15 Beiträge in diesem Thema

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Hola,

Houston, ich habe ein Problem:

Status

ich bin 27, habe grade meine Diplomarbeit bei einem großen deutschen Automobilbauer hinter mich gebracht und stehe vor der Entscheidung:

Promotion oder fester Job?

Pro Promotion

  • Standort in einer Stadt, in der es auch eine aktive Pickup-Community gibt, was ich während meiner Diplomarbeit wertzuschätzen gelernt habe, da sind Freundschaften entstanden
  • Super interessantes Thema
  • innerhalb von drei Jahren fertig, da einem der Rücken freigehalten wird

Pro Job

  • 1000€ mehr Gehalt im Monat netto über drei Jahre
  • Festanstellung
  • Weiterführung eines Gewerbes, das mittlerweile einige Euro Gewinn im Jahr abwirft

Wo ich hinmöchte

Ein Job mit Verantwortung, der dauerhaft nicht mehr allzu fachlich orientiert sein muss. Schön wäre in ein paar Jahren auch Personalverantwortung zu tragen.

Die Frage an euch

Was würdet ihr tun? Welche realen Vorteile seht ihr bei einer Promotion? Der Titel selbst bringt einem für den Aufstieg in die ersten Führungsebenen des Automobilbauers eher wenig bis nichts, da die Leute eher als Spezialisten einsortiert werden....

Grüße,

der Unbekannte

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Ich stand vor einigen Jahren vor der gleichen Entscheidung und habe mich für den Job entschieden. Wäre ich heute nochmal in der Situation, würde ich die Promotion vorziehen. Der Grund ist einfach: Arbeiten werde ich ohnehin bis zu meiner Rente, da bleibt genug Zeit für viel Geld und Karriere. - Aber die Chance für eine Promotion kommt unter so günstigen Rahmenbedingungen nur einmal.

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Pro Job

  • Weiterführung eines Gewerbes, das mittlerweile einige Euro Gewinn im Jahr abwirft

Weshalb fällt das nur unter "Pro Job"?

Bzw. weshalb kannst du das während der Promotion nicht mehr machen?

Ich sehe es wie Juicy Terry.

Ja, es sind 36.000€ mehr, die du dann eher hast.

Wobei die Frage, ob du mit Promotion mehr Gehalt bekommst, auch im Raum steht.

Durch das interessante Thema und den freien Rücken würde ich es sofort machen.

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Gast Joyful Emotion

Ohne Angabe des Studienfaches, der inhaltlichen Interessen und Karriereziele ist eine seriöse Antwort wohl kaum möglich. Grundlegend würde ich jedoch mit einem klaren "Ja!!!!" antworten. Für Ingenieure oder Naturwissenschaftler erübrigt sich eine Diskusion ohnehin. Bei Betriebswirten oder Volkswirten eigentlich auch, sofern das notwendige Rüstzeug für eine halbwegs quantitative Promotion (OR, SCM, WI, usw.) vorhanden ist oder eine inhaltliche Neuorientierung (besonders interessant für Volkswirte) angestrebt wird.

Edit: Ich habe nochmal deinen Eingangspost gelesen und traue mir jetzt doch ohne weitere Informationen ein klares "Ja!" zu. Wenn das Einstiegsgehalt bei deinem Jobangebot nur 1000 Euro netto über BAT IIa liegt, dann würde ich an deiner Stelle nur herzhaft lachen und ohne zu zögern promovieren. Hört sich für mich nach 08/15-Trainee-Programm, Direkteinstieg in fachlicher Karrieresackgasse oder Edelsachbearbeiter mit euphemistischer Bezeichnung an. Gerade als Wirtschaftswissenschaftler kommst du so häufig nicht sonderlich weit und darfst später bei Querbeförderungen den Leuten aus Stabsabteilungen oder den Forschungsbereichen zusehen. Dann lieber mit Doktortitel in eine generalistische Stabsabteilung (Inhouse Consulting, Corporate Development, Controlling, usw.) einsteigen. Die lächerlichen 1000 Euro Gehaltsverzicht amortisieren sich dann schon nach allerhöchstens zwei Jahren und gegen Führungsverantwortung nach kurzer Zeit kannst du dich praktisch nicht wehren.

Edit II: Wenn du so etwas wie "Festanstellung" bei "Pro Job" anführst, dann wird es später schwierig mit Karriere und Führungsverantwortung. Ich kenne keine einzige erfolgreiche Person im Management, in deren Selbstverständnis so etwas wie Arbeitslosigkeit auch nur ansatzweise vorkommt.

Edit III: Vielleicht solltest du lieber Beamter werden? Da gibt es auch einen Tausender mehr Einstiegsgehalt, der Job ist sicher und Führungsverantwortung ist auch möglich. Vielleicht sogar irgendwann mal als Staatssekretär! Das wäre doch was reelles.

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Promovieren würde ich sagen: Einfach mal machen.

Mensch. Wie geil ist denn "Dr. unknown_artist" vs. normal?

Ich meine, promoviere. Tus einfach.

