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Hallo zusammen,

folgende Situation:

Beworben bei zwei Unternehmen, beide aus dem gleichen Sektor (Elektronik) im technischen Vertrieb im Außendienst. In beiden Gesprächen habe ich wohl sehr überzeugt und auch souveräne antworten gegeben. Ich bin ehrlich mit meinen Schwächen umgegangen, habe aber auch meine stärken deutlich betont. Beide Gespräche hatten einen sehr positiven Touch, viele Überschneidungen was Einstellungen, Vorstellungen, Anforderungen etc. angeht. 

Ich fange an bei Unternehmen A: (Familiär geführter Betrieb, etwas 'lockerer' und persönlicher)

Vorstellungsgespräch mit Abteilungsleiter und Geschäftsführer gehabt, lief optimal. Während dem Gespräch merkte ich das die mich unbedingt haben wollen. Sachen wie z.B. der Firmenwagen kamen vom Abteilungsleiter wie aus der Pistole geschossen (hochwertiges Auto), während der GF ihn versucht hat 'zu korrigieren' (-> "Manche Kollegen nutzen das Budget auch nicht voll umfänglich" etc.). Ähnliche Situationen gab es auch bei verschiedenen Benefits und auch sonst während dem Gespräch. Im Anschluss wurde mir die Firma gezeigt, ich wurde verschiedenen Kollegen aus allen Bereichen vorgestellt (Lager, Einkauf, Vertriebsinnendienst) und auch wurde ich auf einen Probetag angesprochen. Das Gespräch bzw. der Tag im Betrieb lief so an die 3 1/2 Stunden. Am gleichen Tag wurde ich Abends noch mal angerufen und sie wollten wissen ob ich Interessiert sei, mir dass vorstellen könnte und ob ich nicht am nächsten Tag zum Vertragsgespräch kommen würde. Für den nächsten Tag allerdings stand das Vorstellungsgespräch bei Unternehmen B auf dem Plan. Habe das auch so kommuniziert das ich mir das anhören würde, ich aber grundsätzlich interessiert sei.

Heikel: Der Vertriebsleiter kennt den CEO von Unternehmen B sehr gut (war Trauzeuge) und wusste von meiner Bewerbung bei B. Er hat versucht das Unternehmen B etwas runter zu spielen, auch im Hinblick auf mich, da ich keine Vertriebserfahrung habe aber den technischen Background zu 100% ausfülle (-> "Da werden Sie ins kalte Wasser geworfen / Ich nehme mich ihrer persönlich an / Wir führen sie im Gegensatz zu denen langsam an den Vertrieb ran" usw.). Ich bin mir sicher das die sich auch über mich unterhalten werden bzw es getan haben.

 

Unternehmen B: (Professioneller, eher anonymer)

Vorstellungsgespräch einen Tag danach gehabt. Das Gespräch lief ebenfalls mehr als optimal und auch 2 1/2 Stunden. Allerdings waren hier deutliche Unterschiede zu erkennen. So euphorisch wie der AL in Unternehmen A waren meine beiden Gesprächspartner hier nicht (CEO + Mental Coach / Trainer), allerdings wurde mir hier auch sehr viel positives Feedback gegeben ("Sie treten selbstsicher auf, sie kennen sich in der Branche ja gut aus, beeindruckender Lebenslauf" etc.). Mir wurde hier im Anschluss nicht das Unternehmen gezeigt, Benefits wurden auch nicht im Detail erwähnt (nur Firmenwagen, Handy, Laptop, Umzugskosten - alles grob skizziert) allerdings wurde mir die Frage gestellt ob ich mir vorstellen könnte in ein anderes Bundesland oder ins Ausland zu ziehen (-> Ja). Er erwähnte außerdem, dass ihm der vertriebliche Part nicht so wichtig ist wie das technische Know-How (20% Vertrieb / 80% Technik). Auch hier fülle ich den technischen Background zu 80% gut aus, man muss dabei berücksichtigen dass dieses Produkt etwas komplexer ist und es davon nicht viele Leute gibt die dieses Know-How mitbringen. Im Anschluss wurde ich noch gebeten zu Hause per Link so eine Verhaltens-Proifl-Analyse von Thomas auszufüllen (getan). Wir verblieben damit das er sich nun nach dem Wochenende bei mir melden würde (bis jetzt keine Rückmeldung). Mir gefällt dieses UN besser, auch wenn es 'härtere Arbeit' für mich wäre. Was das heranführen an den Vertrieb angeht, wurden mir auch hier die gleichen Angebote gemacht (Trainer / Coach, Schulungen etc. - das, was Unternehmen A von B behauptet hatte war also 'falsch').

Aufgefallen ist mir noch das der CEO hier das Unternehmen A nicht runtergespielt hat oder irgendwelche Bemerkungen in die Richtung geäußert hat. Kam mir deutlich professioneller vor.

