Das "kleine Prinz" Phänomen

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"Wenn ich jemanden traf, der mir ein bißchen heller vorkam, versuchte ich es mit meiner Zeichnung Nr. 1, die ich gut aufbewahrt habe. Ich wollte sehen, ob er wirklich etwas los hatte. Aber jedesmal bekam ich zur Antwort: »Das ist ein Hut.«

Dann redete ich mit ihm weder über Boas, noch über Urwälder, noch über die Sterne. Ich stellte mich auf seinen Standpunkt. Ich sprach mit ihm über Bridge, Golf, Politik und Krawatten. Und der große Mensch war äußerst befriedigt, einen so vernünftigen Mann getroffen zu haben."

BAM - geilstes Zitat on Earth :)

Zugegeben, der Einstieg zu diesen Thread fällt deutlich leichter, wenn ihr den "kleinen Prinzen" kennt - wohlgemerkt dass beste Buch der Welt ;)

Kurz zu meiner Person:

Ich versuche steht's "über den Tellerrand zu gucken", liebe es zu entdecken, mich an neuen Dingen auszuprobieren - die vielleicht gar noch niemand vor mir gemacht hat - allein der Erfahrung Willen.

Ich bin mit mir im Reinen, dank 4 Jahren Innergame und Reflexion und verspüre, und das nicht zu seltenen, das Gefühl des absoluten Glücks..

Außerdem habe ich einen wirklich großen SC, bin meistens der Gruppenführer und werde für genau diese Eigenschaften sehr geschätzt, gerade bei den Frauen.

Ich kann Ihnen oft Dinge und Orte zeigen, die sie so einfach noch nie erlebt haben (wirkt Wunder ;))

Gerade bei meiner jetzigen LTR.

Ich möchte hier keine Lobeshymnen über mich singen, dass soll wirklich nicht den Eindruck machen :)

Darum komme ich auch gleich zu meinem Problem:

Ich fühle mich oft wie der Protagonist aus "der kleine Prinz" ..

Euphorieren können nicht geteilt, verstanden werden und die HB werden meist schnell langweilig, ...

Gerade letzteres hat sich wirklich zum Problem rausgestellt, weswegen ich schon wieder drauf und dran bin meine LTR zu schmeißen.

Ich erlebe viel, aber kann es nicht teilen und genieße es allein. Weil ich oft das Gefühl hab, in dieser Hinsicht alleine zu sein.

Oft hab ich den Eindruck, desto größere Fortschritte man mit seinem eigenen Innergame macht, desto Uninteressanter werden die Leute um einen herum, die in dieser Hinsicht nicht mitziehen können bzw. nicht auf gleicher Wellenlänge sind - scheiße klingt das eklig arrogant, aber vielleicht versteht der ein oder andere was ich meine :)

Ich versuche halt oft meine Begeisterungen mit meinen Mitmenschen zu teilen und schaffe es zwar diese damit anzustecken, aber ihre Antwort ist trotzdem ne Mischung aus Faszination und Ahnungslosigkeit! Das nervt, so dass ich lieber mit ihnen über Fußball und dem neuen G.I.Joe (-.-") diskutiere und letztendlich nichts gewonnen habe...

Habt - und das geht gerade an die ältere und erfahrene Fraktion hier im Forum - ähnliche Erfahrungen gemacht? Und wie geht ihr damit um?

Mir wird oft gesagt, ich wäre sehr Reif für mein Alter - bin junge 20.

Aber das hilft mir nicht sonderlich, vorallem da schon gut die Hälfte meines SC Mitte 20 ist..

Außerdem gehe ich wirklich jedes WE weg um meinen SC zu erweitern.

Das hier soll kein Hate-Thread werden! Ich möchte nur eure Erfahrungen dazu hören und, wenn ihr welche für mich habt, gerne Tipps und Hinweise :)

P.S: Man sollte den kleinen Prinzen gelesen haben, um zu verstehen, was ich meine ;)

bearbeitet von HerrPlanlos

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Also ich bin kein erfahrener Pick Up Szenemensch, kenne aber diese Gedankengänge gut von mir selbst.

Ich könnte mir vorstellen, dass du deine Stellung in deinem Umfeld prinzipiell doch genießt - mal vorausgesetzt du besetzt diese Stellung wirklich und idealisierst dich hier gerade nicht in das hinein, was du anstrebst aus dir zu machen.

Was du bemängelst sind einige Suboptimalitäten in deiner Kommunikation mit Mitmenschen.

Wirklich erfolgreiche Interaktion mit Menschen - selbst und gerade wenn man sie führt - basiert auf Wechselseitigkeit, auf dem gegenseitigen Mitreißen und der Vereinnahmung des Gegenübers.

Wie du das Verhalten deines Umfeld schilderst, kommt mir ein Wort in den Kopf:

Zuschauer.

Die gucken dich gerne an, hören dir auch meinetwegen gerne zu, da du sie unterhalten kannst, aber da steht noch etwas zwischen euch im Raum.

Du nimmst sie nicht mit in deine Welt, du machst ne Onemanshow, turnst ihnen was vor.

Vielleicht baust du ihnen durch zu dominantes Auftreten nicht genug Komfort auf, weshalb sie sich nicht richtig öffnen, was du dann als geistige Tristesse interpretierst.

Und deinem Innergame liegt ein recht negatives Menschenbild zu grunde. Man muss Menschen lieben lernen um wirkliche Freude beim Umgang mit ihnen zu finden.

Ansonsten such dir anspruchsvollere Freunde, die etwas älter sind, intelligenter, von hohem sozialen Status, wie auch immer.

Du bist kein Wunderkind, wenn du lediglich vom strukturellen Wissengefälle zwischen dir und deinem Umfeld profitierst.

Und dass dich mal führen.

Kein Witz, dann kannst du dich besser in die Rolle geführter Menschen hineinversetzen und selbst mit mehr Empathie führen.

Ich hab mal einen Tangokurs mitgemacht und der Lehrer hat allen Herren ans Herz gelegt, ab und an die Folgerolle (Frau) zu tanzen um das zu erleben.

Da ist was dran.

Auch ruhig mal Richtung Pace und Lead der Körpersprache anderer Folgen.

Ihnen mal für einige Zeit die Oberhand überlassen - ggf spielerisch.

Oder halt mal Ausschau nach einer Frau mit dominanten Zügen, die eine Herausforderung für dich ist, da sie dich eben leaden will und das geil find, mal blöd gesprochen.

Oft sind es ja gerade die Menschen, die man nicht so einfach "schnappen" kann, die uns faszinieren.

