Doublebind Paradoxie

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Peace

Sat

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Toll, dass es hier User gibt, die sich mit einer solchen Ebene akademisch auseinandersetzen!

Ich bin an Kommunikation sehr interessiert und beaobachte in der Umwelt so oft Fehler einfach deshalb, weil der andere ja "weiß was man meint". Das ist ein weiterer riesiger Kommunikationsfehler.

Wenn ich Deinen Text richtig verstanden habe, sagst Du auch, dass selbst kleine Inkongruenzen DBs auslösen können, bzw. schon sind. Wäre es Deiner Meinung dann besser grundsätzlich Routinen speziell im PU Bereich abzuschaffen. Oder haben diese einfach zu wenig Auswirkung?

Beide, sowohl Hansi, wie auch sein Chef, handeln nach folgender Maxime:

• Nicht der einzelne hat die Macht, sondern die Spielregeln, denen alle Beteiligten unterworfen sind.

• Negative Gefühle dürfen nicht sein, wenn Du sie trotzdem fühlst, dann leugne sie

• Wir sind alle gleich, deshalb hat niemand eine eigene Position.

• Es darf sich nichts verändern, wir dürfen uns nicht ändern, bei uns bleibt alles so wie es ist

• Bei uns gibt es keine Schwierigkeiten

• Offene Auseinandersetzungen müssen unbedingt gemieden werden, beklage dich ruhig über andere, aber sprich nie selbst mit den Betroffenen

• Schuld ist immer jemand anders

• Erkenne niemanden vorbehaltlos an, wenn er sich wirklich anstrengen würde,erhielte er vielleicht die Bestätigung, die er sich so sehr wünscht, doch leider, leider wird das nie geschehen

• Niemand verlässt das System

• Sei so, wie Du nicht bist

• Die Klärung von Konflikten ist unmöglich, deshalb tun wir alle weiterhin so als wären wir alle glücklich

• Du kannst es nicht richtig machen, und darum geht es auch nicht, denn es geht um das Wohl des Ganzen, du bist unwichtig

Diese Punkte erinnern mich an die NLP-Axiome, jedoch mit gegenteiliger Bedeutung. Ich denke, wenn man die NLP-Annahmen befolgt, wird die Kommunikations chon klarer, bzw. es wird öfter nachgefragt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einfaches nachfragen bei Missverständnissen wie "Habe ich das jetzt richtig verstanden, Du meinst XY" in 90 % der Fälle zu einem "Nein" als Antwort führt. Da sieht man, dass das hineininterpretieren nicht funktioniert, der andere Weg, dass einfach machen was man hört, allerdings auch nicht.

Ich werde mir den Text allerdings nochmal zu Gemüte führen und eingehender drauf eingehen.

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"Ein Kreter sagt: Alle Kreter lügen." ist nur auf den ersten Blick paradox. Das Gegenteil von "Alle Kreter lügen" ist nämlich nicht "Alle Kreter sagen die Wahrheit". Vielmehr ist es einfach so, dass einige Kreter lügen und einige die Wahrheit sagen. Und wenn unser Kreter lügt, wenn er sagt, dass alle Kreter lügen ist das auch völlig unparadox.

Ebenso "Die folgenden zwei Sätze sind unwahr: Ich liebe dich - Ich hasse dich"

Das Gegenteil von "ich liebe dich" ist "ich liebe dich nicht". Und es gibt eine Menge Leute die ich weder liebe, noch hasse.

Ich weiß dass das eigentlich auch nichts mit deiner eigentlichen Aussage zu tun hat.

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Wenn ich Deinen Text richtig verstanden habe, sagst Du auch, dass selbst kleine Inkongruenzen DBs auslösen können, bzw. schon sind. Wäre es Deiner Meinung dann besser grundsätzlich Routinen speziell im PU Bereich abzuschaffen. Oder haben diese einfach zu wenig Auswirkung?

Inkongruenz wird schon als DB wahrgenommen. Routinen abschaffen ist nicht nötig, schlecht integrierte Routinen kommen jedoch beim Empfänger als Mismatch an.

Ich dachte früher oft, was bei dem Gegenüber nicht stimmt, wenn er inkongruent war. Leute die

Inkongruenz feiner wahrnehmen sind DB vorbelastet, weil sie schon geübt sind, ohne zu wissen worin.

Beide, sowohl Hansi, wie auch sein Chef, handeln nach folgender Maxime:

• Nicht der einzelne hat die Macht, sondern die Spielregeln, denen alle Beteiligten unterworfen sind.

• Negative Gefühle dürfen nicht sein, wenn Du sie trotzdem fühlst, dann leugne sie

• Wir sind alle gleich, deshalb hat niemand eine eigene Position.

