Wein und andere Spirituosen

535 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Ah, sehr schön.

Da ich aus einer Winzerfamilie stamme, ist das ja genau mein Thread :)

Meiner Erfahrung nach, sollte man kleineren Weingütern ruhig ne Chance geben. Fürs Marketing gebe ich bei unserem Studiengang hier und da mal fürn paar Leute Weinproben, mein Vater 'verkauft' mir dann ein gewisses Sortiment, was ich ankündige und ich 'verkaufe' mich dann eben noch mit dazu. Macht Spaß!

Wein aus Discountern würde ich immer mit Vorsicht genießen. Da sind einige gute dabei, aber sobald es damit losgeht, dass es 'um einen Hauch Apfel, gepaart mit einer Idee Zimt und Rose' geht, kannste die Flasche zurückstellen. Es gibt so ein Märchen, "Des Kaisers neue Kleider". Die Pointe davon ist, dass der Kaiser, sich die edelsten Stoffe holen will, um sich die besten Kleider weit und breit schneidern zu lassen, das nutzt ein Scharlatan aus und "kleidet ihn" mit 'nichts und preist das als 'Stoff, der nur die kultiviertesten und ehrlichsten Leute sehen können'. Der Kaiser präsentiert daraufhin seine "Kleider" und stolziert nackt durch die Stadt und alles um ihn staunt, keiner will ja als Kulturbanause oder Lügner darstehen.

So ähnlich ist das mit den Weingeschmäckern. Die Sache ist, bei der Gärung entstehen im Wein Säuren, die mit denen gewisser Früchte Ähnlichkeiten haben, ob man das allzusehr schmeckt, bleibt einem selbst überlassen.

Ist alles sehr ne Typsache. Ich bin zB Weißweintrinker, Rotwein geht auch, aber die sind mir meistens zu schwer. Nen schönen, leckeren, halbtrockenen Riesling oder nen Gewürztraminer (was ganz altes, schmeckt deutlich anders, probierts!) ist mir am liebsten. Im Discounter wirst du meistens mit Werbung überhäuft und was da 12,13€ kostet, kriegst du auf dem Land für 3,4,5€.

Das Weinmarketing hat in etwa die Qualität von Audiomarketing (falls irgendjemand mal die audiophile Szene kennt..), also aufpassen und nicht von Worten überzeugen lassen. Manchmal ist in den Flaschen wirklich die reinste Brühe drinne.

Es gibt vier verschiedene Klassen in Deutschland, wenn ich mich nicht irre:

1) Tafelwein

2) Landwein

3) QbA (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete)

4) Prädikatswein

Das meiste, was man kriegt, sind QbA-Weine, die schon meistens einiges können. Prädikatsweine sind schon hochklassige Weine, aber auch hier kann man pfuschen, manche Winzer versuchen einem gerade das unterzugaukeln. Für die Prädikate braucht man gewisse Ansprüche und manche "schönen" das ganze dann einfach so gut es geht. Ist nicht alles gold, was es da gibt. N ehrlicher QbA-Wein ist manchmal besser als ein gut gemeinter Prädikatswein! Das sind solche Spezialdinger wie Spätlese (man lässt die Trauben noch 2-3 Wochen länger dran, damit die Oechsle-Grade (Zuckergehalt des Mostes) noch etwas steigt, was sich im Gärungsprozess dann bemerkbar macht) oder Auslesen (Man schneidet bewusst nur die allerbesten Trauben raus und schneidet mehrmals im Jahr kümmerlich aussehende Triebe raus, damit die anderen noch besser werden) oder so sachen wie Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen (das gleiche, nur sind das an verschiedene Oechslegrade geknüpft. TBAL hat glaube 140 oder 145 Grad Oechsle als Anforderung, das Zeug ist ewig süß am Ende)

Dann gibt es noch die Einteilungen der Geschmacksrichtungen, von eher mild bis trocken. Das kommt von vielem, ist ein Zusammenspiel aus Zuckergehalt, Alkoholgehalt und Säuregehalt, nicht nur die Säure allein, wie viele glauben! Ein trockener Rotwein kann auch kaum Säure haben!

