Das Wunder der Selbstannahme und der Selbstliebe

14 Beiträge in diesem Thema

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Gast Black Jack21

Jo Guys!

Ich wollte schon lange mal so einen Artikel schreiben. Dieser Artikel ist eine Art Dankeschön an die Community für die jahrelange Unterstützung. Ich meine, man sollte auch was zurückgeben oder ;)

Zu mir was: Ich bin kein sogenannter KJ oder so. Okay, mein Outergame ist im Moment nicht sooo gut. Ich bin ich seit Januar 2010 dabei und habe seit dem schon einiges erlebt, vor allem an meiner Denkweise und meiner Haltung mir und anderen gegenüber hat sich Vieles geändert. Wer sich für meine Story interessiert, hier der Link

http://www.pickupforum.de/topic/119156-djbc-die-3-das-wird-hart/

Dieser Artikel richtet sich vor allem an die Jungs, die rausgehen, gamen und dann nach dem Xtenmal frustriert nach Hause gehen und sich viele Vorwürfe machen, dass sie nicht weiterkommen sind. Die Jungs, die das Gefühl haben, sich verstellen zu müssen, wenn sie mit anderen Leuten reden. Die Jungs, die sich generell unwohl fühlen in sozialen Gefügen und von manchen Leuten als arrogant oder unfreundlich bezeichnet werden, obwohl sie nur unsicher sind und nichts Böses wollten.

Ich habe bemerkt, dass das Thema, welches ich gleich ansprechen werde, nur selten hier im PUF erwähnt wird, jedoch meiner Meinung nach essentiell für ein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen ist.

Mir geht es um die „Selbstannahme“ und die „Selbstliebe“, damit meine ich, dass man sich als Person (inkl. Stärken und Schwächen) so annimmt, wie man ist, genau in diesem Moment, und lernt, sich selbst zu lieben oder halt die nötigen Schritte einleitet, um mit sich selbst zufrieden zu werden.

Hier wird sehr oft gesagt „Arbeite an dir / an deinem Innergame“, ist ja kein schlechter Rat an sich, m.M.n. aber viel zu oberflächlich und kann schon mal in die falsche Richtung gehen.

Ein Beispiel aus meinem Leben. Damals wurde mir eben das geraten, und ich begann mit Affirmationen, jedoch habe ich nur meine Maskierung / mein falsches Selbstbild gestärkt. Ich selbst glaubte innerlich nicht an die Affirmationen, doch gestand ich mir das nicht zu. So ging das weiter, ich war frustriert, erzielte keine Erfolge und wurde immer unzufriedener. Bis dann irgendwann die Maske zerbrach und somit ich innerlich auch.

Ich möchte weder Affirmationen noch NLP schlecht machen oder so (Hat geile Sachen, die auch für mich gewirkt haben:)), aber ich finde, wenn man sich selbst noch nicht annehmen kann, ist es schlicht der falsche Schritt, um am Anfang das nötige Selbstbewusstsein zu erlangen.

Ja nun? Wie kann man das Problem denn nun angehen?

Zuerst ist es mal wichtig, dass du ehrlich zu dir selbst bist. Gestehe dir ein, dass du viel Scheisse erlebt hast in der Vergangenheit, ja ich weiss, das tut sehr weh, aber wir wollen hier das Problem lösen, dafür müssen wir ein wenig Schmerz ertragen, um ihn dann nie wieder fühlen zu müssen. Das ist hört sich gut an, nicht? Gut. Weiter geht’s. Gib dir Zeit für die innere Umstellung, das passiert nicht von heute auf morgen, schliesslich hast du jahrelang mit deiner Maske / Deinem falschen Selbstbild gelebt(Ich selbst bin seit Aug 2012 dran und lerne immer noch was) . So und nun drei hilfreiche Tipps:

  1. Lerne, dir und anderen zu verzeihen

Schmerzt es dir, wenn du an deine Vergangenheit denkst? An Situationen, Menschen, die dich verletzt haben? Dann hast du Probleme mit dem Loslassen deiner Vergangenheit. Innerlich wirst du dich womöglich enorm dagegen wehren. Eine Stimme wird dir sagen „Hasse sie, hasse die Personen, die dich damals so verletzt haben, hasse sie!“, das ist die Stimme deines „inneren Kritikers“ (Mehr dazu unten) Mach dir bewusst, dass das damals war und jetzt vorbei ist (Gottseidank^^). Und lerne dir zu verzeihen. Ja, ich weiss, es fällt dir womöglich schwer, aber versuch es nochmals. Verzeih dir, dass du Fehler gemacht hast und verzeih auch den anderen, dass sie dich so scheisse behandelt haben.

