Aldous

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  1. Jou, Entzug von Beziehung und von Drogen hat sehr ähnliche Auswirkungen. Abstellen kann man Gefühle übrigens gar nicht. Genauso kann man nicht von allem unabhängig sein. Was man machen kann, ist auf dem Teppich bleiben. Sich drüber aufregen, ob er ein Junkie ist, oder nicht, bringt nix. Genauso bringt es nix, in einer Beziehung zu bleiben, in der man sich schlecht fühlt. Frage ist nur, ob man sich ohne die Beziehung wirklich langfristig besser fühlen wird. Ne, im Gegenteil. Ich rate ihr, sich an die eigene Nase zu fassen. In einem Bekanntenkreis von mir ist vor ein paar Jahren ein Typ gestorben. Und zwar mit Ansage. Akademiker. Und auch für einen Akademiker auffallend helle. Trotzdem seit Jahren arbeitslos. Wildes Feiern oder andere Exzesse gabs bei ihm nicht. Nur beschränkte sich sein Lebensinhalt darauf, zu viel zu essen und abends mit einer Flasche Wein und einem Päckchen Tabak in einer Szenekneipe zu sitzen. Der hat einfach kapituliert. Mit Ansage gestorben, weil er in seinem Freundeskreis einen Arzt und zwei Therapeuten hatte. Die haben ihm deutlich erklärt, dass er so nicht alt werden wird. Half aber nichts. Irgendwann war allen klar, dass er vieleicht noch zwei oder drei Jahre hat. Und so war es dann auch. Mit Mitte 40. Ein Schulfreund von mir dagegen, hat sich in seiner Jugend so ziemlich alle verfügbaren Drogen genehmigt und jahrelang gefeiert, als ob es kein morgen gäbe. Bevorzugt mit Speed und LSD. Ständiger Spruch: Nur die Besten sterben jung. Parallel hat er als Lackierer gearbeitet. Wenn jemand Potential hatte zu verblöden, dann er. Mit Ende 20 hat er dann auch einen ziemlichen Crash hingelegt. War mehrmals in der Geschlossenen. Ist jetzt ein paar Jahre her. Inzwischen hat er ein Tattoostudio aufgemacht, das langsam anfängt Gewinne abzuwerfen. Ist ein Stehaufmännchen. Um den braucht man sich erstaunlicherweise keine Sorgen machen.
  2. Zentral sind die eigenen Erwartungen. Oder anders gesagt: Zentral ist weniger, was du glaubst zu brauchen - sondern mehr, wie abhängig du dich davon glaubst. Ihr Freund glaubt möglicherweise, er bräuchte Extasy. Sie glaubt zu brauchen, dass er damit aufhört. Du glaubst, Menschen zu brauchen, die du als positiv bewertest. Sieht man von dem Umstand ab, dass er Pillen schmeisst -und sie und du nicht- worin unterscheiden sich dann eure Abhängigkeiten? Meine Antwort ist: Es wird sicherlich graduelle Unterschiede geben - aber es gibt keine Prinzipiellen. Prinzipiell seit ihr beide genauso Junkies, wie er, ich und jeder andere auch. Wer dabei abhängiger ist, ist eine Frage die sich so einfach nicht beantworten läßt. Das muss nicht unbedingt er sein. Eins ist aber klar: Je abhängiger man sich glaubt, um so wichtiger erscheint es, sich zu distanzieren. Beispielsweise, indem man andere bewertet. Als positiv, negativ, Junkies, usw. Wäre man völlig unabhängig, braucht man das nicht. Darum nochmal: Zu glauben, man hätte nur dann Optionen, wenn andere so sind, wie man sie zu brauchen glaubt, schränkt die eigenen Optionen ein. Das kann Hummel jetzt angehen. Die Drogenberatung sieht keinen akuten Handlungsbedarf. Gibt nichts, was dagegen spricht, dass sie sich jetzt um ihr eigenes Mindset kümmert. Auch seine Pillen oder seine Anwesenheit sprechen nicht dagegen. Sie darf es sich jetzt so gut gehen lassen, wie sie will. Was nicht bedeutet, dass sie das vorher nicht auch gedurft hätte.
  3. Wenn du meinst, die LTR wäre hopps gegangen, weil du dich an ihren Rockzipfel geklebt hast - warum willst du damit jetzt weiter machen? Versteh ich nicht. Ich würd sagen, du hast genau drei Möglichkeiten: 1. Irgendwo in den USA, mitten in einer staubigen Wüste, gibts eine klapprige Hütte. In der Hütte steht ein ziemlich abgewetzter Stuhl. Da setzt du dich drauf und läßt dich ein paar Monate lang von dem Schamanen anbrüllen, der in der Hütte wohnt. 2. Du schaust dir das Video da an: 3. Du stellst dein Kopfkino ab, gehst nicht mit ihr Essen, machst keine Geschenke, sondern nimmst sie mit zu dir und sie dort. Ich glaub, an deiner Stelle würd ich Möglichkeit 1. nehmen. Weil, deine Ex kennst du schon. Youtube ist auch nichts Neues. Aber das Ding mit dem Schamanen in der Wüste, das wär doch mal was anderes.
  4. Darauf reagiert man gar nicht. Wenn sie richtig gut ausschaut -oder ihre Freundinnen- kann man in ein paar Wochen nochmal anrufen. Kommt halt immder drauf an, wo man sie in der Crazy-Hot-Skala einordnet.
  5. Du meinst, du bist davon abhängig, dass andere nicht abhängig sind?
  6. Aldous

