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Der Broiler: Toitsche leben im "Reich der Illusion"...wo er Recht hat...

Eintrag erstellt von Vierviersieben · - 3132 Ansichten

Gerade habe ich (entgegen meiner neuen Gewohnheiten) mal Nachrichtenseiten aufgerufen.

Ich war ehrlich gesagt total überrascht, dass die Welt den Broiler hat schreiben und veröffentlichen lassen.

So was?

Auf "die Welt"?

Da war wohl ein Ausrutscher in der Redaktionsstube und der Schere im Kopf hat statt dem Broder-Artikel den nächsten Facharbeiterbereicherungsbericht gestrichen.

Die Deutschen leben im Reich der Illusionen. Sie lieben den Konsens und sehen keinerlei Bedrohungen. Wenn überhaupt, dann gibt es für sie nur Konflikte, die auspalavert werden müssen.

Definitiv das Merkmal der BRD. Kann man natürlich auch gut finden.

Dann legt er auch gleich los und trampelt (wieder mal) im Gendermultitopiakommerz-Blumengarten herum, woran ihn niemand hindern kann, denn [Grund, der nicht ausgesprochen werden darf]:

Wir schreiben das Jahr 2014. Seit über acht Jahren wird die Bundesrepublik von einer Frau regiert, die in der DDR sozialisiert wurde. Auch der Bundespräsident ist ein Ossi. Vier der 16 amtierenden Ministerpräsidenten sind Frauen. Die Wehrpflicht wurde praktisch vor drei Jahren abgeschafft, die Bundeswehr ist eine Truppe, die wie ein Unternehmen geführt wird. An der Spitze des Verteidigungsministeriums steht eine Frau und siebenfache Mutter, deren Ziel es ist, "die Bundeswehr zu einem der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland zu machen", dabei soll vor allem die "Vereinbarkeit von Dienst und Familie" garantiert werden.

1997 wurde die eheliche Vergewaltigung ebenso zum Straftatbestand erklärt wie die außereheliche und damit ein jahrhundertealtes Vorrecht der Männer abgeschafft. Mit dem "Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung" aus dem Jahre 2000 wurde allen Kindern "ein Recht auf gewaltfreie Erziehung" zugesichert. Nicht nur "körperliche Bestrafungen", auch "seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen" wurden für "unzulässig" erklärt.

Gleichgeschlechtliche Paare, die "heiraten" wollen, können seit 2001 eine "eingetragene Lebenspartnerschaft" eingehen, die der Zivilehe sehr nahekommt. Die völlige rechtliche Gleichsetzung hetero- und homosexueller Ehen ist nur eine Frage der Zeit. Anfang 2013 stellte das Bundesverfassungsgericht fest, dass auch gleichgeschlechtliche Lebenspartner mit Kindern als "geschützte Familie im Sinne des Grundgesetzes" anzusehen sind.

Gut, kennt man ja alles. Der normale Normzustand der veröffentlichten (und von der Bevölkerungsmehrheit auch jede vier Jahre neu unterstütze) Zustand der veröffentlichten Meinung.

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

Eine alleinerziehende Mutter zu sein, ist keine Schande mehr. Es kommt vor, dass der Chefarzt eines katholischen Krankenhauses eine Kündigung bekommt, weil er nach seiner Scheidung erneut geheiratet und damit gegen die katholische Glaubens- und Sittenlehre verstoßen hat.

Aber solche Fälle sind rar und erregen ein Aufsehen wie die Kunde von einer unbefleckten Empfängnis am Rande einer Kirmes. Dass der Bundespräsident mit einer Frau im Schloss Bellevue residiert, mit der er nicht verheiratet ist, regt allenfalls ein paar Hinterbänkler aus dem Riedenburger Schambachtal auf, die vergessen haben, dass ihr eigener Parteichef über Jahre eine außereheliche Beziehung unterhalten hat. Der soziale Wandel in der Bundesrepublik hat nicht nur mit alten Traditionen aufgeräumt, er hat auch ganz neue Maßstäbe für ein gedeihliches Miteinander geschaffen.

Weil Arbeit, Leistung und Entlohnung nicht mehr aufeinander bezogen sind, wird über die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle diskutiert, das soziale Unterschiede ausgleichen soll. "Soziale Gerechtigkeit" steht in den Programmen aller Parteien an prominenter Stelle. Als sozial ungerecht und unzumutbar gilt bereits, wenn die wöchentliche Unterrichtszeit an Gymnasien in Niedersachsen von 23,5 auf 24,5 Stunden erhöht werden soll. Dann gehen Lehrer auf die GEW-Barrikaden und sagen aus Protest Klassenfahrten ab. Gerecht und angemessen ist es dagegen, wenn ein Jobcenter einem Hartz-IV-Empfänger eine Reise nach Indonesien bezahlt, damit der seinen in Surabaya lebenden Sohn aus einer gescheiterten Beziehung besuchen kann.

