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Hallo,

bin gerade dabei einiges anders zu machen und mich weiterzuentwickeln. Es gibt gerade 3 Problemzonen, die letztendlich auf ein und dasselbe Problem hinauslaufen.

1. Ansprechangst

> ich habe bereits einige Frauen angesprochen (Disco, Bib, Straße), es fällt mir aber nach wie vor sehr schwer, gerade in offensichtlichen Situationen wie Supermarkt, Straße etc. Weniger schwierig empfinde ich es dagegen in der Disco, da die Atmosphäre einfach lockerer ist, jedoch bleibe ich auch hier nicht immer vom innere Schweinehund verschont

2. erster Kuss

> Date ist am Gange, evt. sogar schon bei mir zu Hause und ich verliere meine Eier und trau mich nicht sie zu küssen. Bisherigen Küsse habe ich mir oft mit Hilfe eines Vorwandes geholt wie z.B. kleine Spielwetten wie zb im Schwimmbad um einen Kuss. D.h. ich suche mir eine "Erlaubnis" bzw. einen "Grund" es tun zu dürfen. Das bin ich mit aber Leid, ich will es endlich auch so tun können. 

3. erster Sex

>hatte bereits einige Mädels, mit denen ich zwar rumgemacht habe, sie beim Sex jedoch abgeblockt haben und ich das Gefühl hatte, dass der Übergang zwischen Kuss/Rummachen und Sex zu plötzlich ist.

 

Zu mir ist gesagt, dass ich mich mit Pick-Up etc schon länger beschäftige (kenne aber nicht all die ganzen Fachbegriffe, also bitte überhäuft mich nicht mit ihnen:D ), bei Frauen grundsätzlich komme ich gut an, werde als charmant und als Frauentyp wahrgenommen, was mir jedoch trotzdem nicht hilft meine Angst loszuwerden. Auch wenn ich weiß, dass ich bei dem Mädel keinen Korb bekomme, wenn ich sie küssen, kneift bei mir das Höschen und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Kann man sich diesen gewissen "Mut" antrainieren? Ab und an gelingt mir eine top-Aktion, die bei Frauen gut ankommt und ich Mut zeige aber das passiert meist spontan ohne Überlegung aber wenn ich vor habe sie zu küssen oä, dann kommt die Blockade.  Genauso läufts auch, wenn ich eine Frau ansprechen möchte. Es kommen dann Ausreden, ich habe mich nicht getraut und schon ist sie vorbei... Ich möchte daran unbedingt arbeiten, kann mir aber letztendlich kaum selber helfen, da auch Sprüche wie "Ich habe nichts zu verlieren" oä in der jeweiligen Situation doch nur wieder wie eine alte Leier daherkommt. 

Jungs wie kann ich den inneren Schweinehund abtrainieren, bzw mir Mut "antrainieren"? Ist es überhaupt möglich?

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Gast

Ja das kann man trainieren.

 

Ich werde versuchen dir deine Frage grob zu beantworten und es wird etwas theoretisch. Du fragst nachdem was man umgangssprachlichen als Mut versteht. Aber das ist nicht das was du suchst bzw. was du dir antrainieren möchtest.

 

Das was du dir antrainieren möchtest ist:

 

a)      Entscheidung treffen

b)      Mit Willenskraft Entscheidung umsetzen (also „mutig“ sein)

 

Problem zu a)

Ich werde trotzdem den Begriff „Mut“ benutzen. Bevor du „mutig“ bist musst du erst mal wissen, bei was du überhaupt mutig sein sollst. Das bedeutet, dass du zwingend eine Entscheidung treffen musst, bevor du überhaupt „mutig“ sein kannst. Auch wenn die Entscheidung unbewusst Bruchteile von Sekunden davor triffst, musst du eine Entscheidung treffen. Ohne Entscheidung etwas zu machen kannst du nicht „mutig“ sein.

In deiner Beschreibung (z.B. Ausreden usw.) fehlt es also an der Grundvoraussetzung für „Mut“. Du hast keine Entscheidung getroffen.

 

Eine Entscheidung wäre:

Die spreche ich jetzt an!

Ich küsse sie jetzt!

Ich fass sie an!

Usw.

 

Daran fehlt es dir.

 

 

Problem zu b)

 

  • Variante 1: Du hast keine Entscheidung getroffen. Es gibt nichts wofür du „mutig“ sein kannst. Wenn du dein Fernseher nicht an den Strom angeschlossen hast, gibt es nichts was in deinem TV läuft.
  • Variante 2: Wenn du dich entscheidest eine Frau anzusprechen, brauchst du Willenskraft. Wenn du dich entscheidest eine Frau zu küssen, brauchst du Willenskraft. Du hast eine Entscheidung getroffen. Jetzt gilt es diese Entscheidung umzusetzen und das geht mit Willenskraft.

