MaleCharacter

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Über MaleCharacter

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  1. Ja, es reicht, ich weiß. Mir ist bewusst, dass ich im Kern auch eine extrem schwache Seite habe. Die muss aber genauso zu Wort kommen und sich auskotzen. Es bringt nichts es zu verdrängen. Es kommt wie eine Gewitterphase. Danach kann ich wieder bewusster denken. Meine aktuelle Ausgangslage und Verfassung sind zur Zeit extrem schlecht. Es gibt gar nichts zu beschönigen und das ist mir bewusst. Mental taumele ich extrem stark hin und her. Flashbacks, alte Erinnerungen, die nicht verarbeitet wurden. Innere Konflikte, Wutausbrüche, sentimentale Melancholie. Keine Ahnung, warum jetzt alles auf einmal. Desolate Scheiße. Vielleicht zu viel angestaut. Vielleicht auch midlife crisis. Ich habe mittlerweile auch verschwommene Erinnerungen davon, dass meine Mutter mich als Kind angefasst hat. Von meiner Frau weiß ich durch Gespräche inzwischen, dass ihr Vater in ihrer Kindheit viel gesoffen hat und sie im Ehebett "kuscheln" waren. Er hat sie während der Pubertät auch mal an den Brüsten angefasst. Vielleicht müssen wir beide zur Trauma-Therapie. Ich weiß es einfach nicht. Ich nehme auch Abstand davon auf Vergleiche zu anderen Leben zu nehmen. Ich muss für mich selbst eine Lösung für mein Leben finden. Closed bitte endlich den Thread und begrenzt den angerichteten Schaden. Es ist bereits zu viel Schaden angerichet worden und soll nicht noch unnötig mehr anstiften.
  2. Ich werde die Psycho-Therapie abbrechen. Das führt zu nichts. Das ist nur eine Rückkehr zu früher, um wieder als treudoofer Lemming dieser verlogenen Gesellschaft zu funktionieren. Und darauf hab' ich keinen Bock mehr. Es ist ein neues, großes Tief aufgetaucht. Ich muss da durch. Ich bin wütend. Habe immer häufiger impulsive Ausbrüche. Mache zur Zeit viele Dinge kaputt. Aber es ist letzlich vollkommen scheißegal. Es sind bloß materielle Dinge. Man braucht nur Cash für einen Ersatz. Knöpfchen drücken, Lieferung morgen oder kurz um die Ecke fahren. Materielle Dinge haben keinen inhärenten Wert. Sie sind völlig wertlos. Apple hier, Audi da. Was eine dumme Scheiße mit Materiellem, Menschen zu imponieren. Der Buzzcut mit 8 mm war ein befreiendes Gefühl. Eine Halbglatze. Manche gucken einen ängstlich an und fassen sich selbst an die Haare, um zu prüfen, ob sie noch da sind. Manche wirken eingeschüchtert, manche irgendwie scheinbar angezogen, andere sehen den Kern eines Menschen. Rückblickend muss ich sagen, dass ich die Ablehnung nach 10 Jahren, in denen ich treudoof soviele Tiefs mitgemacht hatte, auch 3 Jahre später nicht verarbeitet habe. Es zugelassen zu haben, mich nach soviel Jahren emotionaler Verbundenheit wie ein Stück Scheiße fallen zu lassen und dann selbst noch weiter auf seinen eigenen Selbstwert zu pissen und um diesen Menschen zu kämpfen. Mich selbst immer weiter in eine Sackgasse zu drängen. Gottverdammt, ich bin emotional so abgestumpft, dass ich nicht mal meiner Tochter die Liebe schenken kann, die sie als jedes Kind bedingungslos benötigt. Ich bin da aber ich bin nicht anwesend. Ich kann in dem Moment nicht mitfühlen. Ich bin leer. Ich hatte einen Glauben an das Gute. Er ist weg. Ich habe in den ganzen Jahren davor alles aufgebraucht, alles in meiner kindlichen Naivität aufgeopfert für nichts. Ich bin mit einem Menschen zusammen, dem ich als Mensch eigentlich egal bin. Ein Mensch, der mich jederzeit bei einem neuen Tief, wie ein kaputtes, materielles, wertloses Ding erneut fallen lassen und ersetzen würde. Ich bin so wütend auf die Welt und sich selbst. Am Sonntag habe ich Geburtstag. Ich wünsche mir keine materiellen Dinge. Ich wünsche mir Frieden, Verbundenheit, Treue und Nähe.
  3. Mittlerweile konnte ich mich seit einigen Wochen wieder gut fangen. Wo fange ich am besten an? Alles der Reihe nach. Achtung: viel Text. 1. Therapie 2. Analyse des inneren Konflikts mit meiner Frau 3. Kurz zur aktuellen Lage 4. Abschließende Zielsetzung für die nächsten Jahre 1. Therapie: Im Vorfeld habe ich mich informiert, welche Art geeignet wäre. Ich habe eine ältere Diplom-Psychologin in FFM rausgesucht, die neben dem Inneren-Kind-Retten ihren Arbeitsfokus und -methode auf eine tiefenpsychologische Behandlung und Transaktionsanalyse setzt. Das erschien mir in meinem Fall als naheliegend zu sein. Zudem denke ich bei den Diplomern noch an alte Schule. Psychologie und Traumaerfahrungen sind halt komplexe Themen. Junge unerfahrene Heilpraktikerinen pfuschen lassen hatte ich kein Bock. Auch alle Frauen, die mich optisch nur ansatzweise irgendwie bei der Therapie triggern könnten, habe ich bewusst vermieden. Die Behandlungsmethode hat das Ziel die unbewussten, verdrängten und unverarbeiteten inneren Erlebnisse / Konflikte aus der Vergangenheit, die sich weiterhin negativ auf das aktuell Erlebte auswirken, ins Bewusstsein zu rufen und zu verarbeiten. Die Transaktionsanalyse ermöglicht es die eigene Kommunikation und das Switchen zwischen Kind, Erwachsenen-Ich, Über-Ich, usw. zu verstehen und die interne / externe Kommunikation besser zu gestalten. Ob ich eine richtige dissoziative Identitätsstörung habe wird die Therapie noch aufzeigen. Mich würde es aber nicht verwundern. Ich fühle mich in einer unerwachsenen Persönlichkeit gefangen und habe häufig wiederkehrende depressive Phasen sowie vereinzelt Triggermomente. Jedenfalls hilft der Gesamtprozess im Idealfall dabei die unter Umständen abgespaltenen, unbewussten eigenen Ich-Anteile aufzudecken und zu einer Identität zu integrieren. Mich zu lange in meiner Vergangenheit rumzusühlen hat keinerlei Mehrwert. Ist nur wie Scheiße umrühren und warm machen. Habe ich kein Bock drauf. Mir geht's um Lösungen für die restliche Lebenszeit. Deshalb habe ich mich gegen die analytische Psychotherapie entschieden, bei der die gesamte Vergangenheit rekonstruiert wird. Falls eine vollständige bewusste Verarbeitung nicht möglich sein sollte, möchte ich mit professioneller Hilfe versuchen geeignete Bewältigungsstrategien zu erarbeiten, um ein gesundes, "erwachsenes" Verhaltensmuster sowie Verhaltensalternativen zu entwickeln. Das ganze zieht mich emotional auch nicht zusätzlich runter. Ich schäme mich auch nicht dafür. Ich meine wofür? Wem bin ich überhaupt was in meinem Leben schuldig, dass ich so bin, wie ich bin? Wenn ich mich also nicht selbst so akzeptiere wie ich bin, wer soll's denn dann schon tun? Besser es jetzt mit knapp Mitte 30 anzugehen als Mitte 50. 