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Hallo,

ich bin schon sehr lange hier, habe aber noch nie etwas geschrieben. Weiß leider meine Daten für den alten Account nicht mehr.

Brauche das erste mal wirklich Hilfe, weil ich nicht weiß was der nächste Schritt ist.

Kleine Vorgeschichte:

Ich, damals 14, völligst verzweifelt, weil Frauen für mich sehr weit entfernt waren und alle um mich herum erste Erfahrungen gesammelt haben, habe im Internet nach Hilfe gesucht und bin damals auf dieses Forum gestoßen. Zu dieser Zeit bin ich zur Schule gegangen und wurde öfter mal gemobbt. Mein Highlight aus dieser Zeit war, dass eine junge Dame mich, zur Begrüßung, umarmt hat. Das ist tatsächlich die schönste Erinnerung an diese Zeit, die ich habe. Verrückt? Ja schon klar. Bin sonst immer nur auf die Schnauze gefallen, was jegliche Versuche betraf, die das andere Geschlecht angingen. Selbstwertgefühl war also tiefer als im Keller. Dann stieß ich auf PU und dass sollte zunächst mein Leben verändern.

Habe das Forum förmlich verschlungen und versucht mir Mindsets einzureden und Techniken auswendig zu lernen. Habe mich dann noch ein wenig um mein Aussehen gekümmert. Ich ging zum Friseur und habe das erste mal selbst eingekauft. Mit diesen Veränderungen kamen auch direkt erste Erfolge. Ich wurde aus Partys wahrgenommen und dann kam der Tag an dem ich das erste mal ein Mädchen küssen durfte. Mein Game funktionierte bei manchen Frauen. Ich war sehr frech und trat selbstbewusst auf. Schnell habe ich gemerkt, dass mein Game und meine Wahrnehmung total mechanisch geworden waren. Deswegen habe ich PU "abgeschworen", zumindest dem Teil mit vorgefertigten Routinen etc.. Immer mehr wurde das Mindset, ein attraktiver und lustiger, junger Mann zu sein gefestigt und ich habe einen riesen Sprung im Selbstbewusstsein gemacht. 

Dann habe ich mit 18 die erste längere Beziehung angefangen. Beliebtestes/hübschestes Mädchen der Schule hat mich ausgewählt und wollte mit mir zusammen sein. Jackpot! - zumindest auf den ersten Blick. Die Beziehung ging ganze 3 Jahre, in denen ich gelernt habe, dass kranke Eifersucht und Verlustängste nicht unbedingt hilfreich sind, wenn man eine gesunde Beziehung führen möchte. Folglich hat sie mich verlassen. Noch zu erwähnen ist, dass sie Jungfrau war und wir erst nach 1 1/2 Jahren Sex hatten. Das erste mal war für sie sehr schmerzhaft und sie hatte (schätze mal dadurch) gar keinen Sexdrang. Dies führte dazu, dass es mir schnell schlecht ging, da ständige Ablehnung Alltag war und meine Bedürfnisse nicht erfüllt wurden. Daraus entstanden dann Eifersucht und Verlustängste. Habe Sie nie wirklich an mich heran gelassen, d.h. immer versucht eine "Maske" zu wahren. Nämlich dass ich ein sehr selbstbewusster und interessanter Mensch bin, aka. mein Mindset von früher. (wichtig für später) Die Trennung verlief recht schmerzlos meinerseits, da ich Sie auf Distanz gehalten habe und nicht wirklich in mein Leben integriert habe, habe ich das ganze sehr schnell verarbeitet. (glaube ich) Zwar sind immer mal Flashbacks da, aber fühle mich nicht schlecht dabei oder ähnliches.

Von 21 bis 24 folgte dann Party auf Party und Date auf Date, bei denen ich Erfahrung sammeln konnte, was ich überhaupt wollte, auf menschlicher und sexueller Basis. Zu diesem Zeitpunkt würde ich mich als Natural bezeichnen, da ich einfach so bin wie ich bin und die Mädels darauf abfliegen. Keine Angst vor Zurückweisung oder sonstiges. Sie kommen sogar auf mich zu. Das soll nicht protzig rüberkommen, ist aber meiner Meinung nach wichtig für später.

