Chris1x
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Ich habe das Gefühl, dass 95 % der Kontakte nur noch von mir ausgehen. Selbst Menschen, die unsere Freundschaft früher „eng“ genannt haben, reagieren oft nicht mehr – oder erst nach mehrfachen Nachrichten. Von eigenständigen Vorschlägen, mal was zu machen, ganz zu schweigen. Das ist für mich mega enttäuschend, zumal wir früher echt viel zusammen unternommen haben – von Festivals über Ausflüge bis hin zu Urlauben. Heute: fast nix mehr. Unterm Strich fühle ich mich oft so, als hätte ich nur noch ein bis drei wirklich enge Freunde. Wichtig dazu: Ich arbeite Vollzeit und bin Vater – meine freie Zeit ist also begrenzt, und ich muss gut schauen, wo und wie ich Freizeitaktivitäten unterbringe. Ich habe schon einiges ausprobiert (z. B. Tischtennis, Badminton), was am Ende doch nicht meins war. Ich werde jetzt weiter testen, mich bei Meetup/ähnlichen Plattformen anmelden und mich zusätzlich mit „Das Kind in dir muss Heimat finden“ inkl. Arbeitsbuch beschäftigen. Trotzdem fühlt es sich hart an, dass das, was man sich über Jahre aufgebaut hat, plötzlich so wenig trägt. Das macht mich frustriert und – ganz ehrlich – manchmal auch einsam, obwohl ich Familie habe. Was ich mir vorgenommen habe: Energie dorthin geben, wo Resonanz ist. Nicht mehr dauernd hinterhertexten. Nach 1–2 Versuchen loslassen. Klare Einladungen mit Termin statt „man könnte mal“. Also: Datum, Uhrzeit, Ort – und wer mag, sagt zu. Neue Räume suchen: Meetup, Sport-/Lauftreffs, Brettspielabende, Kurse/Workshops, ehrenamtliche Projekte, Eltern-/Vätertreffs. Realistische Zeitslots planen: kurze, planbare Formate (z. B. 60–90 Min nach Feierabend, Lunch-Treffen, früher Lauf am Wochenende), kinderfreundliche Aktivitäten (Spielplatz-Kaffee, gemeinsame Ausflüge), und nur so viel vornehmen, wie wirklich in Job & Familie passt. Selbstwert pflegen und Mobbing in der Kindheit und Jugend aufarbeiten Kleiner, stabiler Kern > großer Chat-Verteiler. Lieber 2–3 verlässliche Kontakte als 20 „Geister“. Mir ist klar: Lebensphasen ändern sich, Prioritäten auch. Ich will niemandem böse sein – ich möchte nur aufhören, mich selbst zu verbrennen und stattdessen tragfähige Verbindungen aufbauen.
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Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum und wollte einfach mal meine aktuelle Situation teilen – vielleicht gibt es ja jemanden, dem es ähnlich geht oder der ein paar gute Tipps hat. Ich bin Mitte 30, verheiratet, habe ein kleines Kind und lebe ein grundsätzlich stabiles Leben – Haus, Job, Familie, alles da. Trotzdem fühle ich mich seit einiger Zeit innerlich ziemlich leer und einsam. Mein Freundeskreis ist im Laufe der Jahre immer kleiner geworden. Früher hatte ich vielleicht fünf bis sieben richtig gute Freunde, heute sind es nur noch zwei, mit denen ich wirklich regelmäßig Kontakt habe. Viele alte Freundschaften sind einfach im Sande verlaufen, obwohl ich immer viel investiert habe. Ich hatte eine ziemlich harte Kindheit und Jugend mit viel Mobbing, wodurch ich sehr lange Probleme hatte, soziale Kontakte aufzubauen. Ich habe mich dann intensiv mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt – Bücher wie „Wie man Freunde gewinnt“ oder „Models“ von Mark Manson haben mir echt geholfen, mein Mindset zu verändern. Ich bin gereist, habe studiert und in der Zeit viele tolle Menschen kennengelernt. Trotzdem haben sich fast alle Kontakte über die Jahre verloren. Was es auch nicht einfacher macht: Mein Verhältnis zu meinen Eltern und Schwestern ist leider sehr angespannt und oberflächlich. Wir haben zwar Kontakt, aber es fehlt die Nähe, das Vertrauen, das familiäre Miteinander, das ich mir immer gewünscht hätte. Dadurch fehlt mir auch dieses stabile familiäre Netz im Hintergrund. Über meine Einsamkeit rede ich eigentlich nur mit ganz wenigen Menschen – meiner Frau und meinem engsten Freund. Den meisten anderen gegenüber behalte ich das für mich, weil ich einfach nicht ständig jammern oder „bedürftig“ wirken will. Außerdem ist es unglaublich frustrierend, dass die meisten sich nie von selbst melden. Ich bin fast immer derjenige, der schreibt: „Lass mal wieder was machen“ – und dann kommt entweder gar nichts oder nur eine halbherzige Ausrede. Irgendwann will man auch nicht mehr hinterherlaufen. Wenn ich an meine 20er zurückdenke, dann war das mit Abstand die beste Zeit meines Lebens. Ich war viel unterwegs, habe viel gefeiert, neue Leute kennengelernt und das Leben einfach intensiv gespürt. Ich hatte damals ein starkes Selbstbewusstsein, war offen, frei, neugierig – und habe in dieser Zeit auch viele Frauen kennengelernt und verführt. Mit etwa 24 habe ich dann meine heutige Frau kennengelernt, und seitdem sind wir zusammen. Diese wilden, intensiven Jahre waren aber prägend – und manchmal sehne ich mich genau nach diesem Gefühl von Lebendigkeit und Abenteuer zurück. Ich bin beruflich Systemingenieur – hat super gute Konditionen, aber ehrlich gesagt irgendwie nicht das wahre. Glaube ich bin über die vielen Jahre beruflich in die falsche Richtung gegangen. Bin relativ arm aufgewachsen und habe mich dann immer nur danach entwickelt, wo ich am meisten verdienen kann... Früher habe ich Rugby gespielt, aber der Verein hat sich aufgelöst. Seitdem fehlt mir dieser regelmäßige soziale Kontakt total. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad, gehe laufen und interessiere mich außerdem sehr für „nerdige“ Themen wie Fantasy, Geschichte, das Universum, alte Kulturen und solche Dinge. Ich merke aber, dass es schwierig ist, Menschen zu finden, die ähnliche Interessen haben und mit denen man wirklich auf einer Wellenlänge ist. Ich hatte auch schon depressive Phasen, weil ich einfach merke, dass mir etwas fehlt. Ich will wieder mehr Freude und Leidenschaft im Leben spüren, eine Vision haben, etwas, das mich wirklich begeistert – und Menschen um mich, mit denen man was unternimmt, lacht, redet, einfach lebt. Mich würde interessieren: In welchen Vereinen oder Gruppen habt ihr gute Erfahrungen gemacht, um Freunde oder Gleichgesinnte kennenzulernen (vielleicht etwas mit Sport, Natur oder Persönlichkeitsentwicklung)? Gibt es Jobs oder Tätigkeiten, wo man automatisch viel mit Menschen in Kontakt kommt, die offen und inspirierend sind? Und generell: Wie habt ihr es geschafft, euer Leben wieder „auf die Bahn“ zu bringen, wenn ihr mal das Gefühl hattet, festzustecken? Würde mich echt über ehrliche Antworten und Erfahrungen freuen. Danke fürs Lesen! 🙏
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