• Es darf sich nichts verändern, wir dürfen uns nicht ändern, bei uns bleibt alles so wie es ist

• Bei uns gibt es keine Schwierigkeiten

• Offene Auseinandersetzungen müssen unbedingt gemieden werden, beklage dich ruhig über andere, aber sprich nie selbst mit den Betroffenen

• Schuld ist immer jemand anders

• Erkenne niemanden vorbehaltlos an, wenn er sich wirklich anstrengen würde,erhielte er vielleicht die Bestätigung, die er sich so sehr wünscht, doch leider, leider wird das nie geschehen

• Niemand verlässt das System

• Sei so, wie Du nicht bist

• Die Klärung von Konflikten ist unmöglich, deshalb tun wir alle weiterhin so als wären wir alle glücklich

• Du kannst es nicht richtig machen, und darum geht es auch nicht, denn es geht um das Wohl des Ganzen, du bist unwichtig

Diese Punkte erinnern mich an die NLP-Axiome, jedoch mit gegenteiliger Bedeutung. Ich denke, wenn man die NLP-Annahmen befolgt, wird die Kommunikations chon klarer, bzw. es wird öfter nachgefragt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einfaches nachfragen bei Missverständnissen wie "Habe ich das jetzt richtig verstanden, Du meinst XY" in 90 % der Fälle zu einem "Nein" als Antwort führt. Da sieht man, dass das hineininterpretieren nicht funktioniert, der andere Weg, dass einfach machen was man hört, allerdings auch nicht.

Mich haben die Punkte auch an Axiome erinnert, sowie an Affirmationen. Ich würde sie mir gar nicht so sehr reinziehen. Aber sie entstehen mehr oder weniger deckungsgleich innerhalb dieser Strukturen.

Ich kann die Erfahrung mit Dir teilen. Das Nein kommt wie gesagt durch falsche Selbstwahrnehmung, oder durch unbewusste Leugnung. Wirklich Absicht ist das denke ich nicht, eher unbewusstes Machtmuster.

Ich kenne Leute aus Settings, die voller Reue zusammenbrachen, weil ihnen der volle Umfang bewusst geworden ist.

Der Einzige Weg für mich DB zu begegnen ist sich knallhart darin zu üben nicht zu intepretieren, sondern möglichst sofort auf die Metaebene zu switchen.

Peace

Sat

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Gast D_perfect
Der Einzige Weg für mich DB zu begegnen ist sich knallhart darin zu üben nicht zu intepretieren, sondern möglichst sofort auf die Metaebene zu switchen.

Peace

Sat

Was genau ist die Metaebene? Die Beobachter-Position?

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Mich haben die Punkte auch an Axiome erinnert, sowie an Affirmationen. Ich würde sie mir gar nicht so sehr reinziehen. Aber sie entstehen mehr oder weniger deckungsgleich innerhalb dieser Strukturen.

Ich kann die Erfahrung mit Dir teilen. Das Nein kommt wie gesagt durch falsche Selbstwahrnehmung, oder durch unbewusste Leugnung. Wirklich Absicht ist das denke ich nicht, eher unbewusstes Machtmuster.

Ich kenne Leute aus Settings, die voller Reue zusammenbrachen, weil ihnen der volle Umfang bewusst geworden ist.

Der Einzige Weg für mich DB zu begegnen ist sich knallhart darin zu üben nicht zu intepretieren, sondern möglichst sofort auf die Metaebene zu switchen.

Peace

Sat

Also Du fragst auch konkret nach? Also etwa: "Ok, Du hast mir grade gesagt, dass... ich verstehe das so..?!"

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Der Einzige Weg für mich DB zu begegnen ist sich knallhart darin zu üben nicht zu intepretieren, sondern möglichst sofort auf die Metaebene zu switchen.

Peace

Sat

Was genau ist die Metaebene? Die Beobachter-Position?

Ja, und dabei tun und reflektieren. Bestenfalls gewaltfrei. Beide Aspekte der Botschaft wahrnehmen, und ansprechen, hinterfragen, wie das gemeint ist.

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Ah ok, also: "Du sagst einerseits A und andererseits B, wie habe ich das zu verstehen?" ?

Ich mache hin und wieder die Erfahrung, dass sich Gesprächspartner leicht gekränkt fühlen: "Hörst Du mir nicht zu?" Wie entgegnest Du dem?

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Mich haben die Punkte auch an Axiome erinnert, sowie an Affirmationen. Ich würde sie mir gar nicht so sehr reinziehen. Aber sie entstehen mehr oder weniger deckungsgleich innerhalb dieser Strukturen.

Ich kann die Erfahrung mit Dir teilen. Das Nein kommt wie gesagt durch falsche Selbstwahrnehmung, oder durch unbewusste Leugnung. Wirklich Absicht ist das denke ich nicht, eher unbewusstes Machtmuster.

Ich kenne Leute aus Settings, die voller Reue zusammenbrachen, weil ihnen der volle Umfang bewusst geworden ist.

Der Einzige Weg für mich DB zu begegnen ist sich knallhart darin zu üben nicht zu intepretieren, sondern möglichst sofort auf die Metaebene zu switchen.

Peace

Sat

Also Du fragst auch konkret nach? Also etwa: "Ok, Du hast mir grade gesagt, dass... ich verstehe das so..?!"

Ja, "verstehe ich sie richtig, dass ich die Situation verbessern soll, aber gleichzeitig nichts verändern darf/kann/soll?"

