magicien

Ähm - was ist daran unnötig? Ich habe öfters solche Flirts, wo ich nur sehr behutsam und nicht über eine bestimmte Grenze hinaus eskaliere. Flirten/Kribbeln macht einfach Spass. Und wenn ich danach im technischen Sinn "unbefriedigt" und noch ziemlich kribbelig nach Hause gekommen bin, hat sich meine Partnerin jedenfalls noch nie beschwert.

Oft sind die Nachrichten von Anfang an kurz und oberflächlich. Es gibt Frauen, die meinen, ihr Beitrag zu einer Text-Konversation seien zwei falsch geschriebene Worte, während der Mann die Aufgabe habe, sie mit ausführlichen Nachrichten zu bespassen. Wenn ich das erlebe, stelle ich meist eine Frage, die sich nicht so leicht in zwei Worten beantworten lässt. Je nach Antwort breche ich den Kontakt ab. Nicht als Freeze out, sondern weil solche Kontakte einfach uninteressant sind.

Hm, vor 20, 25 Jahren pflegte ich Brief(!)freundschaften zu solchen Kontakten, auch vorweigend weiblichen. Das half, den Frauen im Gedächtnis zu bleiben, aber man war auf der Freundschaftsschiene. Meine Strategie beim Wiedersehen war dann die folgende: die Wiedersehensfreude gleich von Anfang an besonders stürmisch (=KINO) zum Ausdruck bringen;an gemeinsame Erinnerungen anknüpfen, um Comfort zu bilden;ohne Eile, aber trotzdem zielstrebig eskalieren.Pikantes Detail: Bei einer Frau (einer süssen Skandinavierin, die im Hochsommer in die Schweiz kam und es sichtlich genoss, ihre Miniröcke spazieren zu tragen) habe ich erlebt, dass sie diese Strategie bei mir angewendet hat... und ich war doch inzwischen eigentlich in festen Händen... Wir hatten eine kurze, aber heftige Affäre, und bei ihrer Abreise meinte sie, ich solle mich unbedingt melden, falls meine Bezienung auseinandergehe...

Ich betrachte solche Glaubenssätze als Annäherungsziele. Wenn ich mir dessen bewusst bin, ist die Gefahr von Narzissmus und Naivität gebannt. Echt jetzt? Das war Dir bei der Aufgabenstellung nicht klar?

OK, mein Lieblingsbuch zu diesem Thema: Maja Storch: Machen Sie doch, was Sie wollen! Bern 2010, ISBN 978-3-456-84754-2 Es geht in diesem Buch darum: Konflikte zwischen verschiedenen (z. T. vielleicht unbewussten) Bedürfnissen zu erkennen;diese Konflikte so zu bearbeiten, dass man zu einer Intention kommt, bei der einerseits der Verstand dahinter stehen kann, sie aber andererseits mit einem positiven Gefühl verbunden ist;auf diese Weise wird das Unbewusste für die eigenen Ziele mit ins Boot geholt und gibt einem den Motivationsschub, den man braucht, um den Arsch hochzukriegen.Selbst getestet, funktioniert. Wobei ich zugeben muss, dass ich das Buch erst kürzlich gelesen, aber schon vor Jahren einen Kurs besucht habe, der nach dem im Buch beschriebenen Prinzip funktioniert. Wenn Du also bereit bist, ca. 700 Euro in die Hand zu nehmen, kann ich Dir einen solchen Kurs wärmstens empfehlen: http://www.zrm.ch/Seminare.html (Disclaimer: das sind keine Pickup-Kurse, das steht in keinerlei Konkurrenz zur Seite hier, und ich verdiene auch nichts daran).

