Langfristige Monogamie überhaupt erstrebenswert?

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Gast Idioteque

Hier versucht doch eh jeder seine aus irgendwelchen Gründen entstandene, persönliche Meinung zu dem Thema mit irgendwelchen (teilweise an den Haaren herbeigezogenen) Argumenten und idiotischen Tierweltvergleichen zu untermauern.

Rationalität spielt eh keine Rolle. Es denkt sich keiner "Ich hure jetzt mal ein paar Jahre rum, weil das Bonobos auch so machen und denen geht's voll gut!" oder "Ich bin bis zum bitteren Ende monogam, weil die Evolutionsbiologie zeigt, dass das für meinen Nachwuchs die beste Lösung ist!".

Gibt halt Leute die wollen rumficken mit vielen verschiedenen Partnern und andere sehnen sich nach einer Beziehung. Kann doch jeder machen was er will.

Das ganze Gelaber hier ist eh nur confirmation bias und backwards rationalization.

Die Frage sollte lauten: Warum ist langfristige Monogamie für dich (nicht) erstrebenswert?

Dann kann man Erfahrungswerte tauschen und die Denke des Gegenübers vielleicht besser verstehen lernen, als stumpf zu versuchen die eigene Meinung mit hanebüchenem Bullshit zu untermauern.

Du rechtfertigst gerade dein Drang nach Monogamie mit der gleichen backward rationalisation wie du es hier einigen vorwirfst.

Vor allem sind es gerade die Anhänger ewiger Monogamie, die von irgendwelchen glücklichen uralten Ehepaaren labbern, die sie im Bekanntenkreis haben, und damit voll dem confirmation bias unterliegen.

Die Statistiken sprechen für sich. Das Konzept seriellen Monogamier hat sich durchgesetzt, der Wunsch nach langfristige Monogamie ist nur die Verkörperung des Wunsches nach dem perfekten Partner (bzw. perfekten Match), im Zusammenhang mit dem Wunsch nach bedingungsloser Liebe.

Ein reiner Cope.

Meine Aussage war eigentlich nur, dass jeder machen soll wie er will und sich darüber austauschen soll, warum er seinen Lifestyle für sich gewählt hat anstatt darüber zu diskutieren, OB Monogamie sinnvoll ist.

Keine Ahnung wo du da "mein(sic!) Drang nach Monogamie" rausliest. Zersetzt die rote Pille das Hirn wenn man sie einnimmt?

Stimmt, hast du nicht. Habe deinen Text nochmal gelesen und festgestellt, dass deine Aussage sich auf "mach doch jeder worauf er/sie Bock hat" reduzieren lässt.

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Die Statistiken sprechen für sich.

Machen Statistiken grundsätzlich nicht.

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Ich liebe sexuelle Abwechslung. Aber ich liebe es auch, wenn man mein Partner sie nicht hat und ich liebe es wenn ich ihr das gleiche Geschenk der Treue zurückgeben kann. Es ist auch eine total schöne Vorstellung auf "ewig" eine Partnerin an der Seite zu haben. Es ist absolut gegensätzlich, aber ich kann nicht sagen es wäre Heuchelei, denn es fühlt sich richtig an. Wäre das Paradoxon gegen meine Natur und etwas gesellschaftlich konstruiertes, dann wäre serielle Monogamie das non plus ultramit dem jeder zurfrieden ist aber so ist es nicht. Wenn wir uns trennen geht's uns meist richtig dreckig und manche verarbeiten das selbst nach Jahren nicht oder nie. Eigentlich müsste uns doch die Natur dafür belohnen "gut gemacht, gleich geht's weiter mit einer neuen Person". Eine Antwort habe ich nicht darauf. Vielleicht ist der Mensch noch nicht am Ende seiner Entwicklung und steckt irgendwo sexual-evolutionsbiologisch als Missing-Link fest.


