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Hi ihr Götter der Damenwelt,

ich musste für eine Schulaufgabe eine Erörtung über die These "Faulheit und Feigheit sind Ursachen der Unmündigkeit" schreiben.

Dabei fiel mir auf, dass Immanuel Kant (deutscher Philosoph der Aufklärung) so Einiges mit den Lehren von PU gemein hat.

Auch ich denke, dass uns meist Angst und Faulheit am Erfolg allgemein und am Erfolg mit dem anderen Geschlecht hindern, zumindest habe ich bisher diese Erfahrung gemacht.

Ob euch der Text irgendetwas bringt, weiß ich nicht. Kann natürlich auch gerne in den Creative Room verschoben werden, war mir nicht sicher wo er hingehört...

Wenn er euch aber nur ein kleines bisschen Verständnis mitgibt, so wie er es bei mir getan hat, freut mich das schon.

Beste Grüße,

Schamane

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"Diachronische Erörtung: Faulheit und Feigheit sind Ursachen der Unmündigkeit."

Der Ausspruch “Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen, dennoch gern zeitlebens unmündig bleiben und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen.” enstammt der “Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?”, eines Essays des deutschen Philosophen Immanuel Kant von 1784.

Im Zuge des Essays wird die Frage nach den Ursachen der Unmündigkeit des Menschen, der nach Ansicht Kants zu dessen Zeit keineswegs selbstbestimmt gehandelt hat, thematisiert.

Kant gibt zu verstehen, dass es für diese Art der Unmündigkeit zwei Ursachen gibt:

Einerseits die Faulheit bzw. Unmotiviertheit des Menschen, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, andererseits Feigheit oder die Angst vor den Konsequenzen, die ein solcher “Befreiungsversuch” nach sich zieht.

Für Kant stellen diese beiden Eigenschaften den Grund dafür dar, warum es so vielen Menschen nicht gelingt, sich aus ihrer aus seiner Sicht selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien und endlich selbstbestimmt und angstfrei zu handeln.

Um der Frage auf den Grund zu gehen, ob Kant mit seiner These denn richtig liegt, ist es meiner Ansicht nach nötig, die Ursprünge dieser beiden Eigenschaften zu klären.

“Faulheit” resultiert aus mangelndem Willen, etwas zu leisten oder sich zu verändern. Es ist ein Zustand unmotivierten “Driftens”; der Faule handelt nicht zielstrebig und kann sich nicht aufraffen, etwas an seiner Lage zu ändern. Oftmals gehen Unzufriedenheit und Faulheit miteinander Hand in Hand, wobei der Betroffene einerseits hochgradig unglücklich über die Lage ist, in der er sich befindet. Tief in sich verspürt er oft einen starken Drang, endlich aus den gewohnten Verhaltensmustern auszubrechen und seine Lethargie (also dem Zustand der Unmotiviertheit und der negativen Emotionen) hinter sich zu lassen, womit mehr Erfolg, ein gesundes Selbstwertgefühl und allgemein ein glücklicheres Leben einhergehen werden.

Jedoch stehen diesem Ausbruch oft enorme Hindernisse gegenüber, sei es die Gesellschaft (hier insbesondere Verwandtschaft und Familie) oder der eigene “innere Schweinehund”, der einen am Handeln hindert, weil dies oftmals negative Erfahrungen, Leid und enorme Anstrengungen mit sich bringt.

Diese negativen Emotionen und die Hindernisse, die einem von der Gesellschaft in den Weg gelegt werden, die ja nur “das Beste für einen will”, hindern dann auch viele Menschen an bereits beschriebenem Ausbruch. Anstatt den steinigen Weg zu gehen zu leiden, wählt der Faule aufgrund seiner Faulheit und seinem Unwillen lieber den einfachen und bleibt erfolglos, unglücklich und eben “unmündig.”

Feigheit dagegen beschreibt im Allgemeinen die negativ bewertete Eigenschaft, das eigene Handeln durch Angst bestimmen zu lassen und dadurch “unmündig” zu werden. Der feige Mensch kann nicht frei handeln, sondern kriecht vor seiner Angst. Er sieht keine Möglichkeit, diese zu besiegen und sie diktiert ihm regelrecht, wie zu handeln ist. Wohin dies führt, ist zweifelsohne leicht zu erkennen: Rückzug, Isolation und Unglücklichkeit. Wer aus Angst das vermeidet, was er noch nie versucht hat, wird immer der bleiben, der er ist. Ein Entwicklungsprozess findet nicht statt; das eigene Leben und Empfinden ist “festgefahren.”