Das interessante an der Ironie als Stilmittel ist hier wohl eher - was sich dahinter verbirgt.

An unausgesprochenen Wünschen Broders - und auch an Wirklichkeit.

Aber da sind wir schon wieder im Land von [darf nicht ausgesprochen werden] und eigentlich wirft er hier mehr Fragen auf, als ihm selbst bewusst ist...

Die Entkoppelung von der Realität

Wie gesagt, wir schreiben das Jahr 2014. Die "Reise zum Mittelpunkt der Erde", wie sie von Jules Verne im Jahre 1864, also vor genau 150 Jahren, beschrieben wurde, hat noch nicht stattgefunden, aber die bemannte Raumfahrt ist Wirklichkeit geworden. Vom ersten, zwölf Sekunden langen "Flug" der Gebrüder Wright im Jahre 1903 bis zur Mondlandung im Jahre 1969 sind nur 66 Jahre vergangen.

Die riesigen Unterwasserstädte, die von Zukunftsforschern entworfen wurden, sind Fantasien geblieben, dafür aber trägt das Leben auf dem Festland alle Züge einer real existierenden Utopie. Ein jeder bekommt nicht das, was er erarbeitet hat, sondern das, was ihm zusteht, worauf er einen Anspruch hat. Eine "Kultur des Weniger" bedeutet in der Praxis weniger Arbeit bei vollem Lohnausgleich und die Möglichkeit, früher als geplant in Rente zu gehen.

Man mag das begrüßen oder bedauern. Man mag noch mehr "Umfairteilung" fordern oder, wie zuletzt Guido Westerwelle, vor "spätrömischer Dekadenz" warnen. In jedem Fall aber müssen wir uns fragen, welchen Preis wir dafür bezahlen, dass wir den Faktor "Risiko" durch "Planungssicherheit" ersetzt haben. Von Unfällen im Haushalt und Straßenverkehr einmal abgesehen.

Kann man leicht zu Ende führen: Man "guuugeläh" einfach mal, was mittlerweile diverse Bewohner des Territoriums so treiben...das ist dann der Preis.

Für andere ist das kein Preis, der zu zahlen ist - sondern der Hauptgewinn.

Und geschenkten Gäulen schaut man halt nicht in das Maul...logisch.

Vom Hindukusch bis nach Neukölln

Der Preis des Glücks liegt in der Entkoppelung von der Realität. Wie Truman Burbank, gespielt von Jim Carrey in der "Truman Show", haben wir uns in einer virtuellen Welt gemütlich eingerichtet, aus der das Böse verbannt wurde. Niemand ist böse. Niemand meint es böse, nicht einmal die Taliban oder die Kopfjäger des Islamischen Staates. Auch die Täter sind, genau genommen, Opfer historischer oder gesellschaftlicher Verhältnisse; wenn es nicht die Kolonialzeit ist, die nachwirkt, dann eine schwierige Kindheit voller Entbehrungen. Es gibt keinen Konflikt, den man nicht friedlich, auf dem Verhandlungswege, lösen könnte. Am Hindukusch ebenso wie in Neukölln.

Die Folge: Wir können nicht zugeben, dass wir uns geirrt, vertan haben. Haben wir einen Fehler gemacht, dann machen wir gleich einen zweiten hinterher, damit es nach Methode aussieht. Erst bestreiten wir, dass es eine "Armutswanderung" überhaupt gibt, dann "helfen" wir den überforderten Kommunen bei der Bewältigung jener Probleme, die mit der Armutswanderung ins Land gekommen sind. Das hält uns nicht davon ab, nach Bulgarien und Rumänien auch der Ukraine den Weg in die EU zu ebnen. Zur Feier des Tages wird in Straßburg ein Spektakel inszeniert, das an die besten Tage der Volkskammer der DDR erinnert.

Was er meint weiß jeder - und wieder ist es doch sehr interessant, sich mal darüber Gedanken zu machen, welche verdeckte Forderung dahinter steht:

Würde eine in der sozialen, geostrategischen und pragmatisch-politischen Realität lebende Gesellschaft eigentlich irgendwer einem dann über die üblichen Jammergründe jammerndem Broiler noch zuhören? ;-)

Jobcenter Mossul

Wir haben inzwischen erkannt, dass die Migrationspolitik ein Flop war. Macht nichts, ein Dauerpalaver beim Innenminister wird es richten, außerdem brauchen wir eine bessere "Willkommenskultur". Der Islam, hören wir täglich, ist eine Religion wie jede andere auch, man müsse nur genau zwischen Islam und Islamismus unterscheiden, obwohl niemand weiß, wo das eine aufhört und das andere anfängt.

