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Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Manchmal geschehen Dinge, die man nicht möchte. Die man sich anders gewünscht hätte. Doch bei denen man bereits spürte, dass sie geschehen werden. Dass sie geschehen mussten. Und dennoch rauschen Selbstzweifel durch jede Ader, bis tief in die Fingerspitzen, bis tief in die tiefsten Winkel. Sie rühren an so viel Dunkelheit, lassen sie aufsteigen, in Nebelschwaden. Dunkle, düstre Nebelschleier legen sich wie der aufgewirbelte Meeressand über jedes Molekül, hüllen es ein, halten es fest. Alles dreht sich, die Welt schlägt Wellen, zieht durch den Körper hindurch. Ich bleibe stehen. Im verschwommnen, düstren Nebelland. Es ist das alte Trauma. Die tiefste Verletzung, die mir je zugefügt wurde. Wenn ich spüre, fühle, wahrnehme und die Außenwelt nicht begreift, verdreht, negativ bewertet, in mein tiefstes Inneres hineingreift und dort jene Düsterheit hinterlässt, die alles in mir mit Nebelschwaden bedeckt. Auf meine Knie sank ich weinend nieder, als jenes auf mich prasselte und hagelte, die Welt vor mir Wellen schlug und ich in Nebel aufging. In Nebel. "Warum tut ihr mir das an?" "Warum wir dir das antun?" *Gelächter* "Schau dich doch mal an! Du bist doch völlig krank!" Im Nebelschleier versank ein Schluchzen, welches er umhüllte und als stille Trauer mit sich nahm. Lebendige Erinnerungen. Ja, ihr Leser da draußen. Ich bin seltsam. Eine wahre Seltenheit. An manchen Tagen spüre ich es sehr deutlich. Aber ich weiß jetzt auch, dass Menschen wie ich in diese Welt hineingeboren wurden, um etwas zu verändern. Ich bin in dieser Welt nicht zuhause. Tue mich oft schwer, mit ihr umzugehen. Mich einzufügen. Dennoch bin ich hier. Um etwas zu verändern. Um Liebe zu bringen. Die eine wahre Liebe, die uns alle eint. Ich habe auch gute Neuigkeiten zu berichten. Mein Thinkpad ist nun da, alle Dateien sortiert und dies hier ist mein erster Eintrag damit. Die Tastatur ist noch ungewohnt, aber es fühlt sich gut an. An dem Blog habe ich heute ein bisschen rumexperimentiert und es geht bald richtig los - das verspreche ich. Außerdem muss ich ein bisschen schuldbewusst beichten, dass ich die FB mit meinem Ex doch nicht beendet habe. Es ist einfach zu schön. Die ganze Geschichte ist einfach zu schön, um sie jetzt bereits zu Ende erzählt zu haben. Hin und wieder schreibe ich ihm und dann steht er vor meiner Tür. Ich spüre, dass uns mittlerweile Welten trennen und doch ist da eine vereinigende Liebe zwischen uns, die alle Grenzen überwindet. Er ist so unendlich liebevoll zu mir und beim Sex darf ich in meiner weiblichen Zartheit aufgehen. In mir ist diese Energie am Beben, das Sexualchakra geöffnet, es zieht mich in die Welt hinein, bis tief in den Erdkern, es verbindet mich mit ihr, der Erde unter mir, es sprudelt in mir und durch mich hindurch, glühende Erotik, Sinnlichkeit und Leidenschaft. Eine animalische Urkraft, die so mächtig und stark ist, dass ich sie leben muss. Mit einem Menschen, der dies zusammen mit mir leben kann. Und er ist so ein Mensch. Vielleicht ist es aber auch einfach nur das Gras, das uns auf die gleiche Stufe stellt. Ja, ich bin immer noch in meiner Kifferphase. Hier finde ich so viel, was ich gerade brauche. So viel Inspiration, so viele Geschichten. Ich falle so tief in mich selbst hinein, vermag für kurze Augenblicke gar nicht mehr, am Geschehen teilzunehmen, denn ich bin nur Zuschauer in einem großen, wilden Theaterstück. Und da ist so viel. So viel Komik, und Tragik, und Drama. So viel Mensch. So viel Gefühl. Und so unendlich viel Liebe. Und ich bin hier, um das alles aufzuschreiben. All die Geschichten zu erzählen, die sonst für immer verloren gingen, wenn ein kleiner, stiller Zaungast sie nicht entdeckte. Viel passiert mit mir. Es geht alles so schnell. Dinge gehen, Dinge kommen. Nicht mehr anhaften will ich daran. "Wer bist du schon, um zu denken, du hättest in dieser Welt auch nur einen Hauch zu sagen?" Sagt dieser höhnende, giftige Widerling in mir. "Liebe." Antwortet meine Seele sanft, und streichelt dabei dem bissigen Zwerg übers ergraute Haupt, den buckligen Rücken hinab. "Ich bin Liebe." Sagt meine Seele sanft der ganzen Welt. Habt eine schöne Nacht. -
Ich musste immer wieder an dich denken heute und dabei tauchte dieses Zitat von Galadriel aus Herr der Ringe in meinem Kopf auf: "Und dir, Frodo Beutlin, schenke ich das Licht Eärendils, unseres geliebten Sterns. Möge es dir ein Licht sein an dunklen Orten, wenn alle anderen Lichter ausgehen." Erinnerst du die Szene, als Frodo unter der Last des Rings zu Boden stürzt und plötzlich auf einem Waldboden erwacht, Galadriel lächelnd die Hand nach ihm ausstreckt und ihm hoch hilft? An genau diese Szene erinnerte ich mich oft, wenn es mir sehr schlecht ging. Und dann stellte ich mir vor, dass ich ebenfalls dieses Licht besitze. Wenn wir es auch nicht mit unseren Augen sehen können. Weil es in uns ist. Glaub an dein Licht.
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Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Manche Dinge sind nur ein Traum, obwohl sie wirklich geschehen. Heute hatte ich das starke Bedürfnis meinem Ex zu schreiben, mit ihm Dschungelcamp zu schauen und dabei einen zu dampfen. Drei Nachrichten waren bereits getippt, der ultimative Plan geschmiedet, das enganliegendste Kleid, das ich besitze, schon angezogen. Und dann zog ich das Kleid wieder aus, zerrissene Leggings und Sport-BH an, setzte mich vor meine Heizung und dachte nach. Wenn ich ihm jetzt schreiben würde und wir uns sehen, dachte ich, dann ist es beinahe so, als wären wir wieder zusammen. Hatte ich überhaupt begriffen, dass wir nicht mehr zusammen sind? War dieses ganze Sex-mit-dem-Ex-Ding nicht nur ein verzweifelter Versuch, durch die Hintertür wieder mit ihm zusammenzusein? Beim letzten Mal gab ich ihm einen Gutenachtkuss, so wie ich es immer tat, er jedoch sagte nicht wie immer "Schlaf gut, Süße". In diesem Augenblick wusste ich es eigentlich. Dass es für ihn wirklich, wirklich, wirklich vorbei ist und ich schlief unter Tränen ein. Es ist vorbei. Und jetzt auch für mich. Denn weiter mit ihm Sex zu haben, bedeutet, dass wir es solange tun, bis einer von uns beiden sich neu verliebt. Und sollte er derjenige sein, so werde ich wieder die Frau sein, die man fickt, bis man die Frau findet, die man liebt. Und nichts auf dieser Welt würde mir mehr Schmerz bereiten. Und diesen Schmerz erneut zu fühlen, will ich nicht. Im Moment passiert etwas mit mir. Es ist schwer zu beschreiben. Eine Art Verwandlung. Und alles um mich herum hilft mir dabei. Ich bleibe viel zuhause und denke nach. Ja, ich kiffe auch hie und da. Aber nicht, um mich zu betäuben. Eher führt es mich tiefer in mich selbst hinein. Denn das Tor ist weit, weit offen. Und da ist soviel. So viel Lebendigkeit. So viel Licht. Aber auch Dämonen. Und ich stelle mich ihnen. Hierzu hat sich eine sehr schöne Geschichte ereignet. Ich habe berichtet, dass einige Seelen die Erinnerung an die sexuelle Belästigung getriggert haben. Es waren meine Kollegen. Um die Erinnerung abzuwehren, bin ich wütend geworden und habe mich sehr ereifert, wofür ich mich später sehr schämte. Das Wochenende darauf,dachte ich viel darüber nach, weshalb ich mich so aufgeregt hatte und so erinnerte ich mich an jene Begebenheit. Vor ein paar Tagen bin ich zu einer meiner Kolleginnen ins Büro und fand alle meine Kolleginnen dort vor. Sie erstummten, als ich den Raum betrat und ich war mir sicher, dass sie über mich gesprochen hatten. Sie begannen Smalltalk und irgendwann ergriff ich das Wort und offenbarte den wahren Grund für meine Wut die Woche zuvor. Es fiel mir nicht leicht und ich kämpfte mit den Tränen. Obwohl sie sofort Verständnis zeigten, blieb ein seltsames Unbehagen in mir. Die folgenden Tage zog ich mich zurück und verbrachte meine Mittagspausen an meinem Platz. In meinem Kopf schob ich heftigste Filme. Heute nun sprach meine Lieblingskollegin mich auf mein Verhalten an. Ich hätte mich zurückgezogen. Ich mühte mich ab, ihr in die Augen zu sehen, konnte mein Misstrauen jedoch nicht wirklich verbergen. Sie ließ sich abwimmeln. Kurz später kam sie zurück. "Ich werde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmt. Geht es dir nicht gut damit, dass du dich uns anvertraut hast?" Ich schwieg eine Weile. Und dann begann ich stockend. "Das auch, ja. Eigentlich wäre es mir lieber gewesen, ihr hättet mich für eine Bitch gehalten, anstatt mich so offen vor euch zu zeigen. Und ich hatte das Gefühl, dass ihr über mich gesprochen habt, als ich ins Büro gekommen bin." Sie schaute mich erstaunt an. "Das hattest du gedacht?" Mit liebendem Blick fuhr sie fort: "Ich versichere dir, dass wir nicht über dich gesprochen haben. X. ging es nicht gut und wir haben ihr zugehört. Du hast den totalen Film geschoben." "Ja, totale Paranoia. Ich war mir sicher, dass es so ist wie immer. Du kennst ja meine Geschichte. "Aber, Sala, deswegen bist du doch hier. Um neue Erfahrungen zu machen. Deswegen sind wir doch alle hier. Weil wir alle einen Knacks haben." "Das Fasten hat so viel in mir ausgelöst. Als hätte es all meine Schutzmechanismen deaktiviert und als stünde ich nun völlig nackt da. Mit blankem Herzen. Ich fühle im Moment so unendlich viel. Auch so viel Dunkelheit." "Ich habe schon oft gefastet und mich immer wieder mit meinen Dämonen auseinandergesetzt. Ich weiß, was du gerade durchmachst." "Es fühlt sich an, als hätte mein Körper keine Form mehr, als würde mein Geist neben, vor und hinter mir schweben. Ich löse mich auf." "Ja, das ist ganz normal. Als mir das passiert ist, habe ich gedacht, ich werde verrückt. Aber hab Vertrauen. Ich kann dir nur raten, hin und wieder zu kiffen." "Haha, ja das mache ich. Nicht mehr, um mich zu betäuben, sondern weil es mich noch tiefer hineinführt in diese Welt." "Wenn du was brauchst, melde dich." Mit einem Zwinkern verließ sie mein Büro. Vielleicht denken hier jetzt einige: "Jetzt dreht die Alte komplett ab." Ich habe hier immer die Wahrheit geschrieben. Meine Wahrheit. Und auch jetzt ist es genau das, was im Moment mit mir geschieht. Ich liege nachts todmüde im Bett, aber kann nicht schlafen. Und dann fühle ich mich plötzlich unendlich glücklich. Weil ich den ganzen Abend über Unbehagen und Beklemmung zugelassen habe. Gestern Nacht hatte ich anstatt meiner üblichen Grübeleien unendlich Lust, mich auf den heutigen Tag zu freuen und mir einen leckeren Kaffee zu wünschen. Ich habe Lust zu wünschen. Mein Leben zu gestalten. Das geschieht gerade mit mir. Ich glaube, dass es entstehendes Bewusstsein ist. Und das hat mir die Begebenheit mit meinem Ex heute gezeigt. Dass ich einen Weg, der zum Schmerz führt, nicht mehr zu Ende gehen muss. Dass ich diese Erfahrung nun nicht mehr brauche, um aufzuwachen. Ich kann nun bewusst einen anderen Weg einschlagen. Das alles ist ultra anstrengend. Jede noch so kleine Zelle in und an mir arbeitet. Ich will euch gar nicht sagen, wie viel Schokolade ich heute gefuttert habe. Ich habe keine Angst vor diesem Weg. Da ist so viel Freude. So, die Enter-Taste hat gerade den Geist aufgegeben, deswegen schließe ich hier mal meinen Bericht. Weil ich ja so gerne Leerzeilen einfüge und ohne gar nicht mehr sein mag ;) Habt eine schöne Nacht, ihr wundervollen Seelen. -
Stone Cold, dir zu antworten, ist immer etwas sehr Besonderes für mich, weil du mir ein winzig kleines bisschen Einblick in deine Seele gewährt hast, wenn auch nur in Andeutungen. Du hast mittlerweile schon sehr viele Hinweise auf deine eigentlichen Baustellen erhalten und ich habe lange in mich hineingespürt, was ich dir noch sagen könnte. Ich habe deine Threads mitverfolgt, habe miterlebt, wie du sie immer wieder, sobald sie in die Tiefe gingen, in der Versenkung verschwinden ließest, um später mit einem neuen Thema wieder von vorne zu beginnen. Das alles lässt mich darauf schließen, dass du dich zwar danach sehnst, endlich an die Wurzel zu stoßen, aber deine Seele vielleicht noch nicht bereit ist. Du suchst mich immer wieder, weil ich hier etwas getan habe, wonach du dich vielleicht ebenfalls sehnst - dein Herz zu öffnen. Doch das schließt mit ein, zuerst hinabzustürzen. Bis in den Erdkern. Ich habe ehrlich gesagt Angst davor, dir zu schreiben, was ich beim Lesen deiner Threads empfinde. Weil ich keine psychologische Expertise besitze und weil ich nicht, bedingt durch meine eigene Vergangenheit, etwas in dich hineininterpretieren will, was vielleicht gar nicht stimmt. Doch selbst wenn meine Feinfühligkeit mich nicht trügen und ich richtig liegen sollte, habe ich Angst davor, etwas in dir aufzureißen, wofür du vielleicht noch nicht bereit bist. Aus diesem Grund möchte ich dir einfach nur Geschichten erzählen. "Ich hasse Taktlosigkeit abgrundtief" Ich habe in meinem Leben ebenfalls bereits abgrundtief gehasst. Der Hass hat mir Macht gegeben. Die Macht, mich meiner Hilflosigkeit zu entziehen. Und meine tiefe Verletzung zu überdecken. Abzuwehren. Jahre nach dem Auszug aus meinem Elternhaus und eigentlich erst hier in Hamburg habe ich verstanden, dass die Menschen um mich herum mir nur Spiegel sind. Wenn jemand etwas zu mir sagte, was intensive Gefühle in mir auslöste, spürte ich, dass sie mit ihren Worten an einem tiefen Schmerz in mir rührten. Einer unendlich großen Verletzung in mir. Als ich meinen Thread hier vor drei Jahren eröffnete, war mir nicht klar, dass durch die Antworten, die ich erhielt, eine seelische Entwicklung in Gang gesetzt werden würde. Dass ich dadurch tief in mein Inneres hinabtauchen würde und all die Schmerzen fühlen sollte, die ich all die Jahre unbewusst mit mir geschleppt hatte. Das alles war unendlich schwer und ich weiß, wie groß die seelischen Schutzmechanismen sind, die eigenen Schmerzen abzuwehren und immer wieder nur Bröckchen nach oben kommen zu lassen. Als ich mich öffnete, war die Zeit einfach gekommen. Der Leidensdruck war enorm. Ich habe dich auch sehr gern, Stone Cold, und ich empfinde tiefes Mitgefühl mit deiner Seele. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass deine Seele einen Weg für sich findet, so wie meine es getan hat. Vielleicht denkst du dir einen schönen Titel aus und öffnest einen finalen Thread, in dem du immer wieder schreibst. So wie ich. Und selbst wenn du monatelang untertauchst, kannst du ihn immer wieder reaktivieren. So wie es dir gut tut. Aber vielleicht bleibst du dann dran. Gehst langsam in die Tiefe. In diesem Forum hier ist so unendlich viel Liebe. Die Menschen hier fangen dich auf. Sie sind da. Sie begleiten dich. Fühle. Fühle dich geliebt.