2. Innerer Konflikt mit meiner Frau: Ich habe einen bislang ungelösten inneren Konflikt mit meiner Frau, der sich gelegentlich durch eine wiederkehrende innere Spannung bemerkbar macht. Hier komme ich mittelfristig nicht um eine, gut geplante Lösung rum. Ich denke mein kindischer Anteil ist weiterhin in sie naiv vernarrt und reflektiert ihr Verhalten nicht, während mein etwas erwachsenerer Anteil am liebsten sofort den Schlussstrich ziehen würde, um die letzten Jahre abzurechnen. Der Großteil der 13 Jahre fühlt sich rückwirkend betrachtet als verschwendet an, da zunehmend einfach zu viele Tiefs und andere Probleme auftauchten. Ich hätte viel früher aussteigen müssen. Spätestens in meiner größten Tiefphase, nachdem sie mich komplett abgelehnt hatte und ich es widerrum komplett drehen konnte. Aber wozu hatte ich gekämpft? Das war kein Sieg, nein das war ein Pyrrhussieg. Ich würde rückblickend keinem Mann raten, je um eine Frau zu kämpfen, die einen abgelehnt hat. Vergesst diese ganze Hollywood oder andere esoterische Scheiße. Egal, wie lange eure Frau an eurer Seite war. 1, 10 oder 30 Jahre. Es gibt einfach keinerlei Sinn das zu tun. Man gewinnt langfristig einfach gar nichts. Man kann vielleicht sexuell ein neues Plateau erzielen und dann sich darin baden oder viel mehr seinen Schmerz darin ertränken. Man verliert nur immer mehr von sich und sticht sich dabei selbst. Das ist nur ein falscher, verhängnisvoller Stolz, der einem im Weg steht. Die falsche Würde, die eh keinen anderen Arsch und Schwanz interessiert. Die Risse und gefühlte, emotionale Distanz werden schleichend immer größer und lassen sich nur noch oberflächlich zuspachteln. Der Aufwand lohnt sich ab einem gewissen Punkt auch einfach nicht mehr. Noch mehr Knöpfchen drücken, sich noch mehr abstrampeln? Emotional auf den Boden tauchen und abstumpfen? Wofür? Für das immer wiederkehrende Gefühl, dass man sich am Ende wieder nur selbst sticht? Aber ich habe ebenso eine wunderbare Tochter aus dieser Beziehung und habe auch meine eigenen Probleme gespiegelt bekommen. Ich kann daher auch dankbar sein, die positiven Seiten sehen und vorallem versuchen die aktuelle Situation als ein Sprungbrett meiner eigenen Persönlichkeit zu nutzen. Denn wenn nicht jetzt, wann dann? Ich weiß, dass ich mit dieser Frau nicht alt werden will. Sie tut mir phasenweise nicht gut, bringt mich durcheinander oder triggert mich, was sich wie Manipulation anfühlt. Ich sehe inzwischen rückblickend auch Tendenzen des versteckten Narzissmus während ihrer eigenen Tiefphasen. Dann häufig sehr subtil über moralisches Rügen, aufgezwungene moralische Dilemmas und moralische Schuldzuweisungen (was ich zuletzt absurderweise selbst angefangen hatte hier im Forum zu verbreiten). Moral ist eine meiner größten Schwachstellen. Moral schlägt mich immer patt. Jedenfalls zieht sie mit ihren eigenen Tiefphasen noch zusätzlich an meinem inneren Anker, der mich schon genug runterzieht und ich verliere dann komplett die Orientierung. Ich bin dann wie in klebriger Watte eingehüllt und gefangen, keine Ahnung wie ich es beschreiben soll. Kompletter gefühlsloser Blackout. Getriggert werde ich meistens durch schnelle heiß-kalt Wechsel. Das kann auch manchmal sogar nur mit einer plötzlichen Tonfalländerung geschehen, einer scharfen Nebenbemerkung mit einem abfälligen Unterton. Oder heute bin ich wieder mal der beste Ehemann der Welt und morgen wieder aus irgendwelchen moralischen Gründen ein egoistisches Arschloch. Wenn ich einen Tag Urlaub nur für mich alleine gönne, um im Baumarkt frische Inspiration für den Garten zu holen, bin ich ja auf einem Egotrip. Genauso werde ich mal umsorgt, betüttelt, um dann wieder plötzlich den Stecker zu ziehen, wenn ich nicht mitmachen will. Bin ich mittlerweile gewohnt und tue es mir nicht mehr an. Habe ich auch gar keinen Bock mehr drauf. Solche schnellen heiß-kalt Wechsel hatte meine Mutter in der Kindheit abgezogen. Als sie mich als Grundschullehrerin für Schulolympiaden getrimmt hatte, damit ich sie "stolz" mache. Nein, viel mehr damit ich ihre innere, unsichere Leere füllen kann. Ob ich selbst narzisstisch veranlagt bin, weiß ich nicht. Vielleicht. Ich müsste einen psychischen Test vor Ort machen, um das zu wissen. Ich weiß, dass ich eher zum Suchtverhalten neige. Also höchstwahrscheinlich ein Co-Narzisst bin. Wie oft sogar mich meine eigene Mutter als Kind für ihre eigenen psychotherapeutischen Sitzungen missbraucht hat. Und dabei ihrem eigenen Kind von ihrer beschissenen Vergangenheit und ihrer Unzufriedenheit über ihre Beziehung zu ihrem Mann erzählte. Viel mehr ihre Seele auskotze. Genauso wie ich es jetzt tue. Nur hätte sie diese Scheiße auch einfach aufschreiben und jemandem in den Briefkasten schmeißen können. So wie ich es jetzt virtuell mache. Nur kann dann derjenige entscheiden, ob er es lesen will. Wen wundert's noch, dass heute meine Frau ihre Tiefphasen im Job bei mir auszulassen versucht. Ich höre nicht mehr hin. Nicht mein Problem. Aber ja, ich habe früher auch viele Knöpfchen unbedacht gedrückt und davon will ich weg. Ich muss aktuell meinem kindischen Anteil die Augen aufmachen, viel erklären, zukünftige Lösungswege erarbeiten und geeignete Alternativen finden / anbieten. 13 Jahre Beziehung mit allen Tiefs und Hochs sind auch nicht zwei, drei Jährchen. Das ist mehr als 1/3 des eigenen bisherigen Lebens. Diese Achterbahn prägt irgendwie. Geht schon ins eigene Fleisch über. Macht auch falsche Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Solange mein kindischer Anteil genug Krümel kriegt und kein neuer krasser Strukturbruch eintritt, der einen sofortigen cut offensichtlich rechtfertigen würde, klammert es sich immer wieder mit seiner naiven Hoffnung. Diesen kindischen Denkprozess muss ich entwirren und die prägende Vergangenheit endlich entflechten. Jedenfalls reflektiert der etwas erwachsenere Anteil sehr viel und wird planen, wann und wie der Scheideweg am besten ist. Ich halte es in der aktuellen Verfassung auch nicht sinnvoll nach anderen Frauen Ausschau zu halten, sprich ungeplant schnell raus und direkt wieder was neues anfangen. Das wäre vollkommen absurd und kindisch. Der Zeitpunkt passt einfach noch nicht. Ich habe zu viele innere Baustellen. Eine Bruchlandung mit einer unorganisierten Scheidung will ich in jedem Fall vermeiden. Ich meine was würde passieren, wenn meine Frau morgen plötzlich vom Bus überfahren wird und ich alleine mit meiner zweijährigen Tochter da stehe? Kann ich das eigentlich auch alleine souverän stemmen oder suche ich mir dann sofort Trost bei anderen Frauen? Gehe ich auf die Jagd nach dem schnellen Schuss für den "klaren" Kopf? So eine mentale Misere möchte ich vermeiden. In meinem Kopf muss ein souveräner Plan einen festen Platz finden, um auch alleine völlig autonom mein Leben zu beschreiten, weiterhin ein verlässlicher Vater zu sein und das alles in guter Balance zueinander. Ohne Süchte, ohne Drang nach Frauen, mit denen man sich schmückt oder sexuell ertränkt. Gerade Frauen sollten einfach nur wie das Sektglas an einem sommerlichen, gemütlichend Abend sein. Mehr nicht. Kein Cocain, kein nächster Schuss. Genauso wenig eine Trophäe für das eigene Ego. Aber auch genauso kein Objekt, das abgewertet wird, um sich selbst besser zu fühlen und vorallem kein Strampelmarathon sein, der sich stetig zum iron man entwickelt und immer mehr das eigene Lebensgefühl raubt. Es muss einem Freude im Leben bereiten. Ein eigenes Lächeln widerspiegeln. Ich meine, will ich ernsthaft ein Mann werden, der im Forum rumheult, weil sich irgendeine nach einem Fick nicht wieder meldet oder sich nicht ficken lassen hat? Fuck it. Wie erbärmlich wäre das. So tief will ich in meinem gesamten restlichen