Neurodermitis / Ekzem behandeln - Eure Erfahrungen

8 Beiträge in diesem Thema

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Hallo,

stehe vor einem gesundheitlichen Problem, bei dem ich im Moment nicht weiterkomme. Vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen und kann mir weiterhelfen.

Um es auf den Punkt zu bringen: Habe ein atopisches Ekzem (Neurodermitis) an den Händen, Füßen und den Oberschenkeln, was ich nicht wegbekomme.

Angefangen hat alles letztes Jahr im Sommer mit einer kleinen, unauffälligen Stelle an der Hand, die ein wenig gejuckt hat. Habe dies zuerst als Insektenstich gedeutet und mir keine Gedanken darüber gemacht. Die Stelle hat sich aber flächenmäßig immer mehr ausgeweitet und wurde rot, fing immer mehr an zu brennen und  zu jucken. Die Haut auf der Hand wurde dick wie eine Hornhaut und rissig. Als die Stelle einen Großteil der Handfläche eingenommen hatte, bin ich (vermutlich zu spät, typisch Mann) dann doch endlich zur Hautärztin gegangen, die das Ekzem diagnostiziert hat. Sie hat mir wie üblich eine Cortisonsalbe verschrieben, die auch zunächst gewirkt hat. Die Salbe habe ich dann abgesetzt. Nach ca. 2 Wochen wurde ich jedoch wieder rückfällig und der nächste Schub begann. Dann fing das Ekzem auch noch an anderen Stellean an: an der anderen Hand an, außerdem an den Füßen und an den Oberschenkeln.

 

Soweit zur Vorgeschichte. Was ich mittlerweile schon ausgetestet habe und alles praktiziere:

Allergietest auf Kontaktallergien, ist negativ ausgefallen, d. h. ohne Befund

auf Rezept der Hautärztin neue Salbe mit dem Wirkstoff Tacrolimus, bisher ohne merkbaren Erfolg

Verwende nur noch Duschgel für Neurodermitis Patienten, ebenso seifenfreie Waschlotion für die Hände

Creme die betroffenen Stellen nach jedem Duschen mit Pflegemilch für Neurodermitis ein

Habe das Händewaschen drastisch heruntergefahren und wasche die Hände so wenig wie es geht

Eincremen der Hände nach jedem Mal Händewaschen

Kühlen, draußen an der kalten Luft, unter kaltem Wasser oder mit Kompressen, das hilft aber nur kurzzeitig

Benutze beim Spülen und Putzen im Haushalt nur noch Handschuhe, um die Haut zu schützen

Reduzierung von Stress, was nicht ganz einfach ist

 

Die Hautärztin, so mein Gefühl, konnte oder wollte mir nicht weiterhelfen. Beim letzten Hautarztbesuch nach dem Allergietest bin ich mit der oben genannten Tacrolimus-Salbe abgespeist worden, die die Ärztin mir gegenüber fälschlicherweise als "Pflegecreme", nicht als Arzneimittel mit medizinischem Wirkstoff "verkauft" hat. Soweit zur Vertrauenswürdigkeit von Ärzten. Sie hat mir keine weitere Behandlung, tiefergehende Forschung nach den Ursachen etc. in Aussicht gestellt und schien keine Lust zu haben, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen. Vielleicht sind die ganzen Salben, Cremes und Duschgels auch einfach ein zu gutes Geschäft, als dass man Patienten wirklich helfen will.

Dieses Ekzem schränkt die Lebensqualität schon ein. An den Füßen stört es mich nicht, aber vor allem wenn die Hände rot und rissig werden, ist das sehr belastend. Dann vermeide ich draußen, zum Beispiel in Bus und Bahn Dinge anzufassen aus Sorge, über diese Risse können gefährliche Keime in den Körper eindringen.

Möchte aber auf jeden Fall am Ball bleiben und micht nicht mit der Situation abfinden. Gestern habe ich mir in der Drogerie eine neue Salbe geholt, die laut Beipackzettel auf der dauerhaften Abgabe von Sauerstoff an die Haut basiert (Schaebens Derma-Forte Ekzem Creme). Hat jemand Erfahrung damit? Hat jemand von euch außerdem alternativmedizinische Behandlungen wie Homöopathie, Bachblüten etc. ausprobiert? Mit dem Cortison ist, wie man ja auch oft hört, auf Dauer keine Lösung. Vielleicht hat jemand von euch ja noch einen Tipp, den einem die Ärzte und Apotheker nicht erzählen (wollen), der bei Ekzem / Neurodermitis hilft. Wäre euch sehr dankbar.

