Wie kann ich als 18jähriger Asperber-Autist ein Mädchen kennenlernen? Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 1 1

[jungeimregen 0]

Hallo,

Ich bin 18 und habe Asperger-Autismus, dadurch Probleme mit Smalltalk usw., also sehr wenige Kontakte, nicht mal wirklich Freunde.

Also auch keine Beziehungserfahrung, das einzige was ich bei Mädchen bis jetzt "erreicht" habe sind einige Umarmungen.

Ich bin ziemlich frustriert wegen allem, habe mir viel Mühe gegeben, aber keine nennenswerten Erfolge.

Ich schreibe hier weil ich natürlich schon in Therapie war usw. aber dass alles sinnlos ist.

Und ich denke hier sind Leute die mir vielleicht weiterhelfen können.

Einmal hatte ich eine Chance, war sogar ein gut aussehendes Mädchen, die auch andere wollten. (Kontakt hat vor 1 Jahr angefangen, habe über Facebook angefangen, sie fand mich süß, dann zu WhatsApp)

Da ich wie gesagt Smalltalk kaum beherrsche, habe ich sehr viel auf Komplimente gesetzt, natürlich mit vielen Herzen dazu, mir ist nichts anderes eingefallen, ich dachte nur Mädchen sind "süß" also...

Wir haben dann viel und täglich geschrieben, sie wohnt nicht weit weg, eigentlich perfekt aber....

Das Problem war/ist: Leider bin ich nicht drauf gekommen sie einfach nach einem Treffen zu fragen, sowas habe ich noch nie gemacht... und als ich sie zufällig auf der Straße gesehen hab, sie war auf der anderen Seite, bin ich nicht zu ihr gegangen, da ich einfach mit dieser Situation nicht umgehen konnte.

Das hört sich jetzt bestimmt dumm an und ist es auch, ich kann kaum noch schlafen und bin total fertig weil es ja so einfach gewesen wäre, aber ich einfach nicht darauf gekommen bin.

Also verging die Zeit, immer so weiter, nach paar Monaten hatte sie einen Freund...

Wie gesagt hatte ich von alldem keine Ahnung, darum bin ich nicht auf dieses gekommen und mir war die Chance nicht klar, erst jetzt verstehe ich etwas mehr davon.

Dummerweise gab es also in über 1 Jahr kein Treffen... Kontakt ist noch da. Sie hat oft gesagt das sie möchte, ich bin darauf nicht eingegangen, eben noch ein Fehler. Und sie meinte auch sie mag nicht diese "Schüchternheit" an mir, ja natürlich war es für sie schwierig damit umzugehen, es lag also nur an mir dass nichts draus geworden ist. (ich bin echt ein idiot...)

Jetzt habe ich erfahren, dass sie seit kurzer Zeit wieder Single ist, habe versucht diesmal die Chance zu nutzen.

Sie sagte dann: Sie will nicht mehr als Freundschaft, also bestenfalls beste Freunde sein...

In kurz: Am Anfang des Kontaktes (etwas mehr als 1 Jahr) hat sie mich geliebt, nannte mich sogar Traummann usw., und ich bin mir sicher das es ernst war. Ich habe aber nichts begriffen, liebe sie aber immer noch, dies war mehrere Monate.

Jetzt kommt mehr von mir, aber weniger von ihr, also umgekehrt. (zuerst wollte sie was von mir, aber ich habe es nicht realisiert, obwohl ich es auch wollte, jetzt will ich wirklich was von ihr, aber sie nicht mehr)

Also was jetzt?

Am liebsten würde ich sie mir klar machen, aber gut bin ich darin einfach nicht und sie hatte es schon ausgeschlossen, also wäre es schwierig, wäre ja eine "Friendzone", glaube ich.

So ich wie ich sie kenne hat sie vielleicht schon bald einen neuen wieder und dann war es das endgültig.

Wäre aber für Tipps dankbar.

Ist es denkbar, eine sehr gute Freundschaft zu aufzubauen und darauf eine Beziehung anzufangen?

Einfach eine andere suchen?

Es steht ja schon fest das dies nicht gehen wird, ich habe auch praktisch keinen Freundeskreis, nichts, außer....

Da fällt mir nur eine Person ein, aber die "Liebe" ich nicht. Eine Albanerin (Charakter und Aussehen für mich gut), wohnt aber in Österreich und darf keinen Freund haben und auf so eine "Fernbeziehung" habe ich wirklich keine Lust.

Aber 18 ist für mich die Grenze für das alles (Küsse, Kuscheln, Beziehung, Sex), sonst wäre ich irgendwann 30 und genauso unerfahren, nein danke.

Mittlerweile ist für mich Suizid eine Option.

Also bin für jeden Tipp dankbar.

[C.Eastwood 118]

Suizid ist niemals eine Option.

Versuche jetzt nicht irgendetwas zu erzwingen, das ist der falsche Weg.

Ob wir dir hier helfen können , weiß ich nicht.

Wenn du mit 18 schon mit PU anfängst , dann hast du noch eine Menge Zeit.

Ließ dich hier mal ganz in Ruhe ein und mach deine Gefühle nicht von einem Mädchen abhängig.

Wenn du keine Freunde hast, dann solltest du erstmal das in den griff bekommen und dich in irgendeinem Verein oder so anmelden und etwas machen , dass dir Spaß macht.

Frauen allein machen nicht glücklich, merk dir das.

http://www.pickupforum.de/topic/25940-vom-ersten-hi-bis-zum-sex/

Oktober 8, 2014 bearbeitet von C.Eastwood

[Nikem 472]

Hast Du es mal mit einer Selbsthilfegruppe probiert ? Vielleicht findest Du dort ja Freunde und evtl. auch jemand der Dir einen Rat geben kann in Bezug auf Frauen.

