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Kirche feuert mich beim ersten Date

Also, der Plan war simpel: Spaziergang, gute Laune, vielleicht ein bisschen Romantik.
Die Realität?
Regen in Strömen, Bahn mit 20 Minuten Verspätung und ich bewaffnet mit einem Regenschirm, der aussah, als hätte er schon zwei Weltkriege überlebt.

Sie, 27 Jahre alt, blonde Haare laut Profil, Eltern aus Usbekistan, aber in Deutschland geboren. Klang auf Hinge eigentlich super sympathisch.
Wir wollten eigentlich nur spazieren gehen, aber sie hatte kurzfristig wegen meiner Verspätung andere Pläne. Und schwupps, hat sie mich einfach in ein Restaurant bestellt. 
Ich überlegte kurz, einfach nicht hinzugehen und das Match aufzulösen. Schon ziemlich lustige Gedanken. Sie merkte wohl mein Zögern und bekam daraufhin Angst, dass ich vielleicht wirklich nicht auftauchen würde. Schaffst du das wirklich? Bin hier ganz alleine. 
Sie hat mehr Angst, sitzen gelassen zu werden, als ich vor’m Zahnarzt.

Ich komm rein, such blondes Haar und keine Brille. Laut Profilbild easy.
Aber da steht eine mit braunen Haaren und Brille.
Ich denk kurz: „Okay, wer bist du und was hast du mit der Frau vom Profil gemacht?“
Aber ja. Sie war’s wirklich. Ich bin nur geblieben, weil sie wirklich süß und goldig aussah und auf keinen Fall hässlich war.

Ich: „Ah, hallo!“
Sie steht auf, wir umarmen uns kurz.
Ich sag: „Boah, hier ist’s aber laut!“
Sie: „Ach, geht doch noch.“
Ich denk mir: Na klar, wenn man Lippenlesen auf Profi-Niveau beherrscht.

Wir setzen uns, Sie hat schon bestellt und wir fingen mit den Eröffnungsfloskeln an. Während ich mir eine Spezi bestelle. 
Ich sprech sie auf ihr Profil an: Sie hatte geschrieben, dass sie bis 28 Jahren, 28 Länder besuchen will und das hat sie tatsächlich geschafft!
Ich war beeindruckt. Bis ich fragte: „Welche denn alle?“
Und sie meinte: „Boah, keine Ahnung, viele in Europa.“ Was stellst du den für Fragen. 
Wir einigen uns auf die Länder im Jahr 2025. 

Dann Smalltalk:
Sie liebt die Stadt Köln und Karlsruhe.
Ich liebe Berlin,Stuttgart sie mag’s nicht.
Hamburg lieben wir beide. 
Also, perfekte Grundlage für eine Beziehung: 0% Schnittmenge, 100% Höflichkeit.

Ich machte deutlich, dass ich mich hier wie bei einem Vorstellungsgespräch fühle. Alle wollen immer was trinken oder essen gehen. Langweilig. 

Dann erzählt sie, dass sie vor einem Jahr aus Köln hierher gezogen ist. Wegen der Arbeit.
Sie sucht seitdem jemanden über Hinge, aber immer wieder ohne Erfolg.
Zitat: „Ich geb’s dann irgendwann auf, weil’s einfach keine gescheiten Männer gibt. Aber melde mich dann immer wieder an“
Ich denk mir: Na super, dann bin ich also Testobjekt 101 Dalmatiner in ihrer wissenschaftlichen Langzeitstudie „Warum Männer enttäuschen“.
Sie rechtfertigte sich, dass es nicht so viele Männer gewesen seien. Normalerweise datet sie nie so schnell, aber diesmal habe es einfach „zeitlich so gut gepasst“. Ich dachte nur: „Ja nee, klar…“ Als hätte das Universum gerade einen Dating-Slot für sie freigeräumt.

Ich wollte wissen, was sie arbeitet. Aber ich hab’s nicht verstanden, weil es in der Bar einfach so laut war, dass man mit einem Presslufthammer besser Smalltalk führen könnte. Zusätzlich war ich mit meinen Gedanken schon beim nächsten Thema. Auf jeden Fall studierte sie etwas in Köln. 

Dann kam das Thema Fußball. Sie hat mich ausgefragt, obwohl sie null Interesse an Fußball hat, dafür aber total auf NFL steht.
Ich nicke nur und denk mir: Okay, wenigstens mag sie irgendwas mit Bällen.

