Aldous

Advanced Member
  • Inhalte

    10635
  • Mitglied seit

  • Letzter Besuch

  • Siege

    48
  • Coins

     14328

Alle erstellten Inhalte von Aldous

  1. Kommt drauf an, was man unter Ursache versteht - und was man daraus macht. Früher dachte man, dass die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung liniar sind. Gleiche Ursache hat immer gleiche Wirkung. Und jede Wirkung ist wieder eine neue Ursache für eine neue Wirkung, usw. Kausalkette. Beispielsweise hat deine Kindheit Auswirkungen auf dein gegenwärtiges Erleben. Die Ursache liegt in der Vergangenheit - und die Wirkung in der Gegenwart. Das ist linear. Tatsächlich ist Kausalität aber zirkulär. Wenn du beispielsweise in der Gegenwart die Vergangenheit reflektierst, dann kann das die Bedeutung der Vergangenheit verändern. Beispielsweise, indem du irgendwelche Traumata auflöst. Oder, wie du schreibst, reflektierst welche Bedürfnisse deine eigenen sind und welche nicht. Dadurch, dass du die Bedeutung der Vergangenheit veränderst, veränderst du die Wirkung der Vergangenheit auf die Gegenwart. Das ist die Zirkularität. Bedeutet, dass die Ursache für dein Erleben nicht das ist, was in der Vergangenheit geschehen ist - sondern wie du das Geschehen in der Gegenwart bewertest. Bedeutet, dass Gründe oder Ursachen letztendlich Konstrukte sind. Oder anders gesagt: Es ist letztendlich die Haltung, die dein Erleben verursacht.
  2. Frage ist, ob du finden willst - oder obs um die Suche geht. Wie Lee und Jing schon geschrieben haben. Im PU gehts beispielsweise um Game. Und wesentlich beim Spielen ist, sich das Gewinnen zu erlauben. Ist nicht unbedingt das Gleiche, wie gewinnen wollen. Da ist auch nix Ungesundes oder Schlechtes dran. Ist eine mögliche Art, um durchs Leben zu gehen. Nicht mehr und nicht weniger. Bedeutet, wer nicht so ist, wie deine Familie, hat nen Knacks? Ist also ungesund oder schlecht? Das ist das, was ich meine. Man hat einen Entwurf, wie man durchs Leben gehen will. Soweit so gut. Der Entwurf ist aber nicht die einzige mögliche Art, um durchs Leben zu gehen, sondern eine von vielen Möglichkeiten. Nimmt man sich jetzt vor, genau diesen Entwurf und nur diesen Entwurf umzusetzen, dann wär das sowas wie ein Tunnelblick. Dadurch kann man kaum reagieren, wenn der Entwurf nicht zu den äußeren Umständen passt. Obwohl sich möglicherweise dauernd Möglichkeiten anbieten, mit denen man auch glücklich sein kann. Nur sieht man die nicht. Oft erzeugt das zunehmend Schwierigkeiten, weil die äußeren Umstände und der Entwurf immer weiter auseinander liegen. Und, weil es immer mehr Energie kostet, den gewollten Entwurf zu verfolgen. Bedeutet nicht, dass Zielstrebigkeit oder Hartnäckigkeit verkehrt wären. Sind im Gegenteil wertvolle Kompetenzen. Und zwar Kompetenzen, die situativ richtig eingesetzt werden wollen. Ist man an unpassender Stelle hartnäckig, hat man nix davon. Mein Tip wäre: Frag dich, was vom Lebensentwurf deiner Eltern für dich jeweils nützlich ist - und was du in deiner jeweiligen Situation nicht gebrauchen kannst. Findest du was Nützliches, dann übernimmst du es. Ist das nicht der Fall, dann lern dazu und entwickel neue Kompetenzen. Teil davon ist auch die Ablösung von den Eltern - also das Erwachsenwerden. Insofern, alsdass man mit den Regeln der Eltern erstmal berechen muss, um sich eigene Regeln zu erlauben. Ist ein für alle Beteiligten schmerzhafter Prozess - aber da müssen alle durch. Ist insofern in erster Linie eine Frage, der inneren Haltung. Um die Entwürfe gehts dabei erst in zweiter Linie.
