Geschäftspartner will eigene Wege gehen?

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Hi,

ich habe mehrere Unternehmen mit einem Geschäftspartner aufgebaut (50+ Mitarbeiter). Bisher war unser Ziel immer alles gemeinsam anzugehen, Synergien zu schließen usw. Hat soweit auch alles geklappt, natürlich musste man hier und da zwei unterschiedliche Sichtweisen zusammen bringen. Er pokert mir teilweise viel zu hoch (sparen kennt er nicht so), verliert schnell den Fokus für das Wesentliche und neigt zur Träumerei. Alles in allem bin ich der fachliche Experte (könnte die Kunden also auch allein betreuen) und er eher der Network-Guy, BWLer (der aber weniger das fachliche Knowhow hat, die Aufträge qualitativ umzusetzen, Personal zu schulen usw.). Er hat aber definitiv mehr Disziplin als ich, wohingegen ich eher sehr strukturiert und strategisch Denke, seine Verträge rechtlich korrigiere um Risiken zu begrenzen usw. Wie es fast absehbar kommen musste, hat er nun einen Unternehmer kennen gelernt, der mit ihm zu zweit etwas reißen möchte. Hier entstehen dann natürlich Konfliktherde, wenn es z.B. darum geht zu hinterfragen ob ein Geschäftsessen, Dienstwagennutzung, seine Zeit usw. auf unser gemeinsames Ziel einzahlt oder er seinen eigenen Dingen nachgeht, was die Mitarbeiter davon halten, wenn wir keine gemeinsamen Visionen mehr teilen. Ob ich nachher mehr für die gemeinsamen Unternehmen mache als er usw.

Hier konnten wir bisher keinen Konsens erreichen, da er denkt, wir könnten eh beidseitig nicht kontrollieren, wie wir unsere Zeit z.B. privat einsetzen und sowas immer nur auf Vertrauensbasis geht.

Ich sehe hier einfach in Zukunft massig Probleme auf uns zuschlittern. Wie würdet ihr damit umgehen? Ich sehe das fast wie nach der PU Theorie, Reisende soll man nicht aufhalten. Dann gehe ich eben auch künftige Unternehmen ohne ihn an. Auf der anderen Seite habe ich aber irgendwo Verantwortung zu übernehmen und muss darauf achten, dass die anderen Firmen und Mitarbeiter durch solche Entwicklungen nicht darunter zu leiden hätten. Die Firmen haben mittlerweile Werte, die wir beide nicht bezahlen könnten, wenn es darum geht jemanden auszuzahlen, wenn es hart auf hart kommt.

Habt ihr einen Rat? Als er letztens damit ankam, war ich echt ein wenig Baff, da ich dachte, wir haben hier die gleichen Vorstellungen. Er ist einige Jahre älter (er >40, ich < 30) als ich, hat Family usw. sodass ich denke, dass er vielleicht nun einfach sich selbst irgendwas beweisen muss, auf den Putz hauen möchte oder oder. Wenn er dann aber die Networks nutzt für eigene Interessen, wohingegen ich unsere Mitarbeiter schule, mich darum kümmere, dass die Kunden happy sind usw. finde ich dies jedoch unfair. Zudem wäre dies nun mal ein Unternehmen, wo er fachlich in der Branche mehr Ahnung hat und kaum bin ich hier raus. Dies hat einen negativen Beigeschmack.

bearbeitet von revir

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Ich würde mich da nicht in Details aufhalten. 

Bei 50+ Mitarbeitern fällt ein Dienstwagen / Geschäftsessen einfach kaum ins Gewicht, selbst wenn er es nicht 100% genau getrennt bekommt. 
Würde das mal auf mich zukommen lassen. 

Spannend wird es erst, wenn einer das Gefühl bekommt, dass er wesentlich mehr arbeitet während der andere seine Energie in eine andere Sache steckt, aber der Gewinn aufgeteilt wird. 

Ist halt der Nachteil mit Partner. Kann auch ne Frau ins Spiel kommen und plötzlich wird es schwierig. 
Muss man glaube ich bis zu einem bestimmten Punkt akzeptieren, wenn man zusammen arbeitet. 

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vor einer Stunde, robocat schrieb:

Bei 50+ Mitarbeitern fällt ein Dienstwagen / Geschäftsessen einfach kaum ins Gewicht, selbst wenn er es nicht 100% genau getrennt bekommt. 
Würde das mal auf mich zukommen lassen. 

