Elektroniker - Nach der Ausbildung

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Servus,

nachdem mir mein erster Beruf (Fotograf) nicht taugte und ich zwei Jahre im Familienbetrieb (Süßigkeiten Herstellung und Verkauf) gearbeitet habe, um den Übergang in den Ruhestand meiner Eltern zu unterstützen (krankheitsbedingt) - habe ich eine Ausbildung zum Elektroniker angefangen. Nun abgeschlossen mit 30 Jahren bin ich meinen Kollegen natürlich Weiterbildungs-technisch hinterher. (z.B. 23 jähriger Kollege der schon nen Techniker innehat und mir in fast allen Bereichen überlegen ist)

Die Frage ist, wie ich mich in meinem Beruf weiterbilde.

 

Es gibt den Techniker, das Studium oder die Möglichkeit über reine Berufserfahrung und Fachwissen weiter zu kommen.

Die Konkurrenz in meiner Berufssparte (Regelungstechnik - Steuerung von raumlufttechnischen Anlagen. Inbetriebnahme und Programmierung der SPS) ist spärlich.

In  meiner Berufsschulklasse (Sprengel aus ganz Bayern) waren gerade mal 11 Schüler gesamt und davon waren etwa 3 direkt in meinem Beruf spezialisiert.

Diese hohe Spezialisierung hat den Nachteil das ich der einzige Geselle weit und breit bin, da ich fast nur mit Technikern und Bachelors zu tun habe. Mit Ingenieursbüros, die unsere Auftragsgeber sind, musste ich mich jedoch noch nicht messen, da dass alles über den Chef oder die Projektleiter läuft.

Mein derzeitiger Eindruck ist, das vieles in unserer Firma über das Erscheinungsbild gegenüber dem Chef läuft. Je nachdem wie man sich anstellt, erweitert er das eigene Aufgabengebiet.

 

Mein Ziel wäre internationale Arbeit in 5 Jahren. Da mein Englisch recht stark ist. Auch anspruchsvollere Anlagen (derzeit mache ich Bürogebäude und Drogeriemärkte) würden mich reizen. Zwar habe ich jetzt noch nicht das volle KnowHow um Drogeriemärkte-Regelung voll zu begreifen, aber was ich von Kollegen so mitbekommen habe, ist das nicht kompliziert und kann schnell langweilig werden. Weiterführend gibt es viele Bereiche wie Pharmaindustrie, Krankenhäuser oder allgemein Industrieanlagen.

Jedoch bin ich mir unsicher ob ich über reine Berufserfahrung (ohne Techniker) in solche Firmen reinkomme. Außerdem habe ich mir sagen lassen, der Ruf meiner Firma ist mäßig. Weiß nicht wie ausschlaggebend dass in der Zukunft sein wird.

Daher hadere ich gerade mit dem Jahresplan. Mal schauen und gucken ist nicht wirklich mein Ding. Maul aufmachen ist sowieso nötig, meinen Ausbildungsplan habe ich quasi selbst geschrieben und dem Chef abnicken lassen.

 

Am besten wäre zu wissen wie es in anderen Firmen oder optimal in meinem Wunschbereich abläuft. Ich kenne dort jedoch keinen. Welche Möglichkeiten kennt Ihr um mit anderen in Kontakt zu treten? Kann ich einer Firma schreiben - dumm gesagt - "Wie es läuft es bei Euch so?"

 

 

bearbeitet von Shibiku

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Am 16.7.2018 um 00:10 , Shibiku schrieb:

Es gibt den Techniker, das Studium oder die Möglichkeit über reine Berufserfahrung und Fachwissen weiter zu kommen.

Die Konkurrenz in meiner Berufssparte (Regelungstechnik - Steuerung von raumlufttechnischen Anlagen. Inbetriebnahme und Programmierung der SPS) ist spärlich. 

Du hast genau zwei Möglichkeiten:

1. Studieren. Aber richtig studieren, nicht nur Bachelor, sondern bis zum Master. Mit einem Bachelor alleine wirst du nicht auf lange Sicht nicht sehr weit kommen.

2. Techniker in Kombination mit Meister. Der Techniker alleine bringt dich nicht weiter. Techniker sind nur halbe Bachelor und Bachelor sind nur halbe Ingeneure.

Mit Master kannst du Projekte Planen, mit Meister vor Ort betreuen. Ohne Weiterbildung, nur mit Beruferfahrung, kommst du nicht weiter als Vorarbeiter.