Dann Plötzlich. Der Hammer. die Frage, die mich schachmatt setzte:
„Wie christlich bist du eigentlich?“ Ich total unvorbereitet. Steht auch nichts in Ihrem Profil. 

Ich so: „Also… ich geh an Weihnachten mal in die Kirche.“
Sie so: 😳 Schockstarre

Und dann kam der Bibelunterricht Deluxe:
Sie filtert in der Dating-App gezielt nach Männern, die „christlich“ als Religion angeben. Weil sie glaubt, dass das automatisch bedeutet, dass man jeden Sonntag in die Kirche geht und den Glauben aktiv lebt. In ihren Augen dürfte ich meine Religion nicht im Profil angeben. Großer Einlauf. Meine Oma und Patentante sind gläubig. Dadurch konnte ich ihren Rüffel elegant abfedern.
Da ich aber nicht jede Woche in die Kirche gehe, war ich plötzlich für sie disqualifiziert.
Sie geht in die freie evangelische Kirche und sucht einen Mann, der genauso gläubig ist wie sie. Sie will ein Mann aus der Kirche.

Ich sag: „Aber hey, ich bin evangelisch, christlich. Ich hab das ehrlich angegeben! Bin nicht Moslem,Orthodox,oder Hinduistisch. 
Sie: „Ja, aber du darfst hier nichts angeben“ Das wäre Betrug. Sie hatte danach extra in der Dating-App gefiltert. Hätte sie mal vor dem Date gefragt, hätte ich mir eine Menge Zeit und Nerven sparen können.

Da war’s gelaufen.
Sie schaut mich an, lächelt gezwungen und sagt:
„Wir haben einfach keine gemeinsamen Interessen.“
Es passt einfach nicht. Ich denke ...Ziemlich Oberflächlich. 

Ich nipp an meiner Spezi, nicke und denk mir:
„Kein Wunder ist die Single und zum Glück hat Jesus Wasser in Wein verwandelt hat. Ohne Alkohol überlebt man solche Dates nicht.

Dann kam noch die Nachspielzeit:
Ich fragte sie: „Sag mal, hast du mich eigentlich direkt an meinen Profilbildern erkannt?“
Sie nickt sofort: „Ja, klar!“
Und gleich danach: „Wieso fragst du? Hast du mich etwa nicht gleich erkannt? Meine Bilder sind schon etwas älter. 
Als hätte sie das genau gewusst. Wie im Flagranti erwischt. 
Und in dem Moment war mir klar: Sogar ihre Haarfarbe hat sich schneller geändert als ihr Männergeschmack. 😅

Wir bezahlen getrennt und gehen getrennte Wege. 

bearbeitet von vbv
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Bahn. Samstag. Rückblick.

Ich sitze in der Bahn, schaue aus dem Fenster, beobachte die Leute, die vorbeigehen, und träume vor mich hin. Draußen zieht das Jahr vorbei.
Zeit, mal Bilanz zu ziehen. 2025. Bisher kein schlechtes Jahr.

Finanziell läuft’s richtig rund.
Erste Hochrechnung sagt: Gewinn oder Sparleistung zwischen 32 und 33 Tausend Euro am Ende des Jahres. 
Ziel war 30k im Jahr. Check.
Das Konto zeigt über 200.000 € Ersparnis. Wenn ich das jemandem vor zwei Jahren erzählt hätte, hätte er gelacht. Ich übrigens auch.

Vier Länder besucht, mehrere Urlaube gemacht, unzählige Fußballstadien gesehen. Ich könnte sagen, ich habe gelebt.  

Bulgarien & Mexiko. Doppelschicht. Südafrika musste vertröstet werden. 

Samstag auf Sonntag bei der Bulgarin. Der Abend wird mit Freunde besuchen verbracht. Wie ein Ehepaar das Erwachsene Kinder hat. Langweilig. 
Sonntags..Dusche, Spezi, essen, flüchtiger Kuss, dann weiter.
Keine Zeit, Mexiko wartet.
Zwischenstation Badezimmer, damit ich nicht rieche wie einer, der zwei Leben gleichzeitig führt.