@Bernd-das-Brot: Kannst du mehr darüber sagen, wie du Frau, Kinder und sexuelle Abwechslung unter einen Hut gebracht hast? Bist du damit zufrieden, würdest du irgendwas anderes machen? Wie bist du das generell angegangen?

bearbeitet von Mobilni
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Es ist absolut gegensätzlich, aber ich kann nicht sagen es wäre Heuchelei, denn es fühlt sich richtig an. Wäre das Paradoxon gegen meine Natur und etwas gesellschaftlich konstruiertes, dann wäre serielle Monogamie das non plus ultramit dem jeder zurfrieden ist aber so ist es nicht.

Das Paradoxon nennt man Ambivalenz. Ist nicht gegen deine Natur und auch nix Konstruiertes oder Geheucheltes. Vielmehr liegen gegenläufige Bedürfnisse in unserer Natur. Beispielsweise will man immer einerseits Abwechslung und andererseits Beständigkeit. Gibt da ein ganz anschauliches Modell zu: https://de.wikipedia.org/wiki/Riemann-Thomann-Modell

Insofern sind serielle oder lebenslange Monogamie, Polygamiele, usw. auch keine Gegensätze und auch kein Problem, sondern nur verschiedene Ausprägungen der gleichen Motivationen.

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Gast botte

Die Statistiken sprechen für sich.

Machen Statistiken grundsätzlich nicht.

Vor allem hilft die Statistik dem Einzelfall nicht. Extremfall medizinische Behandlung schwerer Krankheiten. Die Kassenärztliche Vereinigung entscheidet, ob eine Behandlung prinzipiell erstattbar ist. Der behandelnde Arzt tut sein bezahlbare möglichstes. Und der Kranke kämpft um jeden Preis - oder gibt irgendwann auf.

Liebe und Tod: jeder von uns kann sich entscheiden, was er oder sie erreichen möchte. Klappt nicht immer, aber es gibt immer Einzelfälle, in denen es gut ausgeht. Der Statistik zum Trotz. Der biologischen Lehrmeinung zum Trotz. Wir haben immer die Wahl, es zu versuchen, und immer eine Chance auf Erfolg.

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Es ist absolut gegensätzlich, aber ich kann nicht sagen es wäre Heuchelei, denn es fühlt sich richtig an. Wäre das Paradoxon gegen meine Natur und etwas gesellschaftlich konstruiertes, dann wäre serielle Monogamie das non plus ultramit dem jeder zurfrieden ist aber so ist es nicht.

Das Paradoxon nennt man Ambivalenz. Ist nicht gegen deine Natur und auch nix Konstruiertes oder Geheucheltes. Vielmehr liegen gegenläufige Bedürfnisse in unserer Natur. Beispielsweise will man immer einerseits Abwechslung und andererseits Beständigkeit. Gibt da ein ganz anschauliches Modell zu: https://de.wikipedia.org/wiki/Riemann-Thomann-Modell

Insofern sind serielle oder lebenslange Monogamie, Polygamiele, usw. auch keine Gegensätze und auch kein Problem, sondern nur verschiedene Ausprägungen der gleichen Motivationen.

Bringt es ziemlich gut auf den Punkt.

Soweit mir bekannt, sind übrigens auch beinah alle indigenen Stammeskulturen monogam ausgerichtet (siehe hierzu bspw. die Forschungen von Eibl-Eibesfeldt). Was Seitensprünge nicht ausschließt. Zu bestimmten festlichen Anlässen oder in bestimmten Lebensjahren, vor allem der Jugend, kennen diese Kulturen aber auch mitunter tolerierte Zeitspannen des sich-auslebens.

In der westlichen Welt ist's damit nicht so verschieden bestellt. Wir kennen Urlaube, Festivals, Karneval etc. als Ausnahmezeiten gesellschaftlich akzeptierter sexueller Freizügigkeit.

Der Mensch scheint aber, zumindest emotional, kulturübergreifend ein Bedürfnis nach längerfristiger und verbindlicher Partnerbindung zu haben.

Bisherige Experimente umfassender Polygamie ohne jedwede Exklusivität bzw. ohne bestimmte Regeln, hielten meist nicht lang an (siehe Kibbuz, Sekten, "Freie Liebe" der 1968er Studentenbewegung).