Ihr begreift es echt nicht, ja? Deine Variante ist in etwa, jemandem mit Höhenangst als Übung zu empfehlen, im Schwimmbad auf den 10m-Turm zu steigen und runterzuspringen. Selbstverständlich ist Deines die sinnvollere Variante. Gar keine Frage. Das Problem ist einfach: er wird es nicht tun. Und ich gebe meinen Coachees halt hundertmal lieber eine Übung mit, die sie dann auch tatsächlich ausführen, als eine, die sie eh bleiben lassen. Deshalb empfehle ich ihnen zuerst mal, vom Einmeterbrett zu springen. Später kommt das Dreimeterbrett, und der Zehnmeterturm auch noch früh genug. Ich verstehe gewisse Ängste, denen ich bei Mitmenschen so begegne, ja auch nicht. Ich finde, es ist eine tolle Chance, wenn man vor zweihundert Leuten einen Vortrag halten darf. Trotzdem gibt es Menschen, die dann Lampenfieber haben. Und dann reicht es nicht, ihnen einfach "steh doch vor die zweihundert Leute hin und halte deinen Vortrag" zu sagen.

Stimmt. Man sollte die Pickup-Dogmen mal darauf abklopfen, ob sie dieser Maxime genügen...

Sind beides tatktische Gründe. Verschieden ist nur die Verpackung. Blödsinn. Im ersten Fall gehe ich auf Distanz, obwohl ich eigentlich gerne Nähe hätte; oder ich gehe sogar auf Distanz, ohne mich überhaupt zu fragen, ob ich Nähe oder Distanz möchte, ganz einfach, weil mir irgendein Pickup-Ratgeber empfohlen hat, auf Distanz zu gehen. Ich handle entgegen meinem Bedürfnis, oder sogar ohne das Bedürfnis zu kennen. Ich nehme an, Du weisst, was ich davon halte. Im zweiten Fall gehe ich auf Distanz, weil ich mich im Moment mit Distanz besser fühle. Ich handle gemäss meinem eigenen Bedürfnis. Wenn Du den fundamentalen Unterschied nicht siehst, wenn Du letzteres ebenfalls als taktisch ansiehst - dann kann ich Dir leider auch nicht helfen.

Man reagiert auf sowas, indem man sich entschuldigt. Aber das braucht halt Eier, und die haben die meisten nicht. Warum manche meinen, Frauen seien attracted, wenn man etwas ins Lächerliche zieht, das ihnen wichtig ist, erschliesst sich mir nicht. Warum man in einer Dauerbeziehung krampfhaft jedes ernsthafte Gespräch verweigert, auch nicht.

Geschenkt. Mit der Bezeichnung wollte ich mich eh nur über den Pickup-Jargon lustig machen, also solltest Du sie nicht allzu ernst nehmen.

Manche Pickup-Experten werden Dir sagen, dass das falsch war, dass Du ein Beta-Mann warst. Diese Pickup-Experten übersehen aber, dass es ja nicht darum ging, sie zu verführen, sondern, eine Beziehung mit ihr zu führen. Das ist etwas anderes. So gesehen bist Du vielleicht im falschen Forum... Ich bin der Meinung, Du hast es richtig gemacht: Wenn man ein Paar ist, dann steht man sich in schwierigen Zeiten gegenseitig bei. Aber wahrscheinlich habt Ihr beide einfach unterschiedliche Bedürfnisse an eine Beziehung: Du suchst die Nähe, und die Distanz macht Dir Angst; sie braucht ihren Freiraum, und hat Mühe, sich auf zu viel Nähe einzulassen. Das kann schon gutgehen, aber es ist eine Herausforderung. In Eurem Alter erst recht. Ich habe mehr als einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht. Der Versuch, sie wiederzugewinnen, ist wahrscheinlich aussichtslos, aber vielleicht solltest Du es trotzdem versuchen, um Dir später keine Vorwürfe zu machen, dass Du es nicht versucht hast. Bleibe dabei aber fair. Ich würde die taktischen Spielchen lassen. Wenig Kontakt bis keinen ist gut, wenn es Dir so gut tut. Viel mit Kumpels unternehmen und andere Frauen kennenlernen ist natürlich ok, das "um sie etwas eifersüchtig zu machen" würde ich weglassen. Tu es, wenn und weil es Dir gut tut, und lass sie dabei aus dem Spiel. Eine andere Variante, was Du tun könntest, für die mich so mancher hier vierteilen wird, aber ich sag's trotzdem: Gönne Dir ganz bewusst drei Monate Liebeskummer, oder so viel Du halt brauchst. Ich weiss aus Erfahrung, dass Liebeskummer ein ganz beschissenes Gefühl ist. Aber es ist nunmal da und ein Teil von Dir. Ein Weg, damit umzugehen, ist, es zuzulassen, zu verarbeiten und daran zu wachsen. Ich hatte mal eine solche Phase, die dauerte ein Jahr. Dann, am Jahrestag der Trennung, habe ich alle ihre Liebesbriefe genommen, in eine Schachtel gepackt und zugeklebt. Nein, nicht verbrannt, denn diese Beziehung ist ein wichtiger Teil meiner Biographie, aber ich habe damit symbolisch zum Ausdruck gebracht, dass ich jetzt wieder bereit bin, mich mit Frauen einzulassen. Also: wenn Du das Gefühl hast, dass Du dazu bereit bist, rauszugehen und neue Frauen kennen z lernen, dann tu's. Vielleicht tut Dir aber auch eine Phase des Trauerns gut. Das musst Du selbst erspüren.