Mit der Bulgarin läuft’s… schwierig.
Am 1. November feier ich Geburtstag, sie ist dabei.
22. November fahren wir nach München, Stadion, Fußball
06. bis 09. November: Budapest-Trip.
Meine Mutter hat sie sogar zu ihrem Geburtstag eingeladen. 
Und trotzdem… irgendwas passt nicht.
Sie merkt’s nicht. Oder will’s nicht merken.
Vielleicht stehe ich schon auf ihrer Abschussliste. Würde mich nicht wundern. Man merkt so kleine Kleinigkeiten. Bin nicht Naiv und auch keine 18 mehr. 

Mexiko dagegen…

Mit ihr läuft’s immer besser. Viel besser. Alles so locker und leicht. Alles ohne Stress. 
Sie will sich verbessern, wird von Mal zu Mal besser, ist ehrgeizig, nie am Meckern, und genießt alles, was kommt. 
Der Sex wird immer geiler und geiler. So viele verschiedene Stellungen hatte ich noch mit keiner anderen Dame genossen. Andere Frauen wollten mir weißmachen, dass ich Errektionsprobleme habe und mich in den Wahnsinn treiben. Seltsam mit Mexiko klappt alles wunderbar. Mit ihr Funktioniert jede Stellung. 

Sie ist traurig, weil sie an meinem Geburtstag nicht dabei sein darf. Verständlich. Wir sehen uns erst am nächsten Tag. 
Sie hätte aber definitiv viel mehr verdient. 

Wenn wir unterwegs sind, schauen Männer ihr hinterher, und irgendwie lächeln sie mich dann auch an. Meine Wertschätzung steigt. Alle Menschen total freundlich und nett und wie süss wir sind. Werden oft angesprochen. 
Mit Bulgarien ist das anders. Wenn wir zusammen gehen, sieht uns keiner. Ich werde behandelt wie ich alleine unterwegs wäre. Keiner beachtet uns oder spricht uns an.


Bulgarien kennt mich jetzt 1 Jahr Persönlich. Das ist Ihre Beschreibung zu meiner Person. 

Du bist auf jeden Fall ehrlich und direkt, kommunizierst vorwiegend klar. Manchmal frech. 😉 Ansonsten bist eher zurückhaltend. Schon kommunikativ und nett, aber jetzt nicht unbedingt sehr offen zu allen. Du brauchst deine Zeit, um mit den Leuten warm zu werden. Du kannst zielstrebig sein, aber eher wenn es um möglichst den optimalste Stadttour an einem Tag 30 km...einfach durchzuziehen um jeden Preis. Manchmal ohne Rücksicht auf den Wünschen und die Kräften an den anderen. 🤭 Zielstrebig auch was Fussball angeht und optimal Geld sparen. Also wirtschaftlich auch. Du liebst feste Routinnen und Abläufe. Also bist sehr ruhig und bodenständig. Man kann sich auf dich verlassen. Die Eigeninitiative ist etwas an was man bei dir noch arbeiten kann, aber leichte Veränderungen sehe ich. 😉 Manchmal kannst auch bisschen nervig sein, wenn du zu neugierig bist, oder immer mal wieder die gleiche Frage mehrfach stellst. Deine Stärke ist süß,goldig und liebevoll zu sein. 😊

Die Samstags-Langeweile im Bett von Bulgarien

Vor Langeweile im Bett mit Bulgarien sehe ich eine Nachricht auf Hinge: Hi VBV, du hast eine schöne Ausstrahlung. Hast du morgen Zeit? Vielleicht magst du spazieren gehen mit Kaffee to go. Sie hat Master und Bachelor gemacht, 32 Jahre alt, Vater aus Ägypten. Klingt spannend. Leider passt es morgen nicht wegen Bulgarien und Mexiko, also verschieben wir auf Montag. Sie schlägt gleich zwei Cafés vor, die montags offen haben. Wirkt, als hätte sie schon hundert erste Dates hinter sich. Wie ein Profi.

Montagmorgen checke ich noch schnell meinen Kurs. Date geht klar. Etwa eine Stunde und zwanzig Minuten vorher fragt sie, ob ich nicht doch früher Zeit hätte, weil ihr Akku gleich leer sei. Sie will das Treffen 30 Minuten vorziehen. Ich muss ablehnen, passt zeitlich nicht. Von der Dame kommt..Du findest mich im Restaurant..... am ....