    Lästerthread

    So, und jetzt steh auf und mach Kaffee. Oder kannst du das auch nicht?
  7. Ich schreibs mal im PU-Sprech: Distanzieren ist die Variante für rAFCs. Neigst du zu Symbiotik und Co-Abhängigkeit -also dann, wenn du selbst ein Problem hast- dann ist das der erste Schritt. Damit beseitigst du den externen Grund, auf den du dich fokussiert hast. Soll es danach anders werden, also wenn du nicht bald einen neuen Grund suchen willst, dann konzentrier dich als nächsten Schritt auf deine Integrität. Je mehr Integrität du entwickelst, um so weniger wirst du dich distanzieren müssen.
  8. Von Partyphase zu schreiben, wäre genauso spekulativ, wie Prognosen einer Djunkie-Karriere. Es macht schlichtweg keinen Sinn, hier irgendwelche Einschätzungen abzugeben. Hummel macht schon genau das richtige, wenn sie sich an eine professionelle Beratung wendet.
  9. Liegt in der Natur der Sache. Sonst wärs ja auch kein Tunnelblick. Frage ist halt, als wie wichtig es gesehen wird, dass externe Gründe schuld wären.
  10. Gibt Phasen, die fangen mit 40 an. Andere mit Beginn der Rente.
  11. Das geht Hand in Hand. Also deine Befürchtungen und die Antworten darauf. Macht allerdings von der Sache her keinen Sinn. Klar kann man jede Menge Prognosen darüber aufstellen, was dein Freund aus seinem Leben machen wird. Aber mal ehrlich - glaubt hier wirklich jemand, das hätte Substanz? Prophezeihen, wie sich das Leben eines Dritten entwickeln wird? Witzig ist, dass solche Prognosen gar nicht so weit weg von dem Suchtverhalten sind, mit dem sie sich beschäftigen. Sucht und Abhängigkeit haben viel mit Tunnelblick zu tun. Sich gut fühlen, wenn man Drogen nimmt, bedeutet keine Abhängigkeit. Sondern die Abhängigkeit fängt da an, wo man glaubt, sich nur noch mit Drogen gut fühlen zu können. Dann fängt der Tunnelblick an. Ein Alki sieht nur noch die Flasche - und blendet alles andere aus. So geht er langsam vor die Hunde. Frage ist, warum man sowas macht. Antwort ist, dass der Tunnelblick angenehm ist. Weil dadurch unangenehme Dinge ausgeblendet werden. Nur an die Flasche denken, bedeutet an nichts anderes denken zu müssen. Ist im Grunde eine Oneitis. "Wenn ich diese Frau habe, wird alles gut." ist auch ein süchtiges Prinzip. Nur nicht nach der Flasche, sondern nach der Frau. Gemeinsames Prinzip ist, dass man sich auf etwas ausserhalb von sich selbst fokussiert, um sich von eigenen Themen abzulenken, mit denen man sich nicht befassen will. Worauf man sich dabei fokussiert, ist variabel. Auf eine Frau, den Job, Sport, usw. Das, was du dort schreibst, geht auch in die Richtung: Faktisch kann sein Konsum dich nicht kaputt machen. Falls du das aber glaubst, dann bist du ihm möglicherweise sehr ähnlich. Dann, wenn er glaubt, sich nur gut zu fühlen, wenn er einen drauf macht - und du glaubst, dich nur gut fühlen zu können, wenn er das nicht tut. Wäre beides ein Tunnelblick. Genauso ist es ein Tunnelblick, wenn dir User hier schreiben, es gäbe nur die Möglichkeiten, entweder Entzug oder Trennung. Oder wenn prophezeit wird, wie genau seine Junkie-Karriere verlaufen muss. Damit liegt der Fokus auf geglaubten Problemen anderer. Mal ne Überlegung: Gesetzt den Fall, er ist abhängig und glaubt, er bräuchte die Drogen. Und du glaubst, du bräuchtest einen Mann, der so ist wie du ihn brauchst. Weil er die Beziehung zu dir erhalten will, gibt er die Drogen auf - und wird so, wie du ihn brauchst. Ist dann der Tunnelblick weg und alles ist gut? Alternative Überlegung: Er ist abhängig und glaubt, er bräuchte die Drogen. Und du siehst jede Menge Optionen, wie du damit umgehen kannst. Beispielsweise, indem du ihn feiern läßt - und dich mit Freunden verabredest, wenn er sich auspennt. Also dein Leben in vollen Zügen genießt. So, wie es ist. Woran er dich nicht hindert, weil er ja pennt. Wobei du ihn auch nicht brauchst, weil du nicht abhängig von ihm -also nicht süchtig- bist. Dann gibts bei dir keinen Tunnelblick mehr. Ein Seiteneffekt davon kann sein, dass er an deinem Beispiel bemerkt, dass Feiern bis zum Umfallen nicht alles ist - und er gar keine Notwendigkeit mehr sieht, für einen Tunnelblick.
  12. Sorry, aber auf Grundlage der wenigen und oberflächlichen Informationen, die du hier rüber bringst, kannst du keine brauchbaren Antworten erwarten. Dass du trotzdem konkrete Ansagen bekommst, sagt mehr über die User aus, als über deine Situation. Wenn du dir ernsthaft Sorgen machst, dann nimm professionelle Beratung in Anspruch. Wenn du dir keine ernsthaften Sorgen machst -und das ist mein Eindruck- worum gehts dir dann?
  13. Aldous