  3. Das steht da nirgens. Der Punkt ist: Er hat das als seine eigene Angelegenheit gesehen. Er selbst hat den Fehler gemacht. Nicht der Führer, nicht sein Vorgesetzter, nicht die da oben, nicht irgendwas, was ihn zum Mitläufer gemacht hätte - und auch nicht die Juden. Er selbst hat den Fehler gemacht. Ob er versucht hat, seinen Fehler wieder auszugleichen, dazu hat er nichts gesagt. Natürlich nicht. Weil er nicht bei Anderen nach Entschuldigung für einen Fehler gesucht hat, den er selbst gemacht hat. Und das ist möglicherweise der Unterschied zu dem, was Adorno so treffend über die Deutschen formuliert hat.
  4. Ich frage, weil mir scheint, dass du für alles nach Ursachen suchst und die als Gründe nennst. Kenn ich so von Analytikern. Das mein ich damit, dass es unterm Strich aufs gleiche rauskommt. Man hat Erwartungen an Andere. Das ist menschlich und immer so. Könnte man seine Bedürfnisse alleine erfüllen, gäbs ja auch keinen Grund mehr, Beziehungen einzugehen. Gleichzeitig macht es Beziehungen aber um so schwieriger, je mehr Erwartungen man an sein Gegenüber hat. Einerseits, weil unbefriedigte Bedürfnisse nicht von anderen Leuten erfüllt werden können. Andere können spiegeln - aber nicht befriedigen. Ist man selbst unbefriedigt, dann können andere nur die fehlende Befriedigung spielgeln. Erwartet man anstelle dessen Befriedigung, wird man entäuscht. Dann wars wieder nicht der Richtige. Andererseits, weil es beängstigend erscheint, sobald man glaubt, den Richtigen gefunden zu haben. Weil man glaubt, auf den Richtigen so stark angewiesen zu sein, dass man sich in einer Abhängigkeit sieht. Darum geht man auf Distanz - obwohl, oder gerade weil man sich so stark angezogen fühlt. Dann ist der Richtige zwar der Richtige, aber halt nicht im Moment, weil... Aber wenn das weil ausgeräumt ist, dann... Unterm Strich kommt man so nie an, sondern bleibt in Entwürfen von etwas, was nie umgesetzt werden soll.
  5. Was nicht bedeutet, dass die Feminismusdiskussionen Sinn ergeben hätten. Ja, Schuldgefühle. Nur haben andere Nationen und Kulturen oder Religionen auch dunkle Flecken in ihrer Geschichte und auch Schuldgefühle. Ist ja nicht so, dass Deutsche unmenschlicher wären, als andere Menschen. Nach meinem persönlichen Eindruck, ist die spezielle Eigenart der Deutschen aber, dass sie es heute mit ihren Schuldgefühlen, oder auch der Emanzipation und der Frauensuche, genauso weit treiben, wie damals mit dem Jubel. Ich kannte mal einen ehemaligen Gendarm aus einem kleineren Dorf in Österreich. Sein Statement war: "Ja, ich habe damals Juden gejagt. War mein Fehler." Damit war das Thema für ihn insofern erledigt, alsdass er selbst die Verantwortung für sein eigenes Handeln übernommen hat. Nach meinem Eindruck hat er dadurch weniger Schuldgefühle an seine Kinder und Enkel weitergegeben. Und mein Eindruck ist auch, dass er seine ideologischen Fehltritte grundsätzlich aus seiner Familie rausgehalten hat. Wenns um die Familie ging, war er Ehemann, Vater oder Opa - aber nicht Gendarm. Da hatte