Für Lebenskünstler: Drei Wege zu leben, ohne jeden Tag zu einem ungeliebten Job gehen zu müssen.

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Wenn es um den sozialen Status geht, würde ich sagen, dass er auch heute keineswegs unwichtig ist. Lernt man jemanden kennen und erzählt, was man beruflich macht, schwingt fast immer eine gewisse Bewertung mit. Zu sagen, man sei schon länger arbeitslos, wirkt in unserer Gesellschaft eben selten attraktiv. Es kommt dann schnell die Frage auf, ob und wie man das überzeugend „verkaufen“ kann.

Doch wie weit kommt man im Leben tatsächlich mit einem solchen Status?
Der Thread hier erinnert mich an die typische Diskussion darüber, ob man seine Ansprüche und Erwartungen im Leben herunterschrauben kann – und ob man dadurch vielleicht genauso zufrieden wird. Ich behaupte jedoch, dass dies meist ein Kompromiss ist, den man sich selbst eingestehen muss.

Ich bin überzeugt, dass im Grunde jeder gerne finanziell frei und unabhängig wäre – wenn es nur einfacher wäre, dieses Ziel zu erreichen. Denn finanzielle Freiheit bedeutet auch mehr Sicherheit, mehr Möglichkeiten und letztlich mehr Selbstbestimmung.

Und ja, auch im Hinblick auf Beziehungen spielt das eine Rolle: Mit steigendem Status und finanzieller Stabilität erweitern sich schlichtweg die Möglichkeiten – insbesondere für Männer.

Warum sollte es früher anders gewesen sein? Gerade in den Jahrzehnten nach den 1950er-Jahren war es für Männer noch selbstverständlicher, als Versorger zu gelten und ihrer Familie etwas bieten zu können.

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vor 15 Minuten, DirtyRabbit schrieb:

ich seh da viel Wahrheit drin, man muss aber auch sagen das es hier um "IRGENDEINEN JOB" geht.

Ja und Nein. Ja: Solange nicht alles suchen. nein: Wenn es jeder versucht. Dann bleiben zwangsläufig welche überig, wenn es mehr Arbeitslose als offene Stellen gibt.

Außerdem: Wer stellt einen Uni-Absolventen als Regaleinräumer ein, wenn ihm wesentlich pflegeleichtere Leute mit zweistelligem, für diesen Job aber ausreichenden IQ zur Verfügung stehen?

vor 21 Minuten, DirtyRabbit schrieb:

Egal ob du bei MC Donalds Burger flippst oder im Lieferservice arbeitest als Lohndumper oder bei irgendwelchen Zeitarbeitsfirmen.

Burger vielleicht ja. Aber die brauchen auch nicht unendlich vieie Leute. Zeitarbeitsfirmen? Die suchen großenteils auch Facharbeiter. Lieferservice? Dazu brauchst Du einen Führerschein. Und den haben bei weitem nicht alle Langzeitarbeitslosen. Und gerade die, die dafür in Frage kommen, nämlich die Jungen, haben keinen, weil sie typischerweise noch nie einen Job hatten und bereits aus prekären Verhältnissen stammen, so dass die Eltern ihnen das auch nicht bezahlen konnten.

vor 28 Minuten, DirtyRabbit schrieb:

IRGENDEINEN Job findet man - die meisten erwarten halt das Sie nicht als Tankwart sondern direkt als Generalsekretär von ARAL eingestellt werden...

Das ist auch eines der Probleme, kenne ich auch aus meinen Penner-Kursen. Aber selbst wenn Du den Betreffenden diesen Zahn ziehst, ändert da nichts daran, dass es die Hilfsjobs großenteils nicht mehr gibt, die früher für die Volldeppen da waren. Die sind wegrationalisiert. Ein Beispiel: Als ich 1987 ein Betriebspraktikum beim Voith in Heidenheim machte, gab es dort in der Großtellbearbeitung noch so genannte Anschläger. Das waren Leute, die die Teile am Kran anschlugen (anhängten), wenn sie zu den jeweiligen Maschinen kamen oder von dort nach der Bearbeitung wieder geholt wurden. Seit über zwanzig Jahren aber gibt es dort noch nicht einmal mehr Kranführer. Die Bohrwerkdreher und Fräser dort müssen jetzt den Kranführerschein machen und bedienen den Kran selbst mit einer Fernsteuerung und natürlich müssen sie die Werkstücke auch selbst anschlagen.