Damit möchte ich die Machbarkeit offener Beziehungen nicht ausschließen. Es erfordert für viele aber einen gehörigen mental-emotionalen Aufwand sexuelle Freizügigkeit und emotionale Intimität unter einen Hut zu bringen ohne sich durch Eifersucht aufzureiben und durch eben jene sexuelle Freizügigkeit die Besonderheit der Beziehung gefährdet zu sehen.

bearbeitet von Roué
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Nur, wenn sich doch so gut wie alle Menschen einig sind, dass es auch dieses Bedürfnis nach Abwechslung gibt. Und auch fast jeder dieses Bedürfnis an sich selbst beobachten kann, wenn auch in unterschiedlichem Maße, und auch zumindest sehr viele Menschen irgendwann in ihrem Leben dem trotz monogamer Beziehung nachgeben. Viele es auch in jungen Jahren getan haben und/oder aktuell tun. Warum schaffen es dann die meisten Menschen nicht, mit diesem Bedürfnis innerhalb ihrer Partnerschaft konstruktiv offen umzugehen? Warum wird die Lösung meistens darin gesehen, zu verdrängen, zu leugnen, oder, wenn das nicht klappt, der Glaubenssatz herangezogen, dass man sich eben entscheiden müsse? Was dann häufig nicht klappt. Gern mit super viel Hirnfick und emotionalem Rückzug, der dann die Beziehung mindestens genauso belastet. Oder es wird der Weg der Heimlichtuerei gewählt. Verantwortung abgeschoben (ich wollte das gar nicht, das ist einfach so passiert, es war der Alkohol, das passiert auch niiiieee wieder).

Und warum versuchen(!) es die meisten nicht mal, gemeinsam mit dem Partner einen Weg zu finden?

Diese Mechanismen sind schon heuchlerisch, vor allem wenn man seinem Partner gleichzeitig Vorträge hält über Ehrlichkeit und Vertrauen.

Häufig steckt hinter all dem eben keineswegs der eigene Wunsch monogam zu sein, sondern nur Verlustangst und der Wunsch, das Sexualverhalten des anderen zu kontrollieren.

Und wenn man eines Tages auf eine 20jährige Beziehung zurückschaut und feststellt, dass man tatsächlich 20 Jahre lang kein Bedürfnis nach anderen Sexualpartnern hatte, ist das ja schön für den Betreffenden. Aber häufig ist das eben nicht die Realität. Und dass man das nicht erzwingen kann, ist doch völlig offensichtlich.

bearbeitet von cutie
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Ja, Cutie, das ist die andere Seite der Medaille. Anders als die indigenen Stammeskulturen haben wir heute die Vorzüge der modernen Geburtenkontrolle und die sexuelle Selbstbestimmung der Frau ist weitgehend, auch wenn's da noch einige Missstände gibt, anerkannt. Es spräche also nichts dagegen, zumindest zeitweise, ein regelbasiertes Aufheben der sexuellen Exklusivität auch in "geschlossenen" Beziehungen zu vereinbaren.

Die damit einhergehenden Verlustängste sind für viele aber nicht auszuhalten. Sei es wegen Minderwertigkeitsgefühle oder weil es mit Vertrauen und Liebe wirklich nicht so weit her ist. Viele bringen auch gar nicht die emotionale Reife mit.

Hinzu kommt für einige die, nicht unberechtigte, Befürchtung, dass die/der Partner/in nicht aufhört, wenn die Büchse der Pandora sexueller Freizügigkeit erstmal geöffnet ist. Problematisch wird's dann, wenn mehrmaliger Sex mit der gleichen Person stattfindet und darüber hinaus eine emotionale Verbindung entsteht.

Denn in wenigen Fällen empfindet man in sexuell-romantischen Liebesdingen für zwei Menschen gleich stark bzw. haben viele das Bedürfnis ihre romantische Zuneigung nur einem Menschen zukommen zu lassen, eben weil es die Besonderheit dieser romantische Liebe ausmache, und die neue Liebe ist dann erstmal ohnehin interessanter als die alte.