Wir waren die Einzigen im Restaurant, konnten uns gut über Gott und die Welt unterhalten. Ihr Stirnband passte perfekt zu ihren Locken und zu ihrem hübschen Gesicht. Sie war extrem dünn, fast wie ein Model aus Knochen. Währenddessen flossen die Informationen nur so. Wir kamen immer sofort auf den Punkt, kein Satz zu viel. Sie ist Freestylerin, schon mit nur einem Rucksack auf Weltreise gewesen, liebt es unter Leuten zu sein, Abenteuer allein in Australien und Neuseeland.

Bald geht sie für sechs Wochen in Kur wegen psychischer Probleme, Schicksalsschlägen und früheren Medikamenten. Die Kur soll ihr Selbstwertgefühl stärken. Sie arbeitet mit Flüchtlingen, hilft ihnen, Arbeit zu finden, verdient trotz Master und Bachelor weniger als ich. Sie ist seit zwei Jahren Single und hatte nur eine sexuelle Erfahrung mit einem Mann aus Heidelberg. Ziemlich weite Entfernung. Und ja, morgen hat sie schon wieder ein Date. Was sie klar kommunizierte.

Wir zahlten getrennt, redeten über zukünftige Aktivitäten. Sie wollte noch nicht nach Hause, unbedingt spazieren gehen, Zeit verbringen. Sie spielte mit der Kerze auf dem Tisch, hielt das Glas in der Hand. Als ich meine Hand auf ihre legen wollte, ließ sie das Glas ruckartig fallen und zog die Hände weg. Ich bekam das Kompliment, dass ich ein lustiger,frecher aber freundlicher Kerl sei und sie viel mit mir lachen müsse.

Beim Spazieren gehen merkte ich, dass sie sich gerne bewegt, freestyle-mäßig ist, draußen auf Techno-Events geht. Auf dem Gehweg spielten wir ein kleines Spiel mit den Lichtern. Wer kein Licht mehr erreicht, verliert. Als ich beim laufen versuchte, Körperkontakt aufzubauen, zog sie sofort zurück, meinte, sie müsse jetzt zu ihrem Fahrrad und nach Hause. Auf dem Rückweg noch ein paar Leuten hinterhergerufen: Männer und geile Musik. Eine Minute nach dem Date war das Match schon aufgelöst. Kein Kontakt mehr möglich. Eventuell während dem Date schon aufgelöst. Körperkontakt crashte das Date. 
 

Meine nächsten Ziele sind klar: Kontakte, Kontakte und noch mehr Kontakte. Aber nur mit Frauen. Ich will meine Kontaktliste mit Frauen massiv erweitern, nicht nur kurzfristig, sondern Frauen, die ich wirklich über längere Zeit kennenlerne. Es geht nicht immer nur sofort um „das Eine“, sondern darum, ein echtes Netzwerk aufzubauen, meine Persönlichkeit zu stärken und Schritt für Schritt mein Frauen-Imperium zu etablieren. Dazu ist das Motto Erfahrungen,Erfahrungen und noch mal Erfahrungen sammeln. 

Pläne der Damen

  • 24.11.2025 – 22.12.2025: Mexiko in ihrer Heimat

  • 13.12.2025 – 08.01.2026: Bulgarien in ihrer Heimat

  • 13.02.2025 – 01.03.2025: Bulgarien beim Tanzen in Jamaika

Jedes Treffen, jeder neue Frauenkontakt ist ein Baustein für mein Imperium. Zeit, Frauen kennenzulernen, zu erleben, meine Persönlichkeit zu schärfen und ein Netzwerk aufzubauen, das langfristig Bestand hat. Es geht darum, präsent zu sein, Chancen zu nutzen und mein Umfeld aktiv zu gestalten. Ausruhen ist für andere. Ich will wachsen, besser werden, weitergehen.

Schlafen können andere. Ich muss weitergehen. Ich bin noch lange nicht perfekt, und genau das treibt mich an. Erfolg ist kein Ziel, sondern ein Zustand, den man sich jeden Tag neu erarbeitet. Wer am Gipfel bleiben will, muss doppelt so hart arbeiten wie vorher. Stillstand ist Rückschritt. Ich will wachsen, besser werden, stärker werden. Jeden einzelnen Tag. Immer weiter. 