Anschläger war kein schlechter Job für Deppen, denn der Haustarif vom Voith war noch über dem der IG-Metall. Ähnlich geht es den Müllmännern. Mein Vater hat mir immer angedroht, dass ich Müllmann werden müsse, wenn ich in der Schule schlecht wäre. Tatsächlich war das aber auch mal ein begehrter Job für nicht allzu helle Kerzen. Aber schon vor guten zwanzig Jahren hab ich das erste Ein-Mann-Müllauto im Einsatz gesehen, das eine Handhabevorrichtung hat, welche die Mülltonnen packt, ausleert und wieder zurückstellt. Da braucht es nur noch den Fahrer und der muss zumindest einen LKW-Führerschein, wenn icht gar eine Ausbildung als Berufskraftfahrer verlangt wird. Also auch kein Job für Vollidioten.

Von den Handlagern am Bau wollen wir erst gar nicht reden. Die wurden in meinem Maurerzeiten so gut bezahlt und bei den Tarifabschlüssen immer überproportional zu den Facharbeitern angehoben, dass ich mich schon fragte, warum ich eigentlich jahrelang den Depp als Lehrbub mache, wenn ich nachher auch nicht viel mehr verdiene als ein HiWi. Gibt's heute so auch nicht mehr. Denk an die sprichwörtlich primitiven Jobs bei Post und Bahn ("Wer nichts ist und werr nichts kann..."). Ein Schrankenwärter bei der Bahn zum Beispiel konnte IQ-mäßig knapp über der Shwachsinnsschwelle rangieren hatte aber ein zwar schmales aber ehrlich verdientes Gehalt und sogar als Beamter einen gewissen sozialen Status. Ähnlich war das mit den Postschaffnern, die es im einfachen Dienst zu Zeiten der amtlichen Bundesport gab.

Und so weiter...

Die einfachen Jobs, die es heute noch gibt, sind in der Regel so schlecht bezahlt, dass es verständlich ist, dass Leute da lieber beim Bürgergeld bleiben. Das ist jetzt veileicht ein bisschen besser durch den Mindestlohn und würde vielleicht sogar einigermaßen funktionieren, wenn der wirklich auf vierzehn Euro ungrad erhöht wird. 

Das Kernproblem aber bleibt: In einer hochtechnisierten Industriegesllschaft gibt es keine Arbeit mehr für die Deppen. Schon vor vielen Jahren las ich die Prophezeiung, dass sich unsere Gesellschaft in zwei Teile spalten wird: Der eine Teil wird die Supercomputer programmieren, der andere die Böden in den Räumen aufputzen, in denen die Supercomputer stehen. Daran war nur eines falsch: Es gibt nicht genug potenteille Supercomputerprogrammierer und zu viele potentielle Bodenaufputzer. 

Eine Gesellschaft, die den Doofen keine Arbeit geben kann, wird sie halt alimentieren müssen. Schließlich kannst Du die Doofen nicht entsorgen oder zwangssterilisieren. Das hatten wir ja schon mal und das wollen wir ganz gewiss nicht wieder haben...                  

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vor 34 Minuten, Hi2025 schrieb:

Ich bin überzeugt, dass im Grunde jeder gerne finanziell frei und unabhängig wäre – wenn es nur einfacher wäre, dieses Ziel zu erreichen. Denn finanzielle Freiheit bedeutet auch mehr Sicherheit, mehr Möglichkeiten und letztlich mehr Selbstbestimmung.

