Ich bin wütend auf mein damaliges AFC-Verhalten Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[b-joe 6]

Hi,

ich suche Rat. Ich habe ein Ego-Problem. Keine Oneitis, sondern Wut auf mein damaliges AFC-Verhalten.

Mich lassen die Gedanken an meine Ex-Ex nicht los. Sie war bevor wir zusammengekommen sind schon lange Jahre in meinem Freundeskreis. Von Anfang an viel Comfort. Diese Beziehung ging ein halbes Jahr - sie wollte diese Beziehung anfangs mehr als ich - dann war plötzlich Schluss von ihr (keine Gefühle mehr etc. das Übliche) Ich habe mich betaisieren lassen und damals riesen AFC im PussyDiagnoseModus, Beziehungsgequatsche und Liebesbriefen, meine Fehler weiss ich alle. Diese Frau hat damals auf brutale Art und Weise mein AFC-Ego dermassen gekränkt, dass ich mich davon heute noch nicht erholt habe.

Kurz darauf habe ich Pickup kennengelernt. Das ist jetzt 5 Jahre her. (solange lese ich hier auch schon mit). Seitdem bin ich jedem Kontakt mit ihr aus dem Weg gegangen und musste beruflich auch in eine andere Stadt.

Ich habe mich inzwischen gut entwickelt und sehr an mir gearbeitet. Hatte bald einige Lays und jetzt seit 4 Jahren ne super LTR mit nach wie vor super Sex. Bin mit meiner jetzigen echt glücklich. Ich weiss jetzt was ein sexueller Frame ausmacht und kann gut mit Menschen umgehen.

Trotzdem geht mir die damalige Trennung der Ex von vor 5 Jahren nicht aus dem Kopf. Ich will nichts von ihr, denn ich hab ja jetzt eine viel bessere Frau. Ich ärgere mich nur so über mein damaliges AFC Verhalten. Ich war so unterwürfig und needy. Es schmerzt mich einfach wenn ich heute noch an meine peinlichen Versuche denke die Beziehung zu retten. Ich habe mich selbst so wertlos gemacht und mich schlecht behandelt gefühlt. Diese Gefühle gehen nicht weg und verfolgen mich manchmal täglich.

Was ich weiss ist, dass ich nur durch diese schmerzhafte Erfahrung erst mich so entwickeln konnte wie ich heute bin und ich eigentlich dankbar sein sollte. Nur mein Ego sieht das anders. Ich sehe mich noch als damaligen Versager. Wie ein Kampf den sie gewonnen und ich verloren habe.

Irgendwann habe ich beschlossen alle Kontakte zu meinen damaligen Freunden abzubrechen, da die mir immer wieder was von ihr erzählten was sie grad so macht. Das ignorierte ich und wechselte das Thema. Ich bin mit ihr nicht im Guten auseinander. Ich habe keine Wut auf sie, sondern auf mich weil ich mich so mega AFC verhalten habe. Ich will diese Person und das Geschehene für immer aus meinem Gedächtnis löschen.

Jetzt habe ich meinen ganzen Freundeskreis wegen der Ex aufgegeben. Ich vermisse meine alten Freunde zwar nicht, weil ich sehr leicht neue Freunde finde. Jedoch ist das der richtige Weg? Ich hatte schon mehrere Beziehungen und mit allen Ex-Freundinnen bin ich im reinen, nur mit dieser nicht.

Wie kann ich an mir arbeiten? Warum fällt es mir so schwer das damalige einfach so zu akzeptieren oder zu vergessen? Wer kennt ähnliche Gefühle?

[MrLong 1163]

Puh, das ist ein echt schweres Thema, bei dem ich prof. Hilfe angebracht wäre.

Ich kann deinen Aussagen nachfühlen, nur bei mir dauerte die Beziehung ein paar Jahre länger. Vielleicht lag es eben an eurer Beziehung - es ist ja ein zwischenmenschliches Zusamentreffen zweier Individuen - dass es so außergewöhnlich machte? Vielleicht schlummert etwas ganz tief in dir drin, das Du bisher nicht aufgearbeitet hast. Meine Ex ist auch noch präsent, aber ich hege keinen Wut mehr, mehr gute Gedanken. Ohne PU wäre es womöglich schneller abgeschlossen worden, so hat man sich ja länger mit beschäftigt. Deine vorherigen Beziehungen konntest Du ohne dieses Wissen einfach zur Vergangenheit machen.

Du warst womöglich auch in anderen Alterabschnitten mit den anderen Exen.. Das sind so viele Faktoren. Ich denke nicht, dass je eine Ex - Beziehungen mit Bedeutungen - vergessen kannst, umso weniger die bitteren Erfahrungen, gerade deshalb, weil sie den Schritt in ein neues Leben, so nenne ich es mal, eingeleitet haben. Damit bleibt alles verbunden und das Gehirn speichert es.

