Persönliches Versagen und das private Umfeld

18 Beiträge in diesem Thema

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Hallo Leute,

an dieser Stelle möchte ich gern ein Problem schildern, das ich zur Zeit habe, und erhoffe mir Feedback von euch:

Ich kann mit persönlichem Versagen nur äußerst schlecht umgehen. Typische Reaktionen auf Fehlleistungen sind Wut und Trauer. Dabei richtet sich meine Wut sowohl gegen mich selbst, als auch gegen die Person, oder den Lebensumstand, der in meinen Augen Schuld trägt. Auch unbeteiligte Dritte bekommen dann meine Wut zu spüren. Ich fühle mich überfordert, und möchte im Boden versinken.

Typischerweise habe ich meine Biografie bisher relativ lückenlos halten können, und kann mir selbst keine Vorwürfe machen. In den letzten Jahren habe ich mich jedoch schleichend in eine Zwickmühle im Studium manövriert, sodass es zur Zeit wohl danach aussieht, dass ich möglicherweise ein Jahr länger studieren muss.

Das wurmt mich massiv. Obwohl der Drops noch überhaupt nicht gelutscht ist, bin ich bereits völlig lethargisch. Ich habe keine Lust mehr zu lernen, keine Lust mehr zum Sport zu gehen, keine Lust mehr mit meiner Familie Zeit zu verbringen. Die Kontaktaufnahmen meiner Freunde ignoriere ich einfach, Einzig mein aktuelles HB hat die Situation noch nicht so ganz umfasst. Auf meine vorsichtigen Aussagen hin, dass es wohl unter Umständen in den nächsten Tagen bei mir schief laufen könnte, antwortet sie mit "und am Ende hast du wieder eine 1".

Nichts könnte weiter entfernt sein von der Wahrheit.

Ich schäme mich für diese Situation. Ich weiß, dass es eigentlich keine Schande ist, und dass ich mir prinzipiell auch keine Vorwürfe machen brauch, und das aufgrund der inherenten Destruktivität auch nicht tun sollte. Dennoch fühle ich mich mies. Ich habe das Gefühl, dass ich mich bei allen entschuldigen müsste: bei meinen Eltern, bei meinem Mädel, sogar bei meinen Freunden. Permanent steigt in mir das Gefühl hoch, dass ich mein Umfeld betrogen habe, indem ich die in mich gesetzten Erwartungen enttäusche.

Aufgrund der Ansprüche, die ich an mich selbst habe, fühle ich mich schlecht und wertlos, beinahe auf einer Stufe mit Studienabbrechern und Versagern, von denen ich mich durch harte Arbeit abzusetzen versuche. Ich definiere mich zu 100% über mein Studium. Ein Versagen auf dieser Ebene ist für mich ein Sakrileg. Dort bin ich kompetetiv.

Wie geht ihr mit diesen Situationen allgemein um?

Konkret eine Frage:

Meinen Eltern kann ich die Sitation beibringen, die sind im Bilde, und nehmen mir das zur Zeit auch nicht übel. Mein Mädchen ist zwar keine Goldgräberin, aber ich fühle tief in mir den Gedanken, dass ich sie "betrüge" und enttäusche, wenn ich die Erwartungen nicht erfüllen kann. Wie ihr das beibringen? Wir kennen uns seit 6 Monaten und blöderweise liegt mir zur Abwechslung mal etwas an dem Verhältnis.

bearbeitet von Un Bekannt

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Erstens betrügst du sie nicht nur weil du einen Durchhänger hast, was zu Punkt zwei führt: Durchhänger kommen vor und sollte es zum äußersten kommen, was nicht passieren wird, wirst du ein Jahr länger auch noch überleben. Keine Ahnung wie es bei dir im Studium zeitlich aussieht, aber wenn nicht gerade Prüfungen anstehn dann mach doch mal eine Woche oder so absolut nix, ein bisschen Abstand zum Lernstoff hilft oft.

Zu deiner Frage: Kommt drauf an, was für eine Antwort du von uns willst. Willst du eine mit Alpha, Frame, Anti-Betaisierung, PU blabla, dann kann ich dir nicht helfen.