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Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Das Fasten letzte Woche war körperlich gesehen entsetzlich - ich hatte überhaupt keine Kraft mehr und bin dadurch jeden Abend zuhause geblieben und wartete auf dieses großartige spirituelle Erleben, von welchem andere Menschen berichteten. Es sollte sich nicht einstellen. Stattdessen passierte etwas anderes, denn es war keine Kraft mehr geblieben, alles Ungeliebte in mir abzuwehren. Ich spüre jetzt alles. Ich spüre meinen Körper als 13-jährige, die kalte Eingangstreppe der Kirche, auf der ich saß und noch eine rauchte, nachdem meine Mutter mich ins Internat gebracht hatte und bevor ich auf mein Zimmer ging, meine unbeschwerte Fröhlichkeit während des Studiums ob der Leichtigkeit des Lebens, das Fett, das ich in der ersten Hamburg-Zeit einlagerte, als schreckliche Fressattacken mich quälten, mein Herz brechen und den kalten Herbstwind um mein Gesicht schneiden, als ich am Bahnhof auf den Zug wartete und die Nachricht meiner Oneitis las, dass er nun jemanden hätte, den er lieben würde. Ich fühle die Kälte meines Herzens, die Mauer, die ich darum erbaut hatte, leere Augen ohne Tränen, eine Hülle, in der kein Herz mehr schlug, kein Atem mehr strömte, kein Blut mehr floss. Alles zum Erliegen. Brach. Und dann ist die letzte Erinnerung zu mir zurückgekommen. Viele Seelen halfen mir dabei. Sie wussten nicht, was sie triggern würden. Als ich vor vielen, vielen Jahren in Syrien war, hat mich ein Mann sexuell belästigt und ich hatte große Angst, dass er mich vergewaltigen würde. Ich sehe ihn wieder vor mir. Und meine Hilflosigkeit. Sehe mich nach meiner Flucht auf dem Bett sitzen, mit angezogenen Beinen, gegen die Wand starren. Das alles bin nun wieder ich. Es ist nun ein Teil von mir und nicht mehr abgespalten. Und nun beginnt eine neue Phase meines Lebens. Es wird sich etwas Großes verändern. Ich bin in meinem jetzigen Job zutiefst unglücklich, aber ich habe die wohl besten Kollegen, die man sich wünschen kann. Sie haben mir unendlich viel Liebe gegeben, ohne sie hätte ich die erste Trennungszeit nicht so heilsam überstanden. Sie haben meine Seele wachsen und heilen lassen. Sie sind ein großer Grund, weshalb ich in dieser Situation bis jetzt verblieben bin und somit Tag für Tag die Negativität dieses Jobs einatme. Morgens laufe ich an Junkies vorbei, die sich ihre Crackpfeifen anzünden und in ihren eigenen Exkrementen liegen, zerstörte Geschöpfe mit bleichen, eingefallenen Gesichtern. Konfrontiert bin ich jeden Tag mit der harten Realität: Manche Menschen werden keine Gnade erfahren. Kriminalität, Drogen, Nutten. Vor zwei Wochen griff ein Betrunkener mich an und ein anderer Mann sprang dazwischen. Meine Arbeit ist nicht minder anstrengend. Jeden Tag habe ich mit sehr schwierigen Menschen zu tun. Immer und immer wieder versuche ich ihnen dabei zu helfen, ihre eigenen Ressourcen zu erschließen, ihren inneren Motor zum Laufen zu bringen, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Es zum Positiven zu verändern. Und dabei rede ich immer und immer wieder gegen Mauern. Und dann schallt mir ein Gejammer entgegen, dass es mich nur noch wütend macht, dass meine Energie, die ich ihnen schenke, einfach so verpufft. Bis es in mir langsam dämmerte... Es macht mich deshalb wütend, weil ich jedes Mal in mein eigenes Gesicht blicke. Ich bin diejenige, die jeden Tag über ihren Job, ihren Körper, ihr Leben jammert. Wenn auch nur in Gedanken. Und ich bin diejenige, die ihr Leben nicht in die Hand nimmt. Deren Motor aus ist. Und hier in diesem Thread setze ich all diesem Gejammer die Krone auf: Verpacke mein Selbstmitleid in verschleierte Metaphern und changierende Bilder anstatt mein Leben anzupacken, meine Träume zu verwirklichen. Aber wenn ich es jetzt nicht tue, dann werden meine Träume irgendwann zu Erinnerungen und dann werden sie für immer sterben, meine Haare werden grau werden und ich werde eines Tages vergessen, wer ich sein wollte, was ich tun wollte und wie ich leben und fühlen wollte. Vor dem Spiegel werde ich stehen, mein ergrautes Haar betrachten und meine Augen werden zu müde sein, um noch eine einzige Träne zu weinen. Und ich werde mein Leben verlebt haben. Und so half meine Seele mir in den letzten Tagen meinen Abschied aus diesem Job einzuleiten. Wie genau das geschah, spielt jetzt gerade für mich keine Rolle. Ich will nur soviel sagen, dass das Auflösen einer Form für einen Menschen wohl immer mit Schmerz verbunden ist. Das Göttliche in mir weiß jedoch, dass alles um mich herum mir hilft, gehen zu können. Gleiches geschieht derzeit auch in anderen Bereichen meines Lebens. Das Außen verändert sich, so wie mein Inneres es tut. Heute nun war eigentlich Yogatag, aber das Universum half mir, zuhause zu bleiben und mich um meine Gefühle zu kümmern. Der Bus fuhr drei Minuten zu früh und ich konnte ihm nur noch hinterhersehen, als ich um die Ecke bog. Und so reflektierte ich all die Begebenheiten der letzten Tage. Und nun steht mein Entschluss fest. Jetzt ist es soweit. Der Augenblick ist jetzt, alle Ängste und Zweifel loszulassen und den Blog zu starten und die Veröffentlichung des Buches vorzubereiten. Denn es wird nie der richtige Zeitpunkt kommen. Es wird immer Geschirr zu spülen sein, der Wäschekorb voll, das Bad zu putzen oder Papiere zu sortieren. Es wird nie perfekt sein. Und so habe ich heute begonnen, die Logistik vorzubereiten. Denn mein alter Laptop ist völlig hinüber. Derzeit schreibe ich auf einem uralten Mininotebook, das so langsam ist, wie meine geliebte Omi es war. Mein Bruder wird sich nach einem gebrauchten Laptop für mich umschauen, denn ein schickes MacBook gibt das Budget definitiv nicht her. Auch wenn ich manchmal auf stylischen Blogs oder den In-Cafés auf das Apple-Zeichen vor schick gekleideten Menschen schiele, so weiß ich doch, dass ich das eigentlich nicht bin. Jahrelang schrieb ich auf meinem abgeklapperten Laptop, bei dem ich nur unter Einsatz massiver Daumenkraft ein Leerzeichen setzen konnte sowie diverse Buchstaben eben dieselbe Anstrengung erforderten. Ja, so viel war mir das Schreiben immer wert, so dass ich jetzt unter Einsatz von beliebigem Finger plus Daumen eine Walnuss knacken könnte. Der richtige Zeitpunkt ist jetzt und ich stelle die Weichen dafür. Mein eigener, innerer Motor wird vollständig anlaufen, wenn ich erstmal den Berg hinunterrolle. Das Leben, das ich haben will, werde ich mir schreiben. Gebt mir noch ein kleines bisschen Zeit. Auch wenn sich im Außen noch nichts tut, bewegt sich was. Es ist am Wachsen. Die Ideen dafür. Die ersten Texte... Die Bilder... Wenn Dämme brechen, ist das nicht schön. Aber es ist notwendig. Und jetzt, da alles über mich hinwegschwemmte, kann ich meine Energie endlich für meine Träume einsetzen. Jetzt, da ich keinen Damm mehr stemmen muss. Danke euch allen. Ohne dieses Forum, ohne euch, wäre ich nicht an diesen Punkt gekommen. Das große Ganze lässt sich erst mit Abstand erfassen. Doch bereits jetzt spüre ich, weshalb meine Beziehung im September zu Ende ging. Der Winter ist die Zeit des Loslassens, der Veränderung, des Sterbens des Alten. Der Frühling ist zum Wachsen da. Ich wünsche euch, dass ihr ihn - wie ich - zum Wachsen nutzt. Wohin auch immer ihr wachsen wollt. Das Leben ist so unendlich kurz, als dass wir die Erfüllung unserer Träume durch Zweifel aufschieben sollten. Heute war ich schonungslos in meinen Offenbarungen und ich fühle mich verletzlicher als an irgendeinem Tag sonst... Seid bitte gnädig mit mir. Fühlt euch geliebt. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Es sind goldene Seelenfäden, wenn wir uns mit einem anderen Menschen verbinden. Ineinander verwoben reisen wir durch Zeit und Welt. Liebevolles Vergnügen, Hand in Hand - das ist Wir. Bei einer Trennung reißen wir diese goldenen Seelenfäden entzwei, einige reißen nah bei dir, andere nah bei mir. Und so verbleibt ein Teil des Eigenen beim Anderen. Für immer verwoben mit der eigenen Seele. Es gibt kein Zurück. Denn dabei würde man Widerhaken in die Seele des Anderen stoßen, wo zuvor goldene Seelenfäden waren. Und nur noch mehr bluten. "Ich wünsche mir wieder eine Beziehung. Also eine Richtige." Schon als ich den Satz zu ihm sagte, tat es mir leid. Aber er verstand. "Du meinst jemanden, der sich wirklich auf die Beziehung einlässt." "Ja." Hauchte ich leise. "Aber noch bin ich nicht so weit. Ich kann ihn mir noch nicht wünschen." "So wie du dir mich gewünscht hast?" "Ja, genau so. Doch jetzt sehe ich noch kein Gesicht. Es wird noch dauern. Ich muss zuerst noch herausfinden, was ich wirklich will. Du warst in so vielen Punkten genau das, was ich wollte. Und all das will ich wieder." Und noch so viel mehr. So viel mehr. Du bist da draußen. Und wir werden einander finden. Und einander erkennen. Du bist da draußen. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
"Ganz ohne Schmerz wird es nicht gehen, aber selbst wenn wir weinen, es sind gute Tränen." Realshugart, ich danke dir von Herzen fürs Lesen, für deinen Beitrag und für die private Nachricht. Sie hat mich zu Tränen gerührt und ich werde dir morgen Abend antworten. Heute muss ich mir zuerst etwas anderes von der Seele schreiben. Die Woche war hart und ist es noch. Ich habe dieses WE Yogalehrerausbildung und war den ganzen Tag dort. In Vorbereitung darauf mussten wir fasten und die letzten Tage habe ich mich nur flüssig ernährt. Ich war so schwach, dass ich jeden Abend nach der Arbeit zu Hause geblieben bin. Mein Fazit: Fasten werde ich mir nie wieder antun, aber das Zuhausebleiben hat mir gut getan. Im Kerzenschein vor der Heizung nur mit mir selbst habe ich mir viele Fragen gestellt. Wie geht es mir? Bin ich in meiner momentanen Situation glücklich? Was wünsche ich mir vom Leben? Wo will ich hin? Will ich wieder eine Beziehung? Welche Art Beziehung möchte ich? An diesen Abenden bin ich mit mir selbst in Kontakt getreten, habe mich gespürt, habe auf einige Fragen Antworten gefunden, Andere hingegen erfordern weiteres Erforschen und in mich gehen. Eine Antwort setzte ich noch gleich am Freitagabend um. Ich schrieb meinem Ex, ob er Lust auf Sex hätte. Ganz bezaubernd fand ich mich mit meinem französischen Zopf und meinem fliederfarbenen Oberteil, als ich ihm die Tür öffnete und er hereingepoltert kam. So ganz nüchtern waren wir doch etwas nervöser als die Woche zuvor. Zur Begrüßung umarmten wir uns und er küsste mich innig auf die Wange. Sofort war sie wieder da. Die Vertrautheit. Diese liebevolle Wärme. Die Verwobenheit zweier Seelen. Beim Teetrinken und nach dem Austauschen der Neuigkeiten fragte ich ihn: "Was hältst du davon, dass wir uns hin und wieder sehen?" "Ja, das fände ich schön. Es sollte nur niemandem wehgetan werden." "Ganz ohne Schmerz wird es nicht gehen, aber selbst wenn wir weinen, es sind gute Tränen." Ich schwieg einen Augenblick und fuhr dann fort: "Ich habe lange darüber nachgedacht und ich will dieses Rumgebumse nicht mehr. Jetzt, da ich weiß, wie wundervoll es sein kann." Und so erzählte ich ihm die Geschichte von einem meiner FB`s, mit dem ich etwas hatte, bevor ich ihn kennenlernte. Dass ich nach der Trennung Kontakt zu ihm aufgenommen hatte, doch irgendwie machte entweder das Universum oder ich selbst jedem geplanten Treffen einen Strich durch die Rechnung, so dass es nie dazu kam, Sex mit ihm zu haben. "So als wollte das Universum mir sagen: Geh nicht mehr dorthin zurück. Das bist du nicht mehr. Ich habe mich verändert, und das verdanke ich auch dir." Er nahm mir meine Tasse aus der Hand, stellte sie auf den Tisch und zog mich zu sich. Dominant, aber ohne jegliche Gewalt. Innig verschmolzen wir noch auf der Couch miteinander. Einander dienten wir, wie König und Königin. Danach drehten wir uns einen kleinen Joint und schäkerten, witzelten, lachten, als er mir erzählte, dass er erneut keine Einladung zum Ninja Warrior Casting bekommen hätte und ich zugab, dass ich dort war, obwohl ich mich nur zum Spaß beworben hatte. Gleich schmiedete er halbernst Pläne, dass wir doch bei der nächsten Bewerbung unsere Trennungsgeschichte erzählen sollten, damit RTL aus Dramaturgiegründen uns beide einlädt. "Ich habe mich ohnehin nicht ernsthaft beworben, allein schon deshalb, weil ich zur Aufzeichnungszeit gar nicht in Deutschland sein werde. Ich werde dann für vier Wochen alleine mit dem Rucksack die Philippinen bereisen. Oh nein, das wollte ich dir eigentlich auch nicht erzählen." "Allein? Oh Gott, pass bloß auf dich auf!" "Na klar allein", lachte ich unbekümmert. Mit jenem besorgten Blick, dass er mich nicht beschützen wird können, sagte er mit Nachdruck: "Ganz ernsthaft. Pass bloß auf dich auf." "Natürlich werde ich das. Aber ich werde dort eine wundervolle Zeit haben. Ich habe mich schon informiert, aber noch keine festen Pläne gemacht. Dort werde ich alles tun, wovor ich Angst habe. Du weißt ja, welch großer Angsthase ich bin. Ich fürchte mich vor allem: Vor dem Wasser, vor dem Rollerfahren, vor der Dunkelheit. Aber jetzt will ich mutig sein. Ich will mich verändern. Ich bin gerade in der Phase, in der ich mein Leben neu ausrichte. Apropos Phasen, da muss ich dir ein lustiges Video zeigen. Das hat mir nach der Trennung sehr geholfen." Als wir uns das Video "The 5 stages after a breakup" von Jay Diaz auf Youtube anschauten, lachte er nur bei den wirklich lustigen Stellen. Er wurde sehr still und traurig. "Was mich noch immer zum Weinen bringt, ist, wenn ich darüber nachdenke, wieviel Schmerz ich dir zugefügt habe." Ich wurde ebenfalls still und schaute in die Ferne, obwohl mein Blick eigentlich von den Wohnzimmerwänden begrenzt wurde. "Du hast mir sehr weh getan" flüsterte ich schließlich. Sanft und ruhig ließen meine Augen die Tränen frei, welche ich aufbewahrt hatte. Weil sie für ihn bestimmt waren. "Du hast mich am Telefon gefragt, ob ich dich vermisse. Und ich verneinte. Was ist denn jetzt schon wieder los? hast du mich angefahren. Es stimmt doch was nicht. Habe ich gesagt. Und du hast nicht geantwortet. Ich habe recht, nicht wahr? Und du hast nur leise Ja gesagt. Und was dann kam, war peng peng peng. Alles, was ich hörte und alles, an was ich mich später erinnerte, war, dass du mich nicht liebst, dass ich nicht die Frau für dich bin, dass du nicht mit mir zusammenziehen willst. Auch nicht in zwei Jahren. Ich habe gedacht, dass du mich verarscht hast. Dass du nicht mit mir Schluss gemacht hättest, weil du mich noch weiter bumsen wolltest. Und dann kam dieses Abschiedsgespräch. Und es hat mich verwirrt, dass du gesagt hast, dass du mich noch immer liebst und dass du mich vermisst. Ich habe das nicht verstanden. Es hat nicht zusammengepasst. Doch von da an saß ich jeden Abend auf dem Fensterbrett und habe in deine Richtung geschaut." Mit angezogenen Knieen saß ich vor ihm, meine Arme hatte ich um meine Beine geschlungen. Er rückte ganz nah neben mich und hielt mich an sich wie ein kleines Paket. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und dort liefen all die Tränen, die ich eigentlich nie vor ihm weinen wollte. Aber es waren all die Tränen, die für ihn bestimmt waren. Und da bemerkte ich sein Schluchzen. Spürte seine Tränen auf meiner Stirn, auf meinen Wangen, spürte sie meinen Körper hinabfließen. Er weinte um mich. Um all den Schmerz, den er mir zugefügt hatte, um den Verlust, den auch er erlitten hat. Eng umschlungen weinten wir. Es sind gute Tränen. Gesunde Tränen. Das, was wir im Moment tun, was wir im Moment füreinander sind, dafür habe ich keine Worte, welche diese Welt versteht. Ich kann es nur in Seelensprache ausdrücken. Wir sind im Nirgendwo zwischen zwei Orten. Wir kamen von woanders hierher und können nicht mehr dorthin zurück. Verborgen vor uns liegen zwei verschiedene Wege. Doch noch sind wir nicht soweit, sie zu beschreiten. Und so umklammern wir uns an diesem unwirklichen Ort und spenden uns Trost. Bis wir den Mut finden, voranzugehen. Und Abschied zu nehmen. Es ist eine Geschichte voller Liebe. Wenn sie auch tiefe Schmerzen birgt. Doch das ist das Leben. Das ist es, was uns zum Menschen macht. Dass wir unendlich tief fühlen. Und das zu erfahren, ist das größte Geschenk für mich. Nach all den Jahren, in denen ich nichts empfand. Nur Leere. Denn mit all diesen Gefühlen ist etwas anderes zu mir zurückgekommen: Mein Selbst. Ich wollte euch schon vor einer Woche berichten, aber ich wollte es zuerst noch genauer beobachten. Es geschah zum ersten Mal vor etwa zwei Wochen, als ich abends im Bett lag und nachdachte. Ich erinnerte mich an eine Situation aus meiner Kindheit, als ich im Bett lag und mich von oben sah. Jahrelang sah ich dieses Mädchen im Bett liegen und mein Geist schwebte über ihr. Doch jetzt war ich plötzlich wieder dieses Mädchen. Ich lag im Bett. Ich war sie. Dieses Mädchen war ich. Dieses Mädchen bin ich. Dieser Seelenteil ist nun wieder zu mir zurückgekehrt. Ich habe meine Vergangenheit nun angenommen. Sie nicht mehr verdrängt. In meiner Erinnerung beobachte ich nun nicht mehr. Ich bin nun diese Erinnerung. Das alles konnte nur geschehen, da ich mit meinem Exfreund so unendlich viel Liebe erleben durfte. So unendlich viel Liebe, dass dieser Seelenanteil wieder zu mir zurückgekommen ist. Er blieb über Nacht und im Bett hatten wir erneut zutiefst erfüllenden Sex. In seinen Armen schlief ich unter Tränen ein. Und wachte neben ihm auf. Es war eine schöne Nacht. Und es war nicht die Letzte. "Diese Verliebtheitsgefühle sind jetzt weg. Aber die Liebe nicht" hatte ich ihm noch gesagt. Und da war noch so viel mehr, doch das behalte ich nun in meinem Herzen, weil es mittlerweile schon spät ist. Habt eine unendlich schöne Nacht. Fühlt euch geliebt. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Manche Augenblicke muten an wie ein Traum. Man will sie festhalten, obwohl man weiß, dass sie so vergänglich und flüchtig sind wie ein gesprochenes Wort im Wind. Und so lässt man sich in den Traum hineinfallen, die Gedanken verschwinden, der Kopf wird leer, man zerfließt in der unwirklichen Wirklichkeit, im Fluss, verbleibt vollständig und ganz im Kostbarsten, was das Leben uns zu geben hat: Im Jetzt. Im gegenwärtigen Augenblick. Und genießt. Jeden Hauch. Jedes Atom. Die Liebe. Die letzte Zeit hatte ich etwas Probleme beim Einschlafen und so holte ich mir vor ein paar Tagen etwas Gras. Ich hatte eigentlich überhaupt nicht das Bedürfnis zu kiffen, denn im Moment genieße ich die Klarheit. Es ging mir in der letzten Zeit sehr gut, ich habe sportlich tolle Fortschritte gemacht und war viel mit Freunden unterwegs. Nur der Schlaf wollte nicht so ganz klappen. Nachdem das Gras einige Tage unberührt in meiner Wohnung lag und ich gestern Abend nach dem Training abermals keinerlei Müdigkeit verspürte, drehte ich mir einen kleinen Joint. Nachdem die Wirkung eingesetzt hatte, fühlte ich eine unendliche sexuelle Kraft in mir aufsteigen. Den ganzen Tag über hatte ich das bereits gespürt, doch jetzt pochte meine Klitoris, ich spürte das Blut wallen, pulsieren im Takt meines Herzschlags, meine Vagina hinauf, in tiefer, erfüllender Sinnlichkeit. Ich tippte eine Nachricht auf WhatsApp und ohne Nachzudenken war sie bereits abgeschickt. Ich legte mich ins Bett und spürte eine Hitze meinen inneren Körper hochsteigen, während mein Außen fröstelte. Etwa 20 Minuten später bekam ich eine Antwort und las, was ich zuvor abgeschickt hatte. "Stoned Ex Message. Ich bin geil. Komm rum und fick mich." "Wenn das ein Test ist, werd ich ihn nicht bestehen." "Jetzt grad halt ich das für ne gute Idee. *tränenlachender Emoji*" "Ich komme." Ein Traum. Es ist nur ein Traum. Das Klingeln an der Tür gegen halb 1. Schritte. Ein schweres Atmen. Augen, die einander sofort wieder erkannten. Im Höschen und Tanktop lehnte ich barfuß an der Wand. Sein Blick verriet Begehren, doch er hielt sich zurück. "Du bist da. Das geschieht wirklich. Obwohl ich träume." Wie im Traum umarmten wir uns. "Bei mir riecht es jetzt gerade genauso wie bei dir." Ich verstand und wir lachten. Eine seltsame Mischung aus Unsicherheit und Vertrautheit lag zwischen uns. Ich lehnte an meiner Poledancestange, um im weiten Raum Halt zu finden. Er kam auf mich zu. In endlos langen Schritten. Und in ebenderselben Achtsamkeit legte er seine Arme um mich. In Seligkeit und Ruhe bewegten unsere Hände sich über den Körper des jeweils anderen. Noch waren wir zwei. Wenn es eine Unendlichkeit gibt, dann lag sie in diesem Augenblick zwischen unseren Lippen. In all dieser Welt, diesem Universum und dem Äther, fanden sie den Weg zueinander. All diese Weiten überwindend. Nur ein Hauch. Nur ein Atmen. Nur ein Atom. Wurden selig zu mehr, zu mehr, zu immer mehr. Bis sich alles auflöste. All die Welt. All der Raum. Ich war nirgendwo mehr. Er legte mich auf die Couch und ich erbebte unter seinen Händen, bäumte mich auf und versank im Augenblick. Im Jetzt. Ich kam nach wenigen Minuten mit seinem Kopf zwischen meinen Beinen. Danach liebte er mich so zärtlich, als wollte er sich jeden Augenblick mit mir und jeden Hauch von mir bis tief in sein Innerstes einprägen und es dort für immer bewahren. Zärtlichkeit, Sinnlichkeit, Leidenschaft. Da wir ohne Kondom miteinander schliefen, kam er auf meinen Bauch. Er sank auf mir nieder und blieb lange liegen. Mich küssend und mein Gesicht zwischen seinen Händen haltend. Das lauwarme Wasser der Dusche klärte den Rausch und die Nebel zogen sich etwas zurück. Als er aus der Dusche kam stand ich an der Heizung mit dem Blick aus dem Fenster. In der Spiegelung sah ich seinen traurigen Blick. Da ich mir das Wasser aus dem Gesicht wischte, musste er wohl gedacht haben, dass ich weine. "Keine Sorge, ich heule nicht" sagte ich lachend. Er umarmte mich und drückte mich fest an sich. "Ich weine auch nicht." Dabei zwinkerte er und da wusste ich, dass jede einzelne gemeinsam geweinte Träne der Liebe entsprang. Wir drehten uns noch einen Joint und setzten uns nackt auf die Couch. Abermals erzählten wir uns lustige Geschichten, aber auch gemeinsame Erinnerungen aus der Beziehung, die noch Verarbeitung bedurften. Nach einigen Zügen am Joint rückte er ganz nah an mich und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Streichelte seine nackte Haut. Glänzend goldener Samt im Kerzenschein. "Darf ich bei dir schlafen, oder soll ich nach Hause fahren?" "Natürlich kannst du hier schlafen." Im Bett verschmolzen wir erneut. Unendlich erfüllt von Zärtlichkeit. Er nannte mich wieder Baby. Erschöpft schliefen wir schließlich ein. Als mein Wecker klingelte, war er noch neben mir. Es war kein Traum. Ein drittes Mal schliefen wir miteinander. Da er eine Stunde nach mir raus musste, legte ich ihm meinen Ersatzschlüssel aufs Bett. Er lächelte und wirkte hellwach, stand auf, um mich zum Abschied noch zu umarmen und zu küssen. Auf dem Weg zur Bahn lief auf Spotify das Lied movin on von Shoffy. Gestern Nacht hatte ich den schönsten Sex meines bisherigen Lebens. Noch nie zuvor hat mich ein Mensch mich solcher Behutsamkeit, Zärtlichkeit und unendlich tiefer Liebe berührt. Noch nie zuvor hat ein Mann mit mir auf diese Art und Weise Liebe gemacht. Der Sex mit ihm war immer magisch für mich, doch gestern Nacht schienen wir in etwas noch Tieferes einzutauchen. In eine neue Dimension vorzustoßen. Wir beide haben gespürt, dass es keine Zukunft für uns als Paar gibt. Er hat sich in eine völlig andere Richtung entwickelt als ich. Dennoch dürfen wir beide noch einen gemeinsamen Weg gehen. Uns Erfahrungen schenken, die uns weiterbringen. Die Schmerzen, die noch in uns sind, gemeinsam heilen. Lost in Space - Emmit Fenn Für manche Begebenheiten gibt es keine Schablonen. Keine Kennzeichnungen und Etiketten. Keine Schubladen und keine Benennungen. Alles, was ich weiß, ist, dass es Liebe ist zwischen uns. Liebe. Habt eine schöne Nacht. Ich versuche jetzt zu schlafen, denn ich muss morgen früh zum Casting von Ninja Warrior ;) -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Ich habe mir nun etwas Zeit genommen, um das zuletzt Geschriebene zu reflektieren. Außerdem war ich gestern und heute jeweils auf eine Party eingeladen und hatte eine gute Zeit. Bei dem nachfolgenden Beitrag von TriiaZ musste ich schon schlucken. Dennoch blieb alles in mir ruhig. Kein Gedankenkarusell mehr so wie zuvor, dessen Wucht mich niedergerissen hätte. Und so wurde mir etwas Entscheidendes klar: Es gibt nichts an Zerstörungskraft, was nicht bereits in meiner Kindheit und Jugend zu mir gesagt worden wäre. Damals konnte ich ihre Worte und meine eigenen Gedanken irgendwann nicht mehr voneinander unterscheiden. Ich verlor meine eigene Wahrnehmung und ohne meine Therapeutin wäre ich daran zugrunde gegangen. Sie hat mich wieder zurückgeführt. Zu mir selbst. Und jetzt weiß ich, dass Menschen Dinge sagen, die sie selbst glauben, die sie selbst sehen wollen, die sie vielleicht selbst in sich tragen. Das alles hat lange, lange, qualvolle Jahre gedauert. Sogar mit Mitte zwanzig brach ich einmal beinahe zusammen und fragte schluchzend meine Therapeutin: "Hatten sie doch recht? Habe ich mir das alles nur eingebildet? Bin ich doch verrückt?" Sie antwortete: " Vertraue auf dich selbst, Sala. Dann bist du nicht mehr vom Wissen oder Unwissen anderer Menschen abhängig." Auch dieses Forum hat auf diesem Weg einen entscheidenen Beitrag geleistet. Dennoch seht ihr von mir nicht mehr als das geschriebene Wort. Kurze Texte, die ich zumeist am Ende eines Tages schreibe, in unregelmäßigen Abständen, es sind Momentaufnahmen, kleine Einblicke in mein Leben, in meine Gefühle. Manchmal denke ich selbst, wenn ich einen Text Wochen später lese: "Candy, was hast du da wieder geschrieben?" Aber in eben jenem Moment habe ich genauso gedacht und gefühlt. Ich versuche, den Texten so viel Leben wie irgend möglich einzuhauchen, doch letztendlich sind es nur schwarze Buchstaben, auf einem kalten Bildschirm. Selbst wenn ich mit all meiner Seele, all meinem Herzblut schreibe, die Texte erreichen euch Schwarz auf Weiß, und leer. Mein Herz schlägt nicht darin, meine Tränen fließen nicht durch die Zeilen hindurch, der Klang meiner Seele zerschellte längst an meinem eigenen Bildschirm. Ihr seid es selbst, die die Texte lebendig machen. In euch. In manchen mag dasselbe Lied erklingen, in Anderen ein anderes. Für TriiaZ mag ich das Emo-Mädchen sein, für hanju eine Waldelfe, Kaiserludi vermutete bezugnehmend auf meinen Nickname ein sexy Strippergirl. Das, was in euch widerklingt, die Bilder, die entstehen, sagen möglicherweise mehr über euch als über mich. Ob ihr euch verbindet oder trennt. Vordergründig mag es den Anschein haben, als sei der Schmerz mein Antrieb, hier zu schreiben. Aber in Wahrheit ist es die Liebe. Sie hat mich all die Jahre dazu gebracht, meinen Schmerz zu Papier zu bringen. Noch als Kind begann ich die lange Reihe meiner Tagebücher, als 18-jährige schrieb ich Geschichten und Gedichte in meine Schulhefte, im Studium ging ich zum Laptop über. Immer führte sie mich, ermahnte mich, nicht aufzugeben, nicht stumm zu werden, nicht zu vergessen. Ich schrieb und schrieb und begriff kein einziges Wort von alledem. Die Liebe ließ mich dieses Forum finden, diesen Thread eröffnen, damit ihr mir sagen konntet: "Candy, du hast so hohe Mauern um deine Stadt gebaut, kein Wunder, dass keiner hineinkommt." Die Liebe ließ mich die Kiste mit meinen Tagebüchern und Schulheften, die Dateien auf meinem Laptop wieder öffnen und schließlich das Buch schreiben. Die Liebe ist es, die mich bei der Verarbeitung der Trennung begleitet. Sie war es, die jedes einzelne Wort seither hier in dieses Forum schrieb und immer schon geschrieben hat. Deswegen schreibe ich, weil ich dann die Liebe so unendlich tief in mir spüre. So unendlich tief in ihr versinke. Selbst wenn ich von meinen Schmerzen schreibe. Und das ist auch der Grund, weshalb manche Menschen, auch wenn sie noch so anders sind, einen Widerklang in sich spüren, wenn sie meine Texte lesen. Weil sie dieselbe Liebe in sich spüren. Weil wir in dieser Liebe gleich sind. Eins sind. Im Sommer 2014, etwa ein halbes Jahr bevor ich diesen Thread eröffnete, lag ich völlig zerstört eine Woche krank im Bett. Ich hatte gerade ein sehr mieses Praktikum beendet, in welchem mein Stottern mich sehr gequält hatte. Ich hatte noch keine Freunde in Hamburg, meine Ersparnisse waren aufgebraucht, mein Bruder gewährte mir Unterschlupf in seiner Wohnung, ich war arbeitslos. Ich hatte nichts mehr. Außer einer Sache. Meinem Sport. "Und wenn ich nun auch noch den Sport verliere? Der Sport ist alles, was mir noch bleibt." schluchzte es verweifelt in mir. Daran hatte ich mich geklammert. Mich identifiziert. Der Sport gab meinem Leben einen Sinn. Bis ich begriff: Auch das war vergänglich. Denn alles ist vergänglich. Geld, Job, der Körper. Und dann fühlte ich es... Frieden in mir. Freude. Liebe. Das, was von mir übriggeblieben war, nachdem ich alles andere abgelegt hatte. Als ich ein bedeutungsloser Niemand geworden war. Und so weiß ich, dass TriiaZ eins ist mit mir und nur das Außen uns trennt. So wie ich auch mit meinen Eltern eins bin, mit jedem anderen Wesen und den Dingen in dieser Welt. Mein Außen ist jedoch individuell. Ich bin kein Emo-Mädchen. War ich noch nie. Meine Welt war schon immer bunt und schön, wenn auch lange, lange Zeit dunkle Wolken ihre Schatten warfen. Meine Welt ist bunt und schön. Ich wünsche euch, dass eure Welt ebenfalls bunt und schön ist, oder wie auch immer ihr sie haben möchtet. Voller Liebe. Fühlt euch geliebt. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Lange, lange Zeit hatte ich Angst, beinahe Panik, wenn ich hier schrieb, Beiträge wie den von TriiaZ zu erhalten. Doch als ich den Text las, war es ganz still in mir. Denn ich bin ich, und du bist du. Du musst mich nicht verstehen, du musst meinen Weg auch nicht mitgehen, aber ich werde mich nicht von dir klein machen lassen. Verkehrt ist im Übrigen ein ganz bezauberndes Wort, wie ich finde. Kehren drückt eine Bewegung aus und die Vorsilbe ver eine Veränderung. In dieser Welt verkehrt zu sein, ist nichts Schlechtes, wenn ich mir den Zustand derselbigen ansehe... Es ängstigt mich nicht mehr, was jemand zu mir oder über mich sagen könnte. Mir das aufzuzeigen, war ein großes Geschenk und hierfür danke ich dir, TriiaZ. Meine Texte sind oft traurig und ja, auch sehr schmerzvoll. Denn der Weltenschmerz treibt die Worte aus meiner Seele. Mitnichten nur so bin ich "da draußen". Hört euch mal das Lied "Bei dir sein" von Xavier Naidoo an. Er singt davon, von dem Schmerz, den jeder von uns in sich trägt, da wir uns voneinander getrennt haben, wo wir zuvor alle eins waren. Wo wir alle hin zurück wollen und es tief in uns drin spüren. Bei ihm ist es die Musik und bei mir das geschriebene Wort, diesen Schmerz auszudrücken. All das hier schenke ich euch. Ein Fenster hinein in mein kleines Häuschen am See, wo ich manchmal fröhlich vor mich hintanze und manchmal vor Schmerz zerfließe. All das schenke ich euch. Und jetzt bin ich soweit. Das geschriebene Wort an die Welt dort draußen zu richten. Wenn ich es denn mal mit dem Blog gebacken kriege ;) Ist euch aufgefallen, dass ich zum ersten Mal wieder über mich schreibe und nicht über ihn? Ich habe ihn im alten Jahr zurückgelassen. Habt eine schöne Nacht. Voller Sterne. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
