Spontan auftretende Unsicherheit

12 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Liebe Community,

in einem vorigen Post hatte ich erwähnt, dass ich meinen Job gekündigt habe und ins Ausland ging, um Erfahrungen zu sammeln.

Ich kam zurück und spürte die Veränderung: entspannter, weniger bestrebt, weniger negative Gedanken.

Im Umgang mit anderen Menschen fiel mir auf, dass sich das auch nach außen hin übertrug, ich also durchaus meinem Gegenüber in die Augen schauen konnte und auch das sagte, was mir so einfiel.

Schleichend entwickele ich mich aber wieder zurück, so zumindest habe ich das Gefühl. Gerade bei fremden Menschen. Ich hatte vorgestern ein Date. Anfangs war ich doch sehr aufgeregt, wir spazierten und die Aufgeregtheit linderte sich, ich wurde entspannten, konnte klar reden und Story erzählen. Jedoch habe ich das Problem, dass ich nicht wirklich lustig sein kann, obwohl ich durchaus Humor habe. Ich bin doch zu sehr verkrampft und agiere deshalb zu sehr im logischen, was eine Frau natürlich nicht so sehr beeindruckt..

Ich kam wohl ganz gut bei ihr an, ich fuhr gestern zu ihr, damit sie mir mal ihre Wohnung zeigen kann. Saßen dann auf der Couch und da war sie wieder: diese Unsicherheit. Dieses unbehagliche Gefühl, so nah an ihr zu sitzen und beim Gespräch in die Augen zu schauen. Dieses In-die-Augen-schauen fällt mir ab und an so extrem schwer. Sie ist eher eine, die einem lange in die Augen schaut und ich erwische mich dabei, wie ich plötzlich wegschaue. Oder wenn ich etwas erzählen möchte, wie ich den Druck verspüre dabei und dann den Faden verliere. Richtig unangenehm und mega unattraktiv.

Habe gegen Ende auch noch nen KC versucht, der geblockt wurde: "Kennst mich ja gar nicht." Naja, hab mir nicht viel draus gemacht, war jedoch noch mit paar ehemaligen Klassenkameraden verabredet, dort in der Bar war ich auch eher verkrampft und das In-die-Augen-schauen fiel auch schwer (sind keine fremden Personen, aber lange nicht mehr gesehen und so..).

Ich glaube ich habe gar nicht mal so das generelle Problem im sozialen Umgang, sondern ab und an ist diese Aufgeregtheit, Unsicherheit einfach da und ich schaffe es nicht, sie zu kontrollieren. Ich spreche dann sehr schnell und unklug, finde keine Worte und das In-die-Augen-schauen verunsichert mich total im Denken.

Habt ihr ab und zu auch sowas? Was könnt ihr mir für Tipps geben? Liegt es komplett am Innergame, sollte ich diesen inneren Aufgeregtheitsstate versuchen in den Griff zu bekommen? Er tritt eben plötzlich auf und ich bin ausgeliefert. Vielleicht sollte ich wieder mehr meditieren..

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi Verlaat,

kannst du bitte versuchen, das Gefühl nicht zu bekämpfen (das erzeugt Druck bei dir), sondern es FÜR DICH zu nutzen. Mach einfach keinen großen Deal daraus, akzeptiere es und mach es zu deinem Freund.

Wenn du wieder in einer derartigen Situation bist und die Unsicherheit kommt, dann sage das einfach. Vielleicht so: Du, ich habe mich sehr gefreut, dass wir uns heute getroffen haben. Es war ein sehr schöner Nachmittag mit dir. Jetzt grad fühle ich mich etwas unsicher, ich bin nicht so erfahren in solchen Situationen und bin auch etwas schüchtern. Sorry, bitte deswegen nicht böse sein, ich kann dich gut leiden. Das ist alles was ich sagen wollte. Und dann fahre in deiner normalen Konversation weiter.

Du zeigst damit, dass du ein emotionales Wesen bist und keine Verführungs-Date-Roboter. Frauen mögen emotionale Menschen, die sich mit ihrem Ich auseinander setzen sehr. KEINE Frau wird dich deswegen verurteilen, ganz im Gegenteil, sie wird dich bewundern, dass du dich so öffnen kannst. Ein wenig Mut brauchst du allerdings dafür. Und auch, dass Frauen, die selbst unsicher sind, dann auch etwas unsicher werden (können). Aber das wäre ja wieder zu deinem Vorteil. Frauen die auf Alphas stehen, wirst du damit aber nicht beeindrucken können, aber die werden sich auch nicht auf ein Date mit dir einlassen.

