Für Lebenskünstler: Drei Wege zu leben, ohne jeden Tag zu einem ungeliebten Job gehen zu müssen.

236 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

vor 1 Stunde, anotherthing schrieb:

Hat auch niemand behauptet. @Hi2025 sprach von Beratungsleistung als One-Man-Show im remote-Format, nicht von einer high tech Firma mit entsprechender Größe. 

Das kommt darauf an, was das für eine Beratungsleistung ist, wer die Kunden sind, etc. Und was für Personal er sucht.

Vermutlich sucht er zunächst nach Leuten, die administrative Arbeiten abnehmen. Aber auch hier ist es hilfreich, mit den Leuten (wortwörtlich) eine Sprache zu sprechen. Man glaubt gar nicht, was eine gute Sekretärin ausmacht! Einfach jemand der mitdenkt, sich engagiert und einfach Bock auf das Projekt hat. Ich persönlich komme damit besser zurecht als mit irgendeiner Agentur aus Indien oder der Türkei. Und hätte da als Unternehmer auch eine Zahlungsbereitschaft für „gute Leute“.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 14 Stunden, anotherthing schrieb:

In Deutschland? 🤔 Ich finde Personalkosten brutal (Arbeitgeberbrutto), das Arbeitsrecht sehr arbeitnehmerfreundlich und vor dem Hintergrund der hohen Fluktuationsrate stellt sich die Frage, ob sich die Einarbeitung und der Stress überhaupt lohnen. Da würde mir spontan die Automatisierung vielversprechender erscheinen.

Ja, da mache ich mir auch Gedanken. Das schwierige ist, dass man es nur schwer abschätzen kann. Glück gehört auch dazu, wenn man gute Mitarbeiter findet. Man muss auch ein gutes "Screening" haben und man hat ja 6 Monate Probezeit. Wenn man aber einen interessanten Job zu bieten hat mit überdurchschnittlich guter Bezahlung, sollte doch was gehen.

Außerdem gehe ich es einfach Schritt für Schritt an. Erstmal jetzt mehr Anfragen, dann die Überlegung als erstes einen Videokurs aufzubauen auf einer Learningplattform und dann den 1. Mitarbeiter, dann den 2. etc. Also wirklich Schritt für Schritt. Immer erstmal schauen, ob man auf das Next Level kommt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 52 Minuten, Hi2025 schrieb:

Außerdem gehe ich es einfach Schritt für Schritt an. Erstmal jetzt mehr Anfragen, dann die Überlegung als erstes einen Videokurs aufzubauen auf einer Learningplattform und dann den 1. Mitarbeiter, dann den 2. etc. Also wirklich Schritt für Schritt. Immer erstmal schauen, ob man auf das Next Level kommt.

Berichte mal von deinem Weg, bin gespannt. Ich kenne viele Geschichten (in DE), wo erfolgreiche Selbständige erst mit der Anzahl der MA hochgegangen sind und dann wieder das ganze Personal (aber nicht ihr Geschäft) abgebaut haben, weil sich der Stress finanziell und persönlich nicht gelohnt hat. Es ist aber sicherlich auch eine Persönlichkeitsfrage, manche sind gute Leader und haben Spaß an der Führung, andere sind sich selbst für ein Feedbackgespräch mit den Mitarbeitenden zu schade. Dann kann man natürlich auch keine gute Leistung erwarten.

  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 39 Minuten, anotherthing schrieb:

weil sich der Stress finanziell und persönlich nicht gelohnt hat.

Mich würde mal hierbei interessieren, wo du das gerade ansprichst:
Ist es am Ende tatsächlich mit Mitarbeitern viel mehr Stress als alleine als Solopreneur? Ich kann das irgendwie nur ganz schwer einschätzen. Am Ende könnten Mitarbeiter doch Entlastung bedeuten und man kann sich selbst Stück für Stück aus dem operativen Tagesgeschäft herausziehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 1 Stunde, Hi2025 schrieb:

Mich würde mal hierbei interessieren, wo du das gerade ansprichst:
Ist es am Ende tatsächlich mit Mitarbeitern viel mehr Stress als alleine als Solopreneur? Ich kann das irgendwie nur ganz schwer einschätzen. Am Ende könnten Mitarbeiter doch Entlastung bedeuten und man kann sich selbst Stück für Stück aus dem operativen Tagesgeschäft herausziehen.

Ist (1) ein großer finanzieller Schritt; der Umsatz muss entsprechend stark steigen bzw. erstmal gestiegen sein. Erfordert (2) zusätzliche Strukturen und das Einhalten von Vorgaben, Zeit für Besprechungen etc. Ist (3) herausfordernd, bis man die richtigen Leute gefunden und eingearbeitet hat. Und (4) kann man nicht erwarten, dass sich die MA so ausbeuten (lassen), wie man das von sich selbst im eigenen Business gewohnt ist.

Und wenn es dumm läuft, rennen die MA anschließend zur Konkurrenz. Oder machen sich selbstständig und werben die Kunden ab😅

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 8 Minuten, Sartre66 schrieb:

Ist (1) ein großer finanzieller Schritt; der Umsatz muss entsprechend stark steigen bzw. erstmal gestiegen sein. Erfordert (2) zusätzliche Strukturen und das Einhalten von Vorgaben, Zeit für Besprechungen etc. Ist (3) herausfordernd, bis man die richtigen Leute gefunden und eingearbeitet hat. Und (4) kann man nicht erwarten, dass sich die MA so ausbeuten (lassen), wie man das von sich selbst im eigenen Business gewohnt ist.

