chillingeffects

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  1. Aber von Männern hab ich hier - außer meinem eigenen Beitrag natürlich, versteht sich - auch noch nix Brauchbares gelesen. Schade, eigentlich ist das Thema interessant.
  2. Drei Spekulationen dazu: ich hab das Gefühl, dass es mit der Persönlichkeitsentwicklung bei Frauen häufig überdurchschnittlich schwierig ist, wenn sie Einzelkinder waren. Dass das Leben viele große und kleine Paktsituationen erfordert, wurde dann weder in der Kindheit noch in der Pubertät oder in den Zwanzigern gelernt. Dann ist 30 einfach ein kritisches Alter, weil Du sehr plötzlich auf allen Feldern - beruflich, privat etc. - Kompromisse schließen musst. Zum anderen glaube ich, dass Frauen in dem Alter häufig das Verhältnis zwischen Beruf und ihrer Attraktivität nicht ganz klar ist. Viele finden irgendwie die Männer gut, die es beruflich geschafft haben - ist ja auch Ok so -, und machen sich aber nicht so klar, dass die eigene Karriere für sie eben fast keinen Bonuspunkt bringt, männer-technisch gesehen. Ist ja auch unfair, aber nicht zu ändern. Schließlich: hier wird häufig gesagt, dass Frauen sehr schlecht darin sind, Männern wirklich wirksame Ratschläge in Bezug auf deren Attraktivität zu geben. Ich glaube, dass das so stimmt, und, schlimmer: dass auch Frauen untereinander hier nicht besonders effektiv sind, sich die richtigen Tipps zu geben. Also oft auch irgendwie nicht besonders systematisch rangehen an die gefühlte Krisensituation "Über-30". Und für alle mitlesenden Frauen: Anwesende wie immer ausgenommen
  3. Wenn das Spiel Dir keinen Spaß macht, dann macht es Dir keinen Spaß. Aber es ist im RL eigentlich nicht so sehr verschieden. Doch, ehrlich gesagt, bei mir war es viel einfacher im RL, als es hier für Tinder beschrieben wird. Strategische Überlegungen, wie z.B. man aus 30 Profilen heraussticht, wie man von einer chatapp nach einer anderen (whatsapp) wechselt etc.pp - all das war nie erforderlich. Aber wie gesagt: vielleicht ein bisschen konservativ, und dazu bin ich auch noch pathologisch misstrauisch ("there is no free lunch")
  4. Also, ich finde es macht einen Unterschied, ob man sich im Internet oder im Real Life (="Club") kennenlernt. Und ich glaube ehrlich gesagt auch, dass die meisten Frauen das genauso sehen würden, und - ganz allgemein gesprochen - ein RealLife-Kontakt für sie wesentlich mehr Wertigkeit hat als ein zuerst über das Internet initierter Kontakt. Aber lassen wirs mal so stehen. Und gegen "unkompliziertes" Kennenlernen habe ich doch gar nichts! Ich hab nur nach dem thread nunmal überhaupt nicht den Eindruck, dass es auf Tinder wirklich unkompliziert zugeht. Lies doch nur bitte nochmal das Eingangsposting sorgfältig durch, mit etwas Abstand. Das hat schon auch etwas Loriot-haftes, ohne die Arbeit des threaderstellers irgendwie schmälern zu wollen (er beschreibt ja nur tatsächlich die Klimmzüge, die einem da wohl abgefordert werden). Deswegen schrieb ich: wer drauf steht, für den isses gut, für mich hört sichs nach zuviel Arbeit an.
  5. Das ist eine Schilderung, mit der ich was anfangen kann. Danach ist wohl entscheidend, wie man als Mann drauf ist, ob man mit Tinder was anfangen kann. Für mich wärs wohl nix: diese ganze Tipperei, strategisch nach whatsapp wechseln, sexuell texten um dann vielleicht ein Date zu "bekommen", wieder mit unsicherem Ausgang (schon ob überhaupt jemand da ist!) - hört sich für mich nach scheußlicher Arbeit an, die mir überhaupt keinen Spaß machen würde. Noch dazu entspricht wie gesagt die Foto-Wählerei einfach nicht meinem Verständnis von Männlichkeit/Eitelkeit. Für jemand aber, den genau diese Tipperei psychologisch anmacht, der Spaß daran hat, da die Nuancen herauszuarbeiten, "schwierige Fälle zu knacken" usw. usf. ist es vielleicht das richtige.