Ansonsten sags ihr einfach und wenn sie wieder sowas sagt von wegen 'und dann hast doch wieder eine 1' dann sag ihr, dass du das ernst gemeint hast und rede normal mit ihr, ohne Alphaframeroutinecfpushpullclosewasauchimmer-müll. Ja, auch ein Mann darf, auch als PUA, mal normal sein ;)

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Chill the fuck out. Was läuft denn bei dir falsch? Hör auf dich über dein Studium zu definieren.

Wenn es dann mal ans Arbeiten geht drucksen plötzlich viele rum die zuerst meinten man müsse das Studium so schnell wie möglich durchziehen. Dann kommt plötzlich doch noch ein Auslandssemester, Gap year, Praktikum etc. etc.

Ich kann deine Stimmung nachvollziehen, da ich auch mal Tendenzen hatte so krass darauf Wert zu legen.. Aber setz dir lieber mal andere Prioritäten. Wieso legst du so viel Wert darauf? Und wieso kratzt das an deinem Selbstbewusstsein? Studium is nichts!

Nutze die zusätzliche Zeit im Studium. Du hast dann bestimmt das eine Jahr sehr viel weniger zu lernen. Ich würde mich in deinem Fall auf das Mehr an Freizeit freuen.

Alles ein Frage der Perspektive.

Und dem Mädchen beibringen? Einfach wie immer: Ehrlich sein. Wenn es für dich Ok ist, wird es für sie auch ok sein. Aber in dem State in dem du jetzt bist.. Na Prost Mahlzeit.

bearbeitet von Choc

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Gast Timetowaste

Manchmal rationalisiert man sich Ursachen für depressive Verstimmungen zurecht. 30mg Zink, 5000 i.E. Vitamin D3 - fickt depressive Verstimmungen (falls Defizit vorhanden) in den Arsch. :D

Wird schon (schleimige Floskel)!

bearbeitet von Timetowaste

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Erstmal kann ich dich verstehen, jeder hat seine persönlichen Vorstellungen von Erfolg, da sind Rückschläge in der Regel nicht vorgesehen. Man hat Erwartungen an sich selber, das persönliche Umfeld hat Erwartungen an dich - je nachdem als was du dich bisher verkauft hast. Tritt dann irgendwann ein Rückschlag ein ist man erstmal konsterniert, weil er nicht vergleichbar ist wie ein Fehler im Hobbysport. Gefühl des Scheiterns, allen Erklärungen schuldig, etc...

Was nun wichtig ist? Nimm das ganze als eigenen Lernprozess. Klingt abgedroschen aber man muss wirklich lernen Fehler und Rückschläge zu akzeptieren. Hinterfrage was du falsch gemacht hast, wo es gehakt hat und was das Scheitern letztendlich eingeleitet hat. Gesteh dir selbst Fehler ein und geh aus den gemachten Scheißerfahrungen stärker heraus. Dann fuckt es dich auch nicht ab wenn du darüber mit anderen redest.

Und vor allem: ändere bitte deine Sichtweise. Rumheulen, weil man evtl. ein halbes Jahr dranhängen muss, ist ein Witz! Lass dir das von jemandem gesagt sein, der derzeit genau die selbe Situation erfährt, allerdings mit dem Unterschied mit einem Bein bereits auf der Straße zu sein. Ein Versager mit deinen Worten ausgedrückt.

bearbeitet von #Casanova#
  • TOP 1

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Ein Bekannter hat auf Diplom angefangen zu studieren, schleifen lassen bis es nur noch die Möglichkeit gab "komplett neu anfangen: Bachelor". Hat er gemacht, 3 Jahre verschenkt und fängt bei 0 an. Er ziehts jetzt seit 2 Jahren trotzdem durch.

Dass die meisten Lebensläufe lupenrein sind oder sein müssen ist ein Irrglaube den uns Medien und Eltern in den Kopf setzen. In meinem Bekanntenkreis packt fast keiner die Regelstudienzeit. Macht keiner nen drama draus, lästert keiner drüber.