Es gibt: edelsüß (quasi babbisch ;) ), mild, feinherb, halbtrocken, trocken (manchmal auch herb genannt), da muss man ein wenig probieren, um sein Ding zu finden. Mir schmecken meistens feinherb und halbtrocken am besten.

Mein Tipp, wendet euch mal aufm Land an eines der kleineren Weingüter auf dem Dorf, das euch symphatisch vorkommt. Achtet vielleicht drauf, dass der Winzer Oenologie studiert hat oder einen anderen Weinbaustudiengang. Sagt ruhig, dass ihr noch nicht so viel Ahnung habt und ob ihr euch den Betrieb mal anschauen könnt und mal das eine oder andere Tröpfchen probieren könnt - wenn der Gutsbesitzer gerade nicht voll im Stress ist, wird der euch das sicher nicht verwehren ;)

  • TOP 4

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Da ich auch den Weissweinen zugeneigt bin möcht ich hier mal meine Favoriten posten (ohne Jahresangabe)

Prinz Salm Riesling Kabinett

Robert Weil Riesling Spätlese (schon etwas teuer)

Weingut Knipser Riesling Kabinett (feinherb und restsüß)

A.Kalfeltz - Merler Fettgarten Riesling Spätlese fruchtsüß

Diese Weine trinke ich sowohl pur als auch zu asiatischem Essen.

Ansonsten noch viele kleinere Weingüter und auch mal ein Grauburgunder oder Gewürtztraminer dabei.

Sowie paar gute Auslesen.

Bei den roten bevorzuge ich wenn dann ganz leichte Weine.

Die schweren Roten konnten mich bisher fast nie überzeugen.

In Sachen Rose kann mich ein guter Rotlng eigentlich immer ganz gut begeistern...

bearbeitet von MrJack

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ICh war ja auch eher der Weißwein-Trinker... Aber als mich hier beim Weinfest der Frankenwein in Bocksbeuteln in 1A Wingman-Manier mit der Kloschüssel verkuppelt hat, kann ich keinen weißen mehr trinken. Dafür gehen rote inzwischen richtig gut!

Castel Firmian - Teroldego (Mezzacorona)

Michele Satta - diambra rosso

Antinori - Santa Christina Chianti

Cannonau-Weine sind gut, aber extrem schwer (14,5 volt)

Ansonsten finde ich Weine aus dem Piemont sehr ansprechend.

Reine Merlot/Cabernet Sauvignon - Weine gefallen mir weniger.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Schön, dass es noch ein paar andere Weinfreunde in diesem Forum gibt!

@freistil:

ich möchte mich an deinen Beitrag anschließen und noch ein bisschen Allgemeines zum Thema Weinkauf hinzufügen:

Weinkauftipps:

1) Kauft Weine niemals beim Supermarkt, es sei denn

a) es gibt eine gesonderte, gut sortierte Weinabteilung

b) Ihr wohnt in Österreich, da könnt ihr zur getrost zum Interspar oder zum Corso gehen, ihr müsst aber damit leben, dass es da keinerlei Beratung gibt. Achtung, auch bei diesen Geschäften gibt es die supermarkttypische Penner-Abteilung! Die besseren Weine werden getrennt davon angeboten und sind nach Herkunft sortiert. In Österreich könnt ihr sogar zum Hofer (=Aldi) gehen. Die "Back to Red"-Weine (5€, üblicherweise Blaufränkisch) und die Weißweine mit dem Klapotetz drauf (ein Österreicher sollte wissen, was das ist, Preisklasse etwas unter 5€) sind ordentliche Weine für das Geld.

2.) Gebt niemals unter 4€ (Weiß und Rosé) bis 5€ (Rot) für einen Wein aus. Das ist meiner Erfahrung nach die absolute Untergrenze, um etwas Trinkbares zu bekommen. Das allein wird Euch jedoch nicht vor Fehlkäufen schützen, denn in diesem Preisbereich gibt es noch sehr viel Schrott.

