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[PrinzPi 94]

Einmal in eine VWL-Vorlesung gehopst, die Preis-Absatz-Funktion gehört und schon gehts los.

Der Hersteller wird immer versuchen einen höchstmöglichen Preis anzusetzen, um u.a. Qualität zu suggerieren und natürlich den Gewinn zu maximieren. Bestes Beispiel ist wie schon genannt Ed Hardy. Der Preis hat hier auch mit der Qualität weniger zu tun.

Teilweise die menschlichen Erfahrungen und aber vor allem die Marketingpolitiken der Hersteller lassen eine solche Verbindung zu, sodass sofort geglaubt wird, dass der Preis grundsätzlich mit der Qualität zusammenhängt.

Du hast schon recht und im weitesten Sinne auch D1rty, wenn er schreibt, dass man sich am Preis anhalten kann, um ein Indiz für hochwertig/weniger hochwertig zu haben.

Ich bestreite das auch gar nicht - nur das peinliche Rumgeprotze, weil man glaubt, die Theorie des vollkommenen Marktes verstanden zu haben und sie ab jetzt auf jeden Sachverhalt applizieren zu müssen, geht mir auf die Eier. Vor allem wenn es keinen Wert für die Diskussion hat.

September 8, 2008 bearbeitet von PrinzPi

[D1rty 1]

Der Hersteller wird immer versuchen einen höchstmöglichen Preis anzusetzen, um u.a. Qualität zu suggerieren und natürlich den Gewinn zu maximieren. Bestes Beispiel ist wie schon genannt Ed Hardy. Der Preis hat hier auch mit der Qualität weniger zu tun.

Teilweise die menschlichen Erfahrungen und aber vor allem die Marketingpolitiken der Hersteller lassen eine solche Verbindung zu, sodass sofort geglaubt wird, dass der Preis grundsätzlich mit der Qualität zusammenhängt.

Wie ich schon schrieb:

Qualität ist ja nicht alleine die Haltbarkeit eines Produktes.

Bei deinem Ed-Hardy-Beispiel ist die "Qualität" dieses Produktes, dass es für den Mainstream für kurze Zeit "angesagt" ist, dass Teenager die gleiche Marke tragen, wie manche ihrer Hollywood Vorbilder, dass man als "cool" gilt, etc.

Über die Verarbeitung und Haltbarkeit eines Ed Hardy T-Shirts kann ich leider nichts sagen, da ich ein solches noch nie in den Fingern hatte.

Nebenbei kommt es äußerst selten vor, dass eine Marketingkampagne eines Bekleidungsunternehmens Qualität suggerieren soll.

Das machen meist nur Maßschneider und einige wenige konservative Hersteller.

Natürlich passiert es, dass auch mal ein Versace Hemd ausbleicht oder eine DG Anzug Mängel bei der Verarbeitung aufweißt. Natürlich findet man ab und an Hersteller, bei denen die Verarbeitung besser ist, obwohl zwei vergleichbare Produkte den gleichen Preis haben.

Ich habe auch niemals behauptet, ein höherer Preis bedeute IMMER eine bessere Verarbeitung!

Es ist aber in der Regel so, dass ein Kleidungsstück mit höherem Preis IN DEN MEISTEN FÄLLEN eine bessere Qualität bietet und MEISTENS auch eine bessere Verarbeitung aufweist. Für den Laien ist das eine sehr gute Möglichkeit zur Orientierung.

Ich möchte hier eine Stelle aus einem Buch über Herrenmode zitieren:

Deshalb muss man für den Anfang mit zwei Kriterien auskommen: dem Preis und der Marke. (...) Entegen dem weit verbreiteten Vorurteil ist eine Marke tatsächlich ein Garant für gute Qualität. Man kann einem Kunden nur einmal ein schlechtes Produkt verkaufen

- Bernhard Roetzel, "Der Gentleman - Handbuch der klassischen Herrenmde"

Wenn das nicht so wäre, würde ja jeder nur noch bei H&M, C&A oder KiK einkaufen, denn wenn ein höherer Preis keine Verbesserung bieten würde, würden sich auch Vielverdiener das Geld sparen. Dieser Thread ist eigentlich der besten Beweis dafür, dass man mit einem so geringen Preis von 100€ nicht einmal ein einziges "anständiges" Outfit zusammenstellen kann, obwohl man die Einzelteile bei z.B. C&A leicht für diesen Preis erhalten würde.