Einerseits finde ich es gut dass du so engagiert bist und so ein klares Lebensziel hast. Was dich vielleicht auch quält ist die Sache "Was kommt nach dem Studium?" Hast du die Frage für dich selbst schon beantwortet? Ist es für dafür wichtig ob du ein Jahr schneller bist mit dem Studium oder nicht?

bearbeitet von @tze

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Wie alt bist du? Liest sich wie von einem 20 Jährigen der gerade sein Abi in der Tasche hat und seit 2 Semestern studiert. Und der wenn er sein Studium nicht mit 23 in der Tasche hat und die große Karriere starten kann sein Leben vorbei ist.

antwortet sie mit "und am Ende hast du wieder eine 1".

Das hört sich für mich auch an als wärst du auch so ein "Streber", die früher in der Schule immer um Aufmerksamkeit geflennt haben, dass sie die Arbeit verkackt haben und am ende "nur" ne 2- geschafft haben.

Das soll jetzt nicht persönlich gegen dich sein, ich kenne dich nicht. Aber es kommt für mich halt so rüber. Jeder hat schlechte Phasen in seinem Leben. Man enttäuscht immer wieder Leute, hauptsache du bleibst dir treu und enttäuscht dich nicht selbst.

PS: was ist denn eig. dein Ziel?

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wenn nicht gerade Prüfungen anstehn dann mach doch mal eine Woche oder so absolut nix, ein bisschen Abstand zum Lernstoff hilft oft.

Genaueres weiß ich in einer Woche. Wenn es zum Äußersten kommen sollte, werde ich mehr Zeit als Verstand haben, und definitv vorerst 1-2 Wochen pausieren, bevor ich mich der erneuten Vorbereitung widme.

Dem Rest deines Beitrages stimme ich auch zu. Mir fällt das Ganze leider sehr schwer. Ich war noch nie damit konfrontiert einer Frau gegenüber mein eigenes Versagen eingestehen zu müssen, zumindest nicht in einem derart schwerwiegenden Fall. Ich habe, das gebe ich ohne Umschweife zu, auch Angst, dass sich ihr Blick auf mich verändert, durch diesen Umstand.

Wird schon (schleimige Floskel)!

Haha. We're all gonna make it, brah. ;)

Man hat Erwartungen an sich selber, das persönliche Umfeld hat Erwartungen an dich - je nachdem als was du dich bisher verkauft hast. Tritt dann irgendwann ein Rückschlag ein ist man erstmal konsterniert, weil er nicht vergleichbar ist wie ein Fehler im Hobbysport. Gefühl des Scheiterns, allen Erklärungen schuldig, etc...

Ein wichtiger und richtiger Punkt! Ich präsentiere mich in der Öffentlichkeit gern als erfolgreicher Strahlemann. Bisher lief ja auch alles zu meiner vollen Zufriedenheit, und ich war stets selbstbewusst genug, um das auszustrahlen, und, zum Teil, sicher auch auszuschmücken. Nicht auf fake-it-'til-you-make-it Niveau, aber ich bin durchaus in der Lage mich über Gebühr darzustellen. Ein Gernegroß von Zeit zu Zeit. Allein deshalb würde mir ein Rückschlag doppelt auf die Füße fallen. Bei meinen Freunden bräuchte ich mich nicht mehr sehen lassen. Keiner würde mich öffentlich vorführen, aber hinter vorgehaltener Hand würde man natürlich flüstern. Unangenehm.

Was dich vielleicht auch quält ist die Sache "Was kommt nach dem Studium?" Hast du die Frage für dich selbst schon beantwortet? Ist es für dafür wichtig ob du ein Jahr schneller bist mit dem Studium oder nicht?

Ersteres: ja, zweiteres: nein. Alles weitere folgt weiter unten.

Wie alt bist du? Liest sich wie von einem 20 Jährigen der gerade sein Abi in der Tasche hat und seit 2 Semestern studiert. Und der wenn er sein Studium nicht mit 23 in der Tasche hat und die große Karriere starten kann sein Leben vorbei ist.

Werde 23 dieses Jahr, studiere Medizin im dritten Studienjahr. Richtig ist aber: ohne Karriere ist mein Leben schlichtweg gescheitert. Ich bin kein Mensch, der für 2.5 Brutto den ganzen Tag Befehle ausführt, bis er in Rente geht.