Dass es hier dann zur Trennung kommen kann ist nicht unwahrscheinlich. Hinzu kommt der Zeitfaktor. Es ist für viele schlicht gar nicht möglich eine Beziehung mit zwei Menschen zu führen und ihnen ungefähr gleichwertige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Es ist also verständlich, wenn die meisten Leute aus Reduzierung von Stress und der Gewissheit von Verbindlichkeit und Stabilität die sexuelle Exklusivität nicht aufweichen. Einfach weil sie sich, zumindest nicht zwangsläufig und umso unwahrscheinlicher wenn man's mehrmals miteinander treibt, nicht von der emotionalen trennen lässt. Gerade wenn es um das Aufziehen von Kindern und eine gemeinsame Haushaltsführung geht, ist Polyamorie für viele undenkbar und nicht vereinbar.

bearbeitet von Roué

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@ cutie

Das wir das Bedürfnis nach Abwechslung haben, bedeutet nicht, dass wir dafür wechselnde Sexualpartner bräuchten. Oder, dass wir überhaupt Sex bräuchten. Oder wechselnde Beziehungspartner.

Das wir Bedürfnisse haben, bedeutet allerdings immer, dass wir Angst haben. Nämlich die Angst, dass das Bedürfnis nicht erfüllt wird.

Wobei Angst dabei keine Schwäche meint, sondern ne Motivation. Ohne Angst zu ersticken würdeste beispielsweise ziemlich fix umkippen, weil du dein Bedürfnis zu Atmen nicht erfüllen würdest.

Die Frage ist darum weniger, welche Bedürfnisse man genau hat - sondern eher, wie man sie erfüllt. Also ohne, dass die dabei notwendigen Kompromisse zu hohe Opportunitätskosten verursachen.

Will ich beispielsweise die kleine Praktikantin flachlegen, dann kann mich das Frau und Kind und Eigenheim kosten. Darum kanns schlauer sein, die Abwechslung innerhalb der Beziehung zu erleben. Von der Sache her, ist das auch durchaus möglich. Fromm hat mal geschrieben, man kann von einem Menschen mehr lernen, als von hundert Menschen. Oder wars Fried?

Jedenfalls bedeutet lebenslange Monogamie von der Sache her nicht, dass man keine befriedigende Abwechslung erleben könnte. Es denken nur viele Leute, dass das so wär. Wobei sich da auch die Frage stellt, ob es dann tatsächlich um das Bedürfnis nach Abwechslung geht - oder ob da auch Angst vor Nähe im Spiel ist. Oder anders gesagt, vor dem Verlust von Autonomie.

Gibt grad nen parallelen Thread über Buddhismus. Da wird zwischen konstruktiven und destruktiven Motivationen unterschieden. Wobei es keine Vorgaben gibt, was konstruktiv und was destruktiv ist. Die Orientierung ist viel mehr, ob die Motivation aus einem Bedürfnis entsteht, das befriedigt werden kann - oder ob hinter der Motivation ein süchtiges Prinzip steckt, das nicht befriedigt werden kann.

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@ cutie

Das wir das Bedürfnis nach Abwechslung haben, bedeutet nicht, dass wir dafür wechselnde Sexualpartner bräuchten. Oder, dass wir überhaupt Sex bräuchten. Oder wechselnde Beziehungspartner.

Das wir Bedürfnisse haben, bedeutet allerdings immer, dass wir Angst haben. Nämlich die Angst, dass das Bedürfnis nicht erfüllt wird.

Wobei Angst dabei keine Schwäche meint, sondern ne Motivation. Ohne Angst zu ersticken würdeste beispielsweise ziemlich fix umkippen, weil du dein Bedürfnis zu Atmen nicht erfüllen würdest.

Die Frage ist darum weniger, welche Bedürfnisse man genau hat - sondern eher, wie man sie erfüllt. Also ohne, dass die dabei notwendigen Kompromisse zu hohe Opportunitätskosten verursachen.