Was danach passiert ist:

Nun hat sich am gleichen Tag nach dem Gespräch bei Unternehmen B wieder Unternehmen A telefonisch gemeldet. Er hat versucht mir die Pistole auf die Brust zu setzen, ich bin aber weiterhin dabei geblieben mir erst alles anhören zu wollen. Selbst einen Tag darauf kam es wieder zum Gespräch, wieder mit Druck seinerseits. Ich habe ihm darauf hin den Vorschlag gemacht das wir uns zu einem Vertragsgespräch treffen sollten und über die genauen Konditionen sprechen sollten. Dem wurde zugestimmt, mir sollte gestern im Laufe des Tages ein Termin für heute gegeben werden. Ist nicht passiert. Ich habe den Eindruck das er versucht mich 'schwimmen' zu lassen, zum Bittsteller werde ich mich aber auch nicht machen. Er hat mir schließlich zugesagt, also warte ich auf einen Terminvorschlag von ihm.

Nun stellen sich mir folgende Fragen bzw. folgende Gedankengänge:

Jemandem die Pistole auf die Brust zu setzen deute ich eigentlich so, dass derjenige weiß dass sein Angebot nicht optimal an mich ist. Wenn ich jemandem ein Angebot unterbreite, gebe ich der Person üblicherweise alle Zeit der Welt, weil ich einfach von meinem Angebot so überzeugt wäre das es gut ist, dass ich mir "Konkurrenz" erlauben kann. Ist vielleicht etwas unglücklich formuliert, aber ich hoffe der Sinn dahinter ist ersichtlich. Ich kenne das so auch nicht, zu mal es problematisch ist das sich beide UN sehr gut kennen. Üblicherweise wird einem da eine einwöchige Frist eingeräumt. Hat einen leichten Touch von 'Schnäppchen machen'. Ich bin mir unsicher wie ich mich nun am besten verhalten soll. In den Gesprächen habe ich mich zu beiden Unternehmen bedeckt gehalten, keine Äußerungen gemacht oder künstlich "Konkurrenz" geschaffen. Sollte ich nun noch mal bei UN A nachhaken? Eigentlich widerstrebt sich mir dieser Gedanke so ein bisschen.

Mein Plan ist es, einfach auf Antwort von B zu warten, und der Fakt, dass sich A nun nicht mit einem Termin gemeldet hat verschafft mir 'Zeit'. Gerade im Hinblick auf den Druck.

Wie würdet ihr damit Umgehen? Gedankengänge dazu?

Zu erwähnen ist noch das beide Unternehmen keine Konkurrenz zueinander sind. Sind beide im Elektronikbereich angesiedelt, vertreiben aber völlig andere Produkte.

 

Danke für die Zeit 😉

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vor 46 Minuten, TheWomanizer schrieb:

Er erwähnte außerdem, dass ihm der vertriebliche Part nicht so wichtig ist wie das technische Know-How (20% Vertrieb / 80% Technik). Auch hier fülle ich den technischen Background zu 80% gut aus, man muss dabei berücksichtigen dass dieses Produkt etwas komplexer ist und es davon nicht viele Leute gibt die dieses Know-How mitbringen.

Hier würde ich ansetzen - willst du einen Job machen den du schon kannst? Was lernst du da jetzt neues? Was ist das NEUE für dich in dem Job?

Welchen Baustein für deinen Lebenslauf bringt der Job dir? 

Ich spinn mal rum. 10 Jahre Handys repariert - immer nur Iphone bei 3 Firmen. Wäre ne Firma die dich auch mal nen Android fummeln lässt nicht besser für dich?

Ich vermisse bei beiden Firmen die möglichen Entwicklungsmöglichkeiten - eventuell hast du sie ja angesprochen? Wieso sollst du woanders hinziehen? Was bedeutet das? Aussenstelle "Leiten" oder "nur" als Nerd im "Backoffice" rumlungern?

Entwicklungsmöglichkeiten müssen nicht immer mit neuen Jobtiteln "verknüpft" sein, Geld und Aufgaben reichen - den Rest kannst du im Lebenslauf passend ausgestalten.

/edit: Prinzipiell würde ich beides bis zu einer Vertragsvorlage treiben und dann alles in Ruhe anschauen - plötzlich ist vom Gehalt xyz nichts mehr zu hören. Bezüglich der Produkte würde ich (als nicht Elektronikfreak) schauen wo in der Vergangenheit mehr Neuentwicklungen erschienen sind - wo ist mehr Bewegung drin, Bewegung die dir neue Chancen eröffnen können. Wenn da die letzten 20 Jahre nix passiert ist und die Konkurrenz den Bach runter geht würde ich Abstand nehmen. Langfristigkeit und Perspektive sollten immer sehr wichtig sein.

bearbeitet von TC84

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vor 36 Minuten, TC84 schrieb:

Hier würde ich ansetzen - willst du einen Job machen den du schon kannst? Was lernst du da jetzt neues? Was ist das NEUE für dich in dem Job?

