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vor 10 Stunden, dom_1985 schrieb:

Hallo Natural Business,

Ich habe mir dein Beitrag komplett durchgelesen.

Ich habe da nur eine Frage:

Wie gehst du mit den Menschen um, denen du begnest? Bzw. was macht es mit dir, wenn du hilfsbedürftige Menschen siehst?

Ich muss da ehrlich sagen, ich empfinde da eigentlich eher Mitleid und Mitgefühl mit denen, sodass ich da eigentlich fehl am Platze bin. Sowie, wie geht man mit an Demenz Erkrankte um?

Alles schwierige Fragen, wie ich finde!

Fragst du, weil du in diesen beruflichen Zweig wechseln willst oder weil schon drin bist, aber merkst, dass es nichts für dich ist?

Eine gesunde bzw. kleine Portion Mitleid ist ok, Mitgefühl oder besser noch Empathie fast ein Muss. Aber es gilt immer einen professionellen Abstand zu wahren. Ob du das kannst, kannst du vielleicht durch Praktika herausfinden. Aber ich weiß ja nicht, was dein genaues Anliegen ist.

Bei einer Demenz ist vor allem der sog. personenzentrierte Ansatz wichtig. Kurz gesagt, nicht die Demenz steht im Vordergrund, sondern der Mensch, seine Motivation, Erleben der Welt. Wird selten so umgesetzt wie vom Expertenstandard vorausgesetzt. Da fließen aber wieder bekannte Probleme der Pflege mit ein.

 

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vor 10 Stunden, MitPep schrieb:
vor 21 Stunden, dom_1985 schrieb:

Hallo Natural Business,

Ich habe mir dein Beitrag komplett durchgelesen.

Ich habe da nur eine Frage:

Wie gehst du mit den Menschen um, denen du begnest? Bzw. was macht es mit dir, wenn du hilfsbedürftige Menschen siehst?

Ich muss da ehrlich sagen, ich empfinde da eigentlich eher Mitleid und Mitgefühl mit denen, sodass ich da eigentlich fehl am Platze bin. Sowie, wie geht man mit an Demenz Erkrankte um?

Alles schwierige Fragen, wie ich finde!

Fragst du, weil du in diesen beruflichen Zweig wechseln willst oder weil schon drin bist, aber merkst, dass es nichts für dich ist?

Eine gesunde bzw. kleine Portion Mitleid ist ok, Mitgefühl oder besser noch Empathie fast ein Muss. Aber es gilt immer einen professionellen Abstand zu wahren. Ob du das kannst, kannst du vielleicht durch Praktika herausfinden. Aber ich weiß ja nicht, was dein genaues Anliegen ist.

Bei einer Demenz ist vor allem der sog. personenzentrierte Ansatz wichtig. Kurz gesagt, nicht die Demenz steht im Vordergrund, sondern der Mensch, seine Motivation, Erleben der Welt. Wird selten so umgesetzt wie vom Expertenstandard vorausgesetzt. Da fließen aber wieder bekannte Probleme der Pflege mit ein.

Also, eigentlich hatte ich schon immer eine gewisse "soziale Empathie", wenn ich das mal so beschreiben darf... Ich war seit meiner frühen Jugend bereits mit hilfsbedürftigen Menschen in meinem engen, familiären Umfeld konfrontiert. Musste da also schon sehr bald eine Art von "Verantwortung" übernehmen....

Ja, natürlich spielten da die Themen Mitgefühl/Mitleid eine große Rolle. Bis zu einem gewissen Grad kann jeder Mensch mal "über sich hinaus wachsen" und anderen wirklich, wirklich helfen, wenn es situativ angebracht ist. Wenn man merkt, man kann das gut, also fürsorglich für andere da sein, sich um verschiedene Belange kümmern, dann überlegt man schon mal, ob man in eine Branche wechseln will, die dies "professionell" tut (So wie ich damals, als ich überlegt hatte, nach meinem Zivildienst eine Pflegerausbildung zu absolvieren. Habe mich damals dann doch dagegen entschieden, weil - vielleicht unbewusst oder irgendwie ahnend - gewisse unrunde Themen in dieser Branche damals schon präsent waren).

