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Alle erstellten Inhalte von Juice Terry
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So ist es. Der Ausgangspunkt ist das Bestreben den Profit zu erhalten. - Damit das Wirtschaftssytem nicht kollabiert, brauchen wir Arbeit. - Damit Arbeit laufen kann, muss jemand investieren. - Damit jemand investiert, muss Profit in Aussicht gestellt werden. - Damit immer neuer Profit bereit steht, muss die globale Geldmenge dauernd erhöht werden. Genau. Allerdings wird, wie ich oben beschrieben habe, die Geldmenge relativ zur Gütermenge(!) bewusst erhöht, damit auf dem Papier Profit möglich ist, wo in der Praxis keiner mehr zu machen ist. Es kommt zu einer Inflation. Bevor das jedoch passiert, hat der mit dem Profit sein Geld bereits in realen Besitz (Kapital, kein Geld) umgewandelt. - Doch woher kommt der neue Besitz in einer Welt, wo alles schon verteilt ist? Er kommt dadurch, dass private Konkurrenten verdrängt werden (z.B. Oligarchen in der Ukraine und Osteuropa) oder staatliche Konkurrenten anderer Länder privatisiert werden (staatliche Konkurrenten heißen in unseren Medien "Diktatoren"). In jedem Fall sammelt sich die Menge an Besitz an immer kleineren privaten Flecken immer konzentierter an. Das ist Kapitalakkumulation. Nein. Auf dem Weg zwischen Schöpfung des Papiergeldes und der Arbeit selbst, kommt erst die Bank, die dem Unternehmensbesitzer Zinsen abnimmt. Diese Zinsen sind aber nur ein Teil des Kuchens, den der Unternehmer seinen Arbeitern in Form von Profit abnimmt. Geht das Unternehmen pleite, muss der Unternehmer seinen Besitz abschreiben und für den Kreditgeber (z.B. die Bank) platzt der Kredit. Das unternehmerische Risiko ist gleich. Damit das nicht passiert, ist es da A und O, dass die Arbeit läuft. Dem unternehmerischen Risiko fällt ein Teil der Investoren zum Opfer, ja. Unterm Strich aber macht die Summe aller Akteure Profit. Da das ein absurder und nicht realer Zustand ist, ohne den unsere Marktwirtschaft aber nicht funktioniert, muss künstliches Geld erzeugt werden. Richtig. Das ist der kapitalistische Widerspruch, um den sich übrigens die ganze marxistische Theorie dreht. Für den einzelnen Unternehmer macht das System Sinn, denn er setzt darauf anderen Marktanteile wegzunehmen und so doch seinen Gewinn zu steigern. Deutschand zum Beispiel exportiert das Problem. Wenn ein Land im Arsch ist und nichts mehr importiert (z.B. Griechenland), dann gehen wir in ein anderes und verkaufen den Leuten dort unser Zeug. Auch das ist eine Spirale, die irgendwann enden muss. In Summe kann dieses Wirtschaftssystem nur zu einem tendenziellen Fall der Profitrate (da isser wieder) führen. Jede platzende Blase muss von einer größeren aufgefangen werden. Deswegen nochmal: Das Problem ist das Wirtschaftssystem, nicht das Finanzsystem. Das Finanzsystem ist nur eine Säule im Wirtschaftssystem. Und deswegen ist es auch Quatsch, seine Kritik oder - am schlimmsten - seine Suche nach Schuldigen auf das Finanzsystem zu richten. Warum wird es aber trotzdem gemacht? Deswegen: Es wird ein Sündenbock gebraucht. Und dafür verwendet die Welt seit Jahrtausenden die Juden.