    Wann anrufen?

    Die Zionisten, die alten SMS tippernden AFCs. Aber nicht Jesus. Der rollt sich einen Bollerstein vor die Höhle, hält die Groupies draussen und scheisst drei Tage lang Blütenpollen und Ambrosia. Drei Tage. Danach, wenn getan ist, was getan werden muss - dann nimmt er sich Zeit für die angenehmen Unwichtigkeiten des Lebens. Fußnägel schneiden. Nase bohren. Frauen anrufen. Drei Tage. Nie darf ein Gedanke an eine Frau die heiligen drei Tage beflecken.
  14. Aldous

    Wann anrufen?

    Auch der Rudelfuchs ist Jesus. Darum wartet er zwei Tage, acht Stunden und siebzehn Minuten. Dann scheisst er fünfzehn Stunden und dreiundvierzig Minuten. Und dann ruft er sie an. Nach drei Tagen. Das ist die Regel der Männer.
  15. Aldous

    Wann anrufen?

    Drei Tage. Jesus hat drei Tage gewartet, bist er wiederauferstanden ist. Seitdem warten wir drei Tage, bevor wir ein HB anrufen.
  16. Möglicherweise. Nur: Das es eine tpyische Junkie-Karriere gibt, bedeutet nicht, dass jeder zum Junkie wird, der so anfängt. Im Gegenteil kriegen die meisten die Kurve. Davon abgesehen, ist es gewagt, aus ein paar Sätzen über einen Dritten eine Junkie-Karriere zu konstruieren. Solange er sein Leben auf die Reihe bekommt -und du auch- würd ich mir keinen großen Kopf machen. Spricht aber nix dagegen, etwas Outsorcing zu betreiben. Also ein paar externe Meinungen zu hören. Schlag ihm mal vor, gemeinsam zu einer Drogen- oder besser Lebensberatung zu gehen. Und zwar nicht ! weil er ein Problem mit Drogen hätte, sondern weil du ein Problem damit hast, dass er welche nimmt. Will er nicht, gehst du alleine. Dann guck, wie sich eure Beziehung damit entwickelt.
  17. Ne, bist du nicht. Und wenn du gezwungen wärst, dann wärst du es selbst, der dich zwingen würde. Oder steht jemand mit ner Axt hinter dir, der dir den Schädel einhaut, sowie du einfach so flirten würdest? Hemmungen sind Glaubenssätze. Innere Verbote. Du selbst verbietest dir, zu flirten. Dein Aufwärmtraing ist so eine Art Workaround um deine eigenen Verbote. Damit erlaubst du dir, zu flirten. Was clever von dir ist. Bedeutet: Du kannst flirten. Das ist Fakt. Fakt ist auch, dass du das Aufwärmtraining nur dann brauchst, wenn du glaubst es zu brauchen. Je weniger du das glaubst, um so weniger wirst du es brauchen. Darum ist der Tip von Dary Legen gut. Aufwärmtraining langsam runter fahren. Entspanntes Flirten langsam hochfahren. Irgendwann wirst du merken, dass es dir in Fleisch und Blut übergegangen ist.
  18. Leute, die ein wenig übers Ziel hinaus schiessen, gibts in allen Farben und Schattierungen. Die haben dann ihre extremen Nischen, in denen sie Gehör finden. Gabs immer, wirds immer geben. Unwohl wird mir, wenn ich sowas in der Tagespresse lese. Nicht als Satire, sondern ernsthaft. Von einer Verlegerin. Mit Bundesverdienstkreuz. Die öffentliche Mittel bekommt. In Talkshows als moralische Instanz auftritt. Usw. Das find ich schräg. Richtig schräg.