Heutzutage sind diese "unrunden" Themen noch viel kantiger geworden. Leider muss ich das zum Bedauern, sowohl der Klienten/Patienten als auch der Betreuer/Pflegekräfte, so feststellen.

Liegt es am Missverhältnis zwischen immer mehr älteren Personen/Personen mit chronischen Erkrankungen und jenen, die noch bereit sind, sich um diese zu kümmern? Ich weiß es nicht genau.... Natürlich muss man hier auch sehr genau hinsehen, welche Rahmenbedingungen die verantwortlichen in Politik und Führungsetagen hier in diesem Bereich schaffen...

Grundsätzlich möchte ich aus meiner bisherigen Erfahrung mal zwei Aspekte herausstellen, die ich als wichtig erachte, wenn man in diesem Bereich tätig ist:

1. Empathie für die Menschen, um die man sich kümmert, ist sehr, sehr wichtig, aber bitte mit einem professionellen, beruflichen Abstand dazu! >> Wenn ich also ausserhalb des Dienstes bin, so nehme ich diese Angelegenheiten in meinem "Kopf" nicht mit nach Hause, ich habe ja schließlich auch noch ein Privatleben!

2. Erholungszeiten und Pausen sind auch sehr wichtig! Was nützt der Helfer, der selbst chronisch krank wird? Er kann sich nicht mehr adäquat um seine Bedürftigen kümmern ...

Wenn man es schafft, diese zwei Aspekte zu beachten und auch in die Lage kommt, es so umzusetzen, dann hat man gute Voraussetzungen, um die Herausforderungen der Sozialbranche zu meistern.

Ich selbst habe früher (teilweise) versucht, diese Punkte umzusetzen. Habe es leider nicht ganz geschafft. Zum einen, weil ich vielleicht in der Hinsicht zu wenig "Selbstfürsorge" betrieben habe und zum anderen, weil gewisse bereits erwähnte "Rahmenbedingungen" (zu wenig Personal, Kostendruck/Budgetierung usw.) es nicht zugelassen haben. 

Daher habe ich versucht, jeden Strohhalm zu ergreifen, der sich mir angeboten hat, um einen Lösungsweg aus dieser Situation gehen zu können. Es war ein langer Weg für mich, doch dann hatte ich das Glück, daß ich dann doch mal den Strohhalm gefunden habe, der mich zu meiner jetzigen beruflichen Weiterentwicklung hingeführt hat.

Ein Pauschalrezept, was für alle Tätigen in der Sozialbranche, die in einer ähnlichen Situation sind und eine Veränderung/Verbesserung wünschen, gibt es so wahrscheinlich nicht. Dafür ist jede berufliche Situation zu individuell.

Aber eines möchte ich nochmal ganz klar herausstellen: Jeder muß für sich genügend Selbstfürsorge betreiben!

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Am 16.1.2023 um 20:00 , Roja schrieb:

Kann dir gar nicht sagen, wie ätzend ich solche Meinungen finde. Richtig unpassender Vergleich auch deinerseits. Das kann man absolut nicht vergleichen. Im klinischen Bereich fehlt es schlichtweg an Personal. Punkt. Warum? Weil die Konditionen teils beschissen sind. Komm nicht mit „soziale Menschen lassen das mit sich machen“. Dein Blick darauf ist der Komplexität der Problematik überhaupt nicht angemessen. 

Also ich kenn ne Krankenschwester, die das für einen Personaldienstleister macht (ist alle paar Monate woanders eingesetzt) und dafür ca. 5k brutto im Monat bekommt. Andere Krankenschwestern, die ich kenne verdienen im Job ca. 4K im Monat und das IST ABSOLUT ANGEMESSEN für den Job und nicht unterbezahlt.

das Problem ist nicht die Bezahlung im sozialen Bereich, sondern die fehlenden Kapazitäten (eine Krankenschwester ist auf der Station während ihrer Schicht für 20 Patienten verantwortlich - das kann und darf nicht sein)!

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