Leben nicht fallen. Dann lieber unter der Brücke landen und von Essensresten leben. Ich meine, ja ich habe meine Frau auch dominiert, sie ins Kissen gewürgt, in den Mund gebumst. Auf Arsch, Brüste und mal in den Mund gespritzt. Genauso innige, zärtliche und leidenschaftliche Momente gehabt. Aber jetzt mal im Ernst, wie nachhaltig hatte es mich erfüllt und meine innere Lücke gefüllt? Es hatte für den Moment "satt" gemacht. Ich muss mich mental sortieren und genug dauerhafter Ausgleich-/Alternativen in mein Leben integrieren, um meine eigene innere Lücke zu füllen und damit dauerhaft eine gesunde Balance zu erreichen. Mental dauerhaft stabil bleiben und keinen Platz für Manipulation zulassen. Nur so habe ich überhaupt eine nachhaltige Chance auf eine bessere zweite, erwachsene Lebenshälfte. Die junge, unbeschwerte Auslebphase habe ich zum Großteil verpasst. Der Gedanke verursacht natürlich irgendwo einen Stich. Vielleicht würde ich jetzt unbewusst mit Anfang 20 als Neuanfang gerne irgendwo in Südamerika im Auslandsemester unbeschwert trampen, am Strand tanzen, dem Sonnenuntergang nachschauen und andere Lebenserfahrungen sammeln. Vielleicht auch was anderes. Keine Ahnung. Unbewusst bin ich halt einen anderen, meinen Weg gegangen. Man erntet halt genau das was man sät. Und das ist eben das Leben. Die Variation der beschrittenen Pfade. Die Individualität der Erfahrungen und Entscheidungen. Man kann sie annehmen und aus ihnen lernen. Ich meine ich wünsche mir ja auch nicht eine andere Kindheit gehabt zu haben. Gab halt nur die eine, die ich hatte. Ich kann sie verdrängen oder sie als Teil meines alten ichs akzeptieren. Alle meine Ichs akzeptieren. Verdrängen funktioniert aus eigener Erfahrung nicht dauerhaft. Aber welchen Sinn hätte es jetzt etwas gefühlt nachzuholen? Der Vergangenheit nachzujagen. Das Leben ist vergänglich, ja. Und morgen habe ich vielleicht Krebs oder einen Schlaganfall. Ups, shit happens. Aber es sollte nicht im Chaos enden, von dem ich versuche wegzurennen. Wenn ich morgen schon verrecken müsste, dann bitte wenigstens mit innerem Frieden. Das Risiko, dass ich zurzeit an "noch schlechtere" Frauen gerate, mich dann im rein Sexuellen verliere und in einen tieferen Sog ziehen lasse, schätze ich als hoch ein. Eben weil ich zum Suchtverhalten neige, meine mentale Balance zu schlecht und der innere Ausgleich noch nicht gut genug sind. Ich frage mich also rückblickend, ob ich in den ganzen Jahren überhaupt bislang irgendeinen Reifeprozess beschritten oder oder lediglich die Lücke meines süchtigen Ichs vollgestopft habe, damit es sich nicht mit seinen inneren Problemen auseinander setzen muss und eine dauerhaft zufriedene Ausgangslage im Leben schafft? Für dauerhaften Frieden steht also noch ein langer Weg an. 3. Die aktuelle Lage sonst: - Ich tüftle mehr im Garten rum und hübsche die seit letztem Herbst bezogene Bude auf, d.h. Terasse habe ich vergrößert, Kräuter- und Pflanzenbeete aufgebaut. Outdoorgardinen aufgehängt, etc. Dazu Palmen und Zimmerpflanzen für ein gemütliches Ambiente hinzugestellt. Insgesamt soll das ganze in Richtung skandinavischer Stil mit einer Prise Strandfeeling gehen. Es soll sich gemütlich und chillig anfühlen. Im Sommer will ich abends auf der Terasse entspannt mit einem Sekt- oder Sangriaglas in Ruhe einfach den Moment genießen. Die Problemchen können mich dann in dem Moment am Arsch lecken. - Die kleine schläft mittlerweile im eigenen Bett. Sie zahnt inzwischen wieder aber ich kann ab und zu auch am Stück durchpennen. Kriegt demnächst eine Matschküche, Wasserspiel- und ein kleines Planschbecken im Garten, damit man draußen in der Sonne spielen kann und nicht auf überrannte Kinderspielplätze angewiesen ist. Sonst paar kleinere Ausflüge zwischendurch und demnächst wieder Urlaub in Österreich. - Ansonsten komme ich paar mal mit Kollegen / Kumpels raus. Also mal Straßenfest, Weinfest, etc. - Ich gehe mit meiner Frau wieder als Paar abends manchmal raus. Nächste Etappe wäre dann ab Mitte Herbst mal nur zu zweit für 1 und 2 Tage spontan zu verreisen. Sexuell zieht es mich aktuell zu ihr aber verständlicherweise wenig hin. Ich habe auch momentan keine Lust die Initiave zu ergreifen und Spannung aufzubauen. Das ist mittlerweile einfach zu ermüdend geworden, wenn es über die Jahre eine Schieflage ist. Die Energie, die ich aufbringen müsste, kann ich gleich besser in mich selbst investieren. Mich mental in Ruhe sortieren. Und rumheulen werde ich auch nicht mehr. Mein Ich wird sich weder im Selbstmitleid baden, noch etwas oder jemandem hinterher rennen. Das Ich muss einfach nur gottverdammt nochmal richtig aufwachen und endlich alle seine zerstreuten Anteile wiederfinden. 4. Wo will ich sonst die nächsten Jahre hinkommen? - Jobmäßig bin ich aktuell mit meinen knapp 90k zufrieden. Den nächsten Sprung würde ich erst Anfang 40 anstreben. Aber Karriere ist nicht mein Lebensziel. Mir ist aktuell die life Balance wichtiger als work, denn über Arbeit will ich mich nicht definieren. Das kann ich mit einem Bürojob nicht. Das könnte ich nur, wenn ich etwas greifbares mit eigenen Händen schaffen würde. - Geplant habe ich nächstes Jahr den Motorradlappen zu machen und sich dann was gebrauchtes zu holen. Eher was leichtes sportliches, also naked bike und anfangs als Anfänger nicht zu überdimensioniert. Damit möchte ich in den nächsten Jahren eigene Touren übers Wochenende planen und für mich alleine rauskommen. Irgendwann vielleicht auch ein Mustang Cabrio mit Saisonkennzeichen einfach fürs entspannte Lebensgefühl im Sommer. Aber nicht so alt spießig, sondern auch mal eine lustige Spritztour mit meiner Tochter und meinen Neffen und AC/DC laut aufgedreht. - Sportmäßig immer wieder neue Dinge ausprobieren. Rudern, Golf, vielleicht Tennis, Handball oder auch Boxen. Einfach was finden, was mich zusätzlich im Einklang hält. - Die nächsten Jahre wieder auf Musikkonzerte gehen, Festivals besuchen. - Ich versuche mir wieder Klavierbasics beizubringen, um später richtigen Unterricht zu nehmen. Wie gesagt mit Anfang 50 will ich, wenn ich einen Scheiß Tag habe mich einfach hinsetzen, mich emotional treiben lassen und dann mich wieder fangen. Genauso an einem guten Abend den perfekten Ausklang mit einem Weinglas einleiten. - Mich mehr mit Psychologie und vorallem Philosophie beschäftigen. Am Anfang einige Schriftstücke von Albert Camus lesen. Mir gefällt die Philosophie des Absurden. Das regt zum Nachdenken und vorallem der Selbstreflektion an. - Ansonsten kein Rumheulen, kein Fliehen, keine kompensierenden Süchte entwickeln, sondern Dinge im Leben ändern. - Keine Ego-Selbstprofilierung. Und nicht sinnlos Lebenszeit online verschwenden. Weg vom sinnlosen Konsum, der kein Lebensgefühl verleiht oder nicht zum Leben beiträgt. - Endlich sich mal für einen buzzcut wegen lichter werdendem Haar beraten lassen. - Mehr seinem inneren Kompass / Intuition vertrauen. In dem Sinne danke fürs Mitlesen und erstmal auf Wiederlesen-/schreiben. Von Berichten der Therapiesitzungen werde ich Abstand nehmen. Das Risiko, dass ich neue innere, unbewusste Widerstände erzeuge, ist zu hoch.