Das hört sich für mich auch an als wärst du auch so ein "Streber", die früher in der Schule immer um Aufmerksamkeit geflennt haben, dass sie die Arbeit verkackt haben und am ende "nur" ne 2- geschafft haben.

Stimmt so nicht. Ich kann mich sehr realistisch einschätzen. Ich habe meine Staatsexamensnote beinahe vorhersehen können.

Das soll jetzt nicht persönlich gegen dich sein, ich kenne dich nicht. Aber es kommt für mich halt so rüber. Jeder hat schlechte Phasen in seinem Leben. Man enttäuscht immer wieder Leute, hauptsache du bleibst dir treu und enttäuscht dich nicht selbst.

Kein Problem, so fasse ich das doch nicht auf. Dein Nachsatz ist allerdings nur eine leere Phrase, mit der ich nichts anfangen kann.

Das Problem steht tiefer. Wir haben im Studium ein paar Monsterkurse. Zu 90% lässt sich alles, auch im Medizinstudium, easy lösen, wenn man den Dreh raus hat. Ein paar Kurse sind aber immer wieder Brecher. Wir haben Professoren, die kegeln die Leute z.T. noch im fünften Studienjahr (!) aus der Uni. Eine Mitstudentin wurde erst vor wenigen Tagen im siebten Semester (!) noch geext, und zwar im gleichen Kurs, den ich jetzt wahrscheinlich nicht bestehen werde. DAS macht mir höllische Sorgen. Natürlich habe ich noch einen zweiten Versuch, aber wie nervös ich da sein werde, kann sich sicher jeder denken.

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Hört sich für mich nach einem "fast" Burnout an, Nerven die blank liegen. Im Kopf eine Planung die eingehalten werden MUSS, falls irgendetwas davon abweicht(egal ob man selbst oder andere) ist die Reaktion Wut.

Wut resultiert aber immer aus Angst, angst X nicht zu schaffen, oder Y zu vergeigen.

Evtl. Hast du zurzeit eine etwas zu grosse Erwartung an dich.

Ich hab schon ein paar Beiträge von dir aus dem Sportforum gelesen, und ich schätze du hast wie die meisten BB ler ein ziemlich geregeltes Leben, auser an den 2 tagen am Ende der Woche.

Ich meine nicht das du deinen Lifestyle jetzt komplett umkrempeln sollst, ich meine... Oder bessergesagt ich frage, gönnst du dir auch genug für erledigtes?

kurzurlaub, wochenend Durchbrenner mit der Ltr, oder solche Sachen eben um aus dem Alltag auszubrechen und die Seele baumeln zu lassen, neue bekloppte kennen zu lernen, ein bisschen rumkommen, hauptsache die Comfortzone wurde mal wieder gesprengt.

So manage ich das nämlich meist. Klappt auch ganz gut.

Evtl. Löst das ja den Stress aus. -> zu wenig Bewegung im Alltag.

Gruss.

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Alles absolut verständlich. Ratgeber was das Medizinstudium angeht, können dir hier die wenigsten geben. Da weißt du selbst mit Sicherheit am besten bescheid. Man kann dir nur allgemeine Ratschläge geben, wie du mit der Situation umgehen solltest. Und da ist es wichtig nicht zu verkrampfen und dir eine gewisse Lockerheit zu bewahren. Wenn du das Studium bisher ordentlich durchgezogen hast, hat sich mit Sicherheit eine Erwartungshaltung aufgebaut. Aber zu der trägt man auch selbst bei. Warte die Ergebnisse ab, akzeptiere was rauskommt, lass dich nicht verrückt machen und geh wieder neu an die Sache ran. Immer fokussiert bleiben aber ohne sich zu versteifen.

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Ich hab schon ein paar Beiträge von dir aus dem Sportforum gelesen, und ich schätze du hast wie die meisten BB ler ein ziemlich geregeltes Leben, auser an den 2 tagen am Ende der Woche.

Ich meine nicht das du deinen Lifestyle jetzt komplett umkrempeln sollst, ich meine... Oder bessergesagt ich frage, gönnst du dir auch genug für erledigtes?

kurzurlaub, wochenend Durchbrenner mit der Ltr, oder solche Sachen eben um aus dem Alltag auszubrechen und die Seele baumeln zu lassen, neue bekloppte kennen zu lernen, ein bisschen rumkommen, hauptsache die Comfortzone wurde mal wieder gesprengt.