Hoffe das regt ein paar Gedankengänge in dir an.

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Ich übernehm' jetzt mal von Sokrates diesen banalen Gedanken, den er Protagoras gegenüber nennt, als dieser meint, Sokrates würde ihn nicht verstehen: Wenn ...

Erstmal tausend Dann für diese geniale Antwort.

Aber hier haben wir gleich nen ParadeBeispiel: dass du aus der griechischen Antike zitierst, weckt sofort mein Interesse.

"Ahh, der Typ kennt sich vielleicht ganz gut mit Phylosophie bzw. Mythologie aus der Antike aus" ratterts in meinem Kopf und will mich mit dir über Epiktet und Co. austauschen.

Selbst wenn ich jetzt erfahren würde, dass das reiner Zufall ist, dass dir ausgerechnet das Beispiel eingefallen ist - wär's ne Interessante Konversation, weil nicht jeder auf diese Idee kommt.

Ich erwarte ja auch nicht, dass Leute zu mir kommen und mir auf Teufel komm raus was zeigen und ich nach jedem Gespräch an tiefgehende Erfahrung sammel. Ich hab die Erwartungshaltung, dass die Leute, mit denen ich befreundet bin und mir Nahe stehen, offen sind für Neues.

Genauso wie ich versuche offen zu sein. Aber wenn mich 90% mit Oberflächlichkeiten zutexten, sich gegenseitig das Maul zerreisen und mir erklären wollen, dass Transformers der beste Film seit der Erfindung des Spielfilms ist - da zieh ich sie halt lieber in meine Welt, als ich mich in ihre..

Schade! Merk gerade du hast doch ganz gut ins Schwarze getroffen mit deiner Vermutung ;)

Werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen und versuchen mich mehr auf die Welt von anderen einzulassen :)

Vielleicht hab ich auch einfach den falschen SC

P.S: Der kleine Prinz könnte dir ganz gut gefallen, nur so als Tipp ;)

bearbeitet von HerrPlanlos

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Gast selfrevolution

Aber hier haben wir gleich nen ParadeBeispiel: dass du aus der griechischen Antike zitierst, weckt sofort mein Interesse.
"Ahh, der Typ kennt sich vielleicht ganz gut mit Phylosophie bzw. Mythologie aus der Antike aus" ratterts in meinem Kopf und will mich mit dir über Epiktet und Co. austauschen.


Selbst wenn ich jetzt erfahren würde, dass das reiner Zufall ist, dass dir ausgerechnet das Beispiel eingefallen ist - wär's ne Interessante Konversation, weil nicht jeder auf diese Idee kommt.

Kenn' Epiktet nicht. Ist ein reiner Zufall, dass mir das eingefallen ist. Aber wenn es das ist, was dich interessiert, dann gib dich mit Studenten ab. Gerade Philosophiestudenten haben Freude daran, irgendwelche Autoritäten aus der Geschichte zu zitieren, um zu zeigen, dass sie gebildet sind. Du könntest dich auch bei Poetry Slams und Lesungen rumtreiben. Dort sind auch oft Leute, die nachher bei ein paar Bier lang und breit erklären, wieso sie Sturm und Drang Literatur schreiben, wieso sie dadaistische Elemente in ihren Gedichten einbauen und wieso 90% der Menschheit (es sind meistens 90%, egal worum es geht) ungebildet, oberflächlich, dumm, unkritisch, leichtgläubig etc. sind.

Neah, also ernsthaft. Wenn du dich gerne mit Leuten unterhältst, die Sokrates zitieren, dann such solche Orte auf. Ich hab' halt ein ziemlich gespaltenes Verhältnis dazu. ;-)

Aber wenn mich 90% ...

...na was sag' ich?

... mit Oberflächlichkeiten zutexten, sich gegenseitig das Maul zerreisen und mir erklären wollen, dass Transformers der beste Film seit der Erfindung des Spielfilms ist - da zieh ich sie halt lieber in meine Welt, als ich mich in ihre.

Kann ich verstehen. Der best Film seit der Erfindung des Spielfilms ist Teenage Mutant Ninja Turtles (1990). :aggressive:

Aber hey - das Leben und das Zusammensein mit einem Menschen ist nicht immer aufregend, spannend, überraschend,... ich denke, sobald man eine längerfristige Bindung mit einem Menschen eingeht, wird man nun einmal Phasen durchleben, die langweilig sind und nach mehreren Jahren kennt man den anderen samt seiner Geschichten schon auswendig. Sich immer Spiel, Spaß und Spannung zu erwarten bedeutet eine Illusion nachzulaufen. Und das hat seinen Preis.

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Gast

Aber hier haben wir gleich nen ParadeBeispiel: dass du aus der griechischen Antike zitierst, weckt sofort mein Interesse.
"Ahh, der Typ kennt sich vielleicht ganz gut mit Phylosophie bzw. Mythologie aus der Antike aus" ratterts in meinem Kopf und will mich mit dir über Epiktet und Co. austauschen.


Selbst wenn ich jetzt erfahren würde, dass das reiner Zufall ist, dass dir ausgerechnet das Beispiel eingefallen ist - wär's ne Interessante Konversation, weil nicht jeder auf diese Idee kommt.

Kenn' Epiktet nicht. Ist ein reiner Zufall, dass mir das eingefallen ist. Aber wenn es das ist, was dich interessiert, dann gib dich mit Studenten ab. Gerade Philosophiestudenten haben Freude daran, irgendwelche Autoritäten aus der Geschichte zu zitieren, um zu zeigen, dass sie gebildet sind. Du könntest dich auch bei Poetry Slams und Lesungen rumtreiben. Dort sind auch oft Leute, die nachher bei ein paar Bier lang und breit erklären, wieso sie Sturm und Drang Literatur schreiben, wieso sie dadaistische Elemente in ihren Gedichten einbauen und wieso 90% der Menschheit (es sind meistens 90%, egal worum es geht) ungebildet, oberflächlich, dumm, unkritisch, leichtgläubig etc. sind.

Neah, also ernsthaft. Wenn du dich gerne mit Leuten unterhältst, die Sokrates zitieren, dann such solche Orte auf. Ich hab' halt ein ziemlich gespaltenes Verhältnis dazu. ;-)

Aber wenn mich 90% ...

...na was sag' ich?

... mit Oberflächlichkeiten zutexten, sich gegenseitig das Maul zerreisen und mir erklären wollen, dass Transformers der beste Film seit der Erfindung des Spielfilms ist - da zieh ich sie halt lieber in meine Welt, als ich mich in ihre.