Das wäre jetzt eigentlich eine grundlegende Anforderung an einen Staat im Sinne der Aufklärung - Zusammenschluss freier Menschen zum Vorteil aller - quasi eine Art Grundrecht. Ein Staat muss jedem die Möglichkeit geben, sich einen angemessernen Lebenstandard mit seiner eigenen Arbeit zu erweben. Der "angemessene Lebenstandard" richtet sich dabei nach dem Stand der Technik also nach der Produktivität. Bei unserer heutigen Produktivität wären da für den durchnittlichen Facharbeiter und seine Familie durchaus zwei Autos im Haushalt eine große Wohnung oder ein Haus, ein Fernurlaub pro Jahr, öfter mal mit der ganzen Essen gehen, Ausflüge usw. durchaus angemessen.

Wenn der Staat nicht allen Leuten eine angemessene Arbeit bieten kann, muss diejenigen, für die es keine Jobs gibt, eben angemessen und ohne irgendwelche, womöglich noch schikanöse Bedingungen alimentieren.        

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Finanzielle Freiheit soll vom Staat grundrechtlich sichergestellt werden? Du meinst also nicht, dass sich das an der Leistung jedes Einzelnen orientieren sollte? Und für eine freie Marktwirtschaft bist du also auch nicht?

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vor 6 Stunden, Sartre66 schrieb:

Ich bin überzeugt, dass es darauf ankommt, dass man überhaupt weiß, wofür man seine Lebenszeit und -energie „eigentlich“ einsetzen möchte.

Bei dem Satz gehe ich mit, aber wenn wir ehrlich sind, wie viele Menschen wissen das über sich? Die meisten Menschen haben nicht den Mut, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen (böse Zungen würden sogar die Existenz ihres Verstandes anzweifeln). In den frühen Zeiten gab es auch keine große Notwendigkeit dafür, denn die Gesellschaft/Religion gab vorgefertigte Lebensentwürfe mit ziemlich eng gefassten Lebenszielen. Es war für die meisten Mitglieder einer Gesellschaft sonnenklar, wann man ein guter Christ/eine gute Mutter/ein guter Ritter etc. ist und welches Lebensziel überhaupt in Frage kommt (ein Bauer konnte z. B. selten zum Ritter werden). In ganz konservativen Regionen dieser Welt ist es vermutlich immer noch der Fall.

In einer pluralistischen, postindustriellen Gesellschaft gibt es wenige vorgefertigte Lebensentwürfe. Streng genommen müsste jeder für sich eine erfinden. Das ist aber anstrengend und wir sind evolutionär so geprägt, dass wir stets Ressourcen sparen wollen. Die entstandene Leere wird meiner Beobachtung nach v.a. durch massiven materiellen Überkonsum ausgefüllt, weil es zum einen die richtigen Leute reich macht, zum anderen von den Konsumenten nicht viel erfordert. Früher hat man für ein Überkonsum-Lifestyle Geld und Status gebraucht (nicht umsonst gibt es Legenden über verschiedene Königinnen, die jedes Kleid in ihrer Garderobe jeweils nur ein einziges Mal angezogen haben). Heute kann sich dank Temu und Shein auch eine Schülerin oder ein Mindestlohnverdiener so viele Gegenstände leisten wie kein wohlhabender Kaufmann im europäischen Mittelalter. Teilweise nicht in der Qualität, aber definitiv in der Quantität. 

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vor 11 Minuten, Fokko schrieb:

Der "angemessene Lebenstandard" richtet sich dabei nach dem Stand der Technik also nach der Produktivität. Bei unserer heutigen Produktivität wären da für den durchnittlichen Facharbeiter und seine Familie durchaus zwei Autos im Haushalt eine große Wohnung oder ein Haus, ein Fernurlaub pro Jahr, öfter mal mit der ganzen Essen gehen, Ausflüge usw. durchaus angemessen.

Das würde ggf. möglich sein, wenn die Produktivitätsgewinne der letzten Jahrzehnte an die Mitarbeitenden weitergegeben werden würden, was de facto in Deutschland nicht passiert ist. Wir sind im internationalen Vergleich ein sozial extrem ungleiches Land.