Wenn Du eine Frau als Kapitalanlage siehst, dann wird sie auch nicht mehr als eine Kapitalanlage sein. Ich bevorzuge es, Frauen als Frauen zu sehen.

Ähm, was zwingt Dich dazu, in die Friendzone reinzurutschen, wenn sie kein (sexuelles) Interesse hat? Triff sie und versuch, sie zu verführen. Wenn es klappt, super, wenn nicht, dann eben nicht. Bist Du dann in der Friendzone? Nur, wenn Du es willst. Und selbst wenn, was wäre so schlimm daran?

So, dass sie sich für Dich am besten anfühlen. Ja, anfühlen. Es gibt schon ein paar Regeln die Du beachten solltest (z. B. Annäherungsziel statt Vermeidungsziel; Kontrollerleben sichern statt sich von der Reaktion anderer abhängig machen), aber die hast Du schon berücksichtigt. Jetzt geht es motivationspsychologisch eigentlich nur noch darum, welche Glaubenssätze bei Dir die stärkste positive Gefühlsreation auslösen. Denn je stärker das positive Gefühl, desto eher können solche Sätze handlungswirksam werden. Und welche Formulierung Dein Gefühlsleben am besten anspricht - das weisst halt nur Du.

Beziehungen funktionieren so. Durch Wechsel zwischen Nähe und Distanz. Bei zu viel Nähe geht die Spannung flöten. Bei zu viel Distanz die Bindung. Ja. Aber ich gehe nicht aus taktischen Gründen auf Distanz, damit sie nicht etwa meinen könnte, sie habe mich auf sicher; sondern ich gehe auf Distanz, weil ich jetzt Distanz brauche, weil wir jetzt Distanz brauchen, weil es mir und unserer Beziehung gut tut. Und davon abgesehen: das Auf-Distanz-Gehen ist verwurzelt in einer unbedingten Solidarität. Man muss nicht unbedingt heiraten, um eine Beziehung so anzusehen, dass man in guten und in schlechten Zeiten füreinander da ist. Als das Patenkind meiner Liebsten starb, habe ich mir da Gedanken gemacht, dass ich zum allzeit bereiten Friendzone-Tröster betaisiert werde, wenn ich vier Stunden ihre Hand halte, und das ohne Eskalieren, ohne P&P? Natürlich nicht. Sie braucht mich, dann bin ich da. Und weil das auch umgekehrt gilt, und weil wir beide das wissen, ist gelegentliche Distanz auch kein Problem. Ja, und der Weg dahin kann über die guten alten PU-Taktiken laufen. Kann. Ja. Ich befürchte aber, das Gegenteil geschieht (allzu) oft. Manche (nein, nicht Du, Aldous) verwechseln Beziehungen mit einem Strategiespiel. Und ich habe den Verdacht, dies geschehe vor allem dann, wenn man sich zum Sklaven von PU macht, statt das System souverän zu nutzen.

