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Hallo,

ich möchte gerne an mir weiter arbeiten und schreibe was zu meiner Person, zu meinen Gedanken und Gefühlen auf, mit der Bitte um den ein oder anderen Rat und Hinweisen, da ich selbst noch etwas unsicher wegen meiner Person bin.

Ich bin 36 J. und habe eine narzisstische Persönlichkeitsstörung auch infolge einer langen Fernbeziehung entwickelt. Ich gehe nach zwei Jahren ambulanter Therapie und zwei Monaten stationärer Therapie mit anschließender Widereingliederungsphase in meinen Beruf nun besser und achtsamer mit mir selbst und anderen Menschen um und steigere mich nicht mehr in extreme Gedanken so rein. Ich manipuliere schon deutlich weniger mit meiner perfekten Fassade und Umgangsformen wie früher konkret Frauen ins Bett. Ich will niemanden permanent dominieren, recht haben, kämpfen und damit ggf. verletzen, sondern einfach nur glücklich und voller Dopamine sein. Kreativität, Gedächtnis und Produktivitätsmotivation ist wieder zurückgekehrt und mein Leben macht mir wieder deutlich mehr Spaß. Ich meditiere auch öfters mal. Am meisten Spaß macht mir momentan das Motorradfahren.

Oft zeige ich noch sehr egomanisches und auch depressives Verhalten v.a. gegenüber meiner Partnerin und ich lebe auch stark auf ihrem emotionalen Konto. Teilweise verhalte ich mich hedonistisch, infantil und rücksichtslos. Ich habe teils Größenwahnvorstellungen und Realitätsverluste, wirke abwesend und verträumt und neige auf der anderen Seite zu perfektionistischen Planen aber auch Aktionismus und will dann zu viel auf einmal selber schaffen. Ich hatte in der Phase vor ca. 5 bis 1,5 Jahren neben der Fernbeziehung ein Lügen-Doppelleben geführt, in dem ich mein Sexleben mehreren Dutzend fremden Frauen in Affären und ONS "Mein Harem" höher priorisiert habe, ohne für die abgeschleppten Frauen etwas wirklich zu empfinden oder mich zu binden, weil ich meine Gefühle zu meiner langjährigen Fernbeziehung (HB7) nicht beenden konnte/wollte. Ich traute mich nicht so richtig Schluss machen, obwohl ich wusste, dass mir mein Leben viel zu unruhig geworden ist. Ich habe halt immer weiter gemacht. Irgendwann habe ich dann mal eine Romanze meiner Fernbeziehung gestanden und Schluss gemacht, eigentlich auch in der Hoffnung, dass sie nun endlich anfängt um mich mehr zu kämpfen und wir die Fernbeziehung gemeinsam beenden. Ab und zu treffe ich mich mit ihr noch heimlich so aller drei Monate zum Sex.

Momentan sieht mein Leben so aus, dass ich in die Wohnung einer sehr sehr klugen, sehr gut verdienenden und verantwortungsvollen 38 J. "Komplimentärnarzisstin(?)" (HB3) auf dem Land mit großen Garten eingezogen bin, weil ich mich oft früher auch sehr einsam und innerlich leer gefühlt habe. Zudem liebe ich es, mich von ihr total verwöhnen zu lassen. Eigentlich sollte sie wieder nur ein ONS werden, aber ich habe mich mit ihr prima verstanden und konnte mit ihr als Spiegel vieles aufarbeiten. Sie therapiert mich quasi, ist meine gutmenschliche Mary Popins und wir üben ein Alltagsleben für mich mit viel Empathie damit meine dort verkümmerten Hirnareale wieder wachsen. Sie kümmert sich stark um mich, kocht mir mein Kraftsport- und Diätessen, bügelt mir meine Arbeitshemden, macht alles sauber, schickt mich in meinen Job, trägt mir quasi den Arsch hinterher. Wir machen viel kulturell zusammen und ich lache sehr viel mit ihr. Sie ist total integer und ich fühle mich bei ihr geborgen. Sie investiert ca. 90% und ich 10% und beklagt sich auch darüber. Ihr Familie ist nett. Sie lässt mir auch viel Freiraum bei meinen Egotripps (Motorradfahren teils über das ganze WE etc.), verlangt aber Pünktlichkeit und feste Absprachen. Sie hat eine für mich perfekte und ordentliche Wohnung, was mir sehr wichtig war, da ich wegen meiner vielen sportlichen, spielerischen und sexuellen Aktivitäten neben der Fernbeziehung oft Schwierigkeiten hatte, mich um meinen Haushalt am Berufsort zu kümmern. Ich habe jetzt ganz viel Ruhe und innere Kraft durch Sie zurückgewonnen und es ist schön, sich mal wieder zu Hause zu fühlen. Ich weiß auch, dass das mit ihr eine riesige Komfortzone ist, ich immer noch ein "Energievampir" bin und das sie sexuell mich nicht so stark reizt, aber ich wollte auch meine ständige Triebhaftigkeit in den Griff bekommen, meinen Verstand wieder schärfen und meinen Selbstwert mit ihr aufbauen. Sie hat sich auch während der stationären Therapie um mich mit frischen Sachen etc. sehr gut gekümmert...