Kann ich verstehen. Der best Film seit der Erfindung des Spielfilms ist Teenage Mutant Ninja Turtles (1990). :aggressive:

Aber hey - das Leben und das Zusammensein mit einem Menschen ist nicht immer aufregend, spannend, überraschend,... ich denke, sobald man eine längerfristige Bindung mit einem Menschen eingeht, wird man nun einmal Phasen durchleben, die langweilig sind und nach mehreren Jahren kennt man den anderen samt seiner Geschichten schon auswendig. Sich immer Spiel, Spaß und Spannung zu erwarten bedeutet eine Illusion nachzulaufen. Und das hat seinen Preis.

Ohja der Kleine Prinz auch einer meiner Favorites... aber TE du solltest auch wissen, dass der Prinz im Laufe seiner Reise auf den verschiedensten Planeten eben auf andere Charaktere trifft, aber diese für ihn zu langweilig sind weil er sie nicht versteht bzw. nicht versucht zu verstehen, weil er in seiner eigenen Blase bzw. seiner Welt sitzt und erst im Laufe auf einiges darauf kommt.

Ein Zitat aus dem Kleinen Prinzen ist auch: "Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr"

Das Zitat ist ein wenig weit herrausgeholt, aber dürfte hier auch passen. So wie ich es hier lese, erwartest du immer auf Profit von den anderen... aber du profitierst doch auch indem du sie kennenlernst, nämlich wirklich kennenlernst. Sie nicht nach ihrer Bildung und Wissen fragst sondern dich interessierst wieso sie so denken... . Und wenn es um deine LTR ist... dass ist wohl so wie Ebbe und Flut... Self sagt ja schon das du was mit ihr aufbaust, dazu möcht ich hinzufügen, dass du nicht nur mal dich in ihre Welt begibst sondern vielleicht eine Kombi aus deiner und ihrer und dadurch etwas ganz neues entsteht und du diese durch neues auch erweitern kannst. Aber Self hat eh schon alles gesagt... UND Ninja Mutant Turtles ist nicht der beste Film allerzeiten! Also wirklich : D

bearbeitet von Gast

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Alles in allem erinnert mich deine Schilderung an den Spruch:

„Wenn Du der klügste Mensch in einem Raum bist… sitzt Du im falschen Raum.“

Ich nehme mal an, Deine Situation ist irgendwo zwischen „Selbstüberschätzung“ und „Erweitere Deinen Social Circle in andere Bereiche“ anzusiedeln. Wenn Dich schon der „Kleine Prinz“ flasht, könntest Du ja beispielsweise auch mal zu einem Philosophievortrag gehen oder ein „echtes“ philosophisches Buch lesen.

Meine Vermutung: Dort würdest Du nicht alles verstehen. Du würdest eine Welt finden, die Dir noch etwas zu bieten hat. Wie gesagt: Wechsel den Raum.

Du scheinst ein netter Kerl zu sein, also verstehe mich bitte nicht falsch, sieh es nur als kleine Anmerkung: Neben „Inner Game“ könnte man auch an der eigenen Rechtschreibung arbeiten. Man muss kein "Grammatik- und Rechtschreibfaschist" sein, um eine korrekte Rechtschreibung gerade in einem Beitrag über Intelligenz und Literatur wertzuschätzen.

"Ahh, der Typ kennt sich vielleicht ganz gut mit Phylosophie bzw. Mythologie aus der Antike aus" ratterts in meinem Kopf und will mich mit dir über Epiktet und Co. austauschen.

Das Wort schreibt sich „Philosophie“. Aber ich bin gerne bereit, mit Dir über Epiktet zu sprechen, wenn Du Lust hast. ;)

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"Wenn ich jemanden traf, der mir ein bißchen heller vorkam, versuchte ich es mit meiner Zeichnung Nr. 1, die ich gut aufbewahrt habe. Ich wollte sehen, ob er wirklich etwas los hatte. Aber jedesmal bekam ich zur Antwort: »Das ist ein Hut.«

Dann redete ich mit ihm weder über Boas, noch über Urwälder, noch über die Sterne. Ich stellte mich auf seinen Standpunkt. Ich sprach mit ihm über Bridge, Golf, Politik und Krawatten. Und der große Mensch war äußerst befriedigt, einen so vernünftigen Mann getroffen zu haben."

BAM - geilstes Zitat on Earth :)

Zugegeben, der Einstieg zu diesen Thread fällt deutlich leichter, wenn ihr den "kleinen Prinzen" kennt - wohlgemerkt dass beste Buch der Welt ;)

Kurz zu meiner Person:

Ich versuche steht's "über den Tellerrand zu gucken", liebe es zu entdecken, mich an neuen Dingen auszuprobieren - die vielleicht gar noch niemand vor mir gemacht hat - allein der Erfahrung Willen.

Ich bin mit mir im Reinen, dank 4 Jahren Innergame und Reflexion und verspüre, und das nicht zu seltenen, das Gefühl des absoluten Glücks..

Außerdem habe ich einen wirklich großen SC, bin meistens der Gruppenführer und werde für genau diese Eigenschaften sehr geschätzt, gerade bei den Frauen.

Ich kann Ihnen oft Dinge und Orte zeigen, die sie so einfach noch nie erlebt haben (wirkt Wunder ;))

Gerade bei meiner jetzigen LTR.

Ich möchte hier keine Lobeshymnen über mich singen, dass soll wirklich nicht den Eindruck machen :)

Darum komme ich auch gleich zu meinem Problem:

Ich fühle mich oft wie der Protagonist aus "der kleine Prinz" ..

Euphorieren können nicht geteilt, verstanden werden und die HB werden meist schnell langweilig, ...

Gerade letzteres hat sich wirklich zum Problem rausgestellt, weswegen ich schon wieder drauf und dran bin meine LTR zu schmeißen.

Ich erlebe viel, aber kann es nicht teilen und genieße es allein. Weil ich oft das Gefühl hab, in dieser Hinsicht alleine zu sein.

Oft hab ich den Eindruck, desto größere Fortschritte man mit seinem eigenen Innergame macht, desto Uninteressanter werden die Leute um einen herum, die in dieser Hinsicht nicht mitziehen können bzw. nicht auf gleicher Wellenlänge sind - scheiße klingt das eklig arrogant, aber vielleicht versteht der ein oder andere was ich meine :)

Ich versuche halt oft meine Begeisterungen mit meinen Mitmenschen zu teilen und schaffe es zwar diese damit anzustecken, aber ihre Antwort ist trotzdem ne Mischung aus Faszination und Ahnungslosigkeit! Das nervt, so dass ich lieber mit ihnen über Fußball und dem neuen G.I.Joe (-.-") diskutiere und letztendlich nichts gewonnen habe...

