Freiheit

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Freiheit wird in der Regel verstanden als die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen verschiedenen Möglichkeiten auswählen und entscheiden zu können.

Die Unterscheidung der Freiheit nach „negativer“ und „positiver“ Freiheit findet sich u.a. bei Immanuel Kant.

Negative Freiheit (Freiheit von etwas) bezeichnet einen Zustand, in dem keine von anderen Menschen ausgehenden Zwänge ein Verhalten erschweren oder verhindern.

Positive Freiheit (Freiheit zu etwas) bezeichnet einen Zustand, in dem die Möglichkeit der passiven Freiheit auch tatsächlich genutzt werden kann oder nach noch weitergehender Auffassung einen Zustand, in dem die Möglichkeit tatsächlich genutzt wird.

So beschreibt es der zugehörige Wikipedia Artikel einleitend. Warum schreibe ich nun hier zu dem Thema? Mir ist in den letzten paar Wochen einiges dazu durch den Kopf gegangen.

Wozu soll uns Pick-Up dienen? Es ermöglicht uns, alle schönen Frauen zu verführen, die wir begehren. Somit erweitert es die Möglichkeiten, die sich mir bieten. Pick-Up gewährt mir persönlich ein Mehr an positiver Freiheit in Bezug auf meine Partnerwahl. Das ist natürlich etwas sehr schönes. Denn lange genug kämpft doch die Menschheit nun für Freiheit und Gerechtigkeit.

Da setzen allerdings gerade meine Gedanken an. Freiheit und Gerechtigkeit. Meist geht das Hand in Hand, doch nicht ohne Grund sind es getrennte Entitäten. Freiheit kann völlig ohne Gerechtigkeit existieren und Gerechtigkeit ist möglich mit einem Minimum an Freiheit. Das zu erläutern würde jetzt wahrscheinlich den Rahmen sprengen, deswegen bleibe ich bei meinem PU-Bezug.

Manch ein Mensch wurde mit den schönsten und attraktivsten Merkmalen geboren, manch einer ist hochintelligent, mancher hat dank des Geldes seiner Eltern andere Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten, mancher ist mit einem großen Penis gesegnet. All dies hat Einfluss auf die Fähigkeiten, Frauen zu verführen. Die Frage ist nur inwiefern. Tatsache ist jedoch:

Wir sind nicht alle gleich.

Wie kommt es dann, dass man solche Sätze immer wieder hört? Dass die Gleichheit aller vor den unterschiedlichsten Instanzen immer wieder angepriesen wird? Und warum sollte das überhaupt etwas Erstrebenswertes sein?

All men are created equal. Dieses ist wahrscheinlich das bekannteste Zitat eines politischen Dokumentes überhaupt. Aber wie kann das sein, wenn unverkennbar Unterschiede existieren?

Die Gleichheit besteht nicht in der Gerechtigkeit. Denn die Welt ist ungerecht. Ich mag einen kleinen Penis haben, kein Geld, eine schlechte Ausbildung und nur mittelmäßig intelligent sein.

Die Gleichheit besteht in der Freiheit. Denn es steht mir persönlich frei, hart zu arbeiten und mir Geld zu beschaffen, in die Bibliothek zu gehen und an meiner Bildung zu feilen, mein Selbstbewusstsein nicht von meiner Anatomie abhängig zu machen und stattdessen der König des Cunnilingus zu werden sowie meine lange Leitung durch Charme und Humor auszugleichen.

Darum ist Freiheit etwas, was wir uns persönlich schaffen können.

Wozu? Wenn ich zufrieden bin mit den Wahlmöglichkeiten, die mir gegeben sind, dann brauche ich meine Freiheit nicht zu erweitern. Aber die meisten von uns in diesem Forum sind hier, gerade weil sie nicht genügend Wahlmöglichkeiten haben. Weil sie ihre Freiheit erweitern wollen.