Meh, das trifft es eigentlich recht genau.

Mein Leben ist sehr geregelt, weil mein Studium das so von mir verlangt. Das ist ein fulltime-Job, und mir bleibt sehr wenig Zeit aus meiner gewohnten Routine auszubrechen, zumal ich mittlerweile auch beinahe zwanghafte Angewohnheiten entwickle, was mein Arbeitsverhalten angeht: wenn ich nicht lerne, oder anderweitig für die Uni arbeite, habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich hatte exakt seit August keinen freien Tag mehr, und lerne eigentlich pausenlos. Ein entspannter Tag ist es, wenn ich nur 2-3 Stunden in die Uni investiert habe. Sowas passiert maximal 1-2 mal im Monat, meist sind das Sonntage. Ansonsten bin ich eigentlich pausenlos vor Ort.

Ansonsten passiert recht wenig Spannendes in meinem Leben. Ich gehe häufig zum Sport, und sehe mein aktuelles HB 1-2 Mal pro Woche. Mehr passiert eigentlich nicht. Abends feiern war ich letztmalig Anfang Oktober. Extrauniversitäre Treffen mit Freunden lassen sich in den letzten Monaten an einer Hand abzählen. Prüfungen sind für mich leider kein Spaziergang.

Unglücklich war ich damit nie. Solange in der Uni alles gut läuft, sehe ich darin den gerechten Ausgleich: ich kann mit dem Mangel an Sozialleben gut klarkommen, wenn ich zumindest "beruflich" erfolgreich bin. Das ist immer der Rückzugspunkt. Sollte ich dort jetzt aber versagen, dann habe ich nichts mehr. Das stresst. Ich bin kein großer Networker. Ich habe drei gute Freunde, von denen allerdings zwei nicht in meiner Stadt wohnen. Ansonsten habe ich nur "Bekanntschaften", die ich allerdings keinesfalls als Freunde bezeichnen würde. Typisches Studentenleben findet einfach nicht statt.

Wann auch? Sollte ich die Prüfung bestehen, habe ich genau zwei Wochen Ferien, bis ich wieder ran muss. Diese Zeit wollte ich größtenteils mit dem HB, und meiner Familie verbringen. Außerdem wollte ich mich gern wieder mehr den schönen Dingen des Lebens zuwenden, und wieder einmal in Ruhe ein paar Bücher lesen, und entspannt zum Sport gehen.

Ich gönne mir unterm Strich also nur selten eine Belohnung für Erledigtes. Ich versuche diesen Punkt in Zukunft entspannter anzugehen.

Gerade bin ich wieder ziehmlich am Ende. Ich habe Dienstag eine wichtige Vorprüfung, bin morgen von 8Uhr bis 18Uhr in der Uni, und muss dann am Abend noch den gesamten Stoff für den nächsten Tag wiederholen, von dem ich 20% sowieso nur mehr schlecht als recht gelernt habe. Allein bei dem Gedanken wird mir bereits speiübel.

Danke für euer bisheriges Feedback.

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Ich werde das Gefühl nicht los, dass du deutlich zu viel lernst, das ist sicher weder förderlich noch sonderlich gesund. Außerdem glaube ich herauszulesen, dass du eine Art Workaholic bist, du darfst dich nicht nur über Studium und Noten definieren.

Was die 20% mehr schlecht als recht gelernten Sachen betrifft, die werden vielleicht im schlimmsten Fall aus ner 2 ne 3 machen aber sicher nicht die ganze Prüfung zerstören. Meiner Erfahrung nach kann man diesen Teil dann meistens doch besser als man dachte, ich hab auch oft das Gefühl, gewisse Bereiche nicht zu verstehen am Tag vor der Schularbeit und dann merk ich während der SA, dass ich von diesen 20% die ich 'nicht verstanden' habe dann doch nur einen recht geringen Teil wirklich nicht kann, der dann nicht mal an der Note was ändert.

However, alkes Gute für die Prüfung und hör auf so an dur zu zweifeln ;)

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Solange in der Uni alles gut läuft, sehe ich darin den gerechten Ausgleich: ich kann mit dem Mangel an Sozialleben gut klarkommen, wenn ich zumindest "beruflich" erfolgreich bin.