Und wenn es dumm läuft, rennen die MA anschließend zur Konkurrenz. Oder machen sich selbstständig und werben die Kunden ab😅

Interessante Punkte. Ich würde mal ganz rational Lösungen für jeden dieser vorschlagen:

1. Rücklagen. Und Umsatz Schritt für Schritt steigern und die Anzahl der Mitarbeiter danach orientieren.
2. Wo ist hierbei genau der Knackpunkt? Strukturen, Vorgaben, Zeit für Besprechungen einhalten. Richtig.
3. Gute Bewerbungsgespräche führen, richtig screenen. Probezeit bewusst nutzen.
4. Wieso "ausbeuten" lassen? Wenn man ihnen doch einen lukrativen Job im Vertrieb anbietet.

Ich erkenne hierbei auch Parallelen zu Pick Up. Ein Ziel und einen Plan haben. Richtiges Screening, die richtige Einstellung etc.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 18 Minuten, Hi2025 schrieb:

1. Rücklagen. Und Umsatz Schritt für Schritt steigern und die Anzahl der Mitarbeiter danach orientieren.

Dieser erste Schritt von ca. 100 k ist für Solo-Start-Ups nicht ohne. 

Zitat

 


2. Wo ist hierbei genau der Knackpunkt? Strukturen, Vorgaben, Zeit für Besprechungen einhalten. Richtig.

Diese Zeit ist eben kostbar. 

Zitat


3. Gute Bewerbungsgespräche führen, richtig screenen. Probezeit bewusst nutzen.

Probezeit ist schon ein wichtiger Punkt, ja. Aber Recruitment bleibt je nach Branche sehr schwierig. 

 

Zitat


4. Wieso "ausbeuten" lassen? Wenn man ihnen doch einen lukrativen Job im Vertrieb anbietet.

Wenn es DEIN Business ist, fragst du erfahrungsgemäß viel weniger nach Überstunden und Wochenende.

Ich sage ja nichts gegen Mitarbeiter, sondern zeige nur einen Teil der Herausforderung auf. Insgesamt kommt es selbstverständlich auf die Konjunktur in der jeweiligen Branche an. Mit einer tollen Businessidee auf einem wachsenden Markt - selbstverständlich, Go for it.

Andererseits stellt sich die Frage, ob und inwiefern man fürs Upscale eigentlich Investment bräuchte. Das man je nachdem nicht bekommt.

bearbeitet von Sartre66
  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 1 Stunde, Sartre66 schrieb:

Und wenn es dumm läuft, rennen die MA anschließend zur Konkurrenz. Oder machen sich selbstständig und werben die Kunden ab😅

Interessante Sache. Es gab mal eine Zeit, da wurde von Mitarbeitern schlagwortartig "unternehmischers Denken" gefordert. Davon hört man aber schon länger nichts mehr. Warum wohl? Offenbar wurde den Arbeitgebern klar, dass unternehmerischen Denken bei einem Mitarbeiter in letzter Konsequenz bedeutet, dass er erkennt, dass er den Gewinn, den der Arbeitgeber mit seiner Arbeit macht, auch selbst einstecken kann. Genaugenommen ist auch Schwarzarbeit die Folge unternehmerischen Denkens bei Arbeitnehmern.  Schon lange vor der Zeit dieses Schlagwortes hattte mein Bruder diesen Gedankengang: Die Honorare für die Arbeiten, die er ausführte, sind amtlich festgelegt. Daher wusste er, was sein Chef für die Aufträge bekam, die er für ihn abarbeitete. Anhand seines Gehaltes und dem Zeitbedarf konnte er sich auch leicht ausrechnen, wieviel davon bei ihm ankam. Die Kosten für die Ausrüstung  - soweit er sie nicht bereits besaß - waren, sagen wir mal: Im Sparbuchrahmen.

Erfolg: Bereits nach wenigen Jahren gehörte ihm das Haus, indem er vorher zu Miete gewohnt hat. Sein Vermieter, ein Bauer im gleichen Dorf,  hatte ihm dieses Haus bei einer Versteigerung vor der Nase weggesteigert, weil er ein klein wenig über das damals noch von der Bank bestimmte absolute Limit meines Bruder hinausging. Mittlerweile war der alte Bauer geneigt zu verkaufen, da er so langsam an die kleine schwarze EIgentumswohnung dachte und sein Sohn und Erbe kein Interesse an dem Haus hatte. Und mein Bruder hatte mit seinem Geschäft bereits genug Kohle verdient, um es bar zu bezahlen. Allerdings - und damit kommen wir wieder zum eigentlichen Thema des OT zurück - war für meinen Bruder "Work-Life-Balance" damals auch ein absolutes Fremdwort. Wie er mir mal sagte, machte ihm das aber nichts aus, weil er für seinen Beruf brannte. Mittlerweile ist er aber auch schon längst Rentner und lässt es sich gut gehen in seinem Haus mit 3000 qm Grundstück.       

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 7 Minuten, Fokko schrieb:

dass unternehmerischen Denken bei einem Mitarbeiter in letzter Konsequenz bedeutet, dass er erkennt, dass er den Gewinn, den der Arbeitgeber mit seiner Arbeit macht, auch selbst einstecken kann. Genaugenommen ist auch Schwarzarbeit die Folge unternehmerischen Denkens bei Arbeitnehmern.

Ist allerdings eine ziemliche Milchmädchenrechnung (Risiko, Backup, Werbung, Gewährleistung…). Ich finde es eine extreme Fehlentwicklung (politisch und/oder unternehmerisch), wenn da trotzdem die Vorteile von Schwarzarbeit oder wackligem Freelancertum überwiegen.

Tun sie allerdings weithin bei uns: Ich erinnere die Aussage eines Sachbearbeiters, der meinte, dass die Hände der meisten Bürgergeldempfänger schwielig wie die von „ehrlichen Arbeitern“ seien. Augenwischerei allerorts.

