Die drei Worte

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Gast Captain Jack Sparrow

Ich habe ein Mittel gegen das "Gedankenkreisen" gefunden. Also gegen die Grübelei bzgl. der letzten 15 Jahren, was passiert ist, warum, was zu was geführt hat etc. Das Problem bei der Grübelei ist, dass ab einem gewissen Punkt das kontraproduktiv ist. Das ist dann nicht mehr Selbstreflexion sondern nur noch Mindfuck und der Weiterentwicklung nicht dienlich.

Es gibt eine Übung, die so geht, diese anfangende Gedankenspirale schlicht zu begrüßen. Also eine Millisekunde nachdem der Mindfuck losgeht, denke ich "Ach, du schon wieder, dann leg halt los mit dem Mindfuck, ich mach´so lange weiter...". Ich gebe mich dem nicht mehr hin, sondern mache normal weiter. Am Anfang war das etwas komisch und ich hatte das Gefühl, zwei Programme im Kopf laufen zu haben: Das Momentane und parallel den Mindfuck. Früher fing das Gedankenkreisen immer mit einer Variation von zwei, drei Sätzen an und dann ging das Nachdenken los. Seitdem ich diese Übung ein paar Tage praktiziert hatte, hörte der Mindfuck nach dem ersten oder zweiten Satz auf. Vorangegangen war dem noch eine Übung, die so geht, dass man sich gezielt und bewusst über den Mindfuck lustig macht, bspw. die ersten Sätze innerlich singt und sich quasi selbst verarscht. Klingt komisch, klappt aber, jedenfalls bei mir.

Das habe ich natürlich nicht selbst erfunden sondern ist aus einem Buch des amerikanischen Psychotherapeuten Russ Harris.

Die Entwicklung geht in Minischritten weiter. In meiner Jugend gab es in der Stadt wo ich zur Schule gegangen bin einen Mann, den wir ganz oft in der Stadt gesehen haben und der lief in Mini-Trippel-Schritten und wir wunderten uns über den. Der setzte den einen Fuß nur eine halbe Fußlänge vor den anderen und brauchte Ewigkeiten für eine normale Fußstrecke und war dadurch natürlich auch ewig lange unterwegs. Nach ein paar Monaten setzte er eine ganze Fußlänge vor und immer so weiter. Nach langer Zeit schritt er normal und stolz durch die Stadt. Heute vermute ich, der hatte einen Schlaganfall und hat unermüdlich trainiert und hat es geschafft und wir dummen Jungs haben uns über den lustig gemacht...

Ich übe weiter charmant zu sein und bekomme positive Reaktionen und das macht Spaß. Ich schleime nicht rum und ich bin kein Dampfplauderer. Es gibt schonmal Gesprächspausen, das ist egal. Mir ist das nicht mehr peinlich, dass meine Ehe gescheitert ist und ich meine Tochter nicht mehr so oft sehe. So was passiert schon mal und ich mache das Beste draus, erziehe mit und ich merke, wie interessiert manche kinderlose ü30 Frauen meinen Stories lauschen.

Als ich gestern vor meinem alten Haus auf meine Tochter gewartet habe, gingen da schätzungsweise 15 Frauen entlang. Manche habe ich nicht angeguckt, mit manchen habe ich kurz Blickkontakt gehalten, eine kam kurz hinter einer anderen und als ich ihr in die Augen schaute, spürte ich einen Stich in der Herzgegend und habe sofort weggeschaut. Sie war eine natürliche Schönheit und hatte Ausstrahlung. Sie war gepflegt, aber nicht gestylt, sie war einen Kopf kleiner und hatte einen freundlichen, aufgeschlossenen und intelligenten Gesichtsausdruck. Ihr Haar trug sie mittellang, lockig und offen, ihre Figur war normal. Mehr habe ich in den paar Millisekunden nicht erkannt. War aber sehr schön.