Nicht einmal die Generalsekretärin der SPD, Yasmin Fahimi, die vor ein paar Tagen verlautbart hat, der "Islamische Staat" sei keine "radikal-islamische" Organisation. Sie als "islamisch" zu bezeichnen sei eine "Missachtung und Zuweisung, die die Muslime hier in Deutschland in ihrer Ehre berührt". Sollen wir, um die Muslime nicht zu kränken, den "Islamischen Staat" bitten, sich umzubenennen, vielleicht in "Der mesopotamische Arm der SPD Hessen-Süd"? Oder "Jobcenter Mossul"?

Wir nehmen solche Ansinnen ebenso gelassen hin, wie wir es hinnehmen, dass wir von Genderforschern und -forscherinnen dahingehend belehrt werden, die Geschlechtszugehörigkeit eines Menschen sei keine biologische Tatsache, sondern ein gesellschaftliches Konstrukt. Wer so etwas behauptet, wird nicht unter die Theke gelacht, er beziehungsweise sie wird mit hoch dotierten Preisen ausgezeichnet.

Das alles wäre unter normalen Umständen allenfalls komisch. Aber die Umstände sind nicht normal. Die Krisen und Konflikte, über die uns Claus Kleber und Caren Miosga auf dem Laufenden halten, könnten auch Facetten eines Dritten Weltkrieges sein, der längst angefangen hat - ohne den Urknall, mit dem Kriege üblicherweise beginnen.

Es muss ja nicht ein Attentat auf einen Erzherzog oder der getürkte Überfall auf einen Sender sein. Wir stecken mittendrin im globalen Dschihad, importieren tickende Zeitbomben und exportieren todessüchtige Terroristen. Unsere größte Sorge aber ist, wir könnten in das Geschehen hineingezogen werden - wie Unbeteiligte in eine Schlägerei auf dem Oktoberfest.

Obwohl die Wehrpflicht vor drei Jahren praktisch abgeschafft wurde, wollen immer noch junge Bundesbürger einen Wehrdienst verweigern, den es nicht mehr gibt. "Wir haben vermehrt Anfragen bei der der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden", gab der "Friedensbeauftragte" der EKD soeben bekannt. "Das Thema ist nicht weg."

Im Reich der Illusionen bestimmt eben nicht das Sein das Bewusstsein, sondern die Angst vor der Vertreibung aus einem Paradies, in dem eine "Markttransparenzstelle für Kraftstoffe" die Autofahrer darüber informiert, wo und wann sie am günstigsten tanken können.

Und hier irrt er sich.

Die Umstände sind durchaus normal - und sie sind gewollt.

Von der Bevölkerung. Und von den Politikern sowieso, mit fleissiger Unterstützung der Wirtschaft, die sich (ohne jede geheime Weltverschwörung) natürlich (noch weiter) sinkende Arbeitskosten erhofft.

Die entsprechenden Verrenkungen und Gedankenverbrechen sind allerdings, das lässt sich nicht bestreiten, sind lustig:

Jedenfalls für mich.

Und für manche anderen auch.

Das reine Denken in Ursache-Wirkungs-Ketten ohne Vorbehalt ist damit schon unmöglich gemacht - ich warte dann mal gespannt ab, wie es weitergeht und wessen Kopf (wenn er oder sie das richtigfalsche sagt, also ein Gedankenverbrechen begeht) wieder symbolisch rollen wird.

Die richtigen Köpfe (und auch Würfel) werfen ja schon andere, die Selbstkanibalisierung kann weitergehen.

Die Folgen betrachte ich persönlich mit Belustigung und (wenn sie auch endlich territorial hier eintreffen) mit einer gewissen Schadenfreude.

Nachrichten habe ich nun wieder genug gelesen - Wochenende ruft.

Ich habe nicht den Eindruck, dass sich (ausser der zu erwartenden Lageentwicklung) irgendwas wirklich geändert hat.



6 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Was hat das ganze mit irgendwas zu tun? Ich hab jetzt zweimal versucht den Text zu lesen und kann immer noch nicht sagen um was zur Hölle es über haupt gehen soll.

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Ich lese da heraus, dass man der Ansicht ist, die multikulturelle Gesellschaft wäre gescheitert, weil es die "ISIS" gibt

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Hä? Broder schreibt ständig in der "Welt". Bzw. wird da veröffentlicht.

Spiel nicht den Naiven und "Überraschten". Zu auffällig. Und das weißt du. Aber hey, solche Fehler passieren jedem.

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