  6. Pardon, ich kriegs immer noch nicht zusammen. Suchti sagt, dass sich in Clubs haufenweise Frauen tummeln würden, die nur das eine wollen: Sex, keinen Knacks haben, und deswegen auf Tinder gehen würden, weil sie da Kerls optisch über ihrem Niveau bekommen, wegen dem "Missverhältnis". Westzigaretts schreibt dagegen, dass Frauen auf Tinder durchaus die "große Liebe" suchen, auch wenn es "ne Fickbörse ist". Das passt doch hinten und vorne nicht zusammen! Gegenthese, auf den Punkt gebracht: kann es sein, dass Tinder vor allem eines verkauft: - für Frauen: Unterhaltung; für Männer: Hoffnung. Und nichts mehr?
  7. Du hast recht, "mannstoll" ist ein bisschen wertend. Und Du hast auch recht, dass es auch für Frauen in Clubs häufig nicht einfach ist, angesprochen zu werden (wird hier häufig übersehen). Mein Punkt ist nur, dass mit einer Frau, die sich einfach so an unbekannt im Internet ohne finanzielle Interessen für Sex anbietet, in der Regel irgendetwas nicht stimmen dürfte (in den meisten Fällen wohl: psychisch). Da ist Tinder eben etwas ganz anderes als der "Club". Ich kann jede Frau verstehen, die auf Tinder mal ein bisschen Marktwert austestet, sich liken lässt, mit Freundinnen drüber schnattert etc. Alles ganz normales Verhalten. Aber mehr? Also ganz ehrlich, da würde ich auch umgekehrt als Mann stutzig: ich hätte wirklich das Vorurteil, "Was stimmt mit der nicht, dass die sich hier auf Tinder real anbietet?" (das hätte ich aber ehrlich gesagt z.B. auch, wenn mich eine Frau im öffentlichen Raum anspricht, und partout meine Handynummer wollte). Vielleicht bin ich da aber auch einfach viel zu konservativ.
  8. Danach wäre der Grundtyp des Mannes, für den Tinder sich lohnt, sozusagen der Handelsvertreter auf Reisen, der sich für den Abend noch ein Sex-Date in Bochum klarmacht. Und auf der anderen Seite eine mannstolle Frau - die gibt es, keine Frage, meistens Lebensphase, meistens Lebenskrise -, die aber nicht etwa in den nächsten Tanzschuppen geht, wo sie die Typen auschecken kann, sondern sich stattdessen lieber mit einem Unbekannten trifft. Sorry, aber irgendwas macht mich da immer noch stutzig (Frage interessehalber: laufen auf Tinder eigentlich viel alleinerziehende Mütter rum?, weil dann wärs ja erklärbar, dass sie sich die Typen sozusagen nach Hause bestellen).
  9. Ok, aber selbst als "Zusatzoption" verstehe ich es immer noch nicht. Es kostet doch schlicht Zeit. Und - das war mein Eindruck vom Eingangsposting - es ist so unfassbar anstrengend! Verkrampftes Tippern, das locker wirken soll, nur um vielleicht unter den Frauen die eine Nadel im Heuhaufen zu finden, die die App eben nicht nur als Zeitvertreib und Attraktivitätstest nutzt. Für die Männer, die Alternativen haben, ist es im realen Leben doch um so vieles einfacher.
  10. Aber den Männern mangelnde Würde vorwerfen… Warum soll es würdelos sein, wenn eine Frauenrunde über Tinderprofile lacht? Oder glaubst Du, es gäbe so etwas wie einen Anspruch auf "Pietät" gegenüber einem Tinder-Männer-Profil? Hm, schwierig. Ich sehe den Widerspruch eher hier: es wird hier ständig gepredigt "Du bist der Preis". Dann kann es doch nicht sein, in so einer App nun plötzlich der Frau völlig die Auswahl zu geben, mich anhand eines Fotos zu selecten. Oder noch anders: dass Frauen auf Tinder angeblich so unmenschlich hart selecten, könnte doch auch einfach an der App selber liegen. Dass dort der Mann, um nicht nur zum tippern, sondern auch real in Betracht zu kommen, sich bei der Frau erstmal von gefühlten fünfhundert Minuspunkten auf Null hocharbeiten muss. Eben gerade weil er so ein "Tinder-Heinz" ist, der irgendeinen Sparren weg haben muss, sonst würde er doch die App gar nicht brauchen. Dieselbe Frau ist aber in einem anderen, vernünftigen Setting kennengelernt vielleicht wesentlich weniger selektiv, d.h. die Chancen sind auch viel größer.