Ich habe selbst so eine ähnliche Situation vor einem Meeting erlebt. Der Gegenüber war jedoch gut vorbereitet,

und erwiderte humorvoll mit einem Augenzwinkerer, dass er die Situation verbessern wird, für die Änderung ist aber der Sender verantwortlich ;)

Ich habe die Situation damals als einen Angriff auf den Frame des Präsentierenden gewertet, und war begeistert, wie entwaffnend es war,

auch wenn jedoch zunächst kontraproduktiv. Er hatte immerhin die Lacher auf seiner Seite.

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Ah ok, also: "Du sagst einerseits A und andererseits B, wie habe ich das zu verstehen?" ?

Ich mache hin und wieder die Erfahrung, dass sich Gesprächspartner leicht gekränkt fühlen: "Hörst Du mir nicht zu?" Wie entgegnest Du dem?

Angenommen es ist tatsächlich so, dass sie sich angegriffen fühlen (Wertung), kommt es auf den gesamten Kontext an.

als Beispiel für Metakommunikation für unsere Auflösung hinterfrage ich nochmals:

Sie fühlen sich nicht verstanden, und sich angegriffen, und intepretieren dies als würdest Du ihnen nicht zuhören?

Hier würd ich auch in Bezug auf die Modalität entsprechend agieren.

zb.

Ich höre Dir zu, aber ich verstehe Deine Frage nicht.

oder

Warum glaubst Du, dass ich Dir nicht zuhöre?

oder

Nur weil ich den Inhalt Deiner Frage/Antwort nicht verstehe, heisst es nicht, dass ich Dich nicht höre.

Ist der Kom.Partner jedoch sichtlich erregt, kann man sich auch auf ihn beziehen und ihm zb kommunizieren:

"ich sehe, dass Du emotional/erbost/whatever bist, lass uns das später besprechen und vorher zusammen einen Tee trinken, oder Kafee oder spaziergang machen."

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Gast D_perfect

Okay verstehe. Hatte mich aufgrund erzieherischer Prägung früher schon damit auseinandergesetzt und bin bis dato gut damit gefahren, das Spielchen nicht mitzuspielen und auf die für mich dominante Botschaft zu reagieren. Das ist natürlich heftig subjektiv zumal die eigenen Emotionen teilweise unangemessen ausschlagen. Mit zunehmendem Abstand wird die Metaebene für mich aber auch erreichbar.

Nachfragen führt aus meiner Erfahrung immer zu Beschwichtigungsaussagen. Ich vermute, dass Double Binds beim Sender selbst heftigen Aggressionen bzw. Abgrenzungsschwierigkeiten entspringen und er selbst keinen authentischen Kontakt zu diesen widerstreitenden Teilen von sich hat. Daher sind keine wahrheitsgemäßen Aussagen zu erwarten. Bzw. ist die Wahrheit im Sender selbst wahrscheinlich einfach nicht eindeutig vorhanden, sondern das ganze Gefühlsleben wie ein unruhiges Gewässer, bei dem eine Welle die andere überspült und nach Außen wie nach Innen nicht klar kommuniziert werden kann.

Wir hatten hier mal einen Thread zum Thema NOCT-Syndrom von Lingasus. (NoOne Can Tell me what to do - Syndrom). Der ist mir in Erinnerung geblieben und irgendwie denke ich, dass er Teil dieses Gebildes ist.

Okay hier ist der Thread: http://www.pickupforum.de/index.php?showto...ndrom&st=15

Er ist weniger spektakulär, als er mir in Erinnerung war. Aber: So in etwa stelle ich mir das Innenleben eines DB-Kommunikators vor.

bearbeitet von D_perfect

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Nachfragen führt aus meiner Erfahrung immer zu Beschwichtigungsaussagen. Ich vermute, dass Double Binds beim Sender selbst heftigen Aggressionen bzw. Abgrenzungsschwierigkeiten entspringen und er selbst keinen authentischen Kontakt zu diesen widerstreitenden Teilen von sich hat. Daher sind keine wahrheitsgemäßen Aussagen zu erwarten. Bzw. ist die Wahrheit im Sender selbst wahrscheinlich einfach nicht eindeutig vorhanden, sondern das ganze Gefühlsleben wie ein unruhiges Gewässer, bei dem eine Welle die andere überspült und nach Außen wie nach Innen nicht klar kommuniziert werden kann.

Korrekt, sehe ich auch so. Ein Aspekt fällt mir noch ein, nämlich der bewusste Opfer/Täter Switch, nach dem Motto "ich habe es so gehabt, und jetzt soll der andere sehen, wie er damit zurecht kommt."

Solche Kommunikationsmuster führen bald ad absurdum, und ein konstruktives Vorankommen wird kontinuierlich sabbotiert. Hier gibt es zumindest für mich nur ein "leave it" ;-)

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Gast D_perfect
Nachfragen führt aus meiner Erfahrung immer zu Beschwichtigungsaussagen. Ich vermute, dass Double Binds beim Sender selbst heftigen Aggressionen bzw. Abgrenzungsschwierigkeiten entspringen und er selbst keinen authentischen Kontakt zu diesen widerstreitenden Teilen von sich hat. Daher sind keine wahrheitsgemäßen Aussagen zu erwarten. Bzw. ist die Wahrheit im Sender selbst wahrscheinlich einfach nicht eindeutig vorhanden, sondern das ganze Gefühlsleben wie ein unruhiges Gewässer, bei dem eine Welle die andere überspült und nach Außen wie nach Innen nicht klar kommuniziert werden kann.