In deinem Kopf bist du schon needy. sie ist dir wichtig wtf? so redet nur der Prinz aus Aschenputtel. So ein Quatsch. Er ist nicht needy, er hat eine gesunde Selbstwahrnehmung und ist ehrlich zu sich selbst. Es ist, wie so oft, eine Frage der Haltung. Needy wäre: "Sie ist mir wichtig, drum muss es mit ihr einfach klappen, und wenn nicht, dann schliesse ich mich ins Kämmerlein ein und spreche nie mehr eine Frau an." Was Du als Alternative vorschlägst, wäre der Selbstbetrug: "Neinnein, sie ist mir nicht wichtig, darf mir nicht wichtig sein, weil ich so ein supercooler Pickup-Hengst bin, der keinesfalls needy ist." Hey, sie ist ihm wichtig, dann soll er bitteschön nicht vor sich selbst so tun, als wäre das nicht der Fall. Wieviel davon er ihr auf welche Weise zeigt, ist nochmals eine andere Frage. Anzustreben wäre meines Erachtens eine gelassene Haltung: "Sie ist mir wichtig, drum gebe ich mein Bestes und versuche, sie zu verführen. Falls wir aber doch nicht zusammen passen, dann schliesse ich dieses Kapitel ab und wende mich neuen Herausforderungen zu." Indem Du Dich vom Dogma verabschiedest, dass sie sich zuerst qualifizieren muss. Warum sollte sie? Du hast ja eskaliert, vielleicht weiter, als sie es von sich aus gewünscht hätte. Das Dogma besagt, dass Deine Attraction sinkt, wenn Du Interesse zeigst, ohne dass sie sich qualifiziert hat. Aber sie wird sich nur qualifizieren wollen, wenn die Attraction hoch genug ist; und um die Attraction zu steigern, musst Du mit ihr Kontakt aufnehmen, wodurch gemäss dem Dogma Deine Attraction sinkt... Ein Teufelskreis? Nein, ein Denkfehler: Du sollst das Pickup-System für Dich nutzen, und nicht Gefangener des Systems sein. Sie qualifiziert sich nicht? Ja Herrschaftszeiten, Du wirst doch deswegen nicht darauf verzichten, sie zu verführen! Daher: Wenn Du Interesse an ihr hast, und sie von sich aus den Kontakt mit Dir nicht sucht, dann musst Du es eben tun, und auf das Dogma pfeifen.

Ganz im Gegenteil, sein Verstand weiss ganz genau, dass er keinen Grund zur Eifersucht hat. Ich würde sagen, seine Amygdala ist die Übeltäterin. Sie sendet ihm negative Affekte. Das bringt ihn zugleich in den Fehler-Zoom-Modus, wo jede Kleinigkeit, die velleicht ein Problem sein könnte, ihm plötzlich riesengross vorkommt.

Nimm es mir nicht übel, aber man merkt halt schon, dass Du keinen blassen Schimmer von Anfängerproblemen hast, oder von Lernsettings, wie man sie überwinden kann. Oder um es mit den Worten eines übrigens ziemlich lesenswerten Buches zu sagen: "Es gibt in der Tat Flirtkurse,... die nach dem Theorieteil Aufgaben verteilen und die Teilnehmenden mit dem Auftrag losschicken, innerhalb einer Stunde mindestens fünf Handynummern von Unbekannten einzusammeln. Einige haben Spass an solchen Aufgaben, andere sehen darin zumindest eine Mutprobe. Eine dritte Gruppe kommt vermutlich nach dieser Stunde nicht zurück und sitzt frustriert beim zweiten Glas Bier, weil sie ja genau das nicht kann: Unbekannte ansprechen und nach der Telefonnummer fragen." (Julia Weber/Johannes Storch: Tigerblick trifft Himbeerlächeln. Wie Ihnen das Unbewusste dabei hilft, lustvoll zu flirten, Verlag Hans Huber, Bern 2012, ISBN 978-3-456-94861-4, S. 44) Was Du beschreibst, ist das, was ein Anfänger eines Tages erreichen will und soll. Was ich beschreibe, ist ein erster Schritt auf dem Weg dorthin, weil der Anfänger nämlich genau das, was Du beschreibst, nicht kann. Als ich begonnen habe, Cello zu spielen, habe ich auch nicht als erstes das C-dur-Konzert von Haydn angepackt, sondern Tonleitern und Etüden. Für den Anfänger, oder sagen wir für einen Teil der Anfänger mit Ansprechangst besteht das Problem darin, dass sie sich in den buntesten Farben die Peinlichkeit ausmalen, die entstehen könnte, wenn die angesprochene Frau nicht so reagiert, wie es im Flirtratgeber steht. In diesem Fall ist es lernpsychologisch sehr sinnvoll, diese Dämonen einfach auszusperren. Die von mir vorgschlagene Übung macht das auf sehr elegante Weise: es gibt kein Nachher, das peinlich sein könnte. So bekommt die Übung einen für Anfänger mit Ansprechangst angemessenen Schwierigkeitsgrad. Der nächste Schritt ist natürlich, das Ansprechen immer ein bisschen früher zu machen, dass zuerst ein kurzes, bei wachsendem Selbstvertrauen auch ein längeres Gespräch entstehen kann.