  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 43 Minuten, Sartre66 schrieb:

Ist allerdings eine ziemliche Milchmädchenrechnung (Risiko, Backup, Werbung, Gewährleistung…).

Die Leute, die als Konkurrenten ihres Chefs in Frage kommen, kennen diese Kosten natürlich und rechnen sie ein. Es geht ja nicht drum, dass ein Gussputzer oder Bandschwein vom Daimler eine Autofabrik aufmacht. Sondern darum, dass sich Leute selbständig machen, die da Geschäft entsprechend kennen: Gesellen in einem Handwerksbetrieb, Leute aus der oberen Führungsebene in Industriebetrieben, angestellte Ingenieure in einem Ingenieurbüro, angestellte Anwälte in einer Anwaltskanzlei usw. Also Leute, welche die entsprechenden Qualifikationen besitzen und mit der finanziellen Seite des Geschäftsbetriebs einigermaßen vertraut sind. Kurz: Wer Prokura hat, kann vom Fachlichen her auch eine eigene Firma leiten. Deswegen wird sich kein Chef einen Prokuristen holen, der unternehmerische Ambitionen hat, sondern einen, der das erforderliche Fachwissen und die nötige Arbeitsmoral hat, sich aber mit dem Platz unter dem Chef zufrieden gibt.    

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 5 Stunden, Hi2025 schrieb:

Wenn man ihnen doch einen lukrativen Job im Vertrieb anbietet.

Ein erfahrener, leistungsstarker Vertrieber verdient bei einem großen, bekannten Unternehmen in Westdeutschland problemlos sechsstellige Summen pro Jahr + Dienstauto.  Arbeitgeberbrutto bedeutet, dass du grob 20% oben draufschlagen musst. (Wenn die Firma bekannt ist, verkaufen sich die Produkte übrigens einfacher, das wird jeder Profi wissen.) Warum soll ein solcher Mensch zu einer One-Man-Show ohne vergleichbaren Ruf und ohne Kündigungsschutz wechseln? Das wäre maximales Risiko bei völlig unklarem ROI. Dabei stehen erfahrene Leute meist mitten im Leben, haben Haus/Auto/erste Scheidung abzubezahlen und wollen keinen weiteren Stress.

Übrig bleiben daher entweder Leute mit ganz krummen Biografien (die nichts anderes gefunden haben) oder Absolventen, Studienabbrecher, Berufseinsteiger, die ggf. geringe Gehaltssummen aufrufen. Den Zuletztgenannten musst du in der Regel das Laufen beibringen, was sehr viel Zeit kostet. In dieser Zeit generierst du keine Umsätze. Bringst du ihnen das Laufen nicht bei, werden sie nie erfolgreich bei dir werden.

Erweisen sich die Leute als leistungsstark und ambitioniert, nutzen sie deine Firma in der Regel als Sprungbrett und verlassen dich 1-2 Jahre nach dem Einstieg für ein größeres, berühmteres Unternehmen, in dem sie geilere Karrieremöglichkeiten haben. Wenn sie keine Potenzialträger sind, musst du ihnen kündigen und wieder bei Null mit dem Recruiting starten. Die Lebenszeit gibt dir keiner wieder. 

Und dann nicht zu vergessen: Bezahlte Urlaubs-/Krankheitstage, in welchen die Angestellten keinen Umsatz für dich generieren. Klar, bei Krankheitstagen bekommst du einen Anteil von der Krankenkasse zurück, aber eben nicht alles. Und während sich plakativ gesagt Gen Z für jede Erkältung eine volle Woche krankschreiben lässt, schleppt sich ein 50-Jähriger mit Fieber zu Arbeit, hat aber mal Bandscheibe, mal Burn-Out und ist gut und gerne für mehrere Monate am Stück weg vom Fenster. In beiden Fällen generieren die Angestellten keinen Umsatz für dich. 
 

Viele andere Sachen wurden schon genannt.

  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@anotherthing

Deine Beiträge hier kann man auf ein Fazit zusammenfassen: Du siehst vor allem das Risiko. Und das ist Gift für ein erfolgreiches Unternehmertum. Frag jeden erfolgreichen Unternehmer, ob kleiner oder größer, sie werden dir das gleiche sagen.

Ich glaube eher daran, dass man für jedes Angebot den passenden Abnehmer finden kann. Das was du sagst ist einfach pauschal und verallgemeinernd. Die Menschen sind individuell und auch nicht jeder deiner Angestellten will unbedingt deine Idee klauen und verlässt dann dein Unternehmen, um sein eigenes zu gründen. Den meisten sind die Vorteile einer Selbstständigkeit und der Plan eines Aufbaus bekannt. Aber sie tun es schlichtweg nicht und da sehe ich immer vor allem einen Grund: Kein Bock auf das Risiko. Und vielleicht nicht mit dem Druck und der Anstrengung umgehen zu können.

Ansonsten noch ein paar Worte zum wichtigen Thema der "Work-Life-Balance". Das umtreibt mich ja schon immer. Es ist bei mir oft ein Hin und Her. Mal habe ich Phasen, wo ich mehr Gas gebe, um auch mehr zu erreichen. Dann kommt eine Phase, nach dem Motto "Ach, nichts geht über eine geile Work-Life-Balance. Scheiss auf mehr Kohle, ist es im Vergleicht nicht wert". Aber es bleibt oft dennoch ein Konflikt. Finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit sind halt schon mega geil. Deswegen schaue ich jetzt erstmal, wie es mit der Skalierung Schritt für Schritt weitergeht. Aber eins ist mir wohl sicher: Auf einen Burnout (wieder mal) habe ich gar keinen Bock. Das ist es am Ende für nichts wert.