Korrekt, sehe ich auch so. Ein Aspekt fällt mir noch ein, nämlich der bewusste Opfer/Täter Switch, nach dem Motto "ich habe es so gehabt, und jetzt soll der andere sehen, wie er damit zurecht kommt."

Denkst du der Switch ist in seinem Ausmaß bewusst? Ich war eher darauf aus, dass man es auf Seiten des Senders einfach nicht anders kennt.

bearbeitet von D_perfect

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Nachfragen führt aus meiner Erfahrung immer zu Beschwichtigungsaussagen. Ich vermute, dass Double Binds beim Sender selbst heftigen Aggressionen bzw. Abgrenzungsschwierigkeiten entspringen und er selbst keinen authentischen Kontakt zu diesen widerstreitenden Teilen von sich hat. Daher sind keine wahrheitsgemäßen Aussagen zu erwarten. Bzw. ist die Wahrheit im Sender selbst wahrscheinlich einfach nicht eindeutig vorhanden, sondern das ganze Gefühlsleben wie ein unruhiges Gewässer, bei dem eine Welle die andere überspült und nach Außen wie nach Innen nicht klar kommuniziert werden kann.

Korrekt, sehe ich auch so. Ein Aspekt fällt mir noch ein, nämlich der bewusste Opfer/Täter Switch, nach dem Motto "ich habe es so gehabt, und jetzt soll der andere sehen, wie er damit zurecht kommt."

Denkst du der Switch ist in seinem Ausmaß bewusst? Ich war eher darauf aus, dass man es auf Seiten des Senders einfach nicht anders kennt.

Kann ich nicht wirklich mit Sicherheit sagen. Sicher ist das gesamte Ausmaß ein Muster, aber eine Wahl hat man denke ich immer. Das Buch die Masken der Niedertracht beschreibt dies genauer.

Ich kann mich ein ein Zitat von Tolle erinnern, indem er sagt, dass so gesehen alle Menschen, die im Ego hängen, nicht bewusst agieren, und hierfür auch nicht haftbar gemacht werden können. Vor Gericht zählt der Aspekt zumindest nicht , wenn es heißt "man hatte eine schlimme Kindheit"

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Gast D_perfect

Okay, ich denke jetzt sind wir in einer Grauzone angekommen ;-) Anyway, danke für deine Mühe mit diesem Thread.

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Okay, ich denke jetzt sind wir in einer Grauzone angekommen :rolleyes: Anyway, danke für deine Mühe mit diesem Thread.

Grauzonen sind nur die Vorboten einer nächsten Instanz ;)

Wir kommen an einer Klassifizierung nicht vorbei.

Mein Ansatz ist, sich die verschiedenen Satir Modelle anzuschauen, aus denen meiner Meinung nach diverse "Meta Verweigerer" entspringen.

Historie:

Die nach der Familientherapeutin und „NLP-Patin“ Virginia Satir benannten Kategorien werden ausführlich in ihrem Buch „Kommunikation – Selbstwert – Kongruenz“ beschrieben. Es handelt sich dabei um keine „Technik“ im üblichen NLP-Sinn. Die Satir-Kategorien stellen eine prototypische Klassifizierung von Persönlichkeitsstypen und ihren zugehörigen Kommunikationsmustern dar. Jeder der vier Typen stellt – vereinfacht gesagt – eine Art Kompensationsstrategie für frühkindliche Verletzungen dar und dient zur Vermeidung des Wiedererlebens der zugehörigen, negativen Gefühle. Demnach ist das Leben aus diesen Mustern heraus nach Satir auch ein Zeichen für einen angeknacksten Selbstwert.

Demgegenüber steht ein fünfter Persönlichkeitstyp, der sogenannte Kongruente Typus. Er verlässt sich nicht auf eingefahrene Muster, sondern handelt situationsangemessen und flexibel im Bewusstsein um den eigenen Selbstwert. Da wir alle notwendigerweise bestimmte Kränkungen in der Kindheit erfahren haben, entspricht kaum ein Mensch vollständig diesem Typus. Er ist ein Ideal, dem man sich durch kontinuierliche Persönlichkeitsentwicklung schrittweise annähern kann.

Ich verallgemeinere hierbei bewußt, denn ich denke, bzw in meiner Haltung bin ich jedem Gegenüber so kallibriert, als wäre er bereits kongruent, was oft erstaunliche Wandlung nach sich zieht.

In der Realität findet man i.d.R. auch keine „reinrassigen“ Typen, sondern Mischformen aus den verschiedenen Kategorien – auf ihren verschiedenen Entwicklungsstufen. Trotzdem kann man – mit ein wenig Erfahrung – fast jeden Menschen zu einer der Kategorien zuordnen, weil er einen Großteil der Zeit die Merkmale eines bestimmten Typus zeigt – und nur gelegentlich auf eine präferierte Ersatzkategorie ausweicht. Am deutlichsten zeigt sich entsprechendes Verhalten dann auch in stress- und konfliktreichen Situationen, wenn der eigene Selbstwert potenziell infrage gestellt ist. Vor diesem Hintergrund werden die Satir-Kategorien manchmal auch als Stressmuster bezeichnet.

