"Es machte BOOM und sie fliegt weg..."

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Gast Dookie-Roo

Hey Com,

es ist eine Weile her, dass ich mich hier gemeldet habe. Das letzte mal im Sommer vor meinem Umzug nach Berlin, wo ich jetzt das Gefühl habe, in allen Bereichen voll durchstarten zu können: Wunsch-Wohnort und Wunsch-Studium - ein Gefühl von "endlich liegt alles in meiner Hand".

Das Gefühl etabliert sich auch zwischenmenschlich. Ich habe, was ich nie für möglich gehalten hätte, Spaß in Clubs, lerne mit Freuden wildfremde Menschen kennen, game was die Tanzfläche hergibt.

Dennoch kam es, wie es kommen musste...

Gleich an meinem ersten Wochenende in Berlin, meine Wohnung war noch eine Baustelle, zog mich die Neugierde zu den örtlichen Capoeira-Communities - und direkt in die Fänge einer wunderschönen Kolumbianerin. Ihr HB-Wert war mir anfangs schlichtweg zu hoch, ich wusste: Sowas kannst du noch nicht halten!

Nach ein paar Wochen gab ich mir jedoch einen Tritt, nachdem ich mehrmals festgestellt hatte, dass das Gefühl, eine Frau in der U-Bahn nicht anzusprechen schlimmer ist als die Angst, vor ihr zu versagen. Ich nutzte die Gelegenheit nach einer Capoeira-Feier, sie näher kennenzulernen. Ich hatte nicht weit von mir einen stillgelegten Vergnügungspark entdeckt. Ich wollte schon immer mal eine Tour mit Nachtsichtgeräten durch ein verbotenes Gelände machen. Die Idee gefiel ihr: NC!

Es folgte ein Wochenende, auf dem wir beide auf der Jugendmesse in Berlin Flyer verteilten. Wir fühlten uns wie dreizehn und bretterten die ganze Zeit mit neuartigen Skateboards durch die Gegend, nahmen an krassen Workshops teil und fühlten uns zusammen wunderbar, ohne, dass irgendetwas lief. Sie bedankte sich für die tollen Erlebnisse mit mir. Den "ich will dich"-Blick aus ihren dunklen Augen beim verlassen der U-Bahn werde ich sicher nie vergessen.

Ein Montag darauf wollten wir die Nachtsicht-Tour veranstalten. Sie wurde leider krank, ich ging alleine (Was nebenbei auch super war. Ihr seid auf der Suche nach einem Kick? Leiht euch ein Nachtsichtgerät aus und brecht in absoluter Finsterniss irgendwo ein. Silent Hill in real! :-p ).

Zwei Tage später rief ich sie an. Sie kam nicht zum Capoeira-Training und ich wollte fragen, wie es ihr geht. Zu diesem Zeitpunkt ging gerade das "Festival of Lights" los, also fragte ich sie, ob wir zusammen eine Tour durch die Stadt machen.

Zwei Tage später holte ich sie ab. Sie hatte sich sichtlich zurechtgemacht und ihre WG-Mitbewohner schauten gerade eine Doku über die weibliche Sexualutät. Ein schöner C&F-Aufhänger gleich am Anfang. :-D Die Tour war super. Extrem viel Kino bei gemeinsamen Photos vor den Lichtinstallationen in der Stadt, zaghafte Küsse ihrerseits dabei. Als der Akku ihrer Kamera schlapp machte, gingen wir zurück zur U-Bahn am Alex und saßen wie zwei Teenies auf meinem Skateboard. Plötzlich fingen zwei Tauben vor uns an, miteinander zu ficken. ^_^

Ihr Kopf drehte sich zu mir, ich hing eh schon neben ihrem Ohr und ab da an klebten wir aneinander wie zwei Kaugummis. Die folgende Woche verbrachten wir gefühlt nur im Bett. Es passte alles: Der Sex, die Lebenserfahrung, der Sinn für Freizeit, der Humor, die Vorstellung vom Leben.

Der Haken: Sie fliegt in ein paar Tagen für vier Monate zu ihrer Familie nach Kolumbien. Das nahm ich anfangs locker, in der zweiten Woche allerdings baute sich da in mir etwas auf, was man nur als beginnende One-Itis bezeichnen kann.

