Clubgame - Sogar im Ausland keine Eier zum Ansprechen

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Ich würde aber mit den kontrollieren von Gefühlen, durch rationalisieren, vorsichtig sein und es nur auf die AA beschränken.

Wenn man es übertreibt und versucht alle möglichen Gefühle zu kontrollieren=unterdrücken, kann das auch ganz schnell zur Gefühlskälte führen, weil man ihnen spontan kein Raum mehr gibt.

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Gast
vor 55 Minuten, Gotham88 schrieb:

Ich würde aber mit den kontrollieren von Gefühlen, durch rationalisieren, vorsichtig sein und es nur auf die AA beschränken.

Wenn man es übertreibt und versucht alle möglichen Gefühle zu kontrollieren=unterdrücken, kann das auch ganz schnell zur Gefühlskälte führen, weil man ihnen spontan kein Raum mehr gibt.

Ja, das stimmt natürlich. Der größte Teil der Gefühle sind ja auch einleuchtend und passend. Darüber braucht man nicht nachzudenken.

Es gibt aber Situationen die Gefühle auslösen und plötzlich unpassend erscheinen, die irritieren. Ich finde damit sollte man sich sehr wohl auseinander setzen.

"Kontrolle" hat übrigens nichts mit "unterdrücken" zu tun (Definition: Kontrolle ist die Überwachung oder Überprüfung eines Sachverhalts).  Der Begriff Kontrolle scheint hier die meisten zu irritieren.

bearbeitet von Gast

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vor 10 Stunden, SanDiego69 schrieb:

 Der Begriff Kontrolle scheint hier die meisten zu irritieren.

Ja, mich an dieser Stelle auch.

Du meinst Kontrollieren im Sinne von beobachten und überwachen. Dabei veränderst du nicht die Gefühle.

 

Ich meine Kontrollieren im Sinne von beherrschen,  sie zu verändern und jeder Zeit die Möglichkeit haben sie abzuschlalten.

 

P.S. zu deinem Kommentar über meinem Beitrag dass der Mensch sonst ein Tier waäre: Ich habe nicht behauptet, dass die Gefühle das Handeln beherschen. Das Handeln wird durch den Verstand bestimmt. Die Gefühle bestimmein nur indirekt  über den Verstand dein Handeln.

Aber so, wie du durch den Verstand bestimmt deine Hand heben kannst, kann du nicht deine Gefühle beeinflussen.

 

 

 

 

 

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Ich kann hier wiederholen, was ich an anderer Stelle geschrieben habe.

Bekämpfen von Approach Anxiety 101

1)

Zitat

Prinzipiell ist es so, dass man sich Ängste nicht wegdenken kann. Geht nicht.

Im psychotherapeutischen Setting arbeitet man bei Ängsten etwa mit Expositionstherapien. Du stelltst dich der Angst immer wieder, bis sie mit der Zeit weniger wird oder verschwindet.

Am Anfang führt also kein Weg dran vorbei trotz Angst anzusprechen. Es einfach zu machen. Darauf zu hoffen, dass sie weg geht, wenn man noch 10 Sekunden wartet - ja das hilft leider nichts. Sie wird nicht weggehen. So funktioniert Angst nicht. Sie wird solange da sein, bis man sich ihr stellt oder sich zurückzieht. So lange der Angst auslösende Reiz (die Frau) da ist, solange bleibt auch die Angst.

Macht man das öfter, wird die Angst weniger, weil der Körper lernt, nicht mit Angst zu reagieren.

Es ist also nicht gelogen, wenn man sagt: Sprichst du genug Frauen an, geht auch die AA weg.

2)

Zitat

Und weil es so entscheidend ist: Es sollte nicht dein Ziel sein, furchtlos zu werden. Das ist der völlig falsche Ansatz.

Denn gerade am Anfang geht das so nicht. Alles, was du machen kannst, ist dich deiner Angst stellen.

Du kannst dir vor einem Approach die Angst nicht nehmen, sondern du musst es trotz der Angst machen. Stell dir vor, du ignorierst sie, du verbannst sie in deinem Kopf in eine stille Kammer und gibst ihr eine Auszeit. Aber sie geht nicht weg. Irgendwann wirst du vielleicht da hinkommen, wo du eine Hass-Liebe zur Angst entwickelst und sie umarmst. Denn das Besiegen der Angst zeigt dir das Potential auf, das sie versperrt und du verknüpfst sie mit positiven Erfahrungen. Und wenn du viele viele Approaches gemacht hast - erst dann wird sie weniger.