Darüber hinaus muss man die begrenzten Ressourcen dieser Erde bedenken. Würde weltweit jeder Mensch das oben beschriebenen Konsumniveau haben, würde  es die Erde aufgrund diverser Umweltprobleme im Handumdrehen unbewohnbar machen. Es kann also aus meiner Sicht kein erstrebenswertes Ziel sein.

Viel wichtiger wären andere Komponenten der Lebensqualität: gleicher Zugang zur Bildung, Sicherheit, Altersvorsorge etc. 

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vor 2 Stunden, anotherthing schrieb:

Das würde ggf. möglich sein, wenn die Produktivitätsgewinne der letzten Jahrzehnte an die Mitarbeitenden weitergegeben werden würden, was de facto in Deutschland nicht passiert ist. Wir sind im internationalen Vergleich ein sozial extrem ungleiches Land.

Genau das ist da Problem- Das hat aber seine tiefergehende Ursache in der Globalisierung: Früher einmal arbeiteten wir weit überwiegend für unseren eigenen Konsum und den Bedarf unserer Konsumgüterindustrie. Im Prinzip ging das zu wie auf einem Selbstversorger-Bauernhof: Wenn durch den technischen Fortschritt mehr produiziert wurde, gab es auch mehr zu konsumieren. Das konnte man in der Wirtschaftswunderzeit genau beobachten, etwa an den Fahrzeugen der Durchschnittsarbeitnehmer: Moped, Motorrad, Kleinwagen, richtiges Auto, Zweitwagen... oder der Unterhaltungselektronik: Radio, Plattenspieler, Musiktruhe, Schwarzweißfernseher, Stereoanlage, Farbfernseher, Videorekorder, Stereoanlage auch im Kinderzimmer, Schwarzfeißfernseher im Kinderzimmer, Farbfernseher auch im Kinderzimmer... Alles blieb bezahlbar obwohl ein Farbfernseher mal den Montaslohn eines Arbeiters kostete: Weil nämlich am Ende vom Monat noch Geld übrig war und man was sparen und sich dann auch die teureren Dinge bar kaufen konnte.

In Zeiten der Globalisierung ist die Wirtschaft nicht mehr von der Kaufkraft des inlänischen Arbeitnehmers abhängig. Man verscherbelt die Produkte der eigenen Industrie zu niedrigen Preisen und zum Teil auf Pump an irgendwelche Länder, die keinen Gegenwert dafür bieten können. Exportüberschuss ist nichts anderes, als wenn ein Gastwirt seinen Umsatz nominell steigert, indem er die Penner auf Deckel saufen lässt. Die großen Geldvermögen sind letztendlich nur (bei näherm Hinsehen notleidende) Forderungen an Schuldnern in Ländern mit negativer Handelsbilanz. Die werden diese Forderungen nämlich nie begleichen können, so wenig wie der Penner, der heute sein Bier nicht bezahlen kann, morgen in der Lage sein wird, seinen Deckel zu begleichen.

Das Bejubeln von Rekordgewinnen ist also nichts als Masturbation mit lediglich papierenden Zahlen als Wichsvorlage. Das erklärt auch, warum die Unternehmen ums Verrecken ihre (auf dem Papier bzw. in den Computerspeichern) immensen Gewinne nicht an die Arbeitnehmer weitergeben, gar nicht weitergeben können: Würden sie das nämlich tun, würden die Arbeitnehmer damit reale Güter kaufen wollen, die es aber gar nicht gibt und damit weltweit die Währungen crashen lassen.