Will ich beispielsweise die kleine Praktikantin flachlegen, dann kann mich das Frau und Kind und Eigenheim kosten. Darum kanns schlauer sein, die Abwechslung innerhalb der Beziehung zu erleben. Von der Sache her, ist das auch durchaus möglich. Fromm hat mal geschrieben, man kann von einem Menschen mehr lernen, als von hundert Menschen. Oder wars Fried?

Jedenfalls bedeutet lebenslange Monogamie von der Sache her nicht, dass man keine befriedigende Abwechslung erleben könnte. Es denken nur viele Leute, dass das so wär. Wobei sich da auch die Frage stellt, ob es dann tatsächlich um das Bedürfnis nach Abwechslung geht - oder ob da auch Angst vor Nähe im Spiel ist. Oder anders gesagt, vor dem Verlust von Autonomie.

Gibt grad nen parallelen Thread über Buddhismus. Da wird zwischen konstruktiven und destruktiven Motivationen unterschieden. Wobei es keine Vorgaben gibt, was konstruktiv und was destruktiv ist. Die Orientierung ist viel mehr, ob die Motivation aus einem Bedürfnis entsteht, das befriedigt werden kann - oder ob hinter der Motivation ein süchtiges Prinzip steckt, das nicht befriedigt werden kann.

Also es gibt sowas wie ein gerechtfertigtes Bedürfnis nach Abwechslung, auch nach sexueller Abwechslung, aber ein Bedürfnis nach Abwechslung hinsichtlich verschiedener Sexualpartner gibt es nicht? Also schon als Gefühl, aber nicht als eigenständiges Bedürfnis, das, so wie das Bedürfnis nach Sauerstoff nur durch Atmen, nicht nur durch Sex mit anderen gestillt werden kann?

Und wer hat das entschieden?

Und wieso ist es eigentlich vollkommen anerkannt und legitim, bei seinen Freunden oder engeren Sozialkontakten Abwechslung zu wollen (im Gegensatz zu Sexpartnern)? Mal mit dem einen, mal mit dem anderen, mal mit allen zusammen was trinken zu gehen? Mit dem einen lieber Essen, mit dem nächsten lieber ins Kino?

Könnte man ja auch sagen man "muss" sich einen besten Freund suchen, mit dem Vieles eben gut zusammen geht, und mit dann mit dem alles machen und Kompromisse finden.

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Ich würde noch dazu anmerken, dass unsere Massengesellschaft Begehrlichkeiten weckt, die es in indigenen Stammeskulturen gar nicht gab. Im Umkehrschluss dürfte womöglich das Bedürfnis nach sexueller Abwechslung in früheren Gesellschaften weniger stark ausgeprägt gewesen sein als heute, einfach weil es weniger zu sehen gab und der Fokus auf anderen Dingen als umfassendem Vergnügen lag.

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Ich würde noch dazu anmerken, dass unsere Massengesellschaft Begehrlichkeiten weckt, die es in indigenen Stammeskulturen gar nicht gab. Im Umkehrschluss dürfte womöglich das Bedürfnis nach sexueller Abwechslung in früheren Gesellschaften weniger stark ausgeprägt gewesen sein als heute, einfach weil es weniger zu sehen gab und der Fokus auf anderen Dingen als umfassendem Vergnügen lag.

Das denke ich auch. Dass sich da was verändert hat.

Von Polyamorie rede ich gar nicht. Konsequent zuende gedacht ja auch nicht "falsch", aber sicher nochmal schwieriger, wenn man eben so Sachen wie Haus, Kinder und die große Liebe möchte. Möchte ich auch.

Also heißt nicht dass man das nicht genauso umsetzen könnte, ist nur noch einen Schritt weiter. Aber sexuelle Abwechslung innerhalb der von den meisten gewünschten engen Zweierbeziehung wollen die meisten ja und praktizieren sie auch (nur eben heimlich). polyamorie nicht.

bearbeitet von cutie

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Mehr Offenheit über Seitensprung-Begehren dürfte ein realistischer Ansatz sein. Ein Erwarten einer polyamoren Gesellschaft wohl weniger, da gehe ich mit. Nur bringen viele nicht die Selbstreflexion und Reife mit um das offen zu diskutieren, geschweige denn im Ansatz überhaupt auszuprobieren. Ich bleibe dabei zu behaupten, dass die von mir auf der vorherigen Seite genannten Problempunkte zu erheblich sind um in absehbare Zeit große gesellschaftliche Veränderungen in Richtung mehr Mal-mit-wem-anders-schlafen-ist-ok zu erwarten.