2018 - ein neues Jahr hat begonnen. Ich bin gestern Abend gegen 8 nach Hamburg zurückgekommen. Auf dem Weg kam ich an der Stadt vorbei, in der ich meine Oneitis kennenlernte. Viele Jahre lang versetzte dieser Bahnhof mir Schmerzensstiche mitten ins Herz. Doch dieses Mal war es einfach nur ein Bahnhof. Wie so viele andere. Und so wurde mir klar, dass auch mein jetziger Schmerz und meine Sehnsucht vergehen werden. Irgendwann werde ich zurückblicken und er wird nur ein Meilenstein auf meinem Lebensweg gewesen sein. Er hat mir ein paar Tage nach unserem Treffen nochmal geschrieben. Dass er sehr traurig gewesen sei und dass unser Treffen alles nochmal aufgewühlt hätte. Er verabschiedete sich mit "Mach`s gut, kleine Candy". Ich hätte es gut sein lassen können. Ich hätte es hier enden lassen können. Die ganze Geschichte. Aber ich konnte nicht. Ich antwortete ihm, ob wir nicht den Sex auf XTC nachholen wollten. Er möchte, wir haben jedoch nichts fix vereinbart. Die darauffolgenden Tag verschwanden die Gedanken an ihn sowie unsere WhatsApp-Konversation aus meinem Kopf. Ich besuchte meine Cousinen, Cousins, Onkeln und Tanten, alte Freunde, verbrachte Zeit mit meiner Familie. Die vielen Gefühle für ihn, die sich wie Schnee über mein Sein gelegt hatten, schmolzen unbemerkt und sickerten hinfort. Im Zug dann fiel mir auf, dass ich seit Tagen nicht mehr traurig gewesen war. Dass ich sogar vergessen hatte, dass wir heute, am 1.1., unser Zweijähriges gehabt hätten. Und dass ich es eigentlich gar nicht will. Sex auf XTC. Denn hier war immer meine Grenze. Keine synthetischen Drogen. Vielleicht brauche ich den Abschlusssex mit ihm auch gar nicht, um wirklich loszulassen. Ich weiß nicht, ob ich Nein sagen werde, sollte er sich melden. Aber zumindest werde ich es nicht initiieren. Silvester habe ich mit meiner Schwester und ihrem Freund ganz entspannt zuhause verbracht. Als wir vom Balkon aus das Feuerwerk betrachteten, blickte ich noch einmal zurück. Vor zwei Jahren hatte ich ihn in jener Silvesternacht kennengelernt. Nun stand ich als Single auf einem fremden Balkon und wagte einen letzten Blick zurück, um schließlich zu entscheiden, dass 2018 das Jahr sein wird, in welchem ich mein Leben selbst in die Hand nehme. In den letzten beiden Jahren ist meine Seele heil geworden und nun werden keine unterbewussten Impulse meines vergangenen Leids mehr mein Leben zerstören. Nein, dieses Jahr werde ich selbst gestalten, mit ganzer, heiler Seele. Ein Symbol dafür ist die Gitarre, die ich von Zuhause mitgebracht habe. Als ich damit durch den Hauptbahnhof lief, mit meinem dunkelblauen Mantel und den schwarzen Stiefeln, streifte mein Blick eine Frau mit gelbem Regenschirm. Und zufällig hörte ich gerade das Lied Harvest Moon von Neil Young, welches mich ein bisschen an die Ukulelen-Version von la vie en rose von der Mutter aus How I met your mother erinnerte. In diesem Moment fühlte ich mich, als sei mein Leben nichts weiter als eine Geschichte. Eine Geschichte, in der das Beste noch kommt. Heute habe ich die ersten Akkorde von Harvest Moon gelernt und da ich eigentlich gar nicht Gitarre spielen kann, wird es noch Monate dauern, bis ich das Lied können werde. Aber darum geht es auch nicht. Es geht um den Weg, um die Geschichte. Und so wünsche ich euch allen für das Jahr, welches vor uns liegt, wunderschöne und magische Geschichten. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Nein, so war das nicht. Da war so unendlich viel Liebe füreinander. Obwohl wir einander gehen lassen, wissen wir jetzt, dass wir die Liebe des jeweils anderen niemals verlieren werden. Habt alle gesegnete und wunderschöne Weihnachten. Fühlt euch so unendlich geliebt. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Seit nunmehr fast drei Jahren schreibe ich hier und habe euch Geschichten in den buntesten Farben erzählt. Die Schönste von allen jedoch, hat sich gestern zugetragen. Ein klein wenig müsst ihr euch leider gedulden, denn es gibt eine Vorgeschichte. Am Donnerstag war ich abends auf der Weihnachtsfeier meines Vereins und ich konnte meine Gedanken nicht von ihm lösen. Es war in Ordnung, dass er mir nicht mehr geantwortet hatte, dennoch hatte mich eine stille Traurigkeit befallen. Am Freitag in der Arbeit sprach meine liebste Kollegin mich auf meine Nachdenklichkeit an. "Ich weiß nicht, ob ich es dir erzählen möchte, denn seit der Trennung habe ich keinen Schritt ihm gegenüber getan, ohne zuvor jemanden um Rat zu bitten. Dabei hatte ich jedoch das Gefühl, dass meine Entscheidungen eingefärbt wurden. Und seit ein paar Tagen habe ich ein starkes Gefühl und ich möchte ihm folgen." "Du kannst es mir gerne erzählen und ich werde nichts dazu sagen. Vielleicht hilft es dir, es einmal ausgesprochen zu haben." "Ich danke dir. Ja, ich möchte es aussprechen. Ich bin mir jetzt sicher, dass er mich geliebt hat. Die Kontaktsperre hat mir bisher gedient, doch jetzt wandelt sie sich in Leid. Ich möchte ihn gerne wiedersehen. Und ja, du darfst jetzt etwas dazu sagen." "Ich finde, dass man auf sein Herz hören sollte, egal was igendjemand sonst sagt." Und so schrieb ihm nach der Mittagspause: "Hey X, vielleicht kommt das jetzt überraschend und wenn du das nicht willst, dann akzeptiere ich das auch, aber ich wollte dich fragen, ob ich dich heute Abend besuchen kann und wir chillen ein bisschen.. Es ist alles gut, wie es ist, aber jetzt, nach drei Monaten habe ich irgendwie das Bedürfnis, dich nicht vollständig aus meinem Leben zu schneiden.. Wenn du das nicht willst, ist es auch vollkommen okay für mich. Gib mir einfach Bescheid, oder reagiere gar nicht. Es ist alles okay für mich. LG" Nachdem ich die Nachricht abgeschickt hatte, sagte ich zu mir selbst: "Weshalb die Trennung nicht spielerisch verarbeiten? Weshalb nicht einfach in Kontakt sein und dem Drang nacheinander nachgeben? Wir können doch unsere eigenen Regeln zur Verarbeitung aufstellen?" Da ich abends ein Tinderdate hatte, blieb ich entspannt. Die Antwort erhielt ich etwa drei Stunden später: "Also ich würde mich freuen, dich wiederzusehen. Du könntest aber erst ab halb neun kommen. Werd wie es aussieht nicht pünktlich Feierabend machen können." Ich machte mich für das Tinderdate fertig. Glättete meine Haare, schminkte mich dezent und zog ein bezauberndes Outfit an. Wir trafen uns in der Mönckebergstraße und schlenderten über die Weihnachtsmärkte. Wir lachten die ganze Zeit und ich war dankbar dafür, so einen lustigen Mann treffen zu dürfen, mit dem ansonsten sexuell die Chemie rein gar nicht stimmte. Denn wie hätte es anders sein sollen, als an genau jenem für mich so besonderen Abend jemanden zu treffen, der mich entspannte und mir Leichtigkeit gab? Ein großes Geschenk. Gegen neun verabschiedete ich mich mit einer flüchtigen Umarmung und stieg in den Bus. Er hielt am genau entgegengesetzten Ende der Straße, von welcher ich üblicherweise zu ihm kam. Dort bleib ich stehen. Zweifel stiegen in mir auf. "Und wenn ich mich nun doch nur selbst belügt hatte mit jenen Gedanken der spielerischen Verarbeitung? Wenn ich nur Schmerz fände?" Ich klingelte und der Summer ertönte. Ganz bewusst atmete ich im Flur ein. Lauschte dem bekannten Hallen meiner Schritte, dem Knarren der Treppe. Spürte das alte Holz des Geländers unter meinen Fingern. In langsamen Schritten näherte ich mich der Tür. Die letzten Stufen öffnete sie sich und er stand vor mir. "Du hast eine neue Fußmatte" brach ich das Eis und betrat den Flur. "Du hast einen neuen Mantel. Sieht sehr schön aus." Wir betrachteten uns und ich beendete das Schweigen mit einem "Wie geht`s dir?" "Es geht mir gut." "Das freut mich, das freut mich wirklich" strahlte ich ihn aufrichtig an. "Und dir?" "Es geht. Nein, es geht mir auch gut." "Darf ich dich umarmen?" Mein Ja enthielt tausendmal Ja. Wir schlangen unsere Arme umeinander, als hätten wir die ganze Zeit nur darauf gewartet, und ließen uns nicht mehr los. Er roch wie immer und war mir immer noch vertraut, wenn ich auch spürte, dass sich etwas verändert hatte. Nach einer endlosen Ewigkeit lösten wir uns voneinander und er bat mich in sein Zimmer. Es hatte sich nichts verändert. Alles war, wie ich es in Erinnerung hatte. Er hatte noch nicht einmal seine Kommode aufgeräumt und sogar meine Geburtstagskerze stand noch darauf. Im Aschenbecher lehnte wartend ein bereits angerauchter Joint. Auf dem Tisch stand Tee für mich. Wie immer. Wir setzten uns im Schneidersitz auf die Couch. In seinem Blick fand ich Unsicherheit, ob nicht vielleicht doch Tränen und Vorwürfe über ihn hereinbrechen würden. Sie legte sich schnell, denn ich empfand nur Freude über das Wiedersehen. Lächelnd begann ich: "Drei Monate ist es jetzt her. Wow. Diese Zeit habe ich gebraucht, konnte keinerlei Kontakt zulassen, doch jetzt hatte ich wieder das Bedürfnis, dich zu sehen. Es war keine leichte Zeit, doch jetzt ist alles gut. Ich sehe es jetzt auch. Wie verschieden wir sind. Ich stehe jetzt immer sehr früh auf und bin viel unterwegs. Du schläfst sicher immer recht lang." Er lachte. "Ja, das ist richtig. Wann gehst du denn immer so ins Bett?" "Um 12, spätestens." "Siehst du, da bist du mir fast 3 Stunden voraus." Nur drei Stunden. Doch zwischen diesen drei Stunden liegen Galaxien. "Aber manchmal kann ich nicht gut einschlafen. Das vermisse ich. Dass ich mich bei dir so beschützt gefühlt habe, dass ich immer gleich einschlafen konnte." "Aber richtig beschützen musste ich dich ja nur einmal. Weißt du noch, als deine Nachbarn so laut waren und du im Höschen raus bist? Als ich eine Männerstimme hörte, bin ich gleich hinterher und hatte jeden Muskel angespannt. Und der Nachbar, haha, wie er mir gleich zitternd seine Hand gab: "Hallo, ich bin der Nachbar." Über diese Begebenheit hatten wir oft gelacht, und so auch jetzt. Durch etwas Smalltalk sowie meine aufrichtig spielerisch-kokette Art tauten wir auf und schon bald begann ich zu scherzen: "Was mich die ganze Zeit am meisten getröstet hat, war, dass du meinen geilen Arsch nicht mehr anfassen darfst. Und der ist jetzt noch geiler, ich bin fleißig im Training." "Ja, das ist wirklich hart" lachte er. "Und so einen wirst du so schnell nicht wieder finden, haha." "Oh je, da hast du recht." Wir lachten beinahe Tränen. Als wir uns wieder eingekriegt hatten, wurde ich ernst: "Aber ich hätte mir gewünscht, dass das alles anders endet. Am Telefon, und nur auf Nachfrage, obwohl du es schon zwei Wochen wusstest." "Ich wollte dir so viel sagen, doch am Telefon rang ich mit den Worten." "Alles, was ich hörte, war, dass du mich nicht liebst. Und zehn Tage lang, bis zu unserem Abschlussgespräch, dachte ich, dass du mich verarscht hast. In diesen zehn Tagen habe ich genau das meiner Schwester gesagt, meinen Eltern, meinen Freunden und meinen Kollegen. Das ist auch der Grund, weshalb meine Schwester meine Sachen abgeholt hat. Sie hat dich gehasst. Doch ich habe dich nie gehasst. Ich habe hassen lassen." Mit meinem letzten Satz begann ich wieder zu lachen und nahm damit dem Schmerz den Schrecken. Gab uns beiden damit die Leichtigkeit zurück. "Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Du hast mich gefragt, ob ich dich noch liebe und ich musste irgendwie aus dieser Beziehung raus. Und ich habe auch gesagt, dass es nicht passt und dass ich keine Beziehung möchte." "Ja, und das hätte mir auch gereicht. Denn das ist ein vollkommen legitimer Trennungsgrund. Aber es ist gut, wie es war, denn letztendlich hast du mir damit geholfen. Und ich sehe es jetzt auch, dass es nicht gepasst hat. Wir sind einfach völlig verschieden." "Ich liebe dich auch jetzt noch. Und ich werde dich immer lieben." Ich nickte stumm, antworte darauf jedoch nicht. Die Art, wie wir miteinander sprachen, war leicht und aufrichtig. Wir lachten und wurden dann wieder ernst. Er aktivierte den Joint und nahm zwei Züge. Mit einem fragenden Blick hielt er ihn in meine Richtung und ich nahm ebenfalls zwei Züge. "Jetzt im Nachhinein kann ich über all das schon wieder meine Witze machen, aber die erste Zeit war hart. Nachdem wir das Telefonat beendet hatten, weinte ich nicht. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen und lief entweder in meiner Wohnung umher, oder setzte mich auf den Boden. Erst als ich am nächsten Tag in die Arbeit ging, brach ich vor meinen Kolleginnen in Tränen aus. Sie kümmerten sich so lieb um mich und sagten: Komm, Candy. Du brauchst jetzt Alkohol. Und dann saß ich mit ihnen in der Küche und war nach einem Schluck betrunken, da ich nichts gegessen hatte. Abends ging ich ins Training und hatte vorab alle informiert, was passiert war. Bei der Umarmung zur Begrüßung drückte mich ein besonders fest und ich bat nur: Bitte nicht, sonst weine ich. Die Hälfte des Trainings hatte ich bereits gut hinter mich gebracht, bis mein Körper eine Pause bekam, als eine neue Übung erklärt wurde. Schon war das alles wieder in meinem Kopf, und als der Trainer mich fragte, was los sei, brach ich in Tränen aus und lief schluchzend in die Umkleide." "Das bricht mir das Herz." Er sah mich an, als hätte er mich am liebsten vor all dem Schmerz, den ich gefühlt hatte, beschützt. "Nein, nein, es ist wirklich alles okay" erwiderte ich und fuhr etwas leiser fort: "Das gehört auch mit dazu............................................. Wir müssen darüber nicht reden, wir können auch über etwas Lustiges reden, das ist wirklich kein Problem. Ich kann dir auch viele lustige Geschichten erzählen" und schon lachte ich wieder aus ganzem Herzen. "Nein, nein. Bitte, ich will die Geschichte hören." "Nun gut, aber dann werden wir immer wieder eine lustige Geschichte einstreuen. Ich beginne gleich damit. Anfang Dezember hatte ich eine Woche, in der ich nur gekifft habe. An einem Samstag war ich mit Freunden zum Volleyball schauen verabredet. Das Spiel fand in Neugraben statt und eigentlich wollten wir uns alle am Hauptbahnhof treffen. Ich war jedoch so stoned, dass ich es nicht geschafft hätte, mich mit normalen Menschen zu unterhalten. Und so gab ich vor, mich zu verspäten und nahm eine Bahn später. Bis zum Treffpunkt war ich dann wieder halbwegs normal." Nach unser beider herzhaftem Lachen fuhr ich fort: "Bei dem Spiel betrank sich einer der Männer derart, dass er in der Bahn zurück grün anlief. Sein Glück war, dass ein Notfall in der Bahn geschah und wir stehenblieben, um auf den Notarzt zu warten. Er stieg plötzlich wortlos aus und verschwand hinter einer dieser Werbewände. Nur seine Schuhe waren zu sehen und kurze Zeit später der Strahl, der auf dem Boden aufschlug. Die Nacht endete dann nur für alle Anderen auf dem Kiez." Wieder kringelten wir uns. "Aber weiter in der Geschichte. Also nach dem Training fuhr ich zu meiner Schwester, denn die erste Zeit schlief ich nicht zuhause, sondern bei meinen Geschwistern. Auch meinem Bruder hatte ich geschrieben, dass wir uns getrennt hatten und er antwortete: Du kannst jederzeit vorbeikommen. Und du weißt, was das bedeutet, dass er das sagt. Ich versprach sofort, nicht rumzuheulen, obwohl ich wusste, dass sogar das für ihn in Ordnung gewesen wäre. Auf jeden Fall haben sich zuerst meine Geschwister abwechselnd um mich gekümmert, so nach dem Motto "Nimm du sie jetzt für ein paar Stunden" und danach meine Freunde." Obwohl ich es immer wieder lustig erzählte, sah ich, dass es ihm wehtat, dass es mir so schlecht gegangen was, dass er jedoch unendlich glücklich war, dass ich so viel Liebe von Familie und Freunde bekam. "Ich verbrachte die Nacht bei meiner Schwester, weil ich einen neuen Weg gehen musste. Ich hätte es nicht ertragen, nach Hause zu fahren, an deiner Haltestelle vorbei. Bei ihr heulte ich mich richtig aus und schon kurz darauf machten wir bereits die ersten Witze. Schließlich lachte und heulte ich gleichzeitig. Die darauffolgende Nacht blieb ich bei meinem Bruder. Wir zockten auf der Playstation und da ich vor ihm nicht weinen konnte, ging ich unter dem Vorwand zu rauchen auf den Balkon, um zu weinen. So wie andere Menschen Raucherpausen machen, machte ich Pausen zum Weinen. Am Samstag dann, DEM Samstag fuhr ich nach Hause und packte deine Sachen. Meine Schwester kam eine Stunde später. Wir redeten nicht viel, aber ich begleitete sie zum Bus. Dort wartete ich auch auf ihre Rückkehr. Dabei fiel mir ein Apfelbaum auf, der mir zuvor noch nie aufgefallen war. Und du weißt, ich liebe Apfelbäume. Ich sah das als Zeichen, dass eine wunderbare Zukunft auf mich wartet. Und ich redete mir alles schön. Bis meine Schwester aus dem Bus ausstieg. Ja, ich hatte gehofft, dass du bei ihr sein würdest. Doch sie trug nur all die Tüten. Ich brach in Tränen aus. "Er lässt mich einfach gehen. Er lässt mich einfach gehen." Sie sah mich unendlich traurig an uns sagte: "Es geht ihm sehr schlecht. Du hast ihm was bedeutet." Wir stellten die Sachen in meiner Wohnung ab und fuhren sofort zu meinem Bruder. Die Bahn war so voll wie noch nie und gefühlt saßen vier Leute auf einer Zweierbank. Überall Menschen und Gepäck. Ich sagte mir nur: "Nicht weinen" und schloss die Augen. Als die Tränen dennoch unaufhörlich flossen, hielt ich beinahe den Atem an und