Danke auch für den Thread hier im Ladies Room von Fummelchamp zur Passivität von Frauen (jedenfalls bis zu dem Nein heisst Nein-Theam). Eine Zeit lang dachte ich auch: Boah, wie ungerecht, immer muss der Mann aktiv werden, was hat das mit Gleichberechtigung zu tun. Und es mag auch so sein, dass das allgemeine Flirtlevel bspw. in Spanien viel höher ist und Männer und Frauen in Spanien viel mehr flirten. Was solls. Wir sind hier. Eine Frau kann auswählen, wen sie nimmt und ein Mann kann auswählen welche er möchte. Das ist alles. Der einzige kleine Unterschied besteht darin, dass Frauen es leichter haben - also weniger Aufwand betreiben müssen - mehrere Kandidaten zu testen. Andererseits: Wenn ich mal ehrlich meine kurze Online-Erfahrung nach der Trennung rekapituliere wo mich gleichaltrige und leicht ältere Frauen angeschrieben haben, so toll ist das auch nicht auch wenn es so aussieht, als hätte man die Wahl. Wobei... mit denen habe ich nur geschrieben und hatte keinen Sex, selbst schuld...:)

bearbeitet von Captain Jack Sparrow

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Gast Captain Jack Sparrow

Es gibt hier nix zu lernen, ich schreibe das, weil es mir hilft, ein Thema abzuhaken und es geht nur in Mini-Schritten voran.

Gestern lief eine Kollegin, die ich gut kenne, vor mir mit schlecht sitzendem Blusenkragen und ich habe echt kurz überlegt, ob es o.k. ist sie anzuhalten und den Kragen zu richten. Hab´s gemacht. War kein Problem.

Heute habe ich einer Kollegin mehrere Aktenordner in die Arme gelegt und dabei ihre Brust berührt. Früher hätte ich verkrampft darauf geachtet, sie auf keinen Fall zu berühren, heute habe ich es einfach in Kauf genommen, sie zufällig zu berühren. War kein Problem.

Es hat sich noch nie eine Frau beschwert, dass ich zu offensiv sei oder dass ich sie berührt habe. Eher im Gegenteil: es haben sich schon Frauen beschwert, dass ich nicht mehr gemacht habe. Also: Auch im Alltag gerne ´mal Körperkontakt zulassen oder gar suchen.

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Gast Captain Jack Sparrow

Ich hab´ jetzt endlich kapiert - glaube ich zumindest - was das mit den "Baustellen" bedeutet. Alle reden immer von Baustellen, die man bearbeiten muss. Es geht um emotionale Baustellen, um Gefühle, Verletzungen und son Zeugs, schmerzhafte Erfahrungen der Vergangenheit, darum geht es. Kam mir immer vor wie in "Forrest Gump" wo der Sergeant sich darüber aufregt, dass alle nach Jesus suchen, Jesus hier Jesus da, Baustellen hier Baustellen da.

Also meine zwei Haupt-Baustellen:

1. Meine ex-Frau wurde psychisch krank und das war ganz schrecklich und alles ganz dramatisch etc. Das kriegt man erstmal hin. Sie war mit Medikamenten eingestellt. Sexmäßig lief aber so gut wie gar nix mehr. Sie wurde nicht mehr feucht. Ich konnte machen was ich wollte, bei ihr tat sich kaum etwas. Und das fickt einen unterbewusst. Du kannst rational wissen, dass sie wegen der Medis Probleme hat, unterbewusst kannst du die Message "sie wird nicht geil" nicht ausblenden.

2. Ich habe meine ex-Frau genau einmal - ich betone genau ein Mal - um einen Gefallen gebeten. Eine harmlose Sache, wäre möglich gewesen. Hat sie abgelehnt. Ich habe lange geforscht in der Beziehungshistorie, ob ich vielleicht falsch liege. Ist aber nicht so.

Das zu den Baustellen.

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