3.) Zieht im unteren Preissegment die Weine mit Drehverschluß den verkorkten Weinen vor. Denn entweder es handelt sich dabei um einen billigen Presskorken, oder gar Plastikkorken, oder der Produzent hat beim Wein gespart, denn Naturkork ist nicht billig! Abgesehenn davon ist der Drehverschluss leichter zu öffnen, wiederverschließbar und Korkenfehler sind dabei ausgeschlossen,

4.) Ein Ordentlicher Wein sollte folgende Angaben am Etikett haben:

- Genaue geographische Herkunft: nicht bloß das Land sondern zumindest die Weinbauregion, besser: die genaue Gemeinde oder gar die Lage des Weins. Wenn das nicht vorhanden ist, dann ist er entweder aus Trauben unterschiedlicher Herkunft gekeltert (Das ist in den USA durchaus üblich aber in Europa eher ungewöhnlich) oder ein Verschnitt aus verschiedenen Restposten.

- Jahrgang: wenn das nicht draufsteht, dann ist es höchstwahrscheinlich ein Verschnitt aus Restposten verschiedener Jahrgänge.

- Rebsorte(n): Wenn der Hersteller nicht einmal weiß, was er da zu Wein verpanscht hat, dann sollte man auch nicht versuchen, das im Selbstversuch herausufinden.

- "Qualitätswein" - Mag sein, dass man in Frankreich auch gute "vins du pays" bekommt, in Deutschland und Österreich verlangt aber der Konsument nach "Qualitätswein". Wer dennoch auf einen "Landwein" oder "Tafelwein" stößt, der kann ihn getrost liegen lassen. Bei Weinen mit dieser Bezeichnung gelten niedrigere Qualitätskriterien. Sie werden als Schankweine für die Gastronomie oder als Promille-Lieferanten für Alkoholiker produziert. Für die ganz Spitzfindigen unter Euch: Es gibt auch hochqualitative Landweine, die sich aus juristischen Gründen (etwa, weil die Rebsorte in dieser Region nicht für Qualitätswein zugelassen ist, oder der Ertrag des Winzers zu hoch war) so nennen müssen. Diese wird man aber nur direkt beim Winzer und nicht im Fachhandel finden, da es für "Landwein" im qualitätsorientierten Einzelhandel keinen Markt gibt.

5.) Zieht bei Weißwein einheimische Weine den ausländischen vor. Die Qualität der Weißweine aus Deutschland und Österreich ist hervorragend und das Angebot naturgemäß erheblich größer als bei Importware.

6.) Den selben Tipp kann ich nicht für Rotwein geben. Vielleicht werde ich ja noch eines besseren belehrt, aber ich habe bisher noch keinen einzigen bemerkenswerten deutschen Rotwein getrunken (auch wenn es tolle Spätburgunder geben soll). In Österreich sieht es schon besser aus: Insbesondere aus dem Burgenland gibt es hervorragende Rotweine, aber auch diese stinken, was das Preis-Leistungs-Verhältnis betrifft, im Vergleich mit der Konkurrenz aus Südeuropa und Übersee meistens ab.

7.) Lasst Euch im Restaurant die Flasche zeigen - nicht davor, denn an der Flasche könnt ihr die Qualität eines Weines nicht erkennen - sondern danach, aber nur, wenn er Euch geschmeckt hat! In der Gastronomie wird beim Einkauf gespart, wo es geht, wenn ihr dort also einem guten Wein über dem Weg läuft (Und ihr habt nicht gerade einen 1998er Châteauneuf du Pape Grand Cru bestellt) dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit ein Preis-Leistungs-Tipp!

8.) Und jetzt der Tipp, mit dem ihr Fehlkäufe gänzlich vermeidet: Kauft, wenn möglich, niemals Weine ungekostet, es sei denn ihr kauft bei einem vertrauenswürdigen Fachhändler (ob der Händler wirklich vertrauenswürdig war, merkt ihr dann spätestens nach dem Öffnen). Im Fachhandel gibt es gewöhnlicherweise immer einige offene Weine zum probieren, und direkt beim Winzer sollte es auch immer (Gratis-)Kostproben des Weinangebotes geben. Ein Winzer, der ab-Hof-Verkauf, aber keine Verkostung seiner Weine anbietet, wäre mir jedenfalls mehr als suspekt.