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Gast Idioteque

Ich würde noch dazu anmerken, dass unsere Massengesellschaft Begehrlichkeiten weckt, die es in indigenen Stammeskulturen gar nicht gab. Im Umkehrschluss dürfte womöglich das Bedürfnis nach sexueller Abwechslung in früheren Gesellschaften weniger stark ausgeprägt gewesen sein als heute, einfach weil es weniger zu sehen gab und der Fokus auf anderen Dingen als umfassendem Vergnügen lag.

Das denke ich auch. Dass sich da was verändert hat.

Von Polyamorie rede ich gar nicht. Konsequent zuende gedacht ja auch nicht "falsch", aber sicher nochmal schwieriger, wenn man eben so Sachen wie Haus, Kinder und die große Liebe möchte. Möchte ich auch.

Also heißt nicht dass man das nicht genauso umsetzen könnte, ist nur noch einen Schritt weiter. Aber sexuelle Abwechslung innerhalb der von den meisten gewünschten engen Zweierbeziehung wollen die meisten ja und praktizieren sie auch (nur eben heimlich). polyamorie nicht.

Das stimmt so nicht. Klar gibt es viele die fremdgehen, aber deine Daratellung verzerrt das etwas.

Das letztendliche Problem dabei ist, dass sich die Interessen beider Partner beißen. Deswegen wird sich son Kram wie polyamorie oder offene beziehung nie durchsetzen. Im krassesten Fall haben wir halt ne sehr stark serielle Monogamie, aber mejr passiert nicht.

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Also es gibt sowas wie ein gerechtfertigtes Bedürfnis nach Abwechslung, auch nach sexueller Abwechslung, aber ein Bedürfnis nach Abwechslung hinsichtlich verschiedener Sexualpartner gibt es nicht? Also schon als Gefühl, aber nicht als eigenständiges Bedürfnis, das, so wie das Bedürfnis nach Sauerstoff nur durch Atmen, nicht nur durch Sex mit anderen gestillt werden kann?

Ne. Gibt Bedürfnisse, bei deren Befriedigung es kaum Freiheitsgrade gibt. Ohne Atmen kippste um.

Bei anderen Bedürfnissen sind wir sehr viel freier in der Befriedigung. Insofern muss man nicht polygam sein, um Abwechslung zu erleben.

Der Tip an die Jungs, die hier mit Oneitis auftauchen, ist darum immer, sich Alternativen zuzulegen. Damit die merken, dass sie gar nicht so abhängig sind, wie sie glauben.

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Ich würde noch dazu anmerken, dass unsere Massengesellschaft Begehrlichkeiten weckt, die es in indigenen Stammeskulturen gar nicht gab. Im Umkehrschluss dürfte womöglich das Bedürfnis nach sexueller Abwechslung in früheren Gesellschaften weniger stark ausgeprägt gewesen sein als heute, einfach weil es weniger zu sehen gab und der Fokus auf anderen Dingen als umfassendem Vergnügen lag.

Das denke ich auch. Dass sich da was verändert hat.

Von Polyamorie rede ich gar nicht. Konsequent zuende gedacht ja auch nicht "falsch", aber sicher nochmal schwieriger, wenn man eben so Sachen wie Haus, Kinder und die große Liebe möchte. Möchte ich auch.

Also heißt nicht dass man das nicht genauso umsetzen könnte, ist nur noch einen Schritt weiter. Aber sexuelle Abwechslung innerhalb der von den meisten gewünschten engen Zweierbeziehung wollen die meisten ja und praktizieren sie auch (nur eben heimlich). polyamorie nicht.

Das stimmt so nicht. Klar gibt es viele die fremdgehen, aber deine Daratellung verzerrt das etwas.