ein Führer nichts zu suchen. Bei den Deutschen scheint es mir, dass sie ihre Ideologie sehr viel mehr auch in ihre Familien haben sickern lassen. Beispielsweise, einer Frau ein Mutterkreuz dafür zu verleihen, dass sie Kinder bekommt. Da muss man erstmal drauf kommen. Also darauf, sowas zu verleihen - und darauf, das auch noch anzunehmen. Nach dem Krieg haben sie sich dann in den Wiederaufbau gestürzt - und dabei gleich ein Wirtschaftswunder hingelegt. Möglicherweise wurde auch darum so eifrig gearbeitet, um zu verdrängen. Also um keine Eigenverantwortung zu übernehmen. Etwas überspitzt könnte man sagen, dass Deutsche gerne Verantwortung abschieben. Einem Führer zuzujubeln, bedeutet irgendwo ja auch, dass der die Nation retten soll - also man selbst keine Verantwortung dafür übernehmen will. Andere Nationen jubeln natürlich auch - nach meinem Eindruck aber nicht so weitgehend, wie die Deutschen. Die tragen den Jubel bis ins persönliche Leben - und sind dann entsprechend tiefgreifender verstört, wenns schief geht. Möglicherweise steckt das auch dahinter, wenn ein Deutscher Mann denkt, er käme mit Deutschen Frauen nicht klar. Ich meine: Natürlich gibts immer kulturelle Prägungen - aber innerhalb der so geprägten Gruppen gibts so viele so unterschiedliche Personen mit verschiedenen Persönlichkeiten, dass jeder eine riesen Auswahl hat. Kommt man damit nicht klar, kanns irgendwie nicht an der Auswahl liegen. Geht der Mann dann ins Ausland und findet dort auf Anhieb eine passende Frau, mit der er dann jahrelang eine glückliche Ehe führt - dann erscheint mir das als sehr merkwürdig. Oder besser gesagt, als konstruiert. Ich behauptet mal, dass der Mann auch mit einer einheimischen Frau genauso gut ausgekommen wäre, wenn er das wirklich gewollt hätte. Genauso konstruiert erscheint es mir, wenn Frauen sich als emanzipiert sehen - und darum ihre beruflichen Interessen mit ihrem Privatleben kollidieren lassen. Ich frag mich dann immer, inwieweit es wirklich notwendig ist, dass Beziehung und Beruf kollidieren - und inwieweit das eine konstruierte Ausrede ist.
  6. Sag mal - hast du mal ne Psychoanalyse gemacht, bestofall?
  7. Aldous

    Perlen des Forums

    zwei Sachen, hö, hö.
  8. Wär mir zu anstrengend. Wegen mir darf sie alle ihre Fehler für sich behalten - und ihre Vorzüge auspacken. Und: Wenn du ihre Fehler auch lieben willst, dann lass ihr auch den Fehler, dir ihre Fehler nicht sagen zu wollen. Oder?
  9. Ich denke die üblichen Ratschläge bedeuten genau das: Neddyness sortieren, nicht aufs Podest stellen, Oneitis kurieren, MWC reflektieren, erst kennenlernen, dann über LTR nachdenken. Ansprüche an eine Frau stellen, bedeutet zu erwarten, dass sie das ausgleichen soll, was ich bei mir selbst als Mangel sehe. Ob ich jetzt als Mann eine dauergewellte Blondine mit 110, 60, 90 als Statussymbol brauche, oder als Frau einen Mann mit bestimmten Charaktereigenschaften suche, kommt unterm Strich aufs gleiche raus. Umgekehrt: Wäre er in Frage gekommen, hätte sie ihm 100 Punkte gegeben.