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Nochmal: Das ist Quatsch. Dass Preise steigen, ist eine ganz normale Folge der Inflation. Diese Inflation wiederum entsteht, weil am laufenden Band neues virtuelles Geld durch Verleih auf den Markt geworfen wird. Und dieses Vorgehen liegt daran, dass - wie du richtig sagst - die westlichen Ökonomien an ihre Wachstumsgrenzen stoßen. Es gibt kaum noch Potentiale Gewinn zu erwirtschaften und da wir in einer Marktwirtschaft leben, gibt es ohne Aussicht auf Gewinn keine Investition und demnach keine Arbeit. Um das zu verhindern, werden virtuelle Schulden aus dem Nichts geschaffen, die an anderer Stelle als Gewinn verbucht werden können. So wird weiter investiert und die Marktwirtschaft künstlich am Laufen gehalten, damit die Arbeitsplätze bleiben. Im Nachgang und mit einer Verzugszeit erzeugt das zustätzlich geschaffene Geld Inflation und steigende Preise. Die Ursache all dessen ist der Fehler in der Marktwirtschaft: Es wird grundsätzlich nur investiert und Arbeit geschaffen, wenn Profit in Aussicht ist. Der Profit muss irgendwo her kommen. Dass auf der anderen Seite im Westen die Reallöhne sinken, hat einen anderen Grund. Es ist der Druck der Investoren die erreichten Grenzen des Wachstums zu kompensieren. Indem den Arbeitern bei gleichbleibendem Output ein sinkender Reallohn gezahlt wird, wird aus Investorensicht erneut ein Wachstum, also Profit erzeugt. Die Arbeitnehmer sind auch hier aus Angst vor dem Arbeitsplatzverlust bereit, dieses Spiel mitzuspielen. Das alles passiert, weil sich nach den Gesetzen des real existierenden Kapitalismus' - der Marktwirtschaft - Besitz systematisch vergrößern (akkumulieren) muss. Denn niemand investiert, wenn kein Profit in Aussicht ist. Das geschieht allerdings keineswegs nur bei Banken, sondern in allen Bereichen der Industrie. Mehrwert wird überall erschaffen - und immer durch Ausbeutung von Arbeit. Ausbeutung bedeutet, dass der Arbeiter mehr erwirtschaftet, als ihm gezahlt wird, so dass Profit übrig bleibt. Dabei Zins von anderen Formen des Mehrwerts zu trennen ist Quatsch. Ob ich in eine Firma investiere oder in drei Mietshäuser oder einen Kredit vergebe, spielt keine Rolle. In allen drei Fällen ist es mein Ziel, den Mehrwert, den Profit zu kassieren. Dann werde ich ihn erneut investieren, um in der nächsten Runde noch mehr Profit zu machen. - Die Trennung in schaffendes Kapital und raffendes Kapital ist nicht nur sachlich falsch, sonder ein typisch antisemitisches Klischee, wo auch immer du das her hast. Das belegt schon die Auswahl der Namen, die du unkritisch übernimmst: Obwohl die bekannten Listen der vermögendsten und bestverdienensten Menschen weltweit ganz anders aussehen und mit Südamerika, Europa und Asien weit über die USA hinaus gehen, werden von dir aunahmslos amerikanische Namen aufgezählt, von denen jeder einzelne ein jüdischer Name oder ein jüdisches Haus ist. Dazu kommt, dass die Kritik nie ins Detail geht, sondern immer damit abgeschnitten wird, "dass was falsch läuft". Obsession statt Analyse. Der Fachbegriff dafür heißt Regressiver Antikapitalismus. Ich weiß nicht, was du für Blogs liest, aber das hier ist keine Kapitalismuskritik. Das ist antisemitische Hetze durch die Hintertür und ich kann dir nur raten, das endlich zu hinterfragen und dich selbst zu informieren.
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Die marxistischen Erklärungsansätze sind in genau dem Mainstream umstritten, gegen den du dich richtest. So gesehen wäre es höchste Zeit sich damit zu befassen.
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Sorry Amorino, dein BWL-Bachelor in allen Ehren, aber wer beim Thema Kapitalakkumulation mit "privaten Risiken", "Grenznutzen" und Geld kommt, das "fort" ist, der hat nichtmal die Ansätze des Kapitalismus' verstanden. Du begibst dich in die Perspektive eines einzelnen Akteurs, was mit dem globalen Wirtschaftssystem soviel zu tun hat, wie deine Zimmertemperatur mit der Klimaentwicklung. Und irgendwie scheint es auch keine Erklärung dafür zu geben, wie deine "Exponentialfunktion" mit den in der Realität immer weiter sinkenden Zinsen zusammen passt. Das ist alles vollkommen wirr, was du da schreibst. Ich breche hier ab.
