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vor 54 Minuten, TheCreat0r schrieb:

Also hast du ein positiven Wesenskern, unabhängig von deinen Elternteilen. Und wahrscheinlich haben deine Eltern ebenso einen positiven Wesenskern, auch wenn sie es ebenfalls nicht wissen, zum Ausdruck zu bringen, weil bestimmte Filter im Weg sind. 

Zurück zu deiner anfänglichen Frage: Du empfindest Leere bzgl. Deiner Eltern. Ich gehe davon aus, dass du etwas von ihnen möchtest, was sie dir nicht geben können.. Zum Beispiel Liebe. Und jetzt schau Mal, was jemanden blockiert, Liebe zu geben. Verstehst du was ich meine? Ich denke, wenn du bereit bist, proaktiv den ersten Schritt zu machen, dann wirst du dementsprechend positive Resonanz bekommen. Und wenn nicht, dann weißt du immerhin, dass du es versucht hast und kannst damit abschließen.

Ich kann aber nicht vergeben. Die Enttäuschung ist zu groß. Ich kann und werde auch nicht den ersten Schritt machen.

Ich habe mir mal als Kind ein Legobausatz erbetteln müssen, wie gesagt meine Eltern sind und waren wohlhabend, am Geld lag es nie. Die meinten immer nur, dass man Spielzeuge doch nicht braucht und so quatsch. Alle meine Kumpels hatten aber welches, konnte nie mitreden. 

Als ich es dann erfolgreich beim Einkaufen erbettelt habe, kurz vor Weihnachten, habe ich es mir selbst mit Geschenkpapier laienhaft eingepackt und unter den Baum gestellt zu Weihnachten. Dann habe ich mir eingeredet dass das meine Eltern mir unter den Baum gestellt hätten. 

Nur damit es für mich so ein Gefühl war, damit ich Eltern habe. Selbstmitleid hin oder her, es gibt Dinge die kann man verzeihen und vergeben, aber es gibt Dinge die kann man nur "vergessen" aber nicht vergeben und verzeihen. 

Ich denke ich breche einfach den Kontakt komplett ab und dann wars das. 

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vor 1 Stunde, hubyg93 schrieb:

Ich kann aber nicht vergeben. Die Enttäuschung ist zu groß. Ich kann und werde auch nicht den ersten Schritt machen.

Ich habe mir mal als Kind ein Legobausatz erbetteln müssen, wie gesagt meine Eltern sind und waren wohlhabend, am Geld lag es nie. Die meinten immer nur, dass man Spielzeuge doch nicht braucht und so quatsch. Alle meine Kumpels hatten aber welches, konnte nie mitreden. 

Als ich es dann erfolgreich beim Einkaufen erbettelt habe, kurz vor Weihnachten, habe ich es mir selbst mit Geschenkpapier laienhaft eingepackt und unter den Baum gestellt zu Weihnachten. Dann habe ich mir eingeredet dass das meine Eltern mir unter den Baum gestellt hätten. 

Nur damit es für mich so ein Gefühl war, damit ich Eltern habe. Selbstmitleid hin oder her, es gibt Dinge die kann man verzeihen und vergeben, aber es gibt Dinge die kann man nur "vergessen" aber nicht vergeben und verzeihen. 

Ich denke ich breche einfach den Kontakt komplett ab und dann wars das. 

Hast du dir da schon den Glaubenssatz "Bist du was - hast du was, bist du nichts - hast du nichts" zu Eigen gemacht? In dem Kontext kann ich das dann auf jeden Fall nachvollziehen, auch wenn es nur ein Legobausatz ist. Immerhin müssten ja nach der Logik all deine Freunde was sein, da sie von ihren Eltern materielle Güter bekommen haben und du in dem Fall nicht, was in dem Fall ja gleichbedeutend mit Liebe ist. Basiert halt alles auf Glauben, was man als Kind naiverweise angenommen hat.

El Facto ist: Eltern leben genau so unbewusst und machen auch Fehler. Da kommt kein Kind drum herum. Kein Mensch ist perfekt. Und wir alle haben mehr oder weniger Bullshit und gute Aspekte von unseren Eltern übernommen. Jetzt bist du halt ein erwachsener Mensch, mit verschiedenen Glaubenssätzen und es steht in deiner eigenen Verantwortung, welche du mit dir trägst und welche nicht.

Was du daraus machst, ist deine Sache. Kannst selbstverständlich den Kontakt komplett abbrechen. Verdrängung ist mMn nur nicht die beste Alternative. Ich habe es damals auch für lange Zeit zu meinem Vater gemacht. Ich habe nur für mich gemerkt, dass es mich dennoch in der Zeit stark bzw. unterbewusst beschäftigt hat bzw. ich den Stuff weiter mit mir getragen habe, bis ich mich dazu entschieden habe, die Glaubenssätze zu hinterfragen und die Situationen neu zu beleuchten, in dem ich mich klar, offen und mit Verständnis mit meinen Eltern unterhalten habe und bereit gewesen bin, meinen Standpunkt, den ich anfangs nicht loslassen wollte, für einen Moment zu verlassen. War für mich der effektivste Weg, damit abzuschließen und hat nebenher noch andere schöne Aspekte mit sich gebracht. Diese Chance hat btw auch nicht jeder, wofür ich sehr dankbar bin.

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