Kleine Rebsortenkunde:

Ich habe nur bei zumeist österreichischen Rebsorten so viel Erfahrung gesammelt, dass ich darüber Aussagen treffen kann. Vielleicht hat ja irgendjemand Lust, die Liste zu erweitern!

EDIT: Habe die Liste erweitert!

weiß:

- gelber oder roter Muskateller: äußerst aromatischer "Bouquet-Wein" mit Muskatduft und fruchtigem Geschmack. Ein absoluter Frauenliebling. Macht trocken und lieblich eine gute Figur.

- gelber, roter oder Gewürz-Traminer: Auch sehr stark duftender Wein. Hier überwiegt der Blütenduft. Schmeckt trocken oft etwas "enttäuschend", da der Geschmack mit dem intensiven süßlich-blumigen Geruch nicht mithalten kann, ist aber als Süßwein, egal ob halbtrocken oder Trockenbeerenauslese, ganz hervorragend.

- Sauvignon Blanc: Für mich DER Weißwein. Sehr dezent und zurückhaltend, dezente Fruchtaromen, oft Zitrusfrüchte, frisch aber keine aufdringliche Säure.

- Chardonnay (in Österreich auch Morillon genannt): Der wohl meistangebaute Weißwein der Welt. Da es ihn aus aller Herrenländer und in allen Preisbereichen gibt, fällt es mir schwer, ihn zu charakterisieren. Meist ein fruchtiger, oft intensiver Wein, mit dem man, sofern man einen guten erwischt, sicherlich nie falsch liegt.

- Scheurebe / Sämling 88: Deutsche Neuzüchtung mit einem sehr "traubigen", etwas "vulgären" (Weinkenner würden das glaube ich als "animalisch" bezeichnen) Aroma. Man hat das Gefühl, man schmeckt das Aroma der ursprünglichen Traube sehr deutlich heraus. Meist angenehm zu trinken und meiner Meinung nach durchaus frauentauglich.

- Grüner Veltliner: Die meistangebaute und meistexportierte Rebsorte Österreichs. Säurebetonte Weine mit "Pfefferl", also leichtem Pfeffergeschmack. Für mich eher Weine zum Spritzen oder für die älteren Semester (die ordentlich Säure auf der Zunge brauchen, damit sich noch was regt. ;P) Im Preisbereich über 10€ findet man jedoch ganz außergewöhnliche Weine, die gar nichts mehr mit der üblichen Massenware zu tun haben.

- Welschriesling: Die meistangebaute Rebsorte der Steiermark. Eher herber, säurebetonter Trinkwein. Ich kann der Sorte nicht viel abgewinnen, kein besonderes Aroma, keine besondere Finesse, am ehesten als Spritzer geeignet. Aber vielleicht habe ich einfach noch nicht den richtigen getrunken...

- Furmint / Sipon: Grundlage des Tokayers, des weltberühmten ungarischen Süßweins. Trocken ausgebaut schmeckt er meist sehr billig und uninteressant, es sei denn der Winzer weiß ihn mit gezieltem Holzeinsatz aufzupeppen. Süß: ja, Trocken: lieber nicht!

- Riesling: Der "König" des Weines und der berühmteste Deutsche Export. Wie Sauvignon Blanc auf der "dezenten" Seite. frische Säure, ein eigenes, sehr dezentes, etwas brotiges Aroma.

rot

- Zweigelt: Die meistangebaute rote Rebsorte Österreichs. Eine sehr trinkige, massentaugliche Sorte. Die Weine haben meist einen schlanken Körper (also nicht sehr voll und intensiv im Mund), rubinrote, durchscheinende Färbung und oft deutliche Weichselaromen. Wenn ihr einen österreichischen Rotwein sucht, und nicht wisst, was ihr nehmen sollt, nehmt einen Zweigelt, damit trifft ihr am ehesten den Durchschnittsgeschmack!