Wie geht's jetzt weiter mit ihr und meinem (Sex)leben? Ich wollte ja ursprünglich eine deutlich jüngere und hübschere Frau haben, die sich besser anfühlen. Wo ich sie kennengelernt hatte, hatte ich noch 3 andere Frauen (Hb5-HB7) nebenbei, die aber emotional und in ihrer Lebenssituation (wollten alle schnell Kinder) für mich zu stressig waren. 

Oft schäme ich mich als Person, weil ich beruflich trotz eines guten Jobs stagniere und die Arbeitsbelastung immer weiter zunimmt. Momentan arbeite ich eigentlich nur noch wegen dem Sozialleben dort und meiner Selbsterhaltung sowie dem teuren Motorradfahren. Viel Sparen tue ich nicht. Ich bin ein ziemlicher Lebemann und Genußmensch.

Momentan macht mir das jetzige Landleben so viel Spaß, dass ich meine ursprünglichen Auswanderungspläne in die Schweiz für die harte Währung erstmal verschoben habe, aber mir ist aus statistischen Auswertungen klar das in 2 bis 15 Jahren hier in Deutschland ein fetter Crash kommt, was mich schon irgendwie beunruhigt.

Dann gibt es wieder Gedanken, wie in den schuldenfreien Alterssitzhaus meiner Mutter im Grünen meiner Heimat mich zurückzuziehen und mir dort mein Landleben selbst aufzubauen und später meine Mutter zu pflegen. Ich wäre dann vielleicht deutlich ärmer aber glücklicher, da ich auch gerne lese und dort viel Ruhe hätte (Angeln, Garten, Bücher), mir das Erbe auszubauen. Sexleben wüsste ich jetzt noch nicht wie ich das machen sollte oder ob ich das mit meiner jetzigen Partnerin gemeinsam mache. Muss mal schauen, ob ich mich dort vielleicht auch selbstständig machen könnte oder saisonal in der Schweiz den harten Franken verdienen könnte.

Ich stelle ein paar Fragen, die mich beschäftigen:

1. Gibt es eine Möglichkeit seine Bestimmung für sich selbst zu finden? Ich bin noch am schwanken.

2. Wie kann ich meine Seele effektiver vor Depressionen und Burn-Out schützen?

3. Ist ein armes aber glückliches Leben mehr wert als ein reiches aber unglückliches?

4. Wie schaffe ich es, vor den 40h Arbeit als angestellter Akademiker nicht wegen dem hohen Zeitinvestment zu erschrecken, weil ich manchmal meine eigenen Zeit für mich viel höher bewerte?

5. Eine Therapieempfehlung: als Narzisst mehr Beiträge für andere leisten! Wie kann ich das in der Praxis besser umsetzen?

6. Wie kann ich meine NPS und die grenzenlosen Allmachtsgelüste überwinden?

7. Sollte ich mich vielleicht besser mit einem meiner Hobbies in irgendeiner Form selbstständig machen und mein eigener Boss werden?

8. Ist es ratsam, den Schritt in die Schweiz zu wagen, um sich dort ein deutlich besseres finanzielles Polster vor dem Euro-Crash aufzubauen?

bearbeitet von AlphaMX

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Servus,

Bist mir noch in Erinnerung von deinen letzten Beiträgen hier... es freut mich dass du dich offensichtlich bemühst dein NPS in den Griff zu kriegen, ich finde das liest sich auch schon ganz anders als vorher.

