Besser "reflektieren" lernen; Umgang mit Emotionen

11 Beiträge in diesem Thema

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Mich hat kürzlich jemand auf eine Baustelle in meiner Persönlichkeitsentwicklung hingewiesen welche ich gerne näher beleuchten würde. (danke übrigens ;) ) Ich habe eine Frage zum inner game - konkret zum Umgang mit den eigenen Emotionen und wie werde ich "besser" im reflektieren. Wo finde ich konkrete Anweisungen, Techniken WIE man das am besten anpackt?

Mein bisheriger Ansatz war das Schreiben eines Tagebuches (seit 4 Jahren). Da kommen die harten Fakten, eine Art Chronik, persönliche Ziele, und auch die Emotionen rein. (es ist sehr aufschlussreich sich nach ein paar Jahren mal selbst zu lesen!) Was bisher scheinbar fehlte ist die verstehende Verknüpfung zwischen Taten/Erlebnissen und Emotionen. 

Bei meiner bisherigen Suche nach "Reflexion, Emotion usw." bin ich oft auf sowas gestoßen "ist man klar im Kopf, entziehen sich die Emotionen und man kann sie nicht fassen. Reines Erkennen der Emotionen führt nicht zu einem reflektierenden Prozess, da zu wenig mitfühlend" (nicht wortgetreu zitiert aus einem Skript auf welches ich gestoßen bin). In meiner Welt ploppen bei solchen Formulierungen nur drei große Fragezeichen auf. Mir wird nachgesagt ich sei sehr rational, was ich selbst aber gar nicht so empfinde. (wahrscheinlich die nächste "Baustelle" ;) )

Wer kann helfen mit links, Buchtipps, oder gleich ganz konkreten Tipps?

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Hi TE,

zu erst einmal: Emotionen = Energie in Motion (Bewegung).
Emotionen entstehen durch Gedanken. Deswegen sagt man in der Spiritualität auch, dass man Emotionen selbst erschafft.
Die meisten Menschen denken was, erschaffen eine unangenehme Emotion und versuchen dann dieser Emotion aus dem Weg zu gehen. Übertrieben dargestellt kann man sich das so vorstellen, als ob du dich entscheidest ein Kind zu bekommen, es auf die Welt bringst und es dann kaum beachtest bzw. meidest.

Einige Ratgeber sagen, dass man die Emotion beachten soll, aber sich "ja nicht" damit identifizieren soll (daher auch das, was du mit "wenig mitfühlend" meinst). Dies ist aber ein schlechter Rat. Sobald du eine Emotion hast, beobachtest du sie und erkennst sie als deine, lässt sie dann aber ziehen. Schließlich ist das ja nur eine Energie, die weiter fließen will. Ansonsten blockiert sie dich.

 


So, ich hoffe, ich konnte ein wenig zu deinem Text beitragen. Eine konkrete Frage habe ich nicht erkennen können, aber Basics zum Thema Emotionen habe ich dir hingeschrieben. 
Kannst ja nun eine konkrete Frage stellen, die ich dir beantworten kann.


LG
Hitch

bearbeitet von DrHitch

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Ein paar Stichwörter mit denen du dich befassen solltest.

-Film: Der Club der toten Dichter.

-Walt Whitman

-Shakespeare

-Poesie

 

Gruß, Babel

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Wie ist es denn mit Empathie? Kannst du mit anderen Menschen mitfühlen, ihre Emotionen einordnen und nachvollziehen?

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Wir hatten hier zum Thema Eifersucht vor einiger Zeit mal nen echt guten Beitrag dazu, ich meine der war von ner Cat.

Ging damals darum, dass jemand meinte, er sei in gewissen Situationen eifersüchtig. Das kann man jetzt einfach so annehmen und sagen: Eifersucht. Okay, nehme ich zur Kenntnis, weiß ich jetzt über mich, dass ich in Situation xy eifersüchtig werden. Oder man reflektiert das und geht noch weiter. Was ist diese Eifersucht eigentlich? Was steht dahinter?

Habe ich Angst, die Frau zu verlieren?
Möchte ich eigentlich gerne gerade mehr Aufmerksamkeit haben?
Stört es mich, dass sie etwas bestimmtes mit demjenigen macht?

Und egal was es ist, auch das kann man dann wieder weiter hinterfragen. Bei 1 z.B:
Warum habe ich denn Angst diese Frau zu verlieren? Was könnte denn konkret eigentlich passieren und warum wäre das dann jeweils schlimm?Wie könntest du dich verhalten, dass das vielleicht dannn nicht so schlimm wird? Kannst du damit umgehen?

Es gibt beim sauberen reflektieren praktisch darum, das Ganze jeweils in die Details zu zerlegen. Exakt zu verstehen, was da eigentlich passiert. Und sich eben nicht nurdem diffusen Gefühl hinzugeben und das unreflektiert so hinzunehmen.

