Lange Beziehung, total verfahrene Situation... Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 3 3

[Khameleon 0]

Das hier wird teils Beichte, teils Bitte um Erfahrungsaustausch. Vielleicht hilft es mir auch bereits das hier anonym runterzuschreiben um meine Gedanken zu sortieren, das hier weiß nämlich 'in real life' niemand von mir. Ich werde versuchen es struktiert zu halten. Es könnte sein, dass ich versehentlich wichtige Details auslasse. Ihr könnt gerne nachfragen. Soll auch kein Mimimi Thread werden, aber ich werde ein paar Sachen schreiben müssen damit ihr meine Sichtweise versteht. Ihr werdet auch sehen dass ich gerade einen ganz schönen Mindfuck habe, die Gedanken also nicht unbedingt geradeaus verlaufen momentan. Falls es noch wichtig wäre, ich bin 28, meine Freundin 25.

Der eine wichtige Grund warum ich hier schreibe und nicht anderswo ist der PU Grundsatz, sie besser verlassen als man sie angetroffen hat. Behaltet das vielleicht im Hinterkopf wenn ihr antwortet. Also dann los...

Meine Beziehung, die Vorgeschichte in Kurzform

Ich bin nun seit 8 Jahren mit dem gleichen Mädchen zusammen. Meine Freundin habe ich als eine abenteuerlustige, fast schon zu risikofreudige und sehr soziale Person kennengelernt. Ich war damals, als wir zusammengekommen sind eher zurückhaltend. Eine längerfristige Beziehung hatte ich davor nicht, immer nur so sporadisch kurze und einmalige Sachen. Meine Beziehung war für den größten Teil wunderschön, aber irgendwann fing es an den Bach runterzugehen. Vermutlich mit dem Zeitpunkt an dem wir zusammengezogen sind, etwa vor 3.5 Jahren. Vielleicht fürs Verständnis ein kleiner Einschub...

Persönlichkeitsentwicklung

Heute habe ich mit der Person, die meine Freundin kennengelernt hat nicht mehr viel gemeinsam. Ich mache Sport, habe interessante Hobbies (sag ich ), einen großen Freundeskreis, gehe viel auf Parties, etc, etc... Als zurückhaltend würde mich wohl auch keiner mehr bezeichnen. Angefangen hat diese Entwicklung wohl mit Pickup, wie bei vielen hier, aber ich habe mich anfänglich damit beschäftigt um meine Grenzen und Marktwert zu testen und nicht um sie zu betrügen. Sie hat in derselben Zeit irgendwie die umgekehrte Entwicklung mitgemacht. Sie hat keine richtigen Freunde (ausser Ihrer Familie bin ich ihre einzige echte Bezugsperson), hat / hatte Depressionen, lebt eher zurückgezogen und hat nur wenig Motivation (= ich muss praktisch alle Unternehmungen, inklusive Sex anstossen). Alles Resultat einer schleichende Entwicklung bei ihr. Sei ist halt Ausländerin und ich weiß dass sie es dadurch eventuell nicht so einfach hat wie andere. Die Zurückhaltung ist aber keinesfalls durch Ihren Kulturkreis zu begründen. Ich hab ihr hunderte Male in den Hintern getreten, oder es zumindest versucht, aber nichts half.

Sex und...

Wie so oft geht es auch um Sex, mir hier aber weniger um Frequenz als um etwas anderes. Die negative Entwicklung begann, wie gesagt mit dem Zusammenzug. Sex, insbesondere in der Beziehung bedeutet für mich eine Menge: Intimität, Nähe, sich begehrt fühlen, .... Sex war bei uns beiden am Anfang phantastisch, aber nach dem Zusammenzug kamen so die Probleme. Das zeigte sich zunächst in einer geringeren Frequenz, und da ich dann auch derjenige war, der häufiger Sex wollte, hab ich dann irgendwann die Sache auch wirklich immer anfangen müssen. Eben dadurch fühlte ich mich von ihr auch nicht mehr begehrt. Hab ihr das auch gesagt, und wie schlimm das für mich ist, aber es gab wenig hilfreiches von ihr... "Das ist normal dass Männer immer den Anfang machen müssen", aber auch ganz krasse Dinge wie "Ich finde dich nicht sexuell anziehend" (nicht überbewerten, das ist in einem bösen Moment gefallen). Ich hab ne Menge versucht, ausgefallene Sachen im Bett und auch außerhalb, Potenzmittelchen für stundenlanges F..., viel geredet und mir vieles einfallen lassen. Das alles hat aber immer nur mehr oder weniger geholfen, irgendwann fand ich dann die ultimative Lösung...

