Kann man mit der Entwicklung von Routinen auch Süchte bekämpfen?

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Hallo Leute,

um sich neues Verhalten anzueignen und alte Gewohnheiten abzulegen, ist die Entwicklung von Routinen ja sehr hilfreich: Man übt solange ein neues Verhalten bzw. eine neue Gewohnheit ein, bis sie mehr oder weniger automatisiert abläuft und zur Routine wird.

Was mich interessieren würde: Funktioniert das Entwickeln einer Routine auch wenn man diverse Süchte bekämpfen will? Oder ist diese Technik bei Süchten zu schwach? Süchte sind ja im Grunde genommen auch eine Art Gewohnheit, nur sind sie halt meiner Meinung nach um einiges stärker als Gewohnheiten, eben weil man süchtig danach ist. Was denkt ihr? Funktioniert die Technik mit der Routine bei Süchten dennoch? Bzw. habt ihr schon positive Erfahrungen damit gemacht als ihr selbst diverse Süchte bekämpft hat?

Grüße

dragonflyer

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Die Entwicklung neuer Routinen ist ESSENTIELL.

Wenn du bspw. morgens früh aufstehst und erstmal eine Rauchen gehst, brauchst du einen Ersatz.

Wenn du Abends von der Arbeit nach Hause kommst und in dein Bierchen fällst, brauchst du dafür einen Ersatz.

Wenn du gerne in dich reinfrisst oder bei Frust der Kühlschrank dein bester Freund ist, brauchst du einen Ersatz für diese Routine.

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Aus meiner Erfahrung: Routinen können helfen, effektiver ist aber erstmal, den Zugriff aufs Suchtmittel radikalst zu kappen.

Wenn die Morgenroutine nun in 10 Liegestütz anstatt der Zigarette besteht, kann es gut gehen, wenn die Packung Zigaretten neben dem Bett liegt, und die Routine halt einfach stärker ist. Ist man jedoch mal schlecht gelaunt o.ä. verfällt man sehr leicht in alte Muster.

Nach Routinen kann man übrigens auch süchtig werden, selbst wenn sie sinnvoll sind ;-)

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Zugriff kappen, dem stimme ich zu. Hat man keinen Zucker-und-Fett-Kram zu Hause, isst man ihn auch nicht. Man gewöhnt sich dran.

Hat man aber doch mal was da, ist der Rückfall vorprogrammiert, wie Baghira auch schon schreibt.

Jemand anders schrieb hier mal, dass Probleme mit Essen o.ä. oft auch auf Probleme im Leben zurückzuführen sind, und sei es noch so ein Luxusproblem wie Langeweile.

Alternativen: Sex, Freunde, Hobbies, Shoppen, eine Runde spazieren gehen, joggen, schwimmen, ...

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Manchmal braucht's zusätzlich zur Routine auch einen knallharten Entzug, der durch äußere Umstände herbeigeführt und sichergestellt wird, jedenfalls dann, wenn man sich und seinen Körper nicht total vor die Wand klatschen lassen möchte. Inwiefern man zum Entzug gezwungen werden kann, ist 'ne andere Frage.

Viele, die hier so rumposten, leiden, glaube ich, an sowas wie Geltungssucht oder übersteigerten Geltungsdrang. Führt dann zu Überkompensationen (Theoriewichsen, Hirnfick, Powersarging) und trotz all der Mühe zu einem unzufriedenstellenden Sozialleben mit all den bitteren Folgen. Das macht einige total kaputt. Einige Tage im Forum lesen können da schon reichen. Ich bezweifle, dass jeder hinreichende Fähigkeiten hat (für sich) Routinen zu entwickeln um aus 'ner Sucht rauszukommen und es dann "nur" Routinen sind, die einen von der Sucht befreien.

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Eine Sucht entsteht nicht einfach so, sondern es existieren in der Regel Gründe im psychischen Bereich, z.B. einige Leute die übergewicht haben

versuchen dadurch zu kompensieren das sie sich schwach fühlen, wenn sie dicker sind fühlen sie sich stärker und weniger angreifbar.

Das heisst selbst wenn es durch Routinen gelingen sollte eine sucht zu überwinden ist dadurch das psychische problem was oft dahinter

steht noch nicht gelöst. Übertriebenes Beispiel, jemand bekämpft seine Angst mit dem Fahrstuhl zu fahren und hat dann aber angst das

treppenhaus zu benutzen ;)

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um sich neues Verhalten anzueignen und alte Gewohnheiten abzulegen, ist die Entwicklung von Routinen ja sehr hilfreich:

Es ist eine von mehreren Möglichkeiten.

Funktioniert das Entwickeln einer Routine auch wenn man diverse Süchte bekämpfen will?

Die Frage ist, was wird gewonnen, wenn eine Routine zu einer neuer Gewohnheit wird?

Bei einigen Süchtigen ist dies eine Möglichkeit, es werden "einfach" andere Mittel verabreicht.

Doch wie mondmann es schon erwähnt hat, wird das psychische Problem dadurch nicht gelöst.

Gewohnheiten haben durchaus ihren Sinn - und sind zum Teil auch lebensnotwendig.

Doch gleichzeitig können sie uns im Wege stehen, wenn es darum geht, neue Erfahrungen einzugehen.

Routinen können am Beginn einer neuen Erfahrung nutzbringend sein, um eine gewisse Sicherheit über diese neue Erfahrung zu bekommen.

Wenn diese Sicherheit jedoch wieder automatisiert wird, d.h. ohne den Sinn oder Zweck oder Nutzen zu erkennen, dann schränkt dich letztendlich diese Routine genauso ein wie die alte Gewohnheit. Sie zeigt sich halt nur mit einem neuen "Gesicht".

Sich bewußt in einer Situation für etwas zu entscheiden, der Situation entsprechend, den Bedürfnissen entsprechend und den Wünschen entsprechend, ist möglich, wenn man Wahlmöglichkeiten hat.

Mit dieser Wahlmöglichkeit wissen die meisten anfangs wenig anzufangen.

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Gast

Um was für eine Sucht geht es denn? Videospielsucht? Nikotinsucht? Fettsucht? Alkoholsucht? Koks? Heroin?

Ich persönliche habe in meinem Leben viele Süchte gehabt und erfolgreich überwunden, allerdings habe ich mir für jede Sucht spezifische Programme gebastelt. Auch wenn die Vorgänge im Gehirn ähnlich sind sind doch die Strategien verschieden, um heraus zu kommen.

Die Frage ist, auch, ob du etwas reduzieren oder komplett sein lassen willst.

Wenn du Nikotinsüchtig bist, es nach meiner Erfahrung nach zum Beispiel absolut unmöglich, einen reduzierten Konsum durchzustehen. Bei der Internetsucht hingegen ist es essentiell, einen kontrollierten Umgang mit dem Medium zu erlernen, denn in der heutigen Zeit ist es natürlich völlig abwegig komplett auf das Internet zu verzichten.

Also um was geht es genau?

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