  10. Andersrum: Mehr kann man nicht tun.
  11. Du würdest feucht im Schritt, wüsstest du was ich gesehen habe. Aber Scherz beiseite. Was man erlebt, ist das Eine - das andere ist das wie. Mal zwei andere Beispiele: Psychologin tingelt jahrzehntelang von Therapeut zu Therapeut, um eine gewaltgeprägte Kindheit zu verarbeiten. Fachlich ist sie hochqualifiziert und Spezialistin für die Themen, an denen sie selbst zu knabbern hat. Sie findet immer wieder gut bezahlte Jobs, kann sich darin aber nie lange halten. Ihr Freundeskreis besteht aus wenigen Personen, ihre Beziehungen fährt sie regelmäßig vor die Wand. Sie wird gewaltätig und straffällig. Das Jugendamt will ihre Kinder in Obhut nehmen. Schließlich gibts ein psychatrisches Gerichtsgutachten. Es stellt sich raus, dass die Frau nie selbst Gewalt erlebt hat. Allerdings gabs in ihren ersten Lebensjahren heftigen Streit zwischen ihren Eltern, bei dem sich die Mutter immer wieder einschloss und in Todesangst an die Kinder klammerte. Die Todesangst der Mutter haben die Kinder als genauso real erlebt, als wenn es reale Gewalt gegeben hätte. Seitdem erlebt die Frau ihre Umwelt ständig als Bedrohung - obwohl ihr von der Sache her nichts passiert. Von der Sache her, lebt sie in einer heilen Welt. Sobald sich das in einer Therapie herauskristalisiert, bricht sie ab und sucht sich einen neuen Therapeuten. Anderes Beispiel: Journalist berichtet schwerpunktmäßig aus Krisengebieten. Iraq, Afghanistan, Lybien, usw. Irgendwann latscht er auf eine Mine und wacht ohne Unterschenkel wieder auf. Der Freundeskreis schmeisst zusammen und finanziert Prothesen. Nach einem Jahr arbeitet er wieder. Der Mann hat überdurchschnittlich viel Gewalt gesehen und immer wieder aberwitzige Situationen, Bedrohungen und Repressionen erlebt. Trotzdem ist er ein fröhlicher und lebenslustiger Typ, hat eine langjährige Beziehung, eine coole Tochter und wird von seinen Freunden und Auftraggebern geschätzt. Von der Sache her, ist deine Kindheit im Ruhrgebiet harmlos gegen das, das was der Journalist in seinem Job ausgesetzt ist. Genauso war die Kindheit der Psychologin harmlos, gegen die tatsächliche Gewalt deiner Kindheit. Das ist das Eine. Das Andere ist das Erleben. Da lebt die Psychologin in der am meisten belasteten Welt - obwohl sie in Bezug auf die äußeren Umstände in einer heilen Welt lebt.
  12. Genauso, wie in der heilen Welt.
  13. Ja, Stichwort Fremdempfinden. Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Es ist doch so: Kann man den Misthaufen wegräumen, dann kann man das tun. Kann man das nicht, dann nicht. So oder so, gibts keinen Grund, sich darum schlecht zu fühlen - oder sich nicht um eigene Bedürfnisse zu kümmern. Ausser, man möchte sich wegen dem Misthaufen schlecht fühlen. Dann ist das aber die eigene Entscheidung. Also kein Fremdempfinden. Fremdempfinden wäre es, wenn man selbst sich eigentlich nicht über den Misthaufen ärgern würde - und sich nur ärgert, weil man das irgendwann so gelernt hat. Nur: In dem Moment, in dem man das denkt - also sich bewusst macht, dass man so denkt- ist es wieder die eigene Entscheidung so zu denken. Also kein Fremdempfinden mehr. Letztendlich ist es eine Frage der Haltung, in welchen Kategorien man denkt. Also ob man Unrat, Misthaufen, auftürmen, usw. denkt. Tochter eines Kumpels, Anna, ist grad eingeschult worden. Ich hab die Kröte ungezählte Male aus irgendwelchen Tümpeln, Dornenhecken oder anderen Biotopen gezogen, in die sie auf die unmöglichsten Arten geraten ist. Es wird dann ein paar Minuten geweint - und dann lacht sie sich schlapp, wenn ich ebenfalls voll Dreck und Kratzer bin. Oder, wenns im Sommer warm ist, bleibt sie halt gleich in dem Teich, in den sie grad gefallen ist, und planscht ein wenig rum. Weil nass ist sie ja eh. Sohn eines anderen Kumpels, Julian, möchte dann gern mitplanschen. Die Uferböschung ist ihm aber etwas zu steil. Er versucht vorsichtig ans Wasser zu kommen, neigt sich in die falsche Richtung, rutscht rein und bekommt einen riesen Schreck. Papa zieht ihn dann raus und sagt ihm er wär selbst Schuld und solle sich nicht so anstellen. Von der Sache her, erleben die beiden so ziemlich das gleiche. Der Unerschied ist nur, dass Anna ihre Erlebnisse in vollen Zügen genießt - und Julian sich überfordert fühlt.