  • HAHA 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 56 Minuten, anotherthing schrieb:

Ein erfahrener, leistungsstarker Vertrieber verdient bei einem großen, bekannten Unternehmen in Westdeutschland problemlos sechsstellige Summen pro Jahr + Dienstauto.  Arbeitgeberbrutto bedeutet, dass du grob 20% oben draufschlagen musst. (Wenn die Firma bekannt ist, verkaufen sich die Produkte übrigens einfacher, das wird jeder Profi wissen.) Warum soll ein solcher Mensch zu einer One-Man-Show ohne vergleichbaren Ruf und ohne Kündigungsschutz wechseln? Das wäre maximales Risiko bei völlig unklarem ROI. Dabei stehen erfahrene Leute meist mitten im Leben, haben Haus/Auto/erste Scheidung abzubezahlen und wollen keinen weiteren Stress.

Übrig bleiben daher entweder Leute mit ganz krummen Biografien (die nichts anderes gefunden haben) oder Absolventen, Studienabbrecher, Berufseinsteiger, die ggf. geringe Gehaltssummen aufrufen. Den Zuletztgenannten musst du in der Regel das Laufen beibringen, was sehr viel Zeit kostet. In dieser Zeit generierst du keine Umsätze. Bringst du ihnen das Laufen nicht bei, werden sie nie erfolgreich bei dir werden.

Erweisen sich die Leute als leistungsstark und ambitioniert, nutzen sie deine Firma in der Regel als Sprungbrett und verlassen dich 1-2 Jahre nach dem Einstieg für ein größeres, berühmteres Unternehmen, in dem sie geilere Karrieremöglichkeiten haben. Wenn sie keine Potenzialträger sind, musst du ihnen kündigen und wieder bei Null mit dem Recruiting starten. Die Lebenszeit gibt dir keiner wieder. 

Und dann nicht zu vergessen: Bezahlte Urlaubs-/Krankheitstage, in welchen die Angestellten keinen Umsatz für dich generieren. Klar, bei Krankheitstagen bekommst du einen Anteil von der Krankenkasse zurück, aber eben nicht alles. Und während sich plakativ gesagt Gen Z für jede Erkältung eine volle Woche krankschreiben lässt, schleppt sich ein 50-Jähriger mit Fieber zu Arbeit, hat aber mal Bandscheibe, mal Burn-Out und ist gut und gerne für mehrere Monate am Stück weg vom Fenster. In beiden Fällen generieren die Angestellten keinen Umsatz für dich. 
 

Viele andere Sachen wurden schon genannt.

Ich lese hier eigentlich nur Mimimi.

Als Unternehmer ist halt genau DEINE Aufgabe, für solche Probleme Lösungen zu finden.

So ist es deine Aufgabe, passende Arbeitnehmer zu finden, oder gute Agenturen zu finden, die deine Arbeitnehmer finden.

Wenn dein Arbeitnehmer abspringt, weil er etwas besseres gefunden hat, dann hast DU halt nicht das bessere Gesamtpaket bieten können, und dann ist es DEINE Aufgabe, ein besseres Gesamtpaket zu bieten oder dich mit schlechterem Personal zu begnügen, und diese besser zu schulen etc.

Wenn dir die Konditionen als Unternehmer in DE nicht passen, ist es DEINE Aufgabe, dich nach Möglichkeiten anderswo umzusehen.

bearbeitet von CIRKEL
  • LIKE 1
  • HAHA 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@Hi2025, du hast nach Stressoren gefragt, ich habe sie zusammengefasst. Übrigens war ich nicht die Einzige, die auf Risiken hingewiesen hat.
Hättest du nach Erfolgsfaktoren gefragt, hätte ich wohl eine andere Antwort gegeben. Verrückt, ich weiß. 😆

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 25.9.2025 um 13:14 , Danisol schrieb:

Es scheitert ja meist nicht am IQ sondern dass die Ressource Zeit endlich ist.

Damit sind wir wieder bei dem  Thema, dass man(n) nicht zuviel Zeit für Lohnarbeit zugunsten des Bankkontos vom Chef aufwenden sollte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 7 Stunden, Hi2025 schrieb:

1. Rücklagen. Und Umsatz Schritt für Schritt steigern und die Anzahl der Mitarbeiter danach orientieren.

Am besten arbeitest Du im Vetrieb mit freien Mitarbeitern. Wie in der Bergungsschleppschiffahrt: No cure - no pay.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor einer Stunde, Fokko schrieb:

Damit sind wir wieder bei dem  Thema, dass man(n) nicht zuviel Zeit für Lohnarbeit zugunsten des Bankkontos vom Chef aufwenden sollte.

Dann lebe doch einfach von deinen Zinsen und lasse dein Geld für dich arbeiten. Problem gelöst;) Sorry aber da steckt mir wieder zuviel "der böse Kapitalismus, dieses dreckige Unternehmerschwein dass seine Angestellten ausbeutet" drin (unterschwellig).

Die meisten haben nur die möglichkeit ihre Freizeit zu verkaufen. Es kann nicht jeder Chef werden, weil nicht jeder dazu fähig ist.

 

Lohnarbeit ist perse nicht schlecht. Die Frage ist was man draus macht und wie das Leben alternativ ausschaut. Lohnarbeit heißt halt auch nen Lohn zu kriegen auch wenn die Firma temporär mal keinen Gewinn erwirtschaftet... Was meinste wie viel Verständnis Frauen dafür haben vorallem wenn sie dann noch schwanger ist oder Kinder schon da sind und die Kohle kommt net rein. Lohnarbeit heißt auch bei Krankheit einfach mal 2 Wochen easy zuhause bleiben zu können und dennoch Lohn weiter bezahlt bekommen...