Habt - und das geht gerade an die ältere und erfahrene Fraktion hier im Forum - ähnliche Erfahrungen gemacht? Und wie geht ihr damit um?

Mir wird oft gesagt, ich wäre sehr Reif für mein Alter - bin junge 20.

Aber das hilft mir nicht sonderlich, vorallem da schon gut die Hälfte meines SC Mitte 20 ist..

Außerdem gehe ich wirklich jedes WE weg um meinen SC zu erweitern.

Das hier soll kein Hate-Thread werden! Ich möchte nur eure Erfahrungen dazu hören und, wenn ihr welche für mich habt, gerne Tipps und Hinweise :)

P.S: Man sollte den kleinen Prinzen gelesen haben, um zu verstehen, was ich meine ;)

Das was du beschreibst , hört sich stark so an, als hättest du gelernt Konstruktivismus

anzuwenden, gut gelernt und jetzt bist du grade in der ,, Bei mir funktioniert alles " -Phase,

bis der Punkt kommt, an dem du doch nicht mehr alles umdeuten kannst sondern fast alles.

Solange du anderen nichts tust mach mit dem Mindset einfach weiter und genieß es, aber denk

dran, dass wieder andere Zeiten kommen.

Achso, will noch kurz beeindrucken: sapere aude, perpetuum mobile, intersequentielle Koexistenzgraphematik

bearbeitet von sporty4u

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Ein Zitat aus dem Kleinen Prinzen ist auch: "Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr"

Ich möchte nochmal kurz klarstellen, dass ich nicht der Meinung bin, dass ich der klügste Typ in meinem SC bin und mir meine Mitmenschen auf rein Intellektueller Ebene nichts bieten können.

Das ist Bullshit.

Darum bin ich dir gerad dankbar für das Zitat, weil es nochmal unterstreicht worauf ich hinaus will.

"Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennenzulernen"

Hier liegt der Hund begraben. In meinem SC scheint es Gang und gebe zu sein, alles als Selbstverständlich zu nehmen, nichts zu hinterfragen und eine gerade Linie zu fahren.

Dabei sind da echt Kluge Köpfe dabei.

Aber wenn ich dann mal nicht alltägliche Dinge Vorschlage und gemeinsam mit ihnen etwas Neues kennenlernen will, kommt dieser Gesichtsausdruck aus ner Mischung von Faszination und Verständnislosigkeit und die Person ist mir uninteressant geworden.

Dann mach ich's halt alleine, für mich, als mich stattdessen mit der Person weiter über Nichtigkeiten auszutauschen.

Ich könnte zwar loslegen und die Person mitreißen. Aber ist halt iwie nicht das wahre, wenn man merkt, dass die Person letztendlich sich zu 100% führen lässt, statt mal Eigeninitiative zu zeigen.

Mir fällt halt oft auf, dass in meinem SC sowas wie Euphorie kaum gibt. Das fehlt mir.

Oft nehm ich dann nämlich nichts mit: weder an Erfahrung, noch an Interesse am besprochenen Thema.

Aber die meisten hatten Recht: ich führe eigentlich meistens, als geführt zu werden. Daran werd ich als nächstes arbeiten :)

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich diese Sachen bei den anderen deswegen nicht entdecken konnte.

Vielen Dank :)

bearbeitet von HerrPlanlos

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Aber wenn ich dann mal nicht alltägliche Dinge Vorschlage und gemeinsam mit ihnen etwas Neues kennenlernen will, kommt dieser Gesichtsausdruck aus ner Mischung von Faszination und Verständnislosigkeit und die Person ist mir uninteressant geworden.

Darf man nachfragen, was Du beispielsweise vorschlägst, also worauf die Lust hast und Deine Freunde nicht?

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hab nur den Eingangspost gelesen.

Wenn du die Leute in deiner Umgebung langweilig findest, dann wechsel die Umgebung. Ich habe in verschiedenen Ländern gelebt, bin viel gereist und habe unglaublich interessante Leute kennengelernt (auch Einheimische, aber hauptsächlich Weltenbummler, Auswanderer) . Immer wenn ich in meine Heimatstadt in Deutschland fahre (200.000 Einwohner), werde ich ein bisschen melancholisch(es gibt allerdings überall einige "interessante", die Dichte ist bloß nicht überall gleich).

Also, schnür dein Bündel, zieh nach Buenos Aires, Singapur oder New York.

bearbeitet von Cordelia

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Also, schnür dein Bündel, zieh nach Buenos Aires, Singapur oder New York.

Wie kann man einfach so nach NY ziehen? Braucht man dafür nicht ne Green Card od. ein Nachweis, dass zB Deine Eltern dort nen Betrieb haben?

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Gast Mystikk

Es ist eines meiner Lieblingsbücher, weil es mich sehr rührte. Und das macht es immer noch, obwohl ich es bereits 10 Jahre besitze. So richtig verstanden und berührt hat es mich erst wieder vor 2 Monaten. Womöglich liegt das an den gewonnenen Erkenntnissen, die man plötzlich versteht und mit dem kleinen Prinzen teilt.

Warscheinlich "versteht" das Buch auch jeder Mensch anders und löst verschiedene Empfindungen aus. Ich fühle nach dem Buch etwas anderes und kann die Gedanken von HerrPlanlos nur ansatzweise nachvollziehen.

bearbeitet von Mystikk

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Gast jarreau

Meine Schlagworte für diesen Faden lauten Autismus und Selbstüberschätzung.

Ich habe in meinem Leben eine grundlegende Erkenntnis gemacht, die ich als die wichtigste ansehe: Betrachte JEDEN Menschen für sich selbst. Es gibt weder eine homogene noch "dumme" oder niveaulose Masse (maximal Verhaltensweisen in der Gruppe). Die ganze Welt besteht voller Individuen, höre zu, was die für Dich Interessanten zu sagen haben. Bleib neugierig!

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Das ist schon hartes Gutmenschentum mit dem Individuen Sprech.

Manche Menschen gehen voll auf Transformers ab, reden über GI Joe und über Fußballergebnisse oder über Dschungelcamp. Habe ich auch nie verstanden.

Ich bin recht schnell fasziniert, viele Menschen sind aber ganz zufrieden mit dem, was sie schon kennen.

