" gesagt, obwohl ich genau wusste, dass sie alle dachten, dass ich so ein Arschloch sei und so.

Letzendlich musst du selbst wissen, was du willst. Ich weiß nicht aus welchem Grund du deinen Freunden einen Gefallen tust, das musst du selbst herausfinden. Wenn du das aber nur tust um Anerkennung, einen Rückgefallen oder die Bestätigung, dass du ein guter Mensch bist, zu erhalten, dann rate ich dir das nicht beizubehalten. Tue nur einen Gefallen, wenn du Lust dazu hast und wenn nicht, dann sag konsequent "nein". Achja und "nein" solltest du auch nur sagen, wenn du wirklich keine Lust zu hast und nicht, weil die anderen in deiner Schuld sind oder weil du denkst, dass sie dir keinen Rückgefallen tun würden. Es gibt soetwas wie eine "Gefallenbank" nicht, vergiss jeglichen Gedanken daran, dass du ein Anrecht auf einen Gefallen hast.

LG natural-game

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natural-game, ich will Dir nicht widersprechen, im Gegeteil, aber ich kann auch gut verstehen, wenn jemand, der selbst oft hilfsbereit usw. ist, irgendwann gefrustet ist, wenn er von so gut wie niemandem auch mal etwas bekommt.

Ist der Unterschied vielleicht der, ob ich den Gefallen "quid pro quo"-mäßig von der anderen Person zurückerwarte, oder ob ich erwarte, daß "das Leben allgemein" meine Hilfsbereitschaft belohnt? Denn letzteres ist bei mir schon der Fall, ich kann mich jedoch nicht daran erinnern, mich jemals so "benachteiligt" gefühlt zu haben. In der Summe kam immer genug oder mehr als genug zurück. Erst heute wieder hatte ich so ein (in diesem Fall sogar etwas beschämendes) Erlebnis.

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Ist der Unterschied vielleicht der, ob ich den Gefallen "quid pro quo"-mäßig von der anderen Person zurückerwarte, oder ob ich erwarte, daß "das Leben allgemein" meine Hilfsbereitschaft belohnt? Denn letzteres ist bei mir schon der Fall, ich kann mich jedoch nicht daran erinnern, mich jemals so "benachteiligt" gefühlt zu haben. In der Summe kam immer genug oder mehr als genug zurück. Erst heute wieder hatte ich so ein (in diesem Fall sogar etwas beschämendes) Erlebnis.

Wenn du dich so gut fühlst ist es ok für dich.

Ich habe auch jahrelang wenn ich mich benachteiligt fühlte, überlegt was mir an diesem Tag dafür gutes passiert ist.

Irgendwann hab ich aber gmerkt, dass das nur ein Selbst-Tröstungs-Versuch war

und nicht dabei hilft, dass einzelne bestimmte Leute einen ausnutzen ohne etwas zurückzugeben.

Irgendwann bin ich dann auch dazu übergegangen, öfter mal zu sagen:

"Ich hab keinen Bock das zu tun", oder "ich hab keine Zeit" bei Leuten die sich nie revangiert haben.

oder "nein ich leih dir das nicht" bei Leuten wo man hinterherlaufen muss dass sie ausgeliehene Gegenstände

wieder zurückgeben.

Viele Leute denken nicht so sozial, dass sie so handeln dass auch andere etwas dann davon haben.

Zum Beispiel mit diesem Mückenspray. Die denken sich "Is alle, ok. macht ja nix, geht auch ohne."

Solche Leute muss man dann eben drauf ansprechen, was man von ihnen erwartet,

in dem Fall dass sie verbrauchte Sachen dann nachkaufen.

Oder die Sache mit dem Benzingeld.

Du kannst doch drauf aufmerksam machen, "Ich hab dich jahrelang mitgenommen und du hast mir auch nie

was zahlen müssen. Ich seh nicht ein, dass ich dir jetzt was gebe wenn du sowieso fährst."

Seit ich nicht mehr alles hinnehme und den Mund aufmache wenn mir etwas nicht passt,

hat es auch aufgehört, dass ich mir überlege ob die Verhältnisse von geben und nehmen ausgeglichen sind.

Weil ich es sofort anspreche sobald ich mich ausgenützt fühle, und den Leuten auch mal sage, was ich von ihnen erwarte.

zum Beispiel hat mich ein Nachbar gefragt, ob er ein paar Seiten mit Abbildungen auf meinem Farbdrucker drucken könne.

Ich sagte, ich möchte 5 € dafür, weil ich ja dann auch irgendwann eine neue Farbpatrone kaufen muss.