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Nein, leider hast du es nicht verstanden, Am0rIn0. Das liegt vermutlich daran, dass man den Kapitalismus nicht mit Youtube-Videos erklären kann, sondern etwas genauer hin schauen muss. Das Geldsystem ist nicht der Ursprung, sondern ein Medium, mit dem die Kapitalakkumulation auf eine praktische Weise realisiert wird. Dabei sind Profite und Mieten selbstverständlich das gleiche wie Zins, weil der Zins eben nur eine Ausprägungsform des Profits ist. Wenn ich mit meiner Firma jeden Monat Gewinn mache oder mit meinen drei Straßenzügen jeden Monat Unmengen an Miete kassiere, dann lege ich das Geld zurück, kaufe neue Firmen und Wohnungen und erhalte noch mehr Profit und Miete. Davon kaufe ich noch mehr Firmen und Wohnungen, und so weiter. Mein Besitz akkumuliert sich. Wenn ich keine Lust habe das mit meiner eigenen Firma zu machen, dann lasse ich es eine andere machen. Der gebe ich mein Geld als Kredit und statt des Profits kassiere ich Zinsen. Das Problem in diesem System ist die innere Schranke des Kapitals, die man als den tendenziellen Fall der Profitrate bezeichnet. Firmen gehen in Konkurrenz, mein Konkurrent verwendet modernere Maschinen, wirft Leute raus, senkt dadurch seine Kosten und ich muss mitziehen um nicht unter zu gehen. Der Profit sinkt für uns alle, aufgrund der Konkurrenz. Um das System der Akkumulation darin aufrecht zu erhalten, muss künstliches Geld erzeugt (oder virtuell gedruckt) werden. Das Geldsystem folgt dem Wirtschaftssystem. Deshalb: Wenn alle deine Schritte da oben umgesetzt, alle Banken verstaatlicht wären und keine Bank mehr künstliches Geld erzeugen könnte – dann würden Firmenbesitzer, Wohnungsbesitzer und Besitzer von allem anderen, für das man sich bezahlen lassen kann, immer noch jeden Monat Gewinn machen, den Gewinn investieren, noch mehr Gewinn machen und so weiter. Der einzige Unterschied ist, dass durch die fehlende künstliche Nachproduktion des verfügbaren Geldes, sämtliche Blasen (die gigantisch sind) platzen würden. Die Folge wäre ein Implodieren des wirtschaftlichen Gefüges, indem ganze Bevölkerungsschichten sämtlicher Länder schlichtweg überflüssig und weggeworfen würden. Die grassierende Arbeitslosigkeit und die sozialen Folgen, die wir aktuell in Südeuropa (Griechenland, Spanien, Portugal, Italien) sehen, kannst du dir als winzigen Indikator dessen vorstellen, was der Welt dann bevor stünde. Und dann finge alles von vorn an. Weil man mit einem simplen Bäcker schon wieder Gewinn machen und vermehren könnte. Gibt es kein „Geld“ mehr, dann gibt es ein anderes Medium, um Menschen auszubeuten und für sich arbeiten zu lassen. Das Problem ist das Wirtschaftssystem, nicht das Finanzsystem.
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Nein, eben genau das ist der Denkfehler. Richtig ist, dass die Trennung in raffendes Kapital und schaffendes Kapital ein uraltes antisemitisches Klischee-Bild ist, dass den vollkommen falschen Eindruck vermittelt an den Fehlentwicklungen des Kapitalismus sei allein eine "kleine Clique" schuld, die auch als einzige daran verdiene. Damit wird ein triviales Feindbild geschaffen, das verkürzt, dumm und falsch ist. Richtig ist, dass in unserem Wirtschaftssystem überall Kapital akkumuliert wird und nicht nur in der "Finanzindustrie" oder "Hochfinanz". Auch der Restaurant-Besitzer unten an der Ecke lässt seine Mitarbeiter zu einem Stundenlohn arbeiten, der gerade so klein ist, dass er selbst mit seinem Betrieb Gewinn machen und auf die Malediven fliegen kann. - Und auch der nette Großonkel, der letztes Jahr zwei Mietwohnungen geerbt hat und nun monatlich 1500 Euro Miete kassiert, ohne einen Finger krumm zu machen, nimmt es gern in Kauf, dass seine Mieter arbeiten und an ihn zahlen, während er auf der Terrasse schaukelt. Und jeder Montagsdemonstrant, der 10 Millionen Euro erben und von den Zinsen leben könnte, würde es tun, ohne eine Sekunde zu zögern. Unser Wirtschaftssystem beruht auf Profit und Profit bedeutet immer Ausbeutung eines anderen. Wer mit dem Finger auf das Feinbild "Hochfinanz" alias "Finanzindustrie" zeigt, will nichts anderes, als sein eigenes Zutun und seine eigene Mitverantwortung an den bestehenden Zuständen leugnen. Das Problem jedoch wird dadurch nicht gelöst, denn selbst wenn alle Mitglieder der vermeintlichen Clique "Hochfinanz" irgendwann einmal entmachtet, vertrieben oder in deutschen Vernichtungslagern ermordet würden, dann gäbe es am nächsten Tag eine neue Spitze im kapitalistischen Gefüge, die genau das gleiche täte. Wäre es verboten Kredite zu geben und Zinsen zu verlangen, was wäre dann? Dann würde ich mir Firmenanteile und Wohnungen kaufen und statt der Zinsen würde ich dann Firmengewinne und Miete kassieren. Das Prinzip wäre identisch. Der Fehler liegt nicht bei einigen wenigen "gierigen" Bösewichtern. Der Fehler liegt in uns allen und unserem Wirtschaftssystem. Das Finanzsystem ist nur eine Folge des Wirtschaftssystems.
