Schön reflektiert. Das ist genau das, was hier im Forum "Betaisierung" genannt wird. Du hast dich selbst vernachlässigt. Problem erkannt -> Verhalten ändern. Unabhängig davon, ob aus der Beziehung noch etwas wird oder nicht.
Innergame usw. ist ein guter Ansatz, aber um das konkrete Verhalten zu ändern, hilft ganz einfach ein Kreislauf aus "Act-Do-Pllan-Check".
Kommt eigentlich aus dem Qualitätsmanagment, passt aber auch hier ganz gut. Setze dir Vorsätze (z.B. 3 mal die Woche was mit Kumpels machen), führe es durch, evaluiere, wie es dir damit geht und ändere ggf. etwas an deinem Verhalten. Dasselbe gilt für den Umgang mit deiner Freundin. Reflektionspunkt sollte immer sein, ob es du selbst dich besser damit fühlst, nicht die Reaktion deiner Freundin.
Dasselbe gilt für die Gedankenkreise. Habe mir früher auch viel zu viele Gedanken über jede Kleinigkeit (in so ziemlich jedem Lebensbereich) gemacht, mittlerweile bin ich wesentlich gelassener. Sowas kannst du bewusst unterbrechen. Mögliche Schritte dazu:
- bewusste Reflexionszeiten setzen, in denen du konkret reflektierst (evtl. auch schriftlich, wenn es dir hilft) und dann auch konkrete Änderungsmöglichkeiten (sofern nötig) daraus ableiten.
- Schubladensystem: Du stellst dir gedanklich eine Kommode vor und ordnest jeder Schublade einen bestimmten Bereich zu (z.B. "Arbeit", "Freunde", "Familie", usw. oder auch feiner aufgeteilt, je nachdem, was für dich hilfreich ist). Dann sortierst du deine Gedanken in die jeweilige Schublade und machst sie zu. Das ist ein Trick, um kreisende Gedanken zu unterbrechen.
- Gedanken ganz bewusst in eine andere Richtung lenken, wenn dir selber auffällt, dass es zu viel wird.
Ein gutes Buch in dem Zusammenhang "Mindfuck" von Petra Bock.
Ist es nicht, im Gegenteil. Dazu fehlt es vielen Menschen an Mut.
Wenn du sie am Wochenende siehst, gibt es im Groben eigentlich nur zwei mögliche Reaktionen von ihr:
- Sie wird dich öfter unter der Woche treffen.
- Sie wird dich nicht öfter unter der Woche treffen und es ist ihr egal, dass ihr euch selten seht.
Wenn ersteres der Fall ist, ist alles in Ordnung, wenn letzteres der Fall ist, weißt du eh, woran du bist.
Gibt es dafür noch andere Anzeichen außer, dass sie will, dass ihr Sex mit anderen hat?
Imho ist deine Freundin sehr auch recht reflektiert und hat sich ebenfalls eine Lösung für dein Problem ausgedacht (nämlich eine, die hier im Forum sehr oft empfohlen wird) -> Alternativen! Wenn sie sieht, dass du andere Frauen ins Bett bekommen kannst, nimmt sie dich wieder attraktiver und weniger von ihr abhängig wahr. Kluge Frau.
Warum sie selber Sex mit anderen möchte, ist doch eigentlich völlig logisch. Das möchte so gut wie jeder, der in einer Beziehung ist (vl. mit Ausnahme der wenigen Menschen, die Sex wirklich nur im Zusammenhang mit Liebe wollen), nur die meisten lassen es aus Verlustangst oder weil sie selber im umgekehrten Fall eifersüchtig wären.
Andererseits:
Wenn sie mal die Freiheit kennen gelernt hat, mit anderen Sex zu haben, bezweifle ich, dass sie noch zurück in eine monogame Beziehung will. Schon gar nicht auf längere Sicht gesehen. In dem Fall wird kein Weg an der Trennung vorbei führen.
Ausprobieren kannst du es ja trotzdem mal, vielleicht gefällt es dir am Ende noch ;)