Versteht mich nicht falsch: Ich habe mittlerweile nach meiner ersten Beziehung, die eine wahre One-Itis war, mehrmals erfahren, dass man immer und überall wirklich krasse Frauen kennenlernen kann, wenn man nur offen genug in die Welt geht. Dennoch denke ich mittlerweile, dass ich emotional einfach so gestrickt bin, dass solche Frauen in mir krasse Spuren hinterlassen.

Wo nun mein Problem liegt?

Im Gefühl, mehr Zeit mit ihr verbringen zu wollen als sie mit mir. In der zweiten Woche begann ich zu springen, wenn sie sich meldete. Das war soweit okay, weil ich äußerlich stabil blieb und den ganzen Needy-Scheiß bei einem guten Freund abließ.

Bei einem Treffen lag sie weinend auf meinem Schoß und erzählte mir ihre Probleme. Familiäre Dinge, falsche Freunde - eine breite Palette frustrierender Bereiche ihres Lebens. Sie war nun seit über zwei Jahren nicht mehr bei ihrer Familie: "Ich will hier eigentlich niemanden mehr sehen, nur noch dich."

Das war vergangenen Mittwoch. So ein Satz gräbt sich ein. Vor allem, wenn sich die Frau dann komplett gegenteilig verhält und jegliche Angebote, mit mir Zeit zu verbringen in einem "vielleicht" enden lässt.

Das hört sich jetzt nach einem Einzefall an, es gab aber bereits vorher Fälle, wo sie mit mir Treffen ausmachte, die sie dann mit unbegründeten SMS nicht einhielt.

Gestern Abend sprach ich mit ihr. Ich wollte verstehen, warum sie in so krasser Form Dinge sagt und sich komplett gegenteilig verhält: "Warum machst du jetzt so ein Problem daraus?" - "Hey, keine Panik, wir sind nicht zusammen und ich habe nicht das Recht, irgendetwas von dir zu verlangen. Ich will dich kennenlernen, auch in solchen Bereichen. Mehr nicht."

Sie sagte, es täte ihr leid, wenn sie so handle. Erklären konnte sie es nicht. Für sie sei alles super. Wenn sie aus Kolumbien zurück sei "und ich keine vollbusige Blondine hätte", würde sie sich freuen, wenn wir wieder viel Zeit miteinander verbringen könnten. Hierauf sprach ich, auch wenn es sich nicht so liest, angstfrei, dieses Thema an: "Vier Monate sind 'ne lange Zeit. Vor allem, wenn man in Berlin wohnt. Aber ich sehe das als erfahrungsreiches Abenteuer. Und ich habe kein Interesse daran, Menschen, die mir viel bedeuten, zu enttäuschen. Und wenn ich eine Sache in meinem Leben mit Gewissheit sagen kann, dann die, dass ich noch nie einen Menschen betrogen habe." - (viel Geknutsche und Gefummel) - Sie: "Darauf kann ich mich nicht verlassen. Ich weiß, wie Menschen sind. Ich kann nicht garantieren, wie ich mich verhalten werde." - (nochmal viel Geknutsche und Gefummel) - Ich: "Kein Problem, das ist eine Aussage, mit der ich leben kann."

Ich verabschiedete mich, ging - und musste nochmal zurück, weil ich meine Handschuhe vergessen hatte und sie noch meinen Pullover hatte. Letzteren wollte sie sichtlich nur zögerlich hergeben. Mit einem grinsenden Gesicht fragte ich, ob sie ihn noch ein wenig behalten wolle. Sie: "Ich hole ihn morgen oder übermorgen bei dir ab." - Ich: "Ich war letzte Nacht übrigens in dem Park laufen, von dem du meintest, er sei gefährlich. Ist er nicht. Nur ein paar Dealer." - Sie: "Wenn ich nicht fliegen würde, würde ich immer mit dir laufen kommen." - Ich: "Bis dann." - (Kuss) - Sie: "Bis dann..."

Als ich zu Hause war, schrieb ich ihr noch eine SMS:

"hey, das gespräch war gut, danke. wenn du noch hilfe beim packen oder einen ort zum ausruhen brauchst, meld dich. ;) gruß an alle [Anm: ihre gerade kochende WG] und guten appetit!"

Meine Pläne, damit umzugehen

Ich denke, sie hat aus ihren bisher negativen Erfahrungen mit betrügenden und ihr innergame-verletzenden Männern einfach kein Vertrauen in ein "es geht auch anders".