Oft haben wir nämlich spontan irgendwelche Gefühle, die unnötig sind, oder rational betrachtet gar keinen Grund haben.
Ich hatte vor einiger Zeit eine Situation, vor der ich intuitiv angst bekam. Hat mich tagelang beschäftigt, wie ich das nur durchstehen soll. Und dann habe ich mir mal die Zeit genommen, das genau zu analysieren. Wovor habe ich denn eigentlich EXAKT Angst? Und kam nachher zu der Erkenntnis, dass selbst im schlimmsten Fall gar nichts dramatisches passieren kann. Und damit war die Angst dann völlig weg. Weil sie eben eigentlich unbegründet war. Es geht auch darum nicht alles blind zu glauben, was der Körper einem so an Input liefert.

EDIT: Hab dir den Beitrag rausgesucht:

 

bearbeitet von Herzdame

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vor einer Stunde schrieb Herzdame:

Oft haben wir nämlich spontan irgendwelche Gefühle, die unnötig sind, oder rational betrachtet gar keinen Grund haben.
Ich hatte vor einiger Zeit eine Situation, vor der ich intuitiv angst bekam. Hat mich tagelang beschäftigt, wie ich das nur durchstehen soll. Und dann habe ich mir mal die Zeit genommen, das genau zu analysieren. Wovor habe ich denn eigentlich EXAKT Angst? Und kam nachher zu der Erkenntnis, dass selbst im schlimmsten Fall gar nichts dramatisches passieren kann. Und damit war die Angst dann völlig weg. Weil sie eben eigentlich unbegründet war. Es geht auch darum nicht alles blind zu glauben, was der Körper einem so an Input liefert.

 

 

Die Erfahrung hab ich noch nie gemacht, dass mein Körper unsinnigen Input lieferte. Von meiner Spinnenangst mal abgesehen. Hast du hier ein konkretes Beispiel für mich? Vielleicht verstehe ich das auch einfach nur anders als du es meinst.

bearbeitet von Oderdoch

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Ein Beispiel habe ich oben schon geliefert. Intuitiv Angst, weil "man weiß ja nicht", "könnte komisch sein".
In dem Fall: Frau meiner "Affäre" treffen auf ner Veranstaltung. Die weiß von uns und es ist alles völlig entspannt & okay. Es wäre nur ungewohnt gewesen. Und trotzdem hatte ich im ersten Moment Angst - könnte ja irgendwas grauenhaftes passieren. Und dann habe ich eben gemerkt, dass es einfach keinen Fall gibt, der in "grauenhaft" fällt. Und dann wars okay.

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Einfach nur das Beispiel "Angst, weil könnte komisch sein" konnte ich ohne konkretes Beispiel nicht nachvollziehen. Da ich mich an keine Situation erinnern kann, wo mein Körper ein ungutes Gefühl hatte, was aber unnötig war.

Okay, das Beispiel verstehe ich gut :) Kann sowohl deinen Körper als auch deinen Verstand in der Situation nachvollziehen. Danke :) Für mich zeigt das Beispiel aber auch, dass der Körper (der gesellschaftlich-geprägte Körper) sehr wohl einen Grund zum Unwohlsein hatte.

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vor 4 Stunden schrieb Herzdame:

EDIT: Hab dir den Beitrag rausgesucht:

Vielen Dank für eure Antworten!

DAS verstehe ich. Es scheint mir nun auch als wäre die "Methode" zu reflektieren sehr einfach und klar und keine Zauberei.

Sinne schärfen+in sich "hineinhorchen" (welche Emotionen verbinde ich mit welchen Ereignissen/Handlungen)+Fragen, Hinterfragen, Weiterfragen, Analysieren und ggf. nochmal von vorne beginnen bis es einen "Sinn" ergibt und man etwas versteht was vorher verborgen war. Also EIGENTLICH ein sehr rationaler Prozess ;)

Und vermutlich verhält es sich mit dem besser reflektieren lernen wie mit allen Dingen...Übung macht den Meister!

vor 6 Stunden schrieb Babel:

Poesie

Ist mir ein Begriff ;) Poesie verwende ich selbst gerne um Frauen Emotionen zu "zaubern" oder sie überraschend in eine gemeinsame schöne Erinnerung zurückzuversetzen. Kommt meist gut an. Ob es als manipulativ oder needy empfunden wird kann ich nicht beurteilen. (habe ich noch nicht reflektiert um mal beim Thema zu bleiben...)

vor 6 Stunden schrieb PWillow:

Wie ist es denn mit Empathie? Kannst du mit anderen Menschen mitfühlen, ihre Emotionen einordnen und nachvollziehen?