Übersicht:

Die folgenden Angaben sind überarbeitete (hier und da gekürzt; hier und da ergänzt) Texte aus der NLPedia (www.nlpedia.de). Aufgeführt sind pro Typus die charakteristischen Erkennungsmerkmale wie Sprachmuster und Körperhaltung, sowie die zugehörigen Gefühlskategorien und weitere Informationen. Die Detailbeschreibungen sind dabei im Wortlaut weitgehend direkt der Originalquelle entnommen.

1) Der Beschwichtiger (Placeter)

2) Der Ankläger (Blamer)

3) Der Rationalisierer (Computer oder Leveller)

4) Der Ablenker (Distractor)

Der Beschwichtiger

Sprache

Zustimmend, entschuldigend, unterwürfig, will gefallen:

"Ich bin glücklich, dass man mir überhaupt erlaubt, hier zu sein." "Was du auch immer willst, ist in Ordnung. Ich existiere nur, um dich glücklich zu machen."

Sprachstruktur

Gebrauch von Einschränkungen: Wenn, nur, gerade, ja aber. Verwendung vieler Konjunktive: könnte, würde. Ja-Sager. Gedankenlesen: "Du möchtest doch bestimmt..., oder?"

Stimme

Weinerlich, winselnd, leise, piepsig, gehaucht.

Prototypische Körperhaltung (Skizzen dazu finden sich in Satirs Buch)

Kniend und Kopf stark nach oben gerichtet oder gebeugt; die Hand bittend nach vorne gerichtet. "Ich bin hilflos."

Typischer Ursprung und resultierendes Grundgefühl

Frühe existenzielle Bedrohung; Todesangst. "Ich bin ein Nichts. Ohne dich bin ich tot und wertlos."

Was wird (vorrangig) ausgeblendet?

Das eigene Selbst und dessen Bedürfnisse.

Was ist die wichtigste Ressource?

Einfühlungsvermögen.

Woran sollte gearbeitet werden?

Erlaubnis zum Ausdruck von Ärger geben; Abgrenzung; „Nein“ sagen; Eigenverantwortlichkeit stärken. Wünsche äußern. Selbstwert stärken.

Weitere typische Merkmale

Trifft ungern eigene Entscheidungen. Ist genügsam aus Selbstverleugnung; macht anderen gerne eine Freude, um den eigenen Wert zu steigern. "Andere haben Recht. Andere sind wichtig."

Ausführliche Beschreibung

Ein Mensch, der zum Beschwichtigen tendiert, missachtet die Gefühle über seinen eigenen Wert, überantwortet seine Macht anderen, und sagt zu allem ja. Er berücksichtigt demnach andere Menschen und den Kontext, seine eigenen wahren Gefühle jedoch missachtet er.

Beschwichtiger geben vor, gefällig zu sein, was in den meisten Kulturen und Familien sehr geschätzt wird. Doch unterscheidet sich das Beschwichtigen vom kongruenten Bemühen, jemandem eine Freude zu machen. Diese Menschen beschwichtigen auf Kosten ihres eigenen Wertes, sie missachten ihr Selbstwertgefühl und übermitteln dem anderen die Botschaft, dass sie selber nicht wichtig sind.

Der Beschwichtiger spricht in einer einschmeichelnden Art und Weise; er versucht zu gefallen; er entschuldigt sich und stimmt nie gegen etwas, egal was kommt. Er ist ein Ja-Sager. Er spricht, als könnte er nichts für sich selbst tun. Er muss jemanden finden, der ihn anerkennt, ihm seinen Wert zuweist. Um echt beschwichtigend zu wirken, hilft es sehr, sich der Vorstellung, man sei nichts wert, hinzugeben. Das Motto lautet:

Du kannst dich glücklich fühlen, dass man dir überhaupt erlaubt, zu essen. Du schuldest jedem Dank, und du bist wirklich für alles, was schief läuft, verantwortlich. Du weißt, dass du den Regen hättest verhindern können, wenn du nur deinen Kopf gebraucht hättest, aber du hast gar keinen. Natürlich wirst du jeder Kritik über dich zustimmen. Du bist selbstverständlich dankbar für die Tatsache, dass jemand überhaupt mit dir spricht, egal was oder wie er selbst es sagt. Du würdest nicht auf die Idee kommen, etwas für dich selbst zu fordern. Denn schließlich, wer bist du, dass du Forderungen stellen könntest?

Außerdem, wenn du nur gut genug wärst, würde es schon von selbst kommen. Sei die klebrigste, leidendste, Füße küssendste Person, die du nur sein kannst. Stell dir deinen Körper mit einem Bein kniend vor, ein bisschen wackelnd, eine Hand bittend ausgestreckt, und pass auf, dass dein Kopf stark nach oben gerichtet ist. Wenn du in dieser Position sprichst, wird deine Stimme winselnd und piepsend sein, denn du hältst deinen Körper so geduckt, dass du nicht genug Luft für eine reiche, volle Stimme hast. Sage zu allem "ja", egal was du fühlst oder denkst. Dies ist die Körperhaltung der beschwichtigenden Figur.

