Masterthesis ohne den Spaß aufzugeben?

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Gast

Hey Leute,

ich hab' ein recht banales, weil scheinbar eindeutiges Problem, aber dennoch frag' ich euch mal so nach Ideen, denn vielleicht wisst ihr ja etwas, was ich nicht weiß.

Ich hab' ein sehr aktives Freizeitleben:
- Ein Sportverein (die Saison beginnt gerade)
- Eineinhalb Bands
- Ein Spieleverei
- Und Wöchentliche Kinoabende
- Zwei Rollenspiel-Gruppen, die sich sehr unregelmäßig treffen

Dazu hab' ich eine Fernbeziehung in Deutschland (ca. eine Woche pro Monat, die ich weg bin) und auch so das Bedürfnis, mich regelmäßig mit Freunden einfach so zu treffen.

Ich wohne alleine in einer 2-Zimmer-Wohnung und habe dementsprechende Lebenserhaltungskosten. Als Freier Dienstnehmer kann ich mir meine Zeit durchaus selsbt einteilen, was vieles vereinfacht, gleichzeitig aber hab' ich halt auch nur begrenzte Möglichkeiten, und alles, was ich nicht arbeite, verdien' ich halt auch nicht.
Derzeit schau' ich, dass ich April, Mai und Juni etwa 40 bis 50 Studnen im Monat arbeite, danach will ich doch auf mindestens 60 Stunden, vielleicht auch 70 kommen. Da schaut insgesamt nicht viel Geld raus, aber es reicht für mich aus.

Mein Leben - und das is' die zweischneidige Sache - ist insgesamt sehr angenehm, und ich bin kein disziplinierter Mensch. Ich will das auch nicht wirklich werden, aber natürlich will ich früher oder später einen vernünftigen Job finden und normal viel verdienen. Genaue Perspektive hab' ich allerdings keine.
So, und jetzt die Problematik: Ich muss meine Masterthesis noch schreiben. Ich will meine Masterthesis schreiben, und zwar wirklich. Nur will ich gewissermaßen den Preis dafür nicht bezahlen: meine Freizeit (also all die oben genannten Dinge, aber auch das "einfach nur chillen"). Meine Freizeit und meine Lockerheit sind die Erungenschaft der letzten Jahre. Ich wollte vielleicht nicht ganz genau der werden, der ich geworden bin, aber so ähnlich. Und ich bin relativ glücklich damit, weiß aber dass das nciht das Leben ist, das ich ewig führen will. Unabhängig davon jedenfalls steht die Frage nach der Thesis. Die will ich schreiben, aber alles was angesichts meines sehr aktiven freizeitlebens rauskommt, sind halbherzige Sachen, weil natürlich auch die Motivation nciht die allergrößte ist, wenn man am Vortag -  sagen wir mal um eins (also eh nicht so spät) - heim gekommen ist, um zwei im Bett war, um neun aufgestanden ist (also an sich eh genug Schlaf hatte), dann den ganzen Tag gearbeitet hat, dann wieder Abends weg war und jetzt endlich einmal einen Vormittag hat, an dem man ausschalfen und chillen kann.
…wie gesagt: wenn die Thesis nicht wäre, würde sich ja alles gemütlich ausgehen - auch das Faulenzen. Ich hab' heute tatsächlich etwas getan, und vor ein paar Tagen auch. Damit bin ich gar nicht so schlecht unterwegs, also ich bin gewissermaßen eh bei einem kleinen Wandel, was die Motivation udn die Disziplin betrifft. Ich suche aber gerademal nach Möglichkeiten, zu vermeiden, dass ich mich bei meiner Freizeit einschränken muss.

…einen rigiden Plan? Dafür hab' ich genug Routine. Also mein Leben ist durchaus sehr vorhersehbar. Aber ich will dennoch so flexibel sein, dass ich jederzeit auch mal länger bleiben kann, noch Billard spielen gehen kann oder mich zwischendurch einfach mal so mit Freunden treffen.
Hinzu kommt, dass ich eben tatsächlich jegliches Disziplinbewusstsein verloren hab'.

Also: mir ist schon klar, dass alles seinen Preis hat. Oder zumindest war mir das früher einmal klar ("Man kann im Prinzip die meisten Dinge - v.a. realistische Dinge - erreichen, wenn man bereit ist, den Preis zu zahlen. Ist man nicht bereit dazu, lohnt es sich nicht, das Ziel zu verfolgen. Das ist dann einfach nur blinde Herumwünscherei, aber kein Plan. Kein echtes Wollen. Und es ist okay, etwas nicht zu wollen." So dachte ich vor einigen Jahren, aber irgendwo along the way hab' ich die Konsequenz verloren und hänge zwischen "ich will ja eh" und "eigentlich will ich nur chillen". Dass ich langsam etwas tue ist ein gutes Zeichen, aber es ist eben noch nichtmal ansatzweise das, was nötig wäre um tatsächlcih eine Thesis zu schreiben.
Mein Vorteil ist immerhin der, dass ich auf einen durchaus nicht so üblen Wissensschatz zurückgreifen kann, was mein Fach betrifft, und dass ich von kompetenten Leuten Unterstützung bekomme, wenn ich will. Also mich durchaus mit Leuten über meine Arbeit unterhalten kann, die das verstehen und konstruktives Feedback geben können.
Ebenso kann ich theoretisch bei meiner Freundin in Deutschland schreiben, da sie ohnehin 40 Stunden arbeitet. Und zwar auf der Uni, in genau meinem Fachbereit (also mein Mädchen ist vom Fach. Genau genommen hat sie meinen ehemaligen "Traumjob" bzw. einen Zwischenschritt dorthin).

