Deutsche Charts und Jugend heute - was zur...

55 Beiträge in diesem Thema

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Am 24.5.2019 um 00:36 , chillipepper schrieb:

Es kursieren ja schon einige Zeit Gerüchte dass bei den Klickzahlen im Deutschrap zum Teil stark nachgeholfen wird, gerade was diese plötzlich überall auftauchenden Newcomer angeht die dann alle aus dem nichts viele Millionen Klicks haben obwohl vorher noch nie einer was von denen gehört hat. Scheint wohl was dran zu sein an den Gerüchten.

Erfolgsrezept: Autotune weil man nicht rappen kann+hingerotzter Text für den sich eh keiner interessiert+Youtube, Spotify und Instagram botten im großen Stil=Chartplatzierung

 

Traurig die Entwicklung. Seitdem keine oder wenige physische Tonträger verkauft werden und Streaming zur Normalität geworden ist, ist Musik komplett entwertetet worden. Vor allem die technische Entwicklung der letzten 10 Jahren ermöglicht es jedem talentlosen Hanswurst mit Logic, Fruity Loops oder GarageBand und einem Mikro heute Rapper zu werden. Richtige Musiker werden ersetzt durch Drag and Drop Beatbastler die keine drei Akkorde können. Gute Sänger werden überflüssig weil nun jeder halbwegs ok singen kann dank Autotune und Melodyne. Anstatt sich mit ein wenig mit Musiktheorie auseinander zu setzen kauft man sich online günstig MIDI-Chord Packs wo vorgefertigte Akkordfolgen verkauft werden. Alles wird schnell produziert ohne viel Liebe. Der Respekt vor Musik und der Kunst ist mittlerweile verschwindend gering. 

Zweite Sache: Vor allem die Bezahlung der Musiker und Bands durch Streaming ist lächerlich schlecht. Man verdient als Band nur an Streams von Hörern die die Bezahlversion von Spotify haben. Dh all die jenigen Hörer, die die kostenlose Version haben, können trotzdem deine Musik hören weil ihnen ab und zu Werbung eingeblendet wird.  Das Aberwitzige daran: Spotify verdient an diesen kostenfreien Hörern durch die Werbekunden, die Streams werden aber nicht bezahlt und die Bands und Plattenlabels verdienen nichts daran. Geniales Konzept 🙂

Ich denke in ein paar Jahren werden Plattenlabels so gut wie überflüssig weil Spotify selber zum grössten Musiklabel wird. Die entscheiden dann wer in die Playlists kommt und wer nicht. 
 

Und zu den Charts: Die sind komplett manipuliert durch gebottete Streams. 1 Mio. Streams kann man online kaufen für etwa 3000 Euro. So viel kriegt man schlussendlich auch von Spotify ausgezahlt für eine Mio. Streams. Ergo: Die Clans nutzen das Streaming-Geschäft um Geld zu waschen.
 

Die Charts waren früher mal echt interessant und spannend, jetzt inzwischen ist es einfach nur traurig. 

 

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ich höre da sehr viel mimimi. die branche muss sich änderungen anpassen, so einfach ist das!

wenn die musiker die digitalisierung verpasst haben, tja selber schuld. wir haben seit 25 jahren internet und jedes jahr hört man wie stark der markt wächst und wie viel milliarden wieder umgesetzt wurde.

und nein, im internet musik machen ist nicht viel einfacher. eher das gegenteil ist der fall. da hast du nicht mehr wie im live publikum 100 zuhörer, viele davon bekifft und besoffen, nein, jetzt hast du plötzlich millionenpublikum. darunter sehr viele professionelle musiker und labels.

und abgesehen davon ist egal wie man musik macht. digital, analog, bearbeitet, unbearbeitet. die zuhörer bestimmt was gut oder schlecht ist.

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vor 16 Minuten, Zappa schrieb:

ich höre da sehr viel mimimi. die branche muss sich änderungen anpassen, so einfach ist das!

wenn die musiker die digitalisierung verpasst haben, tja selber schuld. wir haben seit 25 jahren internet und jedes jahr hört man wie stark der markt wächst und wie viel milliarden wieder umgesetzt wurde.

und nein, im internet musik machen ist nicht viel einfacher. eher das gegenteil ist der fall. da hast du nicht mehr wie im live publikum 100 zuhörer, viele davon bekifft und besoffen, nein, jetzt hast du plötzlich millionenpublikum. darunter sehr viele professionelle musiker und labels.

und abgesehen davon ist egal wie man musik macht. digital, analog, bearbeitet, unbearbeitet. die zuhörer bestimmt was gut oder schlecht ist.

Klar, gebe dir recht in manchen Punkten. Die Industrie muss gucken wo sie bleibt. Aber glaube mir: ein Frank Zappa hätte es heute sehr schwer unter der homogenen Musik der Kids Gehör zu finden. Hat vielerlei Gründe: Der Musikunterricht in Schulen ist deutlich schlechter als früher. Kids spielen keine Musikinstrumente mehr sondern zocken Games. Dies führt automatisch zu einem „einfacheren“ Verständnis von Musik. Jemand der ein Musikinstrument spielt kann nicht ernsthaft solche Musik machen wie sie heute in den Charts ist, einfach weil sein Geschmack besser „geschult“ wird. Populär-Musik wird - wissenschaftlich belegt durch zahlreiche Studien - daher homogener und simpler. Es werden weniger Akkorde verwendet. Melodien werden einfacher und bestehen aus weniger Noten. Jemand der komplizierte und experimentelle Musik macht - wie eben Frank Zappa - würde es heute sehr schwer haben den Erfolg zu haben den er hatte. 

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Ach ja, bezüglich aktueller Charterfolge: dieser Titel war erst neulich auf Platz 1 der Single-Charts. Ich erschaudere wenn ich sowas höre. Du kannst mir nicht ernsthaft erzählen, dass das hörenswerte Musik ist.

 

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vor 3 Minuten, PhoenixFTA schrieb:

Kids spielen keine Musikinstrumente mehr sondern zocken Games. Dies führt automatisch zu einem „einfacheren“ Verständnis von Musik.

ja, das hast du jetzt sehr gut erklärt und ich stimme dir in allen punkten zu. 👍

und da ich selber ein musikinstrument spiele kann ich das alles nachvollziehen und verstehe auch deine sorgen. zur meiner verteidigung muss ich aber auch sagen das ich musik technisch in den 50 - 70ern lebe und sehr selten neue sachen höre. aber frank zappa war seiner zeit voraus, er hätte definitiv die digitalisierung nicht verpasst.

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