Das stimmt, aber wahrscheinlich war es wichtig für Deine Psychohygiene. Du steckst im Fehler-Zoom-Modus. Das ist schädlich für die Persönlichkeitsentwicklung. Ihr habt unterschiedliche Bedürfnisse. Das ist nicht Dein Fehler. Ja, aber verwende ein anderes Wort. Freeze out ist Taktik. Aber Du brauchst Abstand für Deine Persönlichkeitsentwicklung. Gleiches Verhalten, andere Einstellung. Es wäre auch gelogen. Du hattest/hast Gefühle. Warum sonst reagierst Du so heftig? Nochmals: Du steckst im Fehler-Zoom-Modus. Das ist schädlich für die Persönlichkeitsentwicklung. Ihr habt unterschiedliche Bedürfnisse. Das ist nicht Dein Fehler. Ich würde ihr einfach sagen: Es ist gut, ich bin Dir nicht böse - aber ich brauche Abstand.

Ach Mann, jetzt verrat ihm doch Deine Lieblingsroutine zum Date ausmachen, sonst schreibt er ihr am Ende noch "Ich will dich unbedingt wiedersehen, bittebittebitte sag ja!"

Wieder mal ein schöner Motivkonflikt. Und Du zeigst anschaulich die Zweischneidigkeit der Strategie: Das andere Mädchen macht aus Dir einen beliebten Mann mit Alternativen (hoher Wert), aber zugleich auch einen, der wahrscheinlich nur das Eine will (und das triggert Abwehr). Vor allem sollst Du E) nicht behaupten, dass "nichts lief", wenn Du sie doch geküsst hast. F) nicht meinen, Du seist dem Forum hier Rechenschaft schuldig, warum über Küssen hinaus nicht mehr lief. G) selbst entscheiden, wie Du vorgehst. Echte Alpha-Männer lassen sich nicht von dahergelaufenen Internet-Schreiberlingen sagen, was sie zu tun haben. Drum schreib nicht "soll ich", sondern "gebt mir Eure Ideen und Meinungen". Ich finde das wirklich wichtig, und zwar aus zwei Gründen: Wie willst Du Selbstvertrauen entwickeln und ausstrahlen, wenn Du Dich schon im Forum hier so zum Beta machst? Für Deine Persönlichkeitsentwicklung ist es wichtig, dass Du Dir Erfolg und Misserfolg selbst zuschreiben kannst, dazu musst Du selbst die Verantwortung übernehmen und dies auch zum Ausdruck bringen.