stellte mich tot. Bei meinem Bruder legte ich mich wortlos auf die Couch und zog die Decke über meinen Kopf. Okay, jetzt muss eine lustige Geschichte her. Hast du eine?" Obwohl er aufmerksam und mitfühlend jedem meiner Worte gelauscht hatte, spürte ich, dass zumindest ich, etwas Leichtigkeit brauchte. Er gab sie mir. "Ja, in der Tat. Gestern ist mir im Laden die Kasse runtergefallen und das ganze Geld verteilte sich über den gesamten Boden. Eine Münze rollte darüber und fiel klirrend um, genau als mein Chef zur Tür hereinkam. Er fasste sich entsetzt an den Kopf. Und was habe ich getan? "Na, da kann ich dir jetzt auch nicht helfen" und verließ einfach den Raum und ging in die Werkstatt. Während er erzählte, lachten wir Tränen. Ich warf meinen Kopf zurück und fasste an meinen Bauch, so weh taten meine Muskeln beinahe vom Lachen. Der Joint ging hin und her. "Man kann eine traurige Geschichte auch lustig erzählen" ergriff ich schließlich wieder das Wort. "Meine Schwester hat mir ein Buch geschenkt, in welchem eine Frau auf lustige Art und Weise über ihren Liebeskummer schreibt. Es gibt drei Teile davon und ich habe sie alle bestellt und verschlungen. Sogar in der Bahn habe ich mich schlapp gelacht. Das Lesen hat mir sehr geholfen. Aber auch das Schreiben. Du weißt ja, dass ich in einem Forum schreibe. Ich habe ein Trennungstagebuch geschrieben. Soll ich die Geschichte weitererzählen?" "Ja, bitte." "Ich war also bei meinen Geschwistern. Nachdem ich wieder unter der Decke hervorgekommen war, spielten wir Mario Kart. Da jedoch die Controller meines Bruders und mir nicht richtig funktionierten und wir nicht lenken konnten, überholte uns unsere Schwester, die zuvor letzte war, während wir geradeaus auf die Mauer zurasten. Sie drehte ihren Kopf zu uns, ein höhnisches Hexenlachen ertönte und voller Inbrunst schallte uns entgegen: "Tschüss, ihr Deppen." Wieder brachen wir in Gelächter aus. "Die erste Zeit habe ich nicht gegessen und kaum geschlafen. Am Kiosk hatte ich mir ein Bananen-Schoko-Corny gekauft und pulte mehrere Tag immer wieder nur ein paar Krümelchen davon ab. Mehr ging nicht." In seinen Augen fand ich so viel Traurigkeit und ein leises Seufzen ertönte. "Am Sonntag ging ich mit meiner Schwester lange spazieren und nachmittags traf ich mich mit xx. Die Nacht verbrachte ich zum ersten Mal wieder zuhause. Montag und Dienstag hatte ich frei und traf mich den ganzen Tag über mit Freunden, und dienstags kamen x, x, und x zum Brunchen zu mir. Abends war ich bei x zum Essen eingeladen. Am Mittwoch sah ich dann zum ersten Mal meinen Kollegen x wieder und erzählte ihm davon. Er wollte es nicht glauben und war sich sicher, dass wir wieder zusammenkommen würden. "So wie er dich immer angesehen hat..." Er wollte es erst glauben, als ich ihm sagte: "x, er liebt mich nicht. Er hat mir das Herz gebrochen" und beinahe zu weinen begann. Am Samstag ging ich mit x zum Brunchen und abends auf den Kiez. Auf der Tranzfläche kreisten die Männer um uns, doch ich wollte nur tanzen. Dann bekam ich eine Nachricht von einer ehemaligen Affäre, der mitbekommen hatte, dass ich wieder Single war. Ich antwortete: "Nach zwei Uhr passiert nichts Gutes" und reagierte nicht weiter." Er lachte: "Das ist ja wie bei bei How I met your mother. Ihr Frauen habt es so leicht, aber das hast du gut gemacht. Und sowieso darf dich nie wieder ein anderer anfassen." Er sagte es, als sei ich immer noch sein Mädchen. "Ich will auch nicht, dass dich eine andere anfässt, und schon gar nicht deinen Schwanz. Der gehört mir." Ich zog eine Schnute und fügte leise hinzu: "Und doch wird es irgendwann passieren. Aber weiter mit der Geschichte. Als ich um 4 nach Hause fuhr, kam ich an deiner Haltestelle vorbei. Ich musste zwölf Minuten auf die Bahn warten und so wartete ich an der Straße, schaute in deine Richtung. Ich wusste, dass ich niemals an deiner Tür klingeln würde." "Das weiß ich." In seiner Stimme schwang Respekt mit. Ich nahm den letzten Schluck Tee. "Möchtest du noch einen?" "Ich möchte dich nicht belagern." Dabei wurde mein Rücken rund, meine Schultern zog ich nach vorne und mein Kopf senkte sich. Ich machte mich klein und gab ihm allen Raum. "Nein, du belagerst mich nicht. Überhaupt nicht." Er brachte mir einen weiteren Tee und drehte zugleich noch einen Joint. "Erzähl weiter." "Am Sonntag schlief ich das einzige Mal bis elf, nachdem ich um sechs Uhr ins Bett gegangen war. Nach dem Aufstehen ging ich in ein kleines, französisches Cafe und las dort mein Buch weiter. Als ich nach Hause ging, hatte ich bereits Nachrichten von drei Freundinnen bekommen, die sich treffen wollten. Ich entschied mich für eine von ihnen und wir fuhren mit der Fähre zum Elbstrand. Dort aßen wir Kuchen. Es war ein wunderschön sonniger Tag. Am Montag ging es mir wieder recht gut, bis ich abends deine Nachricht bekam. Ich wusste überhaupt nicht, was ich dir antworten sollte und ließ mir einen Tag Zeit. Und meine Antwort fandste wohl nicht so lustig, nä?" Ich kicherte. "Unter anderen Umständen hätte ich sie gefeiert." "Komm schon, den musste ich bringen. Hatte sich angeboten." Wir kicherten beide. "Bis Samstag dann, als du kommen solltest, hatte ich einen Plan ausgeheckt. Ich zog die Lederhose an, die du so ultraheiß findest und plante, brunchen zu gehen, um dich ein wenig vor der Tür warten zu lassen. Eigentlich wollte ich mit meinem neuen Mantel und der Kapuze auf dem Kopf um die Ecke biegen und dich fragen: "Ach, du bist schon da? Na gut, dann reden wir nochmal." Und während ich erzählte, übertrieb ich spielerisch die geplante Arroganz und Gleichgültigkeit. "Doch als ich in dem Cafe saß, dachte ich: "Was mache ich hier eigentlich? So bist du doch gar nicht." Und so war ich um 5 nach 2 vor meiner Wohnung und schmunzelte, dass du noch nicht da warst. Was hättest du auch ausgerechnet an diesem Tag mit deiner Gewohnheit brechen sollen? Ich ging hoch und zog mir schnell eine normale Leggings an." "Schade eigentlich." "Haha, ja. Hätte dir sicher gefallen. Ich hatte ja auch mal überlegt, dir Booty Pics zu schicken, um dich zu ärgern." "Oh ja, das wäre auch so angekommen. Dann hätte ich aber mit "Fick dich" geantwortet. Oder mit nem Dick Pick + Stinkefinger." "Haha, das hätte mir gefallen. Da wir schon über Nachrichten an den Ex sprechen: Ich habe noch eine lustige Geschichte. Mitte Dezember hatten wir Weihnachtsfeier in der Firma. Mein schwuler Kollege war ziemlich betrunken und am nächsten Tag, als wir alle bei mir im Büro chillten, gestand er: Ich habe meinem Ex gestern noch geschrieben. "Oh nein", ertönte es im Chor und ich ergriff gleich das Wort: "Digga, nichtmal ICH ab das gemacht. Was hast du denn geschrieben?" Und jetzt halt dich fest. Er hat geschrieben: "Ich vermisse deinen Körper!" Wie geil ist das denn? Das ist ne legendäre Nachricht an den Ex. Wir haben das total gefeiert. Wenn ich dir jemals eine drunken message schreibe, dann sowas." Wieder lachten wir. Immer wieder hatte er diesen Blick. Dieses nach außen dringende Lächeln, welches keine Reaktion auf etwas Gesagtes war. Vielmehr war es eine innere Freude über die Situation, die aus den Augen strahlte und sich in einem halb lächelnden Mundwinkel zeigte. Beinahe, als würde es sich erneut verlieben. "Aber zurück zur Geschichte. Da ich ja immer noch glaubte, dass du mich verarscht hast, hatte ich mir eine recht kühle Fassade zurecht gelegt. Als du mich dann umarmen wolltest, schüttelte ich gleich mit dem Kopf, weil ich Angst hatte, dass ich sie sonst nicht aufrecht erhalten könnte. Erst zum Ende hin habe ich Gefühle gezeigt, als ich dir gesagt habe, dass ich dich bis ans Ende meines Lebens geliebt hätte, wenn du dazu bereit gewesen wärst." Wir schwiegen, bis ich fortfuhr: "Es war schlimm, als du gegangen bist. Ich ging zur Tür und hörte dich noch atmen. Ich legte meine Hand und meine Stirn aufs Holz und du gingst erst, als ich den Schlüssel umgedreht hatte." Der Joint war wieder bei mir. Ich nahm zwei tiefe Züge und sagte: "Hier ist alles noch so, wie es war" und schaute auf die unaufgeräumte Kommode. "Ja, hat ein Freund von mir auch gesagt. Dass das vielleicht meine Art ist, damit klarzukommen." "Sogar die HSV-Schüssel, die ich für dich bemalt habe, steht hier. Aber die ist ja auch richtig cool." "Das ist die allerbeste Schüssel der ganzen Welt." Er sagte es mit solchem Nachdruck, dass ich sehr deutlich spürte, was er damit eigentlich sagen wollte. "Die Zeit nach unserem Gespräch war schlimm. Ich saß von da an so viele Nächte abends auf meinem Fensterbrett und stellte mir vor, wie du die Straße hochlaufen würdest. Wie du vor meiner Tür stehen würdest. Unten an der Straße. Ich habe so oft darüber nachgedacht, doch jedes Mal bin ich zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Dass es kein Zurück gibt." Traurigkeit und Akzeptanz lag zwischen uns. "Ich hatte es mir anfangs noch gewünscht, dass du trotzdem kommen würdest. Denn dann wäre es mir besser gegangen. Doch dann habe ich gespürt, dass ich nicht wollte, dass es dir schlecht geht. Dass du den Schmerz des Bereuens fühlst. Ich will von Herzen, dass du glücklich bist und dass es dir gut geht. Und das gleiche wünsche ich mir für mich selbst." Liebe zwischen uns. Und Schmerz. "Ich hatte diese Gedanken auch" begann er leise. "Immer wieder stellte ich meine Entscheidung infrage. Und dann stand ich in meinen Gedanken unten an der Straße und warf mit kleinen Steinchen gegen dein Fenster. Bis du das Fenster aufmachtest. Und zu mir runter schautest. Doch in der Realität wäre das alles ganz anders. Alle erdenklichen Szenarien habe ich durchgespielt. Sogar wie Ted Robin wollte ich dich fragen, ob du meine Backup-Frau sein willst. Dass wir mit vierzig heiraten, wenn wir noch Single sein sollten. Aber das ist ja auch krank. Ted sagt auch: Ich kann doch nicht all die Jahre darauf warten, ob ich am Ende vielleicht den Jackpot gewinne." "Ich habe es letztendlich akzeptiert und habe mit dem Tindern angefangen." "Ja, das habe ich gesehen. Als ich dich auf Tinder gesehen habe, musste ich das Handy erstmal weglegen." "Hattest du schon Dates?" "Nein, ich habe zwar schon sieben Matches, aber das war mir alles zu dumm." Während er das sagte, fragte ich mich, ob ich knapp über oder knapp unter 350 Matches hatte. "Und was machst du sonst so mit deiner Zeit?" "Ich arbeite sehr viel und wenn ich zuhause bin genieße ich die Ruhe und Stille." Er sagte es mit solcher Zufriedenheit, dass ich, obwohl ich mich für ihn freute, beinahe neidisch wurde, in welcher Einfachheit er sein Glück gefunden hat. "Ich will auch überhaupt keine Beziehung. Vielleicht wäre das Geilste in meinem Leben, im Lotto zu gewinnen und nur noch zu chillen." Dabei fläzte er sich auf die Couch und es wirkte beinahe, als hätte er bereits die Zigarre in der einen und das Steuerrad der Yacht in der anderen Hand. "Aber zurück. Du hattest also schon Dates." "Ja. Das erste nach vier Wochen. Ich musste mir selber zeigen, dass es dort draußen auch andere Männer gibt. Zuvor musste ich mir vor dem Spiegel selbst gut zureden. Immer wieder sagte ich mir: "Du schaffst das. Du schaffst das." Und ich hatte mich sehr hübsch gemacht. Ich sah ganz bezaubernd aus." "Das glaube ich sofort." "Eine Zeit lang habe ich Hardcore gedatet, um mich abzulenken. Mein Motto war: Jetzt ficke ich ganz Hamburg." "Ja, am Anfang wollte ich sie auch alle wegficken. Aber daraus ist nichts geworden." "Bei mir auch nicht. Ich habe es selbst gemerkt, dass es nicht klappt. Die ganzen Männer waren nicht ein einziges Haar von dir. Und als ich es selbst für mich schon entschieden hatte, nicht mehr zu daten, kam eine Intervention von meinen Freunden. Sie sagten: Du besinnst dich jetzt wieder mehr auf dich." "Haha, das ist alles wirklich wie bei How I met your mother." "Das war´s eigentlich mit meiner Geschichte. Willst du deine auch erzählen?" "Bei mir ist das alles schnell erzählt. Vier Wochen ungefähr ging es mir schlecht und dann habe ich es akzepiert. Aber willst du sehen, was meine Mitbewohnerin mir zum Geburtstag geschenkt hat? Ein Survivol-Kit für den Pokerabend mit meinen Kumpels an Silvester." Er gab mir eine kleine Schachtel, welche edel mit schwarzem Satin bezogen war. Darin war ein Fläschchen mit Cognac. "Cognac?" "Du hast das eigentiche Kit noch nicht gesehen." Mein Blick fiel auf das Innere des Deckels. Darin waren fein eingeklebt zwei Zigaretten und jeweils ein Beutelchen mit Gras, Koks und Extasy. Ich lachte herzhaft und er stieg mit ein. "Ich habe oft darüber nachgedacht und bin sehr traurig, dass wir nie Sex auf Extasy hatten. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich dich überreden würde und das wollte ich nicht." "Wenn du es ernsthaft mit mir besprochen hättest, hätte ich sicher einmal ernsthaft darüber nachgedacht. Es wäre sicher ne krasse Erfahrung gewesen." "Ja, das wäre es." "Aber auch so war es schon unglaublich mit dir." Die letzten zwei Züge am Joint entfalteten ihre volle Wirkung. Die Erinnerung zog mich in sich hinein. "Der Sex mit dir war so unendlich intensiv. Ich habe mich so verbunden gefühlt, so verwoben mit dir, manchmal wusste ich nicht, wo ich ende und du beginnst." "Mir ging es genauso." Eine Stimme erklang: "Fall nicht zu tief hinein in die Erinnerung. Du kommst nicht mehr heraus." "Ich bin so stoned... Ich hoffe, ich weiß das alles morgen noch. Ich werde eine so wunderschöne Geschichte schreiben können." "Bestimmt wirst du es noch wissen." "Zwischen uns ist jetzt so viel Schmerz, aber auch so unendlich viel Liebe." Ich stand auf. Bereits seit fast drei Stunden war ich bei ihm. Ich spürte, dass ich im Begriff war, die Kontrolle zu verlieren und dass wir der Anziehung auf keinen Fall nachgeben durften. Wenn wir miteinander schlafen würden, dachte ich, gäbe es zwei Möglichkeiten: Entweder wäre es so wunderschön, dass aller Schmerz wieder von vorn beginnen würde, oder es wäre so überschattet von Schmerz, dass es die Heiligkeit unserer vergangenen Verbindung entweihen würde. In jedem Fall würde sein Schwanz Pein in meinen Leib pflanzen. "Ich muss jetzt gehen." Als ich meinen Mantel anzog, scherzte ich: "Ich weiß, dass du meinen Hintern nochmal sehen möchtest." "Oh ja." Doch ich verwehrte ihm den Anblick, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Beim Verlassen des Zimmers drehte ich mich nochmal um, um mir den Anblick für immer einzuprägen und mich zu verabschieden. Da er jedoch fast den gesamten Türrahmen ausfüllte, verwehrte er mir unbeabsichtigt die Sicht. Er bemerkte meinen schmerzerfüllten Blick und ich wendete mich ertappt ab. Ging zu meinen Schuhen, lehnte mich an die Wand und beugte mich vor, um meinen Stiefel anzuziehen. "Von meiner Seite aus warst du nicht das letzte Mal hier." Er hatte meinen Schmerz gesehen und wollte ihn mir nehmen. Ich lächelte ihn an. "Okay" flüsteste ich. Wir umarmten uns. Ich bemerkte ein Schluchzen und spürte seine Tränen an meiner Wange. Kurz zuckte ich zusammen und ein Impuls wollte sich losreißen und sagen: "Wieso muss ich immer die Starke sein?" doch ich verblieb in seinen Armen und wir drückten uns noch enger aneinander. Er legte seine Hand auf meinen Kopf und küsste meine Wange. Nach einer endlosen Ewigkeit lösten wir uns voneinander. Wieder scherzte ich: Und irgendwann kriegst du noch die drunken message, aber eine, die man feiert. Ich drehte mich um und kämpfte gegen die Tränen. Er blieb an der Tür, bis sich unsere Blicke verloren. Erst als ich die Tür ins Schloss fallen hörte, ließ ich meine Tränen frei. Der Weg nach Hause war geprägt von Kiffer-Gedanken und als ich im Bett lag, konnte ich nicht schlafen, weil ich alles nocheinmal erlebte. Gleichzeitig zogen mich Wellen davon, weg von ihm, ich spürte, dass uns Galaxien trennten, und doch lief in meinem Kopf der Film: Und diesmal kommt er doch zurück. Heute hatte ich einen wunderschönen Tag mit meiner Schwester und eigentlich wollte ich längst schlafen, da ich morgen früh mit dem Zug in die alte Heimat fahre. Doch an dem Text schreibe ich seit einer Ewigkeit. Der Abend mit ihm hat mir so viel Schmerz genommen und mir gezeigt, wie viel Liebe zwischen uns ist. Wie besonders das alles war und ist. Ich werde ihn wieder sehen. Irgendwann. Solange, bis wir einander ganz loslassen können. Ich werde ihn ebenfalls für immer lieben. Und ihn gehen lassen. Für seinen eigenen Weg. Ich hingegen werde mich auf die Suche begeben. Nach dem, was mich glücklich macht. Dies ist unsere Geschichte. Und es ist eine Geschichte voller Liebe. Wie sollte es auch anders sein? Mein Leben ist ein Leben voller Liebe. Ich habe nicht alles aufgeschrieben, was wir geredet haben. Aber das Wichtigste, denke ich. Seit gestern Abend begleitet mich das Lied Bittersüß von Joris. Und jetzt muss ich endlich schlafen. Habt eine unendlich schöne Nacht. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Akzeptanz Candygirl konnte es doch nicht lassen. Am Dienstag war ich mit meiner Mannschaft auf dem Weihnachtsmarkt und schon als ich mich für den Abend fertigmachte, hatte ich ein seltsames Gefühl in mir. Ich hatte mich besonders hübsch gemacht und als ich an seiner Haltestelle umstieg, war ich mir sicher, ihn zu treffen, denn grob geschätzt hätte er zur gleichen Zeit von der Arbeit kommen müssen. Ich traf ihn nicht. Als ich später wieder an seiner Haltstelle umstieg, hatte ich den Impuls, zu ihm zu gehen. Mein Bus bog jedoch gerade um die Ecke und ich setzte zum Sprint an, um ihn zu erreichen. Zuhause angekommen, hatte ich den starken Drang, ihm zu schreiben. Und folgte ihm. Seine Nummer hatte ich trotz Löschen noch, denn sie war noch in meinem Anrufprotokoll. "Alles Gute nachträglich zum Geburtstag" Als ich ins Bett ging, hatte er sie noch nicht gelesen. Um zwei Uhr morgens wachte ich auf. "Danke dir!!" Bis sechs Uhr morgens schlief ich nicht mehr ein und kam gerädert zur Arbeit. Dort schrieb ich ihm erneut. "Wie geht´s dir?" Gegen Mittag erhielt ich eine Antwort: "Eigentlich ganz gut. Bin nur gerade dabei krank zu werden. Und dir?" "Gute Besserung. Mir eigentlich auch. Aber manchmal fehlst du mir." Mit manchmal meinte ich oft. Oder jeden Tag. Als ich Feierabend machte, las er die Nachricht, die Antwort bleib jedoch aus. Zuhause räumte ich ein bisschen auf und lenkte mich ab. Als ich später ins Fitnessstudio ging, hörte ich Partymusik und lief besonders beschwingt, während ich mir selbst einredete: "So weit bist du schon gekommen. Es ist dir gar nicht mehr wichtig, ob er dir antwortet." Im Fitnessstudio legte ich ein 1a Training hin und fand mich beim Anblick im Spiegel selbst ein bisschen geil. 15 Minuten vor meiner Yogaklasse setzte ich mich auf eine der Matten mit dem Plan, mich etwas vorzudehnen. Doch "weshalb nicht kurz schauen, ob er nicht vielleicht doch geschrieben hat?" sagte ich mir und schon stand ich vor meinem Schrank in der Umkleide. Er hatte es nicht. Panikartig verließ ich das Gym und hielt mich gerade noch zurück, sofort zu ihm zu laufen. Ich rief meine Schwester an und heulte ins Telefon: "Wie kann ich nur so dämlich sein? Die ganze Zeit über war ich so stark und nun das." Mit ihrer Stimme und meinem Schluchzen stand ich an der Brücke und schaute auf das schwarze Kanalwasser, auf welchem die Lichter der Häuserzeile gegenüber von den nackten Ästchen zerbrochen hin und her zitterten. "Gut, dass du nicht noch mehr Crazy-Ex-Action abgezogen hast" beruhigte sie mich und schon begannen wir zu scherzen. "Du machst das gut und auch diese Rückfälle gehören dazu." Mit nunmehr trauriger Musik im Ohr lief ich nach Hause. Weg von meiner Lieblings-Yogaklasse. In meinem Kopf kreisten Impulse meiner Vergangenheit. "Zuhause werde ich rauchen. Wen meiner Kontakt könnte ich jetzt ficken?" Die Gedanken beruhigten sich mit jedem Schritt. Zuhause angekommen, schaute ich auf mein Handy. "Du mir auch." Ich setzte mich vor meine Heizung und weinte. Ich machte einen Screenshot und schickte ihn an meine Schwester, an meine Mädelsgruppe und an die PUA-Gruppe. Die zerstörerischen Impulse waren verschwunden. An deren Stelle trat der Wunsch, meinen Schmerz zu teilen und Hilfe anzunehmen. Während ihre Nachrichten mich erreichten, tippte ich Text um Text, in einer bat ich um ein Treffen, in der anderen um ein Telefonat, in wiederum einer anderen fragte ich, ob wir jetzt wieder Kontaktsperre halten sollen. Keine davon schickte ich ab. Bis es still in meinem WhatsApp und in mir wurde. "Ich bin noch nicht drüber hinweg, aber irgendwann werde ich es sein... Und irgendwann will ich die Umarmung nachholen.. Alles Liebe bis dahin." Akzeptanz. Er hat bisher nicht geantwortet und das ist in Ordnung. Ich sehe das alles nun mit anderen Augen. Die Art und Weise der Trennung hat nun eine neue Bedeutung bekommen. Dass die Trennung so unschön verlaufen ist, hat einzig und allein damit zu tun, weil er es nicht anders konnte. Seine Stimme am Telefon war tränenerstickt. Er hat mich geliebt. Gestern war die Dreimonatsgrenze. Mit dieser Nachricht habe ich mich verabschiedet. Von der Hoffnung, von ihm, von einem Teil meines Selbst, welches gestorben ist. Dieses Sterben ist schmerzhaft und so auch meine Wiedergeburt. Deswegen treibt es mir Tränen in die Augen und Schmerz durchfährt meinen Körper. Weil ich lebendig bin... In der Beziehung ruhte ich. Meine Seele brauchte dies, um zu heilen. Sie legte sich in seine Hände und er gab acht darauf. Vergangenen Mai ungefähr spürte ich zum ersten Mal diese Heilung. Ich hatte mit dem Rauchen aufgehört und fühlte mich wunderbar leicht. Gleichzeitig spürte ich, wie wir einander entglitten. Er löste sich immer weiter, bis wir uns im Juni beinahe trennten. Danach fing ich wieder an zu rauchen und kiffte viel mit ihm. Ich versuchte, wieder ins Dunkel hinabzutauchen, doch das Licht in mir ließ sich nicht mehr aufhalten. Ich vermochte nicht, ihn mitzunehmen und so litt ich in seiner Dunkelheit. Bis zur Trennung. Ich verwandle mich. Und ich kann nicht mehr zurück. Es wird nie wieder sein, wie es war. Es wäre ohnehin nicht mehr dasselbe. Weil ich nicht mehr diesselbe bin. Dies ist meine Weihnachtsgeschichte. Akzeptanz. -
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Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Letzte Woche war sein Geburtstag. Ich habe mich nicht gemeldet. Die ganze letzte Woche war ich im sexuellen Ragemode und habe gelernt, je lauter etwas in mir nach anderen Männern schreit, desto schlechter geht es mir. Ich hatte Montag vor einer Woche einen ONS, welcher sehr seltsam war. Nach einem kurzen Spaziergang gingen wir zu mir. Eigentlich wollte ich zuerst noch einen Tee trinken, doch er eskalierte sofort. Da war keine Verbindung zwischen uns, und doch stand ich innerhalb weniger Sekunden nackt vor ihm mit seinem Kopf zwischen meinen Beinen. Ich beobachtete ihn und dachte darüber nach, ob er wohl bemerkte, dass nichts in mir, weder meine Seele noch mein Körper, auf sein Begehren reagierte. Kurz nachdem er eingedrungen war, war es auch schon wieder vorbei. Er entschuldigte sich und sagte, dass es normalerweise nicht so schnell gehen würde. Wir tranken schließlich noch einen Tee und holten das Kennenlernen nach. Er schien völlig angefixt von mir und ich genoss die Komplimente und die Streicheleinheiten. Wir hatten noch einmal Sex und in der Tat dauerte es dieses Mal viel länger. Zu lange für meinen Geschmack, denn ich hatte eigentlich keine Lust auf ihn. Von Beginn an schon nicht. Ich war froh, als er ging und ich es mir alleine in meinem Bett gemütlich machen konnte. Am Freitag telefonierte ich lange mit einem weiteren Tinder-Kontakt und er kam am selben Abend noch zu mir. Wir hatten telefonisch vereinbart, dass er eine kleine Bondage-Nummer mit mir durchziehen dürfe - eine für mich völlig neue Erfahrung. Und so verband er mir später die Augen, fesselte mich mit einem Seil sehr kunstvoll und tobte sich mit seinem Spielzeug an mir aus. Da war keine Gewalt, ganz im Gegenteil. Alles, was er tat, sollte mir Lust bereiten. Ich ließ ihn danach übernachten, wobei ich eigentlich lieber alleine geschlafen hätte. Am Sonntag kam mein FB zu mir. Wir kuschelten mehr, als dass wir Sex gehabt hätten. Die beiden Tinder-Männer bombardierten mich im Anschluss mit Nachrichten, bis ich beiden von ihnen die Hoffnung auf ein Wiedersehen nahm. Sie sind nicht, was ich suche. Auch mein FB ist es nicht. Wenn ich tindere, suche ich eigentlich nur nach ihm. Wenn ich Sex habe, will ich eigentlich nur wieder diese Verbindung spüren, welche ich mit ihm hatte. Welche mit ihm gewachsen war. Verwoben ineinander, verschmolzen und vertieft in die Seele des jeweils Anderen, so als lösten sich Grenzen auf, nicht wissend, wo die eigene Seele endet und die des Anderen beginnt. Wir sind entzweit. Kurz vor seinem Geburtstag änderte er sein WhatsApp-Bild in eines, welches ich in unserem gemeinsamen Urlaub von ihm gemacht hatte. Er steht auf einem Felsen, mit dem Rücken zu mir und schaut aufs Meer. Sofort begann der Brainfuck: Hat er sich die Bilder wehmütig angeschaut und will mir ein Zeichen geben, dass er an mich dachte? Soll das Bild symbolisieren, dass er sich von mir abgewendet hat und er nun dem Neuen entgegensieht? Die Antworten darauf spielen keine Rolle, denn die Fragen sind überflüssig. Es sind nur Gedanken. Und so habe ich seine Nummer gelöscht und kann mich nun nicht mehr selbst traurig machen. Der sexuelle Ragemode ist nun erstmal wieder vorbei. Ich habe noch einige Männer on hold, aber das Bedürfnis fehlt, sie zu aktivieren. Am 24. werde ich Hamburg für ein paar Tage verlassen und meine Familie besuchen. Ich habe mit meinen Onkeln und Tanten, Cousins und Cousinen und alten Freunden telefoniert. Sie freuen sich riesig, dass ich komme. Auch meine Eltern sind sehr glücklich, dass ich komme. Ich brauche ein paar Tage voller Liebe und wahrer Geborgenheit, um mir Gedanken zu machen, was ich wirklich will. Tief in mir drin weiß ich es ja... Eine echte, tiefe Verbindung. Eine Beziehung mit einem großartigen Menschen, der mir all das gibt, was ich mir wünsche. Aber im Moment ist mein Herz verschlossen. Es trauert und ist ängstlich. Aber irgendwann, ja, irgendwann, da wird es sich wieder öffnen. Und es wird wieder so sehr lieben, als wäre es nie verletzt worden. Ich wünsche euch allen ruhige und stille Tage. So kurz vor Weihnachten. Der Zeit der Liebe. Der Zeit, in der in den Herzen und Seelen Ruhe einkehrt. -
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Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
"Schließ mich weg, schließ mich weg" schreit das Herz. "Wie soll ich jemals wieder vertrauen? Wie jemals wieder wagen zu lieben?" "Solange du dir selbst nicht traust, kannst du nicht lieben. Nicht dich selbst und auch niemanden sonst. Lerne, dir selber zu vertrauen, auf dich selbst zu hören, dann kannst du dich wieder der Liebe schenken. Dich selbst zum Geschenk machen auf dem Altar der Liebe." So klingt die Weisheit der Seele, welche in mir hin und her wiegt wie das Meer, sanft und liebevoll, in Wogen und Wellen. Das Schlimmste ist jetzt überstanden. Die Gedanken an ihn werden weniger. Ich konzentriere mich auf mich selbst, arbeite fast jeden Tag an Natarajasana, kümmere mich um mich, höre in mich hinein. Und ich sehe es jetzt auch: Wir haben nicht zueinander gepasst. Ich spüre jetzt, dass ich so viel mehr will als das, was er mir jemals hätte geben können. Noch immer knabbere ich an der Art und Weise der Trennung. Aber auch das wird eines Tages nicht mehr wichtig sein. Jeden Tag verblasst er etwas mehr in meiner Erinnerung. Schon jetzt erinnere ich kaum den Klang seiner Stimme. Und irgendwann wird er verschwunden sein. Ich arbeite im Moment an dem wohl wichtigsten Projekt meines Lebens: Dem Projekt Selbstliebe. Und das Universum unterstützt mich tatkräftig auf diesem wundervollen Weg. Etwas Geld ist aus verschiedenen Richtungen zu mir geflossen und aufgrund weiterer Fügungen konnte ich mir einen großen Traum erfüllen. Ich habe zufällig vergangenen Montag einen sehr günstigen Flug gefunden und werde in fünf Monaten für vier Wochen auf den Philippinen herumreisen. Mich meinen Ängsten stellen. All Ein. Eins sam. Ich habe heute gar keine große Lust von meinen Dates und Bekanntschaften zu erzählen. Außer vielleicht: Wenn ich Sex wollte, könnte ich ihn jederzeit haben, ich bin aber im Moment extrem wählerisch. Das sind vorerst meine Neuigkeiten. Ach, eine Sache noch: Candygirl trägt jetzt Lippenstift ;) Ich wünsche euch, dass ihr ebenfalls eine magische Adventszeit habt, die Lichter dort draußen und in euch selbst genießen könnt und dass auch eure Träume sich erfüllen. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Meine Seele schmiegte sich an seine Seele. "Du musst jetzt aufwachen, meine Liebste" klang seine sanfte Stimme tief in mir. "Lass mich noch etwas verweilen, hier, hier bei dir. Es ist kalt draußen und der Regen fällt schwer" flüsterte ich mit geschlossenen Augen und nächtig-müder Stimme. "Dann verbleib noch einen Augenblick, hier, hier bei mir. Doch geh, ehe die Nacht vergeht." Und er küsste meine Stirn und hielt mich noch näher an sich. Meine Seele schmiegte sich an seine Seele. Bis der Tag begann. Seither wandle ich in alten, längst vergessenen Gewölben, das hin und her wiegende Knarren der schweren Holztür von weit hinter mir, der Wind, welcher das von draußen geborgte Laub über den marmornen Boden treibt, es um meine nackten Knöchel tanzen lässt. Fern das hallende Verklingen von Kinderstimmen. Am Ende der Hallen die Tür zum Garten, durch deren buntes Glas das Licht zu mir zerbricht. Aber noch wandle ich in Schatten. Von Schatten hin zum Licht. Diese Bilder sind in den letzten Tagen in mir gewachsen, aber ich konnte sie nicht eher hier niederschreiben, da das Ladekabel meines abgeklapperten Laptops nun endgültig den Geist aufgegeben hat. Schwer mögen euch jene Bilder erscheinen, doch nicht nur schwer ist derzeit mein Leben, wenngleich ich der Schwere genügend Raum gebe, um zu sein. In der Stille, wenn ich mit mir alleine bin. Die größte Zeit des Tages jedoch, in der Welt dort draußen, strahle ich nun wieder. Und davon will ich euch jetzt berichten. Von dem Strahlen, der Leichtigkeit. Vor eineinhalb Wochen habe ich beschlossen, wieder Männer in mein Leben zu lassen, oder besser gesagt, in mich zu lassen. Ihr erinnert euch, als ich hier geschrieben habe, dass ich mir einen Mann als Trostpflaster mit besonderen Qualitäten wünsche? Es ist unglaublich, aber genau so jemanden habe ich gefunden. Einen wirklich sehr, sehr lieben Mann. Schon als ich seine Stimme gehört hatte, spürte ich seine Herzenswärme. Er gibt mir nicht nur den Sex, den ich gerade brauche, sondern er ist da, hält mich die ganze Nacht, lacht mit mir, wir hören einander aufmerksam zu, auch der Traurigkeit in uns, er ist da und er tut mir gut. Er weiß, dass er mir ein Trost sein soll und ich weiß, dass er ab Februar aus beruflichen Gründen das Land verlassen wird. Uns beiden ist klar, dass wir für eine begrenzte Zeit einander lieben dürfen, um danach wieder die eigenen Wege zu gehen. Das Universum gibt mir aber noch so viel mehr. Bei Tinder und Lovoo matche ich genau die Männer, die ich haben will. Und auch in meinem Alltagsleben flirten Männer mit mir, machen mir Komplimente, alte Bekannte melden sich über Facebook und umgarnen mich. Es kommt nicht von ungefähr: Ich bin schön geworden. Habe seit der Trennung abgenommen und mich zudem sehr um mich selbst gekümmert. Seit sechs Wochen rauche ich nicht mehr, dafür pflege ich mich: Meine Haut ist wieder rosig-frisch und meine Haare glänzen. Zudem kämme ich sie nicht mehr auf Teufel komm raus glatt, sondern trage meine natürlichen Wellen. Ich bin da angekommen, wo ich immer sein wollte: Bei mir selbst. Der Adventskalender, den ich mir im Moment selbst bastele, ist beinahe fertig. Darin sind unter anderem drei Lippenstifte von MAC im Wert von über 60 Euro. Nie zuvor hätte ich so viel Geld für Lippenstift ausgegeben, doch ich gönne mir jetzt. Männer, Lippenstifte, gutes Essen, Ruhe, Freunde. Aus Selbstliebe. Es tut mir sehr leid für seine Seele. Dass er es war, der mir so viel Schmerz zufügen musste, damit ich das größte Geschenk auf Erden empfangen konnte: Zu erkennen, dass man selbst Liebe ist. Selbstliebe. Immer mehr kann ich ihn loslassen, denn er war nicht meine Liebe, es war immer meine eigene, meine eigene Liebe, welche ich mit ihm teilte. Dennoch kommen noch Tränen. In den Abendstunden. Wenn ich einsam bin. Obwohl ich einsam bin. Eins sam. Ja, ich stottere noch immer. Mal mehr, mal weniger. Es kommt und geht und es darf sein. Es ist in Ordnung. Alles ist in Ordnung. Ich weiß nicht, der wievielte Tag heute ist. Seit der Trennung. Es ist nicht mehr wichtig. Es wird einer kommen, der mich unendlich lieben wird, so wie ich mich selbst liebe. Aber noch nicht jetzt. Ich bin noch nicht bereit. Ihr dürft euch in der nächsten Zeit auf viele Männergeschichten einstellen. Dating ist aufregend und intensiv, aber vor allem auch lustig. Ich werde viele Geschichten voller Emotionen zu erzuählen haben und sie gerne mit euch teilen. Habt eine schöne Nacht. Ich verbringe sie heute bewusst allein. -