  1. Sei dir selbst ein guter Freund

Ein sehr wichtiger Tipp. Denk mal nach, wie behandelst du einen guten Freund? Wohl kaum indem ihm Vorwürfe machst, ihm Bedingungen stellt und ihn ständig kritisierst. Du hilfst ihm, wenn er deine Hilfe braucht, stehst ihm zur Seite, wenns ihm mal Kacke geht und du unterlässt alles, was ihn kränken würde. Du kritisierst stets sein Verhalten, nie seine Person. Er ist für dich ein wertvoller Mensch. Wieso also gehst du dann nicht so mit dir selbst um? Wieso machst du dir Vorwürfe?

  1. Lies dieses Buch(Zugegeben der Titel ist ein wenig scheisse)

Okay, das soll jetzt keine Schleichwerbung sein oder so. Aber jegliche Veränderung meines Innergames habe ich diesem Buch zu verdanken, auch meine zwei obigen Tipps stammen aus diesem Buch. Es beschreibt auch ganz genau, woher diese Euch-ständig-kritisierende Stimme kommt. Liest die Rezensionen mal durch, googlet ein wenig und Ihr werdet sehen, das Buch bekam fast überall positive Bewertungen. War am Anfang auch skeptisch, aber dann begann ich zu lesen und hörte nicht mehr auf. Ich lese es immer noch und bin immer wieder erstaunt, was ich über mich alles herausfinde. Der Autor hat auch eine tolle Homepage.

Ui, ist doch ein wenig länger geworden als erwartet. Ist ja auch ein schwieriges Thema. Ich hoffe, ich konnte den Einen oder Anderen in die richtige Richtung schubsen. Darum ging es mir. Ich behaupte keinesfalls, dass meine Tipps die einzigen Lösungswege zu einem guten Innergame sind, aber ich habe bemerkt, dass selten etwas über die Selbstannahme und die Selbstliebe geschrieben wird und daran wollte ich mal was ändern :rolleyes: .

Bei Fragen oder Verbesserungsvorschlägen bin ich offen. Auch per PM. Traut Euch, macht den Schritt, Ihr werdet es nie bereuen, trust me ;) von daher also

Freundliche Grüsse und Gute Nacht

Euer Black Jack21

P.S. Outergame ist genauso wichtig wie Innergame, aber die Leute, die Probleme mit der Selbstannahme haben, sollten das erst angehen und dann gamen gehen. By the way ich bin gerade am DJBC und da braucht man echt Eier (Höhö Oli Kahn^^)

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Guter Beitrag, wirklich. Das was du da beschreibst, kommt in vielen Pick Up Lehren noch zu kurz. Ich denke das ist wirklich auch wichtig, wie du selbst schreibst, für die, wo es erstmal nicht so gut klappt mit den Erfolgen, OBWOHL man aktiv ist.

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Ja, finde ich auch gut, dass du das Thema hier noch einmal auspackst. Momentan beschäftige ich mich auch sehr mit dem Thema und kann dir nur zustimmen, dass es essentiell für das Inner Game ist. Ich weiß zwar auch so, dass ich wenig Selbstvertrauen habe, aber erst durch das Beschäftigen mit meinen Gefühlen und Ängsten und ihrer Annahme ist es mir möglich zu erkennen, woher diese Ängste kommen und was sie nährt. Und erst dann kann ich sie loslassen.

Vorher habe ich auch das DJBC gemacht und bin immerhin bis in Woche 3 gekommen, wo dann aber die Angst vor Frauen immer zu groß war für mich um weiter zu machen. Jetzt erforsche ich woher diese Ängste kommen, was ich über Frauen mit denen ich rede denke und ob meine Gefühle der Situation angemessen sind, oder auf negativen Erlebnissen der Vergangenheit beruhen und siehe da, ich bin schon was entspannter im Umgang mit anderen Menschen geworden :-)

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Sehr schöner Beitrag Black Jack21 !

Wie du so schön schreibst, 'schafft es nicht jeder', obwohl er aktiv ist. Das ging mir genau so. Ich kann das ziemlich gut nachvollziehen was du schreibst. Es sollten erst einmal tiefgründigere Dinge angegangen werden: wenn ich mich selbst nicht mag - wieso sollen mich andere dann überhaupt mögen ?