  19. Ist eine der Grundannahmen. Weg oder Ziel bestimmt der Klient. Weil der auch ohne Transaktionsanalyse OK ist, so wie er ist. Sagen es gäbe ein zu erreichendes Ideal, wird gern so missverstanden, dass jemand irgendwie werden müsste - also nicht OK wäre.
  20. Lorena Bobbitt wurde damals nicht wegen Körperverletzung bestraft, weil im Prozess transparent wurde, dass die Beziehung schon seit Jahren gewaltgerägt war. Anstelle dessen wurde sie für zwei Monate in eine Psychiatrie eingewiesen. Das hinter dem Urteil ein Hilfsgedanke steht, kam bei Alice aber gar nicht an. Die hat daraus eine Einweisung ins "wahre Gefängnis" gemacht, wo Frauen der Willkür der Ärzte ausgeliefert seien - und daraus gefolgert, Opfern würde gar nichts übrig bleiben, als selbst zu handeln. Als ich das damals gelesen hab, hab ich eine Gänsehaut bekommen.
  21. Doch. Auch und gerade bei Transaktionsanalysen. Zentral ist die Wertschätzung. Dich selbst wertzuschätzen, so wie du bist, impliziert auch alle anderen wertzuschätzen, so wie sie sind. Wenn du glaubst, dich selbst wertzuschätzen, weil du du bist - und andere nicht, weil die nicht du sind, dann ist dabei nicht Wertschätzung zentral, sondern ein Egothema. Die Analyse wäre dann, dass du dich nicht wirklich wertschätzt - und darum versuchst, dich zu erhöhen, indem du andere abwertest.
  22. Ich sehe das so, dass man zwischen Personen und Handlungen unterscheiden kann. Respekt bezieht sich auf die Handlungen einer Person. Tut jemand etwas Respektables, dann verdient das Respekt. Baut die gleiche Person ein paar Minuten später Mist, dann verdient das keinen Respekt. Insofern macht es keinen Sinn, Frauen zu respektieren. Frau zu sein, ist ja auch keine Leistung, sondern eine Eigenschaft. Was man tun kann, ist Frauen wertzuschätzen. Nicht, weil sie etwas tun, oder nicht tun, sondern weil sie Frauen sind. Das zu verinnerlichen, läuft über die Wertschätzung, die man sich selbst entgegenbringt. Den Wert, den man sich selbst als Person gibt, wird man auch allen anderen Personen geben. Weil die auch Personen sind. Oder anders gesagt, empfindet man sich selbst als OK, so wie man ist - dann wird man alles anderen auch als OK empfinden, so wie sie sind. Je mehr man sich selbst OK findet, um so mehr wird man auch Frauen OK finden. Baut eine Frau Mist, dann respektiert man ihre Handlung nicht - ihre Handlung ändert aber nichts an der Wertschätzung, die man ihr als Frau entgegenbringt.
  23. Holzkechtmus. Halben Liter kochendes Wasser auf einmal in einen halben Liter gesalzenes Mehl giessen. Den Teig mit der Pfanne in einem halben Pfund Butter backen. Nach ein paar Minuten gewürfelte Äpfel dazu. Immer wieder wenden, bis alles braune Krusten hat. Dazu ein Schwarzbier.