Ich habe zum Glück ein Umfeld das mich bereichert und die auch die Einstellung teilen: "Habe ich noch nie drüber nachgedacht, kenn ich nicht, ist völlig durchgedreht - machen wir!"

Also bin ich da bei Cornelia, wobei es nicht Weltenbummler sein müssen.

Du klingst jetzt auch nicht so als wüsstest du nicht zu schätzen was du an deinen Freunden hast. Insofern: Geh weiter deinen Weg, du bist noch jung, da kommen gewiss noch genug Menschen die auf dieser Ebene gut zu dir passen.

bearbeitet von itsmagic
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Du hast vermutlich die falschen Freunde, wenn Eure Vorlieben nicht passen. Und ich würd auch gern wissen, was das für dolle Ideen sind, mit denen Du Deine Leute so fassungslos machst.

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Fand den Artiel voll geil und musste auch letzten Sonntag richtig mitm Kopf schütteln beim Tatort! Und sowas auf welt.de ;-) Naja, muss demnächst mal wieder meine Cookies löschen. ;-)

http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article115116561/Der-Kleine-Prinz-die-Riemann-unter-den-Buechern.html

Mal echt jetzt. Ich hab mit 12 den kleinen Prinzen in 3 Tagen oder so jeweils beim Toilettengang gelesen und war enttäuscht. So stellte ich mir große Literatur vor, aber da steht einfach nix drin in dem Buch. Mögen irgendwelche Träumer und Gedankenkasper ganz großartig finden, ich tu's nicht.

Irgendein Reclam-Heftchen mit paar Prosa von Kafka (Gespräch mit dem Trinker, in der Kirche, ...) liest sich einfach besser.

Große Fragestellung in der Philosophie bzw. Sozialwissenschaft ist ja, wozu man diese überhaupt betreibt. Weiß kein Mensch. Problemlösungen so rein praktischer Natur wirste da jedenfalls für Dein Prinzen-Problem nicht finden.

Liebe (gibt da ja verschiedene Formen, laut Griechen und anderen) ist für mich, wenn das Chaos und die Fremdheit zumindest für kurze Augenblicke irgendwie Sinn macht und ich mich bei jemandem wohl fühle trotz oder gerade weil diese Welt einfach nicht zu begreifen und zu fassen ist. Liebe ist eine Wahl für jemanden oder etwas. Bei Dir scheinen momentan nur wenige zur Auswahl zu stehen.

Finde die Lösung. Kann bedeuten, dass Deine Kontakte und Beziehungen einfach nur zu oberflächlich sind oder aber, dass Du weiter die Augen offen halten musst.

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Gast

Ein Zitat aus dem Kleinen Prinzen ist auch: "Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr"

Ich möchte nochmal kurz klarstellen, dass ich nicht der Meinung bin, dass ich der klügste Typ in meinem SC bin und mir meine Mitmenschen auf rein Intellektueller Ebene nichts bieten können.

Das ist Bullshit.

Darum bin ich dir gerad dankbar für das Zitat, weil es nochmal unterstreicht worauf ich hinaus will.

"Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennenzulernen"

Hier liegt der Hund begraben. In meinem SC scheint es Gang und gebe zu sein, alles als Selbstverständlich zu nehmen, nichts zu hinterfragen und eine gerade Linie zu fahren.

Dabei sind da echt Kluge Köpfe dabei.

Aber wenn ich dann mal nicht alltägliche Dinge Vorschlage und gemeinsam mit ihnen etwas Neues kennenlernen will, kommt dieser Gesichtsausdruck aus ner Mischung von Faszination und Verständnislosigkeit und die Person ist mir uninteressant geworden.

Dann mach ich's halt alleine, für mich, als mich stattdessen mit der Person weiter über Nichtigkeiten auszutauschen.

Ich könnte zwar loslegen und die Person mitreißen. Aber ist halt iwie nicht das wahre, wenn man merkt, dass die Person letztendlich sich zu 100% führen lässt, statt mal Eigeninitiative zu zeigen.

Mir fällt halt oft auf, dass in meinem SC sowas wie Euphorie kaum gibt. Das fehlt mir.

Oft nehm ich dann nämlich nichts mit: weder an Erfahrung, noch an Interesse am besprochenen Thema.

Aber die meisten hatten Recht: ich führe eigentlich meistens, als geführt zu werden. Daran werd ich als nächstes arbeiten :)

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich diese Sachen bei den anderen deswegen nicht entdecken konnte.

Vielen Dank :)

Bitte. Hmmm es ist schwierig haha. Einerseits ring ich darum dir einfach nicht recht zu geben bezüglich dass deine Freunde in der Hinsicht dir nichts bieten können und dieser Art... aber nehmen wir an es ist so wie du sagst. Dann nimm wirklich den Rat von Self zu Herzen und lern die Leute kennen die du kennen lernen willst, d.h. dass du auch Veranstaltungen besuchst wo du diese Leute auch vorfinden kannst. Also Veranstaltungen, Philosophiestudenten, Vorträge, Poetryslams, Bücherclubs, irgendwelche Clubs... die passende Umgebung halt - aber schau trotzdem nicht so schwarz, vielleicht bist du nur gerade blind für etwas und kannst ja mal mit einen deiner Freunde eben wohin gehen zu einer dieser Veranstaltungen und wenn es dennoch nicht so ist - ich finde man kann von jedem Menschen immerzu eine Kleinigkeit lernen.

LG. :-)

bearbeitet von Gast

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Zugegeben, der Einstieg zu diesen Thread fällt deutlich leichter, wenn ihr den "kleinen Prinzen" kennt - wohlgemerkt dass beste Buch der Welt ;)

ich mag das Buch überhaupt nicht..... ....allerdings könnte das daran liegen das ich in meiner Familie immer mit dem kleinen Prinzen verglichen werde

Habt - und das geht gerade an die ältere und erfahrene Fraktion hier im Forum - ähnliche Erfahrungen gemacht?

ja hab ich.

Und wie geht ihr damit um?

ich heuchel glaubhaftes interesse an langweiligen Themen.

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Das ist schon hartes Gutmenschentum mit dem Individuen Sprech.

Manche Menschen gehen voll auf Transformers ab, reden über GI Joe und über Fußballergebnisse oder über Dschungelcamp. Habe ich auch nie verstanden.

Ich bin recht schnell fasziniert, viele Menschen sind aber ganz zufrieden mit dem, was sie schon kennen.

Ich habe zum Glück ein Umfeld das mich bereichert und die auch die Einstellung teilen: "Habe ich noch nie drüber nachgedacht, kenn ich nicht, ist völlig durchgedreht - machen wir!"