Ich würde einen Chef nicht perse als Ausbeuter sehen. Ich würde mich nur dagegen wehren wenn der Chef so tut als ob wäre es zum Teil auch meine Firma obwohl mir keine Anteile davon auf dem Papier gehören.

Kurzum der schmeißt mich raus wenn ich ihm keinen Gewinn mehr einfahre. Aber ich gehe halt auch wenn mir jemand anders nen besseres Angebot macht...

vor 5 Stunden, Fokko schrieb:

Kurz: Wer Prokura hat, kann vom Fachlichen her auch eine eigene Firma leiten

Deutschland ist extrem Unternehmerfeindlich...  Ja es würden sich sicherlich mehrere Leute selbstständig machen wenn der Staat hier auch entsprechend mithelfen würde und keine Steine in den Weg legen und die Leute zu irgendwelchen unproduktiven Schwachsinn zu verdonnern, Bürokratie etc.

Gibt auch nicht wenige die Selbstständig sind/waren und sagen sie haben auf den ganzen scheiß kein Bock mehr und gehen wieder ins Angestellenverhältnis...

 

bearbeitet von Danisol
  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 43 Minuten, Danisol schrieb:

Gibt auch nicht wenige die Selbstständig sind/waren und sagen sie haben auf den ganzen scheiß kein Bock mehr und gehen wieder ins Angestellenverhältnis...

... oder sie verkleinern ihren Betrieb und reduzieren ihr/e Angebot/Leistungen bzw. kurz davor stehen wieder ins Angestelltenverhältnis zu wechseln. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 38 Minuten, Danisol schrieb:

Dann lebe doch einfach von deinen Zinsen und lasse dein Geld für dich arbeiten.

Da musst Du erst mal hinkommen. Aber es ist durchaus ein Ziel. 

 

vor 38 Minuten, Danisol schrieb:

Sorry aber da steckt mir wieder zuviel "der böse Kapitalismus, dieses dreckige Unternehmerschwein dass seine Angestellten ausbeutet" drin (unterschwellig).

Ach Quatsch, nein...

vor 39 Minuten, Danisol schrieb:

Die meisten haben nur die möglichkeit ihre Freizeit zu verkaufen. Es kann nicht jeder Chef werden, weil nicht jeder dazu fähig ist.

Jein. Es ist eher ein Einstellungssache. Die einen haben lieber eine geregelte Arbeitszeit und ein regelmäßiges Einkommen und sind froh, wenn sie nicht allzuviel selbst denken müssen, die anderen wollen mehr Geld, selbst entscheiden, sind aber auch bereit, selbst zu denken und das Risiko zu tragen.

Apropos Risiko: Im allgemeinen haben die Leute eine etwas verzerrte Sicht auf die Risiken als Selbständiger bzw. Arbeitnehmer. Natürlich kommt der Lohn eines Arbeitnehmers - hoffentlich - pünktlich aufs Konto. Aber halt nur - und das wird gerne vergessen - so lange, wie die Firma Geld hat. Crasht das Unternehmen, ist natürlich der Job weg. Es reicht auch schon, wenn gespart werden muss und der Jobabbau eben gerade dich trifft. Das ist dann im Prinzip genauso wie bei einem Selbständigen, dem die Aufträge ausgehen. Nur: Als arbeitsloser Arbeitnehmer musst Du einen neuen Job finden, was unter Umständen gar nicht so einfach ist, zumal Firmen eher nicht in Zeiten der boomenden Wirtschaft und Vollbeschäftigung dicht machen oder Leute entlassen müssen. Als Selbständiger muss Du erstmal lediglich wieder einen Auftrag bekommen und der ist leichter zu bekommen als ein Job, weil es eine einmalige Sache ohne weitere Vepflichtungen ist.

Es gab mal ein Zeit - vor etwa 35 Jahren - da gab es auch für Ungelernte noch allerhand Jobs, die nicht zu verachten waren.  Meine Ex (gelernte Apothekenhelferin, indem beruf verdienst Du nicht das Wasser an die Suppe hin) hatte so einen Job und zwar als angelernte Maschinenarbeiterin in einer Industriebuchbinderei. Betriebsrat, Tarifbindung (IG Druck und Papier, war damals Spitze), 37 1/2- und dann 35-Stundenwoche. Sie hatte 1987/88 etwas weniger Stundenlohn als ich in meinem damaligen Job als Werkzeugmacher, aber ein 13. Monatsgehalt. Dass ich dann doch jeden Monat etwas mehr in der Lohntüte hatte, kam nur daher, das ich noch 40 Stunden pro Woche arbeitete. 

Das ganze war auch noch okay, als sie nach den Kindern (3 Jahre Erziehungsurlaub) Mitte der 90er zurückkam und zunächst drei Vormittage die Woche arbeitete. Irgendwann war dem Verlagshaus, zu dem die Buchbinderei gehörte, die Bude dann doch zu teuer und wurde verkauft. An zwei Existenzgründer. Die mussten noch ein Jahr lang all die schönen Tarifsachen einhalten und dann konnten sie machen, was sie wollten. mein Ex hat 10 Jahre keine Lohnerhöhung gesehen, aus ihren über 24 Mark pro Stunde, was ihn den fühen 2000ern ein Bombengeld war (ich hab 1996 noch mal kurz einen Job als CNC-Fräser angenommen, um Auftragsmangel abzufedern und hab da 23,50 DM/Stunde verdient) waren 2013 12 Euro ungrad geworden. Sie ist dann abgesprungen, bevor der verbliebene der beiden "Chefs" die Firma vollends an die Wand gefahren hatte und durfte dann als "Alltagsbegleiterin" im Altersheim Gemüse schnibbeln und den Pflegefällen auf der Demenzstation den Arsch putzen. Von ihrem Job in der Buchbinderei hat sie als Andenken kaputte Knochen, die hat diesen Sommer ein künstliches Hüftgelenk eingeaut bekommen, nachdem sie schon seit drei Jahren oder so ein künstliches Kniegelenk hat.