  4. Ich muss mir selbst eingestehen, dass ich vermutlich es alleine nicht mehr schaffen werde. Ich rutsche immer wieder in den unbewussten, schläfrigen Modus ab. Ich hinterfrage dann viele Dinge nicht und bin dann wie auf Autopilot. Ich kann nicht erklären, was mich so triggert. Es müssen irgendwelche kleinen Gesten, Handlungen oder Worte sein. Vielleicht sind es irgendwelche Sachen, die meine Mutter in meiner Kindheit ähnlich abgezogen hat und ich es bloß verdrängt habe. Es gab mit Sicherheit bestimmt noch andere Scheiße. Ich weiß auch nicht, ob meine Frau das bewusst absichtlich macht und die Trigger kennt. Mein Bauchgefühl sagt tendenziell ja. Meine einzige Lösung ist aktuell nur der Rückzug und Fokus auf eigene Aktivitäten. Bei anderen Menschen spüre ich diese Trigger nicht. Das Weinfest mit Kumpels hat gestern ziemlich Spaß gemacht. Da habe ich mich, wie ein anderer Mensch gespürt. Mit meiner Frau zu schlafen hat es nicht besser gemacht. Wir haben zwei Stunden nach dem Sex geredet und es hat sich diesmal sehr vertraut angefühlt und ohne emotionalen Kick. Irgendwie wie in alten Zeiten in der Mitte. Aber diese Pull-Push Spielchen und dann absichtliches Wartenlassen bis zum Schluss waren das allerletzte. Das hatte mich dann nur noch abgeturnt. Ich hätte darauf verzichten sollen. Warum tue ich mir sowas eigentlich selbst an? Habe ich so wenig Selbstwert? Mein Bauchgefühl und meine Anspannung sagen mir aktuell: "Renne". Und wegrennen wollte ich gerade ja nicht. Wenn es auf Scheidung hinauslaufen sollte, muss ich das alles gut planen. Sobald ich für mich alleine bin, wird die innere Anspannung geringer und ich kann wieder klarer denken. Ich halte es für keine gute Idee mehr mit ihr weiter zu schlafen, sobald ich mich nicht gefangen habe. Das erhöht nur die Gefahr, dass ich emotional labiler werde. Mein neurotischer Kern ist unterwegs einige mal ausgebrochen. Sobald ich Musik der frühen 90-er höre, merke ich, wie mein früheres Kind um die 5 zurückkehrt, das häufiger auch mal aggressive Aussetzer hatte. Ich glaube auch nicht mehr an diese ganze Beta-Theorie. Zumindest in meinem Fall. Es hat etwas mit Triggern aus der Kindheit zu tun. Vermutlich erinnert mich meine Tochter jetzt zu stark an meine eigene Kindheit. Dass dann meine Frau noch meiner damaligen Mutter irgendwie ähnlich aussieht, macht es nicht unbedingt besser. Meine Vermutung ist, dass mein Verstand dann wegen dem ungelösten Ödipus-Komplex nicht mehr richtig zwischen Ehefrau, Sexualpartnerin und Mutter unterscheiden kann. Ich merke sogar häufig, wie sich meine Stimmlage verändert und sich dadurch auch die Dynamik verschiebt. Ich rutsche dann wohl selbst zwischen Kind, Ehemann und Sexualpartner je nach Trigger hin und her. Nur war mir das früher nie so richtig bewusst, obwohl ich auch selten mal paar kleine Aussetzer hatte. Das Innere-Kind-Retten ist zu komplex. Ich kann mir in den nächsten Wochen nur Basics aneignen. Das Risiko, dass ich den emotional Knacks vergrößere ist ohne professionelle Hilfe vermutlich zu hoch. Als emotionaler Maniac zu enden habe ich wenig Lust. Ich habe eine Therapeutenliste rausgesucht und werde mich in den nächsten Wochen in Therapie begeben. Ich danke jedem, der bis hierhin mitgelesen hat!
  5. Es ist als ob mein Unterbewusstsein immer wieder sich mit diesem Schmerz einmischt und mir zeigen will, was zu tun ist. Ich suche und finde direkt Antworten: Warum wird der innere Schmerz so schmerzhaft, wenn es so schmerzhaft wird? Er spiegelt (außen) das eigene Unglück (innen) und das eigene Unglück; dieser eine Schmerz, den fast jeder besitzt oder besaß, ist es, für den der Mensch beinahe alles tut, um den Kontakt zu ihm zu vermeiden. Binnen einer toxischen romantischen Beziehung wird er mit „diesem einen Schmerz“ in Berührung kommen und ihn unbewusst auflösen wollen. Der Mehrwert: Der eigene innere Schmerz ist dem Menschen selbst zumeist unbekannt oder unbewusst und wird – und hier liegt das Geschenk dieser Lebenskrise – im Außen in Beziehungen gespiegelt. Hier wird sichtbar, was innen tief versteckt in ihm selbst leidet. Dies bedeutet nicht, dass er grundsätzlich leidet oder sich ausschließlich in toxischen Beziehungen befinden würde, doch es wird zu allermeist „diese eine“ (vielleicht auch mehrere) romantische Beziehung sein, in ihn - wenn er seinen Schmerz in Gänze durchlaufen hat -, psychologisch betrachtet hat reifen lassen, und spirituell aufsteigen. Wenn also binnen toxischen Beziehungen über einen Reife- oder Aufstiegsprozess; über Erwachsenwerden oder Erwachen gesprochen wird, so ist dasselbe gemeint. Letztlich wird zurückgefunden in die Energie des Herrschers oder der Herrscherin über das eigne Leben. Kanalunabhängig. Ursachen für den Einstieg in eine toxische Beziehung: Die Beziehung wird nicht im vollausgereiften gesunden Erwachsenen Modus (bewusst/autonom) eingegangen, sondern im (zumeist verletzen) inneren Kind Modus (unbewusst/abhängig/süchtig). Unreif, schlafend bzw. nicht erwacht. Wer befindet sich im unbewussten Modus? Jeder, der innere Verletzungen/Muster/Traumata seiner Kindheit noch unverarbeitet in sich trägt oder sich dessen noch nicht bewusst geworden ist, ist dieser Unbewusstheit ausgeliefert. Herrscht nicht über sein eigenes Leben. Auf den beiden Kanälen wird die Bewusstwerdung dessen wiederum als Aufarbeitung oder Transformation ausgedrückt. Auch Egogesteuerte Zweckbeziehungen sind toxisch. Wen wählt der unbewusste Modus? Chemie vor Kompatibilität. Ich befinde mich in einer Lebenskrise und habe die Kraft es mir einzugestehen. Solange ich weiter suche und mich nicht betäube, hört der Schmerz auf. Ich habe mich selbst in diese unglückliche Lage unbewusst manövriert und ich muss einen Weg hieraus finden. Sobald ich spüren sollte es nicht mehr alleine zu schaffen, muss ich mir Hilfe suchen. Ich muss es abspeichern. Das ist mein unterbewusster Notfallplan.