- Blaufränkisch: DIE Rebsorte des Burgenlandes. Ein "schwieriger" Wein. Sehr herb, intensiv und körperreich, würzige Aromen dominieren, fruchtige Aromen sind selten anzutreffen. Eher ein Wein für alte Männer als für junge Mädchen. Erst nach Jahrelanger Barrique-Lagerung werden die Ecken und Kanten so weit abgeschliffen, dass man ihn als "massentauglich" bezeichnen könnte. Das treibt aber den Preis wiederum so hoch, dass es mit der Massentauglichkeit erst nichts wird.

- St. Laurent: Österreichische Rotweinsorte, für mich das rote Pendant zur Scheurebe. Auch dieser Wein schmeckt irgendwie "vulgär" ich weiß nich, wie ich es sonst ausdrücken könnte, und auch hier hat man das Gefühl, man würde die Trauben direkt herausschmecken. Sehr interessante Rebsorte, die jedoch oft sehr deutliche Säure hat und an der sich die Geister scheiden.

- Blauer Wildbacher: Uralte, autochthone steirische Rebsorte, aus der der sogenannte "Schilcher" gekeltert wird: Ein stark säurebetonter Rosé mit einer ganz typischen Lachsfarbe. Je nach Reife (Der blaue Wildbacher reift seht spät, ein Winzer sagte mir bei einer Weinpräsentation, dass er letztes Jahr im November geerntet hatte!) kann er aber auch milde Rosé-Weine mit deutlichen Johannisbeer- und Himbeeraromen sowie sehr intensive (und sehr selten zu findende) Rotweine geben.

- Blauer Spätburgunder / Blauburgunder / Pinot Noir: DIE Rotweinsorte des Burgunds und Deutschlands. Ein sehr "dünner" Wein, purpur- bis rostrot, durchscheinend und mit schlankem Körper. Im Idealfall mit herrlichem, intensivem Duft ausgestattet. Hat nichts mit den amerikanischen Rotweinen zu tun, die meist dicht und intensiv daherkommen. Kann sicherlich ganz großartig sein, großartige Vertreter seiner Art sind aber, vor allem im niedrgen Preissegment, selten zu finden. Die Österreicher sind meiner Erfarung nach meist sehr dicht und vollmundig und könnten genausogut Blaufränkisch sein, sprich untypisch, deutsche und französische habe ich bisher keine getrunken. Mit slowenischen Pinot Noirs habe ich bisher überwiegend gute Erfahrungen gemacht (siehe voriges Posting).

bearbeitet von muhnbuht
  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Zur Aussage "Keine Roten unter 5 Euro" möchte ich allerdings noch etwas sagen. Ich schlürfe gerade im Moment einen Cannonau (Tunila) von der Cantina Dorgali auf Sardinien. Der Blick aufs Etikett lässt eher einen Likör erwarten, als einen Rotwein (14,5%), allerdings trinkt er sich sehr sehr angenehm und ist relativ ausgeglichen. Vor allem hat er keinen übertriebenen Eichenfass-Geschmack (daher mag ich auch nur wenige Barriqueweine). Gekostet hat er - zugegeben in einem italienischen Supermarkt - 2,80 Euro.

Hier in Deutschland wäre ich auch eher skeptisch, einen Rotwein für unter 5 Euro zu kaufen, zumindest blind. Anders ist es natürlich wenn man den Wein schon kennt, vom Winzer nur gutes gehört hat, etc. pp.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

2,80 für einen guten Wein - entschuldigung, aber da bin ich mehr als skeptisch!

In dem Preis sind ist der Korken, die Flasche, das Etikett, Abfüllung, Verpackung, Lieferung, Lagerung, Zwischenlagerung, Margen für den Erzeuger, den Zwischenhändler und den Einzelhandel enthalten - und da ist noch nicht einmal die Weinproduktion dabei! Auch wenn in Sizilien Arbeitskräfte sicherlich billiger sind, der Pflegeaufwand im Weingarten geringer ist und es sich um einen Großerzeuger mit vollmechanisierten Produktionsmethoden handelt, mit den paar Cent, die da pro Liter für die Weinproduktion übrig bleiben, wird man keine großen Sprünge machen können.

Und falls wider aller Erwartungen doch, wird der Wein im deutschen Handel erst wieder mehr als 5 Euro kosten...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.