Sie fliegt nun, daran kann ich nichts ändern. Auch an ihrer Aussage nicht, die sich alle Optionen offen halten will.

Sie redet sehr offen über ihre Gefühle. So sehr, dass da ganz aus dem Nichts ein "Fuck, meine Titten sind zu klein." kommen kann." 8-) Deswegen kaufe ich ihr die Worte ab, die in der kurzen Zeit so oft umschrieben haben, wie krass sie in mich verknallt ist. Daraus ergeben sich in ihr wohl Gedanken, dass in ihrer Abwesenheit die schicken Mädels der Capoeira-Akademie frühstücke.

Fakt ist, dass diese Frau seit meiner in die Brüche gegangenen LTR vorletzten Sommer die erste ist, zu der ich mich öffentlich bekennen würde. Sie ist toll. So toll, dass ich schätze, auch ihre Macken lieben lernen zu können. Ich wäre bereit auf sie zu "warten".

Sie hat ihren MP3-Player geschrottet. Für mich wäre es das schlimmste, eine großes Abenteuer ohne gute Musik angehen zu müssen. Also habe ich ihr meinen alten MiniDisc-Player rausgesucht, ein paar MDs bespielt und einen Kopfhörer zusammengelötet. Das hat mich kein Geld gekostet, steckt aber voll von ideellen Werten und würde bei mir nur ungenutzt rumliegen. Das ganze in einer kleinen Schachtel verpackt möchte ich ihr mitgeben.

Ich kann gerade nicht behaupten, mich rundum wohl zu fühlen. Unbegründetes Besitzdenken macht sich breit, einhergehend mit der Angst, eine tolle Baustelle zu verlieren. Aber ich bin in Berlin, meinem bisher größten Abenteuerspielplatz und habe mir für heute einen Parkour-Workshop rausgesucht, an dem ich ab Montag neben dem Capoeira und Zen regelmäßig besuchen werde. Die Uni fordert mich, daneben ein Kinoprojekt, was ich derzeit plane. Kurzum werden selbst vier Monate wie im Fluge vergehen. Ich dachte daran, ihr wöchentlich, je nach Laune und erzählenswerten Erlebnissen, eine Mail zu schreiben, um sie an meinem Leben teilhaben zu lassen.

Entweder sie kommt wieder und wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben, oder ich lerne, getreu ihrer Aussage, jemanden kennen, der mich mehr inspiriert. Auf lange Sicht habe ich an jeder Frau gewonnen, das wird hier nicht anders sein.

Dem aufmerksamen Leser danke ich für seine Geduld, noch mehr, wenn er empfehlende Worte (vor allem zu ihrem Innergame) hinterlässt.

Danke!

PS: Ich freue mich immer über neue Erfahrung. Wenn jemand einen "Trainingspartner" in Berlin braucht, PM! ;)

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hey

das mit den Tauben ist gut :D

zu deinem Post:

deine Sms war überflüssig - hätt ich gelassen.

ich glaub ich muss dich da enttäuschen mit dem "nicht needy" sein und dem

ein Gefühl von "endlich liegt alles in meiner Hand".

Für mich liest sich die komplette zweite Hälfte nach jemand, der der Frau um jeden Preis hinterherrennt und dessen Gefühle von IHR abhängen.

so wie ich das verstanden habe, habt ihr eigentlich noch gar keine Beziehung - wieso sprichst du dann von betrügen und warten etc?

Ich hätte ihr auch keine Zugeständnisse oder überhaupt das Thema hochgebracht, was du oder sie in der Zeit machen oder lassen wird.

Das ist nur unnötige Seelenlast für dich (und sie?).

Wie du selber gesagt hast, findest du die Frau rundum umwerfend. Das merkt man. Daher wohl auch so eine Reaktion.