  6. Ich merke plötzlich, wie sich langsam die Dynamik wieder ändert. Meine Frau klopft mich zurzeit wieder ab, sie sucht die emotionalen Schwachstellen. Sie ist zwei mal emotional extrem ausgebrochen. War mir scheißegal, habe ihr ruhig mitgeteilt, dass sie mit sich selbst ein Problem hat. Durch die Blume: "Verpiss dich selbst." Im Gegenzug lasse ich meiner Aggession freien Lauf, wenn sie mir angebracht erscheint und aus meinen Glaubensätzen entspringt. Ich raste dann aus. Ich fühle die Wut in meinem Körper fließen. Jetzt haben die Pull-Push Spielchen angefangen. Erst heiß machen und dann blocken. Das hat gesessen. Ich fühle, wie ich taumele. Der Boden fühlt sich nicht fest an. Meine Körpersprache zeigt ihr offen, dass sie damit an einer Narbe stichelt, die nicht ganz abgeheilt ist. Entweder ich klammere oder ich ziehe mich zu stark weg. Keine gesunde Mitte, wenn es einem scheißegal wäre und man dann ganz gelassen abwendet. Ich verstehe, dass ich mich diesem Schmerz stellen muss. Seinen Ursprung verstehen muss. Ich sehe öfters Frauen auf der Straße, die mein inneres Verlangen brennend aufreißen. Ich weiß, dass sie mir nicht gut tun würden, man sieht es ihnen bereits an. Aber ich sehne mich beinahe danach innerlich mit ihnen gemeinsam zu bersten. Ich versuche den Typ Frau zu entschlüssen, der mich scheinbar manisch-magisch anzieht. Lange dunkle Haare, schmale Figur, ein spitzes, schlankes Gesicht, braune Augen. Eine gespielte Fassade aus einem Hauch Arroganz und Mut, ein Versuch das unsichere Innere zu überspielen. Diese gespielte Unantastbarkeit. Ich sehne mich danach zugleich abgelehnt zu werden und ihre gespielte harte Schale zu brechen und mich dann in der Ekstase zu ertränken, die dann diesen inneren Schmerz betäubt. Meine Frau war genau dieser Typ als wir uns kennenlernten. Andere kurze Abenteuer mit anderen Frauen hatten mir nicht dieses Gefühl gegeben. Nicht diesen Schmerz. Was ist emotionaler Schmerz? Innerer Schmerz entsteht aus einer zugefügten Wunde durch Handlungen, Worte, Gesten oder auch Ablehnungen. Es ist der Schmerz, dem man nicht freiwillig ausgesetzt werden möchte. Ablehnungen sind besonders bei Bindungspersonen besonders schmerzhaft. Langsam schließt sich das Bild. Wenn ich den nächsten Schritt nicht mache, kann ich die Narbe nicht heilen lassen. Dieser Typ Frau ist die Idealisierung meiner früheren Mutter. Eine unsichere Frau, die jahrelang von meinem Vater abgewertet wurde. Die Frau, die ich als Junge begehrt habe, ihr aber niemals so nahe sein konnte, wie ich wollte. Und sie sich immer für meinen abwertenden Vater entschied. Was ein absurdes Spannungsfeld in meiner Kindheit. Was eine beschissene Scheiße. Ödipus-Komplex. Mit Sicherheit habe ich einen emotionalen Knacks von der ganzen Scheiße abbekommen. Würde mich nicht wundern selbst ein Narzisst zu sein. Nur habe ich es erst jetzt richtig realisiert. Ich muss Wege finden damit umzugehen, es vollständig zu verarbeiten. Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist nicht heilbar. Wunderbare Scheiße. Eine Therapie? Ich weiß es nicht. Ich weiß jetzt, dass dieser Typ Frau, der mich manisch anzieht, diese innere Lücke nicht schließen können. Völlig unmöglich. Im Gegenteil, ich steche mich damit nur selbst. Ich raube mich selbst der Freude. Ich verstehe auch warum ich weitere Leidenschaften finden möchte. Um unabhängig von Frauen zu sein. Und mich in anderen Leidenschaften hinzugeben. Vielleicht auf Papier die innere Gefühlswelt bringen. Auf Papier zu heulen, zu lachen und sie dann zum Klang zu bringen. Aber nicht mehr in dieser Spannungswelt zu leben.
  7. Ich nehme mich immer mehr wahr. Es fühlt sich wie ein Erwachen an. Ich lerne Gefühle neu kennen, gebe ihnen eine Ursache, eine Bedeutung und einen Sinn. Es ist als ob meine Tochter danach fragen würde. Und tauche ich hinab in mein Inneres und suche, fühle. Ich erkenne immer mehr, wie mein Verstand funktioniert. 60 bis 90 Tausend Gedanken täglich und davon zirka 90% destruktiv. Die restlichen 10% können aus den wenigen starken Glaubensätzen gedeihen, sich mehren und neue Keime setzen. Wenn man keine Festung aus Stein erbaut hat, bohren und fräsen sich negative Gedanken wie Borkenkäfer rein. Sie richten Schäden an den eigenen Glaubensätzen an. Es reicht bereits eine winzige Öffnung für den gesamten Befall. Frauen fühlen uns. Sie tasten unsere Festung mit ihren feinen Sinnen. Ich fühle, dass meine Schwachstelle meine Leidenschaft ist. Die Sehnsucht nach Begehren ist mein eigener Dolch. In den letzten 13 Jahren habe ich zu oft diesen Dolch in mich rammen und mich in den Sog ziehen lassen. Immer und immer wieder. Nachdem man die Steine aus dem Weg geräumt hatte oder den einen großen hochgerollt hatte, endete früher jedes mal meine kurze Mission und die Sehnsucht nach dem Dolch keimte wieder auf. Heute weiß ich nicht mehr, ob mir dann die Zeit reicht. Die Zeit, um genügend Freude aufzufüllen, die noch für ein Lächeln am Ende reicht. Ich mache mehr mit meiner Tochter, bemühe mich eine dauerhaft positive Bindung aufzubauen. Ich liebe es in ihren freudestrahlenden Blick zu schauen. Dieses pure, unverfälschte Lachen aus dem gesamten Leib. Es ist meine Mission. Aber ich zeige ihr auch meine eigene Grenzen, lasse sie fühlen und erkläre ihr, wie ich mich fühle, warum ich so reagiere. Ich will sie nicht verschrecken oder das Gefühl der Abstoßung geben. Mitten in meiner Aufwärtsphase, da hatte ich selbst dieses Leuchten, diesen Glanz. Es war einiges schiefgelaufen. Das Leuchten ist verschwunden aber ich kämpfe täglich es wieder aufblitzen zu lassen. Ich sehe heute die Frau an meiner Seite mit anderen Augen. Ich bin nicht sicher, ob sie zu meinen Glaubensätzen passt. Meine Glaubensätze dürfen keine Öffnungen für Manipulation bieten. Sie müssen so fest sein, dass mein innerer Kompass erhalten bleibt. Und ich die Richtung beibehalte. Ja wir haben einen Zeitplan vereinbart. Für gemeinsame Zeit, für Freiräume, für Verschnaufpausen und Selbstentfaltung. Ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob wir wirklich das gleiche wollen. Es klingt zwar alles danach aber es fühlt sich nicht mehr so an. Vielleicht hat sie sich auch zu sehr an den Dolch gewöhnt. Ein Bruchteil der positiven 10% Gedanken muss eine Strategie enthalten, um dauerhaft Freude aufzufüllen. Die Sehnsucht ist die negative Hoffnung. Die Art der Hoffnung, die nicht auflädt, keine Kraft verleiht. Was ich benötige, ist eine positive Hoffnung, die mich nicht vom eigenen Weg abbringen lässt. Sehnsucht ist ein eigener Schmerz, selbst verursacht, um zu fühlen. Entstanden aus dem Nichts, um zu fühlen. Um dem ganzen Sein einen eigenen Sinn zu verleihen. Ich erkenne jetzt die beiden Pole, die beiden Seiten. Der eigene verliehene Sinn kann negativ und destruktiv sein oder positiv und stärkend. Wenn ich Freude fühlen möchte, brauche ich die Sehnsucht nicht mehr. Es ist ein entweder oder. Ich kann mich nicht für beides entscheiden. Weiter Schmerz oder endlich Frieden. Ich habe Frieden mit mir selbst beschlossen und muss nach weiteren Leidenschaften suchen.