Eventuell wird Südafrika die 3 Dame in meiner Rotation.
Morgen steht das nächste Date mit einer Ärztin aus Tunesien an. 

bearbeitet von vbv
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TUNESIEN

Ein Wochenende voller Likes, Lügen und Käse

Samstagmorgen.
Ich liege im Bett, das Handy in der Hand, der Kopf irgendwo zwischen „endlich Wochenende“ und „warum zum Teufel bekomme ich auf Hinge so wenig Likes?“.
Andere Männer scheinen auch zu leiden. Sogar meine jungen Model Arbeitskollegen. Die im Fitnessstudio übernachten. Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen: weniger Likes als eine Packung Knäckebrot.

Also bastle ich ein bisschen an meinen Einstellungen rum. Lösche hier ein Kriterium, da eine Einschränkung und zack, läuft’s! In zehn Minuten sieben Likes. Ich denke mir: „Na also! Die Frauen mögen mich. Sie müssen mich nur endlich finden dürfen!“
Was Hinge richtig gut macht, ist dieses automatische Bildbewertungssystem. Die App wählt heimlich dein bestes Foto aus. Fast so, als hätte man eine heimliche Statistik, die sagt: „Nimm lieber das, auf dem du nicht aussiehst wie nach drei Nächten ohne Schlaf.“
Trotzdem: Gegen Facebook Dating kommt Hinge nicht an. Keine Premium-Spielchen, kein Algorithmus-Schmu. Einfach Profil gegen Profil. Budget egal. Charakter und Bilder zählt. Zumindest theoretisch.

Und dann taucht sie auf.
Eine Ärztin. Aus Tunesien. Seit neun Jahren in Deutschland, arbeitet in einer Allgemeinarztpraxis. Vorher in vielen verschiedenen deutschen Krankenhäuser um Berufserfahrung zu sammeln. Wir schreiben, charmant, witzig, ehrlich über unsere aktuellen Aktivitäten und Hobbies. Es klickt sofort. Nach ein paar Nachrichten steht fest: Treffen am Sonntag.

Sonntag. Bahnhof.

Ich stehe am Gleis. Der Wind ist kühl, mein Puls warm. Kein Zug kommt. Ich warte. Fünf Minuten.
Ich rufe sie an. Eine Stimme. Sanft, freundlich, sehr feminin. „Ich bin gleich da!“
Zwei Minuten später steht sie vor mir. Dunkle, lockige Haare, schöne Kurven, sehr sportlich, ein Lächeln, das wie Sonnenschein nach einem langen Winter wirkt. Ihre Haare gehen bis knapp zu den Schultern. Ich mag’s eigentlich länger. Aber sie trägt sie mit so viel Selbstbewusstsein, dass mir das plötzlich egal ist.

Sie ist positiv, voller Energie, redet mit einer Ruhe, die fast professionell wirkt. Kein Wunder. Ärztin eben. Sie kann reden, und zwar viel. Und gut. Ich höre zu, nicke, lächle. Innerlich denke ich mir: „Wenn sie in ihrer Praxis genauso viel redet, hat kein Patient mehr Zeit für seine Krankheit.“
Ihr Redeanteil liegt bei 80, vielleicht 90 Prozent. Sie merkt’s selbst, entschuldigt sich immer wieder. Ich winke ab, aber in meinem Kopf denke ich: „Ich würde jetzt lieber andere Dinge mit dir machen, als dir beim Reden zuzuhören 

Wir landen in einem Café, das ich kenne..„mein Date-Café“. Hier war ich im Januar schon mal, mit einer Ukrainerin. Ich muss grinsen, als ich denselben Tisch sehe. Damals Chai Latte, heute tunesischer Charme mit Expresso. 

Das Café ist ein Eldorado für first Dates. Man könnte fast Eintritt verlangen. Überall neugierige Blicke, vorsichtige Lacher, kleine Flirts. Ich höre zu, beobachte, sehe Fehler, genieße. 

Zwischendurch erzähle ich, dass ich von Milch Pickel bekomme. Großartige Info für ein Date, oder? Sie lacht und sagt: „Na dann bekommst du von mir Tee statt chai Latte.“
Wir reden über Beziehungen, Werte, Freiraum, Eifersucht. Ich werde getestet. Alle meine Antworten waren einfach perfekt für Ihre Ohren. erzähle. Sie nickt. Ich erzähle ihr, dass ich versuche, immer positiv zu denken. Die guten Seiten im Menschen zu sehen, anstatt mich auf das Negative zu fixieren. Und sie erzählt, dass sie in einer Beziehung auch körperliche Nähe und Sex ohne Probleme zulässt. Aber Sie benötigt viel zeit.