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Ja, die "Hochfinanz". Ein ur-deutsches Feindbild, mit dem schon ganz andere Erfolg hatten: Klick
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Der Begriff "Gutmensch" ist eine psychologische Kompensation. Ich erkenne, dass wir alle im Widerspruch zu unseren eigentlichen ethischen Werten leben. Außerdem erkenne ich mit welchen Verhaltensweisen wir der Aufhebung des Widerspruchs näher kommen könnten. Ich muss aber leider auch sehen, dass es da andere Menschen gibt, die deutlich konsequenter, entschlossener und mit einem stabileren Frame als ich diese Verhaltensweisen durchziehen, während ich selbst an vielen Stellen lieber meinen eigenen Vorteil auf dem Rücken anderer verfolge - Also spreche ich dem alternativen Verhalten des Anderen die Wirksamkeit ab. Ich sage ihm, dass das alles nichts bringt, dass er sich nur als besserer Mensch produzieren will und beschimpfe ihn als "Gutmensch". Was dahinter steckt, ist aber nur die Erkenntnis und der Frust darüber, dass ich selbst nicht den Mumm und den Arsch in der Hose habe so konsequent zu sein wie dieser andere.
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Genau darum gehe ich nicht auf Montagsdemos. Weil es den Leuten dort scheißegal ist, ob in Russland politische Gegner in Arbeitslager gesperrt werden. Es ist ihnen im Grunde auch scheißegal, ob jemand Vergewaltigungsvorwürfe oder eine Steuerprüfung am Hals hat. Sie wünschen sich nur, dass die menschenverachtenden Repressionen direkt und ohne Umschweife gegen ihre Wunschfeinde ausgeführt werden. Würde Kopp morgen fordern, die Rothschild-Familie ins Arbeitslager zu stecken oder würde Ken Jebsen Jutta Ditfurth einen Steuerbetrug anhängen, der Montagsmob würde johlen vor Schadenfreude. Deswegen wird Montag für Montag dem Modell Putins gehuldigt. Weil diesen Montagsspinnern einer abgeht bei dem Gedanken an einen starken Führer, der mal so richtig aufräumt. Alles das passiert auch in Deutschland. Im gleichen Maß. Aus den gleichen Gründen. Bloß die Beispiele sind anders. Nur im Weltbild der Montagsspinner gibt es einen deutlichen Unterschied. Wenn das in den USA passiert, dann liegt es daran, dass die USA von Grund auf böse sind. Wenn das Gleiche in Deutschland passiert, ist Deutschland aber nicht böse. Deutschland ist dann von USA besetzt, gezwungen und fern gesteuert. Zynischerweise sind es genau die Montagsdemonstranten, die nichts anderes können, als mit dem Finger auf andere zu zeigen: Auf die USA, auf die Banker, auf die FED und wer ihnen sonst noch einfällt. Wenn sie irgendwann mal machen was sie predigen und ihren Kopf zum Denken einsetzen, dann wird ihnen vielleicht klar, dass ihr eigener deutscher Wohlstand auf einer widerwärtigen Kultur von Ausbeutung und völkischer Selbstgefälligkeit basiert. Und das kein Land je so eine menschenverachtende Historie zusammen bekommen wird, wie das ach-so-tolle Deutschland das geschafft hat.