  8. Das zugewucherte Gartengrundstück ist inzwischen komplett umgegraben. Ich merke wie körperliche Arbeit mir gut tut. Sie verdrängt Gedankenkreise. Man fokussiert sich und kommt zur Ruhe. Man nimmt sich selbst wahr. Es ist zurzeit eine Phase der Selbstreflektion und insbesondere früherer Erinnerungen. Davon habe ich mal gelesen. Die eigenen Kindern spiegeln einem die eigene Kindheit wider. Beim Rasenmähen kreisen meine Gedanken um meine Kindheit und ihre Wurzeln. Ich erinnere mich an die Erzählungen meines Vaters an seinen Vater, der Alkoholiker war und sich im Suff ertränkt hat, vermutlich weil er sich nie gegen seine Frau durchsetzen konnte. Meinen Vater, der von seiner Mutter ala Kind regelmäßig geschlagen wurde und immer um ihre Gunst buhlte und im Gegenzug seine Ehefrau häufig abwertete, um sich zu behaupten. Der mir lange Zeit als unfähig und überflüssig zu fühlen gab. Meine Mutter, zu der ich zwar erst eine innere Bindung spürte, die mich aber später ablehnte als ich in die Frühpubertät kam und mich mit anderen Jungs verglich. Mich als klein und schwach fühlen ließ. An Jahre meiner gefühlten Ausgrenzung durch Mitmenschen aufgrund meiner östlichen Herkunft und der zwischenzeitlichen kompletten elterlichen Vernachlässigung. Nur wenige schöne, freudige Erinnerungen, Momente des Glücks und herzhaften Lachens, die mir in Erinnerung geblieben sind. Eine Zeit, die mein heutiges ich prägte. Alles vertraute Narben, die sich heute alt und verblasst anfühlen. Die aber häufig, wie ein schwerer Anker im eigenen Inneren auf den Grund ziehen. Dann diese Grundlast verursachen und Gedanken wie Vögelschwärme kommen. Ich erkenne, dass ich mich häufig in eine idealisierte Leidenschaft und ihre Ekstase flüchte. Häufig mich nach ihr sehne. Dass ich denke damit mir Trost und Kraft schenken zu können. Mich in ihr verliere oder an ihr verbrenne, sobald ich sie erreiche. Möglicherweise versuche ich mich in ihr zu ertränken, weil ich mich an ihr klammere, sobald ich merke auf Abwege zu gelangen. Ich erinnere mich an "Ertrinken" von den Toten Hosen. Ein Song, der meine innere Sprache spricht und mich versteht. Ich denke an über 15 Jahre danach, als ich selbst wieder eigenständig Boden fand. Aufblühte. An die Zeit in der ich mir selbst viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen schenkte. Genauso an mehrere Hindernisse, die Steine, die man aus dem Weg geräumt hat. Und doch stehe ich wieder gefühlt am Anfang. Gute Momente des Glücks und Freude, sie reichen anscheinend immer noch nicht aus, um das ganz alte Unkraut zu beseitigen. Sie überwiegen in Summe noch nicht zeitlich. Sie sind ebenso verblasst. Mein Verstand unterscheidet nicht mehr dazwischen, er verdrängt nur noch. Ich möchte auf dem umgegrabenen Grundstück ein Kräuterbeet anlegen und frischen grünen Rasen säen. Regelmäßig mich erden. Glaubensätze sind nichts anderes. Man kann sie wie eine Saat auf der frisch umgegrabenen Erde säen. Aber sie bedürfen einer passenden Umwelt, um zu gedeihen. In diese Umwelt muss man sich dauerhaft selbst begeben, sonst funktioniert es nicht. Heute war Vatertag. Ich denke welcher Vater ich eigentlich sein möchte. Weder wie mein Großvater, der vom Hörensagen in eine Sucht flüchtete. Noch will ich wie mein Vater sein, der früher selbst aufgrund seiner Unsicherheit seine Mitmenschen abwertete. Nein so will ich nicht enden. Ich möchte für meine Tochter ein Vater sein, der ihr schöne Erinnerungen und freudige Momente spendet. Das ist meine Aufgabe. Sie auf sicheren Füßen in diese Welt zu setzen. Einen Menschen, der voller Freude mit dieser Welt in Einklang steht, positive Resonanz verpürt und sein Strahlen beibehält. Ich sehe manchmal Kleinkinder, die vermutlich emotional vernachlässigt werden. Sie haben diesen Blick der tiefen Trauer in sich. Ich denke dann: "Gottverdamt, womit haben sie das eigentlich verdient. Ist das ihre Bestimmung oder ist das einfach nur Pech und Zufall?" Wie neulich in der Regio. Ich fühle einem Moment der Ausgeglichenheit. Aus Glück und Traurigkeit zugleich. Ich muss mir gleichzeitig das Lachen und das Heulen verkneifen. Noch nie sowas erlebt. Irgendwann finde ich das selbst nur noch peinlich, stehe auf und laufe durch die Waggons, um einen ruhigen Platz für mich zufinden. Ich bleibe stehen und sehe diesen kleinen ausländischen Jungen in der Regio. Elend trauriger Dackelblick und beide Eltern kleben genervt am Handy und ignorieren ihn. Klar daneben ein kleines Baby. Vermutlich beide überfordert. Ich spiele Guckguck mit ihm und er lächelt. Er macht mit und versteckt sich. Seine Mutter ignoriert ihn weiter. Er lacht und will immer weiter spielen. Irgendwann kommt meine Station und ich muss aussteigen. Es tut mir ein wenig leid, obwohl ich ihn gar nicht kenne. Ich habe kein einziges Wort gewechselt und dennoch haben wir uns verstanden. Ich möchte nicht das Gefühl haben selbst als Vater versagt zu haben. Weil ich ahne, was dann passieren wird. Ich werde mich vermutlich ertränken. Ebenso denke ich welcher Mann ich sein will. Kein Mann, der flüchtet, sich ertränkt, weil er sich nicht behaupten konnte. Eher jemand, der sich weiterhin trotz Hindernisse und vergangener Blessuren seinen Weg bahnen und dabei wachsen kann. Ja eine Härte gegenüber sich ist auch nicht verkehrt. Sich in den Spiegel anzuschauen und notfalls sich selbst einen Tritt zu verpassen. Der Versuchung widerstehen sein Ego zu füttern. Den Kompass dafür trage ich in mir. Die Richtung kannte ich grob. Nur kam ich manchmal von Abwegen. Nur ich selbst kann erkennen, wie ich in Resonnanz mit der Welt trete. Was mir gut tut. Mag sein, dass ich mich nach Leidenschaft sehne. Aber ich muss weitere Leidenschaften finden oder zumindest entwickeln. Ich habe noch genug Zeit dafür. Ich muss mein ganzes Leben neu strukturieren. Angefangen von Zeitmanagement, Hobbys, Zeit mit Kleinkind, Zeit als Paar, Zeit mit alten Freunden, Zeit für Selbstreflektion. Mein Leben muss sich wohl anfühlen. Aber dennoch darf ich auch nicht den wilden Kern leugnen und dafür genügend Raum finden, diesen auszutoben. Wisst ihr warum ich in 40 Jahren als alter Mann Frieden möchte? Ich möchte einfach Frieden mit mir selbst. Und bis dahin möchte ich Klavierspielen lernen. Eine Leidenschaft dafür entwickeln. Damit meiner Gefühlswelt einen Klang verleihen. Mit allen Sinnen sie ausleben. Und damit sie ebenso verstummt, wenn man aufhört zu spielen. Ich möchte dann einen Blick in die Vergangenheit werfen und mit einem Lächeln erkennen, dass die Momente der Freude endlich überwiegt haben.