Mit 24 habe ich dann eine Frau kennengelernt, die mich verändern sollte. Nennen wir sie T. -> T. war mit mir in einer Beziehung bis vorgestern. Ja verrückt, bin mitten in der Trauerphase und trotzdem schreibe ich hier? Warum? -> Weil mir durch die Trennung und durch das lesen von @Viper  's Tagebuch etwas bewusst geworden ist. Nämlich dass ich schon wieder eine Beziehung an die Wand gefahren habe. Selbe Motive, selbe Gründe, selbes Ende. Wieder der Satz: "Ich lieber dich nicht mehr genug um mit dir in einer Beziehung zu sein." 

Erst habe ich gedacht, na toll und wieder die gleichen Fehler gemacht: -> Sie zu sehr wegen Nähe und Sex unter Druck gesetzt. Zu oft schlechte Laune gehabt. Einfach selbes Spiel wie vorher, nur mit dem Unterschied, dass ich es geschafft habe mich ihr zu öffnen. Eine wirkliche Bindung aufgebaut habe. Keine Geheimnisse, kein Frame, der Bröckeln konnte, dachte ich zumindest. Doch habe ich mich wieder als der selbstsicher coole Typ gegeben. Habe auch wenn ich sie verspürt habe nie Eifersucht oder Verlustängste gezeigt, was zu unschönen Ausbrüchen meiner Emotionen unter starkem Alkoholeinfluss führte. Dies war sicherlich auch einer der Gründe warum ich jetzt erstmal alleine bin. Was habe ich also gemacht? Richtig, meine Emotionen unterdrückt, bis das Fass übergelaufen ist. Schwierig waren auch die verschiedenen Bindungsstile unsererseits: Ich: Ängstlich-Ambivalenter Bindungsstil  Sie:   Gleichgültig-Vermeidender Bindungsstil 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass sie zu mir in der Beziehung gesagt hat, dass ich mir zu wenig Wert gebe. Für diesen Satz bin ich ihr verdammt dankbar. Durch diesen komme ich nämlich auf folgende Schlüsse:

Ich habe ein verdammtes Problem, nämlich dass ich zwar sehr viel Selbstvertrauen oder Selbstsicherheit habe, was den Umgang mit anderen Menschen betrifft, jedoch mir selbst keinen Wert gebe und dadurch anderen Menschen viel zu viel Wert gebe. Dadurch entstehen krasse Verlustängste und Eifersucht. Ich suche wohl eine Bestätigung meines "Wertes" durch Nähe und Sex. In anderen Worten, mein Mindset/Frame steht immernoch und ist zu einem Teil von mir geworden. Wenn es aber um Gefühle und Beziehung zu einem anderen Menschen geht, bin ich immernoch der kleine 14 Jährige Junge ohne Selbstvertrauen und Selbstwert. Ich habe keine Freunde, denen ich meine Gefühle zeige, oder mit Ihnen darüber spreche. Ich habe auch ein kommunikativ sehr schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern. Ich lasse niemanden ran, aus Angst verletzt zu werden. Außer T., ihr habe ich meine Gefühle anvertraut und jetzt wurde ich verletzt. Die Trennung ist zwei Tage her, aber geht es mir schlecht? Ja verdammt. Oneitis, Selbstachtung im Keller und keine Lust auf nichts. Aber trotzdem habe ich nun endlich erkannt wie ich ein besserer Mensch werden kann. Ich muss mich wohl irgendwie weiterentwickeln. Werde jetzt in der nächsten Zeit erstmal viel über das Thema Selbstachtung und Selbsteinschätzung lesen. Scheinbar habe ich ja einen sehr hohen Wert, kann diesen aber nicht wirklich erkennen oder verstehen.

Nun zum Rat, wie gehe ich am Besten weiter vor? Ich will einfach nie wieder in so eine Situation kommen. Professionelle Hilfe nötig? Was kann ich noch tun? Sollte ich mit T. sprechen und sie genau Fragen, wie sie mich in der Beziehung wahrgenommen hat? Wie komme ich zu einem höheren Selbstwert? Denn wenn andere sagen wie toll ich bin oder so, kann ich das garnicht glauben oder verstehen. Dies ist vor allem in der Beziehung sehr oft passiert. 

Noch eine letzte Frage: Gibt es ein Szenario, bei dem ein ExBack funktionieren könnte, während wir an uns arbeiten? Ich glaube ich kenne die Antwort, vermag mir aber einzubilden, dass das sehr gut funktionieren könnte. Auch sie hat ihre Probleme und wir haben ja eigentlich schon in der Beziehung angefangen an uns zu arbeiten. Wie gehe ich weiter vor? Erzähle ich ihr von meinen Erkenntnissen? oder doch besser völliger Kontaktabbruch?