Dein Text ist vorallem für diejenigen sinnvoll, die folgende Art von Frage mit ja beantworten: 'fühle ich mich prinzipiell in meiner Haut unwohl, gibt es da der Wunsch grundlegend anders zu sein, als jetzt ?'. Oder anders ausgedrückt - lehne ich mich unterbewusst zu einem großen Teil selbst ab ? Liebe ich mich selbst nicht genug, bzw. kann ich mich selbst nicht genug lieben ?

Ich war einer dieser Menschen - ich hatte mich quasi jahrzehntelang unterbewusst selbst abgelehnt. Da ist es natürlich selbstverständlich, dass es im Outergame womöglich dann nicht so gut läuft, obwohl man viel macht. Auch ich habe erst durch dieses Forum gelernt, erst einmal an die 'Basis' zu gehen - mich selbst so zu akzeptieren wie ich bin. Denn jeder Mensch ist Schöpfer seiner eigenen Realität. Ich bin der Überzeugung, dass man letztendlich immer nach den besten Optionen handelt und denkt, wie es einem gerade möglich ist. Deshalb ist man auch letztendlich als erwachsener Mensch zu einem Großteil selbst dafür verantwortlich, was der Status Quo ist. Es war zudem wichtig für mich zu erkennen, wie entscheidend sich meine Glaubenssätze letztendlich auf mein Wohlbefinden auswirken (oder allgemeiner mein Weltbild - z.B. wie ich denke; wie denke ich in Bezug auf Frauen ?). Und insbesondere, dass diese Glaubenssätze prinzipiell beliebig ausgetauscht werden können. Alles ist ja irgendwie relativ - manches hält man für sinnvoller manches eben nicht, und je nachdem ändert sich auch die Meinung und entsprechend ändern sich auch Glaubenssätze. Das ist gerade sehr abstrakt formuliert - deshalb als konkretes Beispiel von meiner Seite: Früher dachte ich, ich brauche Frauen. Denn als sexuelles Wesen will ich ja mit dem anderen Geschlecht verkehren. Heute sehe ich das so: ich bin nicht bedürftig - Frauen sind eine schöne Sache, aber meine Sexualität ist mehr als nur mit Frauen zu verkehren.

Warum ich das mit den Glaubenssätzen schreibe: ja die Sache, dass man sich selbst genau akzeptieren kann wie man ist - das ist ja letztendlich auch nur ein Glaube. Aber meiner Meinung nach ist die Selbstliebe das Fundamentalste überhaupt, was das Innergame angeht. Und wenn es da schon zu einem Großteil nicht stimmt, dann baut man eben auf wackeligem Fundament. Deshalb kann es für diejenigen, die diese Idee nicht als die Lösung sehen sehr viel Sinn machen, sich zu überzeugen, dass dies sehr wohl Sinn macht - 'die Selbstakzeptanz'. Dieses Überzeugen ist natürlich individuell von jedem abhängig und da helfen jetzt keine Pauschalbeispiele. Aber ein Beispiel möchte ich bringen:

ich selbst habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass es vollkommen ausreicht, einfach nur mit sich selbst zufrieden zu sein, um 'gut' bei Frauen anzukommen. Denn je zufriedener man mit sich selbst ist - selbst wenn man wie ich mehr Zeit mit Lernen und studieren verbringt, als mit Fallschirmspringen, Paintball, Autorennen und Backpacking-Trips durch gefährliche Länder. Die Tatsache, dass ich früher dachte, dass ich mal ein PickUp-Alpha werden müsste, hat sich letztendlich einfach nur als ein Glaubenssatz entlarvt, der mich davon abhält einerseits mir selbst näher zu kommen und andererseits entsprechend den Frauen näher zu kommen. Und je zufriedener man mit sich selbst ist, also je mehr man sich jetzt zu jeder Zeit akzeptieren kann, desto lockerer ist man und desto mehr ist man eigentlich das, was man versucht begrifflich in dem Alpha zusammenzufassen, was Attraktivität angeht.