Also bin ich da bei Cornelia, wobei es nicht Weltenbummler sein müssen.

Du klingst jetzt auch nicht so als wüsstest du nicht zu schätzen was du an deinen Freunden hast. Insofern: Geh weiter deinen Weg, du bist noch jung, da kommen gewiss noch genug Menschen die auf dieser Ebene gut zu dir passen.

Du bringst es wunderbar auf den Punkt :)

Danke dir.

Bin ebenfalls schnell fasziniert von Menschen und es ist falsch zu behaupten, ich habe eine schlechte Eibstellung gegenüber Menschen und natürlich kann mir jeder Mensch etwas geben.

"Habe ich noch nie drüber nachgedacht, kenn ich nicht, ist völlig durchgedreht - machen wir!"

Das ist das, was mir fehlt!

Diese einseitige, oberflächliche, pessimistische Selbstverständlichkeit ist das, was mich nervt.

Frei nach dem Motto: "Kenn ich nicht, mach ich nicht"

Ich hab halt keine Lust Interesse vorzuheucheln, wenn da keine ist.

Werde meinen SC daher dringend weiterhin erweitern müssen. Die meisten hier zeigen mir ja durch ihre Antworten, dass es solche Leute gibt, die ich hier misse.

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Gast selfrevolution

"Habe ich noch nie drüber nachgedacht, kenn ich nicht, ist völlig durchgedreht - machen wir!"

Diese einseitige, oberflächliche, pessimistische Selbstverständlichkeit ist das, was mich nervt.
Frei nach dem Motto: "Kenn ich nicht, mach ich nicht"


Ist aber eine legitime Einstellung. Man muss nicht alles ausprobieren, genauso wenig, wie man allem gegenüber aufgeschlossen sein muss. Leute, die alles ausprobieren haben das Problem, dass sie nun einmal nicht in die Tiefe gehen können, weil ihnen die Zeit und die Energie dazu fehlt. Das sind dann diejenigen, die fünf Akkorde an der Gitarre können und behaupten, sie könnten Gitarre spielen, die behauten, sie würden sechs Sprachen sprechen, weil sie auf sechs verschiedenen Sprachen "ein Bier bitte" und "du hast scheiß geile Schuhe an" sagen können oder die meinetwegen meinen, sie hätten in ihren Teenager-Jahren Karate betrieben, weil sie mal ein halbes Jahr dabei waren und nach dem ersten Gürtel aufgehört haben.

Gut, ich übertreibe hier einwenig, was wohl daran liegt, dass ich da an eine bestimmte Person denke. :rolleyes:

Wenn man mit den zwei geradlinigen, völlig langweiligen Rhythmen, die man vor drei Jahren im Trommelkurs gelernt hat, ehe man das Instrument in irgendeinem Eck verstauben hat lassen, zu einer Jamsession geht - wohl gemerkt, das erste Mal, dass man gemeinsam mit anderen Leuten Musik macht, wird man ordentlich einfahren, und irgendwann fasst einen der Gitarrist an der Schulter an und fragt nett, ob er auch einmal probieren darf; dann schnappt sich der Sänger die Gitarre vom Gitarristen und man steht ohne Instrument da, weil die eigentlich bloß wollten, dass man aufhört mit diesem dämlichen Rhythmus, der nichtmal taktsauber ist.

So ist es auch mit intellektuellen Themen. Ein Freund von mir meinte einmal, er hätte Ahnung von Soziologie, er würde sich auskennen, weil er das studiert hätte. Ich hab' mich gewundert, nicht nur, weil er zu jung dafür ein Studium abgeschlossen zu haben, sondern weil er schlichtweg Blödsinn geredet hat. Ich hab' mich gewundert, bis erklärt hat, dass er an der PH, an der er studiert hat, einmal ein Fach hatte, das "Soziologie" hieß. So gibt's Leuten, die meinen, sie hätten Kant gelesen, weil sie einmal ein Kapitel auf der KrV gelesen haben, Leute, die meinen, sie hätten sich mit Freud beschäftigt, weil ihnen ein Professor mal etwas über Freud erzählt hat, und Leute, die meinen, sie hätten "den Feminismus" widerlegt, weil sie mal einen schlechten Text von irgendeiner Frau gelesen haben, die in der feministischen Forschung selbst bloß belächelt wird, und dort ein paar Fehler entdeckt haben.

Also zurück zum Realistischen: dieser offene Zugang hat seine Berechtigung. Er hat Vorteile. Man wird sehr vielseitig. Man kann von vielem sagen, man hätte es wenigstens ausprobiert, man hat viel gesehen (obwohl das Reisen - auch Bildungsreisen - überschätzt werden. Ich kenn' Leute, die in ihrem Leben sehr viel gereist sind und schöne Geschichten zu erzählen haben, aber wirklich cleverer oder sonstwas sind sie deshalb auch nicht).

Aber es hat genauso seine Faszination eine Sache im Detail kennenzulernen, die Feinheiten kennenzulernen, den Bass nicht nur mit der Gitarre, sondern auch mit der Bassdrum abzustimmen und dem Gitarristen zu sagen, er soll den Beat nicht aufmachen, wenn der Drummer ihn zu macht (ich habe keine Ahnung, was das heißt, aber wie ich einmal bei einer Probe für einen Gitarristen eingesprungen bin, hat mich die Sängerin ganz böse deswegen angemacht. Ich stand bloß da und dachte mir: "Was hast du? Ich spiel' doch eh im Takt..."). Und um so weit zu kommen, muss man durchaus auch "Ne, Alter, kein Interesse" sagen können, wenn man gefragt wird, ob man nicht Lust hat, ein Semester am USI Fußball zu spielen und dazu ein Französisch-Sprachtandem anzufangen, weil's ja schade ist, wenn man die Sprache sechs Jahre gelernt hat, und dann alles vergisst, und einen außerdem die Freundin einen zu einem Tanzkurs überreden will.

Klar is' es langweilig sich ne Stunde hinter eine Snare-Drum zu setzen und abwechselnd zwei Schläge links, zwei schläge rechts, zwei Schläge links, zwei schläge rechts, zwei Schläge links, zwei schläge rechts,... zu spielen, um ein Gefühl für den Rebound zu bekommen, und ganz leiwand wird's, wenn man in einer Wohnung wohnt, wo man nicht einfach auf einer Snaredrum Krach machen kann, und sich deshalb einen Ersatz besorgen muss, der nichtmal ein geiles Geräusch macht (obwohl: bei der Übung wär's mir wahrscheinlich lieber, das Scheiß Teil macht kein Geräusch). Aber so beginnt man mit dem Teil auch wirklich etwas anzufangen, etwas damit tun zu können.