  9. Der Post hat bei mir einen Gedankenknoten gelöst. Dafür danke! Ich glaube schon an die Chemie, dass es auch etwas animalisches auf der instinktiven Ebene gibt. Genauso glaube ich, dass ein wichtiges Rezept dafür ist, wenn beide auf festen Füßen im Leben und im Einklang zu sich selbst stehen, sich selbst als Mann und Frau begehrenswert empfinden und, wie du beschrieben hast, in regelmäßigen Abständen der Reflektion sich für den anderen bewusst entscheiden. Kurz zum gestrig gelösten Gedankenknoten: In der Abendsonne hatte ich angefangen die Terasse umzugraben und von (Unkraut)sträuchern zu befreien. Irgendwie hatte mich das erfüllt und die Gedanken ausgeblendet, so ein Gefühl der inneren Zufriedenheit. Komplett in dieser Beschäftigung versunken kam später meine Frau und hat mit der kleinen Rosmarin angepflanzt. Am Abend hatte mich meine Frau plötzlich angefangen leidenschaftlich zu küssen und meinte, dass sie das vorhin männlich fand, wie ich die Sträucher, völlig in meiner Welt versunkem, rausgerissen hatte. Sie hätte das Gefühl gehabt, wie ich dann oberkörperfrei verschwitz da in der Sonne stehen würde und alle Frauen im Wohnviertel aus dem Fenster mich anlechzen würden. Und verglich das mit dieser alten Cola Werbung, wo der Bauarbeiter genauso oberkörperfrei da steht und alle Frauen zuschauen würden. Im ersten Moment kam mir der Gedanke aus dem PU Vokubular in den Sinn geschossen: "Ha! Da haben's wir. Sie spricht selbst Preselection aus!" Der zweite Gedanke war dann: "Du Trottel hast wieder kapiert, wie die Lust und Sexualität deiner Frau entsteht." Und dann setzte sich plötzlich ein weiterer Gedankengang fort. Ich erinnere mich an früher, als ich mich selbst begehrenswert und männlich fand. Mich auch so verhielt. Als plötzlich ihre beste Freundin beim Brunch anfing mit mir zu flirten und meine Frau amüsiert nur meinte: "Ich gehe lieber. Dann könnt ihr euch beide auffressen!" Jetzt kam mir Gedanken wie Leidenschaft und Begehren gespiegelt wird: "Jeder Mann zieht die Frau in sein Leben an, die er verdient. Und deine eigene Frau ist der Spiegelbild deiner Männlichkeit, der dich wachsen lässt. Und du Junge hast doch selbst immer gepredigt, entweder Leidenschaft oder gar nichts. Hier hast du es. Einer deiner eigenen Glaubensätze hat dich hierhin geführt. Nur kannst du diese Leidenschaft nicht einfach so einfordern. Du musst sie immer neu entflammen. Wenn die Leidenschaft deiner Frau der Geigenzähler dafür ist, was für ein begehrenswerter Mann du bist, kannst du damit wachsen und die Rahmenbedingungen schaffen diesen Zustand dauerhaft zu erreichen oder du kannst dich verpissen und kapitulieren. Such dir dann eine Frau raus, die sich auch mit weniger zufrieden gibt, bei der du dich sexuell ertränken kannst und denkst, dass du damit dich auflädst. Bei der du glaubst deine Männlichkeit nur aus dem niedrigen, animalischen Instinkt schöpfen zu können und dabei nur versuchst mit dem Dopaminkick vor deinen eigenen Problem zu flüchten. Wie mit einer Droge." Der geplatzte Knoten ließ mich weiter denken: "Es gibt sie vielleicht doch. Die Mission. Dem ganzen Sein einen eigenen Sinn zu verleihen. Und diese Mission beherbegt auch den Stein von Sisyphos. Und anders als Sisyphos, der nie eine andere Wahl und Freiheit hatte, man selbst hat sie doch. Man entscheidet selbst." Ich fühle mich etwas befreiter. Der Anfang vom Ende beginnt, wenn man von der eigens geschaffenen Umwelt in den Sog gezogen wird und anfängt zu klammern, womit man denkt sich halten zu können. Ich habe einen neuen, vielleicht langen Weg vor mir, den ich aufräumen und neu gestalten muss. Mich wieder im Einklang mit mir selbst finden. Ich danke allen bis hierhin, die mir neue Perspektiven ermöglich haben!
  10. Ja wegen dem Stress, den die Kinder in der Krippe ausgesetzt werden. Und dieser überträgt sich mit den häufigen Krankheiten auf die Eltern selbst. Alles unter einem Lebensjahr in die Krippe bringen ist absolut absurd. Gefühlt bringt die Krippe aber keine Entlastung, sondern zusätzliche Belastung. Und dieser versuchen manche Eltern dann zu entkommen, in dem sie noch sogar kranke Kinder hinbringen. Dann entsteht ein Teufelskreis. Auch für andere Eltern. Wir nehmen sie inzwischen sofort raus, sobald sie alle paar Wochen kränkelt. Aber sind damit wenigstens proaktiv und reagieren nicht nur, wenn es schon zu spät ist und was größeres ausbricht. Der einzige Sinn von Krippen ist die Sozialisierung von Kindern zu fördern. Bei uns gibt es dort regelmäßig Musikunterricht (auch draußen), Ausflüge, usw. Die ganz kleinen sitzen nicht nur eingesperrt, sondern können auch schon die Umwelt kennen lernen.
  11. Exakt und gut beobachtet. Das steht mir noch sehr häufig im Weg. Ich gehe unbewusst auch über eigene Grenzen und habe den falschen Stolz keine Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen. Aber ich ahne mittlerweile, woher das kommt. Mein Vater hat mir als Kind einprogrammiert: "Fallen. Aufstehen. Arsch zusammenkeifen. Egal, ob du aus der Nase blutest. Weitermachen". Irgendwo ist das auch richtig. Aber man muss schon unterscheiden können zu welchem Zweck und zu welchem Preis. Den Unterschied zu machen, muss ich noch lernen. Der Vergleich mit der Sauerstoffmaske gefällt mir gut und ist sehr einprägend, damit man es selbst nicht vergisst. Ja, weil es die kleinen auch irgendwann spüren. Die negativen Schwingungen und Spannungen. Und im Worst Case ist man so gereizt, dass man überreagiert und das Kind grob behandelt, anzickt, etc. Man muss auch lernen selbst auszuhalten. Aber das sind Dinge, wo ich finde viele Ratgeber einen darauf schlecht vorbereiten. Im Gegenteil. Oftmals sind heutzutage seitenlange Checklisten abgedruckt. Man wird unbewusst ein wenig moralisch in die Ecke gedrängt, das wäre die neue Norm an die sich jeder zu halten habe. Weil kommt ja meist von Erziehungspsychologen, etc. Ich danke dir! Auch dir alles gute!