 

Mein Verdacht ist, dass das Ekzem durch Stress kommt, weil es in einer Phase das erste Mal aufgetreten ist, wo ich beruflich stark eingespannt war. Hat jemand effektive Methoden gegen Stress, irgendwelche Meditations CDs oder so?

 

bearbeitet von Yan

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War in der Vergangenheit auch ab und an betroffen.

Auslöser sind bei mir v.a. zu heißes Duschen und möglicherweise das Chlor im Schwimmbad. Zudem war ich teilweise im Winter zu dick eingepackt (leichtes Schwitzen ohne dass ich es bemerkt habe -- wird wieder schlimmer). Evtl. auch Ansatzpunkte für dich?

 

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Ja, werde versuchen noch kälter und kürzer zu duschen, vielleicht hilft das ein bisschen. Wie bist du das Problem wieder losgeworden?

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Wie sieht es bei dir mit der Ernährung aus? Isst du gesund? Konsumierst du viele Milchprodukte?

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Gast
vor 15 Stunden schrieb Thor5:

Wie sieht es bei dir mit der Ernährung aus? Isst du gesund? Konsumierst du viele Milchprodukte?

+1

Ernährung ist ein sehr großer Faktor. Dazu kommt eben auch, wie du bereits angesprochen hast, psychische Belastung - So fern es sich wirklich um Neurodermitis oder ein Exzem handelt, und keine allergische Reaktion / Krankheit. Alles Andere (kalt Duschen, eincremen, weniger Hände waschen, etc) lindert nur die Symptome und hilft dir kurzzeitig. Hierbei kann ich Kokosnussöl empfehlen (Kaltgepresst, pur. Keine Seife oder Creme mit Kokosnuss-Inhaltsstoff), hilft super. 

Aber du wirst nicht drumherum kommen das Problem an der Wurzel zu packen und entweder mehr auf deine Ernährung zu achten und oder langfristig Stress zu vermeiden. Am meisten solltest du auf den typischen Teufelskreis aufpassen; "Fuck, jetzt habe ich wegen Stress Hautprobleme, ich muss Stress vermeiden" - und machst dir im Endeffekt genau deswegen nur noch mehr Stress. Mach es wie mit deinen Ängsten und akzeptiere diesen Umstand. Sieh ihn als Teil von dir an und lerne damit umzugehen, lerne mit ihm zu leben. Ich erinnere mich hier an eine Signatur eines Users, dessen Name mir gerade nicht einfallen will: " Fear is part of people's life. Some of them don't know how to face it, others — where I include myself — learn coexisting with it or face it, not as a negative thing, but like a autoprotection sensation" - Wenn du lernst richtig damit umzugehen, wirst du dieses Problem schneller los, als du denkst. 

 

Grüße

Emu

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Hey, 

Also erst einmal hat Neurodermatitis mehrere Ursachen und ist oft idiopathischer Natur. 

Wenn dir Protopic (Handelsname; Wirkstoff Tacrolimus) nicht hilft, solltest du unbedingt eine Elocon Salbe bei 0,1% probieren. Diesem wird hauptsächlich Fett und Cortison beigemischt. Ist zwar etwas stärker als Protopic, aber hilft idR. Dabei musst du beachten dass bei der Elocon Salben Therapie obgliatorisch eine zusätzliche Fett Creme  vom Dermatologen bekommst. Diese trägst du nachher täglich 3-5 x mal auf den Hautstellen auf oder ggfs. sogar über den ganzen Körper verteilt. Neurodermatitis bzw. atopische Dermatitis hat nämlich die Charakteristik dass die Haut sehr stark "austrocknet" und somit die Juckreize und Risse sich noch verschlimmern. Daher immer mit fettige Salben die Haut einschmieren, damit diese dann in die Hautschichten rückresorbiert werden. 