... Affären

Was mit ein paar kleinen Ausrutschern begann, entwickelte sich zum Selbstläufer. Sobald ich auf die Piste zum Feiern oder auf einen kleinen Wochenendausflug mit Freunden ging war ich praktisch ein anderer Mensch. Draußen der Aufreißer, zuhause der brave Freund. Ich hatte etliche One Night Stands und sogar eine etwas längere Affäre. Schlechtes Gewissen? Am Anfang ja, später Fehlanzeige. Das einzige was mir immer Leid tat war das Lügen, aber anders gings halt nicht. Und ich war jedes Mal froh wenn ich bei ihr zurück war. Im Großen und Ganzen eine runde Sache, die sogar meiner Beziehung half, weil ich dann halt weniger needy war und sie wieder mehr schätzte. Trotzdem gings bergab mit uns.

Umzug und die Andere

Letztes Semester ist meine Freundin aufgrund Ihres Studiums in eine andere Stadt gezogen, wir führen also seit einem halben Jahr wieder eine Fernbeziehung. Da der Zusammenzug meiner Ansicht so viel kaputt gemacht hatte, habe ich mir von der neuen Situation für uns einiges versprochen, auch dass sie ihr Leben wieder auf die Reihe bekommt und sich in der neuen Stadt einen sozialen Zirkel aufbaut. Nichts davon ist passiert. Ich dagegen fühle mich mit der Wohnung alleine, machen was ich will, super. Ich habe seit einigen Monaten auch eine Affäre mit einem Mädel, die mich ins Grübeln gebracht hat. Wir verstehen uns super, können über so vieles reden, sie ist unabhängig, kein Klammern, und der Sex... sagen wir mal so, so gut habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.

Status Quo (bzw. Fazit für Lesefaule)

Tja, wie siehts jetzt aus? Der ewige Sexfrust hat meiner Beziehung enorm geschadet. Wir haben zwar nicht wenig Sex wenn wir zusammen sind, aber es fehlt etwas. Wenn wir uns küssen und allgemein beim Sex, da ist einfach keine echte Leidenschaft dahinter. Früher hat noch meine Leidenschaft das Ganze getragen, aber die ist auch nicht völlig frustresistent. Dass Sie so sehr von mir abhängig ist treibt mich leider auch von ihr weg. Wieder zusammenziehen kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen. Betaisiert bin ich nicht, war ich höchstens kurzzeitig mal - ich zieh mein eigenes Ding durch und wenn es bedeutet dass Sie alleine herumsitzt, schmollt oder sonstwas. Realistisch gesehen macht sie mich (wir uns gegenseitig?) trotzdem unglücklich. Und nein, ich hab keinen fliegenden Wechsel zu meiner Affäre vor. Irgendwie kann ich mir im Moment gar nicht vorstellen, jemals wieder mit einem Mädel zusammenzuziehen. Die ganze Sache hat mich ein bißchen desillusioniert. Leider ist es nämlich so, dass das abflachende sexuelle Interesse beim weiblichen Part einer Partnerschaft auf Dauer nicht allzu ungewöhnlich ist.

Und jetzt?