Um dieser Feigheit zu abzuschwören, ist das nötig, was nötig ist, um die eigene Faulheit abzustreifen: Man muss den steinigen Weg gehen, sich anstrengen und darf nicht klein beigeben.

Insofern ähneln sich Feigheit und Faulheit eigentlich stark und haben meiner Meinung nach sogar ähnliche Ursprünge: Faulheit gründet schließlich oft in Feigheit, wenn zum Beispiel jemand sich nicht motivieren kann, etwas für ihn Unangenehmes zu tun, was ihn aber weiterbringen würde.

Die Furcht davor, eine unangenehme Erfahrung zu machen, nimmt er als Faulheit wahr.

Er ist nicht gewillt, diese Bereitschaft zu zeigen.

Auf die Frage, ob Faulheit und Feigheit die Ursachen der von Kant beschriebenen Unmündigkeit oder Zwanghaftigkeit sind, werde ich im Folgenden eingehen.

Es gibt eindeutige Argumente hierfür.

Wie ich bereits bei der Definition von Feigheit und Faulheit angeführt habe, werden viele Menschen durch eben diese “Laster” am Ausweg aus der Unselbstständigkeit gehindert, die die Menschen wiederum an Erfolg und Glück hindert.

Als Beispiel für die Feigheit lässt sich wohl die Aufregung vor einem Vorstellungsgespräch anführen: Traut sich der Eingeladene nicht, zu erscheinen, überwiegt also seine Feigheit und lässt er sich durch Furcht zu versagen kontrollieren, wird er einfach nicht erscheinen, die angebotene Stelle nicht bekommen und weiterhin vom Wohlwollen und der Finanzierung beispielsweise durch seine Eltern abhängig bleiben. Er bleibt weiterhin “unmündig” und kann keinen Erfolg verzeichnen.

Kann sich der Mensch dagegen überwinden, zu erscheinen, kann er zwar versagen. Er kann das Vorstellungsgespräch aber auch “bestehen”, wird eingestellt und macht sich so (zumindest finanziell) unabhängig von seiner Verwandtschaft, unter deren starkem Einfluss er zuvor noch stand. Er beginnt, frei zu werden und Mündigkeit zu erlangen.

Auch für die Faulheit lässt sich dieses Beispiel hervorragend verwenden. Setzen wir einen Monat vor dem Vorstellungsgespräch an:

Der arbeitslose Mensch erkennt sein Problem. Es geht ihm schlecht, weil er finanziell und dadurch auch psychologisch abhängig von anderen Menschen ist. Er verdient nichts aus eigener Kraft, würde aber sehr gern endlich für sich selbst sorgen können, für sich selber entscheiden können (“mündig” sein) und Karriere machen. Dann wird eine Stelle ausgeschrieben, die sich mit seinem Profil deckt. Dies wäre eine überaus passende Gelegenheit für den jungen Menschen, sein Potenziel auszuschöpfen.

Siegt nun die Faulheit über die Motivation des Menschen, endlich Erfolg zu haben, wird er sich nicht aufraffen, eine Bewerbung zu schreiben. Der Arbeitsplatz fällt einem anderen Bewerber in die Hände; der Mensch bleibt finanziell abhängig, erfolglos und unmündig.

Das Resultat gleicht dem des Feigheit-Szenarios.

Jedoch gibt es auch Nebenfaktoren, die die These, dass allein Feigheit und Faulheit für die Unmündigkeit des Menschen verantwortlich sind, zu vereinfacht und trivial erscheinen lassen.

Der Mensch hat keine Macht, weil viele Faktoren außerhalb seiner Entscheidungsgewalt liegen. Es ist eine Illusion, dass der Mensch die Kontrolle über alles in seinem Umfeld erlangen oder behalten könne.

So kann es schließlich auch sein, dass die angebotene Stelle doch nicht verfügbar ist, weil das Unternehmen aufgrund von fehlenden Gewinnen oder der aufgedeckten Unterschlagung von Geldmitteln schließen muss.

Auch kann der gesunde Menschenverstand für eine Art von Unmündigkeit verantwortlich sein: Wer von Lösegelderpressern entführt werden, wird wohl eher unmündig bleiben wollen, als sich der realen Gefahr auszusetzen, womöglich erschossen zu weden.