  14. Ich würd sagen, jeder geht so durchs Leben, wie er will. Was das konkret bedeutet, ist individuell und situativ verschieden. Der Knackpunkt ist nur, dass es das Beste ist, was dir passieren kann. Wie du das realisierst, darfst du selbst rauskriegen. Mir Betonung auf darfst. Oder anders gesagt: Wieso fragst du andere Leute danach, wie du es dir selbst gut gehen lassen darfst - anstatt es dir gut gehen zu lassen?
  15. Ja, weil die Männer sich verfolgt fühlen. Jedenfalls die, die geeignet wären. Ist das alte Spiel. Du suchst einen Beziehungspartner, weil du selbst nicht zufrieden bist. Oder -wenn du eigentlich gar keinen Bock auf Beziehung hast, aber auch nicht alleine bleiben willst- suchst du einen Familienvater. Oder eine Mutter für deine Kinder. Das solche Beziehungen immer schwierig verlaufen, liegt in der Natur der Sache. Gibt so ne Art Prioritätenliste, mit der Familien stabil -und lebendig- bleiben: Jeder Elternteil ist sich selbst die erste Priorität. Zweithöchste Priorität ist der Beziehungspartner. Danach kommen die Kinder. Und danach alle, die nicht zur Familie gehören. Wie Verwandte, Freunde, Bekannte, Kollegen, Chefs, usw. Stabil bleiben Familien so, weil die Familienmitglieder stabil sind. Weil du selbst deine höchste Priorität bist, sorgst du gut für dich selbst - und bist zufrieden. Weil dein Beziehungspartner der zweitwichtigste Mensch ist -und weil du selbst stabil bist- bleibt die Paarbeziehung stabil. Darum können sich die Kinder darauf stützen, dass die Paarbeziehung als Basis der Familie bestehen bleibt. Weil die Eltern gut für sich selbst sorgen, haben sie genügend freie Ressorcen, um gut für die Kinder zu sorgen. Genauso gibts keinen Knies innerhalb der Familie, weil die Eltern sich nicht von Leuten reinreden lassen, die ausserhalb der Familie stehen. Wie z.B. Schwiegereltern, beste Freunde, oder Chefs. Das funzt aber nicht, wenn du als Frau einen Mann suchst um eine Familie zu gründen. Dann ist der Mann nur Mittel zum Zweck, und die Familie hat für dich höhere Priorität als die Paarbeziehung. Gerade das führt oft dazu, dass die Paarbeziehung scheitert - und damit die Familie auseinanderfliegt. Der Anfang des Problems liegt dabei darin, dass du deine Beziehung zu dir selbst nicht geklärt hast - und darum glaubst, eine Familie zu brauchen, um zufrieden zu sein. Eben das führt oft dazu, dass du keine Familie hast. Die Frage ist, ob man eigene Probleme selbst löst - oder Lösungen von Anderen erwartet. Erwartest du die Lösungen von Anderen, wirst du immer die falschen Beziehungspartner finden. Allerdings nicht, weil der Partner falsch wäre - sondern weil du von anderen etwas erwartest, was du nur selbst lösen kannst. Darum: Je mehr du deine eigenen Themen sortiert hast, um so größer wird die Auswahl an für dich "richtigen" Beziehungspartnern .
  16. Neun Monate sind nicht viel, wenns um Persönlichkeitsentwicklung geht. Auch darum, weil die Entwicklung immer weiter geht. Willst du vertrauen - oder in den Griff bekommen? Beides hat miteinander zu tun - und schließt sich gleichzeitig aus. Gibt in Lob des Sexismus sinngemäß den Satz: "Du kannst einer Frau um so mehr Raum in deinem Leben geben, je mehr du dich auf eine gesicherte Existenz stützen kannst." Sprich: Je mehr du dir selbst vertraust, um so weniger stellt sich die Frage, ob du anderen vertrauen kannst - und um so mehr kannst du anderen vertrauen. Weil du dich auf dich selbst verlassen kannst, falls dein Vertrauen in andere entäuscht werden sollte. Vertrauen ist dabei übrigens nicht Kontrolle. Weder dir selbst, noch anderen gegenüber. Meditation hat gerade nicht damit zu tun, irgendwas in den Griff zu bekommen. Im Gegenteil. Meditation hat damit zu tun, zu akteptieren und loszulassen. Insofern könnte Meditaion genau das Richtige für dich sein. Solange du meditierst, um ein Ziel zu erreichen, meditierst du übrigens nicht. Gibt hier im Forum ein paar gute Threads dazu.