Nicht nur: nicht im selben Masse. In einer Beziehung sind andere Dinge wichtig. Im Pickup gehört es zum Spiel, unverbindlich zu bleiben, um nicht der "den hab ich an der Angel" Guy zu sein. In einer Beziehung ist Verlässlichkeit zentral. Aber Deine Verlässlichkeit war ja nicht das Problem, sondern ihre. Trotzdem, ich wollte das einfach gesagt haben. Zum Thema Inner Game und Persönlichkeitsentwicklung: Das ist wichtig, aber da hat Pickup auch so seine Grenzen. Die Pickup-Theorie besagt, dass man gelassen sein soll, unabhängig, seinen eigenen Weg gehen, Kontrolle haben. Das ist alles schön und gut und wichtig, aber es vermeidet die echte Konfrontation mit und Verarbeitung von negativen Erlebnissen. Das ständige "Next" verbietet den Liebeskummer. Aber gerade an den negativen Erfahrungen kann das Selbst wachsen. Kann sie integrieren und für zukünftige Entsceidungen fruchtbar machen. Damit meine ich nicht: Analyse. Sondern: Verarbeitung. Dann können sie Deine intuitiven Entscheidungen in Zukunft mitsteuern.

Nice Guy sein ist nichts Schlimmes. Man hat einfach weniger Sex, und nicht so viel Auswahl bei den Sexualpartnerinnen.

Ich versuche mal, Dich zu spiegeln: Du bist eifersüchtig, merkst aber, dass Dir dieses Gefühl selbst im Weg steht. Du wünschst Dir eine Beziehung, merkst aber, dass Du Dich mit Deiner Eifersucht gewissermassen selbst sabotierst. Du versuchst, Dich gegen die Eifersucht zu wehren, fühlst Dich ihr aber ausgeliefert: Sie kommt, ob Du es willst oder nicht, und sie kommt selbst dann, wenn Dein Verstand weiss, dass sie eigentlich unbegründet ist. Appelle Deines Verstandes an Deine Gefühlswelt haben keine Wirkung. Habe ich Dich so weit richtig verstanden? Es gibt natürlich verschiedene therapeutische Wege, mit einem solchen Problem umzugehen. Du kannst in einer Psychoanalyse den Gründen für Deine Eifersucht nachgehen. Du kannst in einer Verhaltenstherapie versuchen, Dein Verhalten zu ändern, das jetzt so sehr von der Eifersucht geprägt ist. Und was der therapeutischen Ansätze mehr sind. Das braucht Zeit und kostet, kann sich aber lohnen, wenn Du dich drauf einlassen kannst und willst. Ich kenne Deine Lebenssituation nicht, weiss nicht, ob das für Dich in Frage kommt. Du kannst auch versuchen, selbst an Dir zu arbeiten. Das ist nicht einfach, aber es geht. Ich vertrete die Ansicht, dass jeder Mensch die Ressourcen zur Lösung psychischer Probleme in sich trägt - es kommt darauf an, sie zu aktivieren (wenn es Dich interessiert und falls Du es nicht weisst: das nennt man "humanistische Psychologie"). Ein weiteres Problem bei der Sache ist, dass Du zwar weisst, dass Du daran arbeiten solltest, dass Dir das die Leute hier im Thread auch gesagt haben, aber vielleicht sagt Dir ja niemand, wie Du das tun sollst, damit Du gute Erfolgsaussichten hast. Die bisherigen Antworten hier im Thread sprechen Deinen Verstand an: Gut gemeint, aber nutzlos. Das hast du selbst schon oft genug getan. Ich will versuchen, Dir eine Alternative zu zeigen, wie Du daran arbeiten kannst. Nochmals zurück: Dein Gehirn schickt Dir in bestimmten Situationen ein Eifersuchtsgefühl. Einerseits signalisiert Dir Dein Gehirn damit, dass ihm die Situation nicht passt. Es fährt deshalb einen negativen Affekt hoch. Ich würde aber nicht an diesem negativen Ende mit der Arbeit beginnen, nicht das Defizit ins Zentrum stellen, sondern eine positive Alternative suchen. Darum geht es: Du musst Deinem Gehirn eine emotionale Alternative zum Eifersuchtsgefühl bieten, die es annehmen kann. Wie findest Du eine solche Alternative? Die schlechte Nachricht: ich kann sie Dir nicht einfach nennen, denn sie muss Dein Gehirn überzeugen, nicht meines. Die gute Nachricht: ich kann Dir einen Weg mit mehreren Schritten vorschlagen. Der erste Schritt besteht darin, dass Du dir mehrere so genannte Wunschelemente suchst: Wesen oder Gegenstände, die bei Dir ein durchweg positives Gefühl auslösen (auch wenn Du nicht weisst, warum!), und von denen Du denkst, sie könnten Dir bei Deinem Eifersuchtsproblem helfen beziehungsweise die bessere Alternative zu diesem Gefühl darstellen. Wähle diese Wunschelemente nur mit dem Gefühl, nicht mit dem Verstand, nimm im Zweifelsfall dasjenige, das dir zu erst in den Sinn kommt und das stärkste positive Gefühl auslöst. Und kein negatives. Denk zum Beispiel an ein Tier,eine Landschaft, einen Ort,eine Pflanze,ein Fahrzeug,eine Person (prominent, Romanfigur, Berufszweig...),sonst etwas,von dem Du denkst: doch, so will ich sein, das spricht mich an, das könnte mir helfen in meiner Situation. Wähle nicht unbedingt zu jedem Punkt ein Wunschelement, drei oder vier reichen, wähle einfach schnell, gefühlsmässig und ohne Hemmungen. Natürlich nur, wenn Du Dich darauf einlassen willst. Dann erkläre ich Dir den nächsten Schritt. Übrigens: ich verspreche Dir keine Besserung über Nacht. Genauso, wie Du noch nicht Flöte spielen kannst, wenn ich Dir zeige, wo Du reinblasen und wie Du die Finger bewegen musst, genauso ist die Veränderung nicht einfach da, sobald Du weisst, wie. Dein Gehirn muss lernen, und das dauert. Rechne mit einem halben Jahr.