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Gast nicknehm
vor 3 Stunden, grandmasterkermit schrieb:

2. Techniker in Kombination mit Meister.

Techniker in Kombination mit Meister? Die beiden Fortbildungen stehen formal auf einer Stufe, wobei der Techniker fachlich deutlich mehr in die Tiefe geht. Der Meister macht Sinn, wenn man vor hat Personalverantwortung (Produktionsbereich, eine Gruppe von Facharbeitern o.Ä.) zu übernehmen oder man einfach eine 2jährige der 4jährigen Fortbildung vorzieht. Oder meintest du Techniker mit angehängtem Masterstudium?

vor 3 Stunden, grandmasterkermit schrieb:

Ohne Weiterbildung, nur mit Beruferfahrung, kommst du nicht weiter als Vorarbeiter.

Hier gehe ich mit.

 

vor 3 Stunden, grandmasterkermit schrieb:

Der Techniker alleine bringt dich nicht weiter.

Für die Bereiche die er beschreibt (SPS Programmierung, Inbetriebnahmen vor Ort, Elektroplanung, fachliches Projektmanagement) werden neben Absolventen durchaus auch Techniker eingesetzt. Zumindest in den Unternehmen, mit denen ich bislang zu tun hatte. Automobilindustrie / Maschinenbau.

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vor 19 Stunden, nicknehm schrieb:

Techniker in Kombination mit Meister? Die beiden Fortbildungen stehen formal auf einer Stufe, wobei der Techniker fachlich deutlich mehr in die Tiefe geht. Der Meister macht Sinn, wenn man vor hat Personalverantwortung (Produktionsbereich, eine Gruppe von Facharbeitern o.Ä.) zu übernehmen oder man einfach eine 2jährige der 4jährigen Fortbildung vorzieht. Oder meintest du Techniker mit angehängtem Masterstudium?

Ich meine schon den ganz normalen Meisterbrief. Der Techniker geht zwar fachlich mehr in die Tiefe, der Meister hat aber das höhere Ansehen. Gerade in einem Internationalen Arbeitsumfeld, zahlt sich die wesentlich stärkere Lobby des Meisters aus. Die jeweilige Kammer (IHK/ HWK) kann Prüfungszeugnisse auch als Zweitschrift (= Orginalzeugnis) sowohl auf Englisch, als auch Französich austellen. Zusätzlich gibt es noch Auslandakammern, also wirklich Filialen der deutschen Kammern im Ausland, die bei der Zertifizierung helfen.

Gerade wenn eine Tätigkeit außerhalb des deutschen Kulturraums (Deutschland, Österreich, Schweiz) angestrebt wird, ist das wichtig, weil die Abschlüsse "Meister und Techniker" in anderen Ländern so nicht exestieren. Was die Anerkennung betrifft, ist man mit dem Meister aber wesentlich im Vorteil.

 

vor 19 Stunden, nicknehm schrieb:

Für die Bereiche die er beschreibt (SPS Programmierung, Inbetriebnahmen vor Ort, Elektroplanung, fachliches Projektmanagement) werden neben Absolventen durchaus auch Techniker eingesetzt. Zumindest in den Unternehmen, mit denen ich bislang zu tun hatte. Automobilindustrie / Maschinenbau.

Natürlich gibt es noch Techniker, die eingesetzt werden... es werden nur immer weniger. Und in Unternehmen mit Tarifbindung Metall (falls es nicht ins Ausland geht) werden Bachelor-Absolventen höher Eingruppert als Techniker.

Und größte Problem beim Techniker heißt: Sackgasse.

Wenn du den Techniker machst und willst weiter machen, musst du erst noch den Bachelor nachholen. Bildungsweg ist dann folgender: Techniker-> Bachelor-> Master. Ein direktes Masterstudium nach dem Techniker ist nicht möglich. Wenn du allerdings nach dem Techniker noch den Bachelor machst, war der Techniker "umsonst" bzw. "unnötig/ Zeitverschwendung".

Dazu kommt dann noch der Zeitaufwand: Berufsbgleitend dauert der Techniker 4 Jahre (= 8 Semester). Ein berufsbegleitendes FH-Studium dauert 9 Semester (= 4,5 Jahre). Das beduetet also im Endeffekt: Ein halbes Jahr länger und man ist akademisch gebildeter Ingeneur, anstatt "nur" Techniker. International ist dann wieder intressant, dass der Bachelor- im Gegensatz- zum Techniker eine " engineerING card " beantragen kann.

Was den Schwierigkeitsgrad beider Fortbildungen betrifft lässt sich folgendes sagen: Jemand, der das Potenzial hat, ein guter Techniker zu werden, schafft auch den Bachelor. Und ein schlechter Techniker kriegt sowieso keinen verünftigen Job.

 

 

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Wow, vielen Dank. Das ist sehr guter Input.

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