  17. 1. Du bist ein Kunde. 2. Mindfuck abstellen und eskalieren. Langsam anfangen, entspannt steigern - und wenn sie blockt aufhören können, ohne needy zu sein.
  18. Ablenkung durch Sport, Action, Arbeit, usw. bedeutet, dass du weiterhin das machst, was du schon kennst. Coaching, Supervision, Therapie, usw. bedeutet, dass du neue und zusätzliche Denkmuster dazulernst. Handfest ist dabei einerseits, dass in deinem Gehirn neue Synapsen wachsen - ist in gewisser Hinsicht auch Sport. Und andererseits, dass du in deinem Leben mehr Handlungsoptionen hast. Handfester kanns eigentlich nicht sein. Ausser, du nutzt die Supervision nur dazu, um dich abzulenken.
  19. Kommt drauf an. Ich würde in deiner Situation eine Therapie machen. Das mag jetzt wertend klingen - ist aber nicht so gemeint. Im Gegenteil. Der Punkt ist der: Du schreibst einerseits darüber, wie du ihm helfen willst - andererseits beschreibt du auch, wie du selbst unter der Trennung leidest. Wie es dich schmerzt, wenn du nicht bekommst, was du dir von ihm wünschst - und dass du lange nach einem passenden Mann gesucht hast. Jetzt gibts drei Möglichkeiten: 1. Du versuchst es nochmal mit ihm. Das wird wahrscheinlich nicht klappen. Aus den Gründen, die Legally Hot genannt hat - und auch aus anderen Gründen. Beispielsweise, weil du sehr mit ihm mitleidest. Das potenziert sich und macht es sowohl für ihm, als auch für dich schwerer. Und er hat dafür derzeit offensichtlich keine Ressorcen frei. 2. Du suchst weiter nach einem passenden Mann. Das könnte wieder länger dauern. 3. Du veränderst dich selbst. Reflektierst in einer Therapie -oder Coaching, oder Supervision- ob du deine emotionalen Bedürfnisse mehr selbst erfüllen willst. Das eröffnet dir mehr Handlungsoptionen in deinen Beziehungen. Sprich, du wirst deutlich mehr Auswahl an Männern haben, die zu dir passen könnten. Weil du den Partner weniger brauchst und mehr willst. Gibt ein Buch: "Liebe dich selbst, dann ist egal wen du heiratest." Hab ich nie gelesen, aber der Titel passt zum Thema. Das wären die drei Optionen. Und wie gesagt: Das ist nicht wertend. Ich gehe hier nur davon aus, was ich in deiner Situation machen würde. Du klingst nicht glücklich. Ich hätte keine Lust, unglücklich zu sein - und würde mich darum um mich selbst kümmern. Wie du zufrieden wirst, weisst du allerdings selbst am besten.
  20. Das ist ihr Bindungswunsch. Aktion öffne dich mir. Ist an sich völlig OK. Kein Grund für einen freeze. Frage wäre, warum dir das als belastend erscheint? Aber so oder so: Sag ihr, was Sache ist - und freu dich über ihr Interesse. Es ist ein Spiel. Spiel es. LTR: "Was würdest du ohne mich machen, wenn wir nicht mehr zusammen wären?" cRex: "Du meinst heute Abend?" LTR: *Drama* cRex: *schaut sie harmlos an* "Ich würd mit den Jungs rausgehen." *öffnet dezent ihren BH* "Und in Guatemala wirds Zeit endlich das Drogenkartell zu stürzen." *knöpft ihre Bluse auf.* "Das sollte eigentlich letzten Herbst schon erledigt sein." *greift in ihre Hose* "...oh - da fällt mir ein: In der Spätvorstellung läuft dieser alte Schinken mit den zwei Tauchern, die um die Wette Luft anhalten. Ich glaub, das ist was für uns." *KC* LTR: "Vermisst du mich manchmal eigentlich?" cRex: "Eigentlich, ja. Manchmal. Ein wenig." LTR: *Drama* cRex: "Schau, Schnuckelchen: Du gefällst mir. Nicht nur deine herrlichen Brüste und deine einzigartige Sprungschanzennase. Ich mag dich auch als Mensch. Als die Frau, die du bist. Das wird immer so bleiben. Und jetzt hör auf, mir auf die Nerven zu gehen, sonst schaffen wir es heute wieder nicht ins Kino."