Was denkst? Hopp oder Topp? Ansonsten gilt: Weiterarbeiten am IG, aber das weißt du ja selbst....

Viel Erfolg, Cowboy

PS: Meditieren ist eine Interaktion mit di selbst, ich denke, du solltest besser an deinen Interaktionen mit anderen Menschen arbeiten

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mimik und Gestik sind zwei große Werkzeuge in der Kommunikation.

Den Auftritt eines Menschen bewerten wir zu über 50% allein durch nonverbale Kommunikation.

Sprich, wenn du deinem Gegenüber während des Gesprächs in die Augen guckst ("beobachtest"), hat der Kopf ganz schön damit zu tun.

Wenn du jetzt noch selber etwas sagen sollst, dann sind das schon Höchstleistungen fürs Gehirn.

Da ist es ganz normal, dass du nervös wirst oder mal den Faden verlierst.

Mir ging es ganz ähnlich.

Aber mit Beginn der Persönlichkeitsentwicklung und vermehrter Beobachtung wie ich mich in Gesprächen gebe, habe ich es durch training relativ gut in den Griff bekommen.

Irgendwann macht es sogar Spaß ;-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Jusus! Guck mal richtig hin! Nein, nicht nach oben gucken. Da unten. Siehst Du denn die kleinen Alpha-teddys nicht, die sich so süss auf die Plüschbrust trommeln???

scnr

Verlaat, hast Du denn eine Idee, was während Deines Auslandsaufenthaltes anders war? Wenn ich es richtig lese, warst Du dort entspannter, also warum?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Jusus! Guck mal richtig hin! Nein, nicht nach oben gucken. Da unten. Siehst Du denn die kleinen Alpha-teddys nicht, die sich so süss auf die Plüschbrust trommeln???

scnr

Verlaat, hast Du denn eine Idee, was während Deines Auslandsaufenthaltes anders war? Wenn ich es richtig lese, warst Du dort entspannter, also warum?

Ich hatte ja nur die eine Aufgabe: dort zu sein und zu reisen. Darauf konzentrierte ich mich und es machte Spaß. Ich hatte eigentlich immer nen groben Plan, was ich nun machen könnte und war mit allem sehr zufrieden. Wenn ich mich etwas einsam fühlte, ging ich ein wenig raus und traf Leute. Es war so unkompliziert und eben ein Abtenteuer.

Hier bin ich nun wieder unzufriedener, wohne daheim, kann mich meinen Eltern nicht öffnen und bin schnell genervt, werde gefragt, was ich nun machen werde, weiß nicht wirklich, was ich mit dem Tag anfangen soll (die ersten Tage nach meiner Rückkehr hab ich immer spontan immer irgendwas sinnvolles gemacht, jetzt hänge ich viel vorm Laptop, Handy).

Ich sollte mir überlegen, vielleicht einfach meine Laptop/Handyzeiten einzuschränken. Ich merke, wie ich durch diese Elektroniksachen immer unbewusster werde. Eigentlich ist das nur Zeitvertreib, aber warum sollte ich mir meine Zeit vertreiben? Eigentlich gibt es so viel spannendes..

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Das klingt für mich, als wärst Du jemand, der am glücklichsten ist, wenn er einfach "nur sein" darf und keine Ansprüche erfüllen muss. Ist halt nur schwierig, das mit seiner Umwelt in Einklang zu bringen.^^

So einen Auslandsrückkehrer-Blues gibt es übrigens durchaus. Vor allem, wenn man aus einem warmen, sonnigen Land ins winterliche Nordeuropa zurück kommt. Dieses sich-zu-nix-aufraffen-können ist ganz typisch, wenn man schon weiss, dass man nicht lange bleibt. So ungefähr "Och, das lohnt gar nicht, irgendetwas anzufangen oder den Koffer auszupacken, bin ja eh gleich wieder weg."

Das wirkt insgesamt recht sensibel auf mich. Vielleicht zu sensibel, um so zu leben, wie alle anderen. Könnte sein, dass Du in Situationen wie dem beschriebenen Date "offline gehst", weil Du reizüberflutet bist.

Gib gut auf Dich acht und verlange nicht zu viel von Dir.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ja also es ist nicht so, dass ich die Anforderungen, die die Umwelt an mich stellt, gar nicht erfüllen kann.