Mag sein, dass 5 € zuviel ist dafür, aber ich zwing ihn ja nicht, dass er bei mir druckt.

Er hat sich drauf eingelassen und bezahlt.

Soweit meine Erfahrungen damit

dein george clooney

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Hey,

Nach dem durchlesen eurer Antworten und beobachten meines Handelns sind mir folgende Sachen aufgefallen.

Es fällt mir sehr schwer Dinge anzunehmen bzw möchte ich dann auch immer sofort ausgleichen. Das muss ich auf jedenfall ändern!

Außerdem muss ich mich von dem Denken verabschieden, dass es sich mit jedem ausgleicht. Ich denke wichtiger ist zu sehen dass ich insgesammt gesehen soviel gebe wie ich nehme.

Des weiteren sollte ich lernen einen klaren Standpunkt zu beziehen sollte ich mich wirklich benachteiligt fühlen. Gerade auch wenn sich Kleinigkeiten häufen (wie Mückenspray).

Vilen Dank für eure Meinung zu dem Thema

Cheers

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hey, hab dein topic gelesen, aber die antworten nicht, denn...zu faul.

An sich deien Haltung find ich prima. Sowas zeigt einfach von größe, dass man nicht immer erwarten kann das man alles zurück bekommt ist normal. Aber willst du dich aus diesem Grund, dich genau so zu so einem Geier machen wie die anderen ? Du wirst auch noch sicherlich Leute finden, die diese eigenschaft bemerken und das zu schätzen wissen.

Ich erleb das oftmals, dass es unsere deutsche Mentalität ist, nur auf sich zu gucken. Aber schau ich bei meinen ausländischen Freunden, da ist es normal das man alles teilt. Da hilft jeder jeden.

Was denkst du warum bei einer schlägerei bei ausländern immer 20 Leute dahinter stehen, weil jeder dem anderen beiseite steht, egal wie hart es kommt.

Behalt deine Einstellung, pass nur ab unzu auf dass du dein Wohl zu weit nachhinten steckst !

und was man säht das erntet man, in gewisser weiße bekomsmt du diese Geben immer wieder zurück.. glaub mir !

bearbeitet von P0lle

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@Semmelrogge

Es waren bereits gute Antworten dabei. Aus meiner Erfahrung und Sicht kann ich anmerken:

Den meisten Menschen ist es eigen eher zu nehmen als zu geben. Andere schauen nicht unbedingt auf einen Ausgleich. Das sollte dir klar sein. Das Gefühl dass es passt wirst du nur haben, wenn Du auf jemanden trifft, der eine ähnliche Einstellung oder Werte wie Du hat.

Was das Geben betrifft gibt es zwei Möglichkeiten:

- das selbstlose Geben.

In dem Fall denkst du nicht darüber nach ob und was vielleicht dafür zurückkommt. Du gibst wie ein Geschenk

- das ausgeglichene Geben

Du gibst was Du geben willst, aber du reagierst auch darauf. Es ist wichtig, Grenzen zu setzen, denn sonst werden die Leute aus deiner Umgebung sich entsprechend verhalten - wo keine Grenze sichtbar, da auch keine entsprechende Reaktion zu erwarten.

Ich persönlich war früher ähnlich wie Du was das Geben betrifft. Meine Erfahrungen decken sich da auch mit deinen. Ich habe daraus gelernt und mein Verhalten angepasst. Ich achte auf einen Ausgleich. Wenn ich etwas tue oder gebe und ich merke, der andere nimmt nur, konsumiert nur - ohne jemals auch etwas von sich aus zu geben, dann breche ich den Kontakt mit diesem Menschen ab bzw. stelle das ein - aber nur diesem Menschen gegenüber.

Auf der anderen Seite - wenn ich von jemandem Dinge (Hilfe, Unterstützung, etc...) erhalte, dann werde auch ich bei passender Gelegenheit gerne helfen oder einladen, was auch immer.

Wenn kein Ausgleich exisitert - egal ob in Freundschaften, Beziehungen, Bekanntschaften oder was auch immer, dann wird dieses Ungleichgewicht stärker und die Energien und sozialen Dinge die damit verbunden sind, kosten dich Kraft. Der andere soll ruhig merken, dass er eine Grenze erreicht hat. Gerade das sichert dir mehr Respekt als wenn DU immer gerne alles freigibig gibst. Wichtig ist hier wie gesagt das differenzieren. Dein Verhalten an den Menschen anpassen.