Ein interessanter Ansatz von Dreamcatcher: Persönlichkeit-Entwicklung, bedeutet sich von dem zu ent-wickeln, was einem davon abhält, sich vollständig zu fühlen. Jedem Menschen sind bereits alle Resourchen gegeben, die es braucht um glücklich zu sein. Diese Erfahrung machen insbesondere diejenigen, die anfangen 'die kleinen Dinge' zu schätzen, z.B. durch widrige Lebensumstände. Man braucht nicht viel - nur seine Selbstakzeptanz. Den Rest darf man in sein Leben lassen - Frauen, Geld, schnelle Autos und was nicht sonst so Spaß macht ;-)

just my 2cents - Bernstyler

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Das Lustige an Affirmationen ist, dass sie erst wirken, wenn man sie nicht mehr zu brauchen scheint.

Als ich noch ziemlich unsicher war, hab ich genau das gleiche Erlebnis gehabt wie der TE, diese ganze Selbstoptimierung war so etwas wie eine Maske. Zum Glück gibt sich das mit der Zeit, die (schleichende) Verbesserung über Jahre hinweg sollte man wirklich nicht unterschätzen. Seit ein paar Monaten denke ich mir in manchen Situation ganz spontan und affirmativ so Sachen wie "Ich habe ein geiles Leben" oder "Das war jetzt richtig klasse von mir..." etc. und meine das von ganzem Herzen so. So ein Gefühl wird man mit angeknackster Persönlichkeit ganz sicher nicht haben können. Ich bin davon überzeugt, dass das "Machen" am Anfang viel wichtiger ist als die ganze Theorie. Letztere kann man höchstens intellektuell begreifen, allerdings spielt man sich auch leicht etwas vor und liest zig Bücher ohne etwas zu erreichen. Dieser Rat wird einem zwar überall mitgegeben, aber auch bei mir hat es leider ein paar Anläufe gebraucht, dass zu begreifen. Dieses Einlullen und sich selbst zufrieden Stellen kennt wohl jeder, aber mit der Zeit wird es immer leichter, einfach was zu machen.

Die beste Art, seine Persönlichkeit zu entwickeln, ist imho ein Leben zu bekommen. Das ist oft ein langfristiges und permanent forderndes Ziel. Bootcamps und Sargen können helfen, den Arsch hochzubekommen, aber ein Fundament für ein glückliches Leben sind sie nicht. Ich kann nur jedem raten, vielfältige Aktivitäten auszuprobieren und sie durchzuziehen. Sobald man sehr viel Zeit vor dem PC oder mit Fernsehen verbringt, sollte man (sich notfalls zwingen und) sofort aufstehen und rausgehen. Das hat mir in vielen Phasen geholfen, irgendwann ist das kein Zwang mehr, sondern Verlangen. Das Leben spielt draußen!

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Gast Black Jack21

Hey Guys

Freue mich sehr über die positive Rückmeldung und auch, dass es einigen geholfen hat.

@ Bernstyler: Ich möchte mich bei dir bedanken, denn durch deinen Beitrag damals im DC Hilfsthread bin ich auf das Thema aufmerksam geworden.

@ randolph: Ja diese Maskierung ist halt sone Sache, dazu kommt dann evtl noch der falsche Stolz à la "Ich schaff das alleine, ich brauche keine Hilfe", was eben halt nur zum Schutz gedacht ist. Zum falschen Schutz, leider.

Aber meiner Meinung nach ist die Selbstliebe das Fundamentalste überhaupt, was das Innergame angeht. Und wenn es da schon zu einem Großteil nicht stimmt, dann baut man eben auf wackeligem Fundament.

Fuckin right. Verstehe nur irgendwie nicht, wieso das hier selten thematisiert wird.

Wünsche allen ein geiles Weekend, geht raus, das Wetter ist awesome :)

Gruss

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Finde alles gut, das Buch kenn ich nicht.

Anderen Verzeihen sehe ich aber nicht als notwendig.

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Dein Beitrag geht in die richtige Richtung. An seinem Innergame zu arbeiten heißt ja nicht unbedingt "besser" und cooler zu werden, sondern mehr man selbst zu

werden, Hemmungen und künstliche Attituden abzustreifen etc.

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@ Bernstyler: Ich möchte mich bei dir bedanken, denn durch deinen Beitrag damals im DC Hilfsthread bin ich auf das Thema aufmerksam geworden.

Das freut mich sehr, dass es auch dir was gebracht hat ! Genau dafür hat Dreamcatcher ja auch den Thread aufgemacht ;-) - schade dass er nicht mehr aktiv ist, was ich aber auch gut nachvollziehen kann.