 

Wenn das etwas ist, was dir unangenehm ist, was fremd ist oder du dich vor fürchtest wirst du mehr Willenskraft brauchen.

Als Beispiel: Es ist ein warmer Sommertag, du hörst paar Vögel bist tiefentspannt, denkst nur gutes und du hast Durst. Du entscheidest dich unbewusst dir eine leckere Limonade aus dem Kühlschrank zu holen. Du stehst auf und gehst zum Kühlschrank und genießt das kühle Getränk in deinem Garten.  Die Willenskraft die du aufwenden musstest war minimal! Aber wie sieht es aus, wenn es nachts ist? Du hast zuerst „ungeklärte Mordfälle“ und dann zwei realistische Thriller mit Serienkillern gesehen, die nachts in Häuser eingebrochen sind und ihre bevorzugten Opfer waren Männer. Jetzt müsstest du schon mehr Willenskraft aufwenden, um dir was zu trinken zu holen.

 

Du siehst es ist die selbe Handlung aber du brauchst unterschiedlich viel Willenskraft. Das heißt aber auch, dass du dich beim Ansprechen von Frauen (und den anderen Hürden) dich entweder wie nach dem Horrorfilm oder so wie am Sommertag fühlen kannst.

 

Ein weiteres Problem ist, dass Willenskraft nicht umsonst „Kraft“ heißt. Sie ist nicht unendlich und irgendwann für den Tag erschöpft. D.h. wenn du über den Tag entsprechend viele unangenehme Dinge (Behördengang, beim Nachbar beschweren, Zahnarzt, Gespräch mit unfreundlichen Vermieter usw. – Stichwort Komfortzone) machen musstest, dann wirst du irgendwann keine Kraft mehr haben dich zu überwinden. Wenn du dann z.B. Frauen ansprechen willst wird das nicht klappen.

 

Lösung:

Du kannst beides trainieren. Du kannst bei beiden klein anfangen und dich dann steigern. Erst mal solltest du lernen Entscheidungen zu treffen. Also bei Dingen die keine Willenskraft benötigen und wenn du gelernt hast bewusst Entscheidungen zu treffen kannst du dich steigern in dem du das Maß an benötigter Willenskraft immer mehr steigerst.

 

Eine Möglichkeit wie du klein anfängst ist, ist alltägliche Dinge anders zu machen und eine Entscheidung zu treffen innerhalb von drei Sekunden.

 

Also du gehst z.B. einkaufen und du weißt genau was du willst. Heute kaufst aber was anderes zu essen. Du fragst dich was esse ich heute Abend zum essen? Ok 1,2,3 Hünchen (Entscheidung). Wie mache ich es? 1,2,3 ich marinier es (Entscheidung)! Was esse ich dazu ? 1,2,3 Reis (Entscheidung)!

 

Das selbe kannst du mit deinem Arbeitsweg machen! Welche andere Straße benutze ich heute, als sonst? 1,2,3 die! (Entscheidung)

 

Da gibt’s noch tausend andere Beispiele, ich hoff das Prinzip ist klar. Du hinterfragst etwas was du immer machst und triffst ganz schnell eine Entscheidung, die du dann umsetzt (auch wenn du dich für Huhn entschieden hast und es eigentlich nicht magst). Du fängst klein an (dort wo es nicht weh tut), dann kannst du das Prinzip verinnerlichen.

Hast du das geschafft baust du die zweite Komponente ein, also triffst du Entscheidungen wo du Willenskraft aufwenden musst. Dort fängst du klein ein z.B. stehst du an der Kasse und fragst dich, was könnte ich jetzt anders machen? 1,2,3 ich frage den Herren, ob er mich vorlassen kann. Du musst Willenskraft aufwinden. Du fängst klein an (dort wo es bisschen weh tun kann), dann kannst du das Prinzip verinnerlichen und dich steigern.

Ich hoff das Prinzip ist klar -> Babyschritte!

 

Grüße

V.

 

 

 

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Danke Dir für deine Antwort!

Entscheidung und Willenskraft klingt logisch, sehr gut. Das seltsame ist, wenn mir jemand sagt "ich wette du traust dich das oder das nicht". Dann hab ich kein Problem die ausgefallensten Dinge zu machen, selbst wenn er sagt "ich wette du traust dich nicht das Mädchen dort anzusprechen". Die Situation hatten wir bereits einige Male aber wenn ich eben von mir aus sie ansprechen möchte(!), kommt der innere Schweinehund und die inneren Ausreden (wie: Sie war ja grad beschäftigt oä). Im Nachhinein bin ich natürlich ehrlich zu mir und sehe es auch ein, dass ich eigentlich nur keine Eier in der Hose hatte, um sie anzusprechen und dass es einfach nur Ausreden waren. Hilft einem danach aber auch herzlich wenig:D