Fakt ist, dass diese Frau seit meiner in die Brüche gegangenen LTR vorletzten Sommer die erste ist, zu der ich mich öffentlich bekennen würde. Sie ist toll. So toll, dass ich schätze, auch ihre Macken lieben lernen zu können. Ich wäre bereit auf sie zu "warten".

die aussage find ich gefährlich.

lass das mit dem MiniDisc-Player und den Emails besser sein.

schreib nicht "regelmäßig" , sondern eher in der Art "ich wollt mal schauen, wies dir geht".

ich hab das gefühl, dass du dich ein bisschen selber verarschst.

du redest dir ein, was du alles in den vier Monaten machen wirst und wie die Zeit vorbeigeht, etc - aber dem Unterton nach zu urteilen, hängst du mit der momentanen Einstellung der Frau noch viel viel länger als die vier Monate hinterher.

Lies mal den Thread zu Oneitis (Punkt 7, soweit ich mich erinnere) - hat mir sehr geholfen, zu sehen, was man alles in die andere Person reininterpretiert - obwohl es gar nicht vorhanden ist.

Das dürfte dich wieder ein bisschen auf den Boden der Tatsachen runterbringen.

Viel erfolg.

grüße

phoenix_d

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Hi,

Wo nun mein Problem liegt?

Im Gefühl, mehr Zeit mit ihr verbringen zu wollen als sie mit mir.

Unbegründetes Besitzdenken macht sich breit...

du hast deine Probleme doch schon im wesentlichen erkannt, natürlich spürt sie das (auch wenn du vom Gegenteil überzeugt bist) und zieht sich etwas zurück. Dass sie das nicht rational im Gespräch begründen kann war im Grunde auch klar, lass das in der Form besser bleiben.

Sie noch mehr zu bedrängen, noch besitzergreifender zu sein und alles andere was in diese Richtung führt ist der falsche Weg, du drückst sie nur weiter weg statt näher ran, lass ein bisschen locker/los. Von daher ist die vier Monatige Pause vielleicht gar nicht übel für Dich.

cheers.

bearbeitet von bijou

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Gast Dookie-Roo
Für mich liest sich die komplette zweite Hälfte nach jemand, der der Frau um jeden Preis hinterherrennt und dessen Gefühle von IHR abhängen.

Sicher, wenn ich kein Problem hätte, würde ich hier auch nicht schreiben. ;)

Aber der Satz bringt es gut auf den Punkt. Wenn mir sowas in der Vergangenheit passiert ist, habe ich sofort den Kontakt abgebrochen und mich auf mich konzentriert. Da waren nur die Frauen nicht so krass. :-p

so wie ich das verstanden habe, habt ihr eigentlich noch gar keine Beziehung - wieso sprichst du dann von betrügen und warten etc?

Das kommt darauf an, wie man Beziehung definiert. Dieses Schubladendenken mag ich nicht. Ich habe zu jedem Menschen, den ich irgendwie kenne, eine Beziehung und zwar in einem Grad, der sich darüber definiert, was ich mit ihm erlebt habe. Sicher verleihen wir uns selbst ab einem gewissen Punkt einen gesellschaftlichen Status (vergeben, verlobt, verheiratet), aber dazwischen gibt es unendlich viele Grade, die einfach so sind, wie sie sind.

Ich spreche dann von "betrügen", wenn ich in meiner Ethik etwas tue, was der Mensch, auf den sich dies auswirkt, davon verletzt fühlen könnte. Wenn sie mich mit einer anderen bei sexuellen Aktivitäten sehen würde, würde es sie verletzen. Ergo würde ich es nicht tun. Das ist, unabhängig von ihr, ein ganz normales, sittliches Verhaltensmuster, selbst erstmal das zu tun, was man auch von anderen erwartet.

Das ist aber nicht das eigentliche Problem, es ist das Grundsatzproblem über Beziehungsstrukturen, über das ich mir schon seit einer Weile Gedanken mache. Besitzdenken ist genetisch verankertes Höhlenmenschentum im Dienste evolutionärer Selektion. Die Grundsatzfrage ist hier, ob althergebrachte Beziehungsmodelle von einem Mann und einer Frau gesellschaftlich stabiler sind als zum Beispiel offene Beziehungen.

Man hat nicht ohne Grund festgestellt, dass Langzeitunternehmungen, wie zum Beispiel Flüge zum Mars, ohne Crews aus festen Beziehungen aus sozialer Sicht kaum möglich sind, weil nur so zwischenmenschliche Stabilität aufkommt, die eine solche Mission nicht gefährden.

Ein Mensch entscheidet sich dafür, was für ihn langfristig besser ist. Wenn ich irgendwann den Selbstwert eines Zen-Buddhisten habe, werde ich mich hier nicht mehr mit Problemen melden müssen, weil ich, egal was mir passiert, ein rumdum zufriedener Mensch sein werde.

