Die Fähigkeit den Moment genießen zu können

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Hey,

kennt das vielleicht noch jemand?

Ich bin jetzt 35 und vermisse schon seit längerem den puren Genuss eines Momentes im Leben. Das war vor einigen Jahren noch mehr der Fall. Es gibt mittlerweile nur noch wenige Momente, die in mir Begeisterung und Aufregung auslösen.

Ich habe in den letzten 15 Jahren alle meine Ziele erreicht, ob mit Frauen oder Job etc.
Nichts kickt mich mehr so richtig. Und der Flash in einem Moment bleibt immer öfter aus.

Ich bin grade dabei zu prüfen, ob es möglicherweise doch mit einer inneren Anspannung zu tun haben könnte, noch nicht ganz loslassen zu können o.ä.
Ich hatte über ein paar Jahre hinweg etwas verstärkt Zwangsgedanken und Zwangsverhalten. Das habe ich aber eigentlich mit der Zeit gut in den Griff bekommen, ist jetzt wenn überhaupt ganz geringfügig noch vorhanden. Manchmal könnte aber da noch eine innere Unruhe in mir sein, die meine "Genussfähigkeit" blockiert? Ich weiß nicht. Aber in den Jahren, wo ich Zwänge hatte, konnte ich ja trotzdem die aufregenden Momente schätzen. Und es ist auch nicht so, dass ich negative Gedanken habe, z.B. mir Sorgen mache o.ä. Mein Leben läuft aktuell prima, keine Probleme, keine Sorgen. Fast schon Plateau könnte man aber auch sagen.

Von daher, prüfe ich jetzt auch, ob es an der "Genussfähigkeit" selbst liegen könnte. Möglicherweise ist es mit den Jahren auch einfach ganz normal, je erwachsener man wird. Ich vermisse nur das Gefühl, wo man wie ein Kind sich so begeistern und Momente im Leben so gut erleben konnte.

Jemand ähnliches erlebt / durchgemacht bzw. Ideen für eine Annäherung zum besagten Ziel?

Freue mich über einen Austausch hierzu.

VG,
Selfman

bearbeitet von Selfman
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Leisure (1911)

What is this life if, full of care,
We have no time to stand and stare?-

No time to stand beneath the boughs
And stare as long as sheep or cows:

No time to see, when woods we pass,
Where squirrels hide their nuts in grass:

No time to see, in broad daylight,
Streams full of stars, like skies at night:

No time to turn at Beauty's glance,
And watch her feet, how they can dance:

No time to wait till her mouth can
Enrich that smile her eyes began?

A poor life this if, full of care,
We have no time to stand and stare.
 
W.H. Davies
 
 
 
 
morgen eventuell mehr, muss schlafen gehen 🙂
 
 
 
 
 
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Ja, ich kann nachvollziehen was du meinst. Ich empfehle dir das Buch "Flow" von Mihaly Csikszentmihalyi. Findest du auch auf Spotify als Hörbuch.

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Gast
vor 9 Stunden, Selfman schrieb:

Ich habe in den letzten 15 Jahren alle meine Ziele erreicht, ob mit Frauen oder Job etc.
Nichts kickt mich mehr so richtig. Und der Flash in einem Moment bleibt immer öfter aus.

Du denkst beim genießen halt sehr groß- da mal anfangen, weil es die kleinen Dinge und Momente sind die uns glückliche machen. Also z.B. mal wieder abends mit nem Getränk irgendwo in der Sonne sitzen und diesen Moment mal versuchen zu genießen, die lustigen Abende mit den Freunden oder sonst was.

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Gast spätberufen
vor 9 Stunden, Selfman schrieb:

Von daher, prüfe ich jetzt auch, ob es an der "Genussfähigkeit" selbst liegen könnte. Möglicherweise ist es mit den Jahren auch einfach ganz normal, je erwachsener man wird. Ich vermisse nur das Gefühl, wo man wie ein Kind sich so begeistern und Momente im Leben so gut erleben konnte.

Was bedeutet denn ‚Genuss‘ für Dich? Versuch das mal in Worte zu fassen. Das könnte ein Anfang sein. ‚Nichts kickt mehr‘ ist ne etwas vage Beschreibung, nech?

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vor 20 Minuten, spätberufen schrieb:

Was bedeutet denn ‚Genuss‘ für Dich? Versuch das mal in Worte zu fassen. Das könnte ein Anfang sein. ‚Nichts kickt mehr‘ ist ne etwas vage Beschreibung, nech?