Das letztendliche Problem dabei ist, dass sich die Interessen beider Partner beißen. Deswegen wird sich son Kram wie polyamorie oder offene beziehung nie durchsetzen. Im krassesten Fall haben wir halt ne sehr stark serielle Monogamie, aber mejr passiert nicht.

Ich bin eben der Meinung dass sich da eigentlich gar nichts beißt.

Noch Schneller wechselnde, kurzfristige Beziehungen werden glaube ich deswegen nicht das Ergebnis oder eine vermeintliche Lösung sein (für manche sicher aber nicht als genereller Trend) weil man dann zwar sein Bedürfnis nach Abwechslung stillen kann, aber nur auf Kosten von Bindung, Sicherheit, Planbarkeit. Und das für alle die, die sich eine dauerhafte Partnerschaft, heile Familie (mit den entsprechenden finanziellen und tatsächlichen Verstrickungen) und das alles wünschen, auch keine Option Ist.

Und, natürlich nur eine Meinung, die nicht wissenschaftlich verifiziert ist: ich glaube tatsächlich dass die allermeisten Menschen Fremdgehen. Nicht ständig, vielleicht nicht in jeder ihrer seriellen monogamen Phasen. Aber irgendwann mal im Leben? 95%.

bearbeitet von cutie
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Beißen muss es sich nicht, aber auf die Problematiken bist du im Detail auch nicht eingegangen, Cutie. Darüber hinaus würde mich interessieren, wie für dich eine Lösung aussehen würde.

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“I like women who haven’t lived with too many men.

I don’t expect virginity but I simply prefer women

who haven’t been rubbed raw by experience.

There is a quality about women who choose

men sparingly;

it appears in their walk

in their eyes

in their laughter and in their

gentle hearts.

Women who have had too many men

seem to choose the next one

out of revenge rather than with

feeling.

When you play the field selfishly everything

works against you:

one can’t insist on love or

demand affection.

You’re finally left with whatever

you have been willing to give

which often is:

nothing.”

Charles Bukowski

Was haltet ihr von dem Zitat?

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Beißen muss es sich nicht, aber auf die Problematiken bist du im Detail auch nicht eingegangen, Cutie. Darüber hinaus würde mich interessieren, wie für dich eine Lösung aussehen würde.

Dass es sich nicht beißt hab ich darauf bezogen dass dieses Bedürfnis ja meistens beide haben. Nicht unbedingt gleich ausgeprägt, aber das macht ja nichts.

Welche Problematiken meinst du denn? Verlustangst und Co? Ich denke dass man an diesen Dingen arbeiten und sie beseitigen kann. Wenn man es denn will. Viele wollen halt nicht. Was ja grds völlig ok ist. Ist halt die Frage ob Heimlichtuerei oder Leugnen einen da hin bringen wo man hin will. Aber Eifersucht und Verlustangst gibt es auch in monogamen Beziehungen zu hauf. Daher halte ich Monogamie nicht für die Lösung dieser Probleme.

Aber für viele Leute erstmal eine Form scheinbarer Symptombekämpfung, oder offene Beziehung als negatives Placebo, wenn man einfach glaubt, dass Sex mit anderen böse und gefährlich ist.

Und eine Lösung.. Ich halte in der Theorie die offene Beziehung für perfekt. Aber ich bin nur eine Hälfte der Zweierbeziehung, und es muss für beide passen.

Aber eigentlich ist doch klar, dass eine Beziehung andere Dinge ausmachen als sexuelle Exklusivität und das gemeinsam angeschaffte Porzellan. Jedenfalls die Beziehung, die alle wollen. Freiheit und Sicherheit, Nähe und Distanz auszugleichen ist die Lösung. Und gleichzeitig sehr schwer. Aber ln monogamen Beziehungen genauso, wenn nicht viel mehr. Ich halte die offene Beziehung für ein wundervolles Hilfsmittel dabei.

Einfach auch dabei Anziehung zu erhalten, nicht in dieses "jetzt kann ich mich ja gehen lassen und langweilig werden, sind wir ja eh aneinander gekettet" zu verfallen, was viele tun, und was ihnen irgendwann mit einem lauten Knall um die Ohren fliegt.