  11. Also, ich verstehe Tinder immer noch nicht, aber vielleicht kann mir jemand von Euch helfen. Mal so: ich selbst hätte ein extremes Würde-Problem, einer Frau überhaupt auch nur zu gestatten, mich allein nach Aussehen - egal ob gut oder schlecht - mal eben so nach rechts oder links zu wischen. Da geht doch schlicht jeder Frame verloren. Jeder Mann mit Selbstachtung muss das doch eigentlich so sehen! Das umgekehrt müssten wiederum doch auch alle Frauen rallen, d.h. ich kann als Frau doch gar nicht ernsthaft damit rechnen, auf Tinder einen erwachsenen, selbstbewussten, wenigstens im Prinzip beziehungsgeeigneten Typen zu treffen (sondern im besten Fall unverbesserlichen Don Juans, die aber sonst eigentlich beruflich und privat keinen wirklichen Status haben können, weil sonst bräuchten sie eben genau so eine App nicht - und im schlechteren Fall: Männer ohne Alternativen). Wie gesagt, ich versteh das ganze Prinzip einfach nicht.
  12. Vor allem kommts mir so vor, als ob man allein schon indem man als Mann bei sowas mitmacht durch einen Reifen springt, und davon wird doch hier immer abgeraten. Bin aber möglicherweise auch einfach zu alt dafür (42).
  13. Die Fragen kreisen um die Themen "Wert", "wir" und "Zusammengehörigkeit". Wahrscheinlich stellt das Unterbewusstsein hier eine Verknüpfung her. Nicht ungeschickt!
  14. Ich finde den Artikel sehr interessant, und dass die Autorin relativ gut beschreibt, worin die Methode liegt. Ich verstehe es so, dass es überhaupt gar nicht um "Schwäche zeigen" geht. Sondern eher um bewusste Handlungen, um Emotionen herbeizuführen (Schlüsselzitat: "love is an action"). Nur halt ganz anders als hier im Forum diskutiert, nichtmal gegensätzlich, einfach ein ganz anderer Ansatz. Ich würde die "Methode" so zusammenfassen: sich für den anderen wirklich interessieren, auf positive Dinge fokussieren und diese wirklich mit Worten benennen! Der Trick mit dem Fragenkatalog als Spiel ist wahrscheinlich gut, um rasch von Banal-Komplimenten wegzuführen, und gleich zu den wirklich eher unterbewusst wirksamen Dingen vorzustoßen. Klar wären die Fragen, in einem normalen Gespräch, teilweise etwas strange, aber die Linie lässt sich bestimmt auch etwas subtiler verfolgen. Vor allem die Kombi mit dem hinterher in die Augen schauen ist interessant. Lasst es mich mal ganz extrem kompliziert so sagen: da wird sehr schnell und sehr effektiv ein Imaginationsraum zwischen zwei Menschen geschaffen. Dieser Psychologe hat sich da einiges ganz gut überlegt.
  15. Hat eigentlich schonmal jemand die Strategie probiert, selbst als Mann gar nicht unbedingt auf ein Treffen aus zu sein? Ich meine ungefähr so in die Richtung, bißchen zu tippern, aber häufig auch beschäftigt sein, ständig von seinem interessanten Leben am Rande was einfließen zu lassen, aber an einem Treffen offensichtlich nur so mäßig interessiert sein?Also sozusagen der perfekte Spiegel der "attention whore"? Falls ja, wie sind die Erfahrungen, was löst das aus?
  16. Ich glaub auch nicht, dass Du was entscheidendes falsch gemacht hast. Ich find interessant, dass Du schon während der Beziehung das Gefühl hattest, ob sie wirklich mehr will oder Dich nur als Kumpel plux Sex sieht. So ein Bauchgefühl kommt ja irgendwo her. Möglicherweise ist da der Hund begraben. Im Moment jedenfalls musst Du offensichtlich irgendwie die Gangart ändern, wenn überhaupt noch Chancen werden sollen. Klar, erstmal in Ruhe lassen. Kriegt sie über andere mit, was bei Dir sozial läuft? Dann banalster Tipp: mit anderen Frauen ausgehen, signalisieren, dass Du bald weg bist, wenn sie nicht wieder auf Dich zu kommt. Wenn es zu einem neuen Kontakt kommt, könntest Du auch mehr die reine Sex-Schiene fahren, nach dem Motto: also was jetzt, baby, sex oder nicht? Aber es ist die Frage, ob Du das wirklich willst. Aus der Ferne erscheinst Du mir wie ein Typ, der auch Alternativen hat (Motocross, Abenteuer-Typ und so... )
  17. Hab mir jetzt nur das erste Foto angeschaut. Ich finde, das Foto wirkt zu professionell. Probiers doch mal mit einem "Selfie". Kannst ja ruhig hunderte schießen, bis Dir eins gefällt, aber für die Frauen siehts dann halt so aus, als hättest Du Dir gar nicht so viel Mühe gegeben und es deswegen wohl auch nicht nötig. Aus demselben Grund würde ich mal nur ein Foto reinsetzen. Und vielleicht alles rausnehmen, was irgendwie "Botschaft" ist, also z.B. T-Shirt ohne Spruch wählen oder Hemd, nicht die auffällige Uhr etc.