Die Sachen habe ich alle berücksichtigt, bei dem einen würde ich mich halt noch weiter spezialisieren (Leiterplatten), während dass andere etwas neuer wäre (Produktionsmaschinen im allgemeinen für Elektronikhersteller).

Mein Background ist da:

Service Techniker im europaweiten Außendienst für Leiterplattenhersteller (Maschinen für die optische Prüfung / Qualitätskontrolle), dann bei einem Leiterplattenhersteller im Ausland gearbeitet und später wieder als Service Techniker unterwegs gewesen. Ich bringe da quasi das Know-How von Leiterplatten ziemlich gut mit (Aufbau, Zusammensetzung, Qualitätsmerkmale etc.). Im technischen Vertrieb würde ich so dann noch das Layout bzw. Schaltplanerstellung dazu lernen bzw mich hier stark weiterentwickeln.

Beim anderen Job würde ich wieder zu LP-Herstellern reisen. Aufgrund meiner guten Beziehungen dann Produkte (Maschinen) für die gesamte Produktion vertreiben. Nicht so viel Weiterentwicklung bzw. Spezialisierung für die LP ansich, dafür aber mehr Know-How von der Produktion im allgemeinen erlernen. Gehaltssprünge wurden mir natürlich bei beiden 'zugesagt'. Von Vertrieb habe ich halt (noch) keine Ahnung bzw. Erfahrung.

Entwicklungsmöglichkeiten waren bei beiden: Irgendwann KeyAccount Manager / Vertriebsleiter. Auf persönlicher Ebene natürlich Vertriebstechniken, Produktschulungen und auch Software (CAM-Tools) würden da auf dem Programm stehen. Beide stellen mir einen Coach zur Seite, der mich im Vertrieb ausgiebig Schulen und unterstützen würde. 

Unternehmen A hat sich im übrigen gemeldet. Termin nächste Woche Donnerstag. Nun frage ich mich, wäre es unklug mit Unternehmen B in Kontakt zu bleiben bzw. mir da dass Vertragsgespräch auch anzuhören? Gerade mit Hinblick darauf, dass die sich sehr gut kennen und sich wohl möglich austauschen?

bearbeitet von TheWomanizer

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vor 11 Minuten, TheWomanizer schrieb:

Unternehmen A hat sich im übrigen gemeldet. Termin nächste Woche Donnerstag. Nun frage ich mich, wäre es unklug mit Unternehmen B in Kontakt zu bleiben bzw. mir da dass Vertragsgespräch auch anzuhören? Gerade mit Hinblick darauf, dass die sich sehr gut kennen und sich wohl möglich austauschen?

Wieso sollte es Unklug sein? Optionen muss man sich immer anhören - dass die sich kennen passiert manchmal. Ist nicht dein Bier. 

Falls die sich wirklich über dich austauschen würde ich es eher als umwerben empfinden und mich geschmeichelt fühlen - wenn die sonst bei privatem Kontakt keine anderen Themen haben sollten.

Der Kontakt zu den Herstellern klingt gut - da besteht die Chance abgeworben zu werden. Wie sieht es mit Konkurrenz aus Asien aus? 

Platinen-Layout klingt jetzt (für mich!) nicht so spannend - Produktionsbackground und Vertrieb klingt nach nem spannenden Baustein für dich.

Warte doch erstmal die Verträge ab, wenn Vertrag A bombe ist (also mit Unterschrift von denen!), dann rufst du Firma B an und sagst du musst dich jetzt entscheiden, sie sollen dir einen Vertrag zu senden oder absagen (Deadline 2-3 Tage) und gut ist.

Ich stand vor paar Wochen vor dem selben Dilemma - Firma A sagt zu, Firma B zeigt Interesse. Firma A schickt einen Vertrag der nur befristet war - Firma B schickt Vertrag der unbefristet war -> Entscheidung getroffen. Ich hatte damals ja auch einen Thread aufgemacht weil ich extrem unsicher war was wie wo aber am Ende wurde mir die Entscheidung abgenommen.

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Gast Gotteskind

Ich würde mir von niemanden bei der positiven Entscheidung "Jobwahl" negativen Druck machen lassen. Das ist ein Ausschlusskriterium. Wenn du ein Druck bekommst, obwohl nicht einmal ein Dienstvertrag existiert, wie soll Das erst sein, wenn du dich verpflichtest? Das klingt für mich genau nach dem Typ Verkäufer, den niemand haben möchte als Käufer. Wie weit her soll es denn da mit behutsame Aufbau sein? 

bearbeitet von Gotteskind

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