Aber meiner Meinung nach ist die Selbstliebe das Fundamentalste überhaupt, was das Innergame angeht. Und wenn es da schon zu einem Großteil nicht stimmt, dann baut man eben auf wackeligem Fundament.

Fuckin right. Verstehe nur irgendwie nicht, wieso das hier selten thematisiert wird.

Es wird schon gewissermaßen thematisiert. Gewiss war DC nicht der erste, der mich darauf aufmerksam gemacht hat. Aber mir z.B. ist es erst in seinem Thread 'wirklich bewusst geworden' und noch viel wichtiger: es hat für mich dann auch wirklich Sinn gemacht. Das ist das was ich versucht habe in meiner Antwort klar zu machen. Ich dachte vor einigen Jahren ja schon, dass ich mich geil finde usw. - aber unterbewusst hattte ich mich dann doch abgelehnt.

Und gewiss gibt es auch genug Leute (hoffe ich), bei denen das nicht so ist - und entsprechend brauchen sich viele Leute auch gar nicht damit auseinanderzusetzen, sich selbst zu akzeptieren. Wobei wenn ich das ganze ein bisschen genauer betrachte: dieses ganze Ego-Gehabe in unserer Gesellschaft (ich brauch mehr, ich bin besser, ich hab den längeren, ich habs schwerer als du, ich... usw.) ist meiner Meinung nach ein Resultat, dass man sich selbst noch nicht ganz so akzeptiert. Wie denn auch - wir lernen ja alle von Kind auf, dass man von anderen geliebt wird - 'die bessere Hälfte' nennt man das z.B. Das Konzept der Selbstliebe wirkt da eben einfach komisch. Nicht jeder wird sich dafür öffnen können. Insbesondere wenn der Glauben zu tief sitzt, dass die Anerkennung und Zuneigung letztendlich von 'außen' kommen muss - deshalb ist es meiner Meinung auch sehr hilfreich sich klar zu machen, dass man sich letztendlich nur mit seinem Gedankengebäude, dem Verstand identifiziert. Dies merkt man insbesondere, wenn man 'schlechte Phasen' hat, man zu sehr in einem negativen Gedankenschleier gefangen ist. Oder um mal jemanden zu zitieren, den ich hier auch noch sehr respektiere (Satsang):

'dass eine Identifikation mit dem Verstand nicht nur sehr limitierend für das Wesen Mensch ist, sondern auch dass dies der Kern allen Übels ist.'

für mich persönlich ein Ausdruck, dass die Zeit der Aufklärung vom 17.Jhd. noch nicht am Ende angelangt ist. Der nächste Schritt wäre meiner Meinung nach, dass die Menschen empathischer werden, aber das wird jetzt off-topic.

nochmals sehr schöner Beitrag Black Jack21 und insbesondere eine genauere Beschäftigung Wert für diejenigen, die trotz Anstrengungen nicht wie 'jeder normale' Erfolg bei Frauen hat.

viele Grüße

Bernstyler

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Das ist ja super, das hier so eine einheilige Meinung herscht :-) Alle die sich hier mit dem Thema der Selbstakzeptanz auseinandersetzen, welche Methoden verwendet ihr denn und worauf legt ihr viel Wert in eurem Tagesablauf?

Bei mir sind es im Moment vor allem Meditation und The Work die ich als Übungen zur Selbstakzeptanz mache. Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr Unterschiede in eurem Inneren und in eurem Verhalten gemerkt habt und in welchen Etappen passierten diese Veränderungen?

bearbeitet von DeRo

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@DeRo:

ich glaube es macht keinen großen Sinn wenn ich jetzt beschreibe, was ich jetzt alles genau mache, was diese Thematik betrifft. Denn das ist ja das Schöne an der Selbstakzeptanz: alles was du letztendlich tust, was mit deinem tiefsten Innern, deinem Herzen im Einklang steht ist in Ordnung. Da können Werke wie 'the work' denke ich zu Beginn sehr hilfreich sein, um zu sich selbst zu finden. Aber je mehr du zu dir selbst findest, desto unabhängiger wirst du letztendlich und siehst dass es keiner speziellen Methode braucht. Denn dann ist es mehr eine Frage der 'Regelmäßigkeit', sich nicht nochmal zu 'vergessen', in alte Verhaltens-Glaubensmuster - denen man Jahrzehntelang unterworfen war zurückzufallen. Und eigentlich ist es ganz einfach: du darfst dich immer selbst akzeptieren. In jedem Moment. Zu jeder Zeit, darfst du all das annehmen was gerade ist. Ich habe für mich gemerkt, dass wenn man sich wirklich dem Moment öffnet und alles akzeptiert was ist - dass man sich 'jetzt' schon vollständig fühlt. Dies mag evtl. komisch klingen - aber schau mal: überall - ja m.M.n. ist es eine der tiefliegendsten Strukturen die uns und unsere Gesellschaft auf allen Ebenen durchzieht - ist 'jetzt nicht genug'. Z.B. braucht jeder mehr Geld - weil man ja immer mehr konsumieren muss (jedes Jahr neues Handy, obwohl das alte noch funktioniert), man braucht neue Lieder, ich will noch leistungsfähiger sein, die Gewinnumsätze müssen steigen, wir brauchen mehr Energie (pro Person !), wir brauchen mehr Gleichberechtigung, wir brauchen billigeres Essen, ich brauch mehr als der Nachbar - man könnte die Liste ewig fortsetzen. Es ist wohl dies eine der prägensten Eigenschaften des menschlichen Egos, dass es immer nach einer Steigerung sehnt - was ja prinzipiell OK ist, aber ich denke wir sind uns einig, dass die oben willkürlich gepickten Beispiele zeigen, dass das irgendwann auch Schwachsinn produziert. Von daher rate ich: mach da nicht mit - take it easy, relax, atme durch, du darfst dich zu jeder Zeit vollkommen so annehmen wie du bist ;-)

Damit da keine Missverständnisse auftreten: das bedeutet keineswegs Stillstand oder so etwas. Denn sich selbst anzunehmen bedeutet keineswegs, sich vor Veränderungen zu verschließen. Im Gegenteil - erst wenn man sich dem Moment, sich selbst öffnet, hat man viel eher die Möglichkeit, vom tiefsten Innern zu entscheiden - wie man z.B. handelt, denkt oder auch fühlen mag. Zitat: 'Veränderung geschieht, wenn jemand wird, was er ist, nicht wenn er versucht, etwas zu werden, das er nicht ist'. (Arnold R. Beisser)

Achja: Meditation ist auch für mich ein essentieller Bestandteil geworden. Wobei Meditation für mich eher so zu verstehen ist, sich dem jetzigen Moment zu öffnen. Z.B. nicht in Gedanken zu versinken beim Essen- also bewusst essen. Beim Zähneputzen bewusst zu spüren was man da macht, als Beispiele. Möglichst bewusst leben also ;-)

greetz

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Gast Black Jack21

Was Bernstyler sagt, macht sehr viel Sinn. Merken, dass man in Unbewusstheit versinkt und sich zurückholen in den Moment. Das "Bewusst werden" ist ein wichter Schritt zur Selbstannahme.

Ich selbst mache täglich Übungen aus dem Buch von Dr. Merkle und lese täglich 30 Minuten darin drei Monate lang, wird auch so empfohlen. Eine einfache Übung am Anfang ist zum Beispiel sich 2 Tage lang aufzuschreiben, wieviele Male am Tag der innere Kritiker etwas sagt. Man merkt das am Besten, wenn man plötzlich schlechte Laune hat, Zweifel oder Unsicherheit spürt, also generell schlecht drauf ist. Kleines Bsp:

Ich wollte letzte Woche streetgamen gehen, hatte gute Laune und war motiviert. Und dann als ich im Tram in Richtung Stadt fuhr, Peng! Meldete sich der innere Kritiker und sagte Sachen wie: "Vergiss es! Du wirst es nie schaffen mit Frauen!", "Du wirst dich fett blamieren" oder "Du Trottel! Wieso hast du die jetzt im Tram nicht approacht?!" Als ich dann in der Stadt ankam, war ich mies gelaunt und hatte keinen Bock zu gamen. Eben das "Bewusst machen" und "Zuhören" ist mal ein Schritt. Ich hab mir da extra ein 10 x 15 cm Notizbüchlein gekauft, das ich stets bei mir habe und darin schreibe, falls mir was einfällt oder ich halt mal Bock drauf habe.

Schönen Abend noch;)

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Als ich dann in der Stadt ankam, war ich mies gelaunt und hatte keinen Bock zu gamen.