So, jetzt wirds verworren. Soll auch kein Hilferuf sondern eher eine Gedankensammlung sein. Was soll ich jetzt machen? Schluss machen? Sie völlig allein lassen? Auch wenn das hier nicht ausreichend beschrieben wurde: 8 Jahre schmeißt man nicht so einfach weg. Wir haben so viel Scheiße miteinander durchgemacht. Sie gehört zur Familie (-> ihr würdet auch keine Schwester einfach sich selbst überlassen, nur weil gerade irgendwas nicht passt, richtig?). Und ja, ich liebe sie, nur momentan nicht so dass ich eine monogame Beziehung mit ihr führen könnte. Nehm ich jetzt den einfachen Ausweg, dann verliert sie ihre einzige Bezugsperson in Deutschland und ich kann mir schon vorstellen wie sie dann auf ewig alleine rumsitzt und mich verflucht anstatt das Leben zu geniesen. Es kommt noch dazu dass ihre Mutter an Krebs erkrankt ist und es da überhaupt nicht gut aussieht. Ich will sie wirklich absolut nicht im Stich lassen, aber so geht es nicht weiter. Beziehung retten würde ich gerne, aber vielleicht bin ich dafür schon zu weit gegangen - die Lügerei stumpft halt ab. Von ihr (weil sie merkt dass ich grübele) kommt in letzter Zeit wieder etwas mehr, aber irgendwie immer noch verdammt wenig.

... soweit dann von mir. Wie gesagt - ich erwarte keine Lösungen. Ich denke mir persönlich hat schon das Zusammenfassen hier geholfen. Vielleicht ist / war jemand in einer ähnlichen Situation und kann was dazu sagen?

[Thamsite 1271]

Die acht Jahre sind nicht umsonst, umsonst ist nur die Zeit die jetzt kommt, sofern du unglücklich in der jetzigen Situation verharrst und nur am abwägen bist wie ein Investment Banker, der die Übernahme einer Firma zu bewerten hat.

Höre doch einfach auf dein Herz, statt dir von anderen sagen zu lassen, was in einer ganz wichtigen Phase deines Lebens passieren soll.

Dieses Argument bezogen auf die Zeit ist typisch rational vom Verstand.

Was willst du eigentlich, was erwartest du von deiner Freundin?

Ist ihr Weg dein Weg?

[Marla Singer 265]

Gerade keine Zeit hier ausführlich zu schreiben. Mache ich später...

Aber mal ein Gedankenanstoß: Was würde wohl passieren, wenn sie irgendwann mitbekommt, dass ihre "wichtigste" Bezugsperson über Jahre unehrlich ihr gegenüber war. Wie würde es dir mit dem Gedanken gehen, dass sie dir was vorspielt und schon über Jahre ONS hat und Affären pflegt!?

Entweder ansprechen, ob sie mit einer offenen Beziehung umgehen kann oder die Eier haben und den Schlusstrich ziehen, damit ihr beide die Möglichkeit habt glücklich zu werden.

April 16, 2014 bearbeitet von Marla Singer

[grins.Fuchs 728]

Schluss machen.

Ohne das was du tust zu bewerten, aber du holst dir schon lange die emotionale und sexuelle Bindung bei wem anders. Mitleid und Gewohnheit halten dich noch. Geb dem Mädel daher die Chance etwas sinnvolles mit ihrem Liebesleben zu machen.

April 16, 2014 bearbeitet von grins.Fuchs

[TC84 1390]

Und was ist wenn sie seitdem es Bergab geht ne Affäre hat?

Spielt doch keine Rolle, noch ist er bei ihr.

Das alle das immer am Sex festmachen, es gibt ja wohl intimere Sachen in einer Beziehung.

Bei meiner 6 jährigen LTR war es am Ende so das ich gestresst war wenn ich von Arbeit heim "musste" - es war eine Last.

Du kannst dir nicht vorstellen wie befreiend es war als ich ausgezogen war - wahnsinn!

Du hast mit solch einer langen LTR dir nichts vorzuwerfen - soviele Jahre schaffen viele nicht mal später.

Mein Rat, such das Gespräch, spreche das doch erstmal das öffnen der Beziehung an. Ich glaube in LdS stand dazu einiges hilfreiches.

