1. Mein Alter: knapp ü 30
2. Alter der Frau: knapp u 30
3. Anzahl der Dates, die bereits stattgefunden haben: 0
Hallo,
folgende Situation: Ich habe eine Arbeitskollegin, die im selben Team wie ich arbeitet und wir haben beruflich dementsprechend viel Kontakt. Da bei uns aber das Arbeiten im Homeoffice nach wie vor sehr ausgeprägt ist, sehen wir uns nur selten im Büro, dafür umso mehr in Meetings / Telefonaten.
Wir sind beide verheiratet. Kurioserweise kam es bei unseren beiden Ehen in diesem Jahr zur Trennung vom Partner. Ihre wie auch meine Ehe (Trennungsjahr läuft noch) endeten kinderlos und wir leben inzwischen beide vom Ex-Partner getrennt. Im Laufe des Jahres erfuhr ich von ihrer Situation, die echt übel ist. Sie zog nach einem längeren hin und her die Reißleine und verließ ihren Ex aus für mich verständlichen Gründen. Sie zog daraufhin auch aus einem Kaff etwa 200 km von ihrer Heimatstadt entfernt zurück in ihre alte Heimat, wo auch ihre Geschwister und Eltern leben, zu denen sie ein gutes Verhältnis hat. Bei mir war es ebenfalls nicht einfach, da ich hintergangen wurde. Meine Frau erzählte mir im April dieses Jahres, dass sie vor ca. 4 Jahren, noch bevor wir verheiratet waren, schwanger von mir war und ohne mich einzubeziehen eine Abtreibung durchführte. Zwar erklärte sie mir die Gründe dafür (hatte angeblich Angst, ich würde denken, sie wolle mir ein Kind unterjubeln und ich würde mich dann von ihr trennen), jedoch war der Vertrauensbruch für mich zu groß und nach einer ersten Phase des Verdrängens sehr verletztend, sodass es auch in unserem Fall neben anderen Schwierigkeiten, die wir hatten, zum Ende der Beziehung kam. Nachdem meine Kollegin mir ab ca. Sommer dieses Jahres von ihrer Situation erzählte und ich in meinem Fall zunächst nur allgemeine Gründe für die Trennung („unterschiedliche Vorstellungen“) anführte, zog ich vor einigen Wochen nach und berichtete ihr im Detail, wieso es in meiner Ehe nicht geklappt hat. Sie reagierte betroffen und empathisch und zeigte Verständnis für meine Situation. Wir haben uns, als sich der Kontakt ab Sommer dieses Jahres etwas intensivierte, zunächst nur viel über unsere ähnliche missliche Ehesituation ausgetauscht. In den Wochen vor Weihnachten wurden unsere Gespräche aber zunehmend persönlicher und es ging eher über Hobbies, Interessen und solche Dinge. Dabei telefonierten wir teilweise weit über eine Stunde, wobei der berufliche Anlass der Telefonate meistens nach 10-15 Minuten geklärt war und es danach nur noch um Privates ging.
Sowohl sie als auch ich haben noch an der Trennung zu arbeiten, wobei sie das aktiver angeht (Selbsthilfegruppe), als ich (eher Verdrängung, Hobbies nachgehen, Freunde treffen). Bei ihr läuft wohl auch noch eine unschöner Rosenkrieg mit ihrem Ex und die beiden kommunizieren nur noch anwaltlich, um die Trennungsfolgen zu klären. Bei mir und meiner noch-Frau lief bzw. läuft es zum Glück entspannter, da wir uns ohne Anwalt über die Trennungsmodalitäten einigen konnten. Jedenfalls wollen weder meine Kollegin noch ich uns gleich in die nächste Beziehung stürzen. Ich bin demnächst auch erst mal 2 Monate beruflich im Ausland und habe ihr gegenüber angedeutet, die Zeit im Ausland als willkommene Ablenkung für das zu sehen, was dieses Jahr passiert ist und Abstand gewinnen zu wollen. Auch sie deutete an, dass alles, was jetzt beziehungstechnisch käme, eine Art Lückenfüller sei.
Dennoch gefällt die Kollegin mir. Wir verstehen uns bisher ganz gut und sie passt auch optisch in mein Beuteschema. Zwar war meine Ex auch sehr hübsch und ich habe die Erfahrung gemacht, dass das zwar durchaus schön ist, aber es ist offensichtlich nicht alles.
Jedenfalls fragte ich die Kollegin vor 2 Wochen oder so, ob wir mal private Kontaktdaten austauschen wollen, was sie sofort bejahte. Ich überlegte, ob ich mich an den Feiertagen mal über ihre private Nummer bei ihr mit Weihnachtsgrüßen melden sollte, was ich letztlich aber nicht tat. Gestern kontaktierte ich sie aber wieder mal über unser Chatprogramm auf der Arbeit und da bei uns zwischen den Feiertagen dieses Jahr eher tote Hose ist, schrieben wir nachmittags etwas hin und her. Kurz vor Feierabend verabschiedete ich mich mit dem Vorschlag, sich mal privat zum Quatschen treffen zu können. Sie stimmte zwar zu, wobei es recht unkonkret blieb, d.h. kein Datum / Uhrzeit. Also nur so im Sinne von „ja können wir gern mal machen“.
Ich frage mich, ob es sich lohnt, bevor ich ins Ausland gehe (in ca. 3 Wochen) mal konkret ein Treffen vorzuschlagen. Wie würdet ihr die Situation einschätzen? Lohnt sich das überhaupt? Was soll dabei rumkommen?
Einerseits mag ich sie ganz gerne und ich glaube sie mag mich auch, andererseits kennen wir uns halt auch noch nicht wirklich gut. Zudem die Sache mit der Trennung, die für uns beide noch sehr frisch ist.
Und dann ist da noch das Thema Arbeitskollegin (Stichwort: Don‘t f*ck the Company). Sollte sich etwas anbahnen oder es halt auch nicht (mehr) funktionieren zwischen uns, wäre es halt die direkte Kollegin, was sicherlich unentspannt ist. Andererseits könnten wir aufgrund der Masse an Homeoffice eine Affäre / Beziehung wohl problemlos vor den Kollegen verheimlichen, sofern wir es beide geheim halten wollen. Zudem wechselt man bei uns auch immer mal die Abteilung und bleibt idR nicht ewig im selben Bereich tätig, sodass sich das Thema „direkter Kollege“ bald eh erledigt haben könnte.
sorry dass es so viel Text geworden ist. Danke fürs Lesen und bin mal über Einschätzungen gespannt .