Der Ankläger

Sprache

Nicht zustimmend, angreifend, fordernd, verletzend:

"Wenn du nicht da wärst, wäre die Welt völlig in Ordnung!" "Du machst nie etwas richtig. Was ist los mit dir?"

Sprachstruktur

Universalquantoren: alle, jeder, nie. Behauptung kausaler Zusammenhänge: wenn - dann, weil Verwendung negativer Fragen: Warum tun sie es nicht? Weitere Worte: müssen, dürfen, sollen.

Stimme

Laut, schrill, hart, angespannt.

Prototypische Körperhaltung (Skizzen dazu finden sich in Satirs Buch)

Angespannt, flacher, gepresster Atem, nach vorne zeigend, anklagend. "Ich bin der Chef hier."

Typischer Ursprung und resultierendes Grundgefühl

Frühe Erfahrung von Ablehnung; Nicht-genug-sein. "Ich bin einsam und erfolglos." "Wenn ich andere dazu bringe, mir zu gehorchen, bin ich wichtig."

Was wird (vorrangig) ausgeblendet?

Die Bedürfnisse anderer Menschen.

Was ist die wichtigste Ressource?

Durchsetzungsfähigkeit.

Woran sollte gearbeitet werden?

Ich-Botschaften benutzen. Destruktive Abläufe unterbrechen. Empathie; Zuhören üben. Lernen, Anklagen in Bedürfnisse zu übersetzen.

Weitere typische Merkmale

Sorgt für Aufruhr; versucht ständig, seine Sichtweise zu beweisen; hört nicht zu, unterbricht, ist misstrauisch. Sucht nach Fehlern und stellt seine Gewichtigkeit heraus (anstatt zur Lösung beizutragen). "Ich habe recht."

Ausführliche Beschreibung

Anklagen ist das Gegenteil des Beschwichtigens. Die anklagende Haltung ist eine inkongruente Widerspiegelung der Regel, dass wir für uns selbst eintreten und keinerlei Entschuldigungen und Unannehmlichkeiten von wem auch immer akzeptieren sollten; dass wir nicht schwach sein dürfen.

Der Ankläger schützt sich selber, indem er andere Menschen oder die Umstände angreift und sie anklagt. Für den Ankläger, zählen die anderen nicht, sondern nur er selbst und der Kontext.

Der Anklagende ist ein Fehler-Sucher, ein Diktator, ein Boss. Er handelt überheblich, und er scheint zu sagen: "Wenn du nicht da wärst, wäre alles in Ordnung." Innerlich fühlen sich die Muskeln und Organe angespannt an. Der Blutdruck steigt an. Die Stimme ist hart, fest, oft schrill und laut. Überzeugendes Anklagen verlangt von dir, so laut und tyrannisch zu sein, wie du es nur kannst. Mache alles und jeden fertig. Als Ankläger werden wir als feindselig, tyrannisch, nörglerisch, oder gewalttätig wahrgenommen.

Um anklagend zu wirken, ist es hilfreich, sich vorzustellen, dass man einen beschuldigend ausgestreckten Finger hat, und mit den Sätzen zu beginnen: "Du tust das nie!", oder "Du machst das immer!", oder "Warum tust du das immer?", "Warum tust du das nie?" und so weiter. Kümmere dich nicht um die Antworten. Das ist unwichtig. Der Ankläger ist vielmehr darum bemüht, seine Gewichtigkeit herauszustellen, als wirklich etwas herauszufinden.

Wenn du so beschuldigst, atme in kleinen, engen Zügen, lasse deine Augen hervorquellen, Halsmuskeln und Nasenflügel hervorstehen, werde rot und spreche mit lauter gepresster Stimme. Stelle dich hin, mit einer Hand an der Hüfte, den anderen Arm vorgestreckt mit geradem Zeigefinger. Dein Gesicht ist verzerrt, deine Lippen gekräuselt, deine Nasenflügel vibrieren, wenn du Schimpfworte ausrufst und alles unter der Sonne kritisierst. Du glaubst in Wahrheit nicht, dass du etwas wert bist. Wenn du jemanden findest, der dir gehorcht, dann hast du das Gefühl, wenigstens deshalb etwas zu bedeuten.

Der Rationalisierer

Sprache

Vernünftig, distanziert, unbewegt:

"Bei sachlicher Überlegung kann man feststellen, dass..." "Wenn man genau beobachtet, kann man…"

Sprachstruktur

Passivform und Tilgung von Bezugsindices: es, man, Leute. Nominalisierungen: Freiheit, Leben, Vernunft. Lange Bandwurmsätze, Einschübe. Weitere Worte: logisch, sachlich, vernünftig.

Stimme

Monoton, trocken, leblos, neigt zu Heiserkeit.

Prototypische Körperhaltung (Skizzen dazu finden sich in Satirs Buch)

Unbewegt, steif, gespannt, reaktionsarm. "Ich bin ruhig, kund gesammelt."