Ja, ich denke das gelingt mir recht gut. Ich habe Kinder - die sind immer VOLL mit Emotionen und ich versuche ihnen beizubringen diese wahrzunehmen und mit ihnen umzugehen. Ich denke öfter wie sich andere fühlen, als dass ich mich damit befasse was ich fühle. In Bezug auf pick-up sollte sich mein Schwerpunkt wohl dramatisch in Richtung "ICH!!" verschieben.

vor 3 Stunden schrieb Herzdame:

Es wäre nur ungewohnt gewesen. Und trotzdem hatte ich im ersten Moment Angst - könnte ja irgendwas grauenhaftes passieren. Und dann habe ich eben gemerkt, dass es einfach keinen Fall gibt, der in "grauenhaft" fällt. Und dann wars okay.

Mir fällt konkret meine latente Angst/Aufregung vor Vorträgen vor großen Menschengruppen ein...Obwohl ich diese Situation schon soooft in Schule, Studium, Arbeit usw. gemeistert habe und immer sehr positives Feedback erfahren habe, "gaukelt" mir das Gehirn vor ich müsste Angst haben und es könnte schief gehen, mir könnten die Worte fehlen, die Vortragszeit könnte nicht reichen, der Hosenstall offen sein, der Beamer ausfallen...man "reflektiert" und weiß, dass selbst wenn soetwas eintritt ist es ok, jedem schon passiert und nichts vor dem man Angst haben müsste. ABER auch wenn die Reflexion "ergibt" es ist okay bleibt das Gefühl und löst sich nicht als "verworfen" auf. 

Vermutlich dasselbe mit dem "Frauen ansprechen" oder der Angst beim Date keine Gesprächsthemen zu haben. Die Erfahrung zeigt, dass jedes "Hi" einer fremden Person mit einem Lächeln quittiert wird (bis auf die notorischen nicht-grüßenden Nachbarn ;) ), aber die Unsicherheit bleibt...

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vor 16 Minuten schrieb LuckyLuke01:

Mir fällt konkret meine latente Angst/Aufregung vor Vorträgen vor großen Menschengruppen ein...

Guck mal, auch da differenzierst du noch nicht richtig. Ist es Angst? Oder ist es Aufregung? Ich glaube tatsächlich, dass man Aufregung mit Reflektion nicht völlig auflösen kann.
Angst aber sehr wohl (siehe Beispeil oben). Warum? Weil Angst sich auf etwas abstraktes, nicht greifbares bezieht. Kann man die Ursache exakt ausmachen, dann ist es keine Angst, sondern Furcht. Und mit Furcht kann man wiederum umgehen, indem man Lösungsstrategien entwickelt (was mache ich denn, wenn der Beamer ausfällt?).

Zusätzlich kann man durch die Meta-Perspektive der Reflektion dann eben auch bewusst gegen diese Gefühlsregungen handeln und sich nicht den ersten Impulsen hingeben (Siehe auch den Thread über Beziehungsstile, den ich letztens verfasst habe).

Und für meine Beispiel-Stuation: Ich hatte nachdem ich das für mich gelöst hatte, weder Angst noch Furcht, aber ich war durchaus ein bisschen aufgeregt, weil ich eben nicht genau vorausplanen konnte, wie die Situation verläuft.

bearbeitet von Herzdame

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vor 8 Minuten schrieb Herzdame:

Guck mal, auch da differenzierst du noch nicht richtig. Ist es Angst? Oder ist es Aufregung? Ich glaube tatsächlich, dass man Aufregung mit Reflektion nicht völlig auflösen kann.
Angst aber sehr wohl (siehe Beispeil oben). Warum? Weil Angst sich auf etwas abstraktes, nicht greifbares bezieht. Kann man die Ursache exakt ausmachen, dann ist es keine Angst, sondern Furcht. Und mit Furcht kann man wiederum umgehen, indem man Lösungsstrategien entwickelt (was mache ich denn, wenn der Beamer ausfällt?).

Zusätzlich kann man durch die Meta-Perspektive der Reflektion dann eben auch bewusst gegen diese Gefühlsregungen handeln und sich nicht den ersten Impulsen hingeben (Siehe auch den Thread über Beziehungsstile, den ich letztens verfasst habe).

Und für meine Beispiel-Stuation: Ich hatte nachdem ich das für mich gelöst hatte, weder Angst noch Furcht, aber ich war durchaus ein bisschen aufgeregt, weil ich eben nicht genau vorausplanen konnte, wie die Situation verläuft.

Danke! Du hast recht. "Aufregung" trifft es besser. Auch in Bezug auf das Ansprechen. Ich erinnere mich auch dunkel an irgendein Pick-up Hörbuch in dem es hieß: "Aufregung ist gut! Es ist ein Zeichen dafür, dass Ihnen die Frau gefällt!".

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