Ich persönlich hatte zwei Pläne als Alternativen: Der eine war eine Fortbildung und dann Selbständigkeit als Hufschmied und die andere, nach ein paar "Wanderjahren" bei verschiedenen Firmen einen Job als Bohrwerkdreher bei einer sehr namhaften Firma in meiner Heimatstadt zu ergattern, um dort bis zur Rente zu arbeiten. Ich kannte diese Firma von einem Betriebspraktikum und wusste also, was ich da bekommen würde. Ich hab dann doch was ganz anderes gemacht, weil ich während meiner Ausbildung als Mechaniker durch die CNC-Technik auf die Computerei gestoßen wurde., für die ich sofort brannte. Wäre ich tatsächlich zu der besagten Firma gegangen, wäre es mir wahrscheinlich ähnlich ergangen wie meiner Ex: Die haben mittlerweile massiv Stellen abgebaut und Verdienst und Bedingungen sind schon seit langer Zeit nicht mehr das, was ich mal kannte. Gut möglich, dass ich auf diesem Weg bei einem Verleiher oder gar in Hartz IV, zumindest aber in einem wesentlich mieseren Job gelandet wäre.

vor 1 Stunde, Danisol schrieb:

Deutschland ist extrem Unternehmerfeindlich...  Ja es würden sich sicherlich mehrere Leute selbstständig machen wenn der Staat hier auch entsprechend mithelfen würde und keine Steine in den Weg legen und die Leute zu irgendwelchen unproduktiven Schwachsinn zu verdonnern, Bürokratie etc.

Das ist die eine Sache. Die andere ist die Globalisierung, die unsere Kaufkraft praktisch halbiert hat. Die einzige Möglichkeit, die Dir heute bleibt, ist Dich so gut wie möglich zu qualifizieren. meine Kids leben auf diese Weise recht gut. Wenn Du richtig was draufhast, hast Du die Wahl zwischen einem ordentlichen Job und der Selbständigkeit.                           

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 2 Stunden, Danisol schrieb:

Lohnarbeit

ist genauso eine deutsche Krankheit wie „Zur Miete Wohnen“. Fällt uns in den nächsten paar Jahren (eigentlich jetzt schon) monströs auf die Füße.

Zeiten sind vorbei, wo man versuchen konnte, möglichst tief im möglichst großen Haufen zu stecken (oder am besten gleich bei Vater Staat hinten drin). Da dürft ihr jetzt noch die letzten Boomer durchfüttern (Kicher), und dann schaut ihr halt mal. Zählt die Armee eigentlich auch als Lohnarbeit?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 2 Stunden, Fokko schrieb:

Es gab mal ein Zeit - vor etwa 35 Jahren - da gab es auch für Ungelernte noch allerhand Jobs, die nicht zu verachten waren.  Meine Ex (gelernte Apothekenhelferin, indem beruf verdienst Du nicht das Wasser an die Suppe hin) hatte so einen Job und zwar als angelernte Maschinenarbeiterin in einer Industriebuchbinderei. Betriebsrat, Tarifbindung (IG Druck und Papier, war damals Spitze), 37 1/2- und dann 35-Stundenwoche. Sie hatte 1987/88 etwas weniger Stundenlohn als ich in meinem damaligen Job als Werkzeugmacher, aber ein 13. Monatsgehalt. Dass ich dann doch jeden Monat etwas mehr in der Lohntüte hatte, kam nur daher, das ich noch 40 Stunden pro Woche arbeitete. 

Ja das Problem in Deutschland ist dass "man" sich halt sehr viel auf irgendwelche Urkunden und Zertifikate einen runter holt. Nehmen wir mal das Handwerk: Es gibt FACHMÄNNER die liefern ne schlechtere Arbeit ab als so mancher Laie...

Auch in irgendwelchen Foren ist es fast immer gleich, du zeigst ein Foto ob dies und jenes richtig ist, Antwort sehr oft "jaa deswegen soll man da wenn man nicht vom Fach ist auch nicht dran rumpfuschen!". Wenn man dann entgegnet das dies das Werk eines Fachmanns war kommt die Ausrede "ja, muss muss ja auch sehen die stehen sehr unter Zeitdruck oft usw!".

Die Arbeit vom Laien wird gern mal direkt schlecht geredet. Die vom Fachmann gern mal gelobt...

In Deutschland "muss" ja auch heute jeder studieren um irgendwie Gesellschaftliche Anerkennung zu bekommen. Nen Banker, Finanzfuzzi oder was auch immer wird überdurchschnittlich positive gesehen, wenne sagst bist Heizungsbauer oder Mechaniker stellt man sich darunter sehr oft Leute vor die halt "mehr" nicht drauf haben...

Ist heute leider so. Aber nicht überall gibt auch Ausnahmen wenne zB Cutter bist und dir alles selbst beigebracht hast oder Programmierer KANN es durchaus sein wenn du Glück hast dass es keine Sau interessiert wo du das gelernt hast sondern es interessiert nur OB du es kannst...

 

Aber die Regel ist das nicht. In Deutschland fehlen die "Fachkräfte" aber wieso sollen vorallem junge Männer in Jobs gehen wo sie dann eher wenig gesellschaftliche Anerkennung haben. Wenn die sich dann 5 oder 10Jahre später wiedertreffen mit ehemaligen Kollegen und die haben studiert und alle sind in der Disco kommen die einen Berufe bei den Mädels besser an als die anderen...