Typischer Ursprung und resultierendes Grundgefühl

Früher Schmerz; Trauer; Einsamkeit. "Ich fühle mich ausgeliefert."

Was wird (vorrangig) ausgeblendet?

Die eigenen Bedürfnisse, sowie jene anderer Menschen.

Was ist die wichtigste Ressource?

Rationales Denken und Sachlichkeit.

Woran sollte gearbeitet werden?

(Sehr behutsam) die Wahrnehmung und den Ausdruck von Gefühlen einüben, vor allem im körperlichen Sinn. Unterstützung bei der Bewältigung von schmerzhaften Episoden geben.

Weitere typische Merkmale

Gefühle werden nicht gezeigt, emotionale Bedürfnisse werden verleugnet, Körperkontakt wird vermieden. Hält gern Reden verweist und auf andere Quellen. "Es ist richtig."

Ausführliche Beschreibung

Das Kommunikationsmuster des Rationalisierers lässt sowohl das Selbst, wie auch die andere Person unberücksichtigt. Übertrieben rational zu sein bedeutet, dass man sich beim Handeln nur nach dem Kontext richtet, meist auf der Ebene der Information und der Logik. Der Rationalisierer ist sehr korrekt und sehr vernünftig; ohne den Anschein eines Gefühls. Er ist ruhig, kühl und gesammelt. Er könnte mit einem Computer oder einem Nachschlagewerk verglichen werden.

Um die übermäßig rationale Haltung einzunehmen, hilft es, steif aufgerichtet und unbeweglich dazustehen, wobei sich beide Arme an den Körperseiten befinden oder symmetrisch vor dem Körper verschränkt sind. Der Körper fühlt sich trocken an, kühl und beziehungslos. Die Füße stehen dicht nebeneinander. Ohne eine Miene zu verziehen, wirkt das Gesicht völlig ausdruckslos. Die Stimme ist trocken und monoton; die Wörter klingen leicht abstrakt. Wenn jemand mit uns spricht, dozieren wir lang und breit, scheinbar weise und würdevoll.

Wenn du rationalisierend sein willst, gebrauche die längsten Wörter und Sätze, die möglich sind, selbst wenn du über ihre Bedeutung nicht sicher bist. So wirst du dich wenigstens intelligent anhören. Nach einem Absatz wird ohnehin niemand mehr zuhören. Das augenfälligste Merkmal dieser Haltung ist eine geradezu unmenschliche Objektivität. Wir gestehen weder uns selbst noch anderen zu, wirklich zu fühlen. Nach dem Motto: Reife bedeutet, sich nicht zu bewegen, nicht zu schauen, nichts zu berühren und keine Gefühle zu empfinden.

Stelle dir vor, deine Wirbelsäule wäre ein langer, schwerer Stab, der von deinem Hinterteil bis zum Genick reicht, und du hättest einen 30 cm weiten Eisenkragen um deinen Hals. Halte alles an dir so bewegungslos wie nur möglich, auch deinen Mund und deine Hände. Wenn du so rationalisierst, wird deine Stimme allmählich absterben, denn du hast vom Schädel an abwärts kein Gefühl. Dein Hirn strengt sich dauernd an, dass sich nichts an dir bewegt, und du bist damit beschäftigt, die richtigen Wörter zu wählen. Schließlich darfst du niemals einen Fehler machen. Das Traurige an dieser Rolle ist, dass sie ein Ideal für viele Menschen darzustellen scheint. "Sprich die richtigen Worte: zeige kein Gefühl, reagiere nicht."

Der Ablenker

Sprache

Ohne Beziehung, belanglos:

"Da fällt mir nichts ein, oder - halt, warten sie - gestern begegnete mir ein Schauspieler, der wusste auch nicht ..."

Sprachstruktur

Abgehackt. Fehlende Bezüge und Anknüpfungen. Kein Dialog.

Stimme

Schnell, kurzatmig. Singsang.

Prototypische Körperhaltung (Skizzen dazu finden sich in Satirs Buch)

In ständiger Bewegung, unkoordiniert wirkende Bewegungen. Gliedmaßen weisen ständig in verschiedene Richtungen.

Typischer Ursprung und resultierendes Grundgefühl

Mangelnde Bindung; Vernachlässigung. "Niemand macht sich etwas aus mir. Ich gehöre nirgendwo hin."

Was wird (vorrangig) ausgeblendet?

Eigene Bedürfnisse, die des Gegenüber , und der Kontext.

Was ist die wichtigste Ressource?

Spontanität.

Woran sollte gearbeitet werden?

Struktur und Fokus. Anleitung zu vollständigen Transaktionen. Beruhigung des körperlichen Ausdrucks.

Weitere typische Merkmale

Wechselt häufig Themen, schließt nichts ab, vermeidet Konkretes.

Ausführliche Beschreibung

Die vierte Überlebenshaltung zeigt sich in häufigen, irrelevanten Reaktionen, die oft mit Clownerie und Belustigung verwechselt wird. Das irrelevante Muster ist das Gegenstück zum übermäßig rationalen Typus. Ablenker sind sie ständig in Bewegung. Es handelt sich dabei um den Versuch, die Aufmerksamkeit der anderen von den zur Diskussion stehenden Themen abzulenken. Der Ablenker produziert ständig neue Ideen und möchte Myriaden von Dingen gleichzeitig tun.