Unimäßig liefs immer ziemlich gut, mein Arbeitgeber, den ich nach 8 Wochen verließ, stellte mir ein sehr gutes Zeugnis aus. In meinem Praktikum davor wurde ich auch allerseits gelobt.

Es ist nur so, dass ich immer einen bestimmten Sinn brauche, in dem was ich tue. Ich brauche ein positives Gefühl und will nicht einfach nur stumpfsinnig irgendetwas machen, das mir gefühlstechnisch gar nichts bringt, sondern mich eher leer macht.

Und genau diese Tätigkeit zu finden, finde ich extrem schwer. Andere haben vielleicht die Einstellung, dass "Arbeit, Arbeit ist" und suchen sich Erfüllung mehr im Privatleben, Hobbies, Freundin, Familie etc. Aber ich finde, dass die Arbeitswelt doch 80 Prozent des Tages einnimmt... Und da dann hoffen, dass die Zeit schnell verstreicht? Im Umkehrschluss negiere ich damit mein Leben, will weg von ihm, will es verstreichen lassen..

Ich brauche den Job, in dem ich diesen Flow verspüre, den ich gerne mache, der einfach SINN macht.

Ja, den Sinn.. Den Brauche ich..

Was meinst du mit sensibel? Warum "zu sensibel"? Meinst du, dass ich die äußere Welt meine innere Welt zu schnell angreifen lasse?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nee, "zu sensibel" folgt einfach aus der Idee "reizüberflutet". Dazu passen so Dinge wie "Meditation verbessert" "Medienkonsum verschlechtert" und dieses plötzliche "Aussteigen" aus Situationen wie dem Date. Ich muss da aber nicht richtig liegen. Für mich klingt es nur so.

Weisst Du zufällig, ob Du hochintelligent bist?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ob ich hochintelligent bin, weiß ich nicht.

Meine Schwester meinte mal zu mir, sie glaubt, dass ich sehr intelligent bin, es aber nicht ganz auf die Reihe bekomme.

Ab und an habe ich auch das Gefühl, irgendetwas extrem zu durchdringen, es aber nicht ordnen zu können, da ich mir mit dem Konzentrieren sehr schwer tue (dabei hilft mir die Meditation).

Als Kind (ca. zwischen 7 und 13) hatte ich sehr starke Zwangsstörungen mit allem drum und dran: Zählzwang, Berührzwang, Denkzwang. Das hat 90 Prozent meines Denkens eingenommen, in der Schule galt ich als Träumer. Ich war geplant von starken Ängsten, die objektiverweise komplett unsinnig waren, wie z. B. "Jemand hat ein Kondom auf dem Boden gesehen und es mit der Fuß hin- und hergekickt, mich dabei leicht an der Hose berührt. Ich habe Aids". I

Das hat sich gebessert, ging aber nie ganz weg, da ich immer noch ängstlich lebe. Jetzt kann ich diese Ängste aber nicht immer auf etwas Konkretes beziehen, sondern es ist so ein Gefühl, das mich begleitet. Es ist auch ein Gefühl von Ohnmacht. Gerade in Drucksituationen, wo ich jetzt gleich etwas richtig machen soll, sonst wird es peinlich. Da habe ich so ein starkes Gefühl der Ohnmacht und mein Denken ist komplett blockiert. Ich will nur noch weg und denke, alles ist vorbei.

Und das mit der Reizüberflutung, ja.. Ich merke es in ungewohnten Situationen. Ich bin überflutet von Zweifeln, dann muss ich mich auf das Konzentrieren, was ich sagen will, dann verunsichert mich mein Gegenüber noch, der gesamte Vibe in der Bar, meine Minderwertigkeitskomplexe.

Ich habe ab und an das Gefühl, dass die äußere Welt zu stark in mich reindringt, ich also keine gesunde Distanz aufbauen kann. Und deshalb verliere ich mich so oft, fühle mich nicht mehr selbst und deshalb meditiere ich..

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ok, ich glaube, Du meinst mit dem, was Du über die innere und die äussere Welt sagst, das gleiche wie ich mit "sensibel." Ich meine damit nicht "Du Weichei", sondern einfach eine gesteigerte Zahl von Sinneswahrnehmungen. Zu viele Sinneseindrücke = overload.

Vielleicht machst Du mal einen Intelligenztest, Hochintelligenz kann immer "Nebenwirkungen" haben und das von mir beschriebene wäre eine recht häufige. *smile* Genie geht eben immer mit Wahnsinn einher...

Zu den Zwangshandlungen kann ich Dir nichts sagen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.