Sie nimmt sich für mich viel zeit. Will meine Gedanken und Meinungen zu mehreren Themen hören. Zu Raucher und Alkohol trinker. Wir sind uns einig. Zusammen gegen den Rest der Welt. Zum Glück saß kein Raucher am Tisch. Es wird mir eine lustige Geschichte von Patienten aus Bayern erzählt. Sie würden kein Alkohol trinken. Am Ende stellte sich heraus, dass die Patienten jeden Tag nur 3 Bier trinken. In ihren Augen ist es Lebensmittel und kein Alkohol. Wir lachen.  

Die Gespräche fließen. Wie guter Rotwein, nur ohne Alkohol. Immer wieder Komplimente, kleine Neckereien, viel Lachen. Sie sagt, sie will mir beim nächsten Mal etwas Tunesisches kochen. Wir unterhalten uns über unsere Ernährung. 

Die Stunden vergehen wie im Flug. Ich schlage vor, noch spazieren zu gehen. Sonst übernachten wir hier noch. Sie nickt.
Am See frage ich charmant, ob ich ihre Hand nehmen darf. Sie sagt ja.
Also gehen wir da, Hand in Hand, der See glitzert, und ich denke: „Das hier läuft gut. Vielleicht zu gut.“
Aber hoffentlich sieht uns nicht die Dame aus Bulgarien. Die 1 Kilometer weiter mit Ihren Freundinnen einen Kaffee trinken ist. Es war schon riskant. 

Sie erzählt mir von einem Raub in Paris, ich hatte keine ahnung und erzähle von Aktenzeichen XY. Wir lachen über unsere TV-Gewohnheiten. Dann spricht sie über Ghosting. Wie sie es hasst, wenn jemand einfach verschwindet. „Man kann doch wenigstens sagen, dass es nicht passt“, sagt sie. Ich stimme zu. „Ja, absolut. Ehrlichkeit ist das Mindeste.“ Ich bekomme das Kompliment wie schön unser Date ist. 

Ein paar Minuten später bleibe ich stehen, schaue ihr tief in die Augen und will sie küssen.
Sie blockt ab. Freundlich, aber bestimmt. „Das ist zu schnell“, sagt sie. „Ich mag Männer, die wissen, was sie wollen, aber das war gerade ein Tick zu schnell.“ Ich nehme es locker, elegant. Spüre aber, dass ihr das Abblocken unangenehm ist. Die nächsten 1-2 Minuten mussten wir uns erst wieder sammeln. 

Auf dem Rückweg zum Bahnhof merkt man, dass sie es eilig hat. Sie will unbedingt ihren Zug erwischen, der gleich kommt. Wir müssen fast rennen. Meinen Zug hätte ich erst in 30 Minuten, aber sie möchte nicht warten. Obwohl Ihr Zug alle viertelstunde kommt. Beim Laufen zieht sie mich auf, erinnert mich an das tunesische Essen was wir zusammen kochen möchten mit „viel Käse, aber ohne Kartoffeln“, und wir lachen beide. Da ich kein Käse mag und Kartoffeln liebe. 

Vor der Bahn umarmen wir uns.
Länger. Intensiver.
Sie küsst mich auf die Wange, flüstert: „Wir sehen uns wieder. Es war sehr schön mit dir.“

Und in diesem Moment denke ich: „Wow, vielleicht ist es der Anfang von einem neuen Abenteuer. 

Am Abend schreiben wir noch kurz. Am nächsten Morgen auch.
Und dann. Zack.
Blockiert. Einfach so. Kein Wort. Kein Grund. Kein „Tut mir leid“. Nur: Funkstille.

Ich könnte sie anrufen, fragen, was los ist. Aber ehrlich gesagt bin ich mir dafür zu schade. Wenn ich ihr so wenig wert bin, dann hat sie mich nicht verdient. Ich weiß nicht, was passiert ist, obwohl wir eigentlich am Dienstag zusammen bei ihr tunesisch kochen wollten.

Ich dachte wirklich, sie sei keine Frau, die einfach ghostet. Sie hatte selbst noch gesagt, dass sie das hasst. Aber am Ende war sie wohl doch nur eine, die gut reden kann und nichts dahinter. 