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Zum Beispiel indem man erkennt, dass Leute, die "Gutmensch" als Schimpfwort benutzen, nicht ganz knusper sind.
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Die Selbstgefälligkeit und Scheinheiligkeit ist überall auf der Welt die gleiche. Sie fängt da an, wo du dir nicht eingestehst, dass du selbst von den Verhältnissen profitierst und sie jeden Tag reproduzierst. Die Welt in gute und schlechte Akteure einzuteilen, ist Ideologie, sonst gar nichts.
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In Russland geht halt nicht alles mit rechten Dingen zu, allerdings ist das unser Verbündeter gegen die USA. Und die USA verknechten die Welt. Zwei Dinge die man wissen sollte, wenn man sich auf einer Montagsmahnwache Applaus verdienen will. Zur Vollständigkeit muss hier aber auch der dritte und wichtigste Eckpunkt dazu gesagt werden: Das deutsche Volk ist das beste und edelste auf der Welt. Unsere Interessen sind immer Frieden, Freiheit und eine bessere Welt. Und wenn es doch - in ganz seltenen Fällen - einmal vorkommen sollte, dass ein Deutscher egoistische wirtschaftliche Interessen umsetzt, ein-zwei Weltkriege anfängt oder Vernichtungslager baut, dann sind es nicht seine eigenen Interessen. Dann ist er ferngesteuert. Von der eigenen Regierung, von den USA oder der Rothschild-Familie. Oder allen gleichzeitig. Denn seine fiese Regierung hat der Deutsche nicht selbst gewählt, sondern von den USA und der Rothschild-Familie vorgesetzt bekommen (Stichwort: Besatzung). - Sobald er aber aus diesem Koma aufwacht, wird der Deutsche automatisch zu einem Montagsdemonstranten, eben der ethischen Instanz, die er von Natur aus ist.
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Der Burisma-Konzern hat seinen größten Aufstieg während der von Russland dominierten Janukowitsch-Ära erlebt. Unter Putins Einfluss hat der Konzern etliche zusätzliche Lizenzen erhalten und seinen Umsatz vervielfacht. Das ist zwar auch kein Zufall, allerdings hat sich zu dieser Zeit kein medienkritischer Gutdeutscher gefunden, um süffisant "Zufälle gibt's..." zu posten. Es passte wohl nicht ins antiamerikanische Weltbild.
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Deutschland wird von überhaupt niemandem eingespannt. Deutschland treibt das alles aus eigenem Interesse und das schon lange und in ganz Europa. Deshalb und aus keinem anderen Grund geht es den Deutschen so gut. - Genau das ist der Teil, den die Jebsen-Jünger vor lauter Opferdasein und Nationaltaumel nicht in ihre hohle Birne bekommen. Stimmt. Nur wer sie mal alle zusammen auf einem Haufen sehen will, der geht einfach zur Montagsdemo.
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Ja, das waren noch Zeiten, als Helmut Kohl via Treuhand den öffentlichen Besitz der neuen Bundesländer ausverkauft, gegen türkische Migranten gehetzt und ein florierendes Netz aus Schwarzgeldkonten für die CDU eingeführt hat, das für alle Zeit in den Geschichtsbüchern steht. Diese Mischung aus Privatisierung, Nationalismus und Korruption zu "unseren Werten" zu machen, ist allerdings wirklich eine Leistung, die Kohl in Deutschland ganz bravourös gemeistert hat. Offensichtlich.
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Die Verschwörungstheorien dieser Montagsspinner über irgendwelchen "kleinen Cliquen", die angeblich die Welt regieren und Deutschland besetzt halten, muss niemand ins Lächerliche ziehen. Die sind von ganz allein lächerlich. Denn wenn hier irgendwas an den Faschismus erinnert, dann sind es die Slogans der Jebsen-Jünger. "Deutschland erwache" , "Tod der Lüge" und "Kampf der Hochfinanz" - stand alles 1:1 schon auf NSDAP-Plakaten.
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Bitte sehr:
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Ich sag's mal so: Mit dieser Art von verbittertem Humor bist du weit entfernt von jeder Vagina.