Hier ist immer abzuwägen, was einem mehr bedeutet. Ich denke jedoch, dass die meisten Menschen es bevorzugen würden, eine Zeitlang unmündig zu bleiben, anstatt sich einem extrem hohen Risiko auszusetzen. Dies würde ich als – ganz im Gegensatz zu irrationalen Ängsten wie der Angst vor gesellschaftlicher Ächtung in der heutigen Zeit – als gesunde Feigheit definieren.

Nun bleibt letztendlich zu klären, ob Kants These zu befürworten oder zu kritisieren ist.

Ich bin der Ansicht, dass sie es ist.

Bis auf wenige, vom Menschen unkontrollierbare Faktoren und wirkliche Gefahrensituationen, die heute aber glücklicherweise sehr selten geworden sind, sind Faulheit und Feigheit Ursachen der Unmündigkeit.

Wer nicht bereit ist, seine eigene Trägheit oder Furcht zu überwinden, wird nie “mündig” und erfolgreich werden. Dies mag hart klingen, ist aber lediglich eine Art Test, den meiner Meinung nach jeder mit genug Vorbereitung, harter Arbeit und Einsatz bestehen kann.

Ich denke, dass man selbst verantwortlich ist für seine Unmündigkeit – sie ist damit selbstverschuldet – und jeder kann sich ihr entsagen.

Man muss es nur wollen und darf sich nicht abhalten lassen. Weder durch Faulheit noch durch Furcht.

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Dabei fiel mir auf, dass Immanuel Kant (deutscher Philosoph der Aufklärung) so Einiges mit den Lehren von PU gemein hat.

Die größte Gemeinsamkeit zwischen Kant und den meisten Leuten hier ist: Er starb als Jungfrau.

Damit ist eigendlich alles gesagt. Kant war wahrscheinlich der größte Moraltheoretiker aller Zeiten, aber von Frauen hatte er definitiv keine Ahnung.

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Dabei fiel mir auf, dass Immanuel Kant (deutscher Philosoph der Aufklärung) so Einiges mit den Lehren von PU gemein hat.

Die größte Gemeinsamkeit zwischen Kant und den meisten Leuten hier ist: Er starb als Jungfrau.

Damit ist eigendlich alles gesagt. Kant war wahrscheinlich der größte Moraltheoretiker aller Zeiten, aber von Frauen hatte er definitiv keine Ahnung.

Du solltest den Text nicht nur oberflächlich überfliegen, falls du ihn überhaupt gelesen hast.

Kants Aussagen decken sich zu 100% mit meiner Erfahrung und sind sicherlich relevant für die Persönlichkeitsentwicklung bzw. um zu erkennen, warum diese nicht eintritt/fortschreitet.

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Verhaltensmustern auszubrechen und seine Lethargie (also dem Zustand der Unmotiviertheit und der negativen Emotionen) hinter sich zu lassen,

Alles richtig von Immanuel Kant (bis auf den Kantschen Imperativ, diesen Moral-Müll von Kant - aber das ist ein anderes Thema!), bis auf deine Interpretation von Lethargie. Schau mal bei Wiki, Lethargie hat nichts mit "negativen Emotionen" zu tun. Im Gegenteil negative Emotionen können den Faulen motivieren etwas zu ändern.

Und die Interpretation von dir macht einen ganz gewaltigen Unterschied, denn es geht nicht darum "negative emotionen" mit "possitiven Emotionen" NLP-mäßig zu übertünschen sondern es geht darum etwas zu tun und Konflikte/Konfrontationen anzugehen, Risiken einzugehen auch wenn diese Anfangs mit negativen Emotionen verbunden sind. Die faulen sind deshalb faul weil sie negative Emotionen vermeiden wollen, damit Risiken (z.B. einer Abfuhr) vermeiden und damit ihrem Bewusstsein "possitive Emotionen" (="ich habe keine Abfuhr bekommen") geben, was aber auf Dauer nicht possitiv ist sondern zu Einsamkeit führt. Das ist der Hintergrund und auf genau diese Feinheit kommt es an.

Also stell das bitte das nächste mal ohne deine eigene (und auch noch falsche!!) Interpretation rein und halte dich nur an die Fakten.

bearbeitet von Alphatier09

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