  21. Ja, genau das isses. Und fühlt sich das besser an? Gerade im Posting von Sat, steht das, was ich darauf antworten würde: Beispielsweise dieser Thread hier: Du bittest uns drei per PN um unsere Einschätzung. Wir antworten - und dir hilft das. Sprich: Du wusstest, wo und wie du die Antworten bekommst, die für dich selbst hilfreich sind. Du wusstest auch, dass du die Antworten nur nochmal ausformuliert brauchst. Oder noch konkreter gesagt: Du wusstest wo du die Denkanstösse bekommst, die du brauchst - und gedacht hast du dabei selbst. Das ist die Grundverlässlichkeit deines Glaubenssystems, die Sat meint. Tsukune nennt es die positive Absicht jedes Teils deiner Persönlichkeit. Ich würds als inneres Team beschreiben. Du weisst selbst, was für dich selbst gut ist - und wie du möglichst gut über die Runden kommst. Ja - und nein. Ums mal mit Bruce Darnell zu sagen: "Das ist der Wahrheit." Ich bin ich. Isso. Was willst du dich da noch entwickeln? Entwickeln macht immer dann Sinn, wenn Glaubenssätze mit den äußeren Umständen kollidieren. Beispielsweise der Glaubenssatz: "Unrasiert bringts nichts Frauen anzusprechen." Der kollidiert mit der Anziehung der Kleinen im Supermarkt. Das ist der Konflikt. Sprich, es gibt Entwicklungspotential. Das Mindset: "Ich bin ich." ist evident. Das darf man so annehmen, wie es ist. Es ist OK, wie man ist. Ich bin so OK, wie ich bin - und die anderen sind OK, so wie sie sind. Je mehr man das annimmt, um so weniger Konflikte hat man damit. Oder andersrum, je mehr man die Konflikte losläßt, um so mehr nimmt man sich an. Die Selbstannahme macht dann Raum frei, für andere Entwicklungen. Beispielsweise für das Sortieren von Glaubenssätzen, wie der mit dem Rasieren und Frauen ansprechen.
  22. Dich macht sozusagen der Gedanke nervös, nervös werden zu können? Anders gesagt: Der Glaubenssatz "Ich will immer eine coole Socke sein." ist der LB, der dich daran hinter so zu sein, wie du bist? Oder nochmal anders: Du hast Schiss uncool zu sein. Insofern: Wie wärs mit dem Mindset "Ich bin ich." Wär ein Widerspruch in sich. Ein Typ, der sich mit Zen beschäftigt hat mir mal erklärt, dass Meditation kein Ziel und keinen Zweck hat. In dem Moment, in dem du durch Meditation irgendwas erreichen willst, hast du schon verloren. Meditation bedeutet nur, wahrnehmen. Loslassen. Was das stumm stellen des Verstands angeht: Wenn dich der Verstand nicht stört, dann hast du damit auch keinen Konflikt - und darum stört es dich auch nicht. Für dich ist das so - und es ist OK so. Leute, die den Verstand stumm stellen wollen, haben damit einen Konflikt - und darum stört es sie. Und weil es sie stört, geben sie dem mehr Bedeutung - und darum stört es sie mehr. Für die ist es letztendlich genauso, wie für dich - nur, dass es für sie nich OK ist. Die Hirnforscher sagen, dass alle unsere Entscheidungen auf unbewusster Ebene getroffen werden. Unser Bewusstsein entscheidet nicht, sondern macht uns nur Entscheidungen des Unbewussten bewusst. Insofern laufen auch die Konflikte auf unbewusster Ebene ab.