Wegen deinem Ego? Hier musst Du vielleicht dein restliches Leben und Person betrachten, wie stark Du sonst bist. Ich kam damit sehr gut zurecht, weil ein hohes Selbstwertgefühl habe. Damit möchte ich dir aber nicht kommen. Mit dem jetztigen Wissen weiß ich, dass es eben so kommen musste, wie bei dir auch, damit habe und konnte ich mich abfinden. Schon damals habe ich mich immer wieder gefragt, wieso die Ratgeber und Foranten davor warnen, sich vor der Ex klein zu machen, weil es ans Ego ginge. Dass man sich nicht die Blöße mit einem Ex-Back gibt, einen guten Abgang hinlegt usw. Für mich ist das alles kein Problem, aber da die Menschen alle unterschiedlich sind, mag es doch an vielen nagen.

Edit: Deinen Freundeskreis hast Du auch aufgegeben..(wenn es denn wirklich Freunde waren, dann solltest Du gute Gründe gehabt haben. Wenn sie dir nichts mehr gaben und man sich auseinander gelebt hat, ist es i.O. Neue Freunde findet man gar nicht leicht, Du meinst sicher Kumpels? Kann man hier etwas herauslesen?) Nun bist Du in der "PU-Schiene". Das sind alles so Dinge. PU ist ja Segen und Fluch zugleich. Was bringt es einem Mann, wenn er einfach zu viel Bescheid weiß und nach einem Muster handelt, dass er hier und dort angelesen hat? Die Dinge mögen zutreffend sein, aber die Leichtigkeit ist mehr oder weniger weg, vielleicht auch die romantische Liebe. Ich habe vor PU schon viele Beziehungsfragen gut gemeistert, auch die Kennenlernphasen, dass ich mich oft wunderte, wieso ich so und so handelte - nun kann ich diese reflektiert näher beschreiben und deuten. Aber ganz zufrieden bin ich damit nicht. Irgendwann wird das auch mehr in Fleisch und Blut übergehen. Wie Du schon schriebst, liest Du bereits 5 Jahre mit! Eine lange Zeit und sicherlich sind noch viele Erkenntnisse zu machen...

Schau mal hier. Das wird immer mit deiner Ex und den Erlebnissen verbunden bleiben, mit deinem Versagen und den neuen Erkenntnissen und Reife. Da könnte man womöglich ansetzen.

Was ich weiss ist, dass ich nur durch diese schmerzhafte Erfahrung erst mich so entwickeln konnte wie ich heute bin und ich eigentlich dankbar sein sollte.

März 15, 2015 bearbeitet von MrLong

[Aldous 9579]

Wie kann ich an mir arbeiten? Warum fällt es mir so schwer das damalige einfach so zu akzeptieren oder zu vergessen?

Vergessen geht nicht. An dir arbeiten kannste beispielsweise, indem du akzeptierst, dass es dir schwer fällt, zu akzeptieren.

Hat übrigens nix mit deiner Ex zu tun und du wirst auch nicht dahingehend an dir arbeiten können, dass dir irgendwann mal alles leicht fallen und du immer glücklich sein wirst. Vielmehr gibts immer was, was leicht fällt - und immer was, was schwer ist. Das zu akzeptieren machts allerdings leichter.

[b-joe 6]

Danke für Eure Antworten soweit, das hilft mir was ihr schreibt. Es ist auch nicht so, dass ich da jetzt täglich viel drunter leide. Ich bin ja glücklich die meiste Zeit. Manchmal kommen aber so Phasen. Alle paar Wochen wenn ich mit einem der damaligen Kumpels telefoniere und der mir dann von sich aus was von ihr erzählt. Dann bekomme ich nen Tief, das tagelang dauert. Deswegen habe ich eben Kontakt zu allen vermieden so gut es nur geht.

@MrLong:

Was war anders bei dieser? Ja... wir waren im gleichen Freundeskreis schon viele Jahre, zusammen oft im Urlaub, trotzdem immer ein bischen Spannung zwischen uns. Sie hatte damals noch ihren Ex. Dann ist das auseinandergegangen. Wir sind zusammengekommen. Sie fands schön, ich fands schön. Sie betonte oft, endlich hat sie ihren Traummann, ich fühlte mich geschmeichelt. Dann ein Monat später hat sie Schluss gemacht und hatte einen Natural mit dem sie heut noch zusammen ist. Warum das so gekommen ist, das habe ich aus PU gelernt.

Ja, man könnte meine damaligen Freunde auch Kumpels bzw. Clique vom Sport nennen. Meine engsten Freunde wohnen am weitesten weg, und die haben mit der Sache zum Glück nix zu tun.

Von PU habe ich die für mich guten Dinge umgesetzt. Z.B. Augenkontakt, Körpersprache, eskalieren, umgehen mit Blocks, reframen. Umgesetzt heisst, ich mache das einfach so, ohne über PU nachzudenken. Mit Opener und Routinen kann ich wiederum nichts anfangen.

@Aldous:

indem du akzeptierst, dass es dir schwer fällt, zu akzeptieren.

Das werde ich mir zu Herzen nehmen.