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Zur Brüdele-Macho-Diskussion. Höhepunkte aus dem Spiegel-Interview
Juice Terry antwortete auf wölfe's Thema in Kreativraum
Weil die Reduzierung der Ressourcen nur partiell ist. Im Gegenzug bringt eine Gesellschaft mit Gerechtigkeit als Konsens so viele Vorteile, dass ich unterm Strich eher profitiere. Mal abgsehen davon, dass Feminismus sich nicht nur auf Freiheit in nicht-sexuellen Bereichen bezieht, sondern auch ganz besonders in sexuellen. Allerdings halte ich diese Rationalisierung eigentlich für überflüssig. Denn ich verspüre einen inneren Drang nach Gerechtigkeit, so wie ich einen inneren Drang nach Sex verspüre. Da muss ich gar nicht drüber nachdenken. -
Zur Brüdele-Macho-Diskussion. Höhepunkte aus dem Spiegel-Interview
Juice Terry antwortete auf wölfe's Thema in Kreativraum
Je problemloser ein Mann mit Frauen um- und ins Bett gehen kann, desto gelassener wird er. Gelassener nicht nur beim Ansprechen und Flirten, sondern gelassener auch gegenüber dem weiblichen Anspruch auf Emanzipation und Selbstbestimmung. - Je weiter unten ein Mann in "den 80 Prozent" steckt, desto mehr ärgert er sich über den Feminismus. Er sucht den Fehler an der falschen Stelle. Weil er nicht gecheckt hat, dass er selbst wachsen muss, statt Frauen schrumpfen zu wollen. -
Zur Brüdele-Macho-Diskussion. Höhepunkte aus dem Spiegel-Interview
Juice Terry antwortete auf wölfe's Thema in Kreativraum
Freie Frauen mit freier sexueller Selbstbestimmung sind ein Wert an sich. Ich hab kein Interesse daran, Frauen vorzuschreiben, ob sie eine Arbeit annehmen dürfen oder wen sie heirtaten müssen. Ich habe nicht nur ein triebgesteuertes Empfinden für meine Vorteile, sondern auch eines für Freiheit und Gerechtigkeit generell. Fuck auf die Leute, die sich selbst zum Sprecher für "80% der Männer" ernennen und mir erklären wollen, was mir nützt und was nicht. -
Erfolgreicher Rapper (Kollegah)u Frauenheld beleidigt unsere Szene (Video) 12.04.14
Juice Terry antwortete auf akneface85's Thema in Kreativraum
Sprach's und tat es doch: Ich habe genau die gegenteilige Erfahrung. Ich kenne keinen Mann, der bei Frauen erfolgreich ist und gleichzeitig Mackersprüche über enge Hosen macht und stolz über die Schrammen an seinem Jonny berichtet. Sowas machen in meinem Umfeld die Männer, die sich als Frauenheld produzieren wollen, eben weil sie es nicht sind. Auch die Prämisse seinen Erfolg bei Frauen, allein durch die Anzahl der "Lays" zu definieren, riecht für mich nach jemandem, der genau damit zu kurz kommt. Ich gehe auch ins Fitnessstudio und kaufe mir Klamotten, die gut sitzen. Gehe ich deshalb davon aus, dass ab sofort jede Frau meinen Körper kommentieren darf? Finde ich es normal, wenn meine Chefin, meine Steuerberaterin, meine Zahnärztin und die Putzfrau sich das Recht nehmen in jeder beliebigen Situation ausgiebig meine Figur zu bewerten? Selbstverständlich nicht. Verstehst du? Was du als "gesund-volkstümliche Realität" definierst, ist deine Realität, die du versuchst mit deinen theoretischen Puckup-Kenntnissen zu verquicken. - Meine Sicht ist die: Sollte es einen Mann geben, der mit solchem Prollo-Quatsch bei Frauen erfolgreich ist, dann ist er die Ausnahme. Für micht ist dein Alpha-Bild in der Praxis erfolglos und einzelne Erfolge ein Randphänomen. -
Erfolgreicher Rapper (Kollegah)u Frauenheld beleidigt unsere Szene (Video) 12.04.14
Juice Terry antwortete auf akneface85's Thema in Kreativraum
Dein Beitrag da oben wäre für mich durchaus schlüssig gewesen - ohne diese Klammer. Das ist der Sarkasmus von Frustrierten. Ein Alpha hätte mit den Arbeitern Kaffee getrunken und zugleich ihren Sexismus erkannt und unterbunden, statt seine Freundin indirekt für hysterisch zu erklären. -