Was allerdings gut für Dich wäre: such Dir noch andere Mädchen, die Dir gefallen dann wiegt ein eventueller Verlust der obigen nicht ganz so schwer.

Suizid ist keine Option, wenn es so schlimm ist solltest Du zum Psychologen gehen - meine ich nur gut :)

[Gast ulbert]

Selbstmordgedanken sind ernstzunehmen, da kann Dir aber kein Internet-Forum helfen. Bitte vertraue Dich einer psychologisch geschulten Person an.

Dein grundlegendes Problem scheint eine "Approach Anxiety" zu sein, eine Angst vor der Annäherung. Hier kann Dir das Internet und eine Selbsthilfegruppe durchaus sehr gut helfen.

Kurzgefasst: Du kannst die Angst vor Annäherung dadurch besiegen, dass Du Dich der Situation der Annäherung an einen Menschen immer wieder stellst, dass Du immer wieder einen Menschen ansprichst. Ich könnte empfehlen, Flugblätter zu verteilen oder wahllos Leute in der Fußgängerzone nach der Uhrzeit zu fragen, das wären Basisübungen

Vielleicht hilft Dir dieser Text aus dem Forum http://www.pickupforum.de/topic/57101-overcoming-approach-anxiety/

[Mendoza 1286]

Erst Glückwunsch, dass du selber weißt, dass du Asperger-Autist bist bzw. dir das eingestehst. Gibt genug Vögel hier, die das nicht tun. Denen bist du schon mal meilenweit voraus, weil du Krankheitseinsicht hast und damit gute Voraussetzungen für eine Besserung.

Was du machen musst: Den Kontakt mit anderen Menschen ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN. IMMER UND IMMER WIEDER. Und nicht nur mit Frauen, die du scharf findest. Mit denen kannst du keinen entspannten Smalltalk führen, wenn du es mit anderen Menschen nicht kannst, z. B. der Oma von nebenan. Also lege den Fokus erstmal auf "normale" soziale Situationen und den Umgang mit Menschen ohne sexuellen Hintergrund. Auch wenn du das als Autist langweilig und nervig findest und dich fragst, wieso du mit Menschen reden sollst, die dich gar nicht interessieren - hier kommt erneut das Thema Krankheitseinsicht, als Autist musst du soziale Interaktion halt im Erwachsenenalter bewusst erlernen und wenn du nicht bereit bist, das zu tun, wird es mit den Frauen nicht klappen.

Du musst halt von der Autistendenke weg "andere Menschen interessieren mich nicht, aber ich will Sex/eine Freundin" hin zu der Einsicht "wenn ich Sex/eine Freundin haben will, müssen mich andere Menschen interessieren".

Oktober 8, 2014 bearbeitet von Mendoza

[slyrd 235]

Ich kenne jemanden mit einer paranoiden Schizophrenie und der reisst auf wie ein Guru. Wieso? Weil er sich nicht von der Krankheit unterkriegen lässt und nicht einen auf Mitleidschiene macht.

[FraSkogen 680]

Asperger ist ein völlig anderer Film und in den Auswirkungen nicht vergleichbar, weil sich diese Veranlagung in Form ernsthafter Defizite im sozialen Umgang auswirkt. Asperger haben große Probleme, das Gegenüber zu "lesen", auch Wortwitz und Ironie sind für sie schwierig. Man muß ihnen alles ganz direkt sagen, damit sie es verstehen. "Zwischen den Zeilen lesen" fällt ihnen äußerst schwer. Sie kommunizieren sehr stark auf der Sachebene des gesprochenen Wortes, die allerdings nur 15% einer menschlichen Kommunikation ausmacht. Die anderen 85% rauschen an ihnen vorbei. Das mindert die Chancen beim Flirtspiel erheblich, weil es einfach denkbar ungelenk rüberkommt. Außerdem neigen sie dazu, sich in Details zu verlieren, was sie zu präzisen Analytikern macht (durchaus eine Stärke!), aber in der normalen Unterhaltung eher nerdig wirkt.

Deswegen ist "positive Einstellung" da nicht besonders hilfreich, weil die stetigen Mißerfolge eine positive Einstellung als Illusion entlarven, die an der Realität zerschellt. Das ist ja der Grund, wieso der TE Suizidgedanken hat, und die Dinge einfach positiv zu sehen ist da eine sinnfreie bis ungewollt verspottende Empfehlung. Ohne Erfolge (und sei es schrittweise) keine positive Einstellung. Was da helfen kann, ist Kommunikationstraining. Und zwar nicht einfach mit normalen Leuten labern, weil genau das ja nicht funktioniert, sondern z.B. in Form von Seminaren. Nein, keine PU-Seminare, die wären sinnlos, weil die ja schon grundlegende Sozialkompetenz zur Voraussetzung haben.

Kommunikationsseminare haben gegenüber "einfach praktizieren" den großen Vorteil, daß man eine präzise Rückmeldung bekommt, was genau man verbessern kann - normale Leute wenden sich einfach nur ab, ohne daß man gesagt kriegt wieso. Das ist zur Verbesserung nicht hilfreich und zieht einen eher runter.

Selbst wenn Asperger dann im Grunde immer noch kein inneres Sozialgespür haben, können sie doch lernen, es überzeugend zu emulieren. Aus ihrer Sicht sind das seltsame bis absurde Gepflogenheiten der "normalen" Leute, und der einzige stichhaltige Grund, wieso Asperger mit dieser Meinung Außenseiter sind, ist der, daß sie eben in der Minderzahl sind, und nicht, daß ihr Standpunkt per se disfunktional wäre.