Also nehme ich mir für das nächste Mal fest vor: Kein Körperkontakt beim ersten Date.
Nicht, weil ich Angst habe, sondern weil es aktuell eine Red Flag ist. Irgendwie sind die Frauen heute … na ja, sagen wir’s charmant: ein bisschen seltsam geworden.
Auch im Freundes- und Kollegenkreis auf der Arbeit wird aktuell dasselbe berichtet. Alle erzählen ähnliche Geschichten. 
Ich hoffe wirklich, das ist nur eine Phase. So eine Art „Dating-Inflation“, die irgendwann wieder abklingt.
Körperkontakt beim ersten Date ist wohl zu modern geworden.

Aufgeben ist keine Option. Die nächsten Dates liegen schon in der Schublade.    

bearbeitet von vbv
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vor 4 Stunden, vbv schrieb:

Also nehme ich mir für das nächste Mal fest vor: Kein Körperkontakt beim ersten Date.

Wieviel kam den vor? Hat sie es zugelassen und wie? Ich lese dazu nix. Widerspricht den Erfahrungen der Gurus hier. 

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vor 21 Stunden, Niemann-N schrieb:

Wieviel kam den vor? Hat sie es zugelassen und wie? Ich lese dazu nix. Widerspricht den Erfahrungen der Gurus hier. 

Hey @Niemann-N,
stimmt, das war im Text vielleicht nicht ganz klar. Sie hat kurze Berührungen und den Handkontakt am See selbst zugelassen. Ich hab vorher charmant gefragt, sie meinte ja, und wir sind dann eine ganze Weile Hand in Hand gelaufen. Das lief echt entspannt.
Der Kussversuch später kam dann einfach aus der Situation raus. Also nicht überstürzt oder aufdringlich, sondern mit Augenkontakt und ruhigem Moment. Sie hat aber freundlich geblockt und meinte, es sei ihr „zu schnell“.
Ich hab’s dann locker genommen, kein Drama draus gemacht. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass das Ganze danach irgendwie einen Knick bekommen hat. Deswegen mein Fazit: Beim ersten Date lieber gar keinen Körperkontakt mehr, zumindest nicht von meiner Seite aus initiieren.
Vielleicht ändert sich das irgendwann wieder, aber aktuell scheint das vielen Frauen einfach zu schnell zu gehen und ich hab keine Lust, jedes Mal in diese Situation zu kommen.
Wie siehst du das ? Lieber Risiko eingehen oder erstmal komplett zurückfahren?

Wenn ich ehrlich bin, zieht sich das Muster ja schon länger durch. Bei den letzten Dates war’s ähnlich. Ob bei der Dame aus Togo zu Hause, in der Therme mit der Iranerin, bei der Südafrikanerin, die meinte, ich wolle nur das eine, oder bei der Freestylerin, deren Vater aus Ägypten kommt. Jedes Mal ist es genau dann gekippt, als ich den Körperkontakt intensivieren wollte. Ich komme momentan einfach zu offen, zu leicht zu haben rüber. Ich muss wieder mehr zeigen, dass ich etwas Besonderes bin, dass mich nicht jede sofort „bekommt“. Es liegt ja auch nicht daran, dass die Frauen mich nicht mehr sehen wollen oder mich blöd oder unattraktiv finden. Es scheitert jedes Mal genau an dem Punkt, wo sie mich als zu schnell, zu draufgängerisch oder zu erfahren einstufen. Da möchte ich gezielt gegensteuern und wieder mehr Ruhe und Zurückhaltung zeigen.

Was mir außerdem auffällt: Die Frauen, die ich aktuell date, sind im Durchschnitt ganz anders als früher. Es sind viele dabei, die studiert haben, im Beruf richtig was erreicht haben. Zum Beispiel Ärztinnen oder andere hochqualifizierte, erfolgreiche Frauen. Die meisten von ihnen sind intelligent, gebildet und reflektiert, was die Dynamik beim Kennenlernen natürlich verändert. In der Vergangenheit war das nicht so ausgeprägt. Da hatten viele der Frauen eher einen normalen Beruf oder eine klassische Ausbildung. Jetzt bewege ich mich in einer ganz anderen Liga, was spannend ist, aber auch eine gewisse Umstellung verlangt.