...dahin kommt man nicht, wenn man für alles offen ist und immer "ja" sagt, wenn jemand was vorschlägt was "eh ganz interessant" klingt. Ach herrje,... die würde ich gerne mal kennenlernen. Bin richtig verliebt. :wub: Na gut... ist wahrscheinlich besser, wenn ich sie nicht kennenlern'. Die würd' mich erschlagen, wenn sie hört, wie ich normalerweise über Bassisten und das Bassspielen an sich red', oder spätestens, wenn ich selbst so ein Teil in die Hand nehm' und ihre Ihren vergewaltige.

Is' auch bei Menschen so. Mit jemanden, den ich ein halbes Jahr kenn', wage ich gewisse Abenteuer, wie beispielsweise das Zusammenziehen, nicht. Mit einem Mädel, mit dem ich nicht schon die langweiligsten Beziehungsphasen überhaupt erlebt habe, mit dem ich nicht schon Phasen überstanden hab' die einfach nur Scheiße waren, und von dem ich nicht weiß, ob sie nicht aufgibt und weg ist, wenn's Probleme gibt, würd' ich auch never ever ein Kind bekommen.

Wenn du einen Menschen fallen lässt, sobald er langweilig wird, gibt es Dinge, die du nie mit ihm erleben wirst, Gefühle, die du nie fühlen wirst, Erfahrungen, die du nie machen wirst.

Edit: Übrigens bin ich gerade zweit-pubertär und selbst sehr sprunghaft geworden, offen und unfähig "Nein" zu sagen (ergo: sehr heuchlerisch, was ich hier schreibe). :rolleyes: Und eine gewisse Grund-Offenheit gehört sicher auch dazu, schon alleine um herauszufinden, was man will und was nicht; aber um gescheit Bass zu spielen is' sicher auchsehr praktisch, mal irgendwelche Trommeln in de Hand gehabt zu haben, und einwenig Ahnung von Wissenschaftsphilosophie zu haben ist für Soziologen sicher auch sinnvoller als noch eine weitere Marx-Exegese. Aber auf alles kann man sich auch nicht einlassen, ohne dass es wiederum kontraproduktiv wird.

bearbeitet von selfrevolution
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Typische systemische Probleme von ADHS.

@selfrevolution: ein sehr guter Beitrag.

@TE: lerne Langsamkeit.

bearbeitet von Himmel11

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Da bin ich ganz bei dir, selfrevolution. Wobei du meines Erachtens ein wenig von etwas anderem sprichst. Es ist richtig, wenn jemand "sein Ding" gefunden hat und viel, sehr viel Zeit da rein investiert ist das eine extrem coole Sache. Meiner Wahrnehmung nach jedoch entwickeln die meisten Menschen so eine HIngezogenheit zu einer Sache gar nicht.

Mich hat die Offenheit dahin gebracht, dass ich heute ein ganz gutes Gefühl dafür habe was genau richtig ist für mich, was cool ist aber eher auf der Stufe "schnupper ich gern mal rein" und wo ich mir denke: Nicht meins.

Wenn es nicht viel Zeit oder Geld kostet mache ich drittgenanntes - natürlich - auch ab und an mal wenn es sich grad anbietet, nur um sicher zu gehen :P.

Das Selbstverständnis muss natürlich passen - wenn ich 2 Stunden Gitarrenunterricht hatte gebe ich mich nicht bei Musikern als Gitarrist. Mir kommts so vor als spricht mehr Projektion aus deinem Beitrag als nötig ist.

So ist es auch mit intellektuellen Themen. Ein Freund von mir meinte einmal, er hätte Ahnung von Soziologie, er würde sich auskennen, weil er das studiert hätte.

Solche habe ich auch gefressen. Ich weiß, was ich weiß und mir ist auch bewusst, was ich nicht weiß. Manche bemerken gar nicht, was sie alles nicht wissen. Vor einiger Zeit war ich in einer Situation, wo jemand etwas einer jungen Frau erklärte, so richtig von oben herab, wo er selber aber in Wahrheit gar keinen Plan von hatte. Habe ich ihm in der Situation - wie ich im nachhinein fand: leider - nur indirekt und durch die Blume mitgeteilt.

bearbeitet von itsmagic

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Typische systemische Probleme von ADHS.

Wieder etwas das ich auf meine "Krankheit" schieben kann.

darf ich jetzt Sachen sagen wie

"Sorry ich finde du bist ein langweiliges Arschloch und das Gelaber über deine Hobbys geht mit auf den Sack, aber nimm es nicht persönlich das ist nur weil ich ADHS habe"

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"Habe ich noch nie drüber nachgedacht, kenn ich nicht, ist völlig durchgedreht - machen wir!"

Diese einseitige, oberflächliche, pessimistische Selbstverständlichkeit ist das, was mich nervt.
Frei nach dem Motto: "Kenn ich nicht, mach ich nicht"


Ist aber eine legitime Einstellung. Man muss nicht alles ausprobieren, genauso wenig, wie man allem gegenüber aufgeschlossen sein muss. Leute, die alles ausprobieren haben das Problem, dass sie nun einmal nicht in die Tiefe gehen können, weil ihnen die Zeit und die Energie dazu fehlt. Das sind dann diejenigen, die fünf Akkorde an der Gitarre können und behaupten, sie könnten Gitarre spielen, die behauten, sie würden sechs Sprachen sprechen, weil sie auf sechs verschiedenen Sprachen "ein Bier bitte" und "du hast scheiß geile Schuhe an" sagen können oder die meinetwegen meinen, sie hätten in ihren Teenager-Jahren Karate betrieben, weil sie mal ein halbes Jahr dabei waren und nach dem ersten Gürtel aufgehört haben.

Gut, ich übertreibe hier einwenig, was wohl daran liegt, dass ich da an eine bestimmte Person denke. :rolleyes:

Wenn man mit den zwei geradlinigen, völlig langweiligen Rhythmen, die man vor drei Jahren im Trommelkurs gelernt hat, ehe man das Instrument in irgendeinem Eck verstauben hat lassen, zu einer Jamsession geht - wohl gemerkt, das erste Mal, dass man gemeinsam mit anderen Leuten Musik macht, wird man ordentlich einfahren, und irgendwann fasst einen der Gitarrist an der Schulter an und fragt nett, ob er auch einmal probieren darf; dann schnappt sich der Sänger die Gitarre vom Gitarristen und man steht ohne Instrument da, weil die eigentlich bloß wollten, dass man aufhört mit diesem dämlichen Rhythmus, der nichtmal taktsauber ist.