Interessanter und sinnvoller Ansatz. Müsste das dann aber nicht eigentlich immer passieren? Also bei jedem Mädel? Wie kann ich das vermeiden, also worauf muss ich insbesondere achten, dass DAS nicht passiert? OK, zuerst einmal Hut ab auch vor Dir. Du hast meinen Beitrag geliked, obwohl ich Dich darin indirekt ein krasses Arschloch genannt hatte. Bist wohl doch nicht so schlimm. Müsste es immer passieren? Nein. Und zwar einfach deswegen, weil nicht alle Frauen gleich sind. Manche Pickup-Guides tun so, als wären alle Frauen gleich und als würde eine Taktik bei allen ziehen. Ist aber nicht so. Ich bring wieder mein Argument aus einem anderen Thread: Wenn es wirklich immer und bei jeder Frau gleich funktionieren würde, dann müssten Pickup-Artist nicht so oft "Next" rufen. Ein weiteres Problem ist, dass man bei der Anwendung von Pickup-Techniken das Timing beachten muss. Denn die Verhaltensanweisungen der Pickup-Theorien sind ja zum Teil widersprüchlich: Sich zurückziehen und eskalieren führt ja in ganz unterschiedliche Richtungen. Anrufen und Date abmachen ist das genaue Gegenteil von Abwarten, bis sie angedackelt kommt. Trotzdem sind das alles mögliche Handlungsoptionen, man muss sich einfach darüber im Klaren sein, wann man welche anwendet. Grundregel: Wenn sie Interesse zeigt, dann "belohnst" Du sie, indem Du auch welches zeigst. Aber Du lässt es ein wenig in der Schwebe, damit sie sich nicht in Sicherheit wiegt, was Dein Interesse an ihr angeht. Wenn sie blockt, ziehst Du Dich auch zurück. Funktioniert aber nur bei hoher Attraction. Eskalieren ist dann richtig, wenn sie sich in Deiner Gegenwart wohlfühlt. Es ist also durchaus angebracht, zeitweise ein bisschen Nice Guy zu sein. Aber nicht zu lange, denn wer mit dem Eskalieren allzu lange zuwartet, der läuft Gefahr, auf ewig der Nice Guy zu bleiben. Das ist zwar nichts grundsätzlich Schlimmes, aber wenn Du etwas anderes willst, ist es halt doof. Also: Timing.