Wie? Um frei zu werden, muss das, was mich hindert, wegfallen. Das sind Grenzen. Wann immer es Grenzen gibt, ist die Freiheit eingeschränkt. Das muss nicht zwangsläufig negativ sein (zu diesem Punkt komme ich noch). Aber wenn Grenzen existieren, die nicht notwendig sind, dann schränken sie meine Freiheit ein. Diese Grenzen gilt es als PUA niederzureißen.

Es gibt vier Stufen zu persönlicher Freiheit. Jeder Schritt birgt seine eigenen Schwierigkeiten.

1. Studiere und erkenne deine Grenzen.

Es gibt drei Sorten von Grenzen. Diese zu erkennen, ist Aufgabe eines jeden PUA auf seinem Weg zur Freiheit.

  • unveränderliche Grenzen
    Unveränderliche Grenzen sind die Grenzen, die uns durch die Natur aufgegeben wurden. Es sind die Tatsachen, die die Welt regieren und an denen wir nichts ändern können. Dazu gehören die Naturgesetze sowie durch den Verlauf der universellen und persönlichen Geschichte hervorgerufene Zustandsbegrenzungen. Niemals werde ich auf Wasser laufen können. Niemals werde ich an einem zufälligen Geldautomaten in Deutschland chinesisches Geld ausgezahlt bekommen. Niemals wird die schöne Frau, die drüben am Thresen sitzt, ohne mein Zutun morgen abend nackt und mit Bier in der Hand an meiner Tür klingeln.
  • bewegliche Grenzen
    Es sind die Grenzen, die im Moment existieren, die aber mit meinem Zutun verändert werden können. Bin ich fettleibig, weil ich mich schlecht ernähre, so kann ich mich gesünder ernähren und Sport treiben um abzunehmen. Bekomme ich Herzflattern, wenn ich Frauen anspreche, kann ich mich darin üben und gelassener werden. Will ich eine Frau beeindrucken, indem ich über Wasser laufe, dann kann ich mich mit Zaubertricks und Optik auseinandersetzen, bis sich mir eine Möglichkeit zeigt bei ihr diesen Eindruck zu erwecken.
  • illusionäre Grenzen
    Das sind die hinterhältigsten Grenzen. Denn sie sind am schwersten zu erkennen. Sie existieren nämlich nur in meinem Kopf, haben aber nichts mit einer objektiven Realität (sofern diese existiert) zu tun. In den meisten Fällen ist es Glaube. Mein Glauben, aufgrund meiner Fettleibigkeit keine Frau verführen zu können ist illusionär. Mein Angst, mich lächerlich zu machen, wenn ich eine Frau anspreche, ist eine illusionäre Grenze. Alle sogenannten limiting beliefs sind illusionäre Grenzen. Erkennt man eine solche Grenze als das, was sie ist, so hat man den schwierigsten Schritt bereits getan. Schafft man es dann noch, die Konsequenzen der Tatsache, dass die Grenzen illusionär sind, zu akzeptieren, so erlangt man einen Durchbruch - einen breakthrough.
    Ein breakthrough ist das Abwerfen einer illusionären Grenze oder im engeren PU-Rahmen eines limiting beliefs.

2. Akzeptiere deine unveränderlichen Grenzen

Das, was ich nicht verändern kann, sollte mich nicht aufhalten. Wenn ich einen kleinen Penis habe und schwedische Penispumpen sowie per Email angepriesene VergrößerungsOPs nichts bewirkt haben, so nützt es mir nichts, regelmäßig daran zu denken, was die mir gegenübersitzende Frau wohl zu dem Thema denkt. Wenn ich eine Frau angrabe und sie ist lesbisch, so ist auch das in den meisten Fällen eine unveränderliche Grenze. Ist sie nicht zufällig bisexuell sind also alle weiteren Taktiken und Strategien fruchtlos.