So ist es auch mit intellektuellen Themen. Ein Freund von mir meinte einmal, er hätte Ahnung von Soziologie, er würde sich auskennen, weil er das studiert hätte. Ich hab' mich gewundert, nicht nur, weil er zu jung dafür ein Studium abgeschlossen zu haben, sondern weil er schlichtweg Blödsinn geredet hat. Ich hab' mich gewundert, bis erklärt hat, dass er an der PH, an der er studiert hat, einmal ein Fach hatte, das "Soziologie" hieß. So gibt's Leuten, die meinen, sie hätten Kant gelesen, weil sie einmal ein Kapitel auf der KrV gelesen haben, Leute, die meinen, sie hätten sich mit Freud beschäftigt, weil ihnen ein Professor mal etwas über Freud erzählt hat, und Leute, die meinen, sie hätten "den Feminismus" widerlegt, weil sie mal einen schlechten Text von irgendeiner Frau gelesen haben, die in der feministischen Forschung selbst bloß belächelt wird, und dort ein paar Fehler entdeckt haben.

Also zurück zum Realistischen: dieser offene Zugang hat seine Berechtigung. Er hat Vorteile. Man wird sehr vielseitig. Man kann von vielem sagen, man hätte es wenigstens ausprobiert, man hat viel gesehen (obwohl das Reisen - auch Bildungsreisen - überschätzt werden. Ich kenn' Leute, die in ihrem Leben sehr viel gereist sind und schöne Geschichten zu erzählen haben, aber wirklich cleverer oder sonstwas sind sie deshalb auch nicht).

Aber es hat genauso seine Faszination eine Sache im Detail kennenzulernen, die Feinheiten kennenzulernen, den Bass nicht nur mit der Gitarre, sondern auch mit der Bassdrum abzustimmen und dem Gitarristen zu sagen, er soll den Beat nicht aufmachen, wenn der Drummer ihn zu macht (ich habe keine Ahnung, was das heißt, aber wie ich einmal bei einer Probe für einen Gitarristen eingesprungen bin, hat mich die Sängerin ganz böse deswegen angemacht. Ich stand bloß da und dachte mir: "Was hast du? Ich spiel' doch eh im Takt..."). Und um so weit zu kommen, muss man durchaus auch "Ne, Alter, kein Interesse" sagen können, wenn man gefragt wird, ob man nicht Lust hat, ein Semester am USI Fußball zu spielen und dazu ein Französisch-Sprachtandem anzufangen, weil's ja schade ist, wenn man die Sprache sechs Jahre gelernt hat, und dann alles vergisst, und einen außerdem die Freundin einen zu einem Tanzkurs überreden will.

Klar is' es langweilig sich ne Stunde hinter eine Snare-Drum zu setzen und abwechselnd zwei Schläge links, zwei schläge rechts, zwei Schläge links, zwei schläge rechts, zwei Schläge links, zwei schläge rechts,... zu spielen, um ein Gefühl für den Rebound zu bekommen, und ganz leiwand wird's, wenn man in einer Wohnung wohnt, wo man nicht einfach auf einer Snaredrum Krach machen kann, und sich deshalb einen Ersatz besorgen muss, der nichtmal ein geiles Geräusch macht (obwohl: bei der Übung wär's mir wahrscheinlich lieber, das Scheiß Teil macht kein Geräusch). Aber so beginnt man mit dem Teil auch wirklich etwas anzufangen, etwas damit tun zu können.

...dahin kommt man nicht, wenn man für alles offen ist und immer "ja" sagt, wenn jemand was vorschlägt was "eh ganz interessant" klingt. Ach herrje,... die würde ich gerne mal kennenlernen. Bin richtig verliebt. :wub: Na gut... ist wahrscheinlich besser, wenn ich sie nicht kennenlern'. Die würd' mich erschlagen, wenn sie hört, wie ich normalerweise über Bassisten und das Bassspielen an sich red', oder spätestens, wenn ich selbst so ein Teil in die Hand nehm' und ihre Ihren vergewaltige.

Is' auch bei Menschen so. Mit jemanden, den ich ein halbes Jahr kenn', wage ich gewisse Abenteuer, wie beispielsweise das Zusammenziehen, nicht. Mit einem Mädel, mit dem ich nicht schon die langweiligsten Beziehungsphasen überhaupt erlebt habe, mit dem ich nicht schon Phasen überstanden hab' die einfach nur Scheiße waren, und von dem ich nicht weiß, ob sie nicht aufgibt und weg ist, wenn's Probleme gibt, würd' ich auch never ever ein Kind bekommen.

Wenn du einen Menschen fallen lässt, sobald er langweilig wird, gibt es Dinge, die du nie mit ihm erleben wirst, Gefühle, die du nie fühlen wirst, Erfahrungen, die du nie machen wirst.

Edit: Übrigens bin ich gerade zweit-pubertär und selbst sehr sprunghaft geworden, offen und unfähig "Nein" zu sagen (ergo: sehr heuchlerisch, was ich hier schreibe). :rolleyes: Und eine gewisse Grund-Offenheit gehört sicher auch dazu, schon alleine um herauszufinden, was man will und was nicht; aber um gescheit Bass zu spielen is' sicher auchsehr praktisch, mal irgendwelche Trommeln in de Hand gehabt zu haben, und einwenig Ahnung von Wissenschaftsphilosophie zu haben ist für Soziologen sicher auch sinnvoller als noch eine weitere Marx-Exegese. Aber auf alles kann man sich auch nicht einlassen, ohne dass es wiederum kontraproduktiv wird.

Sehr geiles Video. Super hübsche Lady und geiles Stück. :good:

Müsste man diese Marta Altesa kennen? Noch nie von ihr gehört.

Ich schließe mich Himmel11 an. Bist du ein ADHS-Kind? Versuch mal zu chillen und die Dinge etwas gelassener anzugehen. Schlussendlich kannst du von jedem Menschen was lernen und prinzipiell auch mit jedem Spaß haben. Du läufst ganz einfach mit nem schrägen Film rum: "Die sind mir nicht klug oder intellektuell genug". Mein Gott, dann geh doch studieren und friss Bücher. Wechsle halt die Umgebung, wenns dir nicht passt. Ich bezweifle aber, dass dir das die Lösung bringen wird.

PS: Sorry für die off-topic. :-D

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