Stimm ich dir auch zu.

Aber, halt dir auch mal bitte vor Augen das diese Einstellung Kraft kostet, allein aus dem Grund weil du permanent fokusiert bist.

Du stehst ständig unter Strom, als junger Mann ist das auch auf längere Zeit machbar.

Es ist aber einfach kein Dauerzustand.

Ich weis jetzt nicht wie du das alles unter einen Hut bringen sollst.

Aber wenn du schon im Alltag unter Strom bist, dann versuch wenigstens einen kurzzeit Ausgleich auf irgendeine Weise reinzubekommen.

Evtl. Meditieren oder satsangs chill mp3(loslassen wie ein buddha, guck mal im psycho unterforum).

Ich hab das lange Zeit nur für esoterik humbuk gehalten, aber ich kanns wirklich empfehlen, man bekommt den Kopf frei, und komischerweise schlaf ich danach immer wie ein Baby. xD

Also probiers einfach mal aus.

Gruss.

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In den letzten Jahren habe ich mich jedoch schleichend in eine Zwickmühle im Studium manövriert, sodass es zur Zeit wohl danach aussieht, dass ich möglicherweise ein Jahr länger studieren muss.

Was hast du gemacht?

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Das...

Ein entspannter Tag ist es, wenn ich nur 2-3 Stunden in die Uni investiert habe. Sowas passiert maximal 1-2 mal im Monat, meist sind das Sonntage. Ansonsten bin ich eigentlich pausenlos vor Ort

... kann ja niemand lange durchalten. Nicht nur, weil das Arbeit/Freizeit-Verhältnis recht mies aussieht, sondern weil alles was mit Uni zu tun hat, für dich purer Stress ist. Wann immer du an Uni denkst, ist da diese Versagensangst (zumindest lese ich das bei dir so raus) und Ängste zehren mehr an dir, als du dir vielleicht vorstellen kannst.

Du musst sehr auf dich aufpassen, weil du langsam anfängst, den Bezug zur Realität zu verlieren. Versuche mal objektiv zu beurteilen: Was kümmert es dein Mädchen, wenn du ein Jahr länger studierst? Ihr kennt euch seit sechs Monaten, du musst eh noch mindestens 2 Jahre (?) studieren... Vermutlich kratzt sie deine Studiendauer nicht im Mindesten, und du projezierst nur deine Abneigung gegen Versagen und Versager auf sie.

Was kannst du gegen sowas tun? Vermutlich kann dir da nur ein guter Coach oder Therapeut helfen, denn irgendwie musst du deine eigene Fehlbarkeit erst akzeptieren und dann am besten lieben lernen. Das wäre aber kein sichtbarer Erfolg, wie Sportresultate oder Uninoten und ich glaub a irgendwo liegt auch dein Problem.

Ich wünsch dir dabei jedenfalls alles Gute.

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Vornweg: die Chefin hat mir heute eine Drei gegeben. Damit habe ich natürlich bestanden, und ärgere mich über mich selbst, dass ich wieder die Pferde scheu machen musste.

In den letzten Jahren habe ich mich jedoch schleichend in eine Zwickmühle im Studium manövriert, sodass es zur Zeit wohl danach aussieht, dass ich möglicherweise ein Jahr länger studieren muss.

Was hast du gemacht?

Geschlafen in diesem Fach. Von Anfang bis Ende.

Das...

Ein entspannter Tag ist es, wenn ich nur 2-3 Stunden in die Uni investiert habe. Sowas passiert maximal 1-2 mal im Monat, meist sind das Sonntage. Ansonsten bin ich eigentlich pausenlos vor Ort

... kann ja niemand lange durchalten. Nicht nur, weil das Arbeit/Freizeit-Verhältnis recht mies aussieht, sondern weil alles was mit Uni zu tun hat, für dich purer Stress ist. Wann immer du an Uni denkst, ist da diese Versagensangst (zumindest lese ich das bei dir so raus) und Ängste zehren mehr an dir, als du dir vielleicht vorstellen kannst.