Entweder sie wacht auf und es tut sich was oder die Sache beenden.

Was soll ich 10 oder 20 Jahren sein?

Suchst du eine Putzfrau oder eine Partnerin?

Es ist nicht erstrebenswert über Affären alles auszugleichen.

Aber mach dich darauf gefasst das nach der Trennung erstmal ne Flaute kommen wird was Frauen angeht, du strahlst es eifnach aus und wirst vermutlich auch Needy gegenüber deinen FBs was diese abschrecken wird.

[Individualchaotin 10222]

Eine Beziehung geht man nicht ein und man bleibt auch nicht in einer Beziehung aus egoistischen Gründen. Wenn du Sex und gleichzeitig Nähe willst, dann geh eine längere Fickbeziehung oder Affäre ein. Eine Beziehung ist dazu da, den Partner auf seinem Weg zum Glück zu unterstützen. Ich glaube nicht, dass du der Mann für sie bist. Manche Menschen verzeihen einmal Fremdgehen, manche zweimal. Aber seit Jahren hintergangen und angelogen zu werden ist eine ganz andere Nummer. Du bist nicht gut für sie und wenn du sie ach so magst, dann machst du jetzt mal das, was das beste für sie ist, nämlich Schluss.

Wenn ihr seid 8 Jahren zusammen seid und noch nie/seit langem nicht mehr ehrlich über euer Verlangen gesprochen habt und nicht gewollt wart, an eurer Beziehung zu arbeiten, dann kann ich mir vorstellen, dass sie spätestens in der neuen Stadt auch Fremdgegangen ist und nur darauf wartet, dass du endlich Schluss machst.

Wenn sie niemanden hat, der sie auffangen kann, weil sie 'alleine' ist, dann ist das Ende für sie vielleicht endlich der Startschuss in ein neues Leben. Vorstellbar, dass sie dann häufiger raus geht, sich Hobbys sucht um sich abzulenken und dann wieder ein wenig wie früher wird. Oder sie legt ein Urlaubssemester ein und fährt zu ihrer Mutter.

Du bist ihr Freund, nicht ihr Vater oder Bruder. Ich würde meine kleine Schwester loslassen. Wenn ich sie vor allem Schlimmen draußen bewahre, wird sie nie selbständig und lernt durch eigene Fehler. Und wenn ich dann aus irgendeinem Grund nicht (mehr) für sie da sein kann, dann fällt sie kräftig auf die Nase, wiel ich so egoistisch war, ihr nicht zu helfen, indem ich sie auch mal alleine lasse, damit sie das Leben mit sich ausmacht.

Du bist seit 8 Jahren in einer Beziehung und seit fast der Hälfte davon geht es bergab. Auch nach 3 oder 5 Jahren hättest du Gründe gesucht, dich weiterhin egoistisch und kindlich (keine Verantwortung tragen) zu verhalten und die Ausrede "Ich will das nicht so einfach wegwerfen" gebracht. Wenn man etwas nicht mehr braucht oder es kaputt ist, schmeißt man es weg. Es ist deswegen noch lange nicht umsonst gewesen, sondern hat unser Leben eine Zeit lang bereichert und jetzt ist es Zeit für etwas Neues.

1.) Mich interessiert ebenfalls, warum du keine offene Beziehung angesprochen hast?

2.) Wie stellst du dir eine Beziehung vor, in der du nie wieder mit ihr zusammenziehst? Das schließt ja für die meisten auch Ehe und Kinder aus?

3.) Und warum weiß das im Real Life niemand von dir? Versuchst du durch die Affären mehr zu kompensieren, als du glaubst?

[Marla Singer 265]

Und was ist wenn sie seitdem es Bergab geht ne Affäre hat?

Spielt doch keine Rolle, noch ist er bei ihr.

Das alle das immer am Sex festmachen, es gibt ja wohl intimere Sachen in einer Beziehung.

Es geht nicht um Sex, sondern um Vertrauen. Menschen können sich auf die unglaublichsten Dinge einlassen, wenn sie jm an der Seite haben, dem sie vertrauen...