Ansonsten stehst du halt irgendwann da wie Wolowitz:

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Moin,

Ich weiß ja nicht in welchem Bereich du später tätig bist, aber es gibt ja auch die Möglichkeit in der Industrie den Doktor zu machen. Da kannst du ja eine Weile arbeiten und dann auf den Doktor umspringen.

Gruß

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  • Super interessantes Thema

Die meisten Doktoranden kannst du nach zwei Jahren mit ihrem Thema jagen...

  • innerhalb von drei Jahren fertig, da einem der Rücken freigehalten wird

Klappt bei den allerwenigsten. Bei unguten Rahmenbedingungen und Problemen werden da schnell mal fünf Jahre draus. Von tatsächlichem Arbeitsbeginn bis zur offiziellen Einreichung drei Jahre, das ist realistisch. Aber selbst bei feststehende Thema kann fast niemand sofort mit der Arbeit beginnen. Eingrenzung des Themas, Einlesen, etc. das dauert und trägt oft wenig bis nichts zur Arbeit bei. Und nach dem offiziellen Einreichen zieht sich das Ganze auch noch. Je nach Promotionsordnung sind Nachbesserungen möglich. Dazu kommt noch die Vorbereitung auf den mündlichen Part, Warten auf Gutachten etc. Nach dem offiziellen Einreichen musst du also noch 6-12 Monate rechnen bis du den Titel tatsächlich hast, bei Problemen unter Umständen deutlich länger.

  • Weiterführung eines Gewerbes, das mittlerweile einige Euro Gewinn im Jahr abwirft

Wenn das neben dem Job möglich wäre, dann ist es auch neben der Promotion möglich. In der Regel hast du relativ hohe Freiheitsgrade.

Wo ich hinmöchte

Ein Job mit Verantwortung, der dauerhaft nicht mehr allzu fachlich orientiert sein muss. Schön wäre in ein paar Jahren auch Personalverantwortung zu tragen.

Für solche Gefilde schadet ein Doktortitel sicher nicht. Aber überleg dir gut, ob du ihn wirklich brauchst. Schau dir Lebensläufe potentielle Vorbilder an. Eine Promotion sollte gut überlegt sein, weil sie neben Chancen auch durchaus Risiken birgt.

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An und für sich dient eine Promotion ja dazu, auf eine wissenschaftliche Karriere vorzubereiten. Klar, man kann als Promovierter auch in die Privatwirtschaft gehen, schaden tut's natürlich nicht, aber es ist nicht notwendig für eine Karriere in der Privatwirtschaft. Ich würd die Entscheidung für oder gegen Promotion also daran festmachen ob du eher eine Karriere in der Wissenschaft anstrebst oder doch lieber deine Zukunft in der freien Wirtschaft siehst.

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Gast Shredder

Wenn ich mir so die Vorstände der DAX Unternehmen anschaue gibts da unheimlich viele Dr.s... ;-)

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Das wenigere Gehalt wird sich nach der Promotion über Dein Leben hinweg relativieren und das Du keine Festanstellung nach der Promotion finden würdest bezweifel ich oder anders formuliert: Es spräche nicht für Dich.

Ich habe das Gefühl die Diskussion ist nicht Job vs. Promotion, sondern Geld vs. intellektuelle/persönliche Weiterentwicklung. Persönlich würde ich letzteres bevorzugen.

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So,

erstmal dankeschön für eure zahlreichen Antworten. Ich versuche kurz die aufgeworfenen Fragen zu beantworten:

Warum steht das Gewerbe unter Pro Job?

Mein Promotionsstandort wäre 350km von meinem Gewerbestandort entfernt, der Job beim Zulieferer 50km.

Warum ist Festanstellung ein Pro?

Die großen Firmen im Automotive Bereich besetzen ihre Stellen zu fast 50% mit Fremdarbeitskräften von Ingenieursdienstleistern. Pro ist also eher so gemeint, dass ich direkt beim Zulieferer angestellt wäre (die generelle Bereitschaft zur Unterstützung beim Erwerb eines MBA's wurde mir zugesichert). Ich bin, dass denke kann ich anhand der getätigten Investitionen meines Gewerbes ganz gut aufzeigen, durchaus risikofreudig.

Drei Jahre sind nicht zu schaffen

Limiting belief? :crazy: Nein, Spaß beiseite. Meine Vorgänger im zukünftigen Team (und viele andere im Unternehmen) haben es auch geschafft, ist wohl eine Herzensangelegenheit des Unternehmens und der Teamleitung. Von meiner Seite passt es motivationstechnisch auch. Die drei Jahre beziehen sich allerdings auf die aktive Forschungszeit inkl. Einarbeitung und das Schreiben der Dissertation. Bis die restlichen Formalia erledigt sind kann es natürlich noch länger dauern.

Nochmal vielen Dank für euer Feedback und das Video von Shao.

bearbeitet von unknown_artist

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Jo, Heiko Mell ist klasse. Da kann eigentlich jeder was lernen, auch Leute aus anderen Fachrichtungen.

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