Was kannst du gegen sowas tun? Vermutlich kann dir da nur ein guter Coach oder Therapeut helfen, denn irgendwie musst du deine eigene Fehlbarkeit erst akzeptieren und dann am besten lieben lernen. Das wäre aber kein sichtbarer Erfolg, wie Sportresultate oder Uninoten und ich glaub a irgendwo liegt auch dein Problem.

Das ist halt ein Job. Andere Menschen sind jeden Tag acht bis zehn Stunden auf Arbeit. Ob das gesund, oder lebenswert ist, bleibt dem Einzelnen überlassen. Ich fühle mich durch mein Studium jedenfalls nichts extremen Belastungen ausgesetzt. Es wäre ja doof, wenn es nicht anstrengend und fordernd wäre, sodass jeder Dummbeutel Arzt werden könnte, Irgendwo muss die Messlatte ja liegen. Das ist Bildungssnobismus.

Meine stressige Situation in den letzten Wochen ist ebenfalls neu für mich. Normalerweise bin ich eher die mäßigende Stimme, wenn es um Prüfungsängste geht. Die Pferde sind mit mir durchgegangen.

Du musst sehr auf dich aufpassen, weil du langsam anfängst, den Bezug zur Realität zu verlieren. Versuche mal objektiv zu beurteilen: Was kümmert es dein Mädchen, wenn du ein Jahr länger studierst? Ihr kennt euch seit sechs Monaten, du musst eh noch mindestens 2 Jahre (?) studieren... Vermutlich kratzt sie deine Studiendauer nicht im Mindesten, und du projezierst nur deine Abneigung gegen Versagen und Versager auf sie.

Interessanter Punkt! Du bist damit absolut im Recht. Ich kann dir die Frage auch nicht beantworten. Möglicherweise habe ich derart wenig Vertrauen ins weibliche Geschlecht (oder die Menschen im Allgemeinen), dass ich immer nur das Schlimmste annehme, und niemals das Gute sehe. Unter Umständen habe ich in meiner aktiven Zeit einfach zu viel gesehen. Bis zu einem gewissen Grad mag ich die Kleine auch, und möchte nicht auf diese Art mein Gesicht verlieren. Wer weiß? Passiert ist nichts, nun muss es aber weiter gehen.

Manchmal frage ich mich, ob mich Mädel XY auch nähme, würde ich eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolvieren.

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Vornweg: die Chefin hat mir heute eine Drei gegeben. Damit habe ich natürlich bestanden, und ärgere mich über mich selbst, dass ich wieder die Pferde scheu machen musste.

Hör doch mal auf, dich dauernd über dich selbst zu ärgern und sei ein bisschen netter zu dir selbst. Ich weiß, wie bescheuert dieser Satz klingt. Aber ich finde, du bist einfach zu streng mit dir.

Du bist ein Perfektonist - aber wer verlangt das denn eigentlich von dir? Deine Umwelt? Oder du selbst? Was würde passieren, wenn du statt 110% mal nur 80% geben würdest (du kennst doch sicher die Pareto-Regel, oder)? Probier es aus und du wirst sehen, dass die Welt dadurch nicht zusammenbricht. Ich wette, dein Umfeld würde es nichtmal merken und deine Leistungen würden sich kaum verändern. Aber du selbst könntest mal wieder durchatmen. Ich wünsche dir viel Erfolg, wie auch immer du weitermachen wirst.

:clapping:

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Hey, nur um mich unbeliebt zu machen:

Die mit 2500 brutto sind teils wesentlich glücklicher...

Ja, das ist Bildungssnobismus,

um dich zu zitieren.

Kommt auch so rüber und das nicht positiv..

Und ob das Medizinstudium das geeignete Beispiel dafür

ist, sei zumindest dahin gestellt.

Ich glaube, hier surfen so einige, die auch keine 2500

Brutto verdienen und das nicht erzählen.

Glaube du brauchst dringend jemanden, der dir im

realen Leben die vorhandenen Erfolge wert schätzt.

Und überdenke deine Einstellung, heutzutage kann tatsächlich

jeder Depp studieren, was er will, notfalls durch Geld, Klagen,

Studienstart im Ausland oder 5 Jahre Wartezeit...

bearbeitet von sporty4u

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