Ehrlichkeit sich selbst und dem Partner gegenüber ist meiner Meinung nach das Wichtigste in einer funktionierenden Beziehung.

[TC84 1390]

Jo aber braucht nen stabilen Framen das ganze.

Den hat man nicht immer.

Vertrauen ist auch immer so eine Sache die sich schwer gestaltet.

[Kninchen 1109]

Ich möchte nur mal sagen dass Du sie in organisatorischen Dingen, was z.B. die Pflege ihrer Mutter angeht oder ähnliches, erstmal weiter unterstützen kannst wenn es Dir so ein Bedürfnis ist. Manche bleiben tatsächlich befreundet und mehr will sie ja scheinbar eh auch nicht mehr von Dir. Auch Du hast Dich doch emotional und sexuell schon umorientiert. Ich kann mir vorstellen, Du wirst nach der Trennung keine so große Trauerphase haben, dass Du einen Kontaktabruch brauchst um klar zu sehen. Du denkst doch schon lange darüber nach.

[ariello 709]

Hier sind schon einige hilfreiche Aspekte genannt worden. Ich möchte daher nur nochmal auf einen bestimmten Satz eingehen, der mit ins Auge gestochen ist:

Nehm ich jetzt den einfachen Ausweg, dann verliert sie ihre einzige Bezugsperson in Deutschland und ich kann mir schon vorstellen wie sie dann auf ewig alleine rumsitzt und mich verflucht anstatt das Leben zu geniesen.

DAS ist die völlig falsche Motivation für eine Beziehung! Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Du ihr mehr schadest als hilfst, wenn Du deshalb bei ihr bleibst. Zu dieser Überzeugung bin ich gelangt nachdem ich selbst jahrelang aus den gleichen Motiven in einer Beziehung verweilte, in der ich eigentlich total unglücklich war. Meine Gedanken waren die gleichen: Sie kann nicht ohne mich, hat sonst niemanden etc. Irgendwann hat sie dann die Kraft aufgebracht und die Trennung vollzogen (hatte nen Anderen), was für uns beide das Beste war. Im Nachhinein hätte ich das tun müssen und zwar schon viel früher. Jeder Mensch ist für sein Leben selbst verantwortlich und kein anderer sollte in solchen Fällen wie dem Deinen die Bürde der Verantwortung für einen erwachsenen Menschen auf sich nehmen! Du nimmst euch beiden ein damit ein Stück Zukunft.

[Kogaa 29]

Hatte eine sehr ähnliche Situation.

7 Jahre LTR allerdings die letzten 4 Jahre davon LDR (bzw. Wochenendbeziehung). Hatten zwar immer Sex wenn wir uns gesehen haben aber die letzten Monate war es mehr auf mein Verlangen, als das ich wirklich das Gefühl hatte sie will es auch unbedingt, was für mich auch nen Abturner war. Ansonsten alles sehr harmonisch, keine großartigen Zickereien von ihr und ich wurde auch nicht eingeengt von ihr. Es fing dann aber in den letzten 3 Jahren an, dass ich immer mal wieder was mit anderen Mädchen hatte und jedes Wochenende mit Jungs auf der Piste war um zu "gamen". Sie war total abhängig von mir und ich hätte mir nie vorstellen können dass sie sich trennt oder mich auch betrügt. Irgendwann habe ich dann den Schlussstrich gezogen, obwohl ich sie noch geliebt habe in gewisser Weise. Habe es versucht ihr so leicht wie möglich zu machen (d.h. kein Kontakt mehr von mir aus und sie hat sich auch nicht gemeldet) und siehe da: nach nicht mal 2 Wochen hat sie ihren neuen Freund kennengelernt und 2 Monate später waren die beiden dann zusammen. Mittlerweile unternimmt sie scheinbar auch wieder mehr und wir haben ein sehr loses freundschaftliches Verhältniss, die Trennung hat ihr also nicht wirklich geschadet und mein Mitleid war ziemlich unbegründet. Insgesamt bin ich mit meiner Entscheidung sehr zufrieden auch wenn es nach etwa 3 Monaten auch mal Momente gab in denen ich die Trennung bereut habe, allerdings lag das wohl eher an der Erkenntnis dass ich auch meine beste Freundin verloren habe, denn sexuelles Intresse an ihr hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr. Aus den geplanten x Jahren Junggesellen Leben ist dann doch nichts geworden, denn mittlerweile habe ich eine neue LTR, scheiß Hormone... Irgendwo fehlte mir bei den ganzen ONS und Affären der nötige Tiefgang und der Sex ist meiner Meinung nach auch wesentlich schlechter als in einer Beziehung.