Grundsätzlich bin ich auch ein offener und kommunikativer Typ, hab kein Problem jemanden nach dem Weg zu fragen oder generell nach einer Auskunft oä zu fragen (ihr wisst was ich meine). Da ist es aber einfacher, weil ich einen genauen Grund habe dies zu tun (Ziel: der Weg oder richtige Klamotten finden oder sonstige Auskunft), beim Ansprechen fühlt sich das eher "lose" an. Hoffe ihr versteht was ich meine? Ähnlich ists beim ersten Kuss oder Sex (bzw. eher der Weg dahin). Eine Freundin im Schwimmbad zu küssen, weil es der Wetteinsatz war, stellt für mich gar kein Problem dar aber sie einfach so zu küssen ist ne Hürde par excellence.

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Gast

Das ist nicht seltsam! In diesem Prozess spielt Motivation auch eine Rolle. Sagen wir mal so Motivation ist das Schmiermittel zwischen dem Treffen einer Entscheidung und dem Umsetzen mit Willenskraft. Es gibt grob zwei unterschiedliche Motivationen.

 

Die Motivation unangenehmes zu vermeiden z.B. Schmerz (Vermeidungsmotivation)

Die Motivation gutes zu bekommen (Belohnungsmotivation)

 

Nehmen wir das Beispiel mit dem Getränk von oben.

vor 13 Stunden schrieb Vojislav:

Als Beispiel: Es ist ein warmer Sommertag, du hörst paar Vögel bist tiefentspannt, denkst nur gutes und du hast Durst. Du entscheidest dich unbewusst dir eine leckere Limonade aus dem Kühlschrank zu holen. Du stehst auf und gehst zum Kühlschrank und genießt das kühle Getränk in deinem Garten.  Die Willenskraft die du aufwenden musstest war minimal! Aber wie sieht es aus, wenn es nachts ist? Du hast zuerst „ungeklärte Mordfälle“ und dann zwei realistische Thriller mit Serienkillern gesehen, die nachts in Häuser eingebrochen sind und ihre bevorzugten Opfer waren Männer. Jetzt müsstest du schon mehr Willenskraft aufwenden, um dir was zu trinken zu holen.

Du sitzt im Garten und es ist so schön und du willst dich mit einer kühlen Limonade belohnen und dir was gutes tun. Das wäre Belohnungsmotivation.

Wie sieht es aber nachts aus? Hier wird es interessant. Wenn du dich fürchtest nach den Horrorfilmen ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dir aus Gründen der Belohnung was zutrinken holst kleiner (bzw. hier brauchst du deutlich mehr Willenskraft), als dass du dir was zu trinken holst, weil du sonst Durst hast (hier wäre die nötige Willenskraft kleiner). In diesem Fall wäre die Vermeidungsmotivation (das Vermeiden von Durst) effektiver, als die Belohnungsmotivation (bei der du im Bett bleiben würdest und auf die Limo verzichtest).

 

Übertragen wir das auf deine Mutprobe.

Wenn jemand zu dir sagt, ich wette du traust dich nicht Mädchen XY anzusprechen kann sowohl Belohnungsmotivation als auch Vermeidungsmotivation dich leiten. Du weißt z.B. das deine Kumpels dich dafür feiern werden und weil du dich gerne feiern lässt entscheidest du dich das Mädel anzusprechen.

Es kann aber auch andersrum sein. Du möchtest vermeiden, dass deine Kumpels dich für einen Loser halten, der sich nicht traut das Mädel anzusprechen und deswegen entscheidest du dich sie anzusprechen.

Wenn du alleine bist fehlt sowohl die Belohnungs- als auch die Vermeidungsmotivation. Du hast keine negative Konsequent, niemand wird dich für einen Loser halten wenn du Frau XY nicht ansprichst. Es wird dich aber auch niemand von deinen Freunden feiern dafür, wenn du Frau XY ansprichst.

Und an der Stelle beist sich die Katze in den Schwanz und lässt nicht mehr los. Es wird nie eine Vermeidungsmotivation entstehen, die dir eine direkte Konsequenz aufzeigt, wenn du eine Frau nicht ansprichst. Es sei den du entwickelst einen tragbaren Gedankenleser, der dir jedes Mal wenn du eine Frau nicht ansprichst einen starken Stromschlag verpasst (das wäre eine sehr direkte Konsequenz, die du mit deinem Nichthandeln verknüpfen könntest und es in Folge vermeiden wollen würdest).

Eine Belohnmotivation wird es auch nicht geben. Die kommt erst wenn du dich beim Ansprechen wohl fühlst (und es sich wie eine Belohnung anfühlt) und um dahin zu kommen, musst du dich oft selbst mit Willenskraft überwinden. Einen anderen Weg gibt es nicht (zumindest kenn ich keinen anderen)!!

 

Grüße

V.

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