Ich will eigentlich Ende dieses Monats ein Exposé haben (das sind 10 Tage) und Ende September zumidnest eine erste Rohfassung haben, weil ich im Winter ein Semester zu ihr fahre (und dort möglichst viel … chillen will. Oder jedenfalls nicht von der Thesis gestört werden will, sondern für die Abschlussprüfung lernen, als Tutor arbeiten, und einfach die Kleinstadt genießen; vielleicht sogar ein Semester lang einen Kampfsport machen, wie auch immer).
Bis Ende September so weit zu sein, ist so schon schwer, und ohne Einschränkungen nicht wirklich möglich. Aber ja,… um Ehrlich zu sein: ich glaube, das Niederschreiben dieses Textest ist tatsächlich vor allem ein Bekenntnis zu der Thesis. Ich hatte nämlich letzten Freitag ein Gespräch mit einem Studentenberater, das sehr interessant und Aufschlussreich war, aber hatte - große Überraschung - seit dem keine Zeit, mir wirklich Gedanken über all das zu machen bzw. eine Entscheidung zu treffen. Also: ich habe einmal gelesen, dass es empirisch gesehen eher kontraproduktiv ist, anderen von solchen Entscheidungen/Plänen zu erzählen. Man bekommt nämlich Vorschuss-Gratulation zum Treffen de Entscheidung oder so, jedenfalls Lob für noch nicht gemacht Arbeit. Wie dem aber auch sei - ich will das hier aus einem "Herumwünschen" ein "Wollen" also ein Plan wird.

Dennoch: Tipps, wie ich das alles machen kann, und mich dabei möglichst nicht aus meinem Spaß-Leben zu entfernen und mich in mein stilles Kämmerchen zurückzuziehen?

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Wenn du konsequent deinen Tag durchstrukturierst wirst du nicht so viel Freizeit opfern müssen. Führe mal einen Kalender und halte dich diszipliniert dran.

Zeitmanagement wird im Laufe des Lebens nicht leichter, also fang damit rechtzeitig an.

Und sei dir bewusst, dass es immer Phasen geben wird (temporär) in denen du weniger Zeit für tolle Dinge haben wirst, wenn man sich etwas erarbeiten möchte.

 

bearbeitet von Formlos

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Arbeite zielgerichtet und pass auf das du dich nicht an kinkerlitzchen aufhälst die sowieso keinem auffallen. Wähle einen geeigneten Prof. für eine gechillte Beurteilung und richte deine Arbeit gezielt nach deinem Prof aus. Was ist ihm wichtig was nicht? Denn den must du ja meistens nur überzeugen.

 

Gruß

Dur

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Gast

Hm,... naja, was die Professorin betrifft hab' ich mir den Drachen des Instituts ausgesucht. Dass ich bei ihr schreiben will, war mir schon sehr lange klar (ich habe viele Jahre für sie gearbeitet. Allerdings bevor ich beschlossen hab', weniger Zeit für die Uni zu investieren). Das mit den Kleinigkeiten, die keinem auffallen versuch' ich zu bedenken, allerdings: ich hab' mir den Drachen des Instituts ausgesucht. ;)

Das mit dem Durchstrukturieren hab' ich heute schon versucht (also die Woche durch) und will mir meine Arbeit so einteilen, dass ich immer wieder einen ganzen Tag frei hab'. Das könnte einfacher sein, weil ich mir die Wegzeit erspar' und so.

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Ich arbeite auch ungefähr 50 Stunden pro Woche und schreibe nebenbei an meiner Masterarbeit. Viel Freizeit bleibt mir da im Moment nicht - Arbeiten, am Abend an der Masterarbeit schreiben, Schlafen und dann wieder in die Arbeit .. dann am Wochenende was mit Freunden unternehmen und Hobbys ausleben. Die einzige Motivation im Moment ist, dass das Ganze in wenigen Wochen vorbei ist ?

Also ich persönlich denke, dass bei einer eine Vollzeitanstellung + Masterstudium einfach nicht viel Zeit zum Chillen bleibt - auch bei optimaler Zeiteinteilung! Da muss man einfach durch oder sich für Job bzw. Studium entscheiden.

bearbeitet von use_you

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