Wie hoch der Lebensstandard in den 50er, 60er, 70er-Jahren war, lässt sich am Beispiel meiner Ex-Schwiegereltern nachvollziehen: Mein Schwiegervater war Dreher und meine Schwiegermutter hat so viel ich weiß hauptsächlich nur Heimarbeit gemacht bzw. später Teilzeit gearbeitet  Die haben 1956 gebaut und 1970 kam das erste Auto. Was sagt mir das? Meine Ex kann sich zwar nicht erinnern, aber es lässt sich gut rekonstruieren, wenn man Wirtschaftswunderzeit kennt. Man hat damals ein Haus noch mit einem einzigen Bausparvertrag gebaut und den zahlte man 12 Jahre ab. Also war das Haus 1968 schuldenfrei und es ging ans Führerschein machen und ans Sparen fürs erste Auto. Natürlich war das Haus für heutige Begriffe primitiv: Einzelofenheizung, verhältnismäßig kleine Zimmer, recht primitive Fenster, eher rudimentäre Elektrik. Aber das war damals der State of the Art bei Wohngebäuden für "gewöhnliche" Leute. Das Haus war auch so konzipiert, dass man in der Anfangszeit das Ober- bzw. Dachgeschoss als separate Wohnung vermieten konnte, was das Abzahlen natürlich erleichterte. Mit dem durchaus nicht überdurchnittlichen Einkommen meiner Schwiegereltern konnten sie das Haus dann problemlos mit der Zeit modernisieren, z.B. irgendwann eine Zentralheizung einbauen und eine Doppelgarage (derzeit meine Schrauberbude) dazu stellen.

Wenn man sich das überlegt, muss sich doch jeder, der ein bisschen denken kann, fragen, wieso heute - bei einer gebenüber der Wirtschaftswunderzeit vervielfachten Produktivität - hochqualifizierte Facharbeiter und sogar Leute mit Hochschulabschlüssen jeden Cent herumdrehen müssen und wir auch noch erzählt bekommen, dass wir gefälligst noch mehr zu arbeiten hätten.    

Wenn ich auch immer wieder beklage, dass die jüngeren Teilnehmer in meinen Kursen nicht das wissen und können, was sie als Facharbeiter wisen und können sollten, ist mir dabei doch klar, dass die da weitgehend nicht selbst dran schuld sind. Auch Handy und Spielkonsole nicht. Unser Bildungssystem ist nämlich dermaßen verkommen, das kann keine tragfähigen Grundlagen für die berufliche und Allgemeinbildung mehr legen. Wenn man da daran denkt, dass früher einmal jeder durchschnittliche Hauptschüler für die Anforderungen der Berufschule in den Facharbeiterberufen gut gerüstet war, man heute nur noch Leute mit mittlerer Reife Metallberufe lernen lassen kann und die dann noch Nachhilfe für die Berufschule brauchen, muss da ja etwas ganz gewaltig faul sein. Die Kids kommen nicht dümmer auf die Welt als vor 50, 80 oder 100 Jahren. Der Fisch stinkt aber vom Kopf und natürlich ist es die Bildungspolitik, denn auch den Eltern kann man keinen übermäßigen Vorwurf machen. Wenn die regelmäßig vor die Pumpe laufen würden, wenn sie Lehrer wegen schlechter Noten vor den Kadi ziehen, würde das auch aufhören. Natürlich müsste dazu dann auch das Schulsystem so sein, dass niemand ernsthaft drüber meckern könnte. 

Aber sowas wie unser heutiges Schulsystem... Da hat ja die Rohrstock-Pädagogik der Kaiserzeit noch mehr zuwege gebracht, obwohl ich die keineswegs gut heiße, auf keinen Fall. Aber in den Siebzigern hatten wir hier in Baden-Württemberg ein funktionierendes Schulsystem, das auf allen drei Bildungsniveaus Leute liefern konnten, die für die jeweiligen Berufsausbildungen ordentlich gerüstet waren. Auch, wenn da nicht jeder ein Einser-Abitur geschafft hat. Ja, ja, man kann das Rad de Zeit nicht zurück drehen. Aber das heißt nicht, dass man sich nicht auf Mittel und Wege besinnen dürfte und sollte, die früher einmal ansehnliche Erbgenisse geliefert haben.                        

bearbeitet von Fokko

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vor 19 Stunden, Sartre66 schrieb:

Nein (das meinte ich eben mit „Was ist Was“- Niveau).