Wie du selber gesagt hast, findest du die Frau rundum umwerfend. Das merkt man. Daher wohl auch so eine Reaktion.

...und sie mich. LJBF-Ansagen glaube ich mittlerweile genau zu erkennen. Wenn das hier ein hoffnungsloser Fall wäre, hätte ich sie schon genext.

lass das mit dem MiniDisc-Player und den Emails besser sein.

schreib nicht "regelmäßig" , sondern eher in der Art "ich wollt mal schauen, wies dir geht".

Es sind ja noch ein paar Tage. Ich verfahre mit solchen Dingen mittlerweile so, dass ich nur dann etwas von mir gebe (SMS, Anrufe, Opener, alles), wenn ich mir sicher bin, dass mir die Reaktion absolut egal sein wird. Alles andere ist needy.

<ich hab das gefühl, dass du dich ein bisschen selber verarschst.

du redest dir ein, was du alles in den vier Monaten machen wirst und wie die Zeit vorbeigeht, etc - aber dem Unterton nach zu urteilen, hängst du mit der momentanen Einstellung der Frau noch viel viel länger als die vier Monate hinterher.

Die Gefahr besteht natürlich immer. Deswegen muss man reflektieren und sich mit solch harten Sätzen auseinandersetzen. Danke an dieser Stelle erstmal!

Das mit dem Hinterherhängen glaube ich nicht. Meine derzeitige Lebensweisheit diesbezüglich lautet: "Das Leben wird dich immer wieder ficken. Der Trick ist, dir selbst keine Zeit zu geben, darüber traurig zu sein."

Lies mal den Thread zu Oneitis (Punkt 7, soweit ich mich erinnere) - hat mir sehr geholfen, zu sehen, was man alles in die andere Person reininterpretiert - obwohl es gar nicht vorhanden ist.

Das dürfte dich wieder ein bisschen auf den Boden der Tatsachen runterbringen.

Du meinst den Punkt über wahren Selbstwert. Ist im Grunde Zen-Philosophie. Praktiziere ich seit einem Jahr und dahin zu kommen, ohne seinen wahren Charakter zu verleugnen, also "man selbst" zu bleiben, ist wohl das schwierigste Unterfangen, dem sich ein Mensch stellen kann.

Die Frage hierbei ist, ob es falsch ist, sich ein Gefühl von "ich brauche dich" zuzugestehen. Der PUA würde sicher sagen, dass der Unterschied hier zwischen "wollen" und "brauchen" besteht (so zumindest in meiner Frage: Das PUA-Dilemma. Jedoch habe ich in der Emotion des "wollens" in meinem Leben immer wieder Kreativität freigesetzt, die ich mit einem reinen "nur wollen", nie erreicht hätte. Ich glaube nicht, dass es meiner Persönlichkeit zuträglich ist, auf Dinge zu verzichten, nur weil mein innergame leichte Gefühle von "Brauchen" entwickelt.

Deswegen hoffe ich, dass es noch etwas zwischen "brauchen" und "wollen" gibt. Etwas, was frei von der Abhängigkeit durch das "Brauchen" und zugleich nicht so distanciert wie das reine "Wollen" ist.

du hast deine Probleme doch schon im wesentlichen erkannt, natürlich spürt sie das (auch wenn du vom Gegenteil überzeugt bist) und zieht sich etwas zurück. Dass sie das nicht rational im Gespräch begründen kann war im Grunde auch klar, lass das in der Form besser bleiben.

Sie noch mehr zu bedrängen, noch besitzergreifender zu sein und alles andere was in diese Richtung führt ist der falsche Weg, du drückst sie nur weiter weg statt näher ran, lass ein bisschen locker/los. Von daher ist die vier Monatige Pause vielleicht gar nicht übel für Dich.

Auch vielen Dank an dich.

Wenn ich darüber nachdenke steht das außer Frage. Die Frau war attracted, weil ich oberflächlich krasser war als innerlich. Eine tolle Frau kennenzulernen ist auch nicht mehr das Problem. Zeit mit ihr zu verbringen, ohne sich von ihr abhängig zu machen, das ist es.