Und wenn irgendwann doch mal man eine Art enge, freundschaftliche Lebenspartnerschaft draus wird, kann man sie auf Basis einer offenen Beziehung auch trotzdem erhalten, wenn man das denn möchte.

bearbeitet von cutie

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Gast Idioteque

Offene Beziehung finde ich aber noch triebgesteuerter, weil man Verlustangst und Eifersucht zugunsten vom primitiven Rumficken kontrollieren will.

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Offene Beziehung finde ich aber noch triebgesteuerter, weil man Verlustangst und Eifersucht zugunsten vom primitiven Rumficken kontrollieren will.

Klar ist das triebgesteuert, darum geht's doch? ^^

Davon ab finde ich eben, dass diese Dinge in monogamen Beziehungen genauso wenig was zu suchen haben.

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“I like women who haven’t lived with too many men.

I don’t expect virginity but I simply prefer women

who haven’t been rubbed raw by experience.

There is a quality about women who choose

men sparingly;

Was haltet ihr von dem Zitat?

Ich habe darüber auch mal nachgedacht.

Allerdings nicht in Bezug auf "Sexpartner" sondern auf ernsthafte Beziehungen, die gescheitert sind. Und da bilde ich mir ein, dass Mädels vieles was ich an ihnen mag verlieren, wenn sie so 3-4 negative Erfahrungen gemacht haben. Diese Unbeschwertheit, Offenheit und der Optimismus geht irgendwie flöten. Frauen haben so ihre erste, ernste lange Beziehung über 3-4 Jahre und die scheitert. Die Teeniebeziehung stecken sie weg. Die nächste lange Beziehung auch (da hat es halt nicht gepasst). Aber kaum kommt da noch eine Beziehung dahinter, entsteht oft so eine Verbitterung gegenüber Männer.

Ist aber auch vollkommen egal, weil man das in einem Gespräch lange spürt, bevor man weiss, wie ihre Ex-Beziehungen aussahen. Hab da auch nur mal drüber nachgedacht, weil ich selbst dieses Muster nicht etablieren möchte. Jedoch dazu neige, die Erfahrungen mit Ex-Freundinnen in das Screening einer neuen Frau rein zu nehmen. Was Blödsinn ist.

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Offene Beziehung finde ich aber noch triebgesteuerter, weil man Verlustangst und Eifersucht zugunsten vom primitiven Rumficken kontrollieren will.

Man muss ja nicht primitiv rumficken. Das geht auch hochwertig.

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Charles Bukowski

Was haltet ihr von dem Zitat?

Abgesehen davon, dass es von jemandem stammt, der möglicherweise selbst seine Themen mit der Bitterkeit im Leben hatte, meinst Du?

Da würde ich sagen: Das trifft auf Männer genauso zu oder genauso nicht zu wie auf Frauen. Dieses Forum ist der beste Beleg dafür.

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Hab da auch nur mal drüber nachgedacht, weil ich selbst dieses Muster nicht etablieren möchte. Jedoch dazu neige, die Erfahrungen mit Ex-Freundinnen in das Screening einer neuen Frau rein zu nehmen. Was Blödsinn ist.

Dazu schreibt Bukowski doch, wies geht:

You’re finally left with whatever

you have been willing to give

Verbittert wirste, wenn du dich zu viel ärgerst, weil du nicht bekommst was du willst. Und was Beziehungen angeht, beisst sich da die Katze in den Schwanz. Weil, je mehr du willst, um so mehr werden Erwartungen und Realität auseinander liegen. Was meist dazu führt, dass Beziehungen scheitern. Womit du noch weniger bekommst, was du willst. Wodurch du noch verbitterter wirst. Usw.

Insofern gehts weniger darum, schlechte Erfahrungen nicht auf die nächste Frau zu projezieren. Sondern mehr darum, warum die Erfahrungen schlecht waren. Oder genauer gesagt: Ob sie wirklich schlecht waren - oder ob man nur unzufrieden war.

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