In Europa oder Nordarfika? Welches denn? Ich hatte zwar von Nordafrika, Süd- und Osteuropa gesprochen, aber der Effekt lässt sich in Asien genauso beobachten. Dort ist das Zentrum natürlich nicht Westeuropa oder die USA, aber das Prinzip ist genau das gleiche. Es gibt High-Tech-Städte, in denen der Wohlstand hoch ist und die dafür Ressourcen (fossile und menschliche) aus der Peripherie und Semi-Peripherie ausbeuten. Dass sich dort Lebensbedingungen durch technischen Fortschritt verbessern, ist erfreulich, ändert aber überhaupt nichts daran, dass sich Kapital akkumuliert, dass also die Reichen reicher werden und die Armen ärmer. Von einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum in diesen Peripherieregionen zu sprechen, hat aus zwei Gründen keinen Sinn: Erstens befinden sich die "wachsenden" Industrien überhaupt nicht in der Hand der lokalen Bevölkerung, die davon also überhaupt nicht profitiert. Um das zu beleuchten, solltest du dir mal die Einkommens- und Vermögensentwicklung der jeweils unteren fünf bis sieben Dezile vor Ort anschauen. Zweitens erhöht sich das nominale weltweite Wachstum in genau dem Umfang, indem übergeordnete Bankenkonstrukte nicht vorhandenes Geld auf den Markt werfen. Wachstumszahlen in Dollar, Euro oder sonst einer Währung anzugeben ist also sinnlos. Sinn hätte es Ertragswerte zur vorhandenen Geldmenge in Relation zu setzen, wie etwa mit dem Stand des Leitzinses. Die EZB hält ihn aktuell bei 0,25%. Warum du hier Marokko anführst, ist mir auch nicht klar. Das war das einzige nordafrikanische Land, das ich in meinem Beitrag außen vor gelassen hatte. Logischerweise, denn es ist auch das einzige Land dessen Regierung im "arabischen Frühling" nicht aus den Latschen gekippt wurde.
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Der gesellschaftliche Verfall Nordafrikas und Südeuropas ist weder eine lokaler, noch ein temporärer Rückschritt. Er ist eine ganz klassische Transformation von kapitalistischer Semi-Peripherie in Peripherie, eine logische und systematische Folge des im marktwirtschaftlichen Prinzip unumgänglichen Effekts der fallenden Profitrate, die Investoren dazu zwingt immer neue Wachstums- und somit Ausbeutungsfelder zu suchen. Die entsprechenden Gesellschaften laufen in eine Situation, in der sie staatlich verschuldet und gleichzeitig wirtschaftlich privatisiert sind. Das Zentrum des Kapitals gewinnt somit den Zugriff auf die Zinsen der Verschuldung und zugleich die Ressourcen des Landes. Es bilden sich Kolonien, die nicht länger besetzt sondern über gefällige Regime kontrolliert werden. Genau das ist in Ägypten, Libyen, Tunesien und Griechenland passiert und aktuell setzt sich der Prozess in Ost-Europa in der Ukraine fort. Überall wurden die amtierenden staatskapitalistischen Regime durch neue ersetzt, die einerseits religiös bzw. nationalistisch radikal und andererseits EU- und privatisierungsfreundlich sind. Der Niedergang der lokalen Wirtschafts- und Sozialsysteme dieser Regionen ist also allein aus Sicht des kapitalistischen Zentrums "schöpferisch", weil so der Weg für den Zugriff frei geräumt wird. Die Mittelschichten blühen dort nicht auf, sondern verarmen. Das kurftistige Aufblühen eines Schwellenlandes hat in keinem Beispiel weltweit mit dem Aufsieg zu einem Wohlstandsland geendet. Der einkehrende technische Fortschritt in diesen Ländern ist nichts anderes als das bildliche Verlegen von Pipelines, die bei den Ressourcen dieser Länder beginnen und von dort aus in die westliche Welt führen. Die dortige Gesellschaft blüht kurzfristig auf, während sie beim Bau der Pipeline helfen darf. Ist der Kanal für den Abtransport fertig gestellt, muss er nur noch bewacht werden und die Bevölkerung kann sich verpissen oder beim Versuch über's Meer zu schippern vor Lampedusa absaufen.