Dabei differenziere ich auch noch, in welcher Verbindung ich mit dem Menschen stehe. Ein guter Freund darf sich natürlich mehr herausnehmen als ein Bekannter. Doch einen guten Freund zeichnet aus, dass gerade er sich wahrscheinlich nicht mehr herausnehmen wird -_- Weil er mich respektoll behandelt - und ich ihn.

Etwas Toleranz ist sinnvoll - aber im gesunden Ausmaß. Bei jedem Menschen gibt es Grenzen, die - wenn er sie überschreitet, eine entsprechende Reaktion von mir nach sich ziehen. Angepasst daran, wie schwerwiegend die Sache ist, die er tut. Manches Verhalten bekommt von mir keine zweite Chance.

Beispiel: Wenn einem Freund bei mir mal übel wird und er kotzt in meine Wohnung, dann werde ich sicher nicht begeistert sein, aber das wird die Freundschaft nicht gefährden (wenn es die Ausnahme bleibt) Wenn ein Freund, der meine Gastfreundschaft und Hilfe genossen hat mich aber bestielt (egal was er sich nimmt), oder mich verleumdet, dann WAR er mein Freund. Ohne zweite Chance. Da hat er Pech gehabt.

Grüße,

Winddancer

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Super Antwort Winddancer!

Ich war früher auch einer der jedem geholfen hat und gegeben hat. Der Dank war zwar da, aber alles was ich machte war selbstverständlich. Ich habe dann beschlossen, dass ich nur soviel in Menschen investiere wie zurückkommt. Es hat 2 Vorteile: Du kommst dir nicht benutzt vor und die Leute schätzen die Dinge die du machst, da dies nicht inflationär passiert.

Man muss ein gesunder Egoist sein und seine Interessen an erste Stelle stehen, denn sonst kommt man zu nichts und bleibt unzufriedener Zweiter. Früher hab ich aus Höflichkeit (mMn falsche) Getränke, Essenseinladungen etc abgelehnt, da ich nicht zur Last fallen wollte. Heute sag ich dankend zu und lade zurück ein. So haben alle davon was...

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Lieber TE,

ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Mir kommen folgende Gedanken in den Sinn und vielleicht ist etwas für Dich dabei:

Ich bin der Meinung, dass sich Geben und Nehmen sehr wohl ausgleichen. Die Menschen um Dich herum bekommen/nehmen etwas von Dir und im Gegenzug dazu geben sie Dir etwas.

Oftmal fällt es uns nur schwer zu erkennen, was genau sie uns geben. Wir konzentrieren uns nämlich viel zu wenig auf die "positiven" (wünschenswerten) Eigenschaften unserer Mitmenschen.

Nehmen wir Deine Reise nach Australien: Die Leute haben Deinen Kocher und all Deine Sachen benutzt. Was haben sie Dir zurückgegeben? Vielleicht ein tiefgründiges Gespräch, während dessen sie Deine Anwesenheit wertgeschätzt haben? Vielleicht Informationen über das Land, an die Du anderweitig nicht gekommen wärst? Vielleicht haben sie Dir Vertrauen geschenkt? Vielleicht aber auch irgendetwas ganz triviales? Stell Dir mal die Frage, was Dir während Deines Australien-Aufenthaltes alles schönes passiert ist und Du wirst sehen, dass Du unheimlich viel bekommen hast.

Noch eine Idee:

Die Menschen brauchen Raum um zu geben und sie brauchen Zeit. Wenn Du zu schnell bist, haben die Menschen um Dich herum oft keine Chance Dir einen Gefallen zu tun, denn sie kommen Deinem Rhythmus nicht hinterher. Sie versuchen Dir einen Gefallen zu tun, aber bevor sie es schaffen, hast Du ihn Dir schon selbst getan und hast dich selbst um die Befriedigung Deiner Wünsche gekümmert.

Gib den Menschen die Möglichkeit etwas für Dich zu tun. Leg einfach mal die Füße auf den Tisch und lass alle Anderen einfach machen, lass sie einfach tun und bleib sitzen. Du wirst sehen wieviel sie für Dich tun wollen, wenn sie erst mal die Gelegenheit haben. Und dann: Nimm es dankend an! Die Leute lieben es, etwas zu geben, wenn Du es wertschätzt!

Sag den Leuten, was Du liebst und was Du magst und sie werden Dir Deine Wünsche erfüllen. Sag es oft, die Menschen sind froh, wenn sie diese Hinweise bekommen.

Lieben Gruß

ANNA08

bearbeitet von ANNA08

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