 

Viele liebe Grüße

Laffel

 

 

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vor 5 Stunden, laffel1337 schrieb:

Mit 24 habe ich dann eine Frau kennengelernt, die mich verändern sollte. Nennen wir sie T. -> T. war mit mir in einer Beziehung bis vorgestern. Ja verrückt, bin mitten in der Trauerphase und trotzdem schreibe ich hier? Warum? -> Weil mir durch die Trennung und durch das lesen von @Viper  's Tagebuch etwas bewusst geworden ist. Nämlich dass ich schon wieder eine Beziehung an die Wand gefahren habe. Selbe Motive, selbe Gründe, selbes Ende. Wieder der Satz: "Ich lieber dich nicht mehr genug um mit dir in einer Beziehung zu sein." 

Solange du dein Inneres nicht ergründest, wird sich das auch immer wieder wiederholen.

 

vor 5 Stunden, laffel1337 schrieb:

Ich habe ein verdammtes Problem, nämlich dass ich zwar sehr viel Selbstvertrauen oder Selbstsicherheit habe, was den Umgang mit anderen Menschen betrifft, jedoch mir selbst keinen Wert gebe und dadurch anderen Menschen viel zu viel Wert gebe. Dadurch entstehen krasse Verlustängste und Eifersucht. Ich suche wohl eine Bestätigung meines "Wertes" durch Nähe und Sex. In anderen Worten, mein Mindset/Frame steht immernoch und ist zu einem Teil von mir geworden. Wenn es aber um Gefühle und Beziehung zu einem anderen Menschen geht, bin ich immernoch der kleine 14 Jährige Junge ohne Selbstvertrauen und Selbstwert. Ich habe keine Freunde, denen ich meine Gefühle zeige, oder mit Ihnen darüber spreche. Ich habe auch ein kommunikativ sehr schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern. Ich lasse niemanden ran, aus Angst verletzt zu werden. Außer T., ihr habe ich meine Gefühle anvertraut und jetzt wurde ich verletzt. Die Trennung ist zwei Tage her, aber geht es mir schlecht? Ja verdammt. Oneitis, Selbstachtung im Keller und keine Lust auf nichts. Aber trotzdem habe ich nun endlich erkannt wie ich ein besserer Mensch werden kann. Ich muss mich wohl irgendwie weiterentwickeln. Werde jetzt in der nächsten Zeit erstmal viel über das Thema Selbstachtung und Selbsteinschätzung lesen. Scheinbar habe ich ja einen sehr hohen Wert, kann diesen aber nicht wirklich erkennen oder verstehen.

Der Bindungsstil basiert in der Regel auf den ersten Jahren deines Lebens.
Dein schlechtes Verhältnis zu deinen Eltern ist dabei eine Folge deiner Kindheit.

Dein Selbstwert besteht aus einem emotionalen und einem rationalen Teil.
Der emotionale Kindsteil entspricht dem "Mama und Papa haben mir das Gefühl gegeben, dass ich bedingungslos wertvoll bin."
Der rationale Erwachsenenteil entspricht dem "Ich bin/habe x, ich bin wertvoll.".

Es ist sehr empfehlenswert, das aufzuarbeiten.
Deine Glaubenssätze und deine Schutzmechanismen finden
und mit deinem rationalen Erwachsenenverstand ein gutes Verhältnis  zu deinem inneren Kind zu pflegen.
Diese Gefühle aus der Kindheit werden sehr wahrscheinlich für immer da sein,
es geht mehr darum, den Umgang damit zu lernen.

Frieden damit schließen, dass deine Eltern nicht perfekt waren und wahrscheinlich sehr viele Fehler gemacht haben.

Beispiel:
Du hast ein Bedürfnis nach Bindung. Du schreibst, dass du keine tiefgründigen Freunde hast, wahrscheinlich wird dein Bindungsbedürfnis damit nicht befriedigt.
Und nun: Die einzige Quelle, die du aktuell hast, um dein Bedürfnis nach Bindung zu befriedigen, verlässt dich. Und das macht dich ängstlich, traurig, wütend.
Dein Schutzmechanismus ist nun, dass du klammerst und es irgendwie reparieren willst.

Das benötigt viel Introspektion und ist nicht immer so einfach.
Ein Psychologe oder Psychotherapeut ist eine gute Anlaufstation.

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