Selbst, andere, und Kontext der Interaktion spielen für Ablenker keine Rolle, wenn sie sich in der Haltung der Irrelevanz befinden. Die Öffentlichkeit bezeichnet Menschen, die sich irrelevant verhalten, oft als spontan und fröhlich. Oft entwickelt sich im Leben aus dem irrelevanten Verhalten eine allgemeine Sprunghaftigkeit und Ziellosigkeit. Solange es ihnen gelingt, die Aufmerksamkeit von Themen abzulenken, die für sie auch nur im geringsten Maße mit Stress verbunden sind, glauben sie, dass es ihnen gelingen wird, zu überleben.

Was auch immer der Ablenkende sagt oder tut, es hat keine Bezug zu dem, was irgendein anderer sagt oder tut. Er antwortet nie direkt auf eine Frage. Innerlich fühlt er sich schwindelig oder verschwommen. Die Stimme kann ein Singsang sein und passt oft nicht zu den Wörtern; sie kann sich ohne Ursache auf und ab bewegen, weil sie auf nichts gerichtet ist. Wenn du diese ablenkende Rolle spielst, wird es dir helfen, dir vorzustellen, du hättest einen schiefsitzenden Kopf, der sich dauernd dreht, so dass du nicht weißt, wohin du gehst, und nicht bemerkst, wenn du auf einmal ankommst. Du bist zu sehr damit beschäftigt, Mund, Augen, Arme und Beine zu bewegen. Achte darauf, dass du nie gezielte Worte gebrauchst. Ignoriere jedermanns Fragen, reagiere eventuell mit einer eigenen Frage zu einem ganz anderen Thema. Zieh eine imaginäre Faser aus jemandes Kleidung, binde Schnürsenkel auf etc.

Stell Dir Deinen Körper vor, als weise er gleichzeitig in verschiedene Richtungen. Mach übertriebene X-Beine durch Zusammenstellen der Knie. Das wird dein Gesäß nach hinten drücken und helfen, deinen Rücken zu krümmen sowie Deine Arme und Beine in verschiedene Richtungen zu bringen. Zuerst scheint einen diese Rolle zu erleichtern, aber nach ein paar Minuten werden die fürchterlichen Einsamkeits- und Zwecklosigkeitsgefühle deutlich. Wenn du dich schnell genug bewegst, wirst Du es nicht so sehr bemerken.

nochmals zusammenfassend:

Mit den Satir- Kategorien lassen sich sowohl Individuen als auch soziale Systeme beschreiben. Es handelt sich dabei nach Satir nicht um invariante Charakterstrukturen, sondern eher um Muster, wie Menschen unter Streß reagieren. Die Kenntnis der Satir-Kategorien erlaubt oftmals eine schnelle Orientierung in streßhafter Kommunikation und erste Vermutungen über die Gefühlslage von Menschen, die die Streß-Muster anwenden.

Nach Satir bilden die vier Streß-Muster ein gemeinsamens Subsystem. Sie faßt es so zusammen:

"Selbstwert: gering. Kommunikation: indirekt, unklar, unspezifisch, inkongruent, beschwichtigend, anklagend, rationalisierend, ablenkend (entwicklungshemmend). Regeln: versteckt, unpassend, unmenschliche Regeln bleiben starr, Veränderungen haben sich bestehenden Regeln anzupassen und zu unterwerfen, Einschränkungen der Meinungsäußerungen. Ergebnis: unglücklich, chaotisch, unangemessen, zerstörerisch. Der Selbstwert wird immer mehr in Frage gestellt und ist immer stärker auf die Unterstützung durch die Außenwelt angewiesen."

Das kongruente Muster definiert Satir so: "Selbstwert: hoch. Kommunikation: direkt, klar. spezifisch, übereintimmend, kongruent (entwicklungsfördernd). Regeln: offen, entsprechend, menschlich, die Regeln werden geändert, wenn es erforderlich ist, volle Freiheit zur Meinungsäußerung. Ergebnis: Bezug zur Realität, angemessen, konstruktiv. Der Selbstwert wird ständig zuverlässiger und zuversichtlicher, er erhält immer mehr Basis für die Persönlichkeit".

Um nun nicht zu sehr in den Problemspace zu rutschen, nochmals ein Ansatz der Metakommunikation. Mein erfahrungstechnisch passendster Frame ist "mitfühlend, empathisch"

(sofern der Rahmen das hergibt - ein "leave it" sollte immer eine Option bleiben)

Sprich:

1)

So sinnlich-konkret wie möglich benennen, was der andere gerade gesagt/getan hat.

2)

Beschreiben, welchen Effekt das auf einen selbst hat - im Sinne von: Welche Gefühle löst das bei mir aus.

3)

Einen Wunsch formulieren, wie derjenige sich stattdessen verhalten sollte/könnte.

Was gut für das "Verständnis" ist: Durch die Person "hindurch schauen" und das "verletzte Kind" dahinter sehen.

Peace

Sat

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