Ich würde natürlich gerne, schon rein aus psychologischem Interesse, verstehen, warum ein Mensch so krassen Aussagenschwankungen unterliegt. Es nur auf die emotionale Denkbasis der Frau zu schieben, scheint mir in diesem Fall zu einfach gedacht.

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Die Frage hierbei ist, ob es falsch ist, sich ein Gefühl von "ich brauche dich" zuzugestehen. Der PUA würde sicher sagen, dass der Unterschied hier zwischen "wollen" und "brauchen" besteht (so zumindest in meiner Frage: Das PUA-Dilemma. Jedoch habe ich in der Emotion des "wollens" in meinem Leben immer wieder Kreativität freigesetzt, die ich mit einem reinen "nur wollen", nie erreicht hätte. Ich glaube nicht, dass es meiner Persönlichkeit zuträglich ist, auf Dinge zu verzichten, nur weil mein innergame leichte Gefühle von "Brauchen" entwickelt.

Deswegen hoffe ich, dass es noch etwas zwischen "brauchen" und "wollen" gibt. Etwas, was frei von der Abhängigkeit durch das "Brauchen" und zugleich nicht so distanciert wie das reine "Wollen" ist.

den letzten Teil davon versteh ich nicht.

du hast ein bedürfnis bspw. nach Zuwendung.

Den Unterschied zwischen dem Wollen und Brauchen - so wie ich Dreamcatcher verstanden habe - ist nicht komplett darauf zu verzichten, sondern es geht um die Motivation, warum ich mir etwas zulege.

Hier sein Zitat:

Diese Verwechslung ist deshalb so weit verbreitet, da es wohl tatsächlich sehr viele gibt,

die ihre inneren Löcher mit Frauen zu stopfen versuchen.

An einem Beispiel betrachtet:

Heino und Martin können beide die exakt gleiche Frau mit den exakt gleichen "Techniken" bekommen haben. Und sogar auf die Frau gleich gewirkt haben.

Der Unterschied entsteht erst im Innenleben von Heino:

Er hat eine tiefe innere Unzufriedenheit - die er selbst vllt noch nicht mal merkt - und versucht diese Unzufriedenheit mit einer tollen Frau zu füllen.

Projeziert dabei auch einen Teil von seinen Wünschen auf sie - schiebt also Verantwortung für sein Wohlbefinden (Zuwendung) auf die Frau.

mir scheint, dass du "ich brauche dich" für dich anders definiert hast als Dreamcatcher und fastlane.

wenn du die Frau mit dem Alkohol gleichsetzen würdest, würde das bedeuten, dass du ohne genau diese Frau nicht mehr du selbst bist und dich anders verhälst als gewöhnlich - bis zu dem Punkt, wo du wieder deine "Dosis" bekommst.

Das Denken in "falsch" und "richtig" dabei, ist auch etwas hart.

Es ist nicht "falsch" eine Frau zu brauchen. Es ist einfach eine Sicht aufs Leben, weil sich die Person noch nicht die Zeit genommen hat darüber nachzudenken.

Ich spreche dann von "betrügen", wenn ich in meiner Ethik etwas tue, was der Mensch, auf den sich dies auswirkt, davon verletzt fühlen könnte. Wenn sie mich mit einer anderen bei sexuellen Aktivitäten sehen würde, würde es sie verletzen. Ergo würde ich es nicht tun. Das ist, unabhängig von ihr, ein ganz normales, sittliches Verhaltensmuster, selbst erstmal das zu tun, was man auch von anderen erwartet.

Das ist im Prinzip eine gute Ethik, die ich auch lange gelebt hab.

Allerdings hab ich festgestellt und akzeptiert, dass andere Personen eine andere Sicht aufs Leben und eine andere Ethik haben.

Was mich verletzt, ist jemand anders egal.

Was mir Spaß macht, findet jemand anders langweilig...

und jetzt schließ ich einfach mal von mir auf dich:

Wenn du das tust, was du von anderen erwartest - hast du auch übermäßig hohe Erwartungen an andere.

Wirst sicherlich auch oft enttäuscht und passt irgendwie auch zu deiner Aussage:

Wenn mir sowas in der Vergangenheit passiert ist, habe ich sofort den Kontakt abgebrochen und mich auf mich konzentriert.