Bestes Beispiel: unser Kanzler (samt seiner gesamten Anhängerschaft) als lupenreiner Lobbyist, ich sag’ mal „des Kapitals und der reaktionär orientierten Teile der Industrie“. Ins Amt gehievt von - zweifellos immer noch vorhandenen - Nutznießern des Systems und - die Mehrheit - armen Schafen, die sich als solche sehen und auf den Trickledown hoffen. Help that never came.

Könnte man ihm dagegen Korruption nachweisen: Tschüssikowski. 

Na und? Der Typ davor hatte auch Dreck und stecken. So jemand auf so einem Posten würde sich eher verdächtig machen in diesen Zeiten wenn er ne saubere Weste hätte und keine Verbindungen zu irgendwelchen Lobbyvereinen. Wir lassen es uns auch 2Mio Steuergeld im Jahr kosten dass ein Haus vom Exkanzler beschützt wird wodrin er nichtmal wohnt. Und auch die Merkel hat glaub ich noch 7 Mitarbeiter die von uns für irgendetwas bezahlt werden...

Zitat

Verbrannte Steuerunterlagen bringen Manuela Schwesig erneut unter Druck

Ein jetzt ans Licht gekommener Vorgang erschüttert Schwesigs Haltung erneut: Das Finanzministerium in Schwerin musste Berichte bestätigen, wonach gegen eine Beamtin des Finanzamts Ribnitz-Damgarten ermittelt wird, die Steuerunterlagen der Stiftung verbrannt haben soll. Über ihr Motiv herrscht Ungewissheit. Möglicherweise stand sie unter Druck, der letztlich von der Politik ausging. Die Ministerpräsidentin und auch ihr Finanzminister weisen bislang eine Einflussnahme der Landesregierung zurück.

(Focus)

 

Auch da wird am Ende irgendjemand wieder seine schützende Hand drüber halten. Ich glaube wenn ich dem Finanzamt sagen würde mein Freund hat alle Steuerunterlagen im Kamin verbrannt dass das für mich schon irgendwie Folgen hätte...

 

Wer issen hier der Idiot? am Ende sind "wir" das, weil wir noch nicht zu 1Mio auf der Straße stehen....ich mein nichtmal einer von denen sitzt im Knast...

 

 

vor 10 Stunden, Fokko schrieb:

Unser Bildungssystem ist nämlich dermaßen verkommen, das kann keine tragfähigen Grundlagen für die berufliche und Allgemeinbildung mehr legen. Wenn man da daran denkt, dass früher einmal jeder durchschnittliche Hauptschüler für die Anforderungen der Berufschule in den Facharbeiterberufen gut gerüstet war, man heute nur noch Leute mit mittlerer Reife Metallberufe lernen lassen kann und die dann noch Nachhilfe für die Berufschule brauchen, muss da ja etwas ganz gewaltig faul sein. Die Kids kommen nicht dümmer auf die Welt als vor 50, 80 oder 100 Jahren. Der Fisch stinkt aber vom Kopf und natürlich ist es die Bildungspolitik, denn auch den Eltern kann man keinen übermäßigen Vorwurf machen. Wenn die regelmäßig vor die Pumpe laufen würden, wenn sie Lehrer wegen schlechter Noten vor den Kadi ziehen, würde das auch aufhören. Natürlich müsste dazu dann auch das Schulsystem so sein, dass niemand ernsthaft drüber meckern könnte. 

Ist vielleicht auch gewollte dass man sich "dumme" Menschen heranzüchtet. die hinterfragen halt weniger...

Was sicherlich auch nicht hilfreich ist/war ist die tatsache dass man unterschwellig schon sehr viel Ideologie in den Schulbüchern und Lehrplänen drin hat. Die Lehrer von Unis kommen mit ihrem entsprechenden Weltbild. Müssen alle das Klima retten, Migration gut für unser Land, AfD böse... all sowas hat meiner Meinung nach NICHTS in der Schule verloren...

Er scheint heute wichtiger zu sein dass Schüler möglichst wenig hinterfragen und die Bildung ist zweitrangig..

 

 

bearbeitet von Danisol

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