3)

Zitat

[...] Überwindung von Approach Anxiety [...]

Da muss man einfach ins kalte Wasser springen. Es hilft nichts. Man muss trotz Angst einfach ansprechen. Da führt kein Weg dran vorbei.

Sich warm machen wollen bedeutet ja nichts anderes als die Angst irgendwie zu umgehen und das Ergebnis vorwegzunehmen.

Alle Bootcamps fangen damit an, dass man irgendjemanden begrüßt.

Die Angst geht erst weg, indem man sich der Situation aussetzt, welche sie auslöst und sie überwindet.

Sie verschwindet immer erst im Nachhinein, niemals vorher.

Man kann sie nicht wegdenken. Am besten man stellt sie sich als eine konditionierte Reaktion des Körpers vor, die keinen Sinn erfüllt. Sie zeigt an, dass etwas Wichtiges passiert, aber nichts Gefährliches.

Je mehr man macht, desto weniger wird sie präsent.

 

In Zusammenfassung heißt das, dass man sich Ängste nich wegrationalisieren kann (1), dass man sich nicht wirklich warm machen bzw. darauf vorbereiten kann (3) und dass es (2) nicht das Ziel sein sollte, furchtlos zu sein.

Die Furcht vor Zurückweisung hat eine ganz existenzielle Berechtigung. Diese muss man akzeptieren. Es ist normal Angst zu haben, und die Angst wird man nur dann los, wenn man sich ihr stellt.

Das war eine der schwersten Lektionen, die ich lernen musste, nachdem ich über Jahre mit AA gekämpft hatte.

Nämlich, dass die Angst nur dadurch weggeht, dass man sich ihr stellt; und man trotz Angst ansprechen muss.

Da geht es darum zu sagen: Ich habe in diesem Moment große Angst, aber ich mache es trotzdem! Ich fürchte mich gerade immens vor der Abweisung durch die Frau, aber ich spreche sie trotzdem an. Die Furcht wird größer, je mehr Schritte ich auf die Frau zumache, aber ich akzeptiere die Angst und mache es trotzdem.

Man akzeptiert die Angst, aber man nimmt sie nicht Ernst. Man lässt sie existieren, aber man handelt nicht nach ihr.

Ich habe früher ewig viel Zeit verbraucht, mir die AA irgendwie nehmen zu wollen und dahin zu kommen, dass ich angstfrei werde. Bis ich erkannt habe, dass das der völlig falsche Weg war. Ich wurde die Angst erst dann allmählich los, indem ich akzeptiert habe: Ja, ich habe eine Angst; und indem ich aufhörte zu versuchen, sie irgendwie wegzudenken. Ich habe aufgehört, die Angst zu unterdrücken - aber gleichzeitig habe ich aufgehört, auf sie zu hören.

Man kann verschieden daran rangehen. So kann man die Angst umarmen und positiv deuten, während man anspricht. Dahingehend kann man sie auch genießen. Man kann sich aber auch vorstellen, man packt sie in ein stilles Kämmerchen und sperrt sie dort ein.

Aber man kann sie nicht unterdrücken und man kann sich nicht angstfrei machen!

Während ich das schreibe, erinnere ich mich an das Gefühl, wie extrem unangenehm die AA bei meinen ersten Approaches war. Wie ich Schritte auf eine Fraue zumache, und eine starke Stimme in mir schreit: "Mach es nicht! Dreh um!" Aber auf diese Stimme darf man nicht hören. Ich habe die Stimme wie ein kleinlautes Kind betrachtet, das Aufmerksamkeit will. Ich sagte: "Du kannst so laut schreien wie du willst, umdrehen werde ich trotzdem nicht!" Die Angst wurde immer größer, je näher ich der Frau kam, bis ich vor ihr stand. Die Stimme sagte: "Machs nicht!!!" Aber ich habe sie einfach schreien lassen. Im Hintergrund hat meine Angst um Aufmerksamkeit gebettelt. Ich habe akzeptiert, dass sie da ist - mehr nicht -, und einfach gemacht.

Nach dem ersten Approach an einem Tag wird die Angst weniger.

Mit der Zeit lernt man die Angst dann neu kennen, nämlich als Aufregung, dass gerade etwas Spannendes passiert. Dass jeder Approach ein Abenteuer ist.

Also als Resüme: Es ist fatal, die Angst loswerden zu wollen. Es hilft nur zu machen, obwohl man Angst hat. Und dadurch, dass man Dinge trotz der Angst macht, wird sie gleichzeitig weniger und wird zu etwas Positivem.

bearbeitet von Lodan
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