Wenn du dagegen einfach das machst, was du grade toll findest und den anderen überlässt sich darüber eine Meinung zu bilden - auch mit der Option "Das ist ein Arsch, mit dem will ich nichts zu tun haben", finde ich das für mich sogar eine höhere Form der "Rücksichtnahme", weil ich aufgehört habe andere Menschen zu bevormunden und mich als der Weisheit letzte Stufe anzusehen.

Meine derzeitige Lebensweisheit diesbezüglich lautet: "Das Leben wird dich immer wieder ficken. Der Trick ist, dir selbst keine Zeit zu geben, darüber traurig zu sein."

Das klingt aber ziemlich negativ.

Ich kann dir ernsthaft sagen:

Früher fand ich an jedem Tag irgendwas scheiße - heute komischerweise nicht mehr... und ich wohn immer noch in der gleichen Stadt, mach mehr oder weniger die gleichen Dinge. Also keine größere Veränderung in meinen äußeren Lebensumständen.

Der Trick ist nicht mehr in "Das Leben wird mich ficken" zu denken, sondern unterbewusst immer was positives zu erwarten.

grüße

phoenix_d

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Gast Dookie-Roo
den letzten Teil davon versteh ich nicht.

du hast ein bedürfnis bspw. nach Zuwendung.

Den Unterschied zwischen dem Wollen und Brauchen - so wie ich Dreamcatcher verstanden habe - ist nicht komplett darauf zu verzichten, sondern es geht um die Motivation, warum ich mir etwas zulege.

Um es nochmal etwas zu verdeutlichen: Die Motivation hinter "Wollen" und "Brauchen" ist mir zu "binär". "Brauchen" ist Mist, weil es mit Sucht einhergeht. "Wollen" mir einfach zu emotionslos. Da fehlen die berühmten Schmetterlinge.

Liegt wahrscheinlich an sprachlichen Barrieren. Ich kann schlecht etwas Dazwischen haben, wenn mir der Begriff dafür fehlt.

Das ist im Prinzip eine gute Ethik, die ich auch lange gelebt hab.

Allerdings hab ich festgestellt und akzeptiert, dass andere Personen eine andere Sicht aufs Leben und eine andere Ethik haben.

...

[...]

Wenn du dagegen einfach das machst, was du grade toll findest und den anderen überlässt sich darüber eine Meinung zu bilden - auch mit der Option "Das ist ein Arsch, mit dem will ich nichts zu tun haben", finde ich das für mich sogar eine höhere Form der "Rücksichtnahme", weil ich aufgehört habe andere Menschen zu bevormunden und mich als der Weisheit letzte Stufe anzusehen.

Interessante Denkweise. Habe lange darüber nachgedacht. Ich komme dann aber doch zu dem Punkt, wo ich mich frage, wo man denn dann die Messlatte ansetzen soll.

Ganz abartig fände ich es auch mal toll, einfach durch die Gegend zu laufen und in ein paar Schaufenster diverser Edel-Boutiquen Pflastersteine zu schmeißen. :-D

Ich habe verstanden, was du meinst, finde es aber auch ein wenig gefährlich...

Der Trick ist nicht mehr in "Das Leben wird mich ficken" zu denken, sondern unterbewusst immer was positives zu erwarten.

Um das mal mit den aktuellen Ereignissen meines Targets zu verknüpfen:

Wir hatten uns am Freitag das letzte Mal gesehen. Sie im Packstress, alles soweit chillig, sie wollte sich melden. Hat sie nicht, ich mich also auch nicht.

Heute bekomme ich in der Uni nach meiner ersten Vorlesung einen Anruf mit freudiger, energiegeladener Stimme: "Hola mon amour, ich bin gerade in Madrid gelandet... wie geht es dir?"

:-D

...naja, besser als erwartet. Nüchtern betrachtet war ein Abschied auch unnötig und hätte die Sache überhaupt erst melancholisch eingelullt.

Ich denke, darin liegt der Trick: Ich weiß zwar noch nicht, wofür, aber die vier Monate werden für irgendetwas sehr gut sein. Entweder wir laufen uns danach zufällig über den Weg und alles ist so toll wie vorher (eingeleitet mit einer grinsenden Rückgäbe des Massage-Öls, welches sie bei mir vergessen hat ;-) ) - oder eben nicht.

Schließlich bin ich grad erst in Berlin angekommen. :-)

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