Aber es ist bei weitem nicht alles schlecht. Heute hat sich die süße Mexikanerin wieder gemeldet, mit der ich vor ein bis zwei Jahren mal beim ersten Date rumgemacht habe. Sie ist wieder Single und hat gefragt, wann das nächste Fußballspiel ist, weil sie mich wiedersehen will. Nur arbeitet sie im gleichen Krankenhaus wie meine aktuelle Mexikanerin, und sie wohnen nur ein paar Straßen voneinander entfernt. Wenn ich mit den Mädels was anfange, ist das manchmal wie ein Tanz auf der Rasierklinge. Ziemlich gefährlich.

Die Dame aus Kamerun ruft mich auch ständig an, obwohl ich momentan gar nicht abnehme. Die Brasilianerin hat mir heute ein Bild vom Ortsschild meines Dorfs geschickt, mit dem Kommentar, dass sie gerade hier ist und an mich denkt. Die Südafrikanerin beschwert sich, dass ich am Wochenende nie Zeit habe, und wird ein bisschen eifersüchtig.

Dazu kommt: Mein Hinge ist seit dem Wochenende komplett explodiert. Seit ich dort mit meinen „Killerkriterien“ spiele, habe ich über 30 neue Matches und das alles mit der kostenlosen Version. Facebook Dating habe ich noch gar nicht neu gestartet, und mit anderen Apps habe ich mich auch noch nicht wieder beschäftigt.

Ab November bekomme ich auf der Arbeit außerdem einen neuen Kollegen, der mich unterstützen wird. Dann sollte der Überstundenstress endlich nachlassen, und ich habe auch unter der Woche wieder mehr Zeit zum Daten.

Zur Kaltakquise auf Facebook bin ich bisher gar nicht mehr gekommen, aber ein guter Freund von mir will mit mir wieder öfter in die Stadt, um Frauen nonverbal Live anzuflirten und da hat er echt Erfolg. Das will ich auch wieder öfter machen und mehr Zeit mit ihm verbringen.

Ich merke auch, dass ich manchmal zu schnell mein Ziel erreichen will. Ich will euch immer was Positives, was Tolles berichten, und setze mich damit selbst ein Stück weit unter Druck. Vielleicht will ich zu sehr den „heißen Aufriss“ erzählen, statt einfach locker zu genießen, was sich ergibt. Das ist mir in den letzten Tagen echt bewusst geworden.

Also, es gibt viel zu tun und viele Pläne und gleichzeitig will ich mein Datingverhalten etwas anpassen, bewusster agieren und wieder mehr die Ruhe reinbringen, damit sich das Ganze langfristig noch positiver entwickelt. Es wird nicht langweilig. 

Habt ihr eigentlich besondere Wünsche, worüber ihr gerne mehr erfahren würdet? Oder gibt’s bestimmte Nationalitäten von Frauen, die ich bevorzugt mal daten und meine Erfahrungen dazu teilen soll? Ich bin gespannt, was euch am meisten interessiert. Da geht sicher noch einiges in den nächsten Wochen und Monaten. 

In dem Zusammenhang interessiert mich auch eure Sicht: Welche Ziele würdet ihr euch für den Rest in 2025 und für das Jahr 2026 setzen, wenn ihr in meiner Haut stecken würdet?

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vor 6 Stunden, vbv schrieb:

Was mir außerdem auffällt: Die Frauen, die ich aktuell date, sind im Durchschnitt ganz anders als früher.

 

Facebook Dating habe ich noch gar nicht neu gestartet, und mit anderen Apps habe ich mich auch noch nicht wieder beschäftigt.


Zur Kaltakquise auf Facebook bin ich bisher gar nicht mehr gekommen

Kein normaler Mensch ist heute noch auf Facebook. Und es ist mMn auch massiv weird dort Leute anzuschreiben, du suchst doch nicht nach Mutterersatz?

Wenn du darüber Leute datest, dann wundere dich auch nicht über die Resultate.

bearbeitet von Chuppax

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Also meine Erfahrung ist du solltest ruhig auf Risko gehen und immer Vollgas eskalieren. Lieber mal eine verlieren als ewig rumdaten ohne Abschluss. 

Denke nicht zuviel nach. Der Kontaktabbruch kann auch ganz andere Ursachen gehabt haben, gerade bei den Frauen aus dem Kulturkreis 100% Casino. Heute so morgen so. Frauen kann und muss man nicht verstehen. 

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