IC hat einen wichtigen Punkt angesprochen, stell dir mal folgende Fragen und entscheide dann für dich selbst (niemand anders kann das entscheiden) ob eine Trennung nicht der richtige Schritt ist:

- Kannst du dir vorstellen sie mal zu heiraten irgendwann, zusammenzuziehen (hast du schon mit nein beantwortet), Kinder kriegen ?

- Die gleiche Frage unter dem Aspekt dass du sie schon mehrmals betrogen hast, was ja auch andere Leute wissen werden.

- Hast du vielleicht nur Angst davor alleine zu sein und im Notfall niemanden mehr zu haben und hälst deshalb an der LTR fest?

- Oder Angst davor kein neues HB, mit der du dir eine LTR vorstellen kannst, zu finden?

- Thema Integrität: Bist du deinen eigenen Idealen von z.B. Treue, Ehrlichkeit, etc. treu mit dem jetzigen Verhalten? wohl kaum..

Mein Fazit:

Die Trennung und anschließende Neuorientierung hat mich auch in meiner Persönlichkeitsentwicklung ein gewaltiges Stück vorrangebracht. Habe noch klarere Vorstellungen entwickeln können was meine Ziele im Leben und moralischen Werte angeht. Die Sorge um ihre persönliches Wohlergehen hat sich im Nachhinein als viel zu groß herausgestelllt, mal davon abgesehen dass die Treue gegenüber sich selbt und seinen eigenen Bedürfnissen immer an erster Stelle stehen sollte, siehe auch Stichwort Integrität.

Das einzige was mir noch Kopfzerbrechen bereitet: die von dir auch angesprochende Desillusionierung. Fürchte das es in jeder Beziehung zu einem Punkt kommen wird an dem die Leidenschaft verloren geht oder das sexuelle Intresse der Frau nachlässt was ebenfalls zu Leidenschaft-Verlust führt. Polygamie als Lösung kommt für mich persönlich nicht in Frage, wobei sich mir da sowieso die Frage stellt warum dann nicht eine richtige Trennung. Liebe ist ebenso ersetzbar wie Sex, also warum an einer Sache festhalten wenn man schon einen Teil der Beziehung ersetzt hat. Serielle Monogamie? Im Prinzip das was die meisten Menschen praktizieren, aber lässt sich mit meinem Bild der klassischen Familie nicht vereinbaren, sollte ich das mal wollen. Hoffe ja irgendwo auf die Pharmaindustrie/Medizin in Form von z.B. Libido steigernden Mitteln für Frauen, schließlich ergeben sich viele dieser Probleme aus der längeren Lebenserwartung die ja ebenfalls ein Produkt dieser Wissenschaften ist. Wer weiß, vielleicht kann man die Leidenschaft ja aber auch so aufrechterhalten. Dazu ist aber in jedem Fall eine offene Kommunikation innerhalb der Beziehung nötig. Also zuallererst mal ansprechen was du vermisst und mit ihr gemeinsam nach einer Lösung suchen. Sollte das zu nichts führen kommst du wohl schwer an einer Trennung vorbei. Bleib aber in jedem Fall deinen eigenen Idealen treu, was bedeuten kann dass du sie nicht mehr betrügen solltest! Bin gespannt auf ein Update!

April 16, 2014 bearbeitet von Kogaa