So Momente, die bleibende Eindrücke hinterlassen und wo man mit so einem entspannten Seufzer daran zurückdenkt. Aber "Eindrücke" trifft es gut. Genuss würde ansonsten bedeuten den Moment in Selbstvergessenheit und Entspannheit zu erleben.

Und ich glaube, es könnte an der inneren Unruhe liegen. Ich fliege nächsten Monat in den Urlaub, ich will möglichst bis dahin der Sache auf den Grund gekommen sein, damit ich mich nicht erst dort damit befassen muss.

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Gast spätberufen
vor 26 Minuten, Selfman schrieb:

So Momente, die bleibende Eindrücke hinterlassen und wo man mit so einem entspannten Seufzer daran zurückdenkt. Aber "Eindrücke" trifft es gut. Genuss würde ansonsten bedeuten den Moment in Selbstvergessenheit und Entspannheit zu erleben.

Und ich glaube, es könnte an der inneren Unruhe liegen. Ich fliege nächsten Monat in den Urlaub, ich will möglichst bis dahin der Sache auf den Grund gekommen sein, damit ich mich nicht erst dort damit befassen muss.

"den Moment in Selbstvergessenheit und Entspannheit zu erleben" vs "damit ich mich nicht erst dort damit befassen muss" - merkste selbst, hoffe ich? Du kannst Dich nicht 'mit Selbstvergessenheit befassen' - drum geht's ja genau. Selbstvergessenheit ist per definition kein Ziel, das Du Dir in den Jahresplan schreiben kannst. Also kannst schon, wird aber nix werden. Ich würde eher mal schauen, ob da nicht ein massiver Kontrollzwang zugrunde liegt. Ein Mangel an Fähigkeit, mal los zu lassen, die Kontrolle aus der Hand zu geben. Getrieben zu sein kann beruflich eine nützliche Charaktereigenschaft sein, aber für die seelische Hygiene ist das schwierig.

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vor 4 Minuten, spätberufen schrieb:

Ich würde eher mal schauen, ob da nicht ein massiver Kontrollzwang zugrunde liegt. Ein Mangel an Fähigkeit, mal los zu lassen, die Kontrolle aus der Hand zu geben. Getrieben zu sein kann beruflich eine nützliche Charaktereigenschaft sein, aber für die seelische Hygiene ist das schwierig.

Du hast es getroffen. Ich schleppe ein halbes Leben lang einen mehr oder weniger massiven Kontrollzwang mit mir rum. Ich hab schon vieles probiert und es ist auch schon viel besser geworden. Es gab Phasen, wo ich 10 Minuten lang am Auto stand und kontrollierte, ob es wirklich zu ist. Oder der Wasserhahn etc.

Ich bin in etwa von 80 % Kontrollzwang auf 20 % runter, worüber ich echt glücklich bin natürlich. Du sagst zwar, ich kann mich nicht "mit Selbstvergessenheit befassen". Aber andererseits muss ich ja mein Ziel jetzt kennen und versuchen die restlichen 20 % abzubauen.

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Ich würde gerne immer mal wieder hier ein Update posten. Ich will nämlich mich bewusst in mehr Gelassenheit und Loslassen üben.

Und bereits gestern nach meinem Post habe ich mal intensiv meine Konzentration gesammelt und meine störenden Gedanken unterbrochen. Am besten hat, glaube ich, das Vorbeiziehen wie eine Wolke geholfen oder letztlich einfach die pure Stille, wie wenn ich den Gedanken auf Mute setze. Und zudem auch einfach der Fokus auf das Gefühl der Gelassenheit selbst.

Hab seit gestern Besuch aus einer anderen Stadt, diesem einige schöne Plätze gezeigt und mich mal selbst ganz bewusst auf Genuss konzentriert. Und siehe da, es hat schon mal ganz gut geklappt und gewirkt 👌🏼 den Moment bewusst erlebt und mich glücklich geschätzt. Also ich war ja nicht ganz frei von gedanklichen Störungen, immer mal zwischendurch. Aber der Anteil von Gelassenheit war deutlich vorhanden 👍🏼

Ich hatte ja schon mal eine ganz gute Phase, wo das gut geklappt hat, ich meine das kam vor allem durch so eine bewusste Übung.

bearbeitet von Selfman

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Wenn dir solche Übungen helfen, könntest du auch mal die Sedona Methode versuchen (Buch von Hale Dwoskin).

Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht mich zu beruhigen, wenn mich Gedanken oder Gefühle zu übermannen drohen.

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