Hatte mal nen Kollegen, Banker, den hat es auch erwischt. Sehr gute Ausbildung, studiert und alles, er hat sich auch sehr viel drauf eingebildet und als er dann rausgeschmissen wurde hat er nen neuen Job gefunden bzw mehr so angeboten bekommen weil die die Leute rechtlich nicht einfach rauschmeißen konnten also wurden sie "verkauft" ala "Friss oder stirb" und hat dann bei der Deutschen Bahn malocht als Fahrgastbetreuung, also mitgefahren im ICE, Getränke serviert und son Kram. Hat den auch übelst abgefuckt...wollte sich dann Selbstständig machen weil er da halt auch nur noch nen Bruchteil verdient hat und auch all die Anerkennung weg war.. Immer wenn wir Party machen waren hat er immer noch gesagt dass er weiterhin "Banker" sei....

 

Krankenschwester bzw Pflege das gleiche. Ist nicht nur die miese Bezahlung sondern auch dass bei dem Job viele halt so denken "jaa ist vom Status halt etwas über Bürgergeld" Ist halt mega unsexy so etwas.. Bei Männern halt noch mehr..

 

bearbeitet von Danisol
  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Da haben halt ganze Generationen den Beruf nicht danach gewählt, was ihnen besonders lag und wo sie schon mal praktisch reingeschnuppert hatten, sondern entweder ganz grob nach „Interesse“ (schlecht, weil brotlos) oder nach „Verdienstaussichten und Sicherheit“ (auch schlecht, weil solche Prognosen wacklig sind - was wird die KI mit den ganzen Bankfuzzis anstellen?)

UND sie haben an Ausbildung/Studium quasi ihre besten Jahre drangegeben (so zwischen 18 und 30). 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Vereinfacht und runtergebrochen kann man zu dem Thema dieses Threads sagen, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt: 
Entweder man ist bereit viel Leistung für Erfolg zu erbringen oder man schraubt seine Erwartungen zurück.

Durch die Digitalisierung, Automatisierung und KI gibt es aktuell schon spannende Möglichkeiten seinen Arbeitsaufwand erheblich zu reduzieren. Mit z.B. einer digitalisierten Beratungsagentur, die Kunden überregional betreuen kann, kann man ein effizientes und schnell wachsendes System aufbauen, das auch sehr ertragreich ist. Ich kenne das von Mitbewerbern in meinem Markt.
Aber auch hierbei weiß ich, dass man bereit sein muss sehr viel Arbeit und Disziplin zu investieren und man viel von seiner Freizeit aufgeben muss. Der Marktführer in meinem Bereich hat es vorgemacht: In 3 Jahren 10 Mio Umsatz. Das ist wirklich wahr und stand auch in der Presse und ist in öffentlichen Daten einsehbar.

Das ist natürlich was, was mich nicht löslässt. Und auf der anderen Schulter befindet sich immer wieder die andere Stimme, die sagt, dass ich auch so schon zufrieden sein kann.

Wie seht ihr genau diesen Punkt? Für was würdet ihr euch entscheiden?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 11 Stunden, Danisol schrieb:

Ja das Problem in Deutschland ist dass "man" sich halt sehr viel auf irgendwelche Urkunden und Zertifikate einen runter holt.

Jein. Es gibt z.B. Sparten, da ist der Meisterzwang schon okay. Wenn bei mir mit der Gasleitung was ist, möchte ich nicht, dass da ein "Existenzgründer" kommt, der gestern noch beim Meckes Hamburger umgedreht hat. (Da lass ja sogar ich meine Finger weg). Auch beim Elektrischen am Bau ist es sehr okay, dass sich das zumindest am Schluss ein Meister angucken muss.

Unser Problem war bis jetzt, wo die Babyboomer in Rente gehen, dass die Arbeitgeber in den 70ern auf einmal keinen Bock mehr hatten, auzubilden und man sehr schwer eine Lehrstelle in einem der begehrten Berufe bekam. Zunächst haben die, welche dabei leer ausgingen, noch ungelernte und Anlernjobs gefunden. Die wurden aber wegrationalisiert und da sind dann die Langzeitarbeitslosen in meinem Alter entstanden. Von den nachkommenden Jüngeren sind auch aufgrund fehlender Lehrstellen und Hilfsjobs viele gleich in die Langzeitarbeitslosigkeit gestartet.

Ich hab, weil ich keine Lehrstelle in einem Metallberuf ergattern konnte, als Notnagel Maurer gelernt. Da hat man seinerzeit ziemlich gut verdient. Dann gab's ne üble Baukrise, Bauunternehmen sind verreckt, andere massiv geschrumpft. Die Bauigel kamen schwer woanders unter, besonders die Handlanger, die teilweise gefühlte IQs im Bereich der Zimmertemperatur hatten und ein großer Teil der  Facharbeiter war nicht viel besser. Der Staat hat zwar mit Umschulungsmaßnahmen was gegen Fachkräftemangel (speziell im Metallbereich) und gleichzeitige Massenarbeitslosigkeit getan, aber wenn Du 20 Jahre aus der Schule bist und außer Stempeln nur Primitivjobs gemacht hast, kriegst Du eine Ausbildung in einem anspruchsvolleren, z.B. in einem Metallberuf kaum mehr auf die Kette. 