  12. Ja dem kann ich auch nur zustimmen. Hatte zwischenzeitlich für einige Monate in der alten Wohnung genauso mit dem Rotationssystem gehandhabt. Also Pennen auf der unbequemen Couch. Und ich war bei weniger Stunden Schlaf deutlich fitter, weil man dennoch mit Tiefschlafphase durchratzen konnte. Seit dem Krippenstart als die kleine die vielen Infektketten, z.B. Mittel-Ohr-Entzündungen und viel geschrieen hatte, haben wir sie ins Elternbett eingenistet, damit man sie besser beruhigen kann. So ein geplatzes Trommelfell ist halt für das Kind kein Spaß. Und jede Viertelstunde aufstehen, um ins Kinderzimmer rüberlaufen, ist die Hölle. Jetzt hatte mich meine Frau aber schon fast bei den Eiern, als sie ein größeres Boxspringbett bestellen wollte, damit für alle Platz im Schlafzimmer ist. Habe ihr das noch rechtzeitig ausgeredet mit dem Argumemt ist ja nur rausgeschmissenes Geld, da das Jugendbett der kleinen schon bereit steht und ab dem 2-ten Lebensjahr im August bezogen werden soll. Mal schauen, vielleicht kann ich das noch paar Monate bis Sommer überbrücken. Hier der Tipp an noch werdende Väter: Schickt die Kids nicht zu früh in die Krippe. Bringt nur Unordnung rein. Insbesondere nicht, wenn ihr gerade vor habt umzuziehen. Und im ersten Winter lieber Urlaub nehmen, sonst fällt ihr mit etwas Pech an Weihnachten komplett flach.
  13. Hey, danke für den mental enstpannten Ausflug. Hat sich bei mir direkt ein Gefühl der Leichtigkeit eingeschlichen, easy peasy halt. Du hast Recht. Wir kleben oft zu viel aneinander und dann drehen sich die Gesprächsthemen ums Kind, Job, andere Eltern und was andere treiben, bissl drum was in der Welt passiert und einen aktuell beschäftigt. Manchmal trinkt man Freitagabend ein Gläschen Sekt, quatscht sich die Seele raus, lacht, vergisst den Alltag. Aber ja, insgesamt nicht gerade die Stimmungsmacher. Da fehlt definitiv das Gefühl der Leichtigkeit. Frischen Austausch, neuer Perspektiven, neuer Einblicke, positiver, freudiger Emotionen. Es hat sich eher das Gefühl einer Grundlast, der Schwermut eingeschlichen. Diese merkt man dann besonders, wenn man aus dem entspannten Urlaub zurückreist und diese einen überkommt. Du hast Recht. Beide müssen auch für sich alleine aufladen. Das hatte vor der Schwangerschaft gut geklappt. Diese war bissl holprig und ab da ging's schon zwischenzeitlich doch bergab. Aber so richtig Kacke war's erst seit dem Krippenbeginn im November letzten Jahres (dazu bzgl. Cardio weiter unten). Ich denke sie alleine wegschicken wird sie auf den falschen moralischen Pfad mit Selbstvorwürfen schicken. Sie steckt noch zu stark im Muttermodus und klammert selbst an der kleinen. Ich hatte schon mal vorgeschlagen jetzt im Frühling und Sommer häufiger alleine zu zweit übers Wochenende zu verreisen. Paris, Rom, etc. Hatte sie schlechtes Gewissen gezeigt. Ich hab erstmal mich darauf verständigt das anzugehen, wenn die kleine 2 Anfang August wird. Das wäre der erste Schritt. Der Vorschritt noch davor ihr mehr Verschnaufpausen und Freiräume zu verschaffen. Sie erstmal zum Zumba-Kurs zu schicken. Sie mit ihren Solo-Freundinnen brunchen wegschicken. Ja das ist ein guter Gedanke. Und bis zum Sommer den Garten und Terasse gemütlich als Ruhe-Oase gestalten. Damit die kleine nebenan in der Matschküche budelt und man selbst in der Sonne den Sangria schlürft. Freunde zum Grillen einlädt. Wieder für gute Stimmung sorgt. Von diesem Schwermütigen wegkommt und die Balance findet. Alles sich in den Easy Peasy Modus einstellt. Ja genau dieser Easy Peasy Modus, in dem man weiter wieder mehr auch zu sich sebst findet. Beide sich auch alleine wieder für sich aufladen. Die Cardio war bei mir zwischenzeitlich auf dem absoluten Tiefpunkt. Mit dem Umzug in die größere Wohnung mit Terasse und Garten letzten Oktober hatte ich mich absolut umsonst verausgabt. Nur Küche umziehen lassen und den Rest völlig alleine aus dem 3.OG. mit dem Kombi rübergefahren. Keine Ahnung was mich da geritten hatte. Mir steht mein eigener falscher Stolz so oft im Weg ... Völlig verausgabt kam der richtige Tritt in die Eier erst aber mit den Infektketten mit dem Krippenstart ab November. Ich dachte immer so: "Ach der leichte Schnupfen. Pfff." Bis ich mir plötzlich in einigen Wochenabständen die Seele aus dem Leib gekotzt hab. Insgesamt bis heute über 7 kg magere Masse abgenommen. Und ich bin schon in Form eher der Typ do-you-even-lift. Meine Frau lag paar mal 2 Tage im Bett, hat sich nicht bewegt. Schüttelfrost, Fieber und das übliche. Man unterschätzt das doch, wenn man schon lange nicht mehr richtig flach lag. Das ganze hielt so bis Ende Februar in abgeschwächter Form an. Jetzt mit den höheren Temperaruren machen wir beide wieder mehr. Sie Yoga, ich die Kettlebells und Langhantel im Nebenzimmer ausgepackt und 4-5 mal die Woche Abends schwingen. Bissl joggen im Park. Kraft ist wieder besser aber die Grundmüdigkeit ist noch nicht weg, also eher wenig Ausdauer. Klar, am besten wieder als nächstes wieder richtig in die Fitnessbude, aufs MTB und sich vielleicht auch mal wieder in den Sportverein einschreiben. Auf Rudern hätte ich Bock.
  14. Bin ich grundsätzlich auch der Meinung aber ich denke es gibt schon auch ein Maß, bei dem man nicht übertreiben darf. Viele Eltern kreisen dann gefühlt wie Hubschrauber um die Kinder rum. Ich bin sich absolut der Meinung, dass man bis zu einem Alter sehr viel Nähe den Kindern gebem muss. Man muss aber dem Kind genauso auch dann etwas Luft für die Persönlichkeitsentfaltung geben. Das merke ich zum Beispiel bereits aktuell in der Autonomiephase der kleinen. Sie setzt selbst Grenzen und sagt häufig: "Alleine". Genauso sagt sie aber auch, wenn sie Nähe braucht: "Arm nehmen". Häufig wechselt das dann in sehr kurzen Abständen. Allerdings darf man denke ich auch die eigenen Grenzen nicht leugnen. Wenn ich selbst erschöpft, gereizt und angeschlagen bin, kann ich nicht den Entertainer spielen. Aber der moralische Druck in diese Richtung ist heutzutage eben gefühlt größer geworden. Man liest ja auch genauso über viele ausgebrannte Mütter, weil sie untereinander als die bessere Mutter konkurrieren. Ich habe irgendwo mal einen Blogartikel über Erziehung gesehen und da hieß es sinngemäß die Eltern sollen Leit- und keine Kuscheltiere sein. Das hat sich bei mir irgendwie eingeprägt. Aber der letzte angesprochene Abschnitt mit dem Auseinanderleben ist besonders wichtig. Man darf den Zug nicht verschlafen auch die gemeinsame Paarrolle wieder zu vertiefen, sobald das Kind selbstständiger wird.
  15. Danke für den wertvollen Beitrag! Er hat mich zum einen geerdet und zum zurecht mir eine Schelle verpasst. Man darf den Respekt vor den wahren Männern und auch Frauen vergangener Tage nicht verlieren. Den Menschen, welche hohe Bürden auf sich genommen haben den nachkommenden Generationen ein Fundament zu legen, von dessen Substanz wir schon lange leben. Man darf den Blick auch nicht zu kurz zurück richten. Mag sein, dass ich wenig Respekt vor meinem Vater habe aber meine (Ur)-Großväter haben mir mein Leben in diesem Land, selbst als Immigrant, erst ermöglicht.