Selbst dass H&M ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis bieten würde, kann mir angesichts der Werbekampagnen mit Madonna und Lagerfeld auch keiner erzählen.

LG

Dirty

[JohnAntony 235]

Dirty so gesprochen hast du natürlich Recht. Wenn wir die Produkte von H&M Kik mit Versace usw vergleichen, dann werden wir natürlich einen signifikanten Anstieg der Qualität haben.

Aber nehmen wir nun nicht die absoluten Schrott Produkte. Nehmen wir ein klassisches Produkt wie ein RL-Polo. Kostet bei uns 79€. Nun hab ich eben mal bei Pool auf der Internetseite geschaut und ein Polo von Lucien Pellat-Finet auf der ersten Seite gesehen. Dies kostet 289€.

Das ist mehr als das 3-Fache. Ich bin mir sicher das wir aber hier nur eine marginale Qualitätssteigerung haben. Es ist doch so, dass diese hohen Preise aus der gestiegenen Exclusivität resultieren.

Damit meine ich nicht das die Preise willkürlich verteuert werden, sondern dass ein limitiertes Produkt aufgrund der sich dadurch ergebenden hohen Transport, Herrstellungs, Einkaufs, Retail und natürlich auch Entwicklungspreise (hier dann natürlich die Designentwicklung) einen viel höheren Preis hat. Man sieht also, dass bei einem limitierten Produkt diese Kosten im Vergleich zu einem Mainstreamprodukt pro Stück weitaus höher sind und nicht so sehr aus der viel besseren Qualität resultieren.

Ein weiteres Beispiel für unsere Autofreunde: Nehmt einen Nissan GTR und einen Porsche GT2: Preisunterschied über 100.000€. Von der Qualität (Leistung, Haltbarkeit, Ausstattung) her ist der Nissan jedoch das weitaus bessere Auto. Jedoch hat er einen Makel. Er ist halt ein Nissan. Deshalb wird es immer Menschen geben die das Geld für das teurere Produkt ausgeben. Wegen der Marke. Was u.a. auch der Grund für unsere Markenschutzrechte ist.

Bedenken solltes du auch Dirty, das du ja eher klassische Kleidung trägst. Bei solcher Stimme ich dir fast bei allen Produkten zu, dass ein höherer Preis auf eine höhere Qualität hinweist. Jedoch ist dies bei den reinen Casual und high fashion Artikeln der "Exclusiven"-Designer und Modefirmen leider nicht so.

Qunintesenz: Ab einem bestimmten Sockelbetrag, welchen man ausgeben muss um ein Qualitativ hochwertiges Produkt zu bekommen, wird mit Erhöhung des Preises die Qualität nur minimal steigen.

Zu 100€. Ich stimme jedem zu, welcher sagt für 100€ kann man kein qualitativ hochwertiges Outfit (für reguläre Preise) bekommen. Es wurde ja auch oft schon geschrieben, dass man den Betrag erhöhen sollte. Jedoch muss man hier auch beachten, dass im Forum mehrere Welten aufeinander treffen. Dirty (hoffe ich sehe das Richtig...ansonsten einfach Kritik an mich) ist ein Mensch der sehr viel Wert auf sehr hochwertige Kleidung legt. Hochwertig im Sinne der Qualität jedoch auch der Exclusivität (aus Sicht eines Durchschnittsbürgers). Auf der anderen Seite haben wir viele im selben Alter wie Dirty, die es eher vorziehen sich lockerer zu kleiden, dabei nicht soviel Wert auf Passform usw legen. In meinen Augen werden solche Leute zu sehr "zerrissen".

Will sagen: Es wird ein zu starker Anspruch für diese Leute an den Tag gelegt, aufgrund diesem diese Leute sich dann vor den Kopf gestoßen fühlen, weil alles an ihnen nicht nur kritisiert sondern richtig schlechtgemacht wurde und sich dann mit einer Negativhaltung gegen die sehr modischen Menschen wie Dirty richten. Vielleicht sollten wir hier ein wenig mehr Tolleranz füreinander entwickeln. So ist es nun mal so, das viele Jugendliche halt eine etwas andere Meinung von Style haben als die kleine "Modeelite". Dann aber die Kleidung der Jugendlichen in den Dreck zu ziehen "Migrantenstyle" usw. halte ich für taktlos.

Gruß

September 8, 2008 bearbeitet von JohnAntony