Wasser Kontakt ist generell schlecht. Heißes Wasser solltest du ganz vermeiden, da es die Haut reizen kann und somit gewisse Faktoren begünstigen noch mehr Stress (für die Hautareale) hervor zu rufen. Aber auch kaltes Wasser trocknet die Haut und schwemmt die Zellen nur aus. Ein circulus vitiosus entsteht und anfänglich magst du zwar das Gefühl haben, dass die Haut danach sanfter und weicher ist, allerdings trocknet diese dann noch schneller aus. Wie gesagt immer und sooft es geht die Haut mit Fett einschmieren (Dermatologe verschreibt es dir und die Apotheke mischen es dir bei) 

 

Gründe für eine atopische Dermatitis/Ekzem: 

  • Genetischer Natur (hat sonst noch jemand in deiner Familie dermatologische Grunderkrankungen)
  • Allergien. Diese können unterschiedlicher Natur sein. Die vom Hausarzt und teilweise sogar vom Dermatologen sind unspezifische, aber sensible Tests. Meistens wird der Prick Test beim Allgemeinmediziner angewendet. Weißt du welches Verfahren man bei dir untersucht hat? 
    Bei den typischen Allergietests vom Hausarzt werden nur die üblichen "Verdächtigen" geprüft. Also die Klassiker wie Hunde, Katzen, Hausstaubmilben, Frühjahrsallergene (Birken, Gräser usw.) getestet. 
  • Geh doch zu einem Facharzt für Dermatologie und beschreibe ihm dein Leiden. Der wird dann den Umständen entsprechend auch andere Allergietests bei dir unterbringen und vielleicht kommst du ja drauf, dass du doch gegen irgend etwas allergisch bist. 
  • Stress und psychosomatische Faktoren. Lass dir mal deinen Cortison Haushaltsleven bestimmen. Könnte auch damit zusammen hängen. Oder hast du momentan viel Stress um die Ohren? 
  • Ernährung. Auch hierbei kann dir ein guter Dermatologe weiter helfen und mit dir zusammen einen Ernährungsplan zusammen stellen. Viele Nahrungsmittel enthalten gewisse Allergene die auch zu den typischen Erscheinungen führen können. So sind zum Beispiel Schalenfrüchte wie Zitrone oder Mandarine schlecht für Neurodermatitis PatientInnen. Das gleiche gilt auch für Kaffee. 
  • Rauchen und Alkohol sollten auch ein Tabu für dich sein. Vor allem Alkohol enthält Histaminwerte welche ausschlaggebend für die Ekzeme sein können. Außerdem ist Rauchen und Saufen nichts weiter als weiterer Stress für den Körper ;)
  • Kälte und trockene Luft solltest du vermeiden, da diese die Haut noch mehr beanspruchst und austrocknet. Vor allem im Winter leiden PatientInnen sehr an der trockenen Luft und die Beschwerden nehmen zu. 

Das sind mal die konkreten Ursachen die mir momentan einfallen und auch generell beim Dermatologen so behandelt werden. Differentialdiagnostisch solltest du dich aber auf jeden Fall bei einem Facharzt für Dermatologie melden um zu checken, ob deine Beschwerden nicht einer anderen Grunderkrankung zurück zu führen sind. Hast du zum Beispiel an den Hüften/Oberschenkel auch "schuppige" Ekzeme? Psoriasis wurde schon oft von Allgemeinmedizinern fälschlicherweise als atopische Dermatitis diagnostiziert. 

Wie gesagt. Beste medikamentöse Therapie: Elocon 0,1% + Fett creme + Ernährungsumstellung. 

Alles Gute! 

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Wie lief das denn mit dem Kortison? Täglich geschmiert, dann von einem Tag auf den anderen abgesetzt und. 2 Wochen später das Problem wieder da?

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Also ich habe immer mal wieder kurze Schübe, bin mittlerweile aber größtenteils "frei" davon. Hab es Gott sei dank auch geschafft, mir da nie einen ganz großen Kopf zu machen.

Ich dusche mittlerweile nur noch ca. jeden zweiten Tag - das hat bei mir einen großen Effekt. Schwimmen gehe ich eher selten und wenn, dann sitze ich nicht ewig in der nassen Badehose herum. 

 

Die Zusammenhänge mit Milch habe ich auch schon öfter gelesen, kann ich aber für mich weder bestätigen noch verwerfen.

 

 

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