Ich war da ein Sonderfall, weil ich immerhin die Mittlere Reife und aus der gleichen Schule (2-jähr. Berufsfachschule) auch ein ziemlich gute Grundausbildung im Metallbereich hatte. Außerdem war ich vor meiner Maurerlehre in einem Metall-Grundkurs für übriggebliebende Schulabgänger und in der Probezeit gescheiterte Lehrlinge. Der war zwar unter meinem Niveau, aber als einäugiger König unter den Blinden durfte ich da viel mit Werkzeugmaschinen machen und mir einige Erfahrung draufschaffen. Der Meister von diesem Kurs, mein legendärer Herr Mechanikermeister Leonhard Eckle, machte diesen Umschulungskurs. Der kannte mich zwar als schlimmen Finger aber auch als fähigen Burschen was Theorie und Praxis der Metallbearbeitung betraf. Ich war mächtig froh, jetzt doch noch meinen Wunschberuf lernen zu können und strengte mich dementsprechend an. Es gab ein paar Jungs, die mit mir konkurrieren konnten, aber ein Großteil war Schrott. Nur etwa die Hälfte, die diese Ausbildung begonnen hatte, schaffte es bis zur Gesellenprüfung. Da ist dann aber auch nur einer von 13 oder 14 Leuten (ein schwerer Alkoholiker, der eigentlich nicht blöd, aber im Dauervollsuff permanent neben der Mütze war) durch die praktische Prüfung geflogen. Der hat es dann aber in einem zweiten Anlauf auch noch hingekriegt. Die theoretische in der Berufsschule haben alle auf Anhieb bestanden, was schon sehr seltsam war. Da gab es nämlich Leute, die konnten vier Wochen vor der Gesellenprüfung noch keine Spindeldrehzahl aus Schnittgeschwindigkeit und Werkzeugdurchmesser ermitteln. Irgendwie haben aber auch die das geschafft, vor allem, weil die Wissenden die Unwissenden an ihrer Weisheit teilhaben ließen und die Prüfungsaufsicht alle Augen zudrückte.

vor 13 Stunden, Danisol schrieb:

In Deutschland "muss" ja auch heute jeder studieren um irgendwie Gesellschaftliche Anerkennung zu bekommen. Nen Banker, Finanzfuzzi oder was auch immer wird überdurchschnittlich positive gesehen, wenne sagst bist Heizungsbauer oder Mechaniker stellt man sich darunter sehr oft Leute vor die halt "mehr" nicht drauf haben...

Heute ist die Problematik anders: Zum Teil fehlten die Facharbeiter noch, weil der Lehrstellenmangel sich bis in die jüngste Zeit gezogen hat, jetzt fehlen die Lehrlinge, weil meine Generation offenbar zu wenig gefickt bzw. zu fleißig verhütet hat. Was da ist, ist großenteils bildungsmäßig Schrott, weil die Schulausbildung nichts mehr taugt bzw. nichts taugen darf, weil die politische Korrektheit verlangt, dass auch Idioten aufs Gymmi dürfen und da auch noch gute Noten kriegen müssen. bei meinen Kursteilnehmern (Metaller) frage ich mich, wie die ihre theoretische Gesellenprüfung geschafft haben, denn die wissen im Prinzip nicht viel mehr als die Saufköppe, die mit mir in der Umschulung waren.  Dieje

nigen, die wenigstens ein bisschen was auf dem Kasten haben, müssen unbedingt studieren und die paar Cracks, die es auch noch gibt, sowieso. 

Ich weiß nicht, wie die Lohnstruktur heute ist aber in meiner Jugend haben viele Facharbeiter mitleidig über die Gehälter von Kaufleuten gegrinst. Guter Verdienst hebt das Sozialprestige, auch wenn Du "nur" (Fach-)Arbeiter bist. Heute musst Du halt offenbar studiert haben, wenn Du was verdienen willst. Obwohl es immer noch Facharbeiter-Jobs gibt, die verhältnimäßig gut bezahlt sind. Insgesamt hat sich die Kaufkraft, die Du mit einer Arbeitsstunde erwerben kannst gegenüber der Prä-Euro-Zeit etwa halbiert. Das siehst Du auch daran, dass heute zwei Leute arbeiten müssen, wo früher einer reichte, um die Familie zu ernähren. Das liegt an der Globalisierung aber diese Fass mache ich jetzt nicht auch noch auf.

 

vor 13 Stunden, Danisol schrieb:

Auch in irgendwelchen Foren ist es fast immer gleich, du zeigst ein Foto ob dies und jenes richtig ist, Antwort sehr oft "jaa deswegen soll man da wenn man nicht vom Fach ist auch nicht dran rumpfuschen!".

Siehe meine selbstgebaute Küche. 😂 Wenn ich da dazugeschrieben hätte, das ich mir die seinerzeit von einem Schreinermeister für teuer Geld hätte bauen lassen, wäre sie vermutlich von einigen toll gefunden worden... 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 14 Stunden, Danisol schrieb:

Krankenschwester bzw Pflege das gleiche. Ist nicht nur die miese Bezahlung (…)

Das ist längst überholt, die Gehälter der Pflegeberufe steigen seit ein paar Jahren ooordentlich an (völlig zurecht). Das Einstiegsgehalt einer Pflegefachkraft liegt im Schnitt bei 3.415 Euro, das Durchschnittsgehalt bei 4.056 Euro, s. https://www.medi-karriere.de/medizinische-berufe/examinierte-pflegefachkraft-gehalt/
Oben drauf können noch Zeitzuschläge und Zulagen für fachliche Schwerpunkte kommen. 

Wenn man bedenkt, dass Pflegefachkräfte das Geld schon mit 19 verdienen können (mit 16 Schulabschluss, mit 19 Ausbildungsabschluss), haben sie über die gesamt Lebensspanne betrachtet bessere Vermögensbildungschancen als ein Geisteswissenschaftler, der bis 30 an der Uni abhängt und danach für ein Hungerlohn prekär arbeitet.

Bei der sozialen Klasse der beiden verhält es sich jedoch umgekehrt: Die meisten würden wohl die soziale Klasse eines Geisteswissenschaftler im Vergleich zu einer Pflegefachkraft als höher einstufen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.