  23. Standartfrage zurück: Was genau ist dabei dein konkretes Ziel? Ne, das geht jedem so. Liegt in der Natur der Sache. Ja, und du schreibst es auch schon selbst: Du kämpfst gegen deine eigenen Motivationen an. Macht einerseits Sinn. Nämlich dann, wenn dich ein Glaubenssatz davon abhält etwas zu tun, wozu dich ein anderer Glaubenssatz motivieren will. Dann entscheidest du, welchem Glaubenssatz du folgst. Ein Problem ist das nur dann, wenn du es als Problem siehst. Oder anders gesagt: Dann, wenn du Teile von dir selbst ablehnst. Beispielsweise damit: Die Wahrheit ist, dass es keine Wahrheit gibt, sondern nur Glaubenssätze. Deine bewusste Wahrnehmung ist genauso ein Glaubenssatz, wie die LBs. Dabei sind die LBs nur dann LBs, wenn sie dich in einer Situation limitieren. In anderen Situationen können diese LBs nützlich sein. Letztendlich sind Glaubenssätze nur Erfahrungswerte. Wir nutzen Erfahrungen aus der Vergangenheit, um Situationen in der Gegenwart zu beurteilen. Bedeutet, jeder Glaubenssatz war irgendwann mal eine Lösung für ein Problem. Darum läuft in uns ein ständiges Abwägen zwischen verschiedenen Erfahrungswerten ab. Der Trick dabei ist, auf alle Erfahrungswerte zu hören - und sich dann den rauszusuchen, der zur gegenwärtigen Situation passt. Was du anders machen kannst ist also, die LBs nicht mehr zu verdrängen oder zu bekämpfen - sondern zuzulassen. Hören oder spüren, was sie dir sagen wollen. Spürst du beispielsweise, dass du vor irgendwas Angst hast, dann gibts dafür irgendeinen Grund. Was der Grund ist, ist dabei egal - weil Gründe letztendlich auch Glaubenssätze sind. Der Punkt ist, dass es keinen Sinn macht, Angst zu bekämpfen. Anstelle dessen, kannst du die Angst wohlwollend begrüßen und fragen, was sie dir sagen will. Mag etwas klinisch klingen, ist aber alltäglich. Es geht darum, auf das eigene Bauchgefühl zu hören - und dann zu entscheiden, was man daraus macht. Also nicht mehr gegen sich selbst anzukämpfen, sondern auf sich selbst zu hören. Stichworte Selbstbewusstsein und Selbstwertempfinden. Auf sich selbst hören, bedeutet natürlich nicht, jedesmal die gleiche Angst als Entscheidungsgrundlage zu nehmen. Im Gegenteil bedeutet es, in jeder Situation abzuwägen. Ein Seiteneffekt davon ist, dass Emotionen an Bedeutung verlieren, wenn sie zugelassen werden. Die Situation wird erträglicher, weil der Kampf mit der Emotion aufgehört hat. Ist der umgekehrte Effekt von dem, was du bei dir beobachtest: Wenn du verdrängst, kommen die Emotionen stärker zurück. Man könnte sagen, dass die Emotionen gespürt werden wollen. Läßt man das zu, sind die Emotionen sozusagen zufrieden und integrieren sich in den Selbstbild. Oder anders gesagt: Man selbst wird zufrieden - weil jede Emotion ja ein Teil von uns ist. Das Rumoren im Unbewussten wird dann weniger - und du kannst diese Erfahrungswerte als Kompetenzen dann abrufen, wenn du sie für nützlich hälst. Was ganz gut funktioniert ist, sich immer wieder mal Auszeiten zu nehmen - und entspannt das zuzulassen, was sonst keinen Platz hat. Meditieren, Spazierengehen, Schlafen, usw. Ne weitere Methode ist The Work von Byron Katie. Oder auch mal die Erfahrung machen, entspannt auf einen Approach zu verzichten und damit zufrieden sein. Kommt durchaus vor, dass sie danach in der Schlange an der Kasse plötzlich direkt hinter dir steht. Ist ein witziger Seiteneffekt - der dann vorkommen kann, wenn du tatsächlich zufrieden bist. Sobald das Mittel zum Zweck sein soll, funktionierts nicht.
  24. Gibt einen Thread "Die sechs Säulen des Selbstwertgefühls" in der Schatzkiste. Such den mal.