Die Fragen die du stellst sind meiner Meinung nach allesamt sehr passend für dieses Forum hier, aber mit deiner Vorgeschichte für den Laien nicht wirklich einfach so zu beantworten, vor allem nicht ohne tiefer zu gehen an die Frage wer du denn jetzt innerlich wirklich bist und wo deine Lebensituation gerade steht.

Diese Neuorientierung die ich da rauslese wäre für mich eine klassische Phase am Ende einer Therapie, oder eventuell abzudecken in einer fortlaufenden Begleitung durch einen sehr gut qualifizierten Coach oder psychosozialen Berater. Zahlt deine Kasse da noch Stunden?

Eine Anmerkung noch die du vielleicht reflektieren magst: Für mich steckt in vielen deiner Frage irgendwie gefühlt so der mangelnde Mut zur eigenen Entscheidung und deren möglicherweise negativen Konsequenzen. Das wäre ja so wie ich es verstanden habe letztlich eines deiner Therapieziele - mehr Verantwortung für dich selbst zu übernehmen.

bearbeitet von Helmut
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Irgendwie klingt du als hätte die Therapie dir nicht viel gebracht? Deine Fragen sind dermaßen allumfassend, dass die Antworten nur lauten können: Alles und nichts.

Am 11.9.2018 um 13:17 , AlphaMX schrieb:

1. Gibt es eine Möglichkeit seine Bestimmung für sich selbst zu finden? Ich bin noch am schwanken.

Selbstverständlich gibt es Möglichkeiten seine Bestimmung für sich selbst zu finden. Am Besten man befasst sich mal mit sich selbst. Wobei im Vordergrund der Wille steht, sich mal festzulegen, anstatt nur ambivalent hin- und her zu torkeln. 

2. Wie kann ich meine Seele effektiver vor Depressionen und Burn-Out schützen?

Das solltest du in der Therapie aufgearbeitet haben! Entweder du hast nicht zugehört, oder du hast dicht gemacht, während dieses Thema bearbeitet worden ist.

3. Ist ein armes aber glückliches Leben mehr wert als ein reiches aber unglückliches?

Hier zählt nur deine eigene Antwort. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen. Wie siehst du es?

4. Wie schaffe ich es, vor den 40h Arbeit als angestellter Akademiker nicht wegen dem hohen Zeitinvestment zu erschrecken, weil ich manchmal meine eigenen Zeit für mich viel höher bewerte?

Weniger arbeiten, heißt auch weniger Geld verdienen aber mehr Zeit für sich haben. Was willst du?

5. Eine Therapieempfehlung: als Narzisst mehr Beiträge für andere leisten! Wie kann ich das in der Praxis besser umsetzen?

Ebenso ein Thema, welches du in der Therapie aufgearbeitet haben solltest und die Frage ist sehr ambivalent. Narzissten leisten ausschließlich sich selber gute Dienste. Diese Fragestellung vermittelt irgendwie, dass du dich nicht unbedingt für einen Narzissten hältst, evtl. es auch gar nicht bist. Für mich, klingt das eher nach einer unreifen Persönlichkeitsstruktur als nach einem Narzissten.

6. Wie kann ich meine NPS und die grenzenlosen Allmachtsgelüste überwinden?

Bro, du bist nicht allmächtig! Und das was du schreibst, klingt so gar nicht nach grenzenlos. 

7. Sollte ich mich vielleicht besser mit einem meiner Hobbies in irgendeiner Form selbstständig machen und mein eigener Boss werden?

Vielleicht, vielleicht nicht...........

8. Ist es ratsam, den Schritt in die Schweiz zu wagen, um sich dort ein deutlich besseres finanzielles Polster vor dem Euro-Crash aufzubauen?

Tja, leider will meine Glaskugel nicht so wie ich wohl will. Wenn du es schaffst, jemals jemanden zu finden, der in die Zukunft schauen kann, lass es mich wissen. Hätte Interesse an einem Sechser im Lotto.

Du bist 36 Jahre alt. Werd erwachsen; es ist an der Zeit, die Verantwortung für dich, dein Leben und deine Lebensgestaltung zu übernehmen. Denn...wenn du dich nicht entscheidest, werden andere deinen Lebensweg entscheiden. Frag dich selber was du besser findest.

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