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Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Tag 49 Ich komme eben vom Yoga. Auf dem Weg zum Studio - ich laufe eigentlich immer zu Fuß - fiel mir auf, wie beschwingt und zufrieden ich vor mich hinlief. Dabei fiel mir ein, wie düster und vernichtend meine Gedanken vor der Beziehung waren, zuweilen so stark, dass sie im Begriff waren, mich zu zerstören. Ich erinnerte, wie unendlich leer und ausgelaugt ich vor zwei Jahren war, meine Seele so ausgehungert nach Nähe und Zärtlichkeit, dass sie sich beinahe selbst verschlang. Und dann, in der Beziehung, wurden meine Bedürfnisse nach körperlicher Nähe gestillt. Zum ersten Mal in meinem Leben. Wo zuvor unstillbarer Hunger, grenzenlose Sehnsucht und schwarze, dunkle, tosende Gier war, trat nun ruhige Wärme, stiller Frieden und umarmende Liebe. In mir ist nun nicht mehr dieses herzerbarmende Flehen, das weinende und schreiende Leiden meiner Seele. Meine Seelengebete sind erhört worden und ich habe erhalten, was zu meiner Heilung nötig war, zu meiner Ganz-Werdung, denn das bedeutet Heilung. Ich bin nun ganz, denn der verlorene, verkümmert-verkrüppelte Teil, der damals keine Liebe bekam, kein Streicheln, kein Umarmen, keine Küsse, kam zu mir zurück, nachdem er weit, weit fort war, all die Jahre. Und all die Jahre wandelte ich rast- und ruhelos durch fremde, kalte Betten auf der Suche nach ihm, getrieben von der Leere, welche er in mir hinterlassen hatte, als er ging. Und nun, da er wieder bei mir ist, bin ich eine andere. Ich bin nun wahrlich einsam, im ursprünglichen Sinne. Die Silbe -sam hat eine so wundervolle Bedeutung, welche wir alle längst vergessen haben. Zusammen mit einem Substantiv bedeutet sam <erfüllt sein von>. Und so bin ich nun Eins-sam. Ich bin erfüllt vom Eins sein. Ich bin Eins, ich bin Ganz. Ich brauche keinen anderen Menschen mehr, um mich ganz zu fühlen. Ich werde irgendwann wieder einen Menschen brauchen, der meine Bedürfnisse befriedigt, aber ich werde niemanden mehr brauchen, der eine Leere in mir füllt. Er hat mir so weh getan, aber dadurch ist nichts in mir zerbrochen. Wenn etwas zerbrochen ist, dann nur die Illusion, die mich davon abhielt, ich selbst zu sein. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Chopin, du hast recht mit dem Date.. Du hast es in Worte gefasst, was ich nur diffus in mir spürte. Es hat sich ohnehin erledigt - er hat sich nicht mehr gemeldet. Was ich im Übrigen als großes Kompliment ansehe. Tag 45 Er hat mir am Donnerstag Vormittag geschrieben: "Ich hoffe, es geht dir gut." Ich habe nicht geantwortet und dann am Freitag seine Nummer blockiert. Er kann mich nicht mehr anrufen. Ob SMS durchgestellt werden, weiß ich nicht. Heute war ich den ganzen Tag gut abgelenkt, da ich ein Punktspiel hatte und ziemlich gut war. Volleyball macht mich einfach glücklich. Doch ansonsten weine ich sehr viel. Da sind so viele Worte in mir, die ich ihm so gerne sagen würde. Und da das nicht geht, möchte ich sie sehr gerne mit euch teilen. "Was möchtest du hören, wie es mir geht? Es geht mir nicht gut. Du hast mich wochenlang von dir gestoßen und ich war trotzdem zuckersüß und lieb zu dir. Und die Art und Weise, wie du es hast enden lassen, das alles habe ich nicht verdient. Ich möchte, dass du mich gehen lässt. Ich möchte all das abschließen und vergessen. Du hast mir so weh getan." Seit sechs Wochen und drei Tagen kostet mich jeder einzelne Tag so viel Kraft und ich frage mich, wie ich all das bisher geschafft habe. Ich muss wohl einen Schritt vor den nächsten gesetzt haben in diesem düsteren Schmerzensnebel. Denn so fühlt es sich seither an: Als sei ich in jenem dunklen Schleier gefangen und suchte meinen Weg hinaus. Ich habe mich eben sehr lange gedehnt und Natarajasana geübt, wie immer im Kerzenschein vor meiner Fensterfront, in den Nachthimmel und die Sterne hinein. Der Schmerz tanzt mit mir, er ist in mir und um mich herum, ich umarme ihn und lasse mich von ihm führen, er tanzt mich und ich tanze ihn, bis wir einander eines Tages loslassen können. Leicht und schwer - hält er mich an der Hand Leicht und schwer - lenkt er meinen Gang So ist das mit dem Schmerz. Er wird noch eine Weile bei mir bleiben. Bis er es eines Tages nicht mehr sein wird. Und dann wird alles anders sein. Er hat mir so weh getan. So viele Male sagten wir einander "Ich liebe dich" und nun weine ich seinetwegen so viele Tränen, schaue jedes Mal auf die Straße hinab, wenn ich mein Schlafzimmerfenster öffne, er wird nicht kommen, weil er vielleicht selbst in seinem Zimmer sitzt und sich fragt, wie all das geschehen konnte, wie es sein kann, dass wir einander nun so fern sind, dass unsere entzweiten Herzen einander rufen, aber keine Antwort mehr erhalten, keinen Widerhall, nichts. Dass wir einander nun so fern sind. Weil wir Menschen sind. Und weil jenes zum Leben gehört. "Wenn du bereit gewesen wärst, dann hätte ich dich geliebt. Bis ans Ende meines Lebens." Ich habe gemalt. So in etwa hätte ich gerne das Bild für den Blog. Noch trifft es aber nicht den Blick, den ich gerne hätte.. -
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Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Tag 35 Ich war auf dem Weg nach Hause, um mich für ein Date fertig zu machen. Ich stieg jedoch in seiner Straße aus dem Bus aus, lief den Weg zu seiner Wohnung, klingelte und stapfte die Stufen hoch. Es war wie immer, nur dass er nicht allein war und mich nicht beachtete. Kurz danach jedoch lag ich auf ihm, sah das Licht um uns herum, zeichnete die Konturen seines Gesichts mit meinen Fingern nach, als wollte ich es für immer in meine Erinnerung einschließen. Unsere Seelen ein letztes Mal verschmolzen. Unsere Aura erleuchtete ein letztes Mal unsere Welt. Es war der Abschied. Ich spürte, dass es das allerletzte Mal sein würde. Es fühlte sich so real an, dass ich mich verwirrt in meinem Jugendzimmer umsah, als ich aufwachte. Seit ich bei meinen Eltern bin, träume ich jede Nacht von ihm. Sehr klare, sich real anfühlende Träume. In Hamburg hatte ich ihn nur düster und verschwommen wahrgenommen. Durch den Abstand bin ich nun wohl stark genug, um ihn noch einmal anzusehen und dann loszulassen. Ich möchte euch gerne von der Sitzung bei meiner Therapeutin berichten. Seit nunmehr 15 Jahren kenne ich sie und sie ist seither keinen Tag gealtert. Immer strahlend schön, glänzend und lichtvoll, so war sie auch dieses Mal wieder. Als zitterndes, verstörtes Mädchen saß ich einst vor ihr und sie hat mich all die Jahre begleitet und geführt, ebenfalls den Weg des Lichts zu gehen. Ich kann leider nicht mehr alles exakt wieder geben, aber ich werde es versuchen, auch wenn meine Worte ihr nicht gerecht werden. Ich habe es der Einfachheit halber in direkter Rede aufgeschrieben, aber es sind nicht 1:1 ihre Worte. Es ist nur eine Geschichte. Zuerst berichtete ich ihr von der Zeit bevor ich ihn traf, dem Kiffen, der sexuellen Gewalt, der Dunkelheit, dem Gefühl der Kaputtheit, der Einsamkeit und der Leere, die mich beinahe zerbersten ließ. Ich erzählte von der ersten Begegnung, als ich wusste, dass er mich beschützen würde, den Erinnerungen, die in der Anfangszeit in mein Bewusstsein strömten, davon, dass ich die Arbeitslosigkeit ohne ihn nicht überstanden hätte, von der Leichtigkeit unserer Liebe, dem bis zuletzt liebevollen, zärtlichen Umgang, auch wenn er sich mehr und mehr zurückzog, je mehr Verbindung ich suchte. Dass ich leidend verharrte, obwohl ich spürte, dass es längst vorbei war. Dass er mir gesagt hatte, dass er gut zu mir sein würde. "Und das war er, Sala" sagte sie. "Er hat dich oft allein gelassen, aber da war keine Demütigung und keine Gewalt mehr. So eine Beziehung sucht man sich, wenn die letzten Schmerzen heilen. Wenn du dir noch einmal eine gewalttätige Begegnung gesucht hättest, dann wärst du wahrscheinlich wirklich eine Zeit lang in der Psychiatrie gelandet, aber so warst du noch nie: Deine Seele ging den Weg oft bis zum Abgrund, aber gesprungen ist sie nie. Auch mit den Drogen. Nie hast du die Linie zur Selbstzerstörung überschritten. Bei ihm durfte sich deine Seele ausruhen, sich niederlegen und heilen. Mach dir keine Vorwürfe, dass du so lange geblieben bist. Menschen wie du, die so viel wahrnehmen und spüren, brauchen Zeit, um all die Informationen zu verarbeiten, die Gefühle hinken da hinterher. Du hast beobachtet und dadurch langsam gelernt, was du in einer Beziehung brauchst und vor allem, wie du es deinem Partner gegenüber kommunizieren kannst. Nach eurer Beinahe-Trennung im Juli hat er es ebenfalls versucht, aber er konnte es nicht. Er ist in seiner seelischen Entwicklung weiter als deine Eltern, die in deiner Kindheit wie verletzte Tiere in ihrem Schmerz wild um sich bissen, ohne zu bemerken, dass du noch viel verletzter bist. Er hingegen lebt keine Gewalt. Er kann lieben. Dennoch kann er sich nicht verbinden. Noch keine echte Nähe zulassen. Aber er hat dich gesucht, Sala, und das kann etwas in ihm eröffnen. Es liegt jetzt an ihm, daraus etwas zu machen. Eine Begegnung mit dir, Sala, verändert. Deine Seele hat sich dieses schwere Leben, diese Familie, ausgesucht, weil du diese Erfahrung gebraucht hast, um das zu werden, was du jetzt bist. Du hast das alles jetzt überstanden. Kennst du die Geschichte mit dem Frosch und der Milch? Der Frosch fällt in einen Krug voller Milch. Er zappelt und schlägt mit den Beinchen, es wird schwerer und schwerer und schließlich glaubt er: Jetzt ist es vorbei. Jetzt werde ich ertrinken. Doch kurz vor dem Ende hat er die Milch zu Butter geschlagen, sie ist fest und er hüpft hinaus und ist frei. So auch du, Sala." "Ohne dich hätte ich das nicht geschafft" antwortete ich leise mit Tränen in den Augen, in Demut und Ehrfurcht vor allem, was sie für mich getan hat, was sie mich gelehrt hat, was sie mit mir geteilt hat. "Ich habe dich auch gebraucht, Sala. Du hast mich ebenfalls vieles gelehrt, was das Studium nicht vermochte." "Du kannst in einer Beziehung Leichtigkeit leben, da du sie in der Schwere deines Lebens gefunden hast. Die echte Leichtigkeit, die niemals ohne die Schwere existiert. Viele Menschen suchen die Abkürzung über Drogen und verlieren sich darin, andere wiederum springen mit einem Wingsuit trotz der zahlreichen Todesfälle in die Tiefe. Es gibt keine Abkürzung und ohne die Schwere, das Erforschen, die abertausend Testsprünge und das Wissen, kann es keine Sicherheit in der Leichtigkeit geben. Sie springen und sterben. Dein Exfreund ist seinem Schmerz nie begegnet. Er hat sich ihm nie gestellt." "Es ist ihm schwer gefallen zu gehen, weil ihr einander geliebt habt. Aber das Universum sorgt schon dafür, dass man gehen muss, indem es die Liebenden so unterschiedlich sein lässt, dass die Liebe alleine keine Brücke sein kann." "In euren letzten gemeinsamen Wochen seid ihr beide dem Weg der Seele gefolgt. Ihr hattet eine Stop and go Beziehung, so dass eure Seelen sich langsam voneinander lösen konnten. Ihr habt den jeweils anderen nicht aus euch herausgerissen wie einen Stachel. Bei diesem Herausreißen würde die Seele regelrecht ausbluten. Du hast das bereits erlebt, Sala, als du die Verbindung zu deiner arabischen Liebe abgebrochen hast. Du kennst diesen Schmerz. Er ist wie ein tiefer Schnitt, eine klaffende Wunde, aus welcher dein ganzes Blut quillt. Von deinem Exfreund hingegen durfte deine Seele sich langsam zurückziehen. Ganz ohne Schmerz geht es jedoch nie. Das weißt du jetzt." "Du kannst lieben und jetzt kannst du dich auch verbinden. Du kennst jetzt deine Bedürfnisse und kannst sie mitteilen. Du wirst ab jetzt Männer anziehen, die auf deiner Ebene resonieren. Aber vielleicht noch nicht jetzt. Du wirst vielleicht noch eine Weile brauchen, bis du wieder eine Beziehung eingehen kannst." "Mir fällt es vor allem so schwer ihn gehen zu lassen, denn mit ihm habe ich mir eine Zukunft gewünscht, Kinder..." "Sala, du kannst das jederzeit anders entscheiden, aber vielleicht willst du gar keine Kinder. Du hast dein Leben lang gekämpft und du weißt, dass das System, in welchem wir im Moment leben, Kampf bedeutet. Seit einigen Jahren werden sehr sensitive Kinder geboren, die eines Tages ein neues Bewusstsein auf dieser Erde erschaffen werden. Aber solange sie in der Übergangszeit leben, werden sie leiden. Du weißt das. Du hast das selbst erfahren. Außerdem, Sala, du hast deinen Teil bereits geleistet. Du bist aus der Gewalt emporgestiegen und hast Liebe gefunden. All deine Erfahrungen werden in das große Ganze eingespeichert und dort kommt es allen zugute. Du hast deinen Teil bereits geleistet. Du musst nicht mehr kämpfen." Das alles sind nur Ausschnitte unseres dreistündigen Gesprächs. Ich vermag es nicht, all das in Worten wiederzugeben, was sie mir geschenkt hat. Es war Liebe. Sie gab mir Liebe. Außerdem nahm sie mir die Angst vor dem Schreiben. Dem Schreiben in der Öffentlichkeit. Und so habe ich nun Mut, den Blog bald mit Leben und Liebe zu füllen. Ich habe ihr auch von diesem Thread erzählt. Davon, welch unendlichen Reichtum ich hier gefunden habe, welch unendlich großen Geschenke ich hier empfange, welch Liebe mir hier entgegengebracht wird. Jedoch auch, dass hin und wieder das Thema Borderline angesprochen wird. "Sala, wenn es danach geht, dann haben wir alle Borderline. Das ist nur ein Etikett, ein Urteil, das vergeben wird. Aber es führt dazu, dass man in krank und gesund unterteilt, sich abgrenzt, anstatt sich in den anderen hineinzufühlen, ihn zu verstehen und ihm beizustehen. Man zementiert so einen Menschen in eine Krankheit hinein, anstatt ihm das zu geben, was er benötigt. So ein Etikett sollte man nur vergeben, wenn jemand eine Auszeit von der Welt braucht. Und wenn es nötig ist, dass ein Mensch eine Auszeit von der Welt braucht, dann sollten wir alle uns fragen, ob dieser Mensch krank ist oder die Welt. Borderline ist ein Urteil und Urteile fällen Menschen dann, wenn sie nicht verstehen können oder wollen. Können, weil ihnen die Erfahrung fehlt, und wollen, wenn sie lieber die Schotten dicht machen, anstatt Nähe zu einem anderen Wesen zuzulassen. Zu einem Wesen, welches an den eigenen Schmerzen rühren könnte. Sala, du kannst diesen Menschen sagen: Es ist in Ordnung, wenn ihr mich nicht verstehen könnt oder wollt, aber kleinmachen werde ich mich von euch nicht lassen." Es hat sich alles verändert. Mein Elternhaus ängstigt mich nicht mehr. Die Geister, die mich hier verfolgten, sind nun erlöst von ihrem unbarmherzigen Los. Das Haus ist nun wieder das, was es eigentlich ist: Nur ein Haus. Wie es angefüllt ist, kann ich nun mitgestalten. Und wie sollte es auch anders sein, es wird ein Haus voller Liebe. Meine Eltern geben sich viel Mühe, mich aufzupäppeln. Sie haben mich Brot backen gelehrt, meine Mutter bekocht mich mit frischem Gemüse aus dem Garten, mein Vater erklärt mir die verschiedenen Vogelarten, die den ganzen Tag unseren Balkon besuchen, auf dem meine Eltern ihnen sehr liebevoll eine Futterstelle eingerichtet haben. Ein selbstgebautes Vogelhäuschen und ein halbes Dutzend Tannenzweige mit Meisenknödeln hängen von den Balken. Sie leben hier in Einklang mit der Natur und es scheint mir, als hätten sie ihren Frieden gefunden. Ich gönne es ihnen von Herzen. Denn ich sehe nun auch ihr Leid, welches sie erlebt haben. Ihnen selbst sind Tragödien widerfahren. Ich sehe das nun alles und ich hege keinen Groll. Ich habe ihnen längst vergeben und wünsche ihnen, dass sie ihren Lebensabend glücklich verbringen dürfen. Die beiden sind alt geworden und meine Mutter wird meiner geliebten Großmutter immer ähnlicher. Noch drei Nächte. Dann geht es zurück nach Hamburg. In die große Stadt. Jetzt, da ich hier jeden Tag umgeben bin von meiner Familie, Onkeln, Tanten, Cousins und Cousinen, Menschen, die mich lieben und vermissen, habe ich erst bemerkt, wie sehr ich das alles in Hamburg vermisse. Eine letzte Sache wollte ich noch erzählen: Als ich am Montag in der nächstgrößeren Stadt bei meiner Therapeutin war, hatte ich am Abend dort noch ein Tinder-Date. Wir gingen ein bisschen spazieren und als ich das Gefühl hatte, ihn einschätzen zu können, kam ich auf einen Tee mit in seine Wohnung. Nachdem wir etwa eine Stunde geredet hatten, küsste er mich. Es war der erste Kuss seit der Trennung. Der Kuss war nicht nur anders und ungewohnt, sondern leider ganz, ganz fürchterlich. Die Details erspare ich euch, nur so viel: Ich war heilfroh, als ich endlich zuhause war und meine Schnute mit Wasser reinigen konnte. Ihn jedoch log ich an. Ich sagte ihm, dass ich noch nicht bereit und emotional blockiert sei, mich noch nicht auf einen anderen Mann einlassen könne. Ich wollte ihn nicht verletzen, aber vielleicht seid ihr anderer Meinung und ich hätte bei der Wahrheit bleiben sollen. Nämlich, dass mir seine Küsse nicht gefallen haben. Das widerlich und ekelhaft hätte ich der sich gebietenden Höflichkeit zufolge ohnehin zensiert. Ich verabschiedete mich nach dem Kuss und im Auto dachte ich darüber nach, ob es zum Sex gekommen wäre, wenn der Mann mehr meinem Beuteschema geähnelt und es zudem verstanden hätte, eine Frau zu verführen. Ich habe darauf keine Antwort gefunden. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr so needy nach Nähe bin, dass ich mit einem Mann schlafe, zu dem ich keinerlei Verbindung spüre. Vielleicht kann ich aber jetzt auch keinen Sex mehr außerhalb einer Beziehung haben. Wer weiß. Im Moment habe ich noch einige an der Angel, vielleicht ergibt sich eine FB. Nach meiner Oneitis hatte ich auch einen wirklich ganz bezaubernden Mann an meiner Seite, dessen sehr ausdauernder Charakter sowie sein riesengroßes Herz mir eine große Hilfe waren. Ich könnte noch so viele weitere positive Attribute wie ausdauernd und riesengroß aufzählen, aber es ist schon spät. Hach, so jemand wäre toll. So, ich muss jetzt schlafen. Ich glaube, heute Nacht wartet ein schöner Traum auf mich ;) "Wenn du bereit gewesen wärst, dann hätte ich dich geliebt. Bis ans Ende meines Lebens." -
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Tag 29 Gemischte Gefühle. Morgen wird mich der Zug weit fort von all dem bringen und von dort werde ich mit Abstand all das anschauen können - mit Hilfe meiner Therapeutin. Ich will verstehen, weshalb ich in einer Verbindung verblieben bin, welche mir all meine Freude, all meine Energie raubte. In welcher ich so schlecht behandelt wurde. Ich kenne die Antworten ja. Aber ich will darüber sprechen. Es aussprechen. Es benennen. Damit es heilen kann. Ich habe heute übrigens das Date von gestern noch einmal nachgespürt. Da ist etwas, das mir nicht gefallen hat. Ich kann noch nicht genau sagen, was, aber irgendetwas ist da. Habt eine schöne Nacht. Ich werde mich noch ein bisschen vor der Heizung dehnen. Im Schein der Kerzen, die meine Wohnung so wundervoll warm beleuchten. -
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Tag 28 - Tag des ersten Dates Ich muss mich jetzt beeilen, einen Impuls, einen Gedanken, niederzuschreiben, damit ich ihm auf keinen Fall folge. Etwas in mir will ihn kontaktieren und sagen: "Ich hatte heute ein Date mit einem anderen Mann. Jetzt ist wirklich die aller, allerletzte Chance mich zurückzuholen." Puh, Gottseidank ist das draußen. Jetzt kann ich das ziehende Schmerzgefühl in meinem Bauch akzeptieren und gemeinsam mit ihm von meinem Date berichten. Wer hier seit Anfang an dabei ist, weiß, wie meine Dates sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Alles begann mit "Lass uns das Kaffeetrinken mal überspringen und gleich ficken". Dann kamen die Spaziergang-Dates, dann die Weihnachtsmarkt-Dates und schließlich die was-trinken-geh-Dates. Heute nun war ich mit jenem Mann etwas essen. Gesten beim Telefonieren hatten wir beschlossen, uns bei mir in der Ecke zu treffen und nicht im 5 Sterne Hotel, da sein Fitnessstudio in der Nähe ist. Es war ein wirklich schöner Abend. Ein schöner Mann, ein besonderer Mann. Sehr besonders. Er scheint, wie ich, etwas an sich zu haben, das anders ist. In seinen Erzählungen erkannte ich mich wieder. Sehr viele Ähnlichkeiten. Er ist sehr spirituell, ich habe jedoch das Gefühl, als sei die Spiritualität für ihn ein rein geistiges Konzept, welches er in seinem Kopf lebt, jedoch nie sein Herz durchdrungen hat. Er sagte, er sei schon mal verliebt gewesen, geliebt hätte er jedoch noch nie. Sein Geständnis verwunderte mich nicht, denn ich empfand ihn zwar als geistig hoch entwickelt, viel weiter als ich es bin, doch sein Herz schien mir verborgen. Weit fort. Es war ein wundervolles Gespräch und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Habe gelacht und mich lebendig gefühlt. Ich hatte keine Angst. Ich habe keine Angst mehr. Wir waren beinahe drei Stunden in dem Restaurant und zum Abschied gab es eine sanfte Umarmung. Keinen KC. Danach ging ich meines Weges. Den belaubten Gehsteig nach Hause, mit den Händen in den Taschen meines dunkelblauen Mantels, meinen neuen, schwarzen Stiefeln und die geglätteten Haare seitlich getragen. Adrett wie eine Lady. Da war keine Dunkelheit in mir, kein tiefes, schwarzes Loch, voller Leere, welches mich schmerzte, unendliche Sehnsucht, all das, was mich zuvor zu jenem selbstzerstörerischen Verhalten antrieb. Mich hinfort spülte, mich hineintrieb, in Arme, die mich schlugen, die sich um meine Kehle legten und sie zuschnürten. Heute war ich eine ganz normale, junge Frau. Eine ganz Hinreißende und Bezaubernde sogar. Er möchte mich wiedersehen. Und ja, ich ihn auch. Aber ab Freitag bin ich erstmal eine Woche bei meinen Eltern. Den beiden gebe ich immer mal wieder die Chance auf Wiedergutmachung. Und sie machen das ganz großartig. Ohne es auszusprechen, haben unsere Seelen das vereinbart. Und so dürfen sie auch dieses mal wieder meinen Herzschmerz beherbergen und mich aufpäppeln. Heftige Entwicklung bei mir. Habe ich heute ganz deutlich gemerkt. Ein Date im Restaurant mag für andere Menschen eine Selbstverständlichkeit sein, ich habe hierfür jedoch jahrelang gekämpft und an mir gearbeitet. Und so bin ich heute sehr, sehr stolz auf mich. Und auch, dass ich dem Impuls, ihm zu schreiben, widerstehe und die Kontaktsperre weiterhin einhalte. Eines Tages jedoch, da werde ich vor seiner Tür stehen und ihn umarmen. Und ihm sagen: "Diese Umarmung hättest du zum Abschied bekommen sollen. Doch dann hätte ich dich nicht mehr loslassen können. Du bekommst sie jetzt, denn jetzt habe ich dich bereits losgelassen." Vielleicht werde ich ihn aber auch nur in seinen Träumen besuchen. Wer weiß. Ich weiß nur, dass es vorbei ist. Denn die Frau, die ich mit ihm war, die bin ich nicht mehr. Das Vermissen ist nur ein weiterer Schritt im Prozess des Loslassens. Danke, dass ihr alle mir geholfen habt, so weit zu kommen. Wer weiß, was noch alles möglich ist. Danke. -
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Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Kenjii, na dann ;) Loverboy, das Lied ist cool und ja, sehr passend. Aber das hier ist in Wahrheit meine Hymne: Sugar, honey, honey von The Archies Tag 27. Heute habe ich ihn sehr, sehr, sehr vermisst. Wirklich sehr. Lange Zeit waren wir wie beste Freunde, haben gekichert, gelacht und geschäkert, miteinander gespielt wie zwei Schmetterlinge, die umeinander flatternd ihren Liebestanz aufführen. Morgen habe ich ein Date mit einem Mann, der ihm gar nicht unähnlicher sein könnte. Wir haben eben kurz miteinander telefoniert. Er ist beruflich sehr erfolgreich, seinen Sport Calisthenics sieht man ihm an und er ist spirituell, was man ihm rein äußerlich zum Glück nicht ansieht. Wir haben uns am Telefon gleich gut verstanden und mit Sicherheit wird das morgen ein sehr spannendes Gespräch. Aber ist es nicht noch zu früh? Die offizielle Trennung ist erst vier Wochen her. Ich habe noch diesen Mann überall in mir, in jeder Faser, der nicht bodenständiger sein könnte, der mich als "Weib" oder "Frau" bezeichnete wie ein primitiver Urmensch. Und ich habe es geliebt. Und wie ich es geliebt habe. Dann konnte ich so wunderbar affektiert und aufgebracht mit betont weiblicher Stimme zetern: "Nenn mich nicht Weib. Und hör auf mich schon wieder zu begrapschen. Ich bin kein Objekt." Und während ich meinen Kopf beleidigt zur Seite geneigt hätte, die Lippen zum Schmollmund verzogen und die Arme verschränkt, hätte er mich lachend nachgemacht und mich gleich darauf gepackt, aufs Bett geworfen und spielerisch hätten wir gekämpft, bis ich mich ergeben hätte und zärtlich mit ihm eins geworden wäre. Und morgen wird alles anders sein. Es wird alles anders sein. Aber ich habe das alles doch so sehr geliebt. Er wollte keine Beziehung mit mir, weil es einfach nicht gepasst hat. Aber ich wollte doch zusammen mit ihm ein primitiver Urmensch werden, kiffen und Sex haben. Das Spirituelle in mir, das Feinfühlige, das hätte ich doch für mich behalten. Das hätte ich doch für immer vor ihm verborgen. Ja, heute vermisse ich ihn sehr. Vielleicht, weil ich morgen einen anderen Mann treffen werde. Es spielt gar keine Rolle, dass dieser Mann anders ist. Es geht nur um die Tatsache, dass ich jetzt erst begreife, dass ich ihn loslassen muss. Dass ein anderer Mann eines Tages an meiner Seite sein wird, und dass ich so viele Eigenschaften und Eigenheiten von ihm vielleicht nie wieder finden werde. Diese kleinen Dinge, die ich so sehr geliebt habe. So sehr. Heute sind Tränen mein Thema. Nicht Wut. Nur Tränen. Ich vermisse ihn. -
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Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Tag 26. Die Wut hätte mich heute beinahe überwältigt in manchen Augenblicken. Meine Schwester half mir wieder heraus, als ich drohte vollständig hineinzufallen in jenen Wirbelsturm, in welchem Gefühle und Gedanken wild kreisen und jagen um sich und alles sonst, bis nichts mehr übrig bleibt. "Aus seiner Sicht hat er dich gut behandelt." So legte sich meine Wut wie die Flocken einer eben geschüttelten Schneekugel. Kein Tosen mehr in mir, kein Wallen, kein Aufschäumen. Ruhe und Stille, weite See, ein schneebedecktes Tal in der Nacht, welches durch die Reflexion des Mondscheins glitzert und funkelt wie ein Meer aus Kristall. Am Wochenende bei meiner Yogalehrer-Ausbildung beobachtete ich etwas Interessantes an mir. Ich meldete mich zu Beginn nur wenig zu Wort, doch wenn ich es tat, dann sprach ich so, wie ich hier schreibe. Die Worte strömten aus mir, ein kraftvoller, aber zugleich sanfter Fluss, perlmuttfarbene Klänge, so tief und energievoll wie der Atem, wenn man zu einem geliebten Menschen eilt, den man nach langer, langer Zeit endlich wieder in die Arme schließen darf, die Bilder tauchten in meinem Kopf auf und ich legte mich hinein, ließ mich von ihnen umhüllen und tragen als seien sie der Nordwind, welcher mich gen Süden in die Wärme treibt, herz- und seelenöffnend spürte ich dabei das Licht in mir und um mich, alles in mir war Licht. Alles war Licht. "Ich weiß, das klingt so abgespaced, doch genau so fühle ich das" hörte ich mich sagen, beinahe ekstatisch, voller Freude und Glückseligkeit, das alles überstrahlende Feuer in meiner Seele so greifbar, als läge es bereits in meinen Händen. Doch kaum hatte ich das letzte Wort gesprochen, sah ich mich im Raum um. So viele Augen auf mir. Ich blickte zu Boden. Verschüchtert und etwas erschrocken, dass ich meinen Brustkorb aufgespreizt und meine Seele hatte fliegen lassen. Beim Abschlussgespräch sagte eine der Teilnehmerinnen, dass sie sehr glücklich sei, dass ich in der Gruppe bin. Sie würde es lieben, mir zuzuhören und ich würde völlig neue Aspekte einbringen. Als ich mich nach dem Kurs draußen im Regen an meinem platten Reifen zu schaffen machte, kam eine andere Sadhaka auf mich zu: "Du warst teilweise so verunsichert, nachdem du erzählt hattest, deshalb wollte ich dir sagen, dass ich es wunderschön finde, wie du sprichst, in so lebendigen Bildern, sie sind so greifbar, man fühlt jedes Wort mit. Und es ist nicht abgespaced. Bitte mach weiter damit. Es bereichert uns alle." Als ich mit meinem klapprigen Rad durch den Regen nach Hause fuhr, dachte ich darüber nach, was mich so verunsicherte. Ich hatte mich so gezeigt, wie ich bin. Da waren keine Masken und keine Mauern mehr, ich war das, was ich eigentlich bin: Ein Gefäß. Ein leeres Gefäß, durch das alles strömt, was strömen soll. Ich war so verunsichert, weil ich so viele Jahre meines Lebens bangte, dass die Menschen um mich herum mein Gefäß zerschlagen würden, es zertrümmern und zermalmen bis nichts mehr davon übrig bliebe als Staub. Es ist in Ordnung, dass es mich noch verunsichert und ängstigt. Denn, auch wenn es langsam vorangeht, ich werde immer mehr zu der Frau, nach der ich mich mein Leben lang sehnte. Auch Natarajasana macht Fortschritte. Ganz Kleine nur, aber Fortschritt ist Fortschritt :) Es geht mir ganz gut soweit. Ich habe seit 7 Tagen nicht geraucht und es fühlt sich großartig an. Ach ja, ich habe am Mittwoch ein Tinder-Date. Mal schauen, wie das wird. Er will sich in einer Bar in einem 5-Sterne Hotel treffen. Das ist eigentlich nicht meine Lebenswirklichkeit, aber gut, einen Abend mal rausputzen und das Kontrast-Programm zum stoned auf der Couch sitzen erleben. FTOM ist keine Option. Das habe ich während meiner Oneitis ausprobiert und ist ziemlich nach hinten losgegangen. Das kann für eine Frau mE nicht funktionieren, da sie das passive Yin ist, der dominante Yang jedoch den Sex gestaltet. Männer können einfach drauflosficken, Frauen hingegen müssen sehr genau screenen, um zu vermeiden, dass schlechter und billiger Sex sie emotional zurück in die Arme des Verflossenen treibt. Falls es aber demnächst Sex geben sollte, werde ich berichten. Ich hatte jetzt seit fünf Wochen keinen Sex mehr, nachdem ich es zuvor gewöhnt war, so oft und noch viel mehr Sex zu bekommen, wie und als ich wollte. In diesem Punkt war die Beziehung schon ein Schlaraffenland für mich. Ich musste teilweise wirklich nichts, aber auch gar nichts tun und wurde trotzdem beackert. Einfach herrlich, denn ich brauche viel Sex. Das fehlt mir jetzt natürlich sehr. Es ist vor allem schön, immer wieder mit ein und demselben Mann zu schlafen. Mit jedem Mal wurde es intensiver für mich. Zu Beginn war ich - bedingt durch meine gewaltvollen Erfahrungen die Monate zuvor - sehr verkrampft und hatte jedes Mal Schmerzen. Es dauerte zirka ein Viertel Jahr, bis ich aufhörte zu bluten, wenn ich mit ihm schlief. Mit jedem Mal öffnete ich mich mehr, körperlich und geistig. Ich vertraute ihm. Und auch, wenn er mir weh getan hat, ich will wieder einem Mann vertrauen und ihm schenken, was mir am Kostbarsten ist: Mein Herz. Ich werde ihn lieben, als wäre ich nie verletzt worden. Oh Gott, schon so spät. Jetzt wird`s aber Zeit für`s Bett. Habt eine schöne Nacht Eure Candy -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Tag 25. Ich vermisse ihn genauso sehr, wie ich das Rauchen vermisse. Ich weiß, dass es nicht gut für mich ist, und doch will ich es. Noch. Kalter Entzug. Ich war heute den ganzen Tag beim Yoga-Unterricht und wurde mit Theorie zugeballert. Dabei sind ein paar Geschichten entstanden, aber ich kann sie euch heute nicht mehr erzählen, da mein Kopf nur noch Ruhe will. Keine Worte mehr, keine Gedanken. Nur Ruhe. Ich werde meine Beine jetzt noch etwas bewegen und in die Sauna gehen. Auf dem Weg dorthin kann ich mich auch gut mit der Trennung auseinandersetzen. Da ist noch sehr viel, was gefühlt werden will. Die Wut ist wieder da. Habt einen schönen Abend. Namaste