Oder anders gesagt, du hattest Angst und hast dir eingeredet (einreden lassen), dass du keine Bock und miese Laune hast. :rofl:

Jaja, die liebe Selbstsabotage. Meditation als wirkungsvolles Mittel dagegen wurde schon genannt. Die Angst vorm Ansprechen und die wirren Gedanken gehen zwar anfangs noch nicht weg, aber man achtet immer weniger darauf. Das zu begreifen war sicher die wichtigste Lektion für PU/das Leben. Es geht nicht darum, sich wie der größte Alpha zu fühlen und sich für den Geilsten zu halten, sondern einfach darum, den Hirnfick abzustellen. Als Noob sind das sowieso meist negative Gedanken, also weg damit. Und irgendwann stellt man fest, dass auch die vermeintlich positiven Gedanken wirklich nur Gedanken sind. Oft ganz nett, aber im Grunde auch nur Schall und Rauch.

Was mir auch hilft, ist, eine Sache wirklich täglich durchzuführen, für etwa einen Monat. Wichtig ist, dass es wirklich nur eine Sache ist und sie am besten gleich am morgen ausgeführt wird. Da hat man am meisten Kraft sich für neue, manchmal unangenehme Sachen zu pushen. Sobald ich das auf den Abend verschiebe, klappt das meistens nicht. Die ersten paar Gewohnheiten sind am schwierigsten, danach kommt da auch fürs Lernen von neuen Gewohnheiten eine Art Automatismus ins Spiel.

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Ein letzter Gedankengang noch meinerseites, da das Thema Angst aufgetreten ist:

Ich versuche Selbstakzeptanz im Prinzip auf alles von mir anzuwenden. Insbesondere auch auf Angst und Gedanken (Gedanken in Form von Excuses bzw. 'innerer Kritiker'). Denn ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass Angst nichts Schlimmes ist - vielmehr habe ich den Glauben, dass Angst etwas Schlimmes ist, von der Gesellschaft übernommen. Jetzt als erwachsener Mensch kann ich selbst entscheiden, wie ich mit der Angst umgehen darf. Insbesondere darf ich selbst 'beurteilen', ob Angst etwas Schlimmes ist oder nicht. Ich weiß, dass sie als Gefühl biologisch sehr wertvoll ist. Jedoch mag sie die meiste Zeit im Prinzip nicht sinnvoll sein - dann wenn wirklich keine Gefahr besteht, wie z.B. beim streetgamen. Nichtsdestotrotz: wenn die Angst da ist, dann ist sie da. Genauso wie Freude da ist, wenn ich glücklich bin. Wenn die Angst da ist, ist sie ein Teil von mir, und anfangs habe ich mich wirklich in sie 'reinfallen' lassen, um die Erfahrung zu machen, dass Angst tatsächlich nichts Schlimmes ist. Man ist eben nur jahrzehntelang darauf konditioniert, die Angst bekämpfen zu wollen. Das ist m.M.n. nicht notwendig und ich bin auch der Meinung, dass letztendlich alles, was es in einem gibt - ob kritische Gedanken oder Angst vor dem Ansprechen fremder Leute, man am besten einfach annimmt. Denn das ist nicht nur kompatibel mit Selbstannahme, sondern macht denk ich auch flexibel - Angst und kritische Gedanken tauchen überall irgendwann mal auf. Hat man prinzipiell einen 'lockeren' Umgang mit der Angst gefunden, dann werden einem auch andere Situationen nicht mehr so krass vorkommen, bzw. schreckt tendenziell nicht mehr so zurück.

Wir sind dazu geneigt uns nur einem Teil des Spektrums der Gefühle zu öffnen. Angst, Trauer, Depression, Wut, Verletzlichkeit usw. gelten als 'schlecht' und werden i.d.R. unterdrückt, was m.M.n. einfach nur an der unreflektierten Übernahme des Glaubens, dass diese Sachen auch wirklich schlecht sind, liegt. Niemand von uns hat je in Frage gestellt, ob dies wirklich so ist. Ich für mich habe die Erfahrung gemacht, dass es prinzipiell konditioniert ist, der Umgang mit solchen Emotionen und dass man im Prinzip die freie Entscheidung hat, ob man diese Gefühle wirklich in einem negativen Licht sehen muss. Das fällt mir ehrlich gesagt oft selbst nicht leicht - aber zumindest zu wissen, dass ich im Prinzip immer eine Entscheidung bzgl. der Bewertung und entsprechend Optionen im Umgang mit solchen Gefühlen habe, ist für mich schon mal sehr erleichternd.

viele Grüße

ps: ich bin jetzt mal raus, muss lernen...

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