3. Verschiebe deine beweglichen Grenzen

In Bezug auf Pick-Up wurden wir alle schon zur Genüge darauf hingewiesen. Ich soll was aus mir machen. Ich treibe also Sport, ernähre mich gesund, kleide mich bewusster, etc. Aber auch Fragen der Übung fallen unter diesen Punkt. Wenn ich nicht sonderlich geübt in der Gesprächsführung bin, so ist das eine bewegliche Grenze, die mich momentan an der erfolgreichen Verführung mancher Frauen hindert. Also übe ich die Dinge, die ich üben kann und verschiebe so meine beweglichen Grenzen.

4. Lass deine illusionären Grenzen fallen

Meiner Ansicht nach der schwierigste Punkt. Nachdem ich z.B. erkannt habe, dass die AA aus illusionären Ängsten entsteht, sollte ich diese eigentlich fallen lassen, um die AA zu überwinden. Die Angst vor Zurückweisung. Die Angst vor prekären und peinlichen Situationen. Die Angst vor sozialem Feedback. All dies sind Ängste, die mich hindern, eine schöne Frau anzusprechen. Aber obwohl ich es erkannt habe, existieren diese Ängste weiter in mir. Ich kann also meine Grenzen erst fallen lassen, wenn ich die zugehörigen Mechanismen gebrochen habe. In diesem Fall muss ich meine Ängste überwinden. Die meisten machen das durch Übung. Man spricht einfach immer wieder schöne Frauen an. Aber eigentlich damit nicht die Approach Anxiety selbst kuriert - die Angst, eine Frau anzusprechen - sondern vielmehr die Ängste auf denen diese AA basiert. Denn durch mehrfaches Wiederholen lerne ich, dass das soziale Feedback nicht so schlimm ist, dass peinliche Situationen nicht so oft auftreten wie gedacht und dass ich genauso oft zurückgewiesen wie angenommen werde. Die AA selbst aber ist illusionär. Denn ich WILL die Frau ja eigentlich ansprechen. Ich will etwas und habe Angst davor. Mache ich mir das bewusst, kann ich mir auch anderer Illusionen bewusst werden. Die Tatsache, dass ein Approach peinlich geendet ist, endet nichts an meiner Person, an meinem Charakter oder meiner Identität. Also ist auch die Angst vor peinlichen Situationen illusionär. Entsprechend für soziales Feedback und Zurückweisung. Menschen, die in dieser Sparte bereits ihren breakthrough hatten erkennt man daran, dass sie sich aus der Zurückweisung tatsächlich nichts machen.

Einen Menschen, der alle illusionären Grenzen als solche erkannt, akzeptiert und fallen gelassen hat, nennt man in der Regel erleuchtet. Wie schon im Zen-Buddhismus ist die Erleuchtung das Ende allen Suchens, allerdings nicht das Ziel. Auch als PUA strebe ich der "Erleuchtung" entgegen, indem ich immer mehr Grenzen einreiße, aber es ist nicht wichtig, sie alle einzureißen. Denn der Weg ist das Ziel und diesen gilt es zu genießen.

Für die Entwicklung zum PUA bleibt festzuhalten: Jede Grenze, jede Einschränkung, mit der ich mich erfolgreich auseinandersetze, ist ein Fortschritt in meiner persönlichen Freiheit. Zwar kann ich viel erreichen, wenn ich natürliche Grenzen erkenne und akzeptiere, ebenso wie es mich weit voran bringen kann, wenn ich alle meine beweglichen Grenzen verschiebe oder alle illusionären Grenzen aufgebe. Aber ein wahrer Meister arbeitet an allen drei Sorten der Begrenzung. Nur wenn ich gleichermaßen an mir arbeite, meine Umwelt akzeptiere und mich nicht unnötig zurückhalte werde ich zum PUA avancieren können.

Ich hoffe, dass viele von euch diesen Weg gemeinsam mit mir gehen werden. Und mit etwas Glück lassen sich die Prinzipien der Freiheitsfindung für jeden von euch vom Pick-Up auf alle Aspekte eures Lebens erweitern. Möge die Erleuchtung unter uns beginnen.

Fiat lux et incipito libertas.

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