Wobei auf so einer Auslandsdienstreise, Tagungsort usw. mal Kosten von 3.000 € und mehr anfallen, pro Jahr mehr als 50.000 €. Da würde ich schon ganz gern wissen, das dies nicht eigenen Interessen galt. Bisher wurde mir dies für diese Gründung anders verkauft, wo ich wie bisher ebenso Beteiligung erhalte und nun nachdem die ganzen Setupkosten anfielen, soll es anders verlaufen.

vor einer Stunde, robocat schrieb:

Spannend wird es erst, wenn einer das Gefühl bekommt, dass er wesentlich mehr arbeitet während der andere seine Energie in eine andere Sache steckt, aber der Gewinn aufgeteilt wird. 

Das Problem ist, wir strukturieren derzeit für unsere Beteiligungsfirmen alles neu. Hier gilt es nun einmalig klar und vertraglich zu definieren, was geht und was nicht. Lasse ich es einmal zu, kann man es später nicht mehr einfach rückgängig machen. Bisher konnten die Gelder unserer Firmen nur für gemeinsame neue Projekte verwendet werden. Gebe ich diese Regelung auf und entstehen daraus Firmen mit Mitarbeitern, die ebenso mehr Zeit verschlingen, kann ich dort angekommen schlecht meckern. Höchstens hoffen, dass er sich dann einsichtig zeigt, dass wir über die Gewinnverteilung sprechen müssten und diese Einsicht erwarte ich bei ihm nicht unbedingt, da er sich im Stande sieht alles gleichzeitig zu schaffen. Dabei geht schon jetzt 1/3 meiner Arbeitszeit dafür drauf, Verträge und Arbeiten von ihm zu prüfen, da er sich mit den ganzen rechtlichen und fachlichen Rahmenparametern dieser Unternehmen nicht so auskennt. Zum Teil muss er jedoch auch quantitativ agieren, da ich für die Dinge worauf es ankommt, den qualitativen Part stemme. Mein Wunsch wäre also eigentlich, dass er sich auch etwas fachlich tiefer einarbeitet oder wenn schon nicht, zumindest ich ebenso davon partizipiere, wenn er dies tut, wo er am besten ist, wie er es bei mir tut. Sich tiefer einarbeiten will er jedoch nicht bzw. hält er nicht für notwendig. Vertrieblich holt er unbestritten die meisten Umsätze rein, aber gemessen an seinem Zeiteinsatz bin ich hier effektiver. Auch hier zahlt sich das Fachwissen, was nicht nur oberflächlicher Natur ist, aus. Von 10 Neukundenanfragen verwandelt er vllt. 2. Ich hingegen 5-8. Vielleicht hat er auch dadurch irgendwo eine gewisse Unzufriedenheit. Da ich vieles was er kann, ebenso hinkriege, nur eben nicht umgekehrt. Wobei ich mich schwer tue Dinge vorschnell abzuschließen, er eben quantitativ effektiver & mehr Todos pro Woche abhaken kann. Selbst wenn die Themen, mangels zuende Denkens, dann schnell ein paar Wochen später wieder auf den Tisch kommen.

vor einer Stunde, robocat schrieb:

Ist halt der Nachteil mit Partner.

Das ist wirklich so, war uns auch eigentlich beiden damals bewusst. Er hatte Überzeugungsarbeit bei mir geleistet. Ich muss aber auch sagen, ich hätte damals noch nicht die Reife gehabt, ein Unternehmen mit Mitarbeitern zu führen und hätte auch wohl nicht diese hohen finanziellen Risiken allein tragen wollen.

vor einer Stunde, robocat schrieb:

Kann auch ne Frau ins Spiel kommen und plötzlich wird es schwierig

Das stimmt. Aber wir hatten beide schon Phasen, wo wir mal nicht so leistungsfähig waren. Ich z.B. nach der Trennung, er wenn was in der Family war oder oder. Bisher haben wir unser Möglichstes getan, schnell wieder auf die Spur zu kommen und dann geht es zusammen weiter. Dann habe ich ihn mal in Meetings vertreten und er mich, wenn einer einfach mal etwas mehr Zeit für sich brauchte.

Ich bin halt deutlich jünger als er, ich muss auch nicht Millionen verdienen, da ich längst weiß, dass Konsum und Luxushotels auch kein Glücksgarant sind. Er sieht dies noch eher anders. Ich denke früher oder später wird es einfach zwangsläufig so sein, dass wir vielleicht mal Prioritäten anders legen wollen. Daher könnte es auch eine Chance sein, dass jeder seinen Lebensstil etwas mehr so ausrichten kann, wie er es für richtig hält. Es kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen und dann kann sich das, was man sich Jahre lang mit heftig viel Arbeit und Stress aufbaute, schneller in die Luft fliegen, als einem lieb ist.

Wir haben auch mal über gemeinsame Immobilienprojekte usw. rumgespinnt und nun will er auch dafür die Connections nur für sich nutzen. Das er jedoch Zeit hat, diese Connections zu gewinnen, lag daran, dass ich in der Company dafür sorge, dass er die Zeit dafür hat und die Rahmenbedingungen dafür lege, dass uns die Kunden auch noch morgen die Treue halten.

Wir haben hierzu in den kommenden Tagen auch ein weiteres Gespräch vereinbart, hier wird auch ein gemeinsamer Freund von uns anwesend sein, der unsere Situation ganz gut kennt. Daher finde ich es ganz spannend, eure Sichtweisen zu hören. Mit meiner Family habe ich dazu schon gesprochen und die finden seinen Feldzug ebenso ziemlich unfair. Aber hier bin ich mir auch nie so sicher, ob sie das ganze Konstrukt verstehen bzw. wirklich neutralen Rat, kann man hier ja nicht erwarten.

In diesem Jahr hatte ich echt einige persönliche Hürden zu nehmen, leide immer noch etwas unter Schlafstörungen, mache in Kürze mehrere Prüfungen die unseren Unternehmen helfen, muss mich vorbereiten. Natürlich tragen auch solche Konflikte dazu, dass ich kaum Schlaf finde. Daher war ich öfter mal nicht im Büro, bin aber dennoch oft bis spät nachts für die Firmen am ackern gewesen, was er auch zumindest teilweise nachvollziehen kann. Es ist auch unbestritten, wer bei uns das elementare Knowhow für die aktuellen Firmen hat. Einen aktiven Vorwurf dahingehend machte er nie, aber so sicher bin ich mir nicht, was da genau seine Meinung ist - ob er nicht doch denkt, ich mache mir nen entspannten Tag. Ich bin im Office also fast 100 % meiner Zeit in Gesprächen und Meetings, produktiv arbeite ich im HO meine Dinge ab. Dazu muss man jedoch auch sagen, dass ich auch nicht in Frage stelle, wenn er mit pot. Neukunden Essen ist ob er da so hart arbeitet wie ich bzw. er geht selbst auch öfter um 14 Uhr nach Hause, wo ich bis 21 Uhr im Office sitze. Da nimmt sich denke ich keiner was. Solang beide das gleiche Ziel haben, habe ich hier nie Probleme gesehen.

bearbeitet von revir

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In eurer Beziehung bist du die Frau. Der Typ raucht und säuft (Dienstreisen) und macht mit anderen rum (anderer Businesspartner). Da oben steht was von Eifersucht und Drama, "er weiß mich nicht zu schätzen, blabla". Was sollte ein Frau in der Situation deiner Meinung nach tun? Gibt dir die Antwort selbst.

 

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Ich stecke in einer ähnlichen Situation, wenn meine auch längst nicht die Dimension hat wie bei dir. Mein freier Mitarbeiter mit dem ich seit etlichen Jahren arbeite, scheint seine eigene Firma gründen zu wollen. Mir wird das als "Billiglinie" verkauft. D.h wir bieten an und wenn zu teuer macht er ein weiteres, günstigeres Angebot. Hauptsache der Job landet bei einem von uns. Ich denke allerdings nicht daß wenn er soweit ist da noch viel gemeinsame Projekte sein werden. Defacto wird er meine Firma unterlaufen und mir die Aufträge wegnehmen. 

Offen mit ihm reden bringt nix, da er es anders darstellt. Was mache ich also in so einer Situation?

Ich kann anfangen Stress zu machen und ihm versuchen zu untersagen so weiter zu machen. Ich kann ihm keine Aufträge mehr geben und ihn dadurch zwingen weiter für mich zu arbeiten, das geht aber sehr wahrscheinlich schief, weil es genug Aufträge gibt und er sich durch mich ein ansehnliches Portfolio erarbeitet hat.

Meine Entscheidung ist das ich mich attraktiv für ihn mache. Ich lerne aktuell eine neue Software die unsere derzeitigen Schwachpunkt beseitigen wird. Ich gehe auch Mal zum telefonieren raus damit er nicht mitbekommt was ich mit wem rede usw. Alles Dinge die man auch in einer Partnerschaft machen würde um wieder attraktiver für seinen Partner zu sein - Stichwort Betablocker. Ich will das er bleibt, weil er sieht das es das Wert ist und nicht weil ich es ihm sage.

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Am 1.9.2019 um 10:55 , perfect10 schrieb:

In eurer Beziehung bist du die Frau. Der Typ raucht und säuft (Dienstreisen) und macht mit anderen rum (anderer Businesspartner). Da oben steht was von Eifersucht und Drama, "er weiß mich nicht zu schätzen, blabla". Was sollte ein Frau in der Situation deiner Meinung nach tun? Gibt dir die Antwort selbst.

 

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vor 5 Stunden, Sam Stage schrieb:

Meine Entscheidung ist das ich mich attraktiv für ihn mache.

Spannend. Erzähl dann mal, ob das geklappt hat!

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Kurzes Update hierzu: Es gab in den letzten Wochen sehr viele Gespräche. Auch mit nem gemeinsamen Freund. Das hat ihn dazu bewegt alles zu überdenken, sah zunehmend mehr Vorteile und wir haben ein paar Vereinbarungen getroffen, wie wir dies gestalten und nun geht es zusammen weiter - auch bei den nächsten Firmen. Kürzlich habe ich auch noch einen Vertrag wiedergefunden. Wir haben damals sehr viel und genau über die Zukunft gesprochen und dort sogar schriftlich festgehalten, dass wir solche Investments wenn immer nur zu zweit und 50/50 angehen wollen. Dies war für mich damals auch wichtig, weil ich strategisch für die aktuellen Firmen viel mehr eingebracht habe - die zufriedeneren Kunden, die besseren Technologien, mehr Knowhow und ich nicht wollte, dass ich mal später außen vor bin, wenn er mal selbst in einer Branche mehr einbringen könnte. Dieses Thema ist nun zunächst einmal vom Tisch, mit den neuen Entwicklungen kamen jedoch weitere Themen auf und hier brauchte ich viel Durchsetzungskraft, musste viel Überzeugungsarbeit leisten, damit die Rahmenbedingungen nun einigermaßen so gestrickt sind, dass ich diese als fair für beide Parteien annehmen konnte. Aber nun folgt die Erprobungsphase und da wird erfahrungsgemäß gerne mal getestet, wie weit man von den geschlossenen Deals wieder abweichen kann. Es ist und bleibt zunächst für mich eine mühselige Perspektive und entweder dieser Part ändert sich oder ich werde absehbar von selbst in Frage stellen, ob es mir diese Mühen noch wert ist. Es behindert mich zu oft daran, das Erreichte zu genießen. Ich muss einfach in eine Person, wo wir solche Summen bewegen darauf vertrauen können, das im Sinne der beidseitigen Interessen gehandelt wird - heute, morgen und übermorgen.

vor 9 Stunden, Sam Stage schrieb:

Alles Dinge die man auch in einer Partnerschaft machen würde um wieder attraktiver für seinen Partner zu sein - Stichwort Betablocker. Ich will das er bleibt, weil er sieht das es das Wert ist und nicht weil ich es ihm sage.

Ich habe in meinen Anfängen auch mit Freelancern gearbeitet und es gab leider immer mal wieder Probleme, obwohl ich sogar teilweise mehr Honorar zahlte als verlangt wurde, weil ich hier wirklich fairplay gelebt habe. Man kann nicht bei jedem Menschen erwarten, dass dies wirklich gewürdigt wird. Mit einem guten Freund den ich lange davor kannte, lief alles super. Die besagte Person der ich mehr zahlte musste ich später verklagen und gewann, weil sich über alle Verträge hinweggesetzt wurde. Man kriegt hier selten eine konstante Qualität sichergestellt und die Dynamik wie sich Lebensverhältnisse verändern ist oft zu groß und die gegenseitige Loyalität zu gering, als das man wirklich langfristig planen könnte. Je größer aber Investitionen werden, desto langfristiger plant man.

Das ich z.B. bleibe und nicht gehe ist für ihn objektiv betrachtet sehr attraktiv. Da er selbst weiß wie sehr manche Mitarbeiter noch auf meine Hilfestellung angewiesen sind und wir derzeit dafür keine richtige Lösung finden - es braucht viele Jahre sich dieses Knowhow aufzubauen. Zudem haben wir viele Großkunden nur durch meine Bekanntheit und Referenzen in gewissen Branchen. Er müsste selbst wissen, dass es denen nur zu Recht wäre, wenn sie mich exklusiv einkaufen könnten und würden sofort kündigen sowie bei mir erneut anfragen, wenn ich gehe. Das wird und wurde so sogar schon von Kunden versucht, von denen er auch weiß. Er müsste auch an vielen Tagen selbst sehen, dass er ohne meine Hilfe nicht weiter kommt.

Ich habe aber manchmal das Gefühl er hält sich für den Schöpfer von Welt und kann nirgendwo Schwäche zeigen - ich hingegen zeige vor Mitarbeitern ganz bewusst hier und dort Schwächen, weil ich authentisch wahrgenommen werden möchte, weiß was ich kann und mich nicht verstellen muss, um irgend einen Schein zu wahren. Er redet sich so beständig ein, dass er alles selbst kann, dass er es dann selbst glaubt und auch die ein oder andere Äußerung mal macht, die aberwitzig oder beschämend ist. Gibt teilweise eine Idee von mir als seine eigene vor Mitarbeitern aus und ich muss nicht mal was sagen und weiß, die Leute wissen, dass es nicht originär von ihm gekommen sein kann.

Ich weiß in der neuen Branche nun sollte er sich zumindest fachlich besser auskennen, als in den bisherigen Unternehmensfeldern und ich habe kein Problem damit ihm dies hier auch beständig zu unterschreiben. Aber meine Hoffnung wäre nun einfach schon, dass er damit verbunden auch ehrlich eingestehen kann, wer bisher der Knowhowträger in den anderen Branchen ist.

Es hat mich ein wenig wachgerüttelt und ich traue dieser nun unverhofft gekommenen Sicherheit nicht. Es ist wie meine Ex die damals schon mal Schluss machen wollte und dann zu mir unter einem Tal der Tränen zurückwollte, als ich es akzeptierte und selbst wieder anfing Frauen kennen zu lernen. Am Ende ging es doch zu Ende. Natürlich ist ein Konstrukt der Polygamie hier im übertragenen Sinne auf unterschiedliche Firmen eher sozial akzeptiert, praktikabel usw.

Es ist doch kurios, wie viel Pickup insofern auch in die Karriere hineinreicht.

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Mehr Geld schafft nicht automatisch bessere Leistung. Gerade im kreativen Bereich arbeiten nicht wenige Freelancer für die Bestätigung/Wertschätzung und nicht für ein volles Bankkonto. 

Ich denke Mal mit deine Einschätzung das euer Geschäfts-"Beziehung" Thema wieder hochpoppen wird, liegst du absolut richtig. Ich würde da auch zukünftig wachsam sein. 

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Ich find die Story witzig weil ich sowas schon oft beobachten konnte.

Einer hält die Kohle zusammen (im Unternehmen) und der Andere haut die Kohle raus... Ich halte dies für eine normale Dynamik in dieser Geschäftsbeziehung.

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vor 8 Stunden, revir schrieb:

Kurzes Update hierzu: Es gab in den letzten Wochen sehr viele Gespräche. Auch mit nem gemeinsamen Freund. Das hat ihn dazu bewegt alles zu überdenken, sah zunehmend mehr Vorteile und wir haben ein paar Vereinbarungen getroffen, wie wir dies gestalten und nun geht es zusammen weiter - auch bei den nächsten Firmen. Kürzlich habe ich auch noch einen Vertrag wiedergefunden. Wir haben damals sehr viel und genau über die Zukunft gesprochen und dort sogar schriftlich festgehalten, dass wir solche Investments wenn immer nur zu zweit und 50/50 angehen wollen. Dies war für mich damals auch wichtig, weil ich strategisch für die aktuellen Firmen viel mehr eingebracht habe - die zufriedeneren Kunden, die besseren Technologien, mehr Knowhow und ich nicht wollte, dass ich mal später außen vor bin, wenn er mal selbst in einer Branche mehr einbringen könnte. Dieses Thema ist nun zunächst einmal vom Tisch, mit den neuen Entwicklungen kamen jedoch weitere Themen auf und hier brauchte ich viel Durchsetzungskraft, musste viel Überzeugungsarbeit leisten, damit die Rahmenbedingungen nun einigermaßen so gestrickt sind, dass ich diese als fair für beide Parteien annehmen konnte. Aber nun folgt die Erprobungsphase und da wird erfahrungsgemäß gerne mal getestet, wie weit man von den geschlossenen Deals wieder abweichen kann. Es ist und bleibt zunächst für mich eine mühselige Perspektive und entweder dieser Part ändert sich oder ich werde absehbar von selbst in Frage stellen, ob es mir diese Mühen noch wert ist. Es behindert mich zu oft daran, das Erreichte zu genießen. Ich muss einfach in eine Person, wo wir solche Summen bewegen darauf vertrauen können, das im Sinne der beidseitigen Interessen gehandelt wird - heute, morgen und übermorgen.

Ich habe in meinen Anfängen auch mit Freelancern gearbeitet und es gab leider immer mal wieder Probleme, obwohl ich sogar teilweise mehr Honorar zahlte als verlangt wurde, weil ich hier wirklich fairplay gelebt habe. Man kann nicht bei jedem Menschen erwarten, dass dies wirklich gewürdigt wird. Mit einem guten Freund den ich lange davor kannte, lief alles super. Die besagte Person der ich mehr zahlte musste ich später verklagen und gewann, weil sich über alle Verträge hinweggesetzt wurde. Man kriegt hier selten eine konstante Qualität sichergestellt und die Dynamik wie sich Lebensverhältnisse verändern ist oft zu groß und die gegenseitige Loyalität zu gering, als das man wirklich langfristig planen könnte. Je größer aber Investitionen werden, desto langfristiger plant man.

Das ich z.B. bleibe und nicht gehe ist für ihn objektiv betrachtet sehr attraktiv. Da er selbst weiß wie sehr manche Mitarbeiter noch auf meine Hilfestellung angewiesen sind und wir derzeit dafür keine richtige Lösung finden - es braucht viele Jahre sich dieses Knowhow aufzubauen. Zudem haben wir viele Großkunden nur durch meine Bekanntheit und Referenzen in gewissen Branchen. Er müsste selbst wissen, dass es denen nur zu Recht wäre, wenn sie mich exklusiv einkaufen könnten und würden sofort kündigen sowie bei mir erneut anfragen, wenn ich gehe. Das wird und wurde so sogar schon von Kunden versucht, von denen er auch weiß. Er müsste auch an vielen Tagen selbst sehen, dass er ohne meine Hilfe nicht weiter kommt.

Ich habe aber manchmal das Gefühl er hält sich für den Schöpfer von Welt und kann nirgendwo Schwäche zeigen - ich hingegen zeige vor Mitarbeitern ganz bewusst hier und dort Schwächen, weil ich authentisch wahrgenommen werden möchte, weiß was ich kann und mich nicht verstellen muss, um irgend einen Schein zu wahren. Er redet sich so beständig ein, dass er alles selbst kann, dass er es dann selbst glaubt und auch die ein oder andere Äußerung mal macht, die aberwitzig oder beschämend ist. Gibt teilweise eine Idee von mir als seine eigene vor Mitarbeitern aus und ich muss nicht mal was sagen und weiß, die Leute wissen, dass es nicht originär von ihm gekommen sein kann.

Ich weiß in der neuen Branche nun sollte er sich zumindest fachlich besser auskennen, als in den bisherigen Unternehmensfeldern und ich habe kein Problem damit ihm dies hier auch beständig zu unterschreiben. Aber meine Hoffnung wäre nun einfach schon, dass er damit verbunden auch ehrlich eingestehen kann, wer bisher der Knowhowträger in den anderen Branchen ist.

Es hat mich ein wenig wachgerüttelt und ich traue dieser nun unverhofft gekommenen Sicherheit nicht. Es ist wie meine Ex die damals schon mal Schluss machen wollte und dann zu mir unter einem Tal der Tränen zurückwollte, als ich es akzeptierte und selbst wieder anfing Frauen kennen zu lernen. Am Ende ging es doch zu Ende. Natürlich ist ein Konstrukt der Polygamie hier im übertragenen Sinne auf unterschiedliche Firmen eher sozial akzeptiert, praktikabel usw.

Es ist doch kurios, wie viel Pickup insofern auch in die Karriere hineinreicht.

Next. Steck die Energie lieber in die Firma als den Kollegen in Schach zu halten. Ihr nehmt die Realität verschieden wahr, es wird immer (zu große) Konflikte geben.

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