Unerfahrenheit und Selbstakzeptanz

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Ich hatte ein recht interessantes Wochenende. 

Bin mit einem freund zusammen in eine andere Stadt gefahren um noch einen anderen Kumpel zu besuchen, um da nach Covid endlich mal wieder richtig einen draufzumachen, Sightseeing und Party bis um 7 uhr morgens.

Naja, der Kumpel mit dem Ich hingefahren bin ist halt einer, der die ganze Zeit Frauen anspricht. Der  schämt sich da überhaupt nicht. Sind also abends zusammen los, in den erstbesten Schuppen rein und dann ging das los. Und da Ich ja dann nicht in der Ecke sitzen will, hab Ichs halt auch probiert, mal ab davon dass man dann ja auch mit den Frauen  redet. Und irgendwie bin Ich diesmal nicht ausgeflippt oder hab mich fertig gemacht, auch wenn gar nichts lief, Ich fand es im Gegenteil sehr lehrreich.

Man muss dazu sagen, das war alles so suboptimal wie es geht, Ich hatte mit einfach ein paar klamotten aus dem Schrank gegriffen, von denen Ich vor ort feststellen musst, dass sie inzwischen untragbar kaputt aren (Lektion 1: Garderobe ausmisten)  und sah entsprechend echt unmöglich aus. Zweitens dann ab einem Punkt ziemlich gut besoffen, dann in einer fremden Stadt in der wir beide uns null auskannten, drittens in irgendwelchen Mainstream-Fummelschuppen mit denen und dem dort enthaltenen Publikum Ich absolut nix anfangen kann.

Auch wenn Ich mich teils gut unterhalten hab, hab Ich mir entsprechend die volle Breitseite alles gegeben, was Ich unbedingt vermeiden wollte. Frauen, die mich einfach auslachen. Oder "Nein" sagen und den Kopf schütteln bevor Ich auch nur den Mund aufmache. Oder Ich dann dabei stehe und einfach kein Wort rauskriege, bis mich die eine fragt warum ich eigentlich nicht rede. ja, warum eigentlich nicht?

So ein wenig hat das mein Mindset in Sachen ansprechen schon gedreht. Ich hatte das oft vermieden, weil ich dachte es kann einen doch nur massiv runterziehen und einem das Selbstbewusstsein kaputthauen. Aber eigentlich ist es ... ziemlich egal. Also so ne Frau die einen einfach auslacht zieht schon die Stimmung runter, aber mehr ist das auch nicht. Im Vergleich zu manchen Sachen eigentlich nichts. Am nächsten Tag bin Ich vernünftig angezogen aus dem Haus, und die erste die Ich seh lächelt mich an. Es ist völlig egal was da am Abend vorher war. Weiterhin, mein tiefer gehendes Problem, das mich sonst in solchen Situationen fertig gemacht hat ist anscheinend weg. 

Ich denke da inzwischen, man gewinnt doch Selbstvertrauen indem man Dinge probieret, herausfindet was für einen selber läuft und dann kann man auch mit der entsprechenden Selbstsicherheit agieren. Das fällt ja nicht vom Himmel, und hier wird ja auch ellenlang drüber geschrieben, aber Ich habe mal verstanden, warum man daran wächst wenn man aktiv wird, egal wie das Ergebnis aussieht.

Wozu Ich in der Praxis eine ungute Tendenz habe, ist es, Frauen indirekt anzusprechen und dann auch auf der Ebene zu bleiben, also mein Interesse zu verstecken. Das ist doch einfach Unsinn, die Wissen eh was Ich will und so führt es einfach nirgendwohin. Es ist einfach nicht zielführend. Das ist also der Punkt, wo Ich jetzt ansetzen kann. Mein Kumpel da quatscht die Frauen einfach an mit allem möglichen, aber der hat auch keine Hemmungen sein Interesse zu zeigen und das scheint dann einfach durch. Also bei mir natürlich auch, aber man merkt eben auch dass Ich es nicht so recht zeigen  will, was dann merkwürdig oder wenig mutig kommt. Zum ersten mal kommt es mir nicht weiter schlimm vor dass das bei mir noch nicht so ist, man muss halt sein eigenes Ding finden, was bei einem läuft und was nicht und dann geht das auch alles n bisschen Unterschwelliger.

Ich weiss nicht warum, aber genau dieser eigentlich total miserabel verlaufene Abend hat mich davon überzeugt, dass das keine Unmöglichkeit ist, sondern einfach ne Sache die Ich lernen kann wenn Ich mich ein bisschen dahinter klemme. Ich hatte die letzten Zwei Jahre ohnehin wenig bis nichts erlebt, viel zu wenig.  Gut, einige ziemlich schwere Themen abgearbeitet weshalb das nun vielleicht auch so passiert ist. Aber die Zeit dann loszulegen ist jetzt.

 

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Ich glaub' es gibt zwei Menschentypen.

Welche eine Vision für ihre Entwicklung haben und welche Schmerz benötigen, um sich weiterzuentwickeln.

Dein Schmerz ist offenbar für eine Veränderung noch nicht groß genug.

Aber ich glaub', dass man auch lernen kann auf den Schmerz zu verzichten, um stattdessen eigene Visionen zu kreeiren und diesen zu folgen.

  • IM ERNST? 1

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vor 27 Minuten, MaleCharacter schrieb:

Dein Schmerz ist offenbar für eine Veränderung noch nicht groß genug.

Verstehe den Post nicht wirklich. Mein Schmerz ist so gering wie seit